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Sonntag, 19. Juli 1936
Der Bericht der Gewerbe- Inspektoren
II.*)
Nr. 167
Kommissionen verschiedener Art bei Betriebsers öffnungen, in Unfallsangelegenheiten, Baube willigun stommissionen, Schiedstommissionen etc. Die Uebersicht über
die verhängten Strafen
schüttet. Da eben das Risiko des Konzentrationslagers und des Standgerichts fehlt, bricht sich der Widerwille der Genasführten gegen die Lüge allwissenden Führer unwiderstehlich Bahn. Hen= damit ständig unterschritten, und zwar um acht Tein hat durch sein Verhalten im Fall Brand seine Blöße aufgedeckt. Es regnet Pfeile Die schwere Wirtschaftskrise behindert die Personen. Darunter litt begreiflicherweise die gegen die unbeschützten Partien seiner Autorität. Kampffähigkeit der Arbeiterschaft und es tam im Tätigkeit der Gewerbeinspektorate. Es wurden Henlein hat versucht, den Mann zu decken, den Jahre 1934 zu insgesamt 490 Lohnattionen, 33.063 Inspektionen durchgeführt gegenüber zeigt, daß die Verwaltungsbehörden die Ueberdas vom Führer selbst eingesetzte Ehrengericht wovon 158 Streifs in Einzelbetrieben, 28 Grup- 38.538 im Jahre zuvor. Die Inspektionen betra- tretungen der gefeßlichen Bestimmungen immer diffamiert hat. Hitler könnte das ohne großen penstreiks in mehreren Betrieben und 9 Aus- fen 30.519 Betriebe mit 725.027 Arbeitern. Von noch in ungenügender Weise ahnden. In 1062 Schaden tun, denn hinter Hitlers Entscheidung sperrungen waren. Die meisten Streits waren im den Inspektionen wurden 381 in der Nacht und Fällen wurden Geldstrafen in der Gesamthöhe stehen SS, Gestapo und Reichswehr . Henlein hat Baugewerbe sowie bei der Verarbeitung der Erden 169 am Sonntag vorgenommen. Die meisten Be- bon 231.649 Kč verhängt. Für die früheren die Grenzen nicht erkannt, die seiner Führermacht und Steine zu verzeichnen, nämlich insgesamt triebe fonnten nur einmal inspiziert werden und Jahre wurden in 865 Fällen Geldstrafen in der gezogen sind. Sein Festhalten an Brand aber 101. Ferner wurde in 17 Textilbetrieben, in 11 nur 1759 Betriebe wurden zweimal, 353 Be- Söhe von 138.325 ausgesprochen. Die Gewerbeenthüllt auch ein anderes Geheimnis der Führer- holzverarbeitenden Betrieben, in 10 metall- triebe dreimal und mehrmals inspiziert. Der Ge- inspektorate tönnten zweifellos ihre Aufgaben schaft. Man fragt sich überall: warum hält industriellen Betrieben usw. gestreift. Die Streits werbeinspektion unterliegen insgesamt 11.040 wesentlich gründlicher erfüllen, wenn sie selbst Henlein den Mann, der ihn ins Ver- richteten sich hauptsächlich gegen die Lohnherab- Fabrikbetriebe und 134.063 gewerbliche Betriebe, nicht nur das Recht zur Inspektion, sondern auch Derben reißt? Und man hört fast immer die Ant- setzungen und dort, wo die Arbeiterschaft organi- die auch der Unfallversicherung unterliegen, zu- die Exekutivgewalt hätten und die Möglichkeit bewort: weil er, der große Führer", im fiert war, gelang es den geplanten Lohnabbau sammen also 145.103 Betriebe, von denen nur fäßen, an Ort und Stelle sofort Geldstrafen zu Grunde eine Null und von Brand völlig entweder abzuwehren oder