,, Sozialdemokrat" Nr. 202

Sonntag, 30. August 1936

Ich reise in die Böhmische Schweiz

Sudetendeutsche Fremdenverkehrs- Förderung

Groß ist das Jammern der mit der Frem-| sichtigerweise aber frage ich einenKellner des Gast. denverkehrs- Industrie Verbundenen über den hauses, in dessen Nähe der Autobus seinen Stand­schlechten Geschäftsgang. In den Grenzgebieten platz hat. Ach", sagte er, der Fahrplan stimmt wird vor allem das Ausbleiben der reichs nicht! Sie haben heute noch Verbindung!" deutschen Gäste beklagt und über diesem Kla- Auch der Chauffeur bestätigt später, daß der gen vergißt man ganz, die Hände zu rühren, um Fahrplan nicht stimmt, die Druderei habe ihn ver­den Ausfall wettzumachen. Man erlebt da die felt- paßt. Der Einfachheit" halber und aus Erspa samsten Dinge. In Franzensbad z. B. hatte rungsgründen" hat man halt den verpaẞten ich Gelegenheit, mit einer Wirtin zu reden, die Fahrplan aufgehängt, in der Hoffnung, daß sich mit düsterer Miene erklärte, daß halt nur Tsche- die Fahrgäste schon durchfragen werden. chen" fämen, während die Gäste aus Deutschland In Dittersbach steige ich in einem Hotel ab. ausblieben. Ich versuchte, ihr begreiflich zu ma- Es fällt mir gleich auf, daß beim Eingang nur chen, daß die Reichsdeutschen doch ohnehin kein die Zugsverbindungen nach sächsischen Orten an­Geld in Land bringen, da sie aus ihrer Heimat gegeben sind, nicht aber jene nach sudetendeutschen teins mitnehmen dürfen. Aber das nüßte nichts: oder tschechischen. Zwar sind hier tschechoslowa­erstens seien andere Motive für das Ausbleiben tische Gäste gern gesehen, aber man ist geistig und der reichsdeutschen Gäste maßgebend, vor allem deshalb auch in der Praxis noch völlig und aus­die eße", die gegen Deutschland " betrieben schließlich auf die Reichsdeutschen eingestellt. Die werde, und dann seien die Reichsdeutschen eben Frage, ob man für einen zweitägigen Aufenthalt Meich deutsche. Die find, das war dieser Weiß- Pension haben könne, wird verneint: daß ſt e h e heit" Schluß, gewissen Leuten auch dann lieber nicht dafür"! Ven solchem Entgegenkommen als die zahlungskräftigen Tschechen, wenn sie gerührt, beschließt man, das nächste Mal anders­tein Geld mitbringen. Die Herren vom Frem- wo abzusteigen. denverkehr, die so bewegt über das Fehlen der Hilfe durch die Aemter flagen, tun in der Regel selber gar nichts, um sich in den neuen Berhält nissen zurechtzufinden: sie pflegen ihre politischen Gefühle, strapazieren aber die Vernunft nicht im geringsten.

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Kreditanstalt der Deutschen

reg. Gen. m. b. S.

Seite 28

Hauptanstalt Prag II, Krakauergasse 11

Verwaltungskapital 930 Millionen- Haftungskapital 90 Millionen

81 Niederlassungen

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Durchführung aller Geldgeschäfte

