Stile 6„Sozialdemokrat*.Dien-tag, 15. September 1030. Nr. 215Kroger jeituogIm Banne des FuBballsSonntag war da» Endspiel um den Mitropa«cnv. da» im Prager Masaryk-Stadion Sparta Pragund Austria Wien' ausirugen. Da» Stadion Ivarüberfüllt und wurde polizeilich gesperrt. Tausendevon Menschen warteten noch draußen vor den Torenbis zum Abpfiff de» Spiele». Glücklich schützten'ichjene, die durch Agio-Verkäufer Eintrittstarten zumdoppelten, ja dreifachen Preis erstellen konnten. 10.20Ai-kostete ein Stellplatz., ein Sitzplatz etwa 40 bi»60 Ke! Und da gab c» noch.Begeisterte", welchein dieser gerade nicht„schönen" Leit noch eiaVielfache» dafür gaben, um sa nur dabei sein zukönnen. Rechnen wir noch hinzu, das, viele der Lu-schauer u. a. bi» au» der Slowakei, Mähren, Wienmit der Bahn, Autobus usw. kamen, kann sich jederausrechnen, wie„billig" so eine Eintrittskarte Ivar.80.000 Menschen haben dem Fußballsport— achnein, nur dem Profitsport eine Summe geopfert, diegenügen würde, ein paar tausend Arbeitslosen überdie Schrecknisse des kommenden Winter» hinwegzuhelfen. So aber zahlte der Luschaner nur 20 Heller für die Opfer der Krise mit und ein Klub stecktdar übrige ein.In da» Stadion wurden Sonntag mehr Menschen eingelassen als zuträglich war. Diese lieber»fiillung bewirkte, das» nicht nur da» Stadion beschädigt, sondern auch Menschen verletzt wurden. EineBetonwand wurde in einer Breite von etwa 20 Metern eingedrückt, ihre Trümmer sowie die nachfolgenden Menschen fielen auf unterhalb dieser ManerSitzende. Der Ordnerdieust der Sparta und derPolizei versagte vollkommen. Knapp am Spielfeldrande hatten sich viele hundert Zuschaner angesiedelt: sie zu entfernen, war den Ordnern nicht möglich. Die Polizei, welche besonder» bei sogenannten„Ruhestörungen" sehr energisch ssin kann, war wedervorbereitet noch später dem Ehao» gewachsen. Al»ein Arzt gebraucht wurde, muhte er erst mittelstLautsprecher gesucht werden! Also vollkommeneDesorganisation auf der ganzen Linie. Die Ausnützung der.Sportbegeisterung" der Massen darfdoch nicht noch dazu führen, daß diese auch der Gefahr einer gesundheitlichen Störung ausgesetzt werden. DaS seinerzeitige Unglück auf dem Slaviapladesollte Warnung sein, denn auch Beton hält auf dieTauer nicht dem Druck Tausender stand.Kopf In Klammen. In einem Friseursalon inher StefauSgasse kam SamStag nachmittags der 86-jährige Arzt Dr. Wladimir Rurganskl) aus Riian,um sich den Kopf waschen zu lassen. Hiebei gerietdie zum Waschen verwendete Mischung— Dr.Kurganskh sah nahe beim Gasbrenner— in Brandund der Arzt, dessen Kopf sofort in Flammen eingehüllt war, erlitt Verbrennung 1. bi» 3. Gradesan Gesicht und Händen. Er wurde auf die KlinikÄreibich gebracht. Dar Verfahren wurde eingeleitet.Neunzehnjährsaes Mädcheg überfallen. Dip 10-jährige HandliingSgehilfiu Georgine Prochazka autProsek wurde SamStag abends auf dem Heimwesaus dem Geschäft zwischen dem Teich und der Pro-seker Landstrahe von einem Unbekannten überfallen,der sie in» nahegelegene Gebüsch zu ziehen versuchte. Er