Nr. 211

Donnerstag, 10. September 1936

Zweitausend Spione suchen Adolphe Kegreß

Das Geheimnis um den Gebleter der verbotenen Seine  - Insel

MTP. Paris, 7. September.

Haltbarkeit der Kegreß- Kautschukkette und über die neuen Super- Citroen- Kegreß- Tants!" Die gleiche Aufforderung fand man am 25. Dezember 1926 bei der Spionin Mathilde Tardieu, die durch die Tüch­tigkeit des Kapitäns Alain Lefaug in ihrer Wohnung in der Rue de Rivoli   19 verhaftet werden konnte; Duffart vom Deuxième- Bureau am 24. Oftober man fand sie beim Spion Chartron, den Kapitän 1927 auf dem Pariser Nordbahnhof festnahm, als er gerade eine Fahrkarte nach Düren   löste, und man hat sie seither immer wieder gefunden, in Hunderten

von Fällen.

In Thionvillo verhaftete einer der fähigsten Hat die ausländische Spionage in Frankreich   jüngeren Offiziere des zweiten Büros, Leutnant nachgelassen? Der vollständige Mangel an Nachrich- Androuard, einen Belgier, der harmlose" Boots ten über Verhaftungen und Prozesse in dieser Rich- fahrten in der Nähe der Festungsanlagen unternahm tung könnte es beinahe vermuten lassen. Es ist aber und dabei unauffällig, aber eifrig photographierte, nicht so. Im Gegenteil, der militärische Abwehr- und in Verdun   nahm er kurz darauf ein luxembur dienst arbeitet mit verstärkter Aktivität. Nur eines gisches Kunstmaler- Ehepaar fest, das für seine Stil­ist anders geworden: der allzu großen Sorglosigkeit, leben seltsamerweise ebenfalls ausschließlich Festungs­Dies Interesse für einen einfachen Militär­mit der die Tageszeitungen lange Zeit hindurch motive bevorzugte. ingenieur hat gute Gründe. Adolphe Kegreß ist so­über schwebende Affären berichteten und die mehr als Das sind nur einige Fälle unter vielen. Der ausageit der Georges Claude   der Technik. Wie der einmal großen Schaden angerichtet hat, wurde ein Service du Controle général de Survoillance du geniale Entdecker Claude durch seine großartigen Er­Riegel vorgeschoben. Seit etwa über einem Viertel- Territoire" beziffert die Gesamtzahl der in Frank- findungen Verflüssigung des Chlors, Herstellung jahr, genau gesagt seit dem 12. Mai 1936( denn reich arbeitenden" ausländischen Spione auf min- fünstlichen Stickstoffs und synthetischen Ammoniats, von diesem Tage datiert die entsprechende Dienst- destens 2000. Aber diese wichtige Dienststelle be- Verwendung flüssigen Sauerstoffs in der Bomben­anweisung des zweiten Büros des Generalstab3), sist faum 30 Beamte, während dem entsprechenden technik, Giftgase, Sprengstoffe, Autogen- Schweißerei, werden die gesetzlichen Vorschriften über die öffent- Dienst des interessiertesten Nachbarlandes nicht we- Verwendung von Chanamid, Krypton und Konon für liche Erörterung noch nicht abgeschlossener Spionage- niger als 1500 zur Verfügung stehen. Und ein im militäre Zwede den chemischen Sieg Frankreichs  fälle mit peinlicher Genauigkeit durchgeführt, und Besitz dieser Dienststelle befindliches Dokument, das im Weltkrieg entschied, sicherte Kegreß der franzö­das Sensationsbedürfnis der Presse tritt gegenüber als Rapport Rutsdorf" klassifiziert wird, weist nach, fischen Militärtechnik nach dem Kriege immer wieder dem wichtigeren Interesse der Sicherheit des Staates daß der aktiven Spionage dieses Landes 450mal so den Vorrang. Wenn die kleine Renault  - Insel in der zurüd. viel Geldmittel zur Verfügung stehen als dem zwei- Seine, an der Porte St. Cloud, deren Betreten mit ten Büro des französischen   Generalstabs! Recht verboten ist, reden könnte, würde sie uns den Roman eines der größten technischen Genies der Gegenwart erzählen.

Der Erfolg ist nicht ausgeblieben; schon die ersten vier Wochen nach Erlaß dieser neuen Bestim mungen wiesen eine wahre Refordernte" auf; ein ganzes Spionagenetz eines Nachbarlandes konnte vom 12. Mai bis 8. Juni in aller Stille ermittelt und lahmgelegt werden, ohne daß der breiten Def­fentlichkeit die Tragweite dieses Erfolges auch nur annähernd zum Bewußtsein fam.

