Nr. 183 Freitag. 7. August 1036 Seite 3 fudetendeufedter Zeitspie&el Die Bergarbeiter antworten Henlein In einer abschließenden Betrachtung über den internationalen Bergarbeiterkongreß in Prag schreibt da»Prävo Lidu": Der Kongreß hat sich... auch mit dem Henloin-FaschiSmus, beschäftigt. Insbesondere ^unseren deutschen Genossen muß man Anerken­nung zollen, daß sie'die Vertreter der Bergarbei­ter der ganzen Welt über den tatsächlichen Cha­rakter der Henleinbewegung, über ihre Gefahr für die Demokratie, für die innere Konsolidierung der demokratischen Tschechoslowakischen Republik und über ihre Bestrebungen eine aktive Rolle in den internationalen Schwierigkeiten und Konflik­ten zu spielen, ausführlich informierten..Der Führer" der SdP ist soeben von einer seiner demonstrativen internationalen Reisen, die er England widmete, zurückgekehrt. Nun, die Dele­gierten der englischen Bergarbeiter kehren aus Prag in ihr britisches Vaterland mit ganz ande­ren Auffassungen zurück, als sie in London dau­ernd Konrad Henlein persönlich importiert. Und die britische Bergarbeitersöderation bedeutet in England politisch etwas I Sie ist das stärkste Ele­ment innerhalb der britischen Trade-Union, welche das Rückgrat der Labourparty und ihres Tag­blattes, das eine Auslage von mehr als zwei Mil­lionen hat, sind. Die britischen Bergarbeiter lie­fern der Arbeiterpartei sehr einflußreiche Führer rind Politiker. Die bOgliedrige Delegation der britischen Bergarbeiter auf dem Prager inter­nationalen Kongreß ist eine sehr wichtige un­wuchtige Antwort an Henlein und auf seine poli­tischen Londoner Reisen. Kein Separatabkommen mit Deutschland Der außenpolitische Mitarbeiter derLidovä Noviny" und derPtttomnost", Dr. Rudolf Pro- chäzka, beschäftigt sich in der letzteren Zeitschrift mit der Möglichkeit von Verhandlungen zwischen der Tschechoslowakei und Deutschland und sagt dazu, daß die Tschechoslowakei allen Grund hat, einem so ungleichen Bunde, wie es ein Separat­abkommen mit Deutschland vorstellen würde, aus­zuweichen. Pich ohne die anderen und ohne Rück­sicht auf sie mit Deutschland zu einigen, ohne .Rücksicht auf alles, was borhergegangen ist und besteht, bedeutet, sich Deutschland auf Gnade und Ungnade zu ergeben. Deswegen konnte von Se­paratverhandlungen bei uns niemals die Rede sein und ist es auch heute nicht... Deutschland hat. uns kein besonderes Angebot gemacht und wird uns vermutlich auch kein» machen, weil Hit­ ler Frieden allen Nachbarn angeboten hat und mit den Locarnomächten verhandelt. Unsere Verhand­lungen können sich nur im Rahmen der allgemei­nen Verhandlungen bewegen und werden gelin­gen, je nach dem/ob die anderen gelingen." Der Präsident der Republik empfing am 6. August den Minister für öffentliches Gesund­heitswesen und Körpererziehung Dr. Ludwig Cze ch. 8LNL wLNL Ei" e. so?ial einsichtige und eine wechen sprechen der'Bürgermeister der Stadtge-i mero Sicher im KreiSgericht Böhm.-Leipa. meinde Schreckenstein, Re p ka, und ein Vertre-1 Der Umbau deS Liblitzer Senders a Hörde Dr. Wolf begründete Genosse Sekretär Walter die Forderungen der Arbeiterschaft, wor­auf Jng. Giebisch erklärte, er könne den von den Arbeitern verlangten Lohn nicht zahlen. Dagegen führten Stadtrat Kulhanek von Staab und das Mitglied des Bezirksausschusses Genosse Kühnl- Mies aus, daß die von den Arbeitern verlangten Lohnsätze gezahlt werden können, da diese orts­üblich seien. Durch Vermittlung des Vertreters der BezirkSbehörde, der die Verhandlung sehr klug führte, gelang es dann, zu einer Vereinbarung zu kommen, wonach die Lohnsätze für Hilfsarbeiter pro Stunde mit KC 2.65, für Maurer mit 8.65 festgesetzt wurden. Diese Löhne werden rück­wirkend auch für die bereits durchgesührten