steckte der Ueberfallenen ihre Radiomützeal» Knebel in den Mnnd, doch gelang es ihr, sichfür einen.Augenblick zu befreien und um Hilfe zurufen. Hiedurch erschreckt, lieh der Angreifer vonihr ab und lief mit ihrer Radiomütze davon. Obwohldie nahegelegenen Felder sofort von der Polizeiabgesucht wurden, gelang eS nicht, des Täters habhaft zu werden.Messingdiebe. Gestern nachts hielt die Polizeiin der Weinberger Straße in Karolinenthal zweiUnbekannte an, die einen Sack mit Messing trugen;auf der Wachstube gestanden die beiden— der 82-jährige Josef Neuberg und der 28jährige AnionJelrman, beide au» Prag I., Längegasse— da»Messing aus der Maschinenfabrik Viktor Zeizl inKarolinenthal, in die sie durch» Fenster eingedrun-gen waren, gestohlen zu habe». Das Messing hatteeinen Wert von Ai 2800.—, Die beiden gestandenferner einen bereit» früher in der gleichen Fabrikverübten Diebstahl; ein Teil der damals gestohlenen Gegenstände— Werkzeuge und Maschinenbe-standteile— konnte beschlagnahmt und dem Eigentümer zurückgestellt werden.Denaturiertm Alkohol getrunken. DaS 20jäh-rlge Dienstmädchen Alma Ehocholatä aus Michlewurde gestern früh auf die Klinik Schmidt gebracht,da sie in der Wohnunii ihres Dienstgebers in selbstmörderischer Absicht einen halben Liter denaturierten Alkohols getrunken hatte. Motiv: UnglücklicheLiebe.—Aus dem gleichen Grund trank da» 20jäh-rige Dienstmädchen Anna Svoboda miS Prag XII.,vorgestern abends eine größere' Menge Lhsol undwurde mif die Klinik Hhnek gebracht.Armband mit 21 Brillanten verloren. DieBeamtin Marie I i r a k aus. Bubentsch verlorSonntag um 4 Uhr nachmittags im Messepalast einPlatinarmband mit 21 Brillanten im Werte vonK4 16.000.Vor der Herbstsessiondes Präser SchwurgerichtesPrag,(rb.) Gestern fand beim hiesigen Kreisgericht die Auslosung der 86 Haupt- und 6 Ersatzgeschworenen für die am 10. September beginnendedritte Schwurgerichtsperiode d. I. statt.schworenenkollegien zu stellen, pflegt.,(Unter ihnenbefiyden sich nebst verschiedenen Beamten und-Unterbeamten, ein pensionierter Gendckrmeriekapitän; einehemaliger Polizeiinspektor, ein Hüttenbeamter■ unbein Oberpostmeister im-Ruhestand.) Neun' derAuSgelosteii gehören.dem landwirtschaft-I i ch e n Berus an(darunter ein Großgrundbesitzer):und fünf sind selbständige Gewerbetreibende, unter ihnen ein Restaurateur und ein Großselcher. Die BerusSgruppe der B e a m t e n ist lediglich durch einen Sparkassendirektorvertreten. Dem Arb eiter.stand g ehört keiner derauSgelosten männlichenGeschworenen an, nur unter den zehn Weib-,lichen Geschworenen, unter denen übrigens nur eineselbständig berufstätige Frau, eine. Prokuristin figuriert, finden wir eine ArbeiterSgattin. Bonden neuen Ersabgeschworenen sind sech» männlichesehr verschiedenen VerufeS: ein Bankbeamter, einsGewerbetreibender, ein Pensionist, ein Gewerkschafts-lsekretär, ein Baumeister und ein Bankdirektor.DaS Programm der SchwurgerichtSveriodeumfaßt einstweilen, neun Fälle, dürfte aber noch umeinige weitere Anklagen erweitert werden. Nebstzwei