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Eröffnung der

Reichenberger Messe

Reichenberg. Sonntag vormittags wurde unter starker Beteiligung die 17. Reichenberger Messe eröffnet. Präsident Theodor Liebieg hielt die Eröffnungsansprache. Hierauf begrüßte Senator Koſt ta namens der Stadt Reichenberg

Dienstag, 18. August 1936

jungen Mann aus der Menge, ließ ihn sich bis hingestrecktes spärlich bekleidetes Mädchen usw. auf die Beinkleider vor dem johlenden Publikum Dem heiteren Liebesspiel hat nunmehr die Pos

Nr. 191

Das Vermögen der Frelen Gewerkschaften Deutschlands

ausziehen und da strömte bie Menge in das lizei ein Ende bereitet. Der Erzengel Michael in Belt, das bei jeder Vorstellung bis aufs leßte der Rolle eines städtischen Volizisten trat auf den Pläßchen ausverkauft war. Die Reihenfolge der Plan und sorgte für die Austreibung des sündi­lebenden Bilder, durch die das Leben im Para- gen Paares Adam und Eva aus dem Paradies. dies versinnbildlicht werden sollten, bestanden: Der Unternehmer sah sich zu einer kleinen Um­Die Freien Gewerkschaften. Deutschlands in einer Liebesszene, bei welcher der aus dem Pu- stellung gezivungen und so sahen die Schau- wurden aufgelöst, ihr Vermögen beschlagnahmt, d. blikum herausgeholte Jüngling ein halbnacktes lustigen an Stelle der paradiesischen Schönen nur 5. auf gut deutsch gestohlen. Bis zum heuti Der erste Meffetag hat einen Massenbesuch Frauenzimmer auf dem Schoß hielt, aus dem mehr ein paar Geishas, von denen übrigens eine gen Tage haben selbst die so strupellosen national­gebracht. In allen Meſſehäusern und auf den Bild Der Maharadscha straft seine ungetreue, völlig von der Bühne verschwand, weil sie durch sozialistischen Juristen für diese Beschlagnahme" Zufahrtsstraßen zur Meſſe herrschte stundenweiſe Frau", d. h. ein peitschenschwingender beturban- die Gendarmerie ihren Eltern zugeführt wurde, noch keinerlei Rechtstitel gefunden. Ebenso zer ter Bursche neigte sich über ein auf dem Boden denen sie durchgebrannt war...

die erschienenen Gäste.

großes Gedränge. Unter Berücksichtigung der Wichtigkeit der neuzeitlichen Mustermessen für die wirtschaftliche und kulturelle Erziehung unserer Jugend hat sich die Reichenberger Messeleitung entschlossen, der studierenden Jugend gegen Vor­weis der Studentenlegitimationen einen 50pro­zentigen Nachlaß zu gewähren und ermäßigte Tagesfarten zum Preise von 3.50 an allen Tagestassen in allen Messehäusern abzugeben.

Von einer Bayernfahrt nicht mehr zurückge= kehrt. Zivei Männer aus der Ortschaft St. Ka­tharina bei Neuern im Böhmerivald sind vor einigen Tagen zu einer Wallfahrt über die Grenze nach Bayern gepilgert, ohne bisher wie der in ihren Heimatort zurückgekehrt zu sein. Die zwei Männer wurden, wie es heißt, aus bisher nicht aufgeklärten Gründen von der bayrischen Behörde in Haft genommen.

,, Revolutionäre Wachsamkeit":

Triumph der Niedertracht

Zur Mordbeschuldigung gegen Trotzki und Sinowjew

Vor wenigen. Wochen erst überraschte und jo erfreute die Sowjetunion das westeuropäische so zialistische Proletariat durch die Nachricht, daß die Sowjetverfassung demokratisiert werde. Vielfach wurde angenommen, daß es sich bei dem Be­mühen, die Sowjetverfassung demokratischer zu Immer wieder falsche Kronenmünzen. Wie gestalten, um einen Beweis für die innere Stärke in anderen Orten Nordivest- und Westböhmens des Regimes handle. Die Methoden aber, die von tauchten in der letzten Zeit auch in verschieder in Rußland herrschenden Gruppe gegen ihre wehrlosen Widersacher eben jezt angewandt wer­denen Gemeinden des Erzgebir den, sind eher ein Beweis für die innere ges falsche Kronenmünzen auf, die wohl wegen ihrer mangelhaften Ausführung leicht zu erken- Schwäche des Regimes, denn sie tragen den nen sind, aber dennoch häufig bei Märkten usw. Stempel der Niedertracht und Brutalität. in Umlauf gebracht werden können, weshalb die Bürgermeisterämter die Bevölkerung neuerdings auf die Falsifikate aufmerksam machen und vor ihrer Annnahme warnen.

