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Mittwoch, 5. August 1936

Versicherten( genau 36.28 Prozent) ver­dienten höchstens 10 täglich, oder 60 wöchentlich oder 250 monatlich. Das sind Zustände, die durch die ärgste Krisenzeit herbei- No m. In der Dynamitfabrik in Drbestella geführt wurden und die beseitigt werden müssen, tam es zu einer Explosion, bei der nach den er­sollen nicht noch neben den Arbeitslosen auch die sten Meldungen fünf Menschen getötet Beschäftigten in Not und Elend verkommen. wurden. Mehrere Personen wurden-- teilweise Die Arbeiterschaft muß sich in den Geschwer und teilweise leicht verletzt. wertschaften und in der sozialdemo fratischen Partei sammeln, um höhere Shanghai.( Reuter.) Aus Kanton wird ge­Löhne zu erkämpfen und nicht auf die Stufe von meldet, daß nach einer schweren Schlacht Abtei Kulis Parias und merikanischer Dschungelindia- lungen der Nanting- Regierung in die Provinz nern hinabzusinken. Kwangsi eingedrungen sind.

-ONRO

Die Bergarbeiter- Internationale gegen Faschismus und Verelendung

bedroht?

Nr. 181

Neue Meldungen über die letzten Kämpfe

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Explosion in einer Italienischen ungen, vor allem der englischen und hollandi- Addis Abeba ständig ſchen gewesen, und es ſei Aufgabe der Gewerk­Dynamitfabrik schaften in diesen Ländern, ihren Einfluß bei den Regierungen geltend zu machen. Die Grüße des Internationalen Gewerkschaftsbundes überbrachte Genosse Stolz, der die Initiative des IGB in der Frage der 40- Stunden- Woche hervorhob. Er Port Said . Nach verläßlichen Nachrichten ist stellte weiter fest, daß durch den Beitritt der Ge- cs in den vergangenen Tagen bei Addis Abeba wertschaften Norwegens und Meritos, dem bald tatsächlich zu größeren Kampfhandlungen gekom­auch die tubanischen Gewerkschaften folgen wer- men. Die Stadt war längere Zeiteinge den, die Zahl der Mitglieder des JGB auf 13 schlossen. Es ist bisher nicht bekannt, ob sie Millionen gestiegen ist. Auch die Annäherung der von den Angreifern vollkommen befreit ist. Auf amerikanischen Gewerkschaften an die Interna- der benachbarten Straße von Dessie nach Addis tionale und Rußlands Mitarbeit in Genf geben Abeba unternahmen abessinische Abteilungen, die Hoffnungen für die Zukunft. Der IGB fordert von dem Dedschas Aberra geführt wurden, einen zur weiteren Festigung der Gewerkschaftsfront| Angriff auf italienische Abteilungen, der aller­im Kampfe gegen Faschismus und Ausbeu- dings zurückgeschlagen wurde. Weiters wird ge­tung auf. meldet, daß die Abessinier in der vergangenen Der Kongreß genehmigte dann die Resolus Woche einige italienische Lastautomobile vernich)- tion über die Nationalisierung im Kohlenbergbau, tet haben. die im Hinblick auf die Vermehrung der Arbeits- Nach weiteren Meldungen wurde die Haupt­Die Dienstag- Sibung des Internationalen| sagen wir: Die Freiheit hört bei Bodenbach auf. Teistung und der Produktion bei gleichzeitiger stadt an drei verschiedenen Punkten von einigen Bergarbeiterfongresses in Prag , der die Genossen Daß in unserem Lande die Freiheit erhalten ge- Herabjegung der Arbeiterzahl und auf die Stei- tausend Aufständischen angegriffen. Die Schlacht, Brozik( Tschechoslowakei ) und Stanczit blieben ist, liegt an den demokratischen Traditio- gerung der Unfälle und der Invalidität unter die am 28. und 29. Juli stattfand, dauerte 36 ( Polen ) präsidierten, wurde mit der Verlesung nen des tschechischen Volkes. Deshalb kämpfen wir den Bergarbeitern die Verbesserung der Arbeits- Stunden. Das Gewehr- und Geschüfeuer einer aus Deutschland eingelangten Botschaft ein- Schulter an Schulter mit unseren tschechischen Ge- bedingungen, erhöhte Sicherheitsmaßnahmen und dauerte auch nach der Vertreibung der Aufstän­geleitet, in der dem Kongreß im Namen der nossen und wollen gemeinsam mit allen Kräften Verbesserung der Lohnverhältnisse durch Kollek- dischen noch an. In den Kampf griffen auch Bom­gesamten freiheitliebenden Bergarbeiterschaft diesen Staat verteidigen. Genosse Horner tiv- Verträge fordert. Diese Resolution unterstüßte bardierungs- und Aufklärungsflugzeuge ein. Die Deutschlands kameradschaftliche Grüße ausge-( England) erklärte, daß die vorgeschlagene Reso- neben den Genossen Nethier( Belgien ), Hall Aufständischen sollen eines der italienischen Bom­sprochen werden. In der Botschaft wird darauf