Mr. 198

Mittwoch, 26. August 1936

Der Illegale Nazismus in Oesterreich

Die Folgen

des ,, Freundschaftsvertrages"

In vollem Betrieb

Aber Starhemberg bekommt doch noch mehr Saures. Alle Intimitäten seiner Häuslichkeit werden ans Licht gezogen:

müßig. Alle sind darin einig, daß Starhemberg zu erledigen ist.

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eriveisen:

Ohne oder gegen uns gibt es feine Lösung und kann es keine geben!

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die

Kauft Lose

Geite 5

Mit 3 fannst Du Beträchtliches gewinnen und dabei unterstützt Du Hilfsbedürftige! Ziehung am 27. Oktober 1936

Achtung bei Arbeitsgerichtsklagen!

une belehren, ob nach Art orientalischer Drei Wochen nicht mehr werden Teppichhändler oder füdischer to ßtä us cher das vertragsschließende Rei.h hineingelegt werden soll, oder ob man mit uns wei- deren einbringen will, muß sich zunächst sorgfäl Prag. ( rb) Wer eine Klage gegen einen an: ter Schindluder treiben will. Bis dahin er tig davon überzeuen, ob diese Klage auch an die warten wir von Parteigen offen,( richtige Person gerichtet ist, oder, wie der Fach­Freunden und dem deutschen ausdruck lautet, ob die geklagte Partei die pas Volte in Oesterreich rubiges be five lagslegitimation besitzt. Das obachten des Bereitstebe n. Dann scheint ungemein einfach und selbstverständlich, aber rechnen wir mit derselben Begeisterung wie ist es aber in Wirklichkeit nicht. Namentlich in Ar­am 29. Juli und mit der Opferbereitschaft, wie sie beitsgerichtsprozessen können sich daraus für den nur unsere NSDAP kennt. flagenden Arbeitnehmer allerlei fatale Folgen er­geben.

Volksgenossen!

Drei Forderungen!

Zum Schluß folgt ein förmliches Ultima der Arbeiterfürsorge! das übrigens diese Woche abläuft! und dann einige Propaganda- Anweisungen, wiederum sehr schön die gleichen Arbeitsmethoden Wir haben schon einmal größere Partien dieser Uebergangsregierung des Nazismus in allen Ländern, auch bei uns, aus dem illegal in Wien erscheinenden De ste r- darin ficht, das in Agonie befindliche autoritäre reichischen Beobachter" abgedruckt. System ohne zu große Schädigung Desterreichs wie­die einen vielsagenden Einblick in die Politik der der in ein geordnetes Regime zu überführen. Die Nazi in Desterreich, aber auch der Berliner Po- ganze Verantwortung. trifft ihn litit gewährten. Das illegale Blatt erscheint trok dafür. Denn ihm sind die Menschen und Kräfte aller Freundschaft und Nichteinmischung" lustig wohlbekannt, die, geleitet von Dummheit, Ehrgeiz weiter. Was aber noch besser ist: es erscheint, wie und Kriminalität, bereit stehen, Oesterreich in ein es allgemein heißt, sozusagen ha I ba mtlich Chaos zu verwandeln. Und die Ereignisse werden toleriert illegal. Die Regierung sich überſtürzen! Schuschnigg gibt sich keine besondere Mühe, es zu unterbrüden, es heißt sogar, sie haben den Nazi3 dieses eine illegale Blatt zugestanden und Herr Schuschnigg halte es für den Gipfel seiner Er­Die Führer beim Au 3 räumen der folge, daß tatsächlich nur dieses eine illegale e Ibschränke der Phöniggesellschaft und die Blatt erscheine, das doch gewissermaßen von sei- Banden beim Ausräumen des Mobilars der Boden­ner Polizei tontrolliert wird. trebitanstalt. Nachdem endlich die eimwehr Wir bringen im folgenden einige Proben aus diesem Bantpalast in der Teinfaltstraße in aus der Folge 3 des Desterreichischen Beobach- Wien entfernt war, fand sich alles an Möbeln, ters" vom 11. August. Sie sind nicht so klassisch: Beleuchtungskörpern, Formulierungen der gesamten Nazipolitik wie unfer feinerzeitiger Abdrud, aber sie geben doch allerhand interessante Aufschlüsse über die Biele des Nazismus und darüber, wie jämmerlich Schuschnigg der braunen Politik aufgesessen ist. Da heißt es z. B. gleich einleitend: ,, C3 ist sicher und bereits allseits bekannt, daß außer den veröffentlichten drei Punkten das Wesen des Vertrages in den in Aussicht gestellten Ausfüh­rungsbestimmungen enthalten sein muß. Die von auptquartier, bestehend aus 85 Herren ,, baterländischer" Seite vertretene Ansicht, Adolf und 10 Stenotypistinnen, die nicht zu Hitler habe mit Schuschnigg einen Freundschafts - vergessen, wurde nach Schloß Wagenberg verlegt. vertrag auf Kosten des nationalsozialistischen Vol- Von dort aus will er im Monat August eine große Yes in Desterreich geschlossen, ist bis zur Lächerlich Heimwehrdemonstration dirigieren... Dazu läßt leit unwahrscheinlich. Wahr ist, daß die begonnene er durch seine Leute Flugzettel verteilen und gegen und noch immer nicht ganz durchgeführte Amne- Schuschnigg, von dem es darin heißt: Der stie eine deutsche Vertragsbedin Schuft, der um einige Silberlinge Starhemberg gung darstellt, daß darüber hinaus nach eine An- und das Dollfußzerbe verraten hat! Nieder mit dem zahl weiterer Vertragspunkte Bundeskanzler! Nieder mit den Sturmscharen, den bestehen. Wir wollen barüber schweigen aus denfel- Söldnern des Kleritalismus! Ez lebe Starhemberg ben Gründen, die die rücksichtsvolle Abfassung des und die faschistische Revolution!" gangen Vertrages bedingt haben."

