Einzelbild herunterladen
 

Gewerkschaftliches.

Italien  . Arbeiterklasse erwiesen. Angesichts der wachsenden Macht der Unter Rom  , 8. Juni.  ( Eig. Bericht.) Die ,, Amnestie" hat die Benehmertlaffe ist es geboten, gegen jede weitere Einschränkung des Berlin   und Umgegend. wegung für die Amnestie nicht aufgehalten, sondern sie erst recht iezt bestehenden Koalitionsrechts zu protestieren, vielmehr dessen entflammt. Eine solche Amnestie hat das italienische Volt nicht ge- zeitgemäße Erweiterung zu verlangen. Achtung, Gewerkschaften Berlins  ! wollt sie ist eine Beleidigung des öffentlichen Gefühls. Ein Die Versammlung fordert deshalb die Arbeiter in Stadt und Laut Beschluß der Berliner   Gewerkschaftskommission in der Ver wahrer Schrei der Entrüstung erhob sich, als entdeckt wurde, daß Land auf, sich dem Protest gegen das drohende Ausnahmegeses an- sammlung vom 9. Juni d. J. haben sich die Delegierten der Ge­Turati, Romussi, De Andreis, Chiesi u. a. in dem zuschließen. Von den Mitgliedern des Reichstages wird erwartet, werkschaften Berlins   mit den ausgesperrten Arbeitern Dänemarks Defret ausgelassen waren, weil die Paragraphen des Gesez daß sie den vorliegenden Gesezentwurf sofort und in allen Punkten und mit den streikenden Steinfegern Berlins   und Umgegend solis buchs, auf Grund deren sie verurteilt wurden, nicht vollständig auf ablehnen." geführt waren. Man entschuldigte sich hintennach damit: es sei Eine Riefenversammlung, besucht von beinahe 3000 Personen, tagte darisch erklärt und sich verpflichtet, dieselben nach Kräften zu unter­ein Schreibfehler gewesen. Ein Schreibfehler in solcher An- in Altona  . Nach dem Referat des Gen. Frohme wurde eine Resolu- tügen. Es werden zu diesem Zwed Listen herausgegeben. Wir er­gelegenheit! Obgleich derselbe wieder gut gemacht wurde, tion angenommen, die ausspricht, daß die Versammelten protestieren suchen die Gewerkschaften, ihr Solidaritätsgefühl dadurch zu be­so bleibt doch der Ausschluß der Amnestierten" von dem Genuß der gegen eine Gesezesvorlage, welche die Bethätigung der Arbeiter zur weisen, daß sie sich recht rege an den Sammlungen beteiligen. Für bürgerlichen Ehrenrechte und der begnadigten Abgeordneten aus dem Hebung ihrer Lage und zur Verteidigung ihrer Interessen unter die Vertrauensleute der Gewerkschaften Berlins   sind die Listen vom Parlament. Die Regierung scheint den Kopf ganz verloren zu entehrende Strafen stellt. Die Versammlung verlangt vom Reichstag, Sonntag, den 11. Juni, ab im Gewerkschaftsbureau, Annenstr. 16, I haben. Jedenfalls spielt sie ein gefährliches Spiel. Die Ob- daß er durch sofortige und und unbedingte Ablehnung der Zuchthaus in der Zeit von 9-11 Uhr vormittags und 6-8 Uhr abends zu struktion" im Barlament bewährt sich vortrefflich. Wir sorgen vorlage den Umtrieben der Scharfmacher und ihrer Gönner und haben. dafür, daß immer die nötige Zahl von Abgeordneten da ist, die zu Helfershelfer ein Ende macht. Sie fordert die Volksvertretung auf, einem Antrag auf namentliche Abstimmung notwendig. Jede statt für eine Einengung, mit aller Straft für eine Erweiterung des namentliche Abstimmung nimmt nach unserem Berfahren eine Stoalitionsrechts einzutreten, als der unerläglichen Vorbedingung für geschlagene Stunde in Anspruch. Und läßt sich die Debatte nicht die dringendsten Kulturfortschritte." vermeiden, so sind wir auch auf dem Posten. Gestern, zur General­debatte über die Knebelatte, sprach Ferri 4 Stunden lang und heute setzt er seine Rede fort! Die Minister sind in Ver­zweiflung. Schon spricht man davon, die Knebelakte durch könig­liches Dekret zu octrogieren. Das wäre aber ein Verfassungs­bruch, den das so schwache Königtum nicht überdauern könnte. ( Siehe den heutigen Artikel Ferris.)

