Mr. 171

Freitag, 24. Juli 1936

Sudetendeutscher Zeitspiegel

Dr. Brand verschwindet

Die SdP verlaubart offiziell:

,, Dr. Walter Brand ist am 22. Juli von einer

Kleine Besserungserscheinungen

in der Wirtschaft

Bringt man das in Beziehung zur Arbeitslosen werden. Immerhin beweiſen auch dieſe Ziffern

Seite B

Irredentistische Wanderbrüder

Kattowitz. Gelegentlich der gerichtlichen Untersuchung gegen die verhafteten Mitglieder der vor einigen Monaten aufgelösten irredenti stischen deutschen Organisation in Polnisch- Ober­schlesien stellten die oberschlesischen Sicherheits­behörden fest, daß eine Reihe von anderen deut­schen Organisationen auf dem Gebiete Obers schlesiens   in engster Verbindung zu dieser irre­dentistischen Organisation standen. U. a. hat auch furzen Alpenreise, die er nach der Niederlegung sei­die deutsche Organisation oberschlesischer ner Aemter angetreten hatte, zurückgekehrt. Er Die Zentralsozialversicherungsanstalt ver- gesetzte Erscheinung, daß nämlich von Mai Wanderbrüder, welche in Polnisch- Ober­stellte fest, daß er nach wie vor Gegenstand von öffentlicht soeben den Stand der Versicherten im bis Juni die Zahl der Arbeits- schlesien mehrere tausend Mitglieder zählt und Angriffen in der Deffentlichkeit ist, die ihn als Juni 1936. Danach waren zu dieser Zeit bei ihr Iosen stärker abgenommen hat als statutenmäßig rein sportliche Ziele verfolgen Störer der fudetendeutschen Einigungsbestrebun- 2,354.064 Personen krankenversichert. Vergleicht die Zunahme der Beschäftigten sollte, statt dessen eine irredentistische Propaganda gen hinstellen. man die Ziffer mit der analogen des Vorjahres beträgt. Das kann daher kommen, daß ein entfaltet. Die Polizeidirektion in Kattowiß ord­Dr. Brand ermächtigt die Pressestelle der( 2,219.435), so kann man feststellen, daß im Teil der neu beschäftigten Personen nicht bei der nete infolgedessen die Auflösung dieser Organis SDP, bekanntzugeben, daß er in Konfequens feines uni des heurigen ahres um 3SVA, sondern bei der Pensionsanstalt und beim fation auf dem Gebiete Polnisch- Oberschlesiens an. am 11. Juli gegebenen und von Henlein angenom- 13 4.6 2 9 Personen mehr tranten Seilfonds frankenversichert ist oder daß Arbeiter menen Berichte auf seine et sich ent versichert, also auch mehr beschäftigt sind. bei der Krankenversicherung nicht angemeldet Bomben gegen Kinder fchloffen hat, a at, aus bem öff lichen Leben auszuscheiden, um ziffer, so kann man folgendes feststellen: Im eine leichte Erholung der Wirtschaft und eine Jerusalem.( Reuter.) In Tel- Aviv  nicht den Vorwand zu bilden, daß an feiner Per- Juni 1936 gab es 565.970 Arbeitslose, im Juni bessere Beschäftigung. wurde eine Bombe in die jüdische konfessionelle fon die am 19. Mai 1935 in Erscheinung getretene 1935 605.956, heuer also um 39.986 weniger. Schule geschleudert. Bei der Explosion wurden Einigkeit des Sudetendeutschtums zerbrochen ist. Die Zahl der Beschäftigten hat also in einem Jahre um 134.629 zugenommen( jener Beſchäfin den Glasfabriken Moser A.-G. in Karls- mundet; zwei von ihnen wurden in das Kranken­Der Prager Börsencourier" meldet, daß sieben Kinder im Alter von 9 bis 12 Jahren ver­tigten, die bei der ZSVA versichert sind, was also bald- Maierhöfen   sich gewisse Besserungserschei­nicht zutrifft auf die Angestellten, Staatsange­stellten und Staatsarbeiter), die Zahl der Ar- nungen bemerkbar machen, die in einer stärkeren haus geschafft. Beschäftigung als im Vorjahr zum Ausdruck beitslosen nur um 39.986 abgenommen. Wieder fommen. Die Belegschaft wurde um etwa 90 Ar- Herr Lester beeilt sich nicht fann man also die Beobachtung machen, daß die beiter erhöht, die bloß fallweise auf kurze Zeit Zahl der Beschäftigten seit einem ausgesetzt werden. Zur Besserbeschäftigung gesel­Der englisch- französisch- portugiesische Dreiers Jahr rascher steigt, als die Zahl der Arbeitslosen, abnimmt, d. h. len sich auch bessere Preise, die vom Auslande be- Ausschuß wird sich wahrscheinlich erst in einer also, es werden Leute beschäftigt, die vorher nicht willigt werden. Die Umsätze im Detailverkauf Woche mit der Danziger Frage befassen, da der arbeitslos gewesen sind( vor allem die jüngeren gestiegen. Während die Firma im Vorjahre noch find gegen das Vorjahr um etwa 30 Prozent Hohe Völkerbundkommissär in Danzig, Lester, erst Jahrgänge). Anders schaut die Sache aus, wenn mit Berlust gearbeitet hat, wird das heurige Jahr in einigen Tagen ſeinen Bericht erſtatten wird. man die Zahl der Beschäftigten und Arbeitslosen des Juni 1936 mit dem Mai 1936 vergleicht. wohl ohne Verlust abschließen. Im Mai betrug die Anzahl der Krankenversicher­