Nach einer Polemik gegen den Polizeipräsi­benten Stub I wird ein alter nicht mehr linien­treuer Nazi

Türschnallen, Telephonen, Waschmuscheln usw. weggeschleppt und zu Geld ge­macht, alles andere finnlos vertvüftet. Die Stadt Wien hat das Gebäude angekauft und den durch Diebstahl und Vandalismus angerichteten Schaden auf 200.000 S beziffert. Die Regierung weigert. fich dafür aufzukommen und Starhemberg dürfte von drei Dußenden von Millionen, über die er in seiner besten Phönirzeit verfügte, nichts mehr übrig haben. Dazu erwachsen ihm neue Aufgaben. Sein

Die anderen Heimwehrführer sind auch nicht

ſtätten

die deutschen Zeitungen:

Essener Nationalzeitung,

Berliner Börsenzeitung,

Leipziger Neueste Nachrichten,

Deutsche Allgemeine Zeitung

usw. und die deutschen Illustrierten. Verlangt in den Lichtspieltheatern die Deutsche Wochenschau und die original deut­ schen Olympiafilmberichte. Macht die Besitzer von Hotels und Gaststätten darauf aufmerksam, daß reichsdeutsche Gäste nur in Häusern absteigen, die die deutschen Reich 3- far ben zeigen: und das ist weder schwarz- rot­gelb, noch schwarz- weiß- rot, sondern allein die Satentreuzfahne!

Der Arbeitnehmer ist sich oft dessen nicht klar Lest offen in den Parks, Verkehrsmitteln, Gast- bewißt, wer in gesetzlichem Sinne sein Dienstgeber ist. Es kommt z. B. vor, daß der in einer Filiale beschäftigt Getvesene den Filialleiter flagt, während nur der Inhaber des Gesamtbe= triebes zuständig ist. Bei großen Unternehmungen können die Dinge überhaupt unter Umständen sehr fompliziert liegen und es empfiehlt sich in solchen Fällen, sich im Firmenregister vorher genau zu infomieren, wie der genaue Wortlaut der Firma, bzw. wer der Firmeninhaber ist usw., damit die Klage feine formellen Mängel enthält, die dem Gegner Gelegenheit zu Einwendungen geben könnten. Aber auch wo die Verhältnisse scheinbar ganz einfach liegen, ist Vorsicht ange= bracht. Sonst fann es dem flagenden Dienstneh= mer passieren, daß er erst vor Gericht erfährt, daß der Herr Chef" zivar unbeschränkt in dem be Alles in allem kann man sagen, daß Herr treffenden Betrieb schaltet und waltet, daß aber Schuschnigg an der Suppe, die er sich am eine andere Person Inhaberin der Konzession oder 11. Juli eingebrockt hat, noch lange würdes Gewerbes ist, z. B. irgend ein Verwandter des gen wird, wenn er nicht an ihr... aber wir Chefs, und daß diese eigentlich nicht mehr ist als wollen weder prophezeien, noch der von Hitler ein Geschäftsführer, also ein Angestellter, der für kommandierten Weltgeschichte vorgreifen! die Klage eben nicht legitimiert ist". Dies wider­fuhr zum Beispiel einem Kellner, der in dem Filialbetrieb einer großen Restauration bedienstet war und bei Ausscheiden aus dem Dienste gegen Herrn Franz Prochaska, der allgemein als ,, Re­staurateur" betitelt wurde, die Klage einbrachte, weil er nicht den kollektivvertraglichen Lohn erhal ten hatte. Er flagte die Differenz für die ganze Dienstzeit im Gesamtbetrage von über 1400. Bei der Verhandlung erhob die Gegenseite die Einwendung der fehlenden Klagelegitimation und wies nach, daß nicht der ,, Herr Restaurateur" Prochaska Inhaber der Konzession se sondern dessen Matter. Die Kläge bat also dane­bengegangen und dem Gericht blieb nichts übrig, als sie von Haus aus ohne Verhandlung abzu­weisen. Außerdem muß der Kläger dem Gegenan­walt die Prozeßfosten von über 200 erseßen.

