Nr. 221

Dienstag, 22. September 1936

Seite 3

Sudetendeutscfier Zeitspiegel

Tschechoslowaken in deutschen Gefängnissen Brand des" Gabriel". Schachtes

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Beerensammelns!

Säugling zu sorgen habe. Daraufhin wurde le­biglich der 15jährige Bursch mit 10 Kronen Behr­geld auf den Heimweg geschickt. Gegen die junge Mutter leitete man ein Gerichts verfa h- ren ein und hielt sie bis Sonntag, den 6. Sep­tember, eingesperrt. Dann erst brachte man sie mit einem Auto bis Neualpenreuth, von wo sie noch brei Stunden zu Fuß nach Hohlenstein zu gehen hatte.

Judendorf

Der Terror

der spanischen Rebellen

Der Sonderkorrespondent des Londoner ,, Daily Herald" in Gibraltar berichtet Einzel­heiten über die Schreckensherrschaft der spani schen Rebellen in La Linea, das unweit von Gibraltar an der Straße nach Malaga liegt. wegen Samstag abends gegen 10 Uhr geriet der För­Dem Terror der Rebellen ist der Direktor derstuhl und die in der Nähe befindlichen Anlagen des Staatskrankenhauses in La Linea zum Opfer Wir lesen im Karlsbader Volkswille: des, Gabriel"-Schachtes in Judendorf in Brand, gefallen, ein allgemein beliebter Arzt, Vater von Die Not unserer Grenzler ist groß. Die Un­wodurch ein Teil der obertags befindlichen Einrich- sechs Kindern, der sich aufopfernd um seine Pa­terſtüßung für Arbeitslose allein reicht nicht aus, tungen zerstört wurde. Ueber die Entstehungsursache tienten bemühte, unter denen eine große Anzahl um die Bedürfnisse des Lebens zu befriedigen. So wird uns mitgeteilt, daß bei der Gewältigung eines Frauen und Kinder war, die als Zuschauer ben ziehen denn die armen Grenzbewohner hinaus, Grubenbrandes die mit diesen Arbeiten beschäftigten Einzug der Mauren in La Linea von den blind­um sich durch Beeren- und Pilzesammeln eine Bergleute ihre Vorhaben abbrechen mußten, da die lings abgegebenen Schüssen der Eroberer" ge­Kleine Nebeneinnahme zu verschaffen. Auch die Rauch- und Sißeentwicklung bedrohliche Formen troffen wurden. Der Krankenhaus- Direktor wurde Familie Prod I aus Hohlenstein bei Marienbad annahm. oon seiner Tätigkeit weg vor ein Kriegsgericht ge­gedachte am Morgen des 1. September auf diese Noch ehe der Förderschacht abgesperrt werden bracht, das aus sechs Faschisten und einem Pric Weise ihre geringen Einkünfte etwas aufzubessern. Sie ist durch die ihr zuteil gewordene Be- fonnte, schlug aus diesem eine mächtige Stichster bestand. Er wurde für schuldig befunden, ein Blöglich tauchten vor dem alten Vater Procl und handlung gründlich von ihrer Hitler­flamme empor, durch welche der hölzerne För- Republikaner und Freimaurer zu sein und des seinen beiden Töchtern und dem Enkelsohn zwei sehnsucht kuriert worden. Nicht nur über die berstuhl in Brand gesezt wurde. Das Feuer breitete halb zur Erſchießung verurteilt. Als der Priester deutsche Grenzbeamte auf, die ihnen in barschem chlechte Behandlung beflagte sie sich, sich rasch aus und äſcherte außer dem Förderſtuhl ihm die Beichte abnehmen wollte, bat der Verur­Ton erklärten, daß sie bereits auf reichsdeutschem sondern auch darüber, daß sie während der Teil der Depotbrüde sowie das Objekt, in welchem len zu begnadigen und erbot sich, auch die Ver­das Schachthaus, das