*

-

Die Berliner   Gewerkvereine nahmen in einer Proteft versammlung folgende Resolution an:

Gleichzeitig machen wir darauf aufmerksam, daß unverzüglich die noch ausstehenden Listen der Weber in Krefeld   an das Gewerkschafts­bureau abgeliefert werden, damit abgerechnet werden kann. Der Ausschuß der Berliner   Gewerkschaftskommission. Die Gewerkvereinsversammlung zu Berlin   am 7. Juni erklärt: J. A. Rud. Millarg. Alwin Körsten  . Der Gesezentwurf zum Schuße des gewerblichen Arbeitsverhält­nisses vom 26. Mai d. J., auf höchst einseitiger und irrtümlicher Zur Maurerbewegung. Die Baudeputierten der Maurer Information begründet, würde, falls erlaffen, das seit 30 Jahren centraler Richtung beschäftigten sich am Freitagabend mit den Bes bestehende, auf Arbeitsfreiheit und Gleichberechtigung beruhende schlüssen des Arbeitgeber- Bundes. Diese gehen, wie bereits Ueber das Vorgehen der Obstruktion in der Kammersißung Arbeitsverhältnis nicht schüßen, sondern zu Gunsten der Willtür- gestern mitgeteilt, dahin, am Montag, den 12. d. M. sämtliche bom Sonnabend wird aus Rom   depeschiert: herrschaft der Arbeitgeber vernichten durch die thatsächliche Aufhebung Maurer auszusperren, falls bis dahin die von den Ar­Die Beratung der innerpolitischen Maßnahmen wird des Koalitionsrechts der Arbeiter. Die Deutschen   Gewerkvereine beitern gesperrten Bauten nicht wieder voll besetzt seien. Außerdem fortgesetzt. Der Socialist Colajanni hält eine Rede zum( Hirsch- Dunder) als treue Anhänger einer gesetzlichen und friedlichen sollen die Unternehmer, welche bereits den Stundenlohn von 65 Pf. Zwecke der Obstruktion; darauf ergreift der Socialist Morgari Arbeiterreform protestieren daher gegen den Gesetzentwurf im Ganzen bewilligt haben, beabsichtigen, diese Konzession wieder zurück­das Wort und sagt, er habe den Vorsa, bis 1/27 Uhr zu reden.( Gelächter als eine verderbliche, die gesamte deutsche Arbeiterschaft tief erbitternde zuziehen. Nach den Berichten, die in der Baudeputierten auf der äußersten Linken.) Der Präsident erhebt gegen dieses un- Maßnahme und erwarten vom hohen Reichstag vollständige Ab- Versammlung gegeben wurden, ist die Forderung der Maurer von gehörige Benehmen Einspruch.  ( Beifall rechts und im Centrum; Unter- lehnung. Das Koalitionsrecht muß nicht erschwert, sondern gefördert 44 Firmen mit 1009 Arbeitern bewilligt worden. Im Ausstand sind noch brechungen und Lärm auf der äußersten Linken.) Morgari fährt und in gedeihliche Bahnen gelenkt werden, vor allem durch die gesetz- 33 Bauten mit 604 Arbeitern. Die Sperren stehen sämtlich günstig, da der größte Teil der Ausständigen anderweitig in Arbeit ge= fort, er sehe nicht die Notwendigkeit eines Gesezes ein, das gegen liche Anerkennung der Berufsvereine und durch die Fortentwickelung treten sei. Anerkannt wurde, daß die Ausständigen im allgemeinen das Versammlungsrecht gerichtet sei, da die Polizei un der Einigungsämter. zählige Vorwände finde, um Versammlungen der extremen Parteien Auch der Berliner   Frauenverein nahm in einer Ver- fich musterhafter Ordnung befleißigt haben, jedoch sei es vor­zu verbieten. Redner verliest Zeitungsartikel über verbotene Ver- sammlung Stellung zu der Vorlage. Es wurde folgende Resolution gekommen, daß auf mehreren Bauten die Arbeit niedergelegt worden sei, trotzdem die notwendigen Verhandlungen seitens der Lohne sammlungen.