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Sonntag, 20. September 1936

geblieben ist. Wir haben dieser Tage aufgezeigt, unsere moralische Verpflichtung dem Lande gegen­daß bei einem Gesamtrückgang der Arbeitslosen- über, wenn wir mit stärkster Eindringlichkeit ver­ziffer in Mähren  - Schlesien   um 9000 während des langen, daß auch im kommenden Winter eine be= Monats August die Arbeitslosigkeit in den Bezir- sondere Lebensmittelattion Ten Mähr.- Schönberg, Sternberg, Freudenthal, für die Arbeitslosen der Not Jägerndorf  , Römerstadt, Freiwaldau   nur gering- standsgebiete durchgeführt werde, und fügige Schwankungen aufwies. Die Gefahr ist zwar in ausgedehnterem Maße als leẞtesmal. nicht von der Hand zu weisen, daß sich in den altindustriellen Exportgebieten die Arbeitslosig­keit in der Nähe des Krisentiefpunktes stabilisiert, wenn nicht durchgreifende Belebungsmaßnahmen erfolgen.

Wir sind überzeugt, daß die sozialistischen  Minister wieder ihre ganze Kraft in den Dienst dieser Aufgabe stellen werden. Mögen auch die anderen Regierungsparteien die Sache von einem höheren Gesichtspunkt sehen. Wir laden sie ein, nicht ihre ganze Aufmerksamleit darauf zu ver­schwenden, ob jemand eine Zehnkronenkarte zu­viel erhielt, sondern sich einmal durch direkte Wahrnehmung zu überzeugen, wieviel rechtschaf= fene Menschen und treue Staatsbürger in den Notstandsgebieten bitteres, oft unbeschreibliches Elend erdulden. Es wäre zu wünschen, daß sich unsere ganze demokratische Oeffentlichkeit endlich dazu aufrafft, das Problem der Dauerarbeits­losigkeit in den Krisenzonen von der menschlichen Seite zu sehen. Hoffen wir, daß sie in ihm, dem Beispiel des Staatspräsidenten und des Chefs der Regierung folgend, eine staatspolitische Auf­gabe ersten Ranges erkennt.

Auf jeden Fall ist in Rechnung zu stellen, daß der kommende neue Krisenwinter in den am schwersten heimgesuchten Notstandsgebieten eine nur wenig verringerte Zahl von Arbeitslosen mit seinen Schrecken bedroht. Ueber das Glend der Dauerarbeitslosen noch Einzelheiten zu schreiben, hieße Wasser in die Moldau tragen. Kaum eine Nummer unserer Arbeiterpresse erscheint, ohne daß immer wieder an den wahrlich tragischen Massennotstand in den Grenzgebieten erinnert wird. Wir wollen nicht um Mitleid betteln, son­dern halten es für unsere Pflicht, auf harte poli­tische Realitäten aufmerksam zu machen. Vor Jahr und Tag haben wir den Hunger in den Grenzgebieten als den Staatsfeind Nr. 1" charakterisiert. Das gilt auch für die gegenwär Das höchste Staatsinteresse erfordert es, daß tige Situation. Darum erfüllen wir unsere der Kampf gegen den Hunger der Krisenopfer mit staatspolitische Pflicht als Regierungspartei und verstärkter Tatkraft aufgenommen wird!

Erfolg der Regierung Blum

Die günstige Beilegung der Arbeitskonflikte

Paris.( E.-B.) Der Liller Streiffonflift, in günstigem Sinne regelt. So wurden die Min­der durch die politischen Begleitumstände eine be- de st löhne figiert, u. zw. für Frauen sondere Bedeutung gewonnen hatte, ist nach lang- Franken 2.30, für Männer Franken 3.15. Außer­wierigen Verhandlungen, an denen verschiedene Diegierungsmitglieder und der Ministerpräsident dem wurde vereinbart, daß in Zukunft den Ba­selbst einen aktiven Anteil nahmen, im Ver- riationen des Lebenshaltungsindex durch eine ent­gleichs we ge und nicht, wie man anfangs an- sprechende Angleichung der Löhne nahm, durch einen Schiedsspruch beigelegt Nechnung getragen werden soll. worden.