Die K. D. D. ist die sudetendeutsche Boltsgeldanstalt aller Stände u. Berufe

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Es sind wenig Sommergäste da, aber es fönnten viel mehr hier sein: es fehlt an einer ents sprechenden Propaganda. Man verläßt sich dar­auf, daß die Besucher werben. Die Spaziers raten, daß sie einen Teil der Energie, die sie für| gann er, als der erste schon fast vergessene Russen­wege sind schlecht martiert. Auf der Wilhelminen- das Beklagen ihrer Lage aufwenden müssen und film Polikuschka" durch Europa zog und die wand sind die Holzstege zu einem Aussichtspunkt für das Rufen nach den Neichsdeutschen, zur Stenner das Werden eines neuen Film- Geistes Man kann aber, wenn man unsere Fremden- derart vermorscht, daß der Zugang geschlossen Wahrung ihrer Rechte einsetzen mögen. Ein- ahnen ließ und als Charlie Chaplin , den man vor­verkehrsverhältnisse beobachtet, noch andere be- werden mußte. Geht man von Dittersbach oder zeln werden sie, auch auf dem Gebiete der Pro- her nur aus grotesten Kurzfilmen fannte, mit dem zeichnende Erfahrungen machen als diese mehr- Rennersdorf aus zur Balzhütte, so findet man an paganda, nichts erreichen, zuſammengeschlossen Film" The Kid" hervortrat, in dem auch Jackie minder politischen. ieder Wegkreuzung eine Tafel mit der Aufschrift aber bilden sie eine respektable wirtschaftliche Coogan seine erste große Rolle spielte. Im Zei Die Böhmische Schweiz ist ein land-" Verbotener Weg". Ein Mann aus Rennersdorf Macht, die auch für die Hebung des Fremdenver- chen Chaplins und der Russen stand die Film­schaftliches Juwel, um das uns die ganze Welt erzählt uns, daß die Herrschaft" es sind die fehrs unendlich viel tun könnte, soviel, daß der Stunst der nächsten sechs Jahre: mit Eisensteins Kinstysl beneiden kann. Von Bodenbach- Tetschen wandert viele Wege gesperrt Ausfall des reichsdeutschen Besuches um das Panzerkreuzer Potemkin ", mit Pudowkins Mut­man über Herrnstretschen oder Ohlisch nach Dit- ha t, ohne dazu berechtigt ausein, Vielfache wettgemacht würde! Das Land ist ter" und Chaplins Goldrausch" hat der stumme tersbach und Rennersdorf in einem wahren Pa- denn die Bevölkerung habe sich ein Servitut er so schön, daß in einer Zeit, da tausende ins Aus- Film im Jahre 1925 seine Gipfel erreicht, ein radies. Viele lieben dieses märchenschöne Stück worben. Diese Wegsperrungen schädigen natürlich land reisen und an andere Punkte wandern, der Jahr zuvor war auch der erste Vergner- Film Erde so, daß sie es Jahr um Jahr aufsuchen, um den Fremdenverkehr: man muß auf dem einen Hintveis auf die Strife keine Erklärung für die" Nju"( mit Jannings und Conrad Veidt ) ers Körper und Seele gesunden zu lassen. Das sind vorgezeichneten Weg bleiben und kann die Schön- Notlage im nordböhmischen Fremdenverkehr ist. schienen, bald darauf eroberte Greta Garbo als die alteingesessenen Sommergäste, die sichs nicht heiten des Waldes nicht mehr so genießen wie Selbstverständlich haben auch die Behörden, Anna Karenina" das Filmpublikum der Welt, verdrießen lassen, all den Widrigkeiten zu troßen, früher. Aber die Bevölkerung, die durch diese vor allem die Eisenbahn, auf dem Gebiete der und auch der tschechische Film hat damals mit die den Besuch der Böhmischen Schweiz er= Maßnahme der Herrschaft selbstverständlich schwer Verkehrsförderung und der Werbung für die su Machatys Erotikon" seine erste künstlerische Lei­schweren. Da tatsächlich weniger Reichsdeutsche geschädigt wird, rafft sich nicht dazu auf, das un- detendeutschen Sommerfrischen ihre stung offenbart. tommen als früher die doch kommen haben gesetzliche Vorgehen bei den Wegsperrungen zu Pflicht zu tun. Aber auch die unmittelbar Betrof­bekämpfen. fenen müssen sich rühren. Und sie müssen vor allem kein Geld, ist es mit dem Besuche der Som­merfrischen in der Böhmischen Schweiz schlecht be= Es ist wahr: den Vermietern der Sommer- für die Beseitigung jener Mißstände eintreten, die stellt. Denn nicht nur, daß man sich auch hier wohnungen geht es sehr schlecht, sie sind in der den Zuzug der Fremden hemmen anstatt ihn zu nicht auf den Besuch aus dem sudetendeutschen Regel arme Teufel. Aber man muß ihnen doch fördern. Gebiet und aus Mittelböhmen umstellen will, nicht nur, daß jegliche Fremdenverkehrswerbung fehlt, wird noch alles getan, um die Besucher, die sich dennoch in die Gegend verirren, gehörig ab­zuschrecken.

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Der Film

Arthur Krämer.