Anklagen wegen Notzucht werden zweiProzesse' wegen Ra u'b e S verhandeltwerden. Einer von diesen betrifft den ChauffeurK a r l F u ch S, der einen Fahrgast übersiel und berauben wollte. Des nicht vollendeten Mordes istWenzel Holub angeklagt, der um 200 Ki willen einen Motdanschlag auf einen Beamten beging.Wegen mißbrauchier Amtsgewalt wird ter Hostunterbeamte Stzlvester Sttzbl vor den Geschworenen erscheinen, der der Ausplünderung anvertrauter Postsendungen angeklagt ist. RudolfBuchta, angeklagt der schweren Körper-beschädignng mit bleibenden Folgen, hat durcheinen Messerstich beim Kartenspiel einen Kameradendurch eine RiickeninarkSverletzung zeitlebens zumKrüppel gemacht. Ein Unikum ist der Fall desWenzel Beltruskh, der wegen einer Sachbeschädigung mit schweren Folgen vor die Geschworenen kommt. Es handelt sich um ein böswilligzertrümmertes Fenster, dessen Splitter die Schwiegermutter des Angeklagten um das Augenlicht brachten. Als erste ihrer Art wird vor dem PragerSchwurgericht als delegiertem Gericht eine Anklagewegen versuchte» Menschenraubes gegenden reichsdeutschen Staatsangehörigen und SA-Mann Ewald Herbert Willkomm verhandelt werden, der angeklagt und geständig ist, daßer seinen aus Deutschland geflüchteten ehemaligenMitschüler Richard Anders ins Dritte Reichverschleppen wollte.Kunst und WUseaGastspiel Kerstin RagstadDie Reklame, die man für big bisher unbekanntenordische Sängerin- KerstiäF l a s st a d auf-weiidete,. hatte unsere- künstlerischen Erwartungenaus» höchste gespannt. Nun. wir sie vorgestern amPrager Deutschen Theater als Brünhilde inRichard Wagners Musikdrama„Die Walküre" hörten, dürfen wir es. ruhig, feststellen, daßdiese Reklame übertrieben tvar. In Kürze läßt sichdaS Gesamturteil über die Sängerin vorweg so zu-sammenfaffen, daß ihre Kunst überzeugt, ohne zubegeistern, daß die Künstlerin vielleicht ein Sternist, aber auch wirklich nur ein Stern, der leuchtet,ohne zu wärmen. Schon stimmlich-gesanglich enttäuscht uns Frau Flagstad, deren Stimme zwar sowohl hohe Kultur als auch dramatische Schlagkraftverrät, die aber trotz auffallend jugendlich leuchtendenKlanges nie seelische Affekte oder leidenschaftlicheGefühle erkennen läßt, die allzu gleichförmig in derFarbe klingt und über keine allzugroße Skala derWandlungsfähigkeit des Tone» und Klanges verfügt.Distanziert und über der Aufgabe stehend(statt inihr zu leben und zu erglühen) wie die Sängerin istauch die Darstellerin Flagstad, eine Brünhilde, die.in ihrem überlegenen Stolz daS Lieblingskind Wotans deutlich erkennen läßt und in der Beherrschtheitihres Gefühls auch wenig Mitgefühl weckt. Wohlbringt.sie die Wandlungen de» Sinnes und FühlensBrünhildenS von der kampffrohen Walküre zur mitfühlenden TodeSderkünderin und von dieser zurresignierten und Verzeihung heischenden WotanS-tochter entsprechend zum Ausdruck, ohne aber daspersönliche Berührtsein von den wechselvollen Schicksalen empfinden zu lassen. Sehr zu loben an dieserBrünhilde ist die außerordentliche Musikalität undmusikalische