In den Anweisungen dieser Spione figuriert mit befremdlicher Beharrlichkeit der gleiche Name: Adolphe Kegreß. Sein Träger wird im kommenden Dezember das einzigartigste aller Zehnjahrsjubiläen feiern fönnen: am 21. Dezember 1926 wollte die fremde Spionage zum erstenmal an ihn heran. In der geheimen Dienstanweisung, die der Unter fuchungsrichter Peyre bei dem an diesem Tage auf dem Pariser Ostbahnhof verhafteten: Spion Stran­der3 fand, ſtanden die Säße: Stellen Sie fest, two sich Adolphe Kegreß augenblicklich befindet, und geben

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Und trotzdem ist das Interesse des Auslandes für Adolphe Kegreß zwecklos. Vielleicht denken die­ienigen, die seine Adresse wissen möchten, an jenen u während des Weltkrieges in Ludwigshafen   arbeiten­den Flugzeugerfinder, den man streng überwachte, weil er versucht hatte, seine Erfindungen mitten im Kriege für zwei Millionen Pfund an England au verkaufen. Aber man täuscht sich. Adolphe Kegreß fennt nur ein Ziel: die Vervollkommnung der

Ernest Kiese wetter.

Nur in einigen Ausnahmefällen wurde aus be­ſtimmten Gründen von dieſem Schweigeprinzip Ab­Stand genommen. Die Affäre Lydia Oswald   in Brest  , die Affäre Altmayer- Cridlig in Meß, die Affäre Sie umgehend seine persönliche Adresse! Geben Sie Sicherheit Frankreichs  .. Und das zweite Büro wacht Eugen Hahn in Nizza   gehörten dazu. Auch einige im genaue Informationen über das Aufiauchen von Re- über ihn und sein Werk... benachbarten Auslande aufgedeckte Fälle Schmeets nault- Kegreß- Wagen in den Einheiten, über die in Vervies, Defaug in Lüttich  , der Fall Eisenegger und die sogenannte Orbis- Affäre" in Zürich   be= rührten die Landesverteidigung Frankreichs  . Aber schon in der Forbacher   Schoettler- Affäre wurde der Kern der Sache taum öffentlich gestreift, und sämt­liche anderen Fälle hüllten sich in vielsagendes Schweigen.

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Ausland

Die Quadrille Tatarescus

Nevien Bezenyuung un

124112 แม่ u. stehen, und versprachen der Regierung für den Kampf in der Kammer eine zahlenmäßige Unter­tüßung. Die gestern bekanntgegebenen oppositio­hellen Interpellationen haben deshalb wahrschein ich keine Aussicht auf Erfolg bei der Abstimmung.

Schimpfkan Das Volkseinkommen In Polen  

Eine Anzahl Pionier- und Artillerie- Offiziere erhielten Mitarbeitsangebote militärtechnischer Aus­Tandszeitschriften. Einige unter ihnen waren unvor­sichtig genug, ohne Benachrichtigung ihrer Vorgesetz­ten zu akzeptieren. Zuerst handelte es sich um ganz harmlose Dinge, dann verlangten die Auftraggeber gegen die Sow nähere Präzisionen. Ein junger Pionierleutnant schrieb einen Artikel über Die Koordination von ediglich beim Apell des Reichsarbeitsdienstes eine Nürnberg  . Am Donnerstag hielt it I er Heerstraße und Eisenbahn". Er verwandte als Mo­tiv einen Beairt in Mittelfrankreich, weiter Insprache, die politisch von keiner Bebeuning hun. Dafür sprach Rosenberg vor dem Partei­

allen Grenzen, in dem frommen Glauben, dies tönne feine

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hielt er einen Sched, bie Witteilung, daß ber Artifel am y f", wobei er ganz außergewöhnlich scharfe aus bestimmten Gründen noch nicht erscheinen könne, usfälle gegen Sowjetrußland unternahm. Die und die Aufforderung, weitere Arbeiten einzusenden. Berseßungskeime", welche dem Bolschewismus Stukig geworden, benachrichtigte er seine vorgesezte uf das russische Territorium beschränkt, sondern ine zerstörende Arbeit" ermöglichen, seien nicht Dienſtſtelle. Es war ſein Glück; der ersten Aufforder in flen Weltſtädten der Erde. Auz derung folgten zwei weitere, und in der letzten droh ten die Auftraggeber unverblümt, den Offizier im em spanischen Konflikt sei ,, selbst für die blöde Falle weiterer Weigerung hochgehen" zu lassen. en Augen" die Lenkung der bolschewistischen ampfmethoden von Moskau   aus sichtbar gewor

