Nr. 195

Samstag, 22. August 1936

Gestapo foltert Frauenie Lubertet schon heraus- Nach einigen Tagen wurde ich wieder vor den

Schwere Anklagen des Manchester Guardian"

Sturmführer gebracht, der mich verhört hatte... Dann durfte sie gehen. Nun wurde ich aufs Kaum angekommen, begannen die Mißhandlungen neue über den Stuhl gelegt, entblößt und wie von neuem. Ich sollte die Adresse von Frau Das führende linksliberale Blatt Eng der geschlagen. Meinen Mund verstopfte angeben, tein Leugnen würde mir helfen. Ich Tands, dessen Ernsthaftigkeit außer Zweifel steht, man mit einem Kleidungsstück, die Beine wurden wüßte sie bestimmt. Wieder und wieder erklärte veröffentlicht in seiner lezten Wochenausgabe den ausgestreckt und gespreizt. Nun wurde mein sich, daß ich keine Ahnung hätte. Schließlich wurde Bericht einer deutschen Sozialistin über ihre Gatte hereingebracht, um Zeuge meiner ich schivach und begann zu weinen... Bis zum Erlebnisse in den Kertern und Behandlung zu sein. Später mußte ich den an ihm heutigen Tage kann ich mir nicht bergeben, ange­Konzentrationslagern der Geborgenommenen Wißhandlungen zusehen. Ich fiel ſichts dieser Schwarzhemden Tränen vergossen zu stapo. Wir entnehmen den sehr ausführlichen wieder in Ohnmacht. Mein Mann wollte mir bei haben. Der Sturmführer zog einen Revolver und Schilderungen folgendes: springen, wurde aber angebrüllt, er solle stehen drohte mir mit Erschießen. Schließlich bleiben. Alles, was ich sagen fonnte, war nur, glaubte er meinen Versicherungen.. ich hätte Frau einmal gesprochen und seither nicht mehr gesehen.

Kreditanstalt der Deutschen

Scite 5

t.6.m.J.§., Brag. Durchführung aller Geldgeschäfte.

Berwaltungskapital 930 Millionen. Haftungskapital 90 Millionen.

81 Niederlassungen.

Ungefähr zehn Tage später fam ich mit vie­Ten andern Frauen in das N- Gefängnis, und Andere Genossen unsres Stadtviertels wurden einige Wochen später in das Frauengefängnis Bar­hereingebracht und alle zusammen tamen wir in nimstraße, in dem Rosa Luxemburg im Kriege ge­den Keller. Es war ein ziemlich großer Raum. fangen faß. Am 1. Mai frühmorgens wurde die an dessen Wänden Birkenruten hingen. Schmußige, Internationale gesummt. Jede, die etwas Rotes blutgetränkte Matraßen lagen auf dem Boden. anzuziehen hatte, trug es an diesem Tage. Eines Die Beleuchtung war schlecht... Der Raum war Tages wurde im Flügel B ein Sympathicstreit höher als im Vorjahr war. Die Hauptab gefüllt mit Männern und Frauen, die auf den durchgeführt. Einem jungen Mädchen war unges nehmer tschechoslowakischer Lederschuhe sind Eng­Matratzen lagen und vor Schmerzen schrien und rechteriveise für fünf Tage die Freizeit entzogen land( 1,148.544 Vaar für 26,824.000) und wimmerten. Ihre Gesichter waren un- worden. Wir andern weigerten uns alle, hinaus die USA.( 1,123.374 Paar für 21,044.000 tenntlich... Nach einer Weile hörten wir zugehen. Wir taten alles nur mögliche, um die). Hauptabnehmer tschechoslowakischer Gummi­mit 844.877 Paar für Schritte und Schlüsselgerassel. Eine Taschen- politische Erziehung der gefangenen Genossinnen schuhe ist Belgien lampe durchsuchte den Raum. Aller Herzen stan- zu heben. Wie wir das angestellt haben und unter 1,860.000. Die Schuhausfuhr ist heuer im den still, denn immer bestand die Gefahr, zu einem welchen endlosen Schwierigkeiten wir den Kampf ersten Halbjahr die größte seit dem Jahre 1932. Verhör herausgeholt zu werden. Die Lampe selbst im Gefängnis fortgesetzt haben, das öffent­machte vor Frau halt, sie mußte nach oben...lich zu sagen, ist mir natürlich unmöglich.. Aerztliche Hilfe für Spanien