Schulbrand. Wie uns aus dem Erzgebirge berichtet wird, brach in der Ortschaft Jungen­Hengst bei Breitenbach in der dortigen tsche ch is fchen Schule ein Feuer aus, durch welches das Objekt fast völlig eingeäschert wurde. Der in dem brennenden Gebäude in tiefem Schlafe liegende Hausmeister konnte im letzten Augenblick noch gerettet werden. Der Brand ist durch einen schadhaften Kamin entstanden.

Mutterschulung. Sonntag, den 23. August, 10 Uhr vormittags, findet in der großen Volks­halle des Rathauses in Reichenberg die Eröff­nungsfeier der Mutterschulung der deutschen Ju­gendfürsorge statt.

Wieder ein Autounglück auf dem Schön­lindner Berg bei Komotan. Freitag abends er­eignete sich auf der Schönlindnerstraße, in der Drehe bei den städtischen Wasserwerksanlagen, neuerlich ein schweres Autounglück. Der Rato­nizer Mietautounternehmer Josef Zier fuhr zwischen sechs und sieben Uhr abends mit einem beladenen Lastauto gegen Komotau . Gegenüber dem Wasserwert hat der Josef Zier, der sein Auto selbst lenkte, die Drehe nicht bekommen, so daß er über die Straßenböschung hinabfuhr und auf dem Felde landete. Die Folgen waren furchtbar: Das Auto überschlug sich zweimal derart, daß der Wagen wieder auf die Mäder zu stehen fam. Dabei wurde ein etiva 15 Zentimeter starter Baum umgerissen. Der Chauffeur Josef Bier und Franz Vopar, der neben dem Chauffeur saß, erlitten leichte, Josef Schwarz und der Geschirrhändler Friedrich Hoffmann aus Senomat im Bezirke Rafonik schwere Verleßun gen. Außer Zier wurden alle Verletzten in das Stomotaner Krankenhaus eingeliefert. Das Auto wurde abgeschleppt.

Wie immer man zu Troyki stehen mag: wenn man ihn kennt, so weiß man, daß er den individuellen Teror stets leidenschaftlich abge­Tehnt hat. Er ist auch jeßt, da man ihn und seine Anhänger mit allen Hunden durch die Lande heßt, nicht anderer Meinung. Das hindert aber die amtlichen russischen Stellen nicht, die Be­schuldigung des, individuellen Terrors gegen ihn zu erheben, ja, ihn und Sinowjew , der mit der troßtistischen Opposition kaum etwas zu tun hat, des Mordes an iro w zu beschuldigen. Die bol­schewistische Journalistik apportiert alles: wird ihr morgen befohlen, das bis heute gefeierte Väterchen Stalin in Acht und Bann zu tun, so kommt sie dem Befehl mit derselben hündischen Ergebenheit nach, mit der sie heute gefallenen Größen immer wieder den Eselsfußtritt verseßt. Mit Troßki und Sinowjet macht sie das u. a. so:

..Die Troplisten und Sinowjewisten, das sind verruchte, unversöhnliche Feinde des Volkes. unserer Heimat. Im Kampfe gegen die Partei sind sie zu jeder Niedertracht fähig. Sie sind endgültig in den Sumpf der Weißgardisten verfunten, wurden zu direkten Agenten der faschistischen Gestapo."( ,, Deutsche Bentral- Bei­tung", Mostau, 14. August.)

feinen Methoden zurück. In ihrem tieris

imen@ abbeidtitten bie togli.

Sinowiew Bandenden Weg des Ter rors und organisierten im De= 3ember 1934 den Meuchelmorbandem treuen Sohn des Volkes S. M. Kirow. Nur durch das Nachlassen der Wachsam­feit einzelner Parteiorganisationen ist es zu erklä­ren, daß den weißgardistischen Terro­risten ihre Untat gelang."