lution zu defensiv sei. Da der Kapitalismus sich( England) und Briey ( Frankreich ) Genosse bardierungsflugzeuge abgeschossen haben. hingewiesen, daß die Sympathie und die Hilfe, in der Form des Faschismus neue Waffen ge- a a se von der Union der Bergarbeiter. Bei diesen Kämpfen waren beiderseits große die den deutschen Vergarbeitern von ihren Ge- schaffen habe, müsse sich auch die Arbeiterschaft Verluste zu verzeichnen. Man nimmt an, daß nossen in den anderen Ländern entgegengebracht neue Waffen schaffen. Spanien beweise, daß man nen hin, deren jede 80 Säuer ersetzt, und auf die Guerilla angriffe Er wies auf die Wirkung der Schrämmaschi- Addis Abeba fortan durch geradezu ständige werden, bereits ihre Früchte zu tragen beginnt. mit dem Stampfe gegen die faschistische Gefahr, Gangmaschinen, die 24 Häuer und 12 Förderer während der Regenzeit in Abessinien bedroht der Eingeborenen In einer deutschen Kohlengrube war fürzlich an die mit logischer Konsequenz zum Kriege führe, crseßen. Im Steinkohlenbergbau unseres Landes den zutage geförderten Wagen zu lesen Der beizeiten und entschieden vorgehen müsse. freigewerkschaftliche Bergarbeiterverband lebt!" Nachdem noch der rumänische Genosse e II- ist die Mechanisierung von 1926 bis 1931 bon und in einer anderen Grube erzwangen die Ar- mann das Treiben der rumänischen Faschisten beiter ist von 1929 bis 1934 von 58.000 auf tet aus Bort Said, daß zwischen den aufständi­88,2 auf 81 Prozent gestiegen, die Zahl der Ar­beiter die Verkürzung der Arbeitszeit. Die Bot- geschildert und Genosse Rossi( Frankreich ) au 41.000 gesunken, während gleichzeitig die Lohn- fchen abeffinischen Truppen und der italienischen schaft schließt mit der Versicherung, daß die deut einheitlichen Manifestationen der Gewerkschaften summe von 726 Millionen auf 383 Millionen Difupationsarmee in der Nähe der Stadt Gon­schen Genossen im Kampfe ausharren werden bis und sozialistischen Parteien in allen Ländern aufgesunken ist. Wir müssen bestrebt sein, in das bar am eine heftige Schlacht stattgefunden hat. zur Niederwerfung der faschistischen Diktatur. gefordert hatte, erklärte Genosse V i gne( Frant­Der Kongreßz nahm die Botschaft mit stürmischem reich), daß die Resolution alle Möglichkeiten des planlose System der kapitaliſtiſchen Rationaliſic- Auf beiden Seiten soll es mehrere tausend Tote Beifall auf und trat sodann in die Distusfion antifaschistischen Stampfes bejaht, aber auch Rückrung Ordnung zu bringen und fordern, daß die gegeben haben. Bergarbeiter, die bisher nur am Elend Anteil über die vorgelegte Resolution gegen den Faschis ſicht darauf nimmt, daß nicht durch unbesonnene haben, am vermehrten Reichtum und am Fort­mus ein, die energischen Protest gegen die bru- Aktionen demokratische Syſteme in Gefahr geschritt teilnehmen. Ein wichtiger Schritt ist in der talen faschistischen Unterdrückungsmethoden er- bracht werden. Die Resolution wurde daraufhin Tschechoslowakei durch die Einführung der Gru­hebt, das Andenken der gefallenen Opfer chrt, den einstimmig angenommen, die Delegierten erhoben beninspektoren aus der Arbeiterschaft geschehen tapferen antifaschistischen Kämpfern, vor allem in sich von ihren Plätzen und ſtimmten die Internaz und durch die Herabseßung der Altersgrenze für Spanien , Sympathie und Bewunderung aus- tionale an. spricht, zum Widerstand gegen die faschistischen Es folgte der Bericht des Genossen Staal die Altersrente. Diese Erfolge sollten durch inter­Bestrebungen in allen Ländern auffordert und sich vom Internationalen Arbeitsamt. Er wies dar­gegen die Einmischung des deutschen und italie- auf hin, daß man zwischen der Arbeiterkonferenz nischen Faschismus in den spanischen Kampf wen- und dem Arbeitsbüro in Genf unterscheiden müsse. det. Der englische Genosse Lawther begrün- Während das Arbeitsbüro als Instrument der dete die Resolution mit dem Hinweis darauf, daß Information und der Solidarität befriedigend der Faschismus der letzte Kampf des sterbenden arbeite, habe die Arbeitskonferenz besonders in tapitalistischen Systems ist und daß seine Gang- der Frage der Arbeitszeitfürzung versagt: Ent­ster- Methoden die Arbeiterschaft aller Länder zu scheidend dafür sei der Widerstand einiger Regie­verschärfter Abwehr verpflichten. So wie der Fa­schismus Hilfe beim internationalen Kapital und bei der internationalen Diplomatie finde, so