Bei seinem Abschied hat Henlein seinem lang. jährigen treuen Mitarbeiter herzlich und aufrichtig

gebankt."

Wehrenfennig mit dem Ehrengericht solidarisch Die Neue Morgenpost" veröffentlicht im Falsimile einen Brief, den der Pfarrer Wehren­fennig an den Vorsitzenden des Ehrengerichtes über Brand, Inspektor Saſum, gerichtet hat, und der eine volle Solidaritätserklärung enthält. Der Brief ist eine neue Ohrfeige für en Lein, die um so träftiger sist, als Wehrenfennig Verschütteter Bergmann. Aus F a I fenau eine der bekanntesten und einflußreichsten Per- ten 2,295.211, im Juni 2,354.064. Die Zahl Dieselbe Zeitung meldet von einer guten sönlichkeiten im völliſchen Lager und im Bund der der Beschäftigten hat also in dem einen Monat Beschäftigung der Ascher Handschuhinduſtrie, die a. d. Eger wird uns gemeldet: Während der Ar­beit löste sich in einer Kohlengrube eine größere Deutschen   ist. Der Brief lautet: um 58.853 zugenommen. Die Zahl der Arbeits- auf drei bis vier Monate mit Aufträgen verschen Kohlenschicht und stürzte auf den Bergmann Leonſtein, 21. 7. 36. lofen betrug im Mai 1986 687.885, im Juni iſt. Auch in Kunſtſeidenartikeln ist die Beschäfti- Josef Schreier aus Königswerth  , der dadurch so 565.970, die Zahl der Arbeitslosen hat also in gung der Ascher und Fleißener Fabriken gut, es schwere Verlegungen erlitt, daß sich seine Ueber­bem einen Monat um 71.415 abgenommen. Bei sind bereits Auftragsbestände in Winterware zu führung ins Falfenauer Krankenhaus als notwen­diesem Vergleich sehen wir wieder die entgegen- verzeichnen.

Herrn Inspektor

Franz Eduard Safum,

Sehr geehrter Herr Inspektor!

Prag   I.

Ich danke Ihnen herzlich für Ihr ausführ­liches Schreiben vom 17. 7., manches von den Vorgängen in der Heimat hatte ich schon aus Bei­tungen erfahren.