Reine Silbe eines Beweises! Volle zwei Jahre hatte die russische Polizei Zeit den Hintergründen des Kirow- Mordes nachzufor­schen, sie hat sogar im Zusammenhang mit dem Mord Dußende Hinrichtungen vorgenom= men, angeblich von Leuten, die der Teilnahme an dem Mord überführt waren. Mit teiner Silbe wurde in den zwei Jahren die Mittäterschaft der Tropki- Leute behauptet. Erst jet, da man Material gegen oppositionelle Gruppen braucht, erst jest, da man die Führer dieser Gruppen physisch vernichtet will, wird der Zusammen­hang zwischen der Troßti- Opposition und dem Kirow- Mord zwar nicht bewiesen, aber behauptet. Jeßt lügt man vor dem russischen Volk, dem zu glauben befohlen ist, mit dem gleichen Eifer, mit dem man täglich vor Stalin widerlich auf dem Bauche friecht, den Schöpfer der Noten Armee in einen Weißgardisten um, gar nit bedenkend, daß man dadurch zumindest gesteht, das Blut der sei­nerzeit wegen des Kirow- Mordes Hingerichteten ohne Ursache vergossen zu haben. Fast scheint es, daß die Bolschewiken Wert darauf legen, die hit­Ierschen Methoden der Verleumdung und der gesetzmäßigen" physischen Vernichtung Anders­denkender durch ihr eigenes Verhalten zu rechtfertigen

Eine Erklärung Trotzkis

Oslo.( Neuter.) Trotzki dementiert mit Erbitterung die aus Moskau verbreitete Meldung, daß er sich an einer terroristischen Verschwörung beteiligt habe.

Wir haben keine Ursache, Sinowiew in Schuß zu nehmen, noch hat Troßki unsere Vertei­digung nötig. Immerhin aber muß gesagt werden, daß Trotti den feigen Soldschreibern des bolsche- Das Blatt ,, Kristiandsand" erhielt von wistischen Systems das Verdienst voraus hat, die Troßti ein Schreiben, in welchem dieser vorschlägt, russische Revolution vor den Weißgardisten durch die nortvegische Regierung soll eine Kommiffion die fühne Organisation der Roten Armee geernenen, die die von sowjetrussischer Seite gegen rettet zu haben!

Auch die Deutsche Zentral- Zeitung" erhebt die Beschuldigung gegen Troßfi, den Kirow- Mord organisiert zu haben. Sie schreibt unter der Ueberschrift ,, Erhöht die revolutionäre Wachsam­keit!" u. a.:

..Die Feinde der Partei sind geschlagen, zer­schmettert. Aber ihre tläglichen Ueberreste machen verzweifelte Versuche, den siegreichen Vormarsch des Sozialismus auf jegliche Art aufzuhalten. In ihrem Kampf scheuen sie vor keinen Mitteln, vor

Ermäßigte Sonntagsrückfahrkarten zur Nei­chenberger Messe für den 19. August 1936. An­läßlich des Besuches des Herrn Staatspräsidenten in Reichenberg hat das Eisenbahnministerium verfügt, daß für Mittwoch, den 19. August I. I., und zwar in der Zeit von 0 Uhr bis 24 Uhr die Begünstigungen der 33prozentigen Sonntagsrück­fahriarten für die Streden: Turnau - Seiden Ein Henker berg , Reichenberg- Böhmisch- Leipa, Reichen­bergPolaun, und auf den Friedländer Be­zirksbahnen in Kraft tritt.

Aus dem Paradies vertrieben. Man schreib! uns aus Weſtböhmen: Auf den Volksfesten, die jetzt in zahlreichen Orten Westböhmens in kurzen Zwischenräumen abgehalten werden, war unter anderen Schaubuden auch ein Zelt zu sehen, vor dem sich meiſt eine große Menschenschar um eine

hilft dem andern! Deutsche Flüchtlinge von den spanischen Faschisten an Hitler ausgeliefert

"

Wie der Populaire" meldet, haben die spa­ nischen Faschisten auf den Balearen etwa 25 deutsche Flüchtlinge, die feit langem auf den In­feln ein Asyl gefunden hatten, an die deutschen Gruppe junger, verschleierter Mädchen drängte. An den Wänden des Zeltes waren Bilder aus Kriegsschiffe ausgeliefert. Unter den Opfern die fer besonders feigen und tückischen Zutreiberlei­dem Paradies" zu sehen, d. H. Szenen zwischen Adam und Eva und der Schlange, und von einem ſtung befinden sich u. a. der frühere Reichsban­Podium herab kündigte ein Ansager an, daß der nerführer von Puttkammer und der Kor­p. t. Zuschauer gegen eine Eintrittsgebühr von vetten- Kapitän Placht. Die Flüchtlinge gehör­ten zum Teil der Sozialdemokratie, zum Teil der nur einer Krone herrliche paradiesische Szenen zu Schwarzen Front Straffers an. Ueber ihr ferne­sehen friegte. Der Anreißer stellte eines der ber= schleierten Mädchen als das Kristallweib" vor. res Schicksal ist noch nichts bekannt. führte allerlei Hokuspokus auf, wählte sich einen

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FURSORGE

180.000 K

VERBAND ARBEITERFOW

EFFEKT

JEHUNG 27. 1936

LOTT

Rauft Lose der Arbeiterfürsorge!

ihn erhobene Beschuldigungen untersucht. Tropki erinnert daran, daß er immer den individuel-­Ten Terror verworfen habe.