müsse auch die Arbeiterschaft über die Grenzen Eine Antwort an die KPČ

hinweg im Abwehrkampfe einig sein, auch über die Differenzen in den eigenen Reihen hinweg. Nachdem auch der polnische Genosse Stanczit sich für die Resolution ausgesprochen hatte, sprach unter lebhaftem Beifall Genosse Bienert von der Union der Bergarbeiter:

Wir als deutsche Vergarbeiter in der Tsche­ choslowakei sind im Geiste bei unseren Brüdern in Deutschland , die vom Faschismus gefnechtet sind. Es ist notwendig, von den freiheitlichen Staaten aus alles zu unternehmen, um den Fa­schismus zu befämpfen, der die Arbeiterklasse um ihre Rechte bringen will. Einst sagte man: die soziale Frage höre bei Bodenbach auf. Heute

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Der Schrei des Pferdes

Erzählung von lack London

Die Kommunistische Partei der Tschechoslo­wakei hat an die drei sozialistischen Parteien, nämlich die tschechischen und deutschen Sozialde mokraten sowie die tschechischen Nationalsoziali sten, ein neuerliches Einheitsfront- Angebot ge­richtet. Die tschechischen Genossen haben das An­gebot mit einem Schreiben vom 1. August ab gelehnt und begründen dies damit, daß alle At­tionen der KPE sich zwar nach außenhin als im allgemeinen Interesse der Arbeiterklasse gelegen ausgeben, aber im Wesen nichts anderes als parteipolitische Manöver find. Die tschechischen Nationalsozialisten haben ebenfalls ablehnend geantwortet. Die Antwort der deutschen sozial­

fein wird.

London . Der Neuterkorrespondent berich­

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Meldungen von größeren Kämpfen in Abrede ge= Die italienischen Stellen, die bisher alle stellt hatten, reagieren auf die nicht mehr zu leugnende Tatsache neuer schwerer Angriffe ſei­tens der Abessinier mit einer langatmigen Auf­zählung, wieviel abessinische Würdenträger sich nationale Attionen erweitert werden. schon unterworfen hätten. Von hervorragenderen Auch die von dem schwedischen Genossen Würdenträgern bleibe nur noch Ras Imru Mattson vorgelegte Resolution über die Erz-| übrig, der mit einigen tausend Rebellen im süd­bergarbeiter, die erneut die schon auf dem Lon- westlichen Abessinien ,, a ubzüge" unter­doner Kongreß von 1932 beschlossene Einseßung nehme. Das offizielle italienische Preßbüro ver­ciner technischen Kommission zum Studium der sichert, daß in Abessinien keine Armee oder Mili­Verhältnisse im Erzbergbau fordert, wurde ein- tärformation mehr existiere, die diese Bezeich= stimmig angenommen. nung verdienen würde; die leßten Räuberban­den würden von der italienischen. Armee, to= bald nur die großen Regenfälle aufhören, zerschmettert" werden. Aufnahme Aegyptens

demokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslos watischen Republit, die vom 3. August datiert ist, lautet wie folgt:

Wir haben von Ihrer Partei wieder einmal eine Aufforderung für eine gemeinsame Aftion erhalten. Unsere Partei hat wiederholt den Standpunkt präzisiert, den wir zu diesen Ange­boten einnehmen. Wir vermögen troß der zivei­fellos kritischen außenpolitischen Situation eine Aenderung in der Haltung Ihrer Partei nicht wahrzunehmen. Wir vermögen nicht festzustellen, daß Sie aus dieser Situation heraus die im Interesse der Demokratie und der Arbeiterklasse notwendigen Konsequenzen abgeleitet hätten. Wir haben daher keine Ursache, unseren Stand­punkt zu diesen Angeboten zu ändern.