Nr. 220

Präsidentenbesuch in Preßburg  

Die Minderhelten und dle Kritiker aus dem Ausland Preßburg  . Präsident Dr. Beneš trat Samstag früh von Topoľčianky   aus seine Reise durch die Slowakei   an, die ihn am ersten Tag über Neuhäus nach Preßburg   führte. In Neuhäuft wurde er von dem Bürgermeister Abge­ordneten Dr. Holota namens der ungarischen Bevölkerung begrüßt, der betonte, daß die Un­ garn   treue Bürger der Republik   seien.

Ich werde noch Gelegenheit haben," sagte der Präsident in seiner Antwort ,,, an einer an beren Stelle meinen Standpunkt zur Frage un serer Ungarn   darzulegen. Ich sage aber gleich, daß ich gern das, was sie unterstrichen haben, atzeptiere: daß Sie treue Bürger der Republik  sind und solche bleiben wollen, daß Sie zu mir Vertrauen haben, daß Sie nur verlangen, daß ich Sie in allen berechtigten, gebührenden und in den Grenzen der Gesetze vorgebrachten Wünschen und Forderungen unterstüße, schließlich daß Sie das bleiben wollen, was Sie gewesen sind Ungarn  . Und daß Sie hiebei Menschlichkeit, Humanität her­vorheben. Das alles sind auch meine Grund­sätze. In all diesem werden wir uns leicht einigen."

-

In Preßburg   wurde der Präsident auf dem Bahnhof vom Justizminister Dr. Dérer begrüßt. Als sich der Zug des Präsidenten der Stadt näherte, ertönte vom Turm des Rathauses die historische Glocke aus dem Jahre 1732, die immer nur zum Empfang eines Staatsoberhaup­tes geläutet wird. Auf dem Platz vor dem Hotel Carlton, wo der Präsident abstieg, wurde er vom Bürgermeister Srno begrüßt. In seiner Ant­wort sagte der Präsident u. a.:

,, Die Slowakei   ist mir nicht vielleicht nur die Frage des Verhältnisses zwischen den Tschechen und Slowaken oder nur die Frage irgendeiner, äußerlichen tschechoslowakischen Einheit. Die Slo  watei, das ist mir die Frage, die über das Schick. sal Europas   mit entscheidet. Neben die großen na tionalen Komplege und Nationalismen, den deuts schen, den italienischen, den polnischen oder den russischen, lege ich im heutigen zerrütteten Europa  das Prinzip der starten, festen staatlichen schecho slowakischen Einheit.

Ich sehe natürlich alle Schwierigkeiten und die verschiedenen lokalen, parteilichen oder natio­nalen Biele und Bestrebungen in unserem Staate;

Politisch bedeutsam ist die von den Gewerk­Wie wir voraussahen, haben die Gewerk­schaften übernommene Verpflichtung, künftig­schaftsvertreter ein hohes Maß von Verantwor hin keine Betriebsbefehung zu= tungsbewußtsein bekundet in der Erkenntnis, daß zulaffen. Dieses Engagement wird nicht verfch­eine weitere Zuspißung der sozialen Konflikte in len, eine entspannende Wirkung auf die allgemeine der gegenwärtigen innen- und außenpolitischen Situation auszuüben, die in den letzten Tagen den Situation folgenschwere Auswirkungen haben reaktionären Kreisen, wenn auch unberechtigt, An­würde. Die Streitfragen sind auf der Grundlage las gab, eine alarmierende Stimmung zu ver= cines Ausgleichs geregelt worden, wobei die Ge- breiten. Es ist selbstverständlich, daß diesem Ver­werkschaften insbesondere in der Frage der Be- zicht der Gewerkschaften auf das Druckmittel der Greuel triebsdelegiertenwahl dem Standpunkt der Unter- Betriebsbesetzung als Gegenleistung die unbe

nehmer entgegengekommen find. Sie akzeptierten binate Bertragstre und nur unter bie

bie

von denen die Deutsche Presse" nicht spricht Gin Theolo

mer zu entsprechen fer Bedingung wird die Regierung in der Lage blatt Ner" am 4. September an den sozialisti­Theologe hat im belgischen Faschisten­sein, die von den Arbeiterorganisationen über- schen Senator de Broudère, den Vorsitzen nommene Verpflichtung zu garantieren. den der Sozialistischen Arbeiter Internationale einen offenen Brief ge­richtet, in dem es heißt:

den von den Industriellen vorgeschlagenen Wahl- nehme modus nach Berufskategorien, demzufolge die De­legierten als Vertrauensmänner der einzelnen Arbeiterbranchen im Betriebe fungieren, während das von den Gewerkschaften angestrebte System die Listenwahl und eine einheitliche Vertretung für den gangen Betrieb vorsah. Die Frage der Entschädigung der Delegierten wurde dahingehend geregelt, daß diese für die in Ausübung ihrer Funktion verlorene Arbeitszeit eine dem Durch schnitt ihrer Stategorie entsprechende Vergütung erhalten, die jedoch ein Maximum von 8 Arbeits­stunden pro Monat nicht übersteigen darf.