( Lärm und Unterbrechungen auf der Rechten und im angenommen: Centrum.) Der Präsident rigt dieses Vorgehen Morgaris als in-" Der Berliner   Frauenverein erklärt, daß er in dem Gesetz zum kommission mit den betreffenden Unternehmern als noch nicht ab korrekt und fordert den Redner auf, nicht von dem vorliegenden Gegen- Schuße der Arbeitswilligen keinen Schutz der über zwei Millionen geschlossen resp. als gescheitert zu betrachten gewesen seien, was stande abzuschweifen, sondern seine Anträge zu Artikel I zu erläutern. Fabritarbeiterinnen und der ingezählten Heimarbeiterinnen sehen von der Versammlung allgemein mißbilligt wurde. Die Versammlung beschloß sodann, daß am Sonnabend, Montag Morgari erwidert, er glaube, das Recht zu haben, Beitungsartikel kann, vielmehr erwächst den Frauen aus diesem Gefeße eine neue und Dienstag neue Arbeitsniederlegungen nicht vorgenommen zu verlesen, welche Thatsachen enthalten, die mit dem Gegenstande Schwierigkeit, sich eine bessere Lebenshaltung zu erringen. Die für der Erörterung im Zusammenhang stehen.( Große Unruhe rechts Frauen jo ungünstigen Vereinsgescze entziehen ihnen das einzige werden sollen und abzuwarten, welche Stellung die am Dienstag und im Centrum.) Der Präsident erklärt nunmehr, er werde diese Mittel, für die Verbesserung ihrer Lebensbedingungen selbständig früh stattfindende Arbeitgeber- Versammlung einnehmen würde. Des weiteren wurde beschlossen, sämtliche noch bestehenden unkorrekte Art, die Erörterung fortzuseßen, nicht länger dulden; einzutreten, und der neue Geseßentwurf giebt Handhaben genug, um und hebe daher lieber die Sigung auf.( Burufe.) Darauf wird die jede Aufklärung durch Presse, Wort und That zu verhindern. Er Bausperren aufrecht zu erhalten. Sigung geschlossen. bedeutet also eine rückhaltlose Auslieferung der wirtschaftlich Schwäch- tonten, die Arbeiter hätten keine Ursachen, vor dem Arbeitgeber­ſten. Der Berliner   Frauenverein protestiert deshalb gegen ein Ge- bunde zu Kreuze zu kriechen, nicht die Arbeiter, sondern der genannte Bund sei schuld an diesem Kleinfrieg, Die portugiesisch- englische Freundschaft. Aus Lissabon  , welches die wirtschaftliche Abhängigkeit der Frau in wirtschaft- da derselbe es in diesem Frühjahre rund abgelehnt habe, mit den wird der" Int. Korr." berichtet: Die Frage, ob die Regierung Eng- liche Sklaverei verwandeln würde. Arbeitervertretern zwecks Unterhandlung in Verbindung zu treten, land gegenüber Verpflichtungen eingegangen ist, welche Portugal   in Die Arbeiter wollten einen Vertrag schließen, sie wollten den eine feindselige Haltung zu Transvaal   und möglicherweise auch zu Frankreich   bringen würde, bildet noch immer den Gegenstand leiden­In 2 widau( Sachsen  ) sprach Herr Dr. Maurenbrecher( national- Frieden, der Bund den Krieg. Mögen sie auch die Konsequenzen schaftlichster Erörterung. Oppositionelle Blätter, wie Novidades" und social) in einer von circa 150 Personen besuchten Versammlung von tragen. Bekannt wurde noch gegeben, daß am Montagabend in Lehrern, Beamten, mittleren Bürgeru und auch Arbeitern über die der Koppenstraße 29 eine große Versammlung stattfindet, wo Stel " Seculo", gehen so weit, einzelne Minister zu beschuldigen, ihre Vorlage. Er