... Eines Nachts, gegen 2 Uhr, wurde laut an unsre Tür geklopft. Als wir öffneten, dräng­ten drei SS - Leute und zwei Polizisten in den Kor­ridor. Während wir uns auf ihren Befehl an tleiden mußten, wurde das Schlafzimmer hastig durchsucht. Die Polizisten hielten sich dabei im Hintergrund, sie schienen uns zu bemitleiden. Wir wurden in einem Privatauto eilends nach der näch­ſten SS- Station gebracht und in den Warteraum gestoßen. Auf den Gesichtern der Leute war die Vorfreude über das, was kommen sollte, deutlich zu sehen. Außer meinem Mann und mir waren nur ein paar Schwarzhemden im Zimmer. Wir hörten jemanden schreien und wimmern. " Sturz darauf wurden wir in das erste Stockwert gebracht. Rechts war ein langer, dunkler Raum, Leute gingen ein und aus. Er führte in das Untersuchungszimmer. Mein Mann wurde in den dunklen Raum gebracht, ich vor den Sturmführer. Nachdem die erste Frage an mich. gestellt war ob mein Mann und ich Kommunisten seien warfen, sich fünf oder sechs SS - Leute auf mich, rissen mir die leider auf und leg­ten mich quer über einen Stuhl. Sie entblößten mein Gefäß. Der Sturmführer befahl fünfundzwanzig giebe. Sie Prager Messe

begannen,

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Mein einziger Gedanke war, nicht zu jam­mern oder aufzuschreien. Nach dem sechsten oder siebenten Schlag wurde ich ohnmächtig. Ich wurde hochgerissen und, obwohl die Haut meines Gefäßes aufgerissen war, mit aller Gewalt auf den Stuhl gesetzt. Ich bat um Wasser, es wurde mir ver­weigert.

Dann folgte die Gegenüberstellung mit einem ehemaligen Stadtrat, einem alten Bekannten von uns. Er wurde hereingeschleppt, da er weder zu gehen, noch aufrecht zu stehen imstande war. Seine Augen waren verdreht, so daß man fast nichts als das Weiße sehen konnte. Speichel rann ihm aus dem Mund. Vor seine Stirn hatten sie eine Kar­nevalsmaste gebunden. Er wurde auf einen Stuh! geworfen. Man fragte ihn, wer ich sei und ob ich und mein Mann illegal gearbeitet hätten. In ent­seßlich langsamen, nur halbverständlichen Worten antwortete er: Nein, ich habe diese Frau niemals gesehen.

Dann fiel er vom Stuhl. Ein Arzt gab ihm eine Injektion in den rechten Arm, ohne daß si: etwas genust hätte. Er wurde wie ein Bündel in die Ecke geworfen und mit einem Tuch bedeckt. Später legte man ihn auf ein Sofa.