In Verdun   wurde ein offensichtlich für eine en. Rosenbergs weitere Ausführungen waren feindliche Macht arbeitender Spanier von den Kana- em Thema... Verschwörerarbeit des Weltjuden= rischen Inseln verhaftet, der das ganze Festungs- ima" gewidmet. Man könne Marrismus und gebiet bereiste und überall, in Grenoble  , Besancon  , solschewismus nicht erfolgreich bekämpfen, wenn Toul   und Verdun  , junge Unteroffiziere- zum Essen an das Judentum ausnehme. einlud. Der Mann war vorsichtig gewesen: man Am Nachmittag sprach Dr. Goebbels  fand keine direkten Beweise und begnügte sich des- ber ,, Bolschewismus in Theorie und Praris". halb damit, ihn auszuweisen, aber die bei ihm vor- pobei er ausführlich die militärischen Wachtmit­gefundenen Notizen genügten immerhin für rund 20 el besprach, die der Sowjetunion   zur Verfügung Haussuchungen und Verhöre, die ein recht inter  - lehen und die angeblich 11 bis 14 Millionen Sol­essantes Resultat ergaben. aten einschließen. Goehhela miederholte dann

Das Federmesser

Von Johannes Foerster. Da habe ich eine Sache. Kinder! Seid doch einmal still! Nicht sein eigenes Wort kann man mehr verstehen. Dort, der Dicke soll aufhören mit seinem Brüllen. Ich habe eine leise Stimme und schweige lieber, als daß ich reden möchte und nie­mand hört mich.

Ja, das ist eine Sache, die mich seit meiner Jugend verfolgt. Wie ihr die Ohren spizt: Jetzt wird er bekennen, daß er einen umgebracht hat! Nein, ihr Lieben, ihr habt euch geirrt.

Ich denke aber oft an den blassen Knaben Albert Braun.

mein Lieber. Es ist so. Man soll so handeln nichts anderes.

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Ja, und eines Tages kam Albert nicht in die Schule. Ich meinte schon daß er krank geworden sei, da sagte einer: Er hat fünfzig Kronen gestoh­len. Ich kann euch sagen: Dem bin ich mit der Faust an den Kopf gefahren. Da schrie schon ein anderer: Nicht fünfzig, hundert Kronen hat er ge­stohlen, und du nimmst einen Dieb in Schutz? Steckst mit ihm wohl unter einer Decke? Da stand ich, und die anderen rückten um mich zu fammen und drohten mir. Und da wußte ich nichts anderes zu tun, als mit den Achseln zu zucken und zu sagen: Wir werden ja sehen.

In der Pause nach der zweiten Stunde stand Albert mit dem Direktor und dem Klassenlehrer Ja, so ein blasses Jüngelchen war das, man auf dem Gang vor dem Direktorzimmer. Albert bläst von sich, und schon muß man aufpassen, daß war noch blasser und hielt den Kopf gesenkt. Der er einem nicht wegfliegt. Ja, der Albert ging in Direktor sprach gütig und ermahnend, aber ich die gleiche Klaſſe mit mir. Ein gescheites Kerl- glaube nicht, daß Albert etwas von dem hörte, chen. Ich mochte ihn sehr gut leiden; weil er was jener ihm sagte. schwach war, teilte ich Püffe aus, wenn jemand In der dritten Stunde saß er dann unter wagte, ihm irgendetwas antun zu wollen. Ja und uns, wie jeden Tag. Ich dachte: Krank war er Staßentöpfe. Schweig du Dider, sonst kannst du also nicht. Also ist das wahr, was ſie ſagen. Der erleben, was für Kaßenköpfe id, austeilte! hat gestohlen. Geld gestohlen! Da konnte ich ihn Habe ich schon gesagt, daß die Eltern Alberts nicht ansehen. arm waren? Wir waren alle leine Reichen, aber Warum taten wir denn alle so, als wenn wenn wir fagten, daß wir dringend ein Feder- er gar nicht da wäre? Warum versuchten wir denn messer haben müßten, so konnte immer noch Rat nicht ihm zu helfen?- geschaffen werden. Wir bekamen es. Ja, es fommt Um elf tam er zu mir: Warum sprichst du sehr auf dieses Federmesser an. Aber der Albert? nicht mit mir?