mindestens zu mildern. etwa ein Fünftel besucht werden konnte. Von den verhängen. In dieser Richtung wird es notwendig abhängig ist. Dr. Brand schreibt die Füh- Neben zahlreichen Betriebsreduktionen tam 11.040 Fabritbetrieben wurden 6774 inspiziert, sein, die Kompetenz der Gewerbeinspektoren zu bon den 134.063 gewerblichen Betrieben nur erweitern und soll die Gewerbeinspektion ihren rerreden, die Führerkundgebungen, entwirft die es in 475 Fällen zur Einstellung der Betriebe. Interviews. Henlein, das Geschöpf und Werkzeug Davon entfallen 61 auf die Glas- und Stein- 26.429. Die größte Anzahl der Inspektionen, und Zweck erfüllen, so ist es auch unerläßlich, daß die des Nameradschaftsbundes, ist eben niemals ein industrie, 53 auf die Maschinenindustrie, 39 auf ivar 1916 iweist das Gewerbeinspektorat in Bahl der beschäftigen Beamten ganz wesentlich Führer aus eigenem Willen, eigener Verantwor- die Metallindustrie, 81 auf die Holzindustrie, 87 Prag I aus, 1820 das Baugewerbeinspektorat in erhöht wird. Durch die Hinzuziehung der Affitung gewesen, sondern immer eine Puppe auf die Textilindustrie, 48 auf die Bekleidungs- 1699 das Gewerbeinspektorat in Preßburg , 1667 Anfang gemacht worden, doch wird es notwendig Prag , 1738 das Gewerbeinspektorat in Prag II., stenten aus den Arbeiterkreisen ist hier schon ein in den Händen einiger Drahtzieher und vor allem industrie, 34 auf die Lebensmittelindustrie, 26 das Gewerbeinspektorat Tepliß- Schönau, 1199 sein, besonders im Hinblick auf die ununterbrodes Dr. Brand, den er nicht zu entbehren ver- auf die technische Industrie, 14 auf die Papier - das Gewerbeinspektorat Reichenberg usw. Da- chen fortschreitende Nationalisierung die Gewerbeindustrie, 11 auf die Lederindustrie usw. Vorneben besetzten die Gewerbeinspektorate 10.509| inspektion zu verstärken und zu verschärfen. Als Henlein in die Politik eintrat, sagte er übergehend eingestellt wurden 686 Betriebe, und rffen und ehrlich, daß er sich nie mit Politik be- zivar 206 in der Glas- und Steinindustrie, 159 Schäftigt habe und nichts von ihr verstehe. Das in der Holzinduſtrie, 144 in der Textilindustrie. Der Erfolg der Wehranleihe imponierte damals den Massen seiner Gefolg- 62 in der Maschinen- und Metallindustrie usw. schaft; sie versprachen sich von diesem Neuling Demgegenüber wurden 227 Betriebe neu errich und Amateur eine ganz große Leistung. Wäre Henlein inzwischen Dittator eines Staates geworden, so läge die Möglichkeit, ihn als Nichtsfönner, als Puppe, zu entlarven, in weiter Ferne. Aber Henlein hat die Totalität nicht, er hat nicht die ganze Gewalt. Darum vermag er nicht zu hindern, daß seine Autorität im Kreuzfeuer einer immer fühner werdenden Kritik abfällt wie der mürbe Stuck einer alten Fassade vom Mauerwerk, das er verborgen hat. Der Nimbus des Führers zerbricht, der Zauber des Rampenlichts hält dem Schein der Sonne Wahrheit" nicht stand. Schon pfeift man, schon fliegen faule Aepfel. Ob Henlein ein Parteiführer bleibt, ist noch unentschieden, daß es mit dem Stammesführer" Henlein vorbei ist, das darf man nach den letzten Ereignissen wohl schon als sicher behaupten.
mag.