Volkswirtschaft und Sozialpolitik

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Die tschechischen und deutschen sozialdemo= fratischen Aerzte sowie die nationalsozialistischen Aerzte in der Tschechoslowakei haben am 20. August eine Beratung darüber abgehalten, wie sie entsprechend der Initiative ihrer französischen ben den hervorragenden und in Europa fast ein- und englischen Kollegen auf dem Gebiete ärzt­zigartigen Gruppen der Porzellan- und Steingut- licher Hilfe eine wirksame Aktion für die kämp Prag . Beim Presseempfang der Prager industrie, sowie der Glaswaren- Abteilung, wer­Messe wurde vom Messe- Präsidenten Kom.- Rat den vor allem die saisonbegünstigten Gruppen fenden spanischen Arbeiter einleiten könnten. Barta über die kommende 33. Veranstaltung der Lederwaren und Spielwaren voll beseßt sein. Ueber die Durchführung dieser Aktion wurden eine Vorschau gegeben. Die diesjährige Prager Auch die übrigen Abteilungen einschließlich der einstimmig wichtige Beschlüsse gefaßt. Herbstmesse wird wiederum unter Einschluß der Textilgruppe weisen eine gute Beschickung aus. beiden Exporttage im Messepalast bereits Frei- Eine Sonderstellung nimmt die Technische Messe tag, den 4. September, eröffnen und bis zum ein, die diesmal der Industrie und dem Gewerbe 13. September dauern. Am Sonntag, den 6. beste Gelegenheiten zur Auffrischung des Ma­September, werden die Ausstellungsgelände dem schinenparkes geben wird. Verkehr übergeben werden. Von der Prager Weise sind keine Sensationen, aber auch keine Schwantungen zu erwarten. Die Messe weist heute ein festbleibendes Niveau aus; mit Sicher heit geht es jedoch auf aufsteigender Linie weiter. Bisher konnte die Messe stets ihrer Aufgabe ge­recht werden und man erivartete, allen Anzeichen zufolge, auch von der kommenden Herbstmesse einen günstigen Verlauf. Wenn es gelungen ist, daß rund 3000 Aussteller auf einer Fläche von annähernd 40.000 Quadratkilometern ein An­gebot auf der Messe vorführen, welches dem Aus­land und den heimischen Geschäftskreisen und auch der breiten Interessentenschaft entspricht, so tann man auch mit Recht einen vollen geschäft­lichen Erfolg der Messe ertvarten.

Meine nächste Konfrontation erfolgte mit der Der sehr gute Besuch der letzten Frühjahrs­Genosjin X. Sie gab an, mich nur einmal ge- messe hat dazu beigetragen, daß der ständige sehen und seither feinerlei Montalt mit mir ge- Besuchertreis im voraus für die nächste habt zu haben. Sie schien vor mir verhaftet wors Veranstaltung erweitert wurde. Die Wer­den zu sein, da sie vor Furcht völlig zusammen bemaßnahmen im Auslande wurden im breitesten gebrochen war. Jest tam das Schlimmste. Wir Umfange durchgeführt, wobei entsprechende Auf­wurden beide nach Genossin gefragt. Sie hat merksamkeit den Ueberscemärtten zu ten sie nicht fassen tönnen und man beschuldigte gewandt wurde. Besondere Sorgfalt widmete uns, daß wir sie häufig getroffen hätten. Fra u man wieder den individuellen Einladungsaktionen. X wurde mit einem Gummitnüppel Nachdem die Messe unmittelbar an Leipzig an­auf das Gefäß geschlagen. Rechts und schließt, kann auch mit einer Erfassung der Leip­lints standen zwei SS - Leute, und wenn sie deren ziger Messebesucher gerechnet werden. Fragen nicht beantwortete, wurde sie geprügelt. Die Beschickung der Exportmesse im Messe­Als sie darauf aufmerksam machte, daß sie lungen- palaste erreicht in den 18 Gruppen diesmal das trant sei, antwortete man ihr: Wir werden Niveau der sonst stärkeren Frühjahrsmessen. Ne­