Negri und Henny Borten haben sich auf der Lein­wand gehalten. ja sogar Harry Piel ist im deuts schen Film unsterblich" geblieben und hat es nach Goebbels Gnaden gebracht.

damals und heute bereichschaltung zum Filmfachschaftsführer von nicht erledigt au ſein ſcheinen, es begann eine im­

Fortschritt war,-

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Vier Jahre später, 1929, kam die nächste große Wende in der Geschichte des Films: der Tonfilm vegann von Amerika aus seinen Sieges­aug. Der singende Narr und Das Komödian= tenschiff", zwei fünstlerisch unbedeutende Filme, eroberten das Publikum, das sich vom technischen Fortschritt hinreißen ließ, von Sprache und Ges sang, die nun plößlich im Kino ertönten. Es bea gann in Europa die endlose Serie der Operetten filme, die heute, nach sieben Jahren, noch immer Wer durch Herrnstretfchen geht, muß gewärtig sein, mindestens zwanzig Mal von mer stärkere Monopolisierung und Vertrustung der Kellnern und Hotelbefizern auf der Gasse zum Filmproduktion, die durch die Tonfilm- Apparatur Ein Rückblick auf die leßten fünfzehn Jahre Wer die Geschichte des Films in den letzten und die notwendigen neuen Atelierbauten noch Verspeisen eines Gansbratens oder zum Mieten des Films stellt Ansprüche an das Erinnerungs- anderthalb Jahrzehnten zu schreiben hätte, müßte viel kostspieliger als vorher geworden war. Viele eines Bimmers eingeladen zu werden. Beim drits vermögen. Denn der Film, der überhaupt erst vor allem der Regisseure gedenken, die damals da der besten Schauspieler und Regisseure der ten Male lacht der Fremde über die schnurrige" seit vierzig Jahren existiert, hat sich in stürmi- ran arbeiteten, dem Film, der noch bis zum Welt- Stummfilmzeit verschwanden, der künstlerische Art der Werbung, beim fünften Mal wird er schon schem Tempo entwickelt: was vor fünfzehn Jah- frieg nur eine Art Schaustellung war, künstleri- Bagemut geriet ins Stocken, der Nussenfilm wurde verdrießlich, nach dem zehnten Mal faßt er den ren im Film modern war, ist heute nicht nur alt- fchen Stil zu geben. Als ersten von ihnen müßte in seiner Entwicklung unterbrochen, und Chaplin Entschluß, den Ort so rasch wie möglich zu durch- modisch, sondern beinahe verschollen, die großen er den Amerikaner J. W. Griffith nennen, der stand der tönenden Neuerung feindselig gegenüber. eilen, um der ständigen Belästigung zu entgehen. Erfolge von damals Das indische Grabmal". schon 1910 die Großaufnahme eingeführt und mit Hier haben offenbar die Gastwirte noch nicht be- Madame Dubarry ". Quo vadis" und" Das der Betonung des Mienenspiels und der Gebärde Künstler zur Geltung gebracht: einen Regisseur wie Gewiß hat auch der Tonfilm bedeutende griffen, daß die Neigung zum Einkehren" nicht Kabinett des Dr. Caligari" sind vergessen und den eigentlichen Filmſtil geschaffen hatte. Alle. René Clair , einen Filmzeichner wie Walt Disney von den überfreundlichen Einladungen, sondern buchstäblich verblichen, und selbst wenn man sie die vor fünfzehn Jahren die letzte große Epoche des und Schauspieler wie Harry Vaur, Wallace Beery , von Appetit und Bedürfnis beſtimmt wird. at heute noch vorführen könnte, würden sie abſons stummen Films einleiteten. find Schüler dieſes Annabella, Marlene Dietrich und Baula Weſſely. man aber das Bedürfnis, etwa ein Abendessen derlich wirken: stumme, lichtarme Bilder, mit Griffith gewesen, der damals auf der Höhe seiner Aber wenn wir an die Gipfelpunkte des stummen zu verzehren, und folgt man diesem Bedürfnis, übertriebenen, rudartigen Bewegungen, die uns Erfolge stand. Der Berliner Ernst Lubitsch , der -ja, dann kann es geschehen, daß man nach die Fortschritte der Beleuchtungs- und Auf- als Filmtomiker begonnen hatte und mit der Films zurückdenken, werden wir sagen, daß der allen Regeln der Kunst gewurzt