fritisierte die Vorlage mit scharfen Worten. Werde lung gegen die angedrohte Aussperrung genommen werden wird. plögliche Freundschaft für England sei durch persönliche Vorteile diefe Vorlage Gesez, dann jei die völlige Vernichtung Zur Lohnbewegung der Steinfeger. Der Streif nimmt erweckt worden. Die Gegenfäße, welche innerhalb des Kabinets auf getreten sind und jedenfalls auch den Rücktritt zweier Minister nach aller gewerkschaftlichen Organisationen unabwendbar, und damit seinen Fortgang, da, wie schon gestern furz gemeldet, die Unter­getreten sind und jedenfalls auch den Rücktritt zweier Minister nach würde eine hehre Kulturbewegung zu Boden gedrückt, die sich als nehmer den Vergleich des Einigungsamtes abgelehnt haben. Sie sich ziehen werden, hätten ihren Grund darin, daß die letzteren das englische Geschäft" nicht mitmachen wollten. Die Regierungsblätter Träger und Förderer nationalen Wohlstandes und Volkskraft erwiesen bestehen auf die Annahme des von ihnen vorgelegten Lohntarifes, hat. Auch mit der der Vorlage beigegebenen Begründung ging obwohl ihnen selbst von den Arbeitgeber- Beisigern in überzeugender bemühen sich, die Engerknüpfung der Beziehungen zu Großbritannien   Redner rücksichtslos ins Gericht und bezeichnete fie als die jammer- Weise flar gemacht worden ist, daß der von ihnen vorgeschlagene und die bevorstehende Besuchsreise des Königs nach England als einen großen diplomatischen Erfolg der jetzigen Regierung anzu bestimmungen lediglich gegen die Arbeiter richten, die Unternehmer bezw. deren Vertreter haben es dagegen an Entgegenkommen wirt­anzu- lichte, die es bisher gegeben. Und der Umstand, daß sich die Geseyes- Bezahlungsmodus thatsächlich ein Nonsens ist. Die Ausständigen preisen; andererseits stellen sie in Abrede, daß Portugal   bestimmte aber völlig straffrei Tafie, dokumentiere dies Gesetz mit unzweifel- lich nicht fehlen lassen. So haben sie die von den Arbeitern vor­Verpflichtungen bezüglich der Engländer in Südafrika   oder in einem haftester Deutlichkeit als Ausnahmesesez schlimmster Art, und die geschlagene Festsetzung der Arbeitstouren zu fünf Achtel acceptiert. europäischen Seekriege eingegangen sei. Regierung habe durch die Einbringung desselben zu erkennen ge- Weiter haben sie gegenüber dem von der Innung vorgeschlagenen geben, daß sie eine Klassenregierung ist. Redner verlangt Tagesverdienst 15 Pfennig weniger gefordert. Noch größer ist ber Arbeiter bei den Nachtstunden. aber ein volksthümliches Regiment; deshalb müsse sich das deutsche das Entgegenkommen Bürgertum, soweit es nicht der Interessengemeinschaft der Unter- Die Unternehmer erboten sich, diese mit je 1 Mark zu berechnen, nehmer angehört und politisch nicht ganz versumpft ist, auraffen desgleichen Sonntagsstunden. Dagegen erfärten die Arbeitervertreter, zum energischen Protest gegen die Klassenregierung und Schulter an daß diese Stunden wie bisher nur mit 90 Pf. in Anrechnung tommen Schulter mit der deutschen   Socialdemokratie, mit den gewerkschaftlich sollten, daß dafür aber die drei Stunden abends von 6-9 Uhr organisierten Arbeitern ohne Rüdsichtnahme auf die Parteistellung des einzelnen den Kampf aufnehmen gegen die Knebelung der Arbeiterklasse durch das Zuchthausgesez. Die trefflichen Aus­führungen fanden allseitig regen Beifall.