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Das deutsch - österreichische Wirtschaftsabkom­men.( AP.) Die österreichisch- deutschen Wirtschafts­verhandlungen haben ein sehr mageres Ergebnis ge­Im Rahmen der Herbstmesse werden 12 zeitigt. Es soll hier nicht von der bereits bekannten Sondermessen stattfinden: Photo- Kino- Optit, Aufhebung der Tausendmarksperre gesprochen wer­Radio, Möbel und Pianos, Das moderne Büro, den, die dadurch entwertet wird, daß sie für die Postausstellung, die offizielle Exposition Merifos, diesjährige Reisesaison bereits zu spät kommt und die Exposition Nortvegens, Nahrungsmittel, Sti- daß sie durch eine Regelung ersetzt wird, die ange­ausstellung, Gartenbau, Unfallverhütung, Haussichts der deutschen Devisenlage faktisch eine bedeu wirtschaft, Was die Frau interessiert". tende Ausdehnung des Reiseverkehrs kaum gestatten Die Messe schreitet planmäßig in ihrem wird. Wesentlicher ist jedoch, daß sich für den öster­Aufbau vorwärts. Noch heuer wird es zu einem reichischen Export feine wesentlichen Erleichterungen Umbau des Alten Ausstellungsgeländes fommen. ergeben haben. Die getroffenen Abmachungen betref­Als erste große Ausstellung auf dem rekonstruier- fen lediglich kleine Kontingente von Rindern, Pfer­ten alten Ausstellungsgelände wird im Frühjahr den, Käse und Holz. Dafür wird Desterreich seine die Internationale Transport- Ausstellung"" Kohleneinfuhr aus Deutschland durch Umlegung der stattfinden, die die bisher größte Ausstellungs- Importe aus Polen start steigern. In Desterreich aktion der Tschechoslowakei überhaupt bilden wird. ist auch eine starke Enttäuschung über das Abkom men nicht zu verkennen, zumal die Nationalsozia Schuhausfuhr im ersten Halbjahr 1936 um listen jahrelang damit argumentiert hatten, daß das über 42 Mill. gestiegen. Die tschechoslowakische Ausmaß der Wirtschaftskrise, namentlich in den west­Schuhausfuhr betrug im ersten Halbjahr 1936 lichen Bundesländern, vor allem auf die Span­insgesamt 7,446.397 Paar für 143,047.000; nung mit Deutschland zurückzuführen sei. Auf der gegenüber der Ausfuhr in der gleichen Vorjahrs- anderen Seite aber hat Desterreich von Deutschland zeit bedeutet dies eine Steigerung um 768.523 dirette Schädigungen zu erwarten. Denn die deut­Paar und 42,286.000. Der diesjährige sche ndustrie macht Desterreich auf dessen Auslands­Schuherport ist somit wertmäßig um 41.9 und märkten, namentlich in Südosteuropa , wo Deutsch­mengenmäßig um 11.5 Prozent größer. Die land ein starkes Dumping betreibt, scharfe Konkur­Bunahme ist vor allem auf den Export von Le- reng und schädigt den österreichischen Export schwer. | derschuhen zurückzuführen, von denen heuer um Auf diesem Gebiet aber ist es offensichtlich zu fei­975.097 Paar für 39,930.000 mehr aus- nerlei Vereinbarungen gekommen. Für Desterreich geführt wurden als im Vorjahr, wogegen die besteht also die große Gefahr, daß es vollkommen. Gummischuhausfuhr mengenmäßig um 206.574 in das Schlepptau der deutschen Wirtschaftsoffen­Paar kleiner, dagegen wertmäßig um 2,356.000 five auf dem Balkan gerät.