Der Mann, ber hem Seren Ballaribel Dic militärische Lage in Spanien

Polizeipräsiden

ten die Rüdenbedung für eine nationale Zukunft abgeben foll, ist uns ein alter, aber sehr übler Be Yannter, er heißt: Dr. Walter nie HI. Er ift fc and 5 ar er noch, als man jemals hätte

glauben fönnen."

An Drohungen .mangelt es nicht:... Es gibtben feinen Ausweg durch Hinter türen, es gibt lediglich den ehrlichen Frieden auf dem Boben der Gleichberechtigung. Unsere II eg a I is tät hat viele Unannehmlichkeiten, sie hat aber auch Vorteile. Nicht wahr, Herr Stubl? In dieser Illegalität werden wir zusehen, wie lange noch sich einige wenige Herren mit einem ganzen Wolf spies len wollen."

man

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Volkswirtschaft und Sozialpolitik

Also doch Baustoffverteuerung!

AP. Im nachstehenden soll kurz untersucht sten und der Carlisten( Navarra und Bastische werden, welche Faktoren den Regierungs- Provinzen) trug ebenso zur Auffüllung ihrer truppen, welche den Aufständischen zugute Reihen bei, wie die Transporte aus Spanisch­kommen. Was die Regierungstruppen anbelangt, Marokko. Demgegenüber ist jedoch zu betonen, daß so sind die Milizen inzwischen besser ausgebildet, die Soldaten auf der Seite der Aufständischen die bei der Regierung verbleibenden, Temppen, nicht mit der gleichen Aufopferung verstärkt um die Jahrgänge 1934 und 1935, ein- tämpfen wie die Milizen. Es kommen massen heitlicher zusammengefaßt, die gesamte Organi haft Fälle von Ueberläufertum vor. Die Mau fation ausgestaltet worden. Sehr fühlbar ist der ren, unter denen auch die allgemein antifpanis Mangel an Offizieren, von denen nur sche Propaganda Fortschritte macht, erweisen sich etwa 10 Prozent regierungstreu sind. Dies gilt als völlig undiszipliniert und sind bereits zum auch für die Gebiete, die die Regierung besetzt Schrecken der aufständischen Generale geworden. hält. Außerdem fehlt es teilweise an ausge Das wichtigste aber ist die Feindseligkeit bildetem Ersatz für Artillerie, Pioniere der Bevölkerung in den von den Auf­Hier die Parolen und Bedingungen" der etc. Das Verhältnis zwischen den wenigen Offi- ständischen besetzten Gebieten. Ganz abgesehen Nazi: zieren und der Miliz, die zum Teil auf ihre poli- davon, daß sowohl die Nord- tvie die Südarmee Desterreich den Desterreichern- aber nichttische Leitung, eine Art Soldatenrat, hört, ist nicht mit regierungstreuen Inseln im Rücken zu rechnen den Phönigösterreichern! immer das beste. Die Mängel werden aber durch haben, ist die Stimmung der Bevölkerung, mag Opferbereitschaft, Elan und Enthusiasmus aus- es sich um Sevilla und Cordoba oder ( R. F.) Wie das Statistische Staatsamt bes Unsere Bedingungen: geglichen. Die Aufständischen verfügen dem Saragossa und Oviedo handeln, derart, rechnet hat, betrug die Meßzziffer der Prager Baus Schluß mit dem autoritären Abenteuer gegenüber zunächst über straffere Orga- daß die Truppen nicht wagen können, einen Aus- fosten im Juli dieses Jahres( auf der Basis von und Wiederherstellung der verfassungsmänisation. Die Regimenter blieben zunächst fall aus den Städten zu machen. Diese beidersei- Juli 1914= 100) 777 gegen 761 in der glei ßigen Rechte des deutschen Volkes in intatt. Der Zulauf aus den Reihen der Faschisten tigen Mängel erklären den Charakter des Stel- chen Zeit des Vorjahres. Dabei bleiben die Desterreich! ( Spanische Phalany), der Katholischen Volks- lungskrieges, die lange Dauer des Kampfes und Löhne mit 911( gegen 909 im Vorjahre) prat­Das Abkommen mit dem Reiche vom 11. Juli attion und ihrer Jugendgruppen, der Monarchi- das Ausbleiben von Entscheidungen. tisch unverändert. Beim Kalk ist eine Preisstei­hat das österreichische System erschüttert und das gerung von 750 auf 825 Jnderpunkte, beim Eisen Verhalten des nationalsozialistischen Volkes beim von 699 auf 716, bei den Ziegeln von 603 auf Fadellauf am 29. Juli in Wien hat das System Die Lage des deutschen Handwerks.( AP.)