In der Lohnfrage ist den Forderungen der Arbeiter Rechnung getragen worden, indem das Abkommen eine allgemeine Lohnerhöhung von 6 Prozent vorsicht und einige andere Streitpunkte

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Tommy Barbox madit Revolution

Roman   von Fritz Bondy

Wie lange mochte das schon dauern? Mo­nate? Jahre? Mit wem? Wo? Er erinnerte sich jeder Eifersuchtsszene. Im Innern hatte er niemals daran geglaubt, daß sie ihn wirklich betrügen konnte. Aber jetzt war es ja jicher. Und wenn es heute sicher war, dann fonnte es immer so gewesen sein. War ihr nicht der Tenor Sambucco in Verona   nachgeschlichen? Hatte er sie nicht sogar bei den Proben umarmt? Und der Regisseur Überti? Und der Impresario Gavazzini? War er denn blind gewesen? Hatte er denn nicht bemerkt, wie wohl es ihr tat, wenn die Wünsche der Männer an ihr emporstiegen? Ach, diese Dirne, diese Dirne!

Die Beilegung des Liller Konfliktes scheint eine günstige Auswirtung auch auf die übrigen, im Gang befindlichen Streitbewe gungen auszuüben. So wird berichtet, daß die Tertilarbeiter im Vogesengebiet in Er­wartung eines Schiedsspruches die besetten Betriebe verlassen haben. Die Hafenarbeiter von Cherbourg  werden die Arbeit Montag wieder aufnehmen, des­gleichen die Textilarbeiter im Departement Saöne- et- Loire. Ein Proteststreit in der Auto­mobilfabrik Hotchkiß wurde nach wenigen Stunden beendet, nachdem die Direktion die angekündigte Massenentlassung widerrufen hatte.

,,... Alle kleinen Mütter Belgiens   wer­den kommen, Sie( de Broudère) zu Hause abholen und Sie auf die Grand Place führen, und dort, vor aller Deffentlichkeit, vor Belgien  und der ganzen Welt werden sie Ihnen dic Zunge ausreißen und die Augen ausreißen.... Sie find nur ein Idiot und die Rote Fahme ist ein Lappen, an dem man den A... abwischt.

Wenn wir marschieren, werden Sie zuvorderst, mit geplakten Aug äpfe In, mit ausgeriffener Zunge,

=

ich würdige sie gerecht und objektiv und suche die richtige und gerechte Synthese, wobei jeder bas erhält, was ihm gebührt, po gegenseitiger guter Wille und tiefe menschliche Liebe Gegensätze aus­gleicht, wo das, was uns eint, unterstrichen wird, und das, was uns trennt, je weiter desto mehr t die Vergangenheit und in die Geschichte verlegt wird. All dies ist Sache der weiteren Ent. wicklung.

Unter Hinweis auf die Harmonic des Zu­sammenlebens dreier Nationen in Preßburg   er­flärte der Präsident später zur Minderheiten­frage u. a.:

Die Tschechoslowakei   werde ihre internatio. nalen Minderheitenschutzverpflichtungen immer einhalten. Er wiffe, daß diese Feststellung triti­fiert zu werden pflegt, er wisse auch, daß hier und bort manches vervollkommnet werden könne und heute auch bereits vervollkommnet wird. Ich möchte, daß niemand einen Zweifel über fol­gende zwei Angelegenheiten hätte:

1. daß wir wünschen, mit unseren Deutschen  und Ungarn   gut auszukommen,

2. daß wir uns mit ihnen auf der Grundlage der Verfassung und ihrer Minderheitenpflichten verständigen und mit ihnen zusammenarbeiten wollen.