Genauigkeit, die Wort und Ton gleichermaßen berücksichtigende ausgezeichnete Phrasierungund die vorbildliche, auf eindringlichste Wortdeutlichkeit bedachte gesangliche Deklamation. In der vonKapellmeister Friedrich Rieger geleiteten„Walküre"-Ausführung wirkten außer Frau Flagstad nochzwei Gäste mit: Hilde Konetzni, da wir eineeigene Sieglinde dermalen nicht besitzen, und Kammersänger Friedrich Scharr von der Wiener-Staatsoper als Wotan, der für den erkrankten HerrnSchwarz herbeigeeilt war. Beide hat man in diesenRollen hier auch schon gehört; sie wurden-also schonseinerzeit entsprechend gewürdigt. SchorrS selbstbewußter Wotan war zur überlegenen Brünhilde.FrauFlagstadtS übrigens durchaus verwandtschaftlichabgestimmt. Das zahlreich erschienene Publikum zeichnete alle Mitwirkenden durch Beifall aus, ohne die-,sen Gast zu bevorzugen oder jenen zu benachteiligen.E. I.Gastspiel Kirsten Flagstad am SamStag, den10. d. M. in„Tristan und Isolde". Es gelten, dieöoprozentigen Bons der Kleinen Bühne für' dieSerien B 1, C 2, und zwar wurden diese beidenSerien ausgewählt, um sie in der Anzahl der Gast-lpiele den andern Serien' gleichzustellen!. Preise:Ai 18.— bis 64.—. Vorverkauf für Abonnentenheute, allgemeiner ab Mittwoch.Da» zweite Konzert der„Thpografia" in Kiewfand vor ausverkauftem Hause statt und hatte einenaußerordentlichen Erfolg. Dem GesangSchor wurden ein silberner Pokal,, einige■ Bände schönerUkrainischer Lieder und viele Blumenspenden überreicht.Donnerstag„Faust" 1. Teil(C 1). Mit Rück-sicht auf die Tatsache, daß diese Faustvorstellung aneinem Wochentage stattfindet, wird wegen der lan-aen Borstellungsdauer nur der erste Teil gegeben.Die C 1-Abonnenten werden aber Gelegenheit haben,den zweiten Teil unentgeltlich als Zusatzvorstellungzu sehen, und zwar voraussichtlich am 12. Oktober.Die Nichtabonneitten, welche die Faustvorstellung amDonnerstag zu' Kaffenpreisen besuchen, werden gebeten,. ihre Plätze aufz» he wahren underhalten gegen Vorlage bei der oben genannten Nach-tragSvorstellnng 60 Prozent Ermäßigung.Spielplan de» Reuen Deutschen Theaters. Dienstag, halb 7: Lumpaei Hagabun-du S, Werbevorstellung für Schulen. Abonnementaufgehoben.— Mittwoch halb 8: Rigoletto,B 2.— Donnerstag halb 8: F a u st I. und II.El.— Freitag halb 8: Der Arzt am Scheide w e g e,. DL.Spielplan der Kleinen Bühne. Dienstag 8 Uhr:MeufchenaufderE-iSscholle, volkstümliche Vorstellung.— Mittwoch 8 Uhr: llnent-fchuldigteStunde, volkstümliche Vorstellung.— Donnerstag 8: Salzburg ausverkauft, volkstümliche Vorstellung.— Freitag 8lihr: Liebe mit 100 PS, Theatergemeinde desikulturverbandes und freier Verkauf.