Arbei­ten bezahlt. Ganz anders verhält sich die Bezirksbehörde in Plan. Dort wurde der Bau der Bezirks­straße WeseritzRössinHarlosee ebenfalls an die Firma Giebisch vergeben. Am 7. Juli begann der Bau der Straße, wobei den Arbeitern ein Revers vorgelegt wurde, in welchem der Stun­denlohn mit 2.25 festgesetzt wurde. Die Ar­beiter weigerten sich, das zu unterschreiben und der Sekretär Genosse Walter ersuchte um eine Verhandlung hierüber bei der Bezirksbehörde in Plan, die auch am 14. Juli stattfand. Nach lan­gen Auseinandersetzungen bei dieser Beratung erklärte der Vorsitzende, Oberkommissär Laad, daß für den in Rede stehenden Straßenbau der Kol­lektivvertrag der Bauarbeiter nicht gelte. Der Vorsitzende verkündete nun, daß die Bezirksbe­hörde in Plan die Lohnsätze festsetzen und beiden Parteien zustellen werde. Da die Bauarbeiter lange leinen Bescheid erhielten, urgiorte Genosse Walter die Angelegenheit, worauf man ihm den Bescheid gab, daß über die Lohnsätze in der Be- zirksausschußsitzung entschieden werden wird. Diese Sitzung fand nun am 25. Juli statt und dort stimmten die bürgerlichen Vertreter, darunter auch die der sudetendeutschen Partei angehörenden, anstatt für den vertraglich festge­setzten Stundenlohn von KL 2.70, für einen Stundenlohn von nur KL 2.50. Die Vertreter des Verbandes der Arbeiter in der Bau-, Stein- uno Keramindnstrie haben gegen das kollcktivvertrags- widrige Vorgehen der BezirkSbehörde Plan beim Ministerium für soziale Fürsorge Beschwerde cingebracht. Politisch von Interesse ist, daß die Vertreter der SdP für die Kürzung der Arbeiterlöhne ge­stimmt haben. Diese Partei hat dadurch wieder ihr arbeiterfeindliches Gesicht enthüllt, das sie hinter der Maske einer eindeutig fozialen Partei zu ver­bergen sucht. ter des A r b e i t S m i n i ft e<r i u m S, der bereits sein Erscheinen zumsagt hat. Staatsprä­sident Dr. Benes wird infolge dringender StaatS- geschäfte leider bet der Feier nicht /anwesend fein. Der Vizepräsident des Landes hat sein Er­scheinen avisiert. Nach den Ansprachen erfolgt die.Eröffnung des großzügigen-" technischen Werkes durch Zer­schneiden des Bandes und dann wird der Ber^ kehr diesmal noch ohne Mautgebühr zum ersten Male über die Brücks fluten /.. Ein enger Kreis der Teilnehmer, Vertreter der Behörden und Städte und der bei der Herstellung der Ar­beiten beteiligten Firmen und der am. Bau be­schäftigten Arbeiter wird sich zu einer ein­fachen Nachfeier versammeln. Der Umbau deS Liblitzer Senders auf den 18. August verschoben. Wie wir gestern meldeten, sollte am 9. dS. der Betrieb des Liblitzer Sen­ders für etwa drei Wochen eingestellt werden, um einen Umbau des Senders zu ermöglichen. Nun­mehr wird gemeldet, daß die Sendungen der Lib­litzer Statton erst-vom 18. August an unterbro- chen werden sollen. SdP-OriSleiter verhaftet. Aus Krumaü Nsird UNS gemeldet: Die Gendarmerie verhaftete" dieser Tag« den OrtSleiter der SdP in Chri­st i a n b e r g, einen Herrn C z e ch, und lie­ferte ihn dem Bezirksgericht in Kalsching ein. Der Grund bei Verhaftung ist uns nicht bekannt.- Bemerkenswert ist, wie sich z w e i b e n a ch- barte Bezirksbehörden in ein und derselben Angelegenheit, die das Lebensinteresse einer bestimmten Arbeiterschichte trifft, verhalten. Zunächst die Bezirksbehörde M i es: Am 18. Juli begann die Firma Jng. Giebisch in Bischof- teinitz mit dem Bau der Merklinkabrücke in Staab. Da die Firma den Bauarbeitern nur einen Stundenlohn von KL 2.25 zahlen wollte, die Ar­beiter aber KL 2.65 verlangten, welcher Betrag schon im Vorjahre gezahlt wurde, kam es zu einer Hundertprozentig nazistisch ist ein Leitartikel imNortcköhmischen Tagblatt" von Mittwoch, den 5. August. Gezeichnet ist er mit Z. Wenn sich der