Wenn und in dieser Sache jemand aus dem Ausland etwas auszusehen hat, so sind wir bereit, a Il es zu tun, was ein solcher Kritiker selbst bei fich zu Hause sei. nen Minderheiten gewährt. Ansonsten ist unser Staat entschlossen, unerschütterlich den Weg gerechter und dauernder Mitarbeit aller Na­tionalitäten ohne Rücksicht darauf fortzusehen, was um uns herum erfolgen wird, wobei wir uns auf die Loyalität und Hilfe unserer Minderheiten . verlassen."

Der Rest des Tages war u. a. der Ent­gegennahme des Diploms über die Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Stadt Preßburg   und | dem Empfang zahlreicher Abordnungen gewidmet.

aufgespießt auf unsere Bajonette. Beim ersten Schuß werden Sie fallen, beim allerersten Schuß. Und nicht nur Sie, mein Alterchen, sondern alle fozialistischen und kom­munistischen Führer, die denken wie Sie. Ver­standen, de Brouckère?

Léon Degrelles, des belgischen Faschistenführers Also der Theologe, der sich in den Dienst gestellt hat. Degrelle   selber kommt von den I e- titalen her und es ist geviß kein Zweifel, daß seine Zeitung" Rex"( in der das oben zitierte Mordpamphlet zu lesen ist) Sonntags an allen belgischen Stirchentüren verkauft wird.

Wir dürfen wohl annehmen, daß die Deutsche Presse" ihren Lesern diese Wahr= heiten unterschlagen wird. Sie bringt wohl Greuelmeldungen, aber nur solche, die e r I o. gen sind und die Theologen, Priester und an­dere Fromme als Opfer der Sozialisten hins stellt.

Kopf schwankte hin und her. Das Zimmer war so flare Vorstellung von der Liebenswürdigkeit des gen den Präsidenten! Ich kenne ihn, er ist ein

betlemmend stumm, als ob ein Toter darin läge. alten Herrn Martinez.

Und trotzdem sah er überall Fulvia, er hörte ihr achen, er sah ihre Umrisse, sie war durchsichtig,

und durch sie hindurch sah er eine schmutziggraue Tapete. Vor dem Bett standen die blauen, tür> tischen Pantoffeln, in die sie morgens ihre fleinen rosaweißen Fußspitzen steckte. Dort hing ihr gel ber Kimono; alles war da, nur sie war nicht nach Hause gekommen.

Aber wo war sie? Caldelari sprang auf. War nicht vorhin Agostin dagewesen? Ja, rich tig, er selbst hatte ihn fortgeschickt... er brauchte niemanden... er wollte allein sein... ganz allein... nein, in diesem Zimmer war er nicht allein... er mußte fort... fort... gleich­gültig wohin...

Er stürzte aus dem Zimmer.

Draußen hockte die Dienerin, die nicht ge­wagt hatte, schlafen zu gehen. Ihr Kopf war auf die Brust gesunken, sie fuhr entfest auf, als er an ihr vorüberlief. Das waren Geschichten! Nein, so einen Dienst hatte sie noch nie gehabt. Immer diese Szenen! Natürlich, das kam davon, wenn man eine zu junge Frau nahm. Eine Frau, die sich jeden Abend auf der Bühne von einem anderen Manne umarmen und   füssen lassen mußte. Die alte Dienerin bekam manchmal einen Siz zu einer Oper, wenn Fulvia sang.

XIX.

Gegen 4 Uhr morgens wollte Pablo aus dem Hause schleichen. Er hatte den Auftrag, die Ja­fobiner auf dem Präsident Harding" zu wecken und zu instruieren. Der Beginn der Revolution war auf halb 6 Uhr morgens angesetzt worden. In diesem Augenblicke sollte die Volksseele ins Sieden geraten.

Als Pablo, die Schuhe in der Hand, über die Veranada wollte, sah er plößlich seine Mutter vor sich.

,, Wohin gehst Du", fragte sie viel inter­essierter, als sonst ihre Art war.

..Nur an den Hafen. Ein Schiff ist gestern abend angekommen, Bonamaria erwartet eine wichtige Sendung", log Pablo ungeschickt genug, denn er war auf das Busammentreffen nicht vor­bereitet.

Pablo, mein Kind, sag mir die Wahrheit! Was hast Du vor? Du stedst immer mit den Her ren zusammen. Was habt Ihr denn zu be= sprechen?"

Pablo lachte verlegen.