— SamStag8 Uhr: Kein S» h-n, der Minister.Gymnastik„Frauenfortschritt", Krakovskä 21.Beginn 1. Oktober. Einschreibungen ab 21. September, 10—12, 4—7 Uhr. 8744Spwt- Spül- XflqwpffegeVereinsmeeting des Atus PragGute Placierung Im Staffellauf„Quer durchNusle"An dem am Samstag begonnenen leichtathletischen Lehnkampf beteiligten sich 16 Sportler. NebenÄtuS-Athleten nahmen auch Genossen der Jugendgruppe der Allgemeinen Angestelltenverbandes, derRW und SJ teil. Erfreulicherweise kann festgestelltwerden, daß sich die Durchschnittsleistungen sowie dieTeilnehmerzahl bedeutend erhöht hat und so Zeugnis für die im heurigen Jahr geleistete Arbeit aufdem Gebiete der Leichtathletik ablegt. Den Abschluß des Meetings bildete Soimtag ein Unterhalttungrabend des AtuS und. der Angestellteujugend.Dem zweiten Halbtag deS ZehnkampfeS gingein Stafettenlauf„O uerdu'rch N u s l e" gemeinsam mit der DTJ voraus. Ueber die 6X400-Meter-Strecke stellte Atu» Prag zwei' Mannschaften undkonnte von acht Stafetten den zweiten und fünftenPlatz besetzen. Sieger war die Sportlermannschaftder DTJ Nusle in 6:10 Min.Die Ergebnisse des Zehnkampfes: 1. Nossek660.08 Punkte,: 2. Amsler 606.26, 8. K. Kminel672.06, 4- E. Ullmann 670.41, 6. Sindelar 662.77,6. Graul 661.81(alle Atu»), 7. Mader(MW)682.64, 8. Köppl(AI) 682.16. 0. Weiß 520.72,10. O. Kminek 620.44 Punkte(beide Atus). Genosse Nossek erzielte folgende Leistungen: 60 Meter:7.6 Sek.; 400 Meter: 64 Sek.; 1600 Meter: 6:84.8Min.; Hochsprung: 1.64 Meter; Weitsprung: 6.70Meter; Dreispnmg: 12.08 Meter; Kugel: 10.40Meter; Speer:'86.40 Meter; DiSkuS: 80.76 Meter;Schleuderhall: 48.04 Meter. Genosse Nossek besetztesieben erste Plätze; im Speerwerfen erzielie GenosseAmsler 40.40 Meter und damit den ersten Platz;die 400 und 1500 Meter gewann Genosse Sindelatin 62.0 Sek. bzw. 6:16 Min.Prager DT3-Athleten In Pilsenerfolgreich■ In Pilsen fand am Sonntag der leichtathletische Wettkainpf der DTJ-Kreise Prag undP i l.s e n statt. Die Prager. Sportler errangen einenüberlegenen Sieg mit 04:64 Punkten! Neberra-schend ist das Wiederantreten de» Prager SportlersHally, welcher bekanntlich nach der Prager Arbeiter-Olympiade dem bürgerlichen Sportklub Sparta beigetreten war und nun wieder zum Arbeiiersport zu-. rückgefunden hat. Die wichtigsten Ergebnisse: 100Meter: Loppert(Pilsen) 11.4 Sek.; 200 Meter:Hally(Prag) 24 Sek.; 400 Meter: Skala,(Prag)58.8 Sek.; 800 Meter: K-lin(Prag) 2:06.7 Min.;1600 Meier: Bican(Prag) 4:22.0 Min.; 6000Meter: Pivonka(Pilsen) 16:54 Min.; Hochspruna:Tisitel.(Prag) 1.71 Meter; Weitsprung: Bruha(Pilsen) 6.22 Meter; Dreisprung: Skala(Prag)12.80 Meter;' Stabhoch: Kratochvil(Pilsen) 8.20Meter; Kugel: Bauer(Pilsen) 12.68 Meter; Diskus: Zitek(Pilsen).88.18. Meter; Speer: Schuster(Prag) 46.86 Meter;.Schleuderball: Zitek(Prag)48.77 Meten..Den ZögllngSwettkampf gewann Pilsen mit41:88 Punkten.\‘''i Austria Wien— Mitropacup-SiegerSparta verliert 1:0'(0:0)Nun ist auch diese Konkurrenz des. sportlichenGeschäfts für diese» Jahr beendet. Das sonntägige^zweite Rückspiel um die Entscheidung im mit 60.000Menschen übervollen Prager Masaryk-Stadion sahdie Prager Sparta, die bekanntlich vop einer Wochein Wien mit viel Glück ein 0:0 erzielen konnte,,alsFavorit. Alle Fans und die Zeitungen kannten keinen anderen Tip. Die Sparta tat noch ein übriges,ließ Gedenkmünzen an das Endspiel prägen und ihreSpieler waren ebenso siegeSsicher, zum drittenmaleden Endsieger zu stellen. Alle», aber