Sowjetrußland
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Dienstordnung abstreitet, aber auch die Honorierung insbesondere der jüngeren Angestellten ist un Wir haben bereits gemeldet, daß die Wehr verhältnismäßig ärger als in den übrigen Vertet, und zwar 58 in der Maschinen- und Metall- anleihe insgesamt einen Betrag von rund 3500 sicherungsanstalten. Der Zentralverband der industrie, 24 in der Bekleidungsindustrie, 44 in Millionen Kč ergeben hat. Dieser zahlenmäßige Versicherungsangestellten war daher genötigt, der Lebensmittelindustrie, 20 in der chemischen Erfolg ist auch ein politischer Erfolg, der darin gegen diese Versicherungsgesellschaft eine FeststelIndustrie usw. Betriebserweiterungen wurden in besteht, daß die Bevölkerung bereit ist, dem Staate Tungsklage zu überreichen. Die Versicherungs265 Fällen vorgenommen, und zwar in 49 Be- das zu geben, was er zu ſeiner Ausrüstung braucht. anstalt" Donau " anerkennt zwar, daß sie einen trieben der Metallindustrie, 57 in der Lebens- Daß das Ergebnis der Anleihe ein bedeutsames Vertrag mit der Fachorganisation geschlossen hat, und Genußmittelindustrie, 29 in der Glas- und ist, geht vielleicht am besten aus einem Vergleich aber sie hält ihn nicht ein. Im Verlaufe des GeSteinindustrie, 28 in der Tegtilindustrie, 31 in mit der Arbeitsanleihe, die bei längerer Zeich richtsverfahrens, welches schon seit dem Jahre nungsfrist 2200 Millionen ergeben hat, also 1931 währt, wurde dieses Vorgehen der Versiche= der technischen Industrie usw. um volle 1300 Millionen weniger. Dazu kommt noch, daß die Zeichnung der Wehranleihe kurz nach als den guten Sitten widersprechend" qualifi rungsanstalt durch einen Ausspruch des Gerichtes der Unifizierung der Staatsschuld unternommen ziert. Dieser Tage hat das Oberste Gericht in wurde, was bedeutsame Anforderungen an den Brünn mit endgültiger Wirksamkeit entschieden, Geldmarkt gestellt hat. Die Verzinsung der An- daß die„ Donau " durch das mit der Fachorganileihe ist für den Staat ungemein vorteilhaft. Von fation abgeschlossene vertragliche Abkommen ge= den 3500 Millionen entfallen ungefähr zwei Drit bunden ist. Ueber die Folgen, die aus dem er tel auf die viereinhalbprozentigen, ein Drittel auf wähnten Abkommen für die Donau " ihren Andie dreiprozentigen Titres, was also eine Durchgestellten gegenüber fließen, wird in nächster Zeit schnittsverzinsung von etwa vier Prozent ergibt, das Zivilfreisgericht in Prag entscheiden. Es wodurch wir uns bereits langsam dem niedrigen nimmt wirklich Wunder, daß diese VersicherungsBinsfuß der Staatsanleihen in den westlichen Län- gesellschaft bisher nicht genug guten Willen gedern bzw. in der Vorkriegszeit nähern. Diese funden hat, um sich mit ihren Angestellten zu eininiedrige Verzinsung der Staatsanleihen wird in gen. zumal ihre geschäftlichen Ergebnisse auch in der Staatswirtschaft der nächsten Jahre eine Rolle der Zeit der größten wirtschaftlichen Krise teinen spielen und für den heimischen Geldmarkt sowie wesentlichen Abgang erfahren haben. für die Bolkswirtſchaft überhaupt von Bedeutung Senſein Henlein in London hat was tut man nicht sein. Wenn Staatsanleihen hoch verzinst werden, gibt naturgemäß niemand gern Geld zu niedrigen alles aus Loyalität"! Zinsen her. Werden aber Staatsanleihen niedrig schen Gesandten Jan Masaryk seine Vi Empfangen wurde er verzinst, so drückt das auf den allgemeinen Zinssitenkarte abgegeben". fuß, Geld ist billig zu haben und die Produktions - nicht. kosten sind geringer, die Konkurrenzfähigkeit der Industrie größer.