| unter solchen Bedingungen ihr Geld zur Verfü- 635, beim Bauholz von 574 auf 609 und bei der Lächerlichkeit überliefert. Davon erholt Das deutsche Handwerk, das einstmals am gläu- gung zu stellen, hat man den Ausweg gefunden, Bement von 481 auf 508 festzustellen. Es ist bigsten den Versprechungen Hitlers vertraute, be- die Stückelung der Anteile verhältnismäßig allerdings richtig, daß die im Frühjahr 1936 eins mehr! Wie fonnte man es auch zulaffen, daß eine so verhette und befindet sich in einer fatastrophalen Lage. Es gibt niedrig( 100 Franken) zu wählen, und es den gefeßten Preisprüfungskommissio schmutzte Person wie Starhemberg nochmals vor die im Reiche ca. 1,540.000 selbständige Inhaber von Zeichnern zu ermöglichen, ihre Anteile in zehn nen wenigstens beim Zement eine fleine Preis­Deffentlichkeit trat? Warum hat man die deutsche Handwerksbetrieben mit 1.5 Millionen Gesel- Monatsraten zu zahlen. Diese zehn Fran- herabseßung erzwungen und bei anderen Baustof= Bevölkerung herausgefordert dadurch, daß man sie len und Arbeitern, 500.00 Lehrlingen, 100.000 ten pro Monat sind ein Betrag, den auch viele Ar- fen wenigstens eine noch weiter gehende Ver= um die Generalamnestie betrog und die Sälfte der technischen und kaufmännischen Angestellten, so- beiter ohne Schwierigkeiten aufbringen können, teuerung verhindert haben, trotzdem beweisen diese Eingeferterten in den Polizeigefängnissen zurüd pie 250.000 mithelfenden Familienangehörigen. ohne ihre ev. Saarguthaben anzugreifen. Die An- Bahlen mit aller Deutlichkeit, daß die Fabrt= hielt und entlassene Strafgefangene direkt zum Po- Dieſe fast 4 Millionen Beschäftigten ergeben zu leihe soll in fünf Jahresraten amortisiert wer- kanten sich die Baukonjunktur zu Nuße zu lizeigefängnis überführte, um sie unter einem Vors ſammen mit den von ihnen ernährten Familien- den. Man verspricht sich also von der Arbeits- machen wußten, während die Arbeiterschaft wand weiter in Saft zu halten, wozu schon vier angehörigen eine Handwerkerbevölkerung von 8 beschaffung, die durch die Anleihe ermög- an diesen erhöhten Gewinnen so gut wie gar tei­Tage vorher der Befehl gegeben war? Welches an- Millionen, was etwa einem Achtel der Bevölke- licht wird, auch eine erhebliche Belebung der Wirt- nen Anteil hatte. dere Volt als das österreichische hätte sich so maß- rung des Reichs entspricht. Während vor der schaft. Die Anleihezeichnungen können nicht nur Wirtschaftskrise das Gesamtjahreseinkommen des bei den Banten, sondern auch bei jedem voll verhalten, wenn es im dritten Jahr mit Stand Handwerts 4 Milliarden Mart betrug, ist es im Post amt vorgenommen werden, was eine Gr­recht, mit Kerter und Galgen regiert vergangenen Jahre bis auf 1.8 Milliarden ge- sparnis an Anleihespesen mit sich bringt. Jeden= wird? Das hat anscheinend die Aufunten. Teilt man diese Summe auf die erwähnte falls ist diese Demokratisierung" der Staatsan­land3preffe übersehen! Die Kopf Bahl von Betrieben auf, so ergibt sich für jeden leihen eine Beiſpiel, das auch für die Tschecho­losigkeit der Regie hat noch das ihre beigetragen von ihnen ein durchschnittliches Monats- Brutto- slowakei, wo bei der letzten Wehranleihe in dieser Durch berittene Polizei wurden die Massen nach einkommen von noch nicht einmal 100 M. So ist Beziehung entschieden zu wenig geschehen ist, born am Seldenplak zusammengedrängt, während es nicht verwunderlich, daß ca. jeden Tag allein größere Beachtung verdient. eines Festaltes, der nicht abzubrechen war. Das in Berlin durchschnittlich 11 Handwerker bante­wird Regierung, diplomatisches Korps und interna rott machen. tionale Breffe im Brennpunkt des Rundbaues ber Neuen Hofburg bersammelt, wo sich alle Rufe afu Die fchweizerische Wehranleihe.( R. F.) Die stisch verfingen. Kein Wunder, wenn die Vorgänge schweizerische Eidgenossenschaft legt soeben ihre einer moralischen Exekution der vom Parlament beschlossene Wehranleihe von 235 Verantwortlichen burch ein empörtes Volt vor der Millionen Schweizer Franken( etwa 1.8 Mil­Weltöffentlichkeit gleichlamen. liarden) zur Beichnung auf. Dabei sind einige Neuerungen eingeführt worden, die auch in ande­ren Ländern als Mittel zur Mobilisierung der Spargelder der Massen beachtenswert sind. Der Binsfuß beträgt drei Prozent, was bei dem all gemeinen Stand des schweizerischen Zinsniveaus Schuschnigg hat sich dauernde Gnade durch( bas wesentlich höher als das unsrige ist) als das Abkommen feineswegs erkauft, nur eine Frist: außerordentlich niedrig bezeichnet werden muß. Zum Regierungschef Schuschnigg haben wir Da man sich offenbar darüber klar war, daß ein wenigstens das Butrauen, daß er die Aufgabe großer Teil der Kapitalisten nicht bereit sein wird;