"

Der arme Caldelari ächzte. Warum hatte sie das getan? War er ein schlechter Mann ge­wesen? Hatte er ihr je einen Wunsch nicht er füllt? Was wäre ohne ihn aus ihr geworden? Als er sie kennen lernte, war sie ein kleines Chor mädchen in   Neapel, zehn Jahre war das her, ja, genau zehn Jahre. Sie war damals achtzehn. fein Mensch kümmerte sich um sie; und er war Nein, das konnte nicht gut enden, das hätte schon der bekannte Dirigent. Bei einer Probe ja ein Blinder sehen müssen. Sie wußte nicht hatte er sie entdeckt, er hatte sie ausbilden lassen, recht, wessen Partei sie nehmen sollte; doch sie er hatte alle Partien mit ihr studiert; es war nich: neigte dazu, Caldelari recht zu geben. So etwas! immer leicht gewesen. Jetzt würde sie vielleicht Gar nicht nach Hause kommen, das ging au weit. zu beruhigen. im nächsten Winter in der Metropolitan singen, Sie erinnerte sich, daß ihr verstorbener ,, Mir gefällt es nicht. Gestern haben sie so weit hatte er sie gebracht. Er hatte die Agenten belästigt, bestürmt, bestochen; sein eigener Ruf bedeutete ihm nichts. Und sie?

Er legte den Kopf auf die Arme und weinte vor Wut und Schmerz. Aber das dauerte auch nicht lang; er mußte immer wieder das leere Zimmer sehen. Sein

Geschäfte, Mutter, Geschäfte. Du willst ja, daß Dein Junge in die Höhe tommt. Soll ich nicht aufrieden sein, wenn so große Herren mich bei ihren Geschäften mitnehmen?" Aber Frau Rivadeneira war nicht so leicht

Mann, sie einmal deshalb furchtbar geprügelt oben so laut geschrien, daß ich ein paar Worte ver­hatte. Und dabei war sie doch bei dem Guts- stehen mußte. Sie haben vom Präsidenten ge= herrn gewesen, beim alten Herrn Martinez, dem sprochen. Was ist mit dem Präsidenten? Vater des Herrn Diego. Wie hätte sie da nein Aber nichts; nicht das geringste". Pablo sagen sollen? Sie schneuzte sich, ohne unter scheiden zu können, ob die Erinnerung an die Prügel sie so rührte oder eine nicht mehr ganz

guter Mann... er wird Dir noch helfen..." Diesmal lachte Pablo unverhohlen. ,, Er wird mir nicht mehr lange helfen kön nen. Ich werde mir schon selber helfen." Frau Rivadeneira erschrat. ,, Was heißt das? Was sind das für Reden?"

Pablo war stolz auf seine Rolle und litt seit langem darunter, daß er niemanden erzählen durfte, was er für ein wichtiger Mann ge= worden war. Jetzt konnte er es ja sagen. In einer Stunde ging der Aufstand los. Und feiner Mutter mochte es gleich sein. Sie war gewiß begeistert zu hören, was ihr Sohn erreichte.

,, Das heißt, daß Rodriguez in zwei Stunder aufgehört hat, zu regieren", sagte er wichtig.

..Pablo!" Frau Rivadeneira schien doch nicht sofort so begeistert, wie ihr Sohn geglaubt hatte. Und dazu hilfft Du mit?"

..Mithelfen? Ich bin vielleicht der wichtigste Mann bei der Sache. Ich führe die Aufständischen Jum Regierungsgebäude".

..lind Ihr wollt den Präsidenten..." Pablo zuckte die Achseln. Jetzt war er in seinem Fahrwasser.

..Ich glaube nicht, daß wir zum Aeußersten gegen ihn kommen werden. Das kann ich natür­lich berhüten. Das heißt, wenn er vernünftig ist und keinen Widerstand leistet".

..Und dann...?" Frau Rivadeneira hatte die Wangen, und ihre Stimme klang ganz heiser. fast den Atem verloren, sie hielt die Hände gegen ,, Dann wählen wir Bonamaria zum Präs fidenten. Und ich werde Minister. Du sichst, ich habe ganz allein meine Karriere gemacht".

Seine Mutter war ein paar Sekunden still. Aber Pablo merkte noch immer nicht, daß es versuchte an seiner Mutter vorbeizukommen, doch ihres Sohnes war. Er wendete sich zu Türe. nicht bloß Bewunderung für das große Talent ( Fortseßung folgt.)

das war nicht so leicht.

,, Nimm Dich in acht, Pablo! Tu nichts ge­