wird, so daß man nahmetechnik in den letten anderthalb Jahrzehn-" Madame Dubarry " feine erste große Regie- Lei- Tonfilm mehr ein techniſcher als ein künstlerischer sich gelobt, nie wieder in Herrnstretschen zu spei- ten deutlich zum Bewußtsein bringen. Und wer stung lieferte, schritt durch das Tor, das der Ame- heute schon selbstverständlich erscheint. Nach sieben ein Fortschritt freilich, der uns sen. Ein Beispiel: Ich bestelle, da es kein ge- erinnert sich heute noch der Stars" von dazumal, rikaner geöffnet hatte, und ihm folgten Murnau , Jahren Tonfilm ist man schon wieder dabei, sich schlossenes Abendessen gibt, eine Nindsroulade mit die noch gar nicht ,, Stars" hießen? Vor fünf Fritz Lang und Mauris Stiller, der Greta Garbo Knödel. Es bleibt nichts anderes übrig, denn nun zehn Jahren kannte jeder die Namen Olaf Fönß entdeckte und 1922 zum erstenmale, aber ohne auf die nächſten Neuerungen vorzubereiten: auf ſiße ich einmal hier und ich habe nicht mehr viel und Gunnar Tolnces, Max Landa und Carlo sonderlichen Erfolg in Berlin spielen ließ. Alle den farbigen Film, der voriges Jahr bereits in Zeit bis zur Abfahrt des Autobusses. Die Ent- Aldini, Gloria Swanson und Fern Andra , Mary diese filmschöpfer waren vom Expressionismus be- Amerika gestartet wurde, auf den plaſtiſchen Film. scheidung fällt mir schwer, denn die Mindsroulabe Bickford, Mia May und Offt Oswalda. Längst einflußt, der damals auch das Theater beherrschte, deſſen erste Proben soeben in Frankreich erschie fojtet 12.-. Sie wird, denke ich mir, dem- sind sie verklungen, und die Gesichter dieser Be- aber jeder entwidelte seinen eigenen Stil. Lu- nen sind und auf den durch Fernſeher" über­entſprechend zubereitet und groß sein. In dieser rühmtheiten, die damals von allen Kinoplakaten bitsch wandte sich der Filmkomödie, dem Kammer- tragenen film, mit dem die Techniker auch schon, Annahme habe ich mich geirrt. Ich bestelle beim herablickten und immer wieder auf der Leinwand spiel " au, er wurde der eigentliche Erfinder der besonders in England, experimentieren. Kellner auch ein Mineralwasser". Er bringt mir erschienen, sind heute so vergessen, daß man sie filmischen Pointe, die er noch jest in Holly- Es ist sehr wahrscheinlich, daß nach weiteren eine winzige Flasche Teplizer Stadtquelle, also faum noch wiedererkennen würde. Sie waren die wood meisterhaft beherrscht, und daß ihm das fünfzehn Jahren die Filme von heute genau so nicht das allerberühmteste und deshalb teuerste Lieblinge des Publitums, das heute andere Sitler- Regime die deutsche Staatsbürgerschaft ab- borsindflutlich" erscheinen werden wie uns die Tafeltwasser, und berechnet dafür 4.( Gine Götter hat und nicht danach fragt, was aus den erkannt hat, kann nichts an der Tatsache ändern, Filme des Jahres 1921. Ob aber mit der tech viel größere Flasche Gießhübler kostet im Leuten geworden ist, für die es sich vor fünfzehn daß er mit der Ghe im Kreise und Lady Win- nischen Vervollkommnung auch eine künstlerische Speisewagen 8.501) Mit den Bedie Jahren hell begeistert und brennend interessiert dermeres Fächer" die ersten Muster des guten, erzielt werden wird, das wird nicht von Erfindun nungsprozenten lasse ich für das wirklich einfache hat. Oder gibt es noch Frauen, die um den früh weder plumpen noch titschigen Films in Deutsch - gen abhängen, sondern von Aenderungen der Nachtmahl also 18.