Von Urlaub, Propaganda uniformes Kontrollors, worauf der jüngere dern die judetendeutschen Nazis, entfalten in burchblätterte, fand ich eine Menge" Sudeten

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er aus dem Abteil raus war, lobte ich die schöne p Die Nazis, nicht die österreichischen, son-| usw. Das alte Lied. Als ich das Hüttenbuch unserer Mitreisenden sagte:" Jo, bei denan san Desterreich eine wüste Propaganda gegen die deutsche " eingetragen; in der Rubrik: Mitglied und anderem Schnürln und Titl wos." Ich hatte gleich CSR. Hier heucheln sie Loyalität zum Staate, alpiner Vereine" fand ich: DTV( Deutscher ein und bemerkte ein wenig zhnisch, daß die dort treiben sie eine regelrechte Greuelpropa- Turnverein), Deutscher Gebirgsverein, Deutscher Wenn jemand eine Reise tut, so kann er Desterreicher doch sicher frob sind, wieder Unifor- ganda, die bis hoch hinauf in die einsamen Berg- Alpenverein, usw. Nach der Feststellung der viel erzählen," sagt irgendein Sprichwort. Manch- men und Titel zu haben. Jo," sagt der Aeltere, hütten wirksam ist. Die Kerle, denen es wahr- Organisationszugehörigkeit war leicht zu erra­mal bewahrheitet es sich. Manchmal auch nicht.", oba mier nit!". Damit waren wir schon scheinlich leid tut, daß man ihnen nicht den Be- ten, welche Kreise diese schöne Auslandspropa­Viele reisen und sehen den Wald vor lauter im schönsten Politisieren". Ich sagte ihnen, daß such der deutschen Schule verboten hat, verbreiten ganda entfalten. Bäumen nicht." andere wieder, die ihre Augen ich fürzlich in unseren Zeitungen Tas, den das Gerücht, daß die deutschen Kinder in der und Ohren gut zu verwenden wissen, sehen mehr Staats- und öffentlichen Angestellten seien in CSR , gezwungen werden, die tschechischen Schu- Die Illegalen in Oesterreich sind sehr dis man zur Schau stellt und hören mehr als Desterreich die Gehälter erhöht worden. Worauf len zu besuchen, weil man die deutschen Schulen schwer zu erkennen. Ich wollte gern mit einigen gesagt wird. Sie hören auch aus dem Schweigen mich der jüngere( Eisenbahner, wie ich später gesperrt hat, daß die Not in den sudetendeutschen unserer Leute in Verbindung kommen. Aber so der anderen. So erging es auch mir während mei- feststellte) beinahe wütend anschrie:" Wos homs Gebieten so groß ist, daß die Menschen vor Hun- aufs gerade Wohl hin kommt man mit keinem nes Urlaubes im Desterreich der schwarzen Ord gfogt, a Gehaltserhöhung hättmer triegt, an ger auf den Straßen zusammenbrechen usw. Wir zusammen. So schnell wie sich die Eisenbahner zu nung. Wenn man die Tünche erkannt, den Lac Schmorrn homer kriegt, obbaut homs uns... kennen ja diese Methode zur Genüge. Dieser erkennen gaben, so schnell erkennt man den Illes ein wenig wegtrakt, tommt immer und überall...!" Ich entschuldigte mich, daß ja ich diese wüften Auslandsheze wirksam zu begegnen, galen nicht. Auch nicht am Neden erkennt man sie, die ursprüngliche Farbe zum Vorschein. Ich war Behauptung nicht aufstellte, sondern unsere Bei- scheint mir eine der wichtigsten Aufgaben aller leichter noch am Schweigen. Der Geschäftsführer bestrebt, bei jeder sich bietenden Gelegenheit die tungen brachten diese Meldung und ich tat sehr ehrlich und objektivdenkenden Urlaubswanderer einer Pension, in der ich einige Tage Aufenthalt Dedfarbe abzutragen, um zu sehen, was dahin- erstaunt, daß dies nicht wahr sein sollte. Ich zu sein. Bezeichnend für die Wirkung dieser su nahm und der mir als einer uns nahestehender ter stedt. wußte nun, daß diese zwei zu den 95 Prozent in