Seit 1929 um 54.8 Prozent gestiegen

Gcite 5

Das Schloß ohne Schlüssel Ein neues schlüsselloses Schloß wurde von einem französischen   Elektroingenieur, Edmond Michel mit Namen, erfunden. Es läßt sich öffnen, wenn mitte's einer Wählscheibe, ähnlich wie beim Telephon, die richtige Nummer gewählt wird. Durch die 56 ver­schiedenen Kombinationen, die möglich sind, ist es einem Unbefugten, der die Nummer nicht weiß, so ziemlich umöglich, das Schloß zu öffnen, zumal bei jeder falschen Angabe eine Alarmglocke ertönt.

zusammenzuschließen. Er verwies auf die spas, nischen Ereignisse und brachte die alte Behaup tung vor, daß die kommunistische Gefahr in Bel­ gien   groß sei. Dabei betonte er, daß bei den letzten Wahlen auf die bürgerlichen Parteien 1.410.000, auf die Sozialisten und Kommunisten dagegen 902.000 Stimmen entfallen seien.

Volkswirtschaft und Sozialpolitik

Die Umsiedlung von Industrien in Großbritannien  

Für die Beurteilung der Aufnahmefähigkeit des Landes ist das Volkseinkommen, von großer Bedeutung. Nach Daten des polnischen offiziellen " Maly Rocznit Statystyczny 1936"( Sleines Bekanntlich wurde seit längerer Zeit ver­Statistisches Jahrbuch 1936) betrug das polnische sucht, Industriebetriebe nach solchen Gegenden Wolfseinkommen im Jahre 15.5 Mil zu verlegen, in denen besonders starke Arbeits­Bloth geringer als im Jahre 1929. Die Verrin- richt des Handelsministeriums zeigt jedoch, daß gerung beträgt demnach 54.8 Prozent. Wenn man diese Versuche bisher keinen Erfolg hatten. Im jedoch die Aenderungen in den Preisen zur Be- Jahre 1934 verlegte bloß eine Unternehmung urteilung der Kaufkraft berücksichtigt, so fiel der ihren Siß aus den Norden in den Süden. Im Inder nur um 18 Punkte auf 82 gegenüber 1929. Jahre 1935 wurden sechs Betriebe in den Süden Die Summe von 15.5 Milliarden gliedert sich verlegt, davon jedoch nur eine aus dem Norden. in das Konsumptionseinkommen in Höhe von 12.9 Hingegen wurden sechs Betriebe in den Norden Milliarden und das Einkommen aus Kapitalein- berlegt, davon fünf aus dem Süden. Es wurde: nahmen, wie Renten, Gehälter usw., das den Rest ausmacht.

auch versucht, die Gründe ausfindig zu machen, die für die Wahl der industriellen Standorte maßgebend sind. Von 354 Betrieben, die den. Fragebogen beantworteten, erklären als entschei Rechtsblock in Belgien  ?( AP.) Die Be- dend: Die Lage der Rohstoffvorkommen 38; Die mühungen zur Schaffung eines Rechtsblockes in Nähe der Märkte 27; entsprechende Arbeitskräfte Belgien  , die bis jetzt durch den Widerstand der 37; billige Bodenpreise, Mieten oder Zinssätze Liberalen einerseits, der Rexisten anderseits nicht 19; Nähe anderer Betriebe des gleichen Indu zum Ziele geführt haben, werden fortgesetzt. Der striezweiges 28 usw. Im vergangenen Jahre rechtsgerichtete Senator Dorlodot erließ erneut wurden 510 neue Betriebe mit etwa 50.000 einen Aufruf an Katholiken, flämische Nationa- Arbeitern eröffnet, 1922 erweitert; 486 Be­listen, Registen und Liberale, sich in einen Block triebe wurden stillgelegt.

Er war nicht wegzubringen. Er flüsterte:| Polizeimann ist gekommen. Der hat schrecklich viel Das ist ja nicht wahr. Das ist ja gar nicht wahr. geschrieben. Ich mußte mit ihm gehen, und alle Das tlang so unheimlich. Ich habe kein Geld Leute sahen, daß mich ein Polizeimann abführte. genommen.