- hier! Ich liebe perrns- verstorbenen Rudolf Valentino weinen, der das land geschaffen hat. Murnau , der später gleich- Machtverhältnisse im Film, der sich heute in den tretschen sehr, aber es wird mir wohl nie mehr mats als der schönste Mann der Welt galt; gibt falls nach Amerika ging und dort gestorben ist. Händen spekulierender Kapitalisten befindet oder einfallen, mich dort in ein Gasthaus zu setzen. es noch Männer, denen die Schwestern Lilian und schuf einen ausdrucksvollen, beseelten Film- Nealis- gar- wie der deutsche Film zum Propa­Ich nehme an, daß die Gastwirte und Hoteliers Dorothy Gish als der Inbegriff aller Anmut und mus, an dessen Höhepunkte die Jannings- Filme ganda- und Verblödungsinstrument einer kunst, durch ihr jetziges Verhalten das Vielfache dessen Romantit erscheinen; gibt es noch Knaben, die sich Der letzte Mann " und" Sein letter Befehl", sich geist und wahrheitsfeindlichen Diktatur getvor verlieren, was sie durch das Festseßen solcher für den großen Cowboy Tom Mir begeistern? Auf noch viele erinnern werden. Stiller war der Mei- den ist. Preise Gloria Swanson ist Greta Garbo gefolgt, auf die ster der Film- Romantik, für die sein ,, Gösta Ber­ele verdienen. Mein Ziel ist Dittersbach, die Perle Schweſtern Gish folgten Lia de Putti und Anna- ling" das berühmteste Beispiel war, und Frib der Böhmischen Schweiz. Schon in Bodenbach und bella, nach Valentino kamen Ramon Novarro und Lang, der heute Emigrant ist, experimentierte mit Tetschen habe ich mich bei verschiedenen Stellen Maurice Chevalier , Tom Mig wurde von Douglas einer Mischung aus Romantit und technischer erfundigt, was für Autobusverbindungen es nach Fairbanks verdrängt, und auch der ist heute schon Utopie, er schuf Monftre- Filme wie" Dr. Ma­Dittersbach gibt. Es war ganz ausgeschlossen, ein älterer Herr, der zwar hin und wieder noch im buse"," Die Nibelungen" und" Metropolis", über auch nur ungefähre, geschweige denn verläßliche Film erscheint, aber nicht mehr von Gagen, sondern deren Wert man streiten fann, die aber beispiel Angaben zu bekommen. In den Fahrplänen ist von Attien lebt. gebend für die Ausnüßung filmischer Möglichkei­eine staatliche Linie zu finden, die von Böhmisch - Aber nicht alle sind verschollen und vergessen, ten waren. Kamnit über Dittersbach führt, aber die Wagen die bor fünfzehn Jahren am Film schufen und auf Getviß hat der Film feit jenen Tagen er dieser Linie fahren nur an Sonntagen. In der Leinwand erschienen. Unvergessen ist eine staunliche technische Fortschritte gemacht, aber wenn Herrnstretschen endlich erfahre ich, daß von Böh- Schauspielerin wie Afta Nielsen geblieben, die das wir angesichts der heutigen Filmproduktion, die misch- Kamniß auch eine private Autobuslinie nach mals schon auf der Höhe ihrer Kunst stand und zum größten Teil in Routine und Schablone er Sittersbach führt und daß man auch von Herrns- bie noch vor vier Jahren zum leptenmale im Film starrt ist, an die unermüdlichen Versuche und Vor­fretschen aus über Dittersbach nach Kreibib fahren erschien, und andere wie Emil Jannings und ftöße von damals zurückdenten, fann uns ein neis kann. Ich mache mich auf die Suche nach dem Conrad Veibt, die damals berühmt zu werden bedisches Gefühl überkommen. Dabei stand vor Fahrplan. Nach der Durchsicht bin ich enttäuscht: gannen, gehören noch heute au den besten und be- fünfzehn Jahren der wirklich große Aufschwung es gibt heute keine gute Verbindung mehr. Bor - fanntesten Filmdarstellern der Welt. Auch Pola des Films noch bevor. Erst im Jahre 1928 be­

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Vom Pythagoräischen Lehrsatz Die Wahrheit, sie besteht in Ewigkeit, wenn erst die blöde Welt ihr Licht erkannt; der Lehrsatz, nach Pythagoras benannt, gilt heute, wie er galt zu seiner Zeit. Ein Opfer hat Pythagoras geweiht den Göttern, die den Lichtstrahl ihm gesandt; es taten kund, geschlachtet und verbrannt, einhundert Ochsen seine Dankbarkeit. Die Ochsen seit dem Tage, wenn sie wittern, daß eine neue Wahrheit sich enthülle, erheben ein unmenschliches Gebrülle; Pythagoras erfüllt sie mit Entsetzen; und machtlos, sich dem Licht zu widersetzen, verschließen sie die Augen und erzittern. Adalbert von Chamisso