[ Luis Cervallos und ich an dem Tage beim Stier-[ mit weitauseinander stehenden spizen Hörnern gefecht in Quito nicht in der Loge gesessen hätten. gerade auf ihn zu raste. Aber das weiß ich: wir saßen an dem Tage in der Loge, und ich werde Ihnen erzählen, was geschah.

Wir saßen zu vieren in der einen Loge von Luis Cervallos. Ich saß direkt neben der Präsi­dentenloge. Auf der anderen Seite befand sich die Loge General José Eliceo Salazars. Bei ihm be­fanden sich Joaquin Endara und Urcisino Castillo, beide Generale, sowie Oberst Jacinto Fierro und Hauptmann Baltazar de Echeverria. Nur die Stellung und der Einfluß eines Luis Cervallos fonnte ihnen die Loge neben der des Präsidenten sichern. Ich weiß bestimmt, daß der Präsident den Wunsch ausgedrückt hatte, Luis Cervallos zum Nachbarn zu bekommen.

Sehen Sie!" rief Maria Valenzuela. Ist das nicht prachtvoll?"

John Harned nidte, sah sie aber nicht an. Seine Augen funkelten und waren nur auf die Arena gerichtet. Der Capador trat beiseite und wich dem Stier mit einer raschen Bewegung des Umhanges aus und warf ihn ihm über die Schulter.

Was sagen Sie dazu?" fragte Maria Va­lenzuela. ,, Nennen Sie das nicht Sportsagen Siel"

..Wahrhaftig", sagte John Harned. Das war gut gemacht."

Luis Cervallos ist mein Freund. Er besitzt drei Kakaoplantagen in Naranjito und Chobo. Bei Milagro liegt seine große Zuderplantage. Er hat große Bejizungen bei Ambato und Latacunga und war an Petroleumquellen im Küstengebiet beteiligt. Er hatte auch viel Geld in Gummiplan­tagen am Guayas gesteckt. Er ist ein moderner Mensch wie die Yankees, ein reiner Geschäfts­mann. Er hat viel Geld, aber das ist in vielen Unternehmungen angelegt, und er braucht immer Sie klatschte vor Vergnügen in die Hände. mehr Geld, sowohl für die neuen Unternehmun Das Orchester hatte gerade die National- Es waren kleine Hände. Das ganze Publikum gen wie für die alten. Er ist überall gewesen und hymne von Etuodar gespielt. Der Präsident gab klatschte. Der Stier machte tehrt und kam wieder hat alles geſehen. Als ganz junger Mann war er durch Kopfniden das Zeichen zum Anfang. Die zurüd, Bieder sich der Capador aus und warf auf der Militärakademie der Yankees, die West Hörner erschallten, und der Stier kam hereinge- ihm den Umbang über die Schulter, und wieder Point heißt. Da passierte irgend etwas. Er mußte stürzt Sie kennen das, aufgeregt, wild gemacht flatschten die Zuschauer. Dreimal wiederholte sich fort. Er liebte die Amerikaner nicht. Aber er durch die Wurfpfeile, die wie Feuer in seiner das. Der Capador war ausgezeichnet. Dann trat liebte Maria Valenzuela, die aus seinem eigenen Schulter brannten, suchte er rasend nach einem er zurück, und ein anderer Capador spielte mit Lande war. Außerdem brauchte er ihr Geld für Feind, um ihn zu vernichten. Plößlich erschienen dem Stier. Hierauf hefteten sie die Banderillos seine Unternehmungen und für seine Goldmine in auf allen Seiten die Capadore, fünf im ganzen, an den Sier, an den Schultern, zu beiden Seiten Ditekuador, wo die gemalten Indianer leben. Er mit ihren bunten, flatternden Umhängen. Beim war ihr Freund. Es war mein Wunsch, daß er Anblick eines solchen Ueberflusses von Feinden Maria Valenzuela heiraten sollte. Zudem hatte ich blieb der Stier stehen; offenbar wußte er nicht viel Geld in seine Unternehmungen, namentlich in recht, wen er angreifen sollte. Da ging einer der die Goldmine gesteckt, die sehr reich war, aber noch Capadore allein auf den Stier los. Der Stier war mehr Geld erforderte, che sie Gewinn geben schr erbost. Mit seinen Vorderfüßen stampfte er fonnte. Wenn Luis Cervallos Maria Valenzuela in den Sand der Arena, daß eine Staubwolfe Heiratete, hatte ich sehr bald noch mehr Geld.