Ueber den gesetzlichen Schutz der Arbeiterschaft berichten die Gewerbeinspektoren, daß infolge der geringen Absatzmöglichkeiten die Bestimmungen über die Arbeitszeit im allgemeinen eingehalten wurden. Ueberzeit wurde insgesamt in 347 Fällen für 25.145 Arbeiter bewilligt, und zwar 959.524 Stunden oder 119.941 achtstün bige Arbeitstage. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der bewilligten Ueberzeitstunden um rund 160.000 gefunten und 64 Prozent der Ansuchen um Ueberzeitarbeit wurden abgelehnt, so daß nur 36 Prozent der Ansuchen günstig ecledigt wurden. Der Bericht beklagt die Uebertretung der geseßlichen Vorschriften bei der Nachtarbeit in den Bäckereien und führt an, daß in vielen Fällen größere Geldstrafen verhängt werden mußten, um
und die Tschechoslowakei Prag . Bei der Begrüßung der Delegation der ruſſiſchen Militärflieger gab Verteidigungsminister Ma ch n'it seiner Freude Ausdruck, die die Unternehmer zur Einhaltung der gesetzlichen Repräsentanten des großen Sowjetrußland und Bestimmungen zu zwingen. Die verhängten Geldscines Flugtvesens begrüßen zu können. Die strafen bewegten sich zwischen 50 und 2000 Kč. freundschaftlichen Beziehungen, erklärte er, die sich Ebenso wurden in zahlreichen Bäckereien die Beheute zwischen unseren Staaten herausbilden, ſtimmungen über die Sonntagsruhe nicht eingesind durch die historische Entwicklung gegeben und halten, so daß auch hier in vielen Fällen Geldsind die Fortsetzung jener Liebe und Hoffnung, strafen in der Höhe von 20 bis 1000 Kč vermit der unsere Nation die große verhängt werden mußten. wandte Nation im Osten immer be= Ende 1934 bestanden 29 Gebietsinspektorate trachtet hat. Ich bin überzeugt, daß Ihr heutiger und drei Spezialinspektorate, in welchen insge= Besuch noch mehr die Gefühle der aufrichtigen samt 76 Beamte des technischen Dienstes, fünf Freundschaft zwischen unseren Nationen festigen höhere Beamtinnen und sechs Beamte des hilfswird, um so cher, als die Anstrengungen unserer technischen Dienstes tätig waren. Der systemisierte beiden Staaten heute nur auf das eine Ziel gerich- Stand der Beamten der Gewerbeinspektorate war tet sind, die Festigung und Erhaltung des Friedens.
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Fünfzehn Jahre alt war er geworden, da stand er endlich mit großen braunen Augen auf dem Marktplay in Stodra. Der Oheim zeigte eine gerunzelte Stirn. Nein, es tat nicht gut, wenn man Snaben in die große Stadt mitnahm, wo Ratti am hellen Tage getrunken wurde und ehrlos gewordene Stipetaren, Söhne der Adler, als Bettler an den Ecken standen. Von den Minaretts sang der Muezzin seinen Ruf in die heiße, graublaue Luft. Wagen mit Pferden, die dem kleinen Lasta so herrlich erschienen, Pferde mit wehenden Mähnen und bunten Quasten trabten durch die Straße. Welch eine Wunderwelt! Turbane, türkische Fese, die schwarzen Kappen der Stodra ner, die hellen der Bergstämme und komische europäische Hüte wiegten durch den dämmernden Spätnachmittag. Türkische Frauen, in herrlicher schwarzer Seide verborgen, wanderten durch das
*) Sieh unser Blatt vom gestrigen Tage. einen Stoß von des Oheims Faust, drehte sich um und erschrak... Vor ihm, dicht vor ihm stand die schmalen Fingern eine große Münze. Er sah es mit langem Blick, nahm es nicht, wendete sich wieder seinen Lämmern zu und hörte das Lachen der Brüder. Wieder fühlte er den Stoß des Dheims und drehte sich um. In fremder Sprache redete die Frau leise zu ihm. Einer aus Stodra kam hinzu und half der Weißen sprechen:„ Diese Dame, kleiner Rottar, will dich in deinen Bergen besuchen..." Und dann sah Lasta ein Messer
Weiße, lächelte ihn an und bot ihm mit feinen,
ein kleines, wundersames, silberblankes Messer lag in ihrer offenen Hand. Nimm!" sagte der Oheim ,,, und grüße die fremde Frau!" Da griff er das Messer und die Pulse klopften am Halse. und seine Stimme klang rauh:„ Tunja tjeta..." Langes Leben... Dann war er mit einigen steifen Schritten bei seinen Lämmern und kein Buruf des Oheims konnte ihn zurückholen.