,, Wo hat Konrad Henlein  

die Wahrheit gesagt?"

worin er gebeten wird, sein Mandat nicht zurück­zulegen und er der Verbundenheit der Wähler­schaft versichert wird. Bei der Gautagung der Wie der Karlsbader Volkswille" erfährt, Deutschen Arbeitergewerkschaft in Komotau   wurde Ich gebe Ihnen gerne auch die schriftliche Be- hat in Plan am 9. Juli die Disziplinarverhand- der Arbeitervertreter Ferdinand Alter mit stätigung, daß ich nach unserem lebten Beifammen. lung gegen den Ortsleiter der SdP Fehr statt- großen Ovationen einmütig zum ersten Gauleiter fein im Dachgartenfaal ausdrücklich die anderen gefunden, der kurz vorher seines Amtes enthoben gewählt. 4 Ehrenrichter bevollmächtigt habe, falls bringende worden war. Im Laufe der Verhandlungen stellte Entscheidungen wegen Wiederaufnahme gestellt der Beschuldigte die unangenehme Frage, wo werden, diese zu prüfen und auch für mich mitzu­beit gesprochen

fibenden ermächtigt habe, mich zu vertreten und für mich zu stimmen.

"

big erwies.

Todesopfer der Straße. Vor einigen Tagen wurde die dreijährige Pauline Urban in Draho wit beim Ueberqueren der Straße von einem Mos torradler erfaßt und niedergestoßen, wobei die Kleine eine Playwunde am Kopfe erlitt, die ihre Ueber­führung ins Krankenhaus erforderlich machte. Dort wurde festgestellt, daß das Kind auch einen Schädel­

bruch erlitten hatte, aber auch eine sofort vorgenom mene Operation vermochte das Leben der Dreijähri­Vorsprache der Aerzteorganisationen beim gen nicht mehr zu retten: das Kind ist nunmehr an Gefundheitsminister Dr. L. Czech. Die Vertreter den erlittenen Verlegungen gestorben. Sowohl indiefondere Sie als ben Box: gett fel broden babe, in 8 of destlichen iliffent ategen oder in Eger  ? Seine Richter- Funkčil. lékařů" und Reichsverband der deutschen   gegen die Mutter des Kindes wurde die An- tionäre der Gauleitung Marienbad   wußten Aerztevereine" sprachen Dienstag, den 14. d. M., eige erstattet, gegen die Mutter deswegen, weil darauf nichts zu erwidern und halfen sich dadurch beim Minister für öffentliches Gesundheitswesen, sie es an der genügenden Aufsicht des Kindes hatte aus der Verlegenheit, daß sie die Verhandlung Dr. L. Czech, vor und besprachen mit ihm wichtige fehlen lassen. abbra chen und erklärten, daß man dem Be- Fragen des Gesundheitswesens. Bei dieser Ge= schuldigten die Entscheidung schriftlich bekannt- legenheit überreichten sie ihm eine Dentschrift, die geben werde. Dabei hatte man schon zwei Tage ihren Standpunkt zum§ 9. Absatz 4 des Gesetzes vorher in der Gauleitung ausdrücklich den Aus­schluß Fehrs beschlossen; angesichts des Verlaufes der Verhandlung getraute man sich dann aber doch nicht, Fehr, der im Bezirl einen beträchtlichen Anhang hat, auszuschließen.

Diese Erklärung genügt hoffentlich. Wir 5 Ehrenrichter waren in allen Stüden voll und ganz einer Meinung und werden uns auch jest nicht trennen laffen. Was ich bis jekt über Ihre Maßnahmen in der Zeitung gelesen habe, findet meine volle Zustimmung. Mit herzlichen Grüßen, auch an die anderen Herren, bin ich

Ihr treuverbundener Gottfr. Wehrenfennig.

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Vertrauenskundgebungen für Greger und Alter

Professor Greger antwortet auf den Brief, den Professor Spann an die Mitglieder des Ehrengerichtes verschickt hat. Greger weist die Aus dem Karlsbader Wahlkreis erhielt Se Angriffe Spanns entschieden zurück. Das Ehren- nator Greger ein von Vertrauensmännern gericht habe sich nicht mit der Richtigkeit der der Bezirke Karlsbad  , Neudet, Graslih, Elbogen  , Spannschen Lehren befaßt, sondern nur festgestellt, Asch, Petschau  , Eger, Wildstein  , Faltenau, Ludiß, daß der Großteil des Sudetendeutschtums diese Plan und Joachimsthal   unterzeichnetes Schreiben, Lehre ablehne und daß ihre fortdauernde Propa­gierung durch Walter Brand   die Einheit der SdP gefährde. Das Ehrengericht habe nichts zu rückzunehmen,