detendeutschen" Propaganda ist folgendes: Wir geschildert wurde, war zwar selbst kein Illegaler, Desterreich gehören und konnte nun auf meine stiegen zu dritt in den Bergen herum und kamen aber er kannte sie. Er nannte mir teinen, außer Die Staatsangestellten sind Art Propaganda machen. Ich erzählte nun den zu einer kleinen Blockhütte, in der ein Bergfüh- einem, dem allerdings nichts geschehen konnte, nach außenhin in Desterreich die Vaterländisch erstaunt Zuhörenden wie es bei uns zu Lande rer mit seiner Frau den ganzen Sommer über weil er als Politischer " bereits seit einer Woche sten. Solange sie im Dienst sind, ziert sie das aussieht. Von der Verbesserung der Sozialver- hauste. Infolge des schlechten Wetters in den ver- einen unfreiwilligen Urlaub absolvierte. Nac Band der vaterländischen Front. Unterm Nock sind sicherung, von dem Geseß über den Schuß der gangenen Wochen famten nur sehr wenige Men- dessen Verhaftung war es ohnehin kein Geheim andere Farben. In Linz kam ich in ein Wagen- Kollettivverträge uſtv." Sixtes", sagt der eine fchen in die Sütte. Es wird ersucht, das nis mehr, daß der kleine, arme und unscheinbare abteil des Zuges, in welchem zwei ihrem Aus- zum andern," dös is halt no a demokratische Re- Politisieren zu unterlassen", so Gewerbetreibende( der einzige im Orte übri sehen nach au schließen Arbeiter waren. Id publit". Worauf der andere tief atmete und steht auf einem Platat in der Hütte geschrieben. gens) ein Mitglied der revolutionären Sozia­brauchte nicht lange zu warten, bis ich ins Ge- sagte:" Jo, home no guat." Sie schimpften Wir hatten die Schwelle noch nicht überschritten, listen war. Die Leute im Orte reden mit sehr viel spräch mit beiden tam. Die Oesterreicher find im- noch eine Weile über die Zustände in ihrem Lande fing der Süttenivart schon an:" Ah, Sudeten - Achtung von ihm. Trotzdem. Oder vielleicht ge= mer noch gesprächig, nur sind ihre Gespräche vor- und zum Schluß ſagte der jüngere:' 8 wird deitsche seid's, wej schaugts denn aus bei ent?" rade deswegen? Ich weiß es nicht. Aber das weiß sichtiger geworden. Sie taſten erst ab, sprechen eh wieder amol wern." Als ich ausstieg, halfen und zu meiner Tochter gewendet fagt er:" No, ich: Es lebt noch eine Flamme, es grünt nocm vom Wetter usw., wie man halt so anfängt. So sie mir die Roffer heraustragen und verabschie- Madel, gehst a schun in tschechische Schul?" eine Saat. Deshalb schrieb ich auch in die Bücher auch diese beiden. Erst vom Wetter, dann vom beten sich mit einem herzlichen Händedrud und Worauf sie ihm die einzig richtige Antwort gab: aller Hütten, die ich besuchte: Mitglied des Tou­Urlaub und vom schönen. Desterreich und dann ich sagte leise Freundschaft". Ihre Augen leuch-" Nein. Bei uns find noch genug deutsche Schulen ristenvereines Die Naturfreunde" in der CSN, ist man, je nach dem, wie man antwortet, mitten teten auf und noch zum Wagenfester heraus rief und tschechisch lerne ich in der deutschen Schule." damit alle ehemaligen Genossen, die hinaufkom in der Politit. Den Anlaß gab ein Karteiffontrol mir der Jüngere nach: Woans hoamtummts. Der Mann wunderte sich und erzählte mir von men in die Berge, erinnert werden an ihre Auf­lor, der hinter Linz einstieg. Er trug eine schöne grüaßt mir Nordböhm!" Sudetendeutschen, die heroben waren und erzähl- gabe: neu zu bauen, was ihnen die schwarzen Uniform, hübsche Kappe mit Goldschnüren. Als ten, daß es keine deutschen Schulen mehr gibt... Räuber gestohlen haben. Aerus.

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