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Tu! Ich habe doch nicht gestohlen! Glaube Und das Messer? fuhr ich ihn hart an. du es mir doch! Mein Vater glaubt mir nicht, Das Messer? Ja, das ist wahr. Siehst du, meine Mutter weint. Ich habe doch nicht gestohlen!. daß du noch lügen willst obendrein, sagte ich. Ich wollte doch nur ein Taschenmesser haben, wie Da wurde er wild: Ihr habt alle Messer! Ihr habt ihr es alle habt! Und ich hatte doch nicht das Geld; das nicht nötig. Ich habe zu meinem Water gesagt: und ich wollte es doch gar nicht nehmen. Kauf mir ein Federmesser, alle haben eines. Kauf Er hatte Tränen in den Augen und hielt mir es, bitte. Mein Vater hat mich traurig ange- meine Hand fest. Und ich? Was habe ich ge­sehen und hat keinen Ton gesagt. Er konnte es mir tan? Habe ich gesagt: Ja, ich glaube dir, daß du nicht kaufen, und abschlagen wollte er es mir auch nicht stehlen wolltest? Ich habe ihm die Hand nicht. weggerissen! Dieb! habe ich gebrüllt. Du bist ein Dieb! Ja, solche Menschen sind wir. Pfui Ten­fel, ausspucken könnte ich noch heute vor mir. Albert drehte sich um. und lief weg. Am nächsten Tage blieb er verschwunden. Er wurde später von der werde später von der Polizei aufgegriffen und Diebstahls in eine Storref=

Also hast du es gestohlen, sagte ich ihm brus tal, wie es nur ein Junge, der noch keinen Ver­stand hat, sein kann.

Nein, so ist das nicht. Hör mich doch zu. Ich gehe in das Geschäft. Ich mußte eine Schreibfeder haben. Ta lag das Federmeſſer. Glaube es mede,

tionsanstalt gebracht.

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ich hatte gar nicht daran gedacht, es zu nehmen. Es hatte eine weiße Schale, ein großes Messer und ein Weiter weiß ich nichts von ihm. fleines Messer. Ein Pfropfenzieher war auch da Aber jetzt spißt eure Ohren: Meint nicht, daß bei und eine fleine Schere. Du! Du hast solch ein ich so meine Ruhe gehabt hätte. Jeßt noch sehe ich Messer noch nicht gesehen! Ja, und der Verkäufer das blasse Gesicht vor mir und diese entsetzten fuchte die Feder und kehrte mir den Rücken zu. Augen, als ich ihm: Dieb! entgegenschrie. Warum Und ich ergriff das Messer und plößlich war es so, fand ich nicht den. Mut zu sagen: Ich glaube, dir. Gs als sei es in meine Hand hineingewachsen. Das Hier schenke ich dir mein Taschenmesser. verstehst du nicht! Ich hätte nicht mit dem reich wäre doch so einfach gewesen. Nein: Dieb! schreit sten Mann getauscht! Ich schloß die Hand. Du! man und fertig. So, das war es, was ich euch er Da hat sich der Verkäufer umgedreht. Als er das zählen wollte. Jest wißt ihr, was für einer ich jel Nicht einmal satt zu essen hatte er. Wenn Und ich? Was habe ich getan? Ihm die Hand Messer in meiner Hand sah, wurde er rot und so war. Einundsiebzig werde ich jetzt. Damals war ich ihn manchmal ansah, damals konnte ich entgegengestreckt oder soetwas? Jawohl Ich schwarze Augen hat er gehabt: Seht euch den Dieb ich zwölf. Und ich habe es nie vergessen. Bestimmt, das noch tun, gab ich ihm die Hälfte von mei- habe ihn verächtlich angesehen, habe ausgespicen an! Das Messer will er stehlen!- Und er hatte es hat mich ordentlich hergenommen, von dem nem Brote. Ich sagte noch dazu: Ich weiß nicht, und habe ihm geantwortet: Du vergißt, mein mich gepackt, und ich hielt das Messer, und du mußt Augenblick an, als ich wußte, daß ich einen Men­so gar keinen Hunger habe ich heute. Das sagte Lieber, daß du ein Dieb bist. Du hast hundert es mir glauben, ich bitte dich, glaube es mir: Ich schen ins Unglück gejagt hatte. Diese Augen! Und ich, und dabei knurrte mir der Magen verdammt. Kronen gestohlen. Das ist alles, was ich dir zu ich schreie: Tieb! Menschen sind wir, Menschen Du! Ja, dich meine ich, was stößt du deinen sagen habe. Damit habe ich ihn beiseiteschieben sollten wir sein, das ist es. Aber um das zu er Nachbar an: Wie er sich herausstreicht! Nein, wollen. kennen, dazu war ich damals noch zu dumm.

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habe doch gar nicht gewußt was das alles war. Ich habe mich gewehrt, und der Verkäufer hat ge­fchrien, als wenn ich ihn ermorden wollte. Ein