Verfasser auch nicht mit dem Ansangsbuch- staben seines Namens vorgestellt hätte, so wären wir doch nicht im'geringsten im Zweifel gewesen über den Autor dieses hundertprozentigen faschi­stischen Schmähartikels..Dabei ist er inhaltlich von^inoo'-solchen Dummheit/"' dgßdieses Maß eben nur von Z. erreicht werden kann. Der Mann' hat schön In früherer Zeit seinen politischen Kohl gerne im genannten Blatte abgelagert und das Blatt hat ihn gerne seinen Leser» vorgesetzt. Das war zu jener Zeit, als er noch unter dem Schutze der von ihm mißbrauchte» Demokratie im An­lande sein Unwesen trieb'. Jetzt sendet er von drü­ben, wo er bestimmt neu beheimatet ist, sein faschistisches Gift in ein demokratisches Land. Daß er das wagen kann und daß sich die Demo­kratie es gefallen läßt, solchen Stunk bei uns zu verbreiten, ist beinahe tragikomisch. Der Anhalt des besagten Artikels ist fo urdumm, daß sich jedes sachlich« Wort erübrigt. Was soll man dazu sagen, wenn Z. gleich in den ersten Zeilen sagt, daß das Blutvergießen in Spanien eigentlich nicht auf das Schuldkonto der Marxisten zu setzen sei. daß aber doch die Marxisten schuld seien? Dumm und durch und durch faschistisch brutal so sind die Auslassungen des altbekannten Z. zu be­zeichnen. Man kann dazu nur mit Viktor Adler sagen:AuSspucken und weiter­gehen." Saubere Schützlinge derVollsgrmeinschaft". Dieser Tage wurden in S ch l u ck e n a u dec 87jährige Artur Müller und der 28jährige Rudolf Schmitzer von der Gendarmerie ver­haftet, Die beiden haben ein Sparkassabuch dec Rumburger Sparkasse , das auf eine Einlage von fünf Kronen lautete, auf eine halbe Million' gefälscht und mit Hilfe dieses ge­fälschten Buches nicht nur Schreibmaschinen und Radioapparate, sondern sogar ein A u t o gekauft, aber sich auch sonst einer Reihe von Betrügereien und Hochstapeleien schuldig gemacht. Die bei­den ehrenwerten Herren hatten"sich insbesondere zur Mahlzeit sehr eifrig für die SdP betätigt, sowohl als O r d n e r wie auch als P r o pa­ff atoren. Nun sitzen sie vorläufig auf Nu- Eröffnurig der Dr. BeneS*Brücke zwischen Aussig und Schreckenstein Das moderne technische Werk, das in Zu­kunft den Verkehr zwischen den beiden Städten Aussig und Schrecken ft ein vermitteln wird, dieDr. Benesbrücke", wird am kommenden Sonntag,, den v. August vormittags 11 Ahr feierlich dem Verkehr übergeben. Die Verkehrs- Übergabe der Brücke, um deren Zustandekommen jahrzehntlang gerungen wurde, bedeutet weit über die beiden Städte hinaus eist' Ereignis und dürf­te unter starker Beteiligung der Bevöllerung der beiden Elbestädte und des Bezirkes vor sich gehen. Die Feier findet vormittags 11 Uhr auf dem Aussiger> Brückenvorplatz statt. Für die Ehrengäste, die Vertreter der Staats- und Lan- dcsbehörden, des Bezirkes, der beiden Ekbestädte Aussig und Schreckynstein und, der umliegenden Gemeinden wirh eine Tribüne errichtet tverden, Eingeleitet wird die Feier mit der Staats­hymne durch einen Bläserchor des Aussiger Stadt­theaterorchesters. Die Hauptansprache wird Bür- gerineister Genosse Pölz! halten. Außerdem Die Gebrauchsglasindustrie des Jsergebirges hat seit'Jahren eine schwer« Krise durchzumachen. Die Arbeitslosigkeit, das Vorhanden«, sein so vieler Kleinbetriebe und Freiörtelwerk- ftätten haben sich sehr nachteilig auf die Lohn-| gestaltung in den Glasschleifereien auSgewirkt. Die. Gewerkschaften haben es an Vorschlägen zur Besserung der Lage nicht fehlen lassen, doch die Unternehmer und deren Organisationen haben, /diese Vorschläge in den Wind geschlagen. Ihre Kunst bestanddarin, die bestehenden' Löhne immer 'wieder zu kürzen. Die Lohneinbuße be ­trägt teilweise 40 Prozent. Seit 1982 besteht überdies ein vertragsloser Zustand. Daß die Gewerkschaften