"

Portugal  .

Bulgarien  .

Skandal im bulgarischen Parlament. Sofia  , 9. Juni. Vor dem Beginn der heutigen Sigung der Sobranje drang Nizow gewaltsam in den Sizungsfaal ein. Die Polizei schritt ein und es fam zu einem Handgemenge zwischen Deputierten und Polizist en. Hierauf wurde nach dreistündiger stürmischer Debatte das Protokoll der letzten Sigung verifiziert, womit die Wahl Rizows definitiv für ungültig erklärt ist.-

Amerika  .

New York  , 10. Juni. Mac Kinley hat einen Ausschuß von neun Mitgliedern ernannt, welcher mit dem Studium des Panama­Kanales betraut worden ist. Man sieht daraus, daß die ameri­tanische Regierung eventuell geneigt ist, das Anerbieten der Panama­Panama- Kanals zu übernehmen.

19

*

*

Partei- Machrichten.

Geſellſchaft und von dieser die Konzession zur Ausführung des Unser Effener Partei- Organ, Der Weckruf", wird nach

Alle Redner be=

ebenfalls wie schon seit Jahren mit 75 Pf. bezahlt werden sollten. Letzteres nicht, um für diese Stunden möglichst viel zu verdienen, sondern um Ueberstunden nach Möglichkeit zu vermeiden. That sächlich also haben in materieller Beziehung die Unternehmer bei dem Bergleich am besten abgeschnitten, da die Arbeiter sich erboten hatten, eine Viertelstunde mehr zur effektiven Arbeitszeit zu zugestehen, als bei einer rationellen Berkürzung der Arbeitss zeit eigentlich zugestanden werden mußte. Und troydem die Ablehnung. Es handelt sich nun eigentlich bloß noch um eine einem Beschlusse der Kreis- Parteiversammlung vom vorigen Sonn- Viertelstunde und, wie gesagt, um die Art der Lohnberechnung. tag am 1. Juli in ein Tageblatt umgewandelt. Das Blatt wird Wenn die Steinseßer sich nicht dazu entschließen konnten und können, von da an in der Druckerei der Dortmunder Arbeiterzeitung" ge- diese Viertelstunde zuzugestehen, so geschieht das wahrlich nicht aus druckt werden und monatlich 65 Pf. kosten, während es bisher nur principiellen Gründen, sondern aus der Erkenntnis heraus, daß bei Eine Interpellation in Sachen der Beteuerung der 50 Pf. toftete. weiterer Zusammendrängung der Arbeitszeit eine Gesundheits­Warenhäuser. Vom Abg. Rören ist, unterstützt durch die Mitglieder Die polnische Agitationsbroschüre kann ein Katholit schädigung der Steinsetzer notwendig eintreten müßte. Es soll diese des Centrums, heute dem Hause der Abgeordneten nachstehende Socialdemokrat sein?", welche zur Massenverbreitung unter Frage in einer demnächst erscheinenden zweiten Denkschrift auss Interpellation an die königliche Regierung überreicht worden: Aus den polnischen Sachsengängern event. Arbeitern bestimmt ist, kann durchführlicher erörtert werden. welchen Gründen hat die tönigliche Staatsregierung den in der die Expedition des Vorwärts" bezogen werden. 100 Exemplare 3 M. Geiverbegericht erregte es, als die Vertreter der Unternehmer dort Geradezu Kopfschütteln bei den unbeteiligten Zuhörern auf dem

Parlamentarisches.

Thronrede von 16. Januar d. J. angekündigten Gesezentwurf, be= treffend die Besteuerung der Warenhäuser, dem Landtag noch nicht vorgelegt und für wann ist die Vorlegung zu erwarten?"