Rasche Arbeit

Moskau .( Havas.) Blättermeldungen zu­folge findet der Prozeß gegen die Gruppe Sinowiew- Kamenew, die der Verschwörung be­schuldigt werden, am 19. August statt und wird sechs oder sieben Tage dauern.

Wolde Mariam beraubt

Nom. Auf Verfügung des Vizefönigs von Abessinien Graziani sind sämtliche Güter und das Vermögen des Nas Nasibu fotvie des frü­heren abessinischen Gesandten in Paris Wolde Mariam beschlagnahmt und in staatlichen Be­fiz einbezogen worden. Den Anlaß zu dieser Ver­fügung bildet, wie verlautet, die gegen die Ruhe und Sicherheit Abessiniens gerichtete Hestätigteit der Genannten.

Das Dritte Reich und die Bauern. Die eigens

brechen sie sich ihre nordisch gespitzten Köpfe mit einer juristischen Definition über die Nachfolge= schaft der Freien Gewerkschaften, die sogenannte Deutsche Arbeitsfront . Diese eifrigen, aber er= folglosen Bemühungen, dem Diebstahl ein juridi­sches Mäntelchen umzuhängen, illustriert sehr gut ein Intervieto, das der Leiter des Rechtsamtes der Deutschen Arbeitsfront , Dr. Bähren, einem Schriftleiter der Deutschen Arbeitsforrenspondenz gab. Dieser Auskunft", abgedruckt in der Deuts schen Allgemeinen Zeitung", Nr. 370 bis 371, vom 11. August 1936, entnehmen wir wörtlich:

,, Der Mensch erlangt die Rechtsfähigkeit mit Vollendung der Geburt. So heißt es im§ 1 des Bürgerlichen Gesetzbuches . Anders die Deutsche Arbeitsfront . Während ein neugeborenes Kind bereits Vermögensträger sein kann, fehlt der Deutschen Arbeitsfront diese Fähigkeit. Eine Kör­perschaft öffentlichen Rechts ist sie nicht. Wenig stens nicht nach den geltenden Gesezen, weil die hiefür erforderliche staatliche Anerkennung fehlt. Ein Verein mit eigener Rechtspersönlichkeit ist sie auch nicht, mangels Eintragung im Vereinsregister. Die Gerichte neigen dazu, in der Arbeitsfront einen nicht rechtsfähigen Verein zu sehen. Das erscheint mir völlig ab tegig. Wir haben das absolute Führerprinzip und kennen keine Vers einswahlen und feine Vereinsbeschlüsse.... Das Rechtsamt( der Deutschen Arbeitsfront , d. Red.) vertritt den Standpunkt, daß die Deutsche Ar­ beitsfront eine einzigartige Neuschöp fung ist, weder Körperschaft der öffentlichen Rechte, noch Verein, sondern eine nationalsoziali­stische Gemeinschaft, die der Aufsicht der NSDAP untersteht. Die Arbeitsfront ist auch nicht etwa recht und vermögenslos. Als Ver­mögensträger treten für fie die von uns eigens für diesen Zwed gegründeten Treuhandgesellschaften auf.

Alle Gewerkschaften und sonstigen Verbände einschließlich der Arbeitgeberberbände sind aufges löst. Ihr Vermögen ist jedoch nicht bzw. noch nicht in das Eigentum der Deutschen Arbeitsfront übers gegangen. Sie berwaltet es vielmehr nur treu händerisch, bis es gemäß der Verordnung des Führers und Reichskanzlers vom 24. Oktober 1984 durch Reichsgesetz auf die Deutsche Arbeitsfront übertragen wird.