Sortierungsgebäude, einen teilte, ihn um seiner Frau und seiner Kinder wil­Gebiet seien. Zufälligerweise hatten der Vater und echstägigen haft tein einziges die ältere Tochter Grenzscheine bei sich. Die jün- mal an die frische Luft geführt wor- sich die Bechenstube, die Maroden- und die Ret- wundeten der Rebellen in Pflege zu nehmen. Aber gere Tochter aber und der 15jährige den war. Die Arrestanten wurden nur einmal tungsstube befinden, ein. Keines dieſer Gebäude, der Prieſter erklärte:" Sie sind ein Freimaurer Sohn ihrer älteren Schwester wurden für täglich unter strenger Aufsicht im Vorhaus spa­die aus Holz erbaut wurden, konnten von den und Feind der Kirche. Sie müssen sterben." Das berhaftet erklärt. Rosa Prodl zeigte im zieren geführt. Daß dieser Fall keine Einzeler- Feuerwehren gerettet werden, weil die Rettungs- Todesurteil wurde vollstreckt, und Frau und Kin­Vertrauen auf die Gesinnungsverwandtschaft der scheinung ist, geht flar daraus hervor, daß mit arbeiten infolge des herrschenden Wassermangels der des Erschossenen leben nun völlig mittellos als Nazis mit der Henleinpartei ihr Sd P- Mit- Rosa Prockl noch fünf tschechoslowakische Staats- sehr erschwert waren. Erst nachdem ein Teil der Flüchtlinge in Gibraltar. gliedsbuch vor und glaubte so, der Verhaf- bürgerinnen eingesperrt waren. Vier, weil sie bie Absperrung des Schacht es vorge­tung entgehen zu können. Statt dessen aber machte ebenfalls das ungeheure Verbrechen begangen hat­ihr der eine deutsche Grenzer mit den Worten: ten, in Nazideutschland Beeren zu sammeln, nommen werden, die Sonntag beendet wurde. Der " Sch... Euch nicht an mit Guerem während eine Frau aus Eger wegen Bettelns zu Schacht ist somit außer Betrieb geſetzt. Henlein und seiner Partei" die sechs Wochen Gefängnis verurteilt worden war. unter der Leitung des Betriebsleiters die Gewäl­Die in der Grube befindlichen Bergarbeiter, die Situation flar. Die Frau wurde mit ihrem Nef­fen in das Amtsgerichts gefängnis Dem neuen" Deutschland war es vorbehaltigungsarbeiten verrichteten, konnten durch einen in Waldsassen eingeliefert. Der besorgte Vater ten, arme Beerensammlerinnen in den Kerker zu der Nähe befindlichen Luftschacht das Freie gewin- Ein alter Schuhputzer, ein Analphabet, wurde begab sich sofort nach dem Grenzort Mähring und werfen. Vor 1933 ist es niemals einem Grenz- nen, so daß kein Menschenleben zu beflagen ist. Die von den Rebellen gezwungen, Auto- Del zu trin­rief von dort telephonisch das Amtsgericht Wald- beamten eingefallen, aus einer so harmlosen An- Aufräumungsarbeiten sollen beschleunigt werden, um ken. Dann wurden ihm die Haare so geschoren, faffen an, seine Tochter möge doch freigelaffen gelegenheit, wie es das Beerensuchen ist, ein straf- die Herstellung der beschädigten Schachtanlagen in daß nur ein Kreuz übrigblieb, und so wurde er werden, da sie zu Hause für einen 6 Wochen alten würdiges Verbrechen zu konstruieren. Angriff nehmen zu können, ebenso soll für die auf dann nach hitlerischem Vorbild, mit einem diesem Schachte beschäftigten Arbeiter durch Unter- Platot um den Halsdurch die Straßen ge= bringung auf anderen Schächten gesorgt werden. Bei führt. der Brandstelle hatten sich tausende Menschen trok der Nachtzeit eingefunden.