Der Massen- Protest der Arbeiter gegen die Zuchthausvorlage.

Ein Gedenktag des czechischen Proletariats. Die Wiener   ihre Ansichten über ihren Bezahlungsmodus auseinandersetten. Als Arbeiterzeitung" schreibt: Der 30. Mai ist für die czechische Demo- ihnen entgegengehalten wurde, daß, wenn sie den Gesellen und tratie, also vor allem für unsere czechischen Genossen, ein Tag der Rammern ausdrücklich die Bezahlung der von ihnen festgesezten Trauer. Am 30. Mai 1434 wurden die letzten Berfechter des kom- Fünfzehnpausen verweigern wollen, diese dann auch das unbestreitbare munistischen Hussitismus, die Taboriten, bei Lipan nächst Böhmisch- Recht haben, mit den Pausen anzufangen, was ihnen beliebt, da Brod vom fiegreichen Abel niedergemegelt. 18 000 Taboriten waren die Herren naiv genug zu erklären, daß die Sache so nicht gemeint fämpften heldenmütig gegen die 25 000 Söldner des Adelsheeres; sei; die betreffenden Leute sollten auch in den nichtbezahlten Pausen In Steglig fand am Freitagabend in den Kaiserhallen" eine lange währte der Kampf. Endlich fiel der Sieg dem Adel zu durch doch immer zur Verfügung des Unternehmers stehen! Sollten die Herren auf Grund dieser von ihnen gepflogenen auch von Frauen start besuchte Protestversammlung gegen den Berrat eines Taboriten- Hauptmanns. An die 13 000, Taboriten die Zuchthausvorlage statt, in welcher der Reichstags- Ab- wurden nun von den übermütigen Siegern niedergemacht. Die Unterhandlungen" mun wirklich den Mut haben, von den Behörden geordnete Hoch in zweistündiger Rede sein Thema:" Nieder mit der Macht der czechischen Demokratie, zu der halb Europa   mit Furcht zu verlangen, daß ihnen nunmehr die Ausführungsfristen verlängert Zuchthausvorlage" in trefflicher Weise behandelte und am Schlusse oder Bewunderung aufgeschaut hatte, war gebrochen: das czechische werden, so werden sie hoffentlich die passende Anwort erhalten. Wir brausenden Beifall erntete. Eine die Zuchthausvorlage scharf ver- Bolt war auf zwei Jahrhunderte dem czechischen Adel ausgeliefert, machen auch hier noch darauf aufmerksam, daß der Innungsmeister urteilende Resolution fand einstimmige Annahme. Mit einem be- der in der Schlacht am Weißen Berge dann vom katholischen Ab- H. Baumann erklärt hat, die Arbeitgeber bekümmere der Spruch des geistert aufgenommenen Hoch auf die internationale Socialdemokratie solutismus abgelöst wurde. Die czechische Bourgeoisie feierte den Einigungsamtes überhaupt nicht. schloß Genosse Rapp die großartig verlaufene Versammlung. 8. November als den Gedenktag der Schlacht am Weißen Berge, Die Arbeiter Spandaus traten am Freitag zu einer Protest- die czechischen Proletarier, die Erben der Kommunisten des 15. Jahr: Das Einigungsamt wird seinen Schiedsspruch Mittwoch versammlung zusammen, die start besucht war und in der Genoffe hunderts, pilgern am Sonntag nach dem 30. Mai zum Grabhügel vormittag fällen. Das Verhalten der Steinfegerimmung hat all Zubeil referierte. Seine treffliche Kritik des Entwurfes erweckte bei dem Dorfe Lipan. Auch an diesem Sonntag tamen tausende von gemein befremdet. brausenden Beifall der Versammelten. Die Berliner   Resolution Genossen aus allen Teilen Böhmens   nach Lipan. Besonders imposant Achtung, Töpfer! Centralverband. Für Westen und wurde von den 500 Anwesenden einstimmig angenommen. war heuer der Aufmarsch der Prager Genossen. Mehr als 1800 Ge- Schöneberg   ist jetzt eine Zahlstelle in der Steinmetzstr. Nr. 5, Dinkeladers Saalbau in Stuttgart   war am Donnerstag noffen fuhren aus Brag mit der Eisenbahn in 33 Waggons nach beim Restaurateur Emil Marich eröffnet. Stassierer Richard überfüllt von protestierenden Arbeitern. Es sprachen Genosse Kloß Böhmisch- Brod, außerdem 100 Genossen zu Nad. Jn Böhmisch- Hinneburg, Sonntag von 10-12 Uhr vormittags. Mögen mun und Genoffin Bettin. Unter großer Begeisterung wurde folgende Brod wurden sie von vielen hunderten Genossen erwartet, und nun aber auch die Kollegen im Westen und Schönebergs diese Zahlstelle Resolution angenommen: gings in langem Zuge nach Lipan. Von allen Seiten strömten da fleißig besuchen und neue Mitglieder dem Verbande werben. die Arbeiter zusammen, um ihre Huldigung den Männern dar­zubringen, die für die Demokratie den Heldentod gestorben. Am Grabhügel wurde ein großes Meeting abgehalten, in dem vor mehr als 4000 Arbeitern Genoffe Nouschar und die Genoffin Fiedler