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Unsere Tätigkeit begann bereits am 8. Mai 1988. An diesem Tage oder besser gesagt- in der darauffolgenden Nacht fertigten wir in Ge meinschaft mit dem Schatzmeister für die NSBO­Beauftragten Vollmachten aus, durch die sie zur Verfügung über das am 2. Mai von ihnen be. fchlagnahmte Gewerkschaftsvermögen ermächtigt wurden. Selbstverständlich mußten wir uns über alle formal juristischen Bedenken hinweg sezzen. Tatsächlich ist dann auch die Rechtsgültig­teit dieser Vollmachten von niemanden bestritten worden. Bald begann der Kampf mit den frühe­ren Gewerkschaftsangestellten, die gegen die Deuts sche Arbeitsfront Klage erhoben mit der Behaup tung, die Arbeitsfront sei Rechtsnachfolger der früheren Gewerkschaften. Auch andere Gläubiger meldeten sich. Andere versuchten, die Haftung der Arbeitsfront für die Schulden der Gewerkschaften damit zu begründen, daß sie das gesamte Ges wertschaftsvermögen übernommen hätte. In einer grundlegenden Entscheidung bom 28. Feber 1984 schloß sich jedoch das Reichss arbeitsgericht dem Standpunkt des Rechtsamts an, daß die Deutsche Arbeitsfront nicht' Rechtsnachfol ger der früheren Gewerkschaften ist. weder aus dem Gesichtspunkt der Fortführung der ehemali­gen Verbände, noch aus dem Gesichtspunkt der Vermögensübernahme."

Herr Dr. Bähren hat, indem er sich auf die Entscheidung des Reichsarbeitsgerichts beruft, die Tatsache festgestellt, daß die Deutsche Arbeitsfront nicht das Recht der Vermögensverwaltung( lies: Verschleuderung) hat. Warum die Deutſche Ars beitsfront sich dieses Recht einfach nimmt, ers flärt uns Herr Dr. Bähren im nachfolgenden ganz eindeutig:

Die Revolutionsträger hatten niemals die Absicht, die bisherigen Gewerkschaften, diese ges fährlichsten Instrumente des Klassentampfes, forts zuführen, sondern sie wollten sie zerschlagen und an ihre Stelle etwas ganz Neues sepen

FUSO bie

Deutsche Arbeitsfront . Die Aufgaben und Biele

der Arbeitsfront aber sind grundverschieden von denen der Gewerkschaften. Die Deutsche Arbeitss front hat auch nicht das Gewerkschaftsvermögen im Sinne des Bürgerlichen Gesetzbuches als Gans zes übernommen. Die Uebertragung wird viels mehr durch ein besonderes Reichsgefeß erfolgen; bis dahin ist sie lediglich Verwalterin."

artige Fürsorge" des Dritten Reichs für die Bauern wird durch die Behandlung der Flurbereinigung be leuchte. So willkommen den Bauern die mit der Feldbereinigung verbundene Zusammenlegung der oft getrennt voneinander liegenden Ländereien und Reform der Bank von Frankreich ist, so sehr werden sie auf der anderen Seite geprellt. die Befreiung des Landes von Untraut und Steinen Paris . Die Regierung Blum hat auch ihr Für die Bereinigung eines Hektars müssen die Bauern Versprechen in Angelegenheit der Reform der 240 Mart zahlen, die ihnen durch Minderbezahlung Bant von Frankreich ), zu der sie bereits die Zu der abgelieferten Produkte abgezogen werden. In immung des Parlaments erlangt hat, erfüllt. Wahrheit sind aber durch Anwendung besonderer Das Amtsblatt brachte die Ernennungen der neuen Maschinen die Kosten auf 80 Mart gesenkt worden. Mitglieder des Generalrates, unter ihnen auch die Die Bauern müssen also das Dreifache für die Arbeit Wir wiederholen: diese Erklärungen des des Generalsekretärs der Gewerkschaftsorganisa- zahlen, die der Arbeitsdienst durchführt. Außerdem Dr. Bähren bestätigen, daß die Deutsche Arbeits­tion You haut. 33 wird deshalb möglich sein, werben ben Bauern 8 Prozent bes Landes weg- front, diese einzigartige Neuschöpfung, die der daß der neue Generalrat der Bank von Frankreich genommen, das angeblich für die Wege benötigt in fürzester Frist seine Funktionen antreten fann. wird. Sie werden aber zugunsten des Staates ver Aufsicht der S NSDAP unterfteht", selbst vom Das Amtsblatt veröffentlicht den Text des geän- steigert, der dafür 80 bis 120 Mart pro Morgen Standpunkt der nationalsozialistischen Rechtsauf­derten Statuts der Bank von Frankreich, welches erzielt. Die Erbitterung der Bauern über diese Reges fassung, das Vermögen der Freien Gewerkschaften lam 17, August 1986 Gültigkeit erlangt. Lung tann man sich leicht vorstellen, glatt gestohlen hat.