So hat die Wehranleihe einen politischen und wirtschaftlichen Erfolg erzielt.
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- beim tschechoslowaki
Der Westböhmische Arbeitertag am 2. Auguſt in Falkenau wird an diesem Tage von 17.50 bis 18.20 in Form einer Reportage von der deutschen Sendung beim Prager Radiojournal übertragen werden.
Wie die Versicherungsgesellschaft Donau " Im Ferienheim der Kinderfreunde" in NesselVerträge einhält? Die österreichische Versicherungs- fled( Adlergebirge ) werden ab 5. Auguſt 1. J. noch Gesellschaft Donau ", welche in Prag in der Na- Kinder aufgenommen. Es können sowohl ganze tionalstraße ein Luyuspalais bejizt, verleßt syste- Gruppen als auch einzelne Kinder Unterkunft finden. matisch die Pflichten ihren Angestellten gegenüber. Näheres durch den Arbeiterverein Kinderfreunde", Nicht nur daß sie ihnen die vertraglich verbürgte| Ortsgruppe Schreckenstein bei Aussig .
Sokoli... Zwei Monate später konnte der Oheim es wünschten. Nachts, bei Vollmond, hatte Laska nur noch wenige Schritte weit schen, wurde grillig sich aus dem Hause geschlichen, hatte oben am
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mochte nichts mehr von Laſtas Meſſer hören. Sang unter der Gibe gewartet, wie es alter
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warten, denn das Schöne sei nicht leicht erreichbar wie Brot und Käse... Dann verschwand das Gesicht, und als er verwirrt vom Boden aufstand und sich die Augen rieb, hingen helle, feine Fäden im Geäst der Eibe: eine Haarsträhne der Ora.
Der aber versteckte es, niemand sollte es Brauch war und als er drei Stunden gehockt, sehen. Nur wenn er bei seinen Ziegen und Läm- erschien ihm die Ora, mit blauen Augen, weißem mern lag, spielte er mit dem herrlichen Messer, Haar und zarten Gliedern unter dünnem Geließ es auf und zuschnappen, schnitt trauſe Ringe wand. Aus den höchsten Üsten der Eibe hörte er und Spiralen in den hölzernen Trintnapf, puzte sie flüstern: die Weiße werde tommen, er müſſe das gleißende Metall so blant, daß er sich drin spiegeln konnte. Die Weiße sollte ihm über das Haar streicheln, wenn sie zu ihm in die Berge fäme, wie sie versprochen hatte. Ganz anders war sie gewesen als seine Schwestern oder Brenni brü ben überm Fluß: zart und milchgesichtig, mit fei- Nichts erzählte Lasta daheim von der nächtnen Gliedern. Wenn er einst volljährig ist und lichen Begegnung mit seiner Ora, aber wenn Heimlich seine Waffe tragen wird, dann schleicht Prenni ins Haus der Mutter fam, ging er verer in das Gebiet Nitaj nieder und nimmt Blut legen zur Seite und stieg gern zum Fluß hinfür zwei erschossene Brüder. Dann geht er nach unter, um die Herde in Ordnung zu bringen. Sfodra. Dort wird er sie wiedersehen, diese Das war Lastas Traum, dies war das MärFremde, Seltsame, und wird sie in seine Heimat chen, in das Eva hinein wanderte atvei Tage Abends aber, als Lasta schon im Stroh der führen. So träumte Lasta, der jüngste Sokoli. fchon, indes eine Hizielle zwischen den BergwänHerberge lag, war der weiße Mann von der Straße her in das verfallene Café gekommen, Jahre vergingen, Lämmer starben dahin, den hing und jegliches Gestein ausglühte. Eva man hatte Ratti und Mastig getrunken und Meze Biegen wurden geschlachtet. Gendarmen mar- fühlte das heiße Geröll des