" Die heute den 8. Juni im Dinkelacerschen Saal stattfindende Volksversammlung weist das geplante, angeblich zum Schuß des gewerblichen Arbeitsverhältnisses bestimmte Gesez einmütig und mit Entrüstung zurück.

Sie erklärt es als das natürliche Recht der Arbeiter, bei Fest- referierten. setzung der Löhne und Arbeitsbedingungen in gleicher Weise mit­bestimmen zu können, wie die Unternehmer.

Als unentbehrliches Mittel dazu betrachtet die Arbeiterschaft die getvertschaftliche Organisation und die ungehinderte Benugung eines freien gefeglich gewährleisteten Koalitionsrechts.

Polizeiliches, Gerichtliches usw.

J. A.: Paul Guth. Die Schlächtergesellen Berlins   suchen ihre Organisation weiter auszudehnen und werden in der nächsten Beit in den Bor städten Versammlungen abhalten. Heute, Sonntagnachmittag 41/2 Uhr, findet eine solche in Nixdorf bei Marcius, Steinmegstr. 55, statt, um die Rigdorfer Gesellen zum Anschluß an den Verband zu bewegen. Lehte Nachrichten und Depeschen. Grevenbroich  , 10. Juni.  ( W...) Bei der heutigen Reichs­tags Ersagwahl im Wahlkreis Neuß- Grevenbroich wurde Rechtsanwalt Am 8ehnhoff( Köln), Centrum, gewählt. München  , 10. Juni.  ( W. T. B.) Die Urwahlen zum wahlen auf den 17. Juli anberaumt worden.

W

-Groben Unfug sollten in Lägerdorf   bei Jpehoe 24 Genossen begangen haben durch Belästigung anderer bei einem Lokalboykott. aber schon vor der Hauptverhandlung mußten 15 Mann wieder von In der Haupt­der Liste der Denunzierten gestrichen werden. Die Versammelten bestreiten, daß irgend ein Grund vorliegt, verhandlung mußten dann noch 6 Mann freigesprochen werden, drei dieses Recht durch neue Beschränkungen und drakonische Straf aber wurden zu je 2 Wochen Haft und einer biefer drei außerdem androhungen in Frage zu stellen. Bisher hat sich schon der§ 153 noch au 4 Wochen Gefängnis wegen eines zweiten Delikts bereandtage find auf den 10. Juli und die Abgeordneten­der Gewerbe- Ordnung in seiner Anwendung und Auslegung als ein urteilt. schweres Hindernis und eine beständige Bedrohung gegenüber der

Berantwortlicher Redacteur: Auauit Jacobey in Berlin  . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Drud und Verlag von May Bading in Berlin  .

Hierzu 4 Bellagen n. Interhaltungsblatt