In den Völkerbund? Kairo . Die englische und die ägyptische De­legation werden im Hinblick auf die internatio nalen Verpflichtungen und den Kellogg Paft die Voraussetzungen einer Aufnahme Aegyptens in den Völkerbund prüfen, die von Großbritannien unterstützt werden wird.

Paris . Der Temps" meldet, daß nach Mel­Dungen aus Athen in Griechenland der General­Streit ausgebrochen ist. Die Lage gilt als ernst. Die Regierung hat besondere Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Ordnung getroffen.

,, Schon als sie ein kleines Mädchen war", jagte Luis Cervallos. Ich erinnere mich ihres ersten Stierkampfes. Sie war damals vier Jahre alt und flatschte in die Hände, genau wie jetzt. Sie ist eine echte Spanierin."

..Jest haben Sie es gesehen", sagte Maria Valenzuela zu John Harned, als die Maultiere vor den toten Stier gespannt wurden, um ihn hinauszuschleppen. Sie haben einen Stierkampf gesehen, und er gefällt Ihnen, nicht wahr? Was meinen Sie?"

Ich meine, daß der Stier keine Chance hatte", sagte er. ,, Der Stier war von Anfang an zum Tode verurteilt. Der Ausgang war unzwei­felhaft. Noch ehe der Stier in die Arena tam, wußte jeder, daß er sterben mußte. Bei einem wirklichen Sport muß der Ausfall zweifelhaft sein. Es war ein dummer Stier, der nie mit einem Menschen nekämpft, gegen fünf kluge Män­ner, die mit vielen Stieren gekämpft hatten. vielleicht wäre es ehrlicheres Spiel, wenn es nur ein Mann gegen einen Stier wäre." ..Oder ein Mann gegen fünf Stiere", sagte Maria Valenzuela, und wir lachten alle, und Luis Cervallos lachte am lautesten. Ja", sagte John Harned, gegen fünf Stiere, und der Mann darf, ebenso wie die Stiere, nie vorher in der Arena gestanden haben. Ein Mann wie Sie, Señor Cervallos."

,, Und doch lieben wir Spanier den Stier­lampf", sagte Luis Cervallos, und ich möchte darauf schwören, daß der Teufel ihm zuflüsterte, erzählen will.

ihn umgab. Dann ging er mit gesenttem Haupt nie ein, legte sich nieder und starb. Es war ein das zu tun, anterzogener Geschmac

Aber John Harned begleitete Maria Valen zum Angriff auf den Capadore über. zuela nach Quito , und uns- Luis Cervallos und Der erste Angriff des ersten Stiers ist im­mir wurde es bald klar, daß sie sehr freund- mer interessant. Nach einiger Zeit wird man ganz liche Gefühle für John Harned hegte. Es heißt, natürlicherweise ein wenig müde, und die Auf­daß eine Frau immer ihren Willen durchseßt, aber merksamkeit erschlafft. Aber der erste Angriff des in diesem Fall stimmte das nicht, denn Maria ersten Stiers! John Harned sah es zum ersten Valenzuela bekam ihren Willen nicht jedenfalls Male, und ob er wollte oder nicht, es riß ihn mit nicht in bezug auf John Harned. Vielleicht wäre der Anblick des Mannes, der nur mit einem alles auch gegangen, wie es ging. selbst wenn Stück Tuch bewaffnet war, und des Stiers, der

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des Rückgrats, je zwei auf einmal. Dann trat Ordonez, der erste Matador, mit der langen linge und dem scharlachroten Umhang vor. Die Hörner gaben das Signal für den Tod. Er war nicht so gefchickt wie Mateftini. Aber er war doch ganz tüchtig und trieb die Klinge mit einem Stoß in das Herz des Tieres. Der Stier Inidte in die schöner Stoß, genau und sicher; der Beifall war denn auch stark, und viele von den Buschauern warfen ihre Süte in die Arena, Maria Valen­Buela flatschte Beifall wie die andern, aber John Harned, auf dessen faltes Herz die Begebenheit feinen Eindrud machte, sah sie neugierig an. ,, Sie mögen das?" fragte er. Immer", sagte sie und Hatschte weiter in

die Hände

,, Dann

sein", antwortete John Harned. Wir töten Tausende von Stieren täglich in Chicago , aber nicht ein einziger würde etwas bezahlen, um zu­sehen zu dürfen."

Das ist Schlachterei", sagte ich. Dies aber, oh, dies ist Kunst. Es ist prachtvoll. Es ist herr­lich. Es ist auserlesen."

( Fortseßung folgt.)