Der Brustton demokratischer" Ueberzeu gungen bei den Hitlerjüngern ist wahrhaft rüh rend. Die Empörung über den Galgen paßt groß artig zu den deutschen Regierungsmethoden!

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Zunahme der Kraftfahrzeuge

Nach der Erhebung, die das Statistische Staatsamt monatlich vornimmt, wurden im Juli 1306 neue Straftwagen und 1447 neue Motor­räder( mit und ohne Beiwagen) eingetragen. Als Kraftfahrzeuge werden die unmittelbar aus Fabriken oder aus Fabrik- bzw. Verkaufslagern gelieferten betrachtet.

Im Flugzeug zum Egerzierplay. Auch die frans Von der angeführten Gesamtzahl an neuen zöfifche Armee modernisiert sich im Eiltempo. Bisher war es, wie in anderen Ländern, Sitte, daß die jun- Wagen waren 1201 Personenwagen, 98 Last­gen Refruten per Eisenbahn an ihren Bestimmungs- wagen und 7 Autobusse. Tschechoslowakischer Ers ort gebracht wurden. Dieses Jahr nun hat ein gros zeugung waren 1177( 90.1 Prozent im Juni ßer Teil der neu Eingezogenen den Befehl bekommen, 1057), ausländischer Erzeugung 129( 9.9 Pro­sich auf dem Flugplatz von Le Bourget einzufinden, zent) Kraftivagen. Von den tschechoslowakischen von wo aus fie per Flugzeug nach der Maginot- Marken erreichten die Marken: Tatra 345, Škoda Linie gebracht werden. Die französische Armee besitzt 337, Praga 281, Aero 150, Betta 67, Jawa 30, nämlich seit kurzem eine Reihe riesiger Verkehrsflug- Walter 12, Witov 4. aeuge, die je 50 und 60 Mann befördern können. Bevor also der jüngste Jahrgang die Uniform an­zieht, wird ein Teil von ihnen Bekanntschaft mit der Luft machen, um dann, wohl zum Ausgleich, zehn bis zwanzig Meter unter der Erde im Bereich der Maginot Linie ausgebildet zu werden.

Von der Gesamtzahl der neuen Motorräder waren tschechoslowakischer Erzeugung 1391( 96.1 Prozent), cusländischer Erzeugung 56( 3.9 Pros zent). Von den tschechoslowakischen Marken er­reichten die Marken: Jawa 867, Zbrojovka 417, Dgar 92, Böhmerland 11, Praga 4.