auch schortalles erwies sich als. trügerisch! Der Favorit? istnicht nur gestrauchelt, sondern er hat dabei einewenig rühmenswerte Rolle gespielt. Die Vorfchuß»Lorbeeren, die man der Sparta gab, waren eitlerTrug. Bleihen. wir bei der Spartak Ihr Sturmmitsamt dem Star Braine bot wohl die schwächsteBezirksorganisation Prag* Sm Rahmen de» heutigen Bildüngspro-grammes veranstalten wir am F r e i t a g. den18. September, um 8 Uhr abend» int großenSaale de» Handwerker-Verein esPrag Hn> Smeika 22, eineParteimitgliederversammlungThema:„Die spanischen Ge-n o ss e n i in Kampfe n in d e n S o z i a-l i ö rn u»."Referent: Genosse Tejcssy, Aussig.Die BczirkSvertretung.Leistung, die man je von diesen Fünfen gesehen hat.Zu verwundern war zudem»och, daß diese Leute voneiner großen Langsanikeit und Unbeholfenheit vordem Tore befallen waren, ja selbst am leeren Tor»och vorbeischießen konnten. DaS Half tat, waS sichbei einem solchen Sturm tun läßt, und da» Schlußtrio wußte sich zwar manchnial mit den schnellenGegnern keinen Rat, hielt sich jedoch, in Anbetrachtder großen Arbeitslast sehr gut. Die Austria botdie lleberraschung. Sie war die Mannschaft, welchedie Zuschauer begeisterte und die Sparta-Anhängerzum Verzweifeln brachte. Gegenüber der Taktik de»Abwarten» seitens Sparta, stellten die Wiener jenede» Angriffs— und diese war diesmal ausschlaggebend. Nur ein Tor fiel in diesem Kampfe; c»gibt nicht einmal den richtigen Spielverlauf wieder,denn Austrias Stürmer hatten wohl die effektiv bes-feren Chancen, aber sie waren ebenso großzügig—bi» auf jenen nach der Pause erzielten Treffer—im Verpassen der Gelegenheiten, Hirotzdem ist derSieg der Wiener verdient. Glänzend bei Austriadar Verteidigungstrio, besonders Sesta.- Das Halfarbeitete ruhig und hatte auch mit dem Angriff, woSindelar unauffällig aber nützlich spielte, gute Verbindung. Im großen und ganzen bot die Austriadie bessere Gesamtleistung; sie war technisch und trk-tisch üherlegen und außerdem schnell vom Anfang bisEnde. Ueber alles hiwoeg führten aber beide Team»ein fairer Spiel vor.Nach dem Spiel wurde der Austria von seltenSpartas der Pokal übergeben. Die beteiligten Spieler bekamen goldene Medaillen znm Andenken.60.000 Menschen gingen heftig debattierend undkopfschüitelnd über Spartas Niederlage nach Hause.Die Ligaspielefanden am Sonntag nicht jene große Beachtung wiedas Cupspiel Sparta—Austria. Aber trotzdem gabes einige Ueberraschungen, deren größte wohl dieNiederlage der Zideniee in Preßburg bildete. Die Brünner wurden vom ESK glait mit8:0(1:0) geschlagen und, hatten ihre.schwachenSeiten im Angriff sowie im Half,. während dieBrünner dagegen eine gute Gesamtleistung boten.In P i l s e n verbesserte SK.P r o ß n i tz durch sxinen4:2(2:2)-Sieg über den SK den schlechten Eindruckder beiden letzten Niederlagen. Die Pilseyer hättenauch noch' däs Pech, sich' ein Eigentor zu'schießen)Die Prager Slavfa hatte in Brünn mit.derMor. Slavia einen schweren Kampf anszufech-ten, um glücklich mit 1:0(0:0) Sieger zu bleiben.Zu Ende