Bergpfades durch die dazu gegessen, und ehe ihn jemand hindern konnte, schierten manchmal durch die Täler und suchten Schuhe brennen. Vor ihr schritten nur noch zwei hatte der Europäer bezahlt und der Wirt nach einem Komita, nach einem außerhalb des Frauen. Die ältere war abgebogen, ihre Heimat hatte es genommen. Eine Schande war es ge- Gesetzes, neue Bicklein sprangen über die Weide, lag im Nebental. Manchmal schatteten ein paar wesen, sagte der Dheim: der Gast bezahlte, und und Lasta wuchs dem Oheim über den Kopf. Der Nadelbäume, einige Haselnußsträucher oder Bus er, der Oheim, hatte vom Ratti mitgetrunten. Alte wurde blinder und blinder, und der Bruder Hen über den Weg- dann war ringsum wieder Nie, so lange man denten konnte, hatte ein Sokoli war nach Mazedonien gewandert. Vorher aber Fels. Geröll und Sonne. Selbst die Schafe such vom fremden Gast die Zehrung genommen; wenn schlich er über die Berge zu den Nitaj, um Blut ten nach Schatten und fraßen nur müde an eins die Sitten der Väter so geschändet werden, tann au nehmen für den erschossenen Bruder. Das ſamen Disteln herum. Luc. luck, hejde, hejde!" der Fluch nicht ausbleiben. Wenig Tiere wurden sollte nun verboten sein; weit weg in Tirana ſaß trieben die beiden Frauen ihre Tiere voran. verkauft, und als man am nächsten Tage mit der eine Obrigkeit und wollte Djakzur nicht mehr Eva biß die Zähne zusammen. Zwei Tages Hälfte der Biegen nach Hause wanderte, flog dem dulden, drum wurde der Bruder flüchtig. märsche bergauf, bergab schmerzten in ihren Oheim aus einer Hecke etwas Faseriges ins Auge; Viel hatte sich begeben, nur das weiße Mäd- Füßen. Sie fühlte Blasen um die Zehen herum. Da trat der Oheim zur Seite, in der Lücke am Nachmittag schon war der Blick verquollen. chen kam nicht... Lasta lernte viele Lieder auf Ihre Beine kannten Alpentouren, aber das, dies des Trupps stand der Maliſorentnabe und so Man mußte deshalb viel rasten und geriet in die ber Kaval , auch Lieder, die der Barten, Weiß ſes Schreiten durch ſteinerne Badofen, flirrenbe sah sie ihn. Sie stand neben einem Mann mit Dämmerung, und droben, auf der Schneide des gesichtigen galten. Er mochte nicht gern daran strahlende Südsonne in den Augen das zerschmalem, europäischem Gesicht. Vielleicht ihr ihr Berges mit den drei Kuppen, schossen die vom denken, daß er mit Prenni Mihal verlobt war fengte die Nerven. Ein ewiges Taumeln, von Vater, dachte Laska und hatte sich rasch wieder anderen Stamme. Lastas älterer Bruder blieb von Kindesbeinen her, denn die Ora, die Schutz- Quelle zu Quelle, von Frischwasser zu Frischumgedreht, zeigte ihr den schmalen Rücken, sah in seinem Blute liegen. Es war eine alte Rech göttin, die jeder Malisor hat- die weissagte wasser. verlegen zu seinen Siegen nieder. Dann fühlte er nung zwischen den Nitaj und der Familie ihm nicht so, wie die Mutter und Prennis Vater ( Bortfebung folgt.)
Märchen.
Und hier sah er auch das europäische Weib, das erste, daß seine dunklen, jungen Augen je erschauten: mit der merkwürdigen, strohgeflochtenen Stappe, im leichten Kleid, mit freien, weißen Armen und dem hellen Gesicht. Lange lugte er durch den Trupp der Männer hindurch. Lichte Augen hatte sie, ganz lichte Augen und Haare, so hellgelb wie der reife Mais.
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