nicht Müßig waren,,._ und namentlich unser VerbandderGIaS-. Auseinandersetzung. Am 8. August fand beim undKeramarbeiterder Abbauwalze im-! Bürgermeisteramt in Staab eine Verhandlung mer wieder entgegenzutreten suchte, versteht sich. statt, an der Vertreter der BezirkSbehörde, des von selbst. Im Lahr « 1984 gelang es, eine Bei» Bezirksausschusses, der Stadt und.des Gewerbe- einbarung über einen Durch- inspektorateS teilnahmen. Nach Eröffnung der fchnittSlohnvonKL 8.20 mit den Unter»| Verhandlung durch den Vertreter der BezirkSbe- nehmem abzuschließcn. Diese Vereinbarung ist"egWMWWM....- immer wieder durchbrochen»worden. Nun wurde vor Monaten den beiden Unternehmerorganisatio- nen der Kristallerle- und Flakoneriegenossen- schaft und dem Verband der fabrikmäßigen Be ­triebe der Entwürfe in esLohnv ertra ­ge S überreicht. Die Genossenschaft ist be ­reit,, diesen Vertrag anzunehmen, wenn auch der Verband der fabrikmäßigen Betriebe zustimmt. ES gelang aber nicht, mit der letztgenannten Orga ­nisation ein« Vereinbarung zu erzielen.' Daß angesichts dessen der Arbeiterschaft der Glasschleifereien des JsergaueS die Geduld lang ­sam zu reißen droht, dürfte erklärlich sein. Im ­mer wieder wurde die Gewerkschaft gedrängt, schärfere Maßnahmen zu ergrei ­fe n. Eine Versammlung hat letzthin folgenden Beschluß gefaßt: Falls nicht bis zum 8. August Verhand ­lungen üb« den Abschluß des Vertragsentwur ­fes stattfinden, ist die Arbeit in den Schleife ­reien am 17. August nirdrrzulegen." Somit" ist das wirtschaftliche Schicksal dieser Industrie für die nächste Zett iss Frage gestellt. In Betracht kom ­men 700 Arbeiter, die in den Flakonschleifereien beschäftigt'sind. Die Arbeiterschaft der Kristalle- rieschkrsfereienil-'an Zahl gleich stark: skeht^Un- falls in einer Bewegung zur Regelung der Lohn- - und Arbeitsbedingungen, so daß der Konflikt auch ' auf diese Uberzugreifen droht/ Somit sind die nächsten Tage für ein« der wichtigsten Branchen des Jsergebirges von großer Bedeutung. Die Ge ­werkschaften und die Arbeiterschaft dürfte keine Schuld treffen, daß es zu der Zuspitzung der Lage kam. Sie haben eine unendliche Geduld be ­wiesen. ES ist schwer verständlich, daß eS den Un ­ternehmern nicht einmal darum zu tun ist, zu gültigen Lohnabschlüffen und damit zu einer festen Kalkulationsbasis zu kommen. arbeiterfeindliche Bezirksbehörde Und das wahre Gesicht der SdP Deutsche und Tschechen Nationale Verständigung eine strate­gische Notwendigkeit In der letzten Nummer derPkitonmost" beschäftigt sich Dr. I. Frydrych-Bu« dy nskh mit dem nationalen Problem in der Tschechoslowakei in bemerkenswerter Weise: Die Idee, für welche ein VerteidigungS- odcr ein Angriffskrieg geführt tvird, muß von einer möglichst großen Zahl der Bevölkerung ge­tragen werden, wenn der Staat die Prüfung be­stehen soll. Das russische Großrcich hat im Welt­krieg schwer darauf gezahlt, daß es einen Krieg mit Deutschland geführt hat, der beim Großteil der Bevölkerung unpopulär gewesen ist. Dieser Grundsatz.gilt um so mehr für kleine Staate», also auch»für unfere Republik, welche nicht nur an der äußerst ungünstigen geographischen Lage, sondern auch an deni Mangel toichtigcr Rohstoffe in der Kricgszeit leidet. Unsere Hauptsorgc ist das Nationalitäten­problem, besonders das Verhältnis unserer Deut­schen zur Republik. Gesamtstaatliche und strate­gische Rücksichten erheischen es, daß so rasch wie möglich wenigstens die Pazifizierung dieser star­ken, sowie wirtschaftlich und moralisch tüchtigen Minderheit durchgesührt wird. Unvergänglich wird daS Verdienst jener Politiker und politischen Gruppen sein, denen es gelingt, die Einstellung unserer Deutschen so zu andern, daß sie sich in diesem Staate zu Hause