Die Opposition in der SdP Im Karisbader Bezirk

Der Ortsleiter der SdP in Karlsbad  , Otto Hütti, hat sich mit Rücksicht auf die auch im Karlsbader Kreis immer stärker sich bemerkbar machende Abfallbewegung in den Kreisen der Mit­glieder der SdP veranlaßt gesehen, eine öffent­liche Aufforderung an die Mitglieder der Organisation Henleins im Bezirke Karlsbad  zu richten, aus welcher hervorgeht, daß in der lez­ten Zeit den Mitgliedern i sten zur Unterfer tigung vorgelegt werden, deren Tegt sich für Rug dolf Kasper und gegen Dr. Brand und Konrad Henlein   wendet. Ich mache alle Kameraden und Kameradinnen darauf auf merksam", verkündet der Ortsleiter Hüttl ,,, daß diese Aktion von disziplinlosen und anonymen Elementen ausgeht und ohne meine Billigung er folgt. Wer diese Listen wissentlich unterschreibt, bon denen einige nicht zurückschrecken( man beachte den Stil. D. Red.) versteckt sogar unseren Führer Konrad Henlein   anzugreifen, der seht sich der Ge­fahr aus, aus unserer Bewegung ausgestoßen zu werden. Unsere Bewegung und ihr Führer Konrad Henlein   ist uns allen heilig, denn wir wissen, daß wir einig bleiben müssen!" Troßdem ist zu fagen, daß die Ereignisse der letzten Wochen wie anderswo auch im Karlsbader Kreis ihre Auswir­fungen nicht verfehlt haben und daß auch hier die Berfallserscheinungen innerhalb der Sd ständig zunehmen.

Völker, hört die Signale..!

Es war im Sommer 1917. Tagelang waren wir in rücksichtslosen Gewaltmärschen hinter den zurückweichenden Russen her geheizt worden, und wir waren sehr froh, als wir endlich den Befehl erhielten, Schüßengräben auszuwerfen.

Unsere Kompagnie ging am Ostrand eines langgestreckten Dorfes in Stellung. Die Gräben der Mussen waren etwa vier-, fünfhundert Meter entfernt.

Unser Gruppenführer war der Unteroffizier Becker, ein gutmütiger, anständiger Kerl, den alle qut leiden konnten. Etliche Tage, ehe wir von der Westfront nach dem Often transportiert wurden, war fein Sohn zu unserer Kompagnie versest worden nicht zu beschreiben die Freude des Alten, als der Kompagnieführer den Refruten Felix Becker der Gruppe feines Vaters zuteilte!

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Wenn dienstfrei war und der alte Becker nicht gerade Karten spielte was er leidenschaftlich gern tat, dann saß er mit seinem Jungen zu fammen, und sie erzählten von Muttern, von ihrem einen Garten, berieten, wie sie ihr Häuschen an­streichen sollten, und eine kleine Kaninchenzucht wollten sie anlegen...

vom 14. April 1920, 31. 303, Sig. d. G. u. V., über Zahnheilkunde und Zahntechnik enthält. Der Minister erklärte, daß er nach Prüfung dieser Dentschrift zur Sache Stellung nehmen wolle. Im Verlaufe der Unterredung betonte der Minister die Notwendigkeit der innigen Zusammenarbeit des Gesundheitsministeriums mit der Aerzteschaft und erklärte, daß er dieser Zusammenarbeit einen fehr großen Wert beimesse. Die Vertreter der bei­den Aerzteorganisationen dankten dem Minister für seine Ausführungen und insbesondere für feine Bereitwilligkeit, sie jederzeit zu empfangen und mit ihnen die aktuellen Fragen des Gesund­heitswesens zu besprechen.

essierte uns gar nicht, wir wollten nur Ruhe und Frieden. Und es war uns sehr lieb, daß die rus­sische Infanterie auch so gescheit war, auf kriege­rische Lorbeeren keinen Wert zu legen. Man konnte sich kaum eine bessere Stellung wünschen.

Aber wie's der Zufall manchmal will unsere Gruppe saß gerade hinten im Dorf beim Kartoffelschälen, da erwischt eine Schrapnellkugel den Felig. Es war ins Genick gegangen, und er war sofort tot.