de» Spiele» wurde recht hart gespielt. PerKladnoer SK konnte auf eigenem-.Platze dieViktoria Zijj kov mit 8:2(1:0) schlagen. I»Usjhorod gewann Viktoria Pilsen gegenRusj mit 2:0(1:0).DFV-DivlsionIn der böhmischen Gruppe wurden in derzweiten Runde nachstehende Ergebnisse erzielt: DFCPrag gegen Sportbrüder Prag 7:0, Karlsbader FKgegen DSV Saaz 2:4, Tepliher FR gegen VfBTeplitz 0:0, DSK Gablonz gegen SpBg Bodenbach2:2(1:1), Sportbrüder Schreckenstein gegen SpartaKarlsbad 7:0(!), Reichenberger FK gegen DFKKomotan 8:0, Warnsdorfer FK gegen ÄSK Gablonz 2:1.— Mähren-Schlesien: SK Mi-Schönberg gegen'DSV Tesche» 6:1, DSV Wiikowitzgegen DSV Brünn 2:2(2:1),DSV Troppau gegenSÄ Jägerndorf 1:1(0:0), DSV Oderberg gegenDFC Jglan 7:1.Aus denitschedilsdien DivisionenDie mittelböhmische Division wie» wieder eineReihe von Ueberraschungen auf: Bdhemians wurdenauf eigenem Platze von Viktoria Nusle mit 3:4(2:1) geschlagen. Auch die l:0-Siege Nuselsky SKüber Rapid und Slavoj VIII über SK Nusle Überraschten. Eechie Karlin gewann gegen Union Zij-kov 8:2, Sparta Kosik gegen Altbunzlau 6:3. Libengegen Meteor VIII 4:1, AFK Stalin gegen SpartaKladno 8:1.In der Division Böhmen-Lantz gab e» folgendeResultate: Explosia Semtin gegen Slavia Karlsbad 1:1, Kopisty gegen Polaban Nimburg 1:0,Königinhof gegen SK-Pardubitz 5:1, B.-BudWeiSgegen Königgrätz 2:1-, Jungbunzlauer SK gegenHokovice 6:2, Rakonitz gegen Petkin 1:1.'Mähren-Schlesien: Bata Zlin gegen Han.Slavia 6:1, Schles.-Ostrau gegen Olmiitz 6:2,'Slo,van M.-Ostrau gegen Ostrauer Slavia 1:1. PolonlaKarwln gegen Moravia Brünn 3:2,. Königsfeld«Brünn gegen Nreran 2:4, Hussowitz-BrÜnn gegenZabovkesty 8:1.Sonstige. Fuhiallergebnisse. W eipertr. DERgegen Schwalbe Brüx 5— Traute nanj'DSPgegen DFK Reichenberg 6:8.— Budapest: Hun--garia gegen HaladoS 6:0, FerencvacoS gegen BocSkai4:1, Nemzeti gegen Phöbus 1:0, Szeged gegen Ujpest1:1.— Wien: Admira gegen Hakoah 6:0, FCWien gegen Rapid 8:1(1), Fav. AC gegen Wacker2:1, Postsport gegen Flor. AG 2:1.— Warschau: Polen gegen Deutschland 1:1(0:1).Der.Leichtathletik-Wettkampf Norwegen gegenSchloten, der in Oslo'zur Austragung.gelaugte,wurde von-Schweden mit 108:64 Punkten gewonnen. Die Schweden besetzten in 16 Disziplinen 14erste Plätze.Die sozial» Zusammensetzung des Volksrichter kollegium»erhellt au» folgender Ausstellung. ES tmirden zehnFrauen und 26-Männer auSgelost. Von diesem ge hören e I f zur Standesgrupp» der P e n s i o n i st e n,die überhaupt meist dar stärkste Kontingent der GeB e z u g S b e d t n g n n a e n: Bet Zustellung in» Hans oder bet Bezug durch di. Post monatlich Ai 16.—. vierteljährig Ai 4h.—. halbjährig Ai 96.—, ganzjährig AS 192.—.— Inserate werden kamTarif billigst berechnet,. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß.'— Rückstellung von Manuskripten ersotgt nur bei Einsendung der Retourmarken.— Die Zeitungsfrankatur wurde von der Bost« und Tele-gcaphendireltwn mit Erlaß Nr. 18.800/V1I/1980 bewilligt.— Druckerei:„OrbiS".. 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