fühlen und nicht ständig über die Grenze schicleu. Vergessen wir nicht, daß die Deutschen die strategisch wichtigsten Gebiete der Republik bewohnen, daß fie in den für die Wehrhaftigkeit des Staates bedeutungsvollen Industriezweigen dominieren und daß sich ihre Fabriken zum überwiegenden Teil in der Grenz­ zone der Republik befinden. So lange die Soldaten deutscher Nationali­tät mit antistaatlichen Parolen und Gedanken infiziert sind, droht ständig die Gefahr, daß ein­mal unsere Waffen und unsere militärischen Methoden sich gegen uns kehren werden, und daß die Militärspionage stets bcrettlvillige Helfer in den Reihen der Staatsbürger deutscher Natio­nalität finden wird. . Die Abstimmung über das StaatSverteidi« gungögesetz zeigt, daß wir entschlossen sind, uns ernstlich auf die Möglichkeit deS Krieges vorzube­reiten, welche auf unserer Seite unter allen Um­ständen ein Verteidigungs- also ein gerechter Krieg sein tvird. Unsere Vorbereitungen zur Staatsverteidigung werden nur dann von Erfolg gekrönt sein, wenn wir dabei nicht die Strategie der Innenpolitik vergessen, die, wenn schon nicht bis zur Gleichberechtigung der Böller, so min­destens bis zur Beruhigung aller unserer Min­derheiten auszubauen ist, falls wir nicht in der Schicksalsstunde eine klägliche Enttäuschung er­leben wollen:'Durch die Pazifizierung der natio­nalen Minderheiten'wird sich die'strategische Lage der Republik um gute hundert Prozent bessern und in gleicher Weise wird auch ihr Wert für die Verbündeten steigen, die nicht nur mit jedem Maschinengewehr oder Tank, sondern hauptsäch­lich auch mit jedem verläßlichen und gut ausge­rüsteten Soldaten rechnen. Die Pazifizierung unserer Minderheiten! st eine Unerläßlich- keit, auf der unser' General st ab b e st e h t. Sie ist und bleibt Hauptproblem des Staates und eine große staatsmännische Probe des tschechoslowakischen Volkes, das von militärisch tüchtigen, bis an die Zähne bewaffneten Völkern umgeben ist. Triumphale Heimkehr der tschechoslowakischen Olympia* Flieger Am Donnerstag nachmittags traftn auf dem Prager Flugplatz die tschechoslowakischen Flieger ein, die bei den Flugveranstaltungen im Rahmen der Berliner Olympiade den ersten und zweiten Preis im internationalen Sternslug(Kapitän Fuksa und Oblt. P o l m a) und den zweiten und dritten Preis in der Flugakrobatik(Leutnant N o v a k und Fhr. S i r o k y) errungen hatten. Den Fliegern flog eine Jagdstaffel bis Kralup entgegen. Bei der Landung wurden sie vom Ge- neralstabschof , den Prager Fliegerregimentern und von einer großen Menschenmenge herzlich be­grüßt. Die Flieger formierten sich nach dem Ver­lassen der Flugzeuge und der Führer der Expedi­tion, Major Heß, erstattete dem GeneralstabS- chef K r e j L t, der In Vertretung des Verteidi­gungsministers erschienen war, die Meldung. Ge­neral KcejLk hielt an die siegreichen Flieger eine kurze Ansprache, in der er der Freude über ihre Erfolge Ausdruck gab. Ihre Leistungen seien von Weltbedeutung, weil es nicht der Sieg eines Einzelnen, sondern ein Gesamtsieg sei, der daS Niveau des tschechoslowakischen Militärflug­wesens zeigte. Auch die übrigeniGliederüngen der tschechoslowakischen Wehrmacht würden im Ringen mit den übrigen Völkern gewiß ehrenvoll bestehen.» Mit Anerkennung und Dankbarkeit müsse man auch der glänzenden Arbeit unserer Ingenieur« gedenken, di« die siegreichen Mafchinen geschaffen haben. Ueborhaupt mühten wir in unserem/ Staate di« geringereZahl durch die Qualität ausgleichen, und dies möge, erklärte KrejLt, ein Memento für diejenigen sein/ die es mit unserem Volke nicht gut meinen. Der General schloß mit Worten des Dankes an dis Flieger dafür, daß sie den Namen, der Tschechoz flowakei.mit Rubm bedeckt hätten.,