Der Sanitäter wurde gerufen, er stellte trocken und nüchtern fest:" Der hat's geschafft." In diesem Augenblick kam der alte Becker. Er blieb eine Weile aufrecht, unbeweglich neben der Leiche seines einzigen Kindes stehen.

Dann sagte er ruhig:" Und dafür habe nch nun mein ganzes Leben lang geschuftet! Daß es mein Junge mal leichter haben sollte als ich...

Langsam Iniet: er neben seinem Sohn nies der und gab ihm einen Kuß auf die Stirn. Lang­sam stand er wieder auf und ging weg. Er war fürchterlich bleich, und seine Gefaßtheit hatte etwas Unheimliches.

Am Abend zog unsere Gruppe auf Feldwache. Man hatte dem alten Becker angeboten, er solle bis zur Beerdigung seines Sohnes teinen Dienst machen, aber er hatte abgelehnt.

Es war eine wunderschöne Sommernacht, heller Mondschein, und alles war so still und friedlich.

Da spielt auf einmal da drüben eine Geige. Buerst dachten wir, wir hörten Gespenster  . Aber es wurde immer deutlicher.

Es war eine ganz ruhige Stellung, in der wir lagen. Hin und wieder schoß die deutsche Ar­tillerie ein paar Granaten hinüber in den Wald, und die russischen Stanonen antworteten mit ein paar Schüssen, die ins das Dorf hinter unseren Gräben gingen und uns nicht weiter störten. Vorn in den Infanterieſtellungen schoß überhaupt nie­mand, weder wir, noch die Russen. Unsere Re­gierung wollte zwar die Ukraine  , aber das inter  - Felig.

Unsagbar traurige, sehnsüchtige Melodien. Es war wie eine Totenfeier für den armen

Der Celioslovaka Laborista Asocio Esperantista" ( Tschechoslowakischer Arbeiter- Esperantistenbund, Siz Aussig   a. E.( Fünfhaus 5), ladet zur Teilnahme an seiner 5. Jahreshauptversammlung ein, welche am Sonntag, den 2. August 1986, um halb 11 Uhr vormittags im Gasthaus., Siete" in hrsdorf bei Haida stattfindet. Tagesord­nung: Eröffnung und Begrüßung. Verlesen der lez­ten Verhandlungsschrift. Wahl des Vorschlagsaus­schusses( Proponenten). Berichte der Funktionäre: a) Vorsitzender, b) Schriftführer, c) Kassier, d) Be­airfe, Gruppen, Delegierte usw. Wahl des Bundes­vorstandes. Bestimmung des Ortes für die nächste Jahresversammlung. Freie Anträge. Verschiedenes. Anträge mögen bis spätestens 28. Juli an die Bun­desleitung schriftlich eingesendet werden. Der Bundesvorstand.

es.

Heulen hätten wir können, so traurig war Und vor Wut, daß man hier draußen stecken muß, und daheim

Nach einer Stunde ungefähr hörte der Russe auf mit Spielen.

Eine Weile war es wieder ganz still. Auf einmal lettert der alte Becker aus dem Postenloch und stellt sich oben hin.

Und fängt an, laut zu singen: Wacht auf, Verdammte dieser Erde..." Zuerst waren wir erschrocken und wollten ihn wieder in den Graben zurückziehen. Sich bei dem hellen Mondlicht in voller Größe da oben hinzus stellen, daß man ihn wer weiß wie weit sehen fonnte, das war denn doch ein bißchen leichtsinnig.

Aber taum hatte er eine Zeile gesungen, da spielte drüben die Geige die Melodie mit. Ganz eigenartig war das. Und als der Refrain fam: ,, Völker, hört die Signale! Auf zum letzten Gefecht! Die Internationale

da

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Grkämpft das Menschenrecht!". begannen einige Russen mitzuſingen. Beim nächsten Vers aber, da sangen da und dort auch schon einige Deutsche das verbotene Lied... In jener Nacht unterließ es der Bataillons­fommandeur, wie üblich die Feldwachen zu kon= trollieren und zu schikanieren.

Am nächsten Vormittag wurde der Unters offizier Becker verhaftet, und am Abend mußten wir die Russen angreifen. Doch keiner von unse­rer Gruppe hat je diese Nacht vergessen. Bruno Vogel  .