Deutschbürgerliche

Sonntagsreden

stöße sonst in der Welt teinen Hund hinterm Ofen hervorgelockt haben. Aber wenn man im Dritten

Reich Antibolichewismus trägt, wird es wohl aus­

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gerechnet im fudetendeutschen Gebiet- so mut­maßen eben nicht nur die Henleins sofort Mode! Und daß das Prager Montag 3 blatt" alles Mögliche dazu tut, um Herrn Hit­ lers Gedankengänge hierzulande einzubürgern, ist doch, wenn auch nicht mehr überraschend, so doch bemerkenswert.

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brennenden Objekte zusammengestürzt war, konnte

reicher Kaufmann, den man beim Beginn des Aufſtandes eingesperrt hatte und zwang, Schecks für die Rebellen auszustellen. Als sein Vermögen Beit wurde auch ein Mitglied des Roten Kreuzes erschöpft war, wurde er erschossen. Zu gleicher erschossen.

Ein anderes Opfer der Rebellen wurde ein

Der Daily Herald" weist auf diese Terror Atte hin und appelliert an die britischen Behörden in Gibraltar, die Flüchtlinge, die sich dorthin gerettet haben, nicht in die Hölle von La Linea zurückzusenden.

Kulturverbandsobmann gegen Schulbüro­Am vergangenen Sonntag ergriff eine ganze fratie. In Krumau fand Sonntag eine große Meihe von deutschbürgerlichen Politikern in Kund­Tagung des Gaues Südböhmen des Deutschen gebungen das Wort. Wir verzeichnen vor allem Kulturverbandes statt. Der Verbandsobmann Reden des Parteiobmannes ad er und Mini­Professor Geßner tam in ſeiner Ansprache Arbeitsantritt in Lille ſters Sp i na bei einem Ernte- Dankfest des Buns auch auf das Minderheitenproblem zu sprechen. des der Landwirte in Bärn. Hacker berief sich Er führte u. a. aus, daß die mißgünstige öffent­Lohnerhöhung für 30.000 Textilarbeiter auf das Wort Kroftas vom Sudetendeutschtum als Dasselbe Blatt beeilt sich übrigens auch, aus liche Meinung im Lager der andersnationalen Lille. Nach zehntägigem Streik haben am zweitem Staatsvoll und gab der Hoffnung Aus der Nede Mayr- Hartings einen Passus zu Nachbarn und eine dieser Meinung nur allzu will- Montag 30.000 Textilarbeiter wieder die Arbeit druck, daß solche gesunde Auffassung im tschechi zitieren, der vorläufig anderswo nicht zu finden fährige Bürokratie die Arbeit oft ge angetreten. Die Lohnerhöhung beträgt sechs bis ſchen Bolt ſtärker zum Durchbruch kommen möge; iſt. Mahr- Harting soll darnach von der" be nug ungemein erschweren. Er begrüßte es, daß Minister Spina wiederum erinnerte neuerdings an greiflichen Abneigung des deutin lezter Beit in zahlreichen Kundgebungen der zehn Prozent und zu Neujahr werden die Löhne das Svehla- Wort von den" Gleichen unter Gleichen Volkes gegen die Demotratie" verantwortlichen Leiter unserer Staatspolitik der nach dem Preisindex der hauptsächlichen Lebens­chen", das durch eine ehrliche prattische Erfüllung gesprochen haben, die aus dem Westen gekommen gute Wille zum Ausdruck tomme, einen Schritt bedarfsartikel neuerlich geregelt werden. zu frönen wäre. In Schönbach sprach in einer ist und alles lebel über das deutsche nach vorwärts zu tun. Wir haben, erklärte Geß­Parteibersammlung der Christlichsozialen deren Volt gebracht hat". Sollte der ehemalige ner, Vertrauen zu ihnen, wissen aber Abgeordneter Mayr- Harting, der den Ein- Minister der demokratischen Tschechoslowakischen auch, daß ihre Bemühungen von wenig Erfolg Eine herzliche Unterredung tritt seiner Partei in die Regierung mit der Tat- Republik wirklich sich einen solchen Erzeß geleistet begleitet sein werden, wenn es bei Reden und Budapest.( Tsch. P.-B.) Reichsaußenmini­fache begründete, daß das Auftreten der SdP den haben? schönen Gesten bleibt und nicht auch die bester Freiherr von Neurath stattete am Sonn Gegensatz zwischen Tschechen und Deutschen sehr freiende Tat folgt. Wie schon oft, habe tag dem ungarischen Außenminister von Kanya im verschärfte; auch Mayr- Harting fnüpfte im übri Flasko der SdP sich der Verwaltungsapparat beharrlicher erwie- Budapester Auswärtigen Amte einen Besuch ab. gen an das Wort vom zweiten Staatsvolt" an, fen als der gute Wille unserer Präsidenten; man Die herzliche Unterredung dauerte zwei Stunden. das feine volle Gleichberechtigung in ehrlicher in Mähr.- Trübau habe es jetzt in den Tagen des Schulanfanges Der Reichsaußenminister benüßte seinen privater Auseinanderseßung und Zusammenarbeit mit der maßgebenden Faktoren des Staates und der Hei- dort berichtet wird. In Mähr.- Trübau fand wie uns von erleben müssen, daß in der Praxis der Aufenthalt in Ungarn dazu, um mit dem unga­Sonntag ein Gebietstref Schulbehörden, soweit diese die Schulschußarbeit rischen Außenminister, mit dem ihn langjährige mat verwirklichen wolle, ohne Verlegung des fen der SdP statt, das deutlich den Rückschlag des Kulturverbandes betreffe, teineErleichterungen freundschaftliche Bande verknüpfen, in Fühlung Selbstbewußtseins des tschechischen und slowakischen Boltes"; die Aspirationen der SdP unter autori- zeigt, den die Partei in dem dortigen Gebiet ſeit Plaz griffen, sondern daß im Gegenteil die- zu treten. tärer Führung haben völlig versagt, das mühselig männlein und Weiblein aus sieben Gerichtsbe- begegnete. Es möge sein, daß die Zeit fehlte, um dem 19. Mai 1935 erlitten hat. Troßbem man tigkeit des Kulturverbandes neuen Hemmnissen angebahnte Vertrauen wurde durch sie völlig ver­schüttet. Nichtsdestoweniger sprach Mayr- Harting Birken des Schönhengstgaues zusammengetrommelt eine genaue Prüfung der in einer Audiens dem von der Hoffnung, daß es auch zu einer Zusam hatte und einzelne Teilnehmer bis aus Brünn Präsidenten vorgelegten Schulfälle zu ermögli- St. Morits. Das Montag gegen Abend über ein klein wenig praktisches Entgegen das Befinden Titulescus ausgegebene ärztliche menarbeit der übrigen deutschen Parteien mit der gekommen waren, zählte der Zug der SdP genau chen 2815 Menschen, während bei den Parlaments- kommen würde gewiß größere Wunder wirken Kommunqué besagt: Die ärztlichen Untersuchun SdP tommen werde. wahlen im Bezirk Mähr.- Trübau allein 14.542 als die schönsten und bestgemeinten Worte. gen des Kranken bestätigen, daß die Blutarmut, In Křeschitz bei Leitmerit sprach der deutsch- Stimmen für Henlein abgegeben worden waren. Betriebsausschuswahlen in der Lobofiter Del- an der Nikola Titulescu leidet, die Folge einer christlichsoziale Minister 8aji čet. Nach dem An der Kundgebung, welche sich an den Demon- fabrik. Bei den diesjährigen Betriebsausschußwah spontanen Krankheit ist, deren Anfang uns vorliegenden Auszug dieser Rede, wie ihn das strationszug angeschlossen hatte, nahmen höchstens len geben von 197 Wahlberechtigten 186 Wähler in das Ende des Monates Juli fällt.( Das ärzt­Tsch. P.-B. verbreitet, handelte es sich um einen 3000 Personen teil die SdP- Führung hatte ihre Stimme ab. Gültig waren 185 Stimmen. Es liche Bulletin dementiert damit neuerlich die Ge­Speech zur Abwehr des Bolsche wis m u 3. Auf mit 12.000 bis 15.000 gerechnet. erhielten die Liste der Freien Getvertschaften 89 rüchte von einer Vergiftung Titulescus.) Die gut christlichsoziale Weise ging der Herr Minister Stimmen und zwei Mandate und 27 Reststimmen, Blutreaktionen nach der Bluttransfusion sind dabei von den Vorgängen in Spanien aus; in die deutsche Wahlgruppe 96 Stimmen, drei Mandate günstig und berechtigen zur Hoffnung auf eine der Tschechoslowakei aber will er gegen den Bols und drei Reſtſtimmen. Die Wahlzahl betrug 31. Bei Besserung des Befindens des Kranken, das aber schewismus nicht mit Getvalt vorgehen, sonderr den Ausschußwahlen 1984 beteiligten sich von 172 noch immer sehr ernst bleibt. ihn geistig überwinden. Was der Herr Minister Wahlberechtigten 157 an der Abstimmung. Damals sich unter Bolschewismus vorstellt, verriet er frei erhielten die Liste der Freien Gewerkschaften 74 lich nicht; aber von seinem wie überhaupt vom Stimmen, zwei Mandate und 22 Reſtſtimmen und bürgerlichen Standpunkt aus mag er sehr wohl die deutsche Wahlgruppe 88 Stimmen, drei Man­an die Ueberwindung des Bolschewvismus oder date und fünf Reststimmen. Die Wahlzahl betrug dessen, was er darunter meint, dadurch heran­26. gehen, daß er an der ,, notwendigen Ueberwin­dung der Arbeitslosigkeit" entsprechend mit­arbeitet.

Minister Bajičet ist übrigens nicht der ein. zige, der an diesem Sonntag das deutschbürger­liche Lager mit dem Bolschetismus zu befassen bes liebte. Der BdL- Obmann Ha der beschäftigte sich laut Prager Montagsblatt" auch mit diesem Thema und dasselbe Blatt registriert noch sehr diensteifrig, daß auch der Sekretär des Ministers Bajičet, ein Herr Dr. Pruscha, von de schemistischen Verseuchung" sprach, ganz zu schwei­gen von einer enlein Versammlung in Mährisch- Trübau, in der der Abgeordnete Birke vor dem Bolschewismus graulen machte.

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bol­

Sonderbar genug, diese Einheitsfront des BOL, der CVP und der SdP in der Abwehr gegen den Bolschewvismus! Es ist doch recht chas ratteristisch, daß die Nürnberger Fanfare auf alle diese Herren einen so starten Eindruck ger macht zu haben scheint! Und dies um so mehr, als Herrn Hitlers antibolshevistische Trompeten

,, Volle Genugtuung!"

Unter dieser Parole beschäftigt sich die Rum­burger Zeitung", tennzeichnet die Vorgänge in der Sop als volles Einbekenntnis der durchaus ver­unglückten Führung" und zweifelt daran, daß diese Führung durch den Umbau" das verlorene Vertrauen wiedergewinnen könnte. Denn

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auch politische Ziele verfolgen, in der Zeit, da die Lehrperson nicht durch ihr Lehramt gebunden ist, grundsäßlich frei. Alle Lehrer, die an einem Aus­londstongreß teilzunehmen gedenken, müssen dies der zuständigen Direktion wenigstens 14 Tage vorher anzeigen. Wenn der Direktor Zweifel hegt, ob der Kongreß auch wirklich unpolitisch ist, oder wenn vor­auszusehen ist, daß dem Kongreß auch eine politische Tendenz beigelegt werden könnte, ist er verpflichtet, die Teilnahme provisorisch zu verbieten und die Wei­fungen der vorgeseßten Behörde einzuholen.

Hoffnung auf Rettung Titulescus

Auch Polen will Kolonien?

Zwangsverschickung

Paris. Der Warschauer Berichterstatter des ,, das bisher Geschehene genügt noch keineswegs, " Petit Parisien" teilt mit, daß Polen beabsich nicht einmal zur vollständigen Genugtuung für Die Teilnahme der Lehrerschaft an Auslands- tige, gleichfalls Kolonien zu verlangen, falls das in seinem Ansehen so schwer herabgesezte kongreffen. Das Schulministerium hat folgenden Er- Deutschland auf der Konferenz der Locarnostaa Ehrengericht, für die Wiederherstellung der belei- laß ausgegeben: Die Teilnahme der Lehrerschaft an digten Rechtsbegriffe und für die Wiedergut- Auslandskongressen ist, soweit diese Kongresse nicht ten diese Forderung erheben sollte. machung der großen, vielfach auch persönlichen und materiellen Schäden, die den Betroffenen zu­gefügt worden sind. Eine volle Genugtuung wird erst dann eintreten, wenn alle die, die zu Un recht und ohne Untersuchung deshalb als Meu­terer" erklärt worden sind, weil sie die Schäd­lichkeit des Kameradschaftsbundes rechtzeitig und richtig erkannten und öffentlich feststellten, wieder­aufriedengestellt und an den ihnen gebührenden Blaz in den Reihen der Bewegung gestellt worden sind. Diese volle Genugtuung wird erst dann eingetreten sein, wenn hingegen die wahren Schuldigen an dem Wirrwarr dieses halben Nürnberger Film in Desterreich verboten. Jahres, an der Ohnmacht der sudetendeutschen Wie das Linzer Neuigkeitsweltblatt" erfährt, Politit und an dem Sohngelächter der Gegner aus hat die österreichische Filmzensur die Wiedergabe den Reihen der Bewegung entfernt worden find. der reichsdeutschen Tonfilm- Wochenschau vom So will es der flare Verstand des Voltes und seir Nürnberger nationalsozialistischen Kongreß ver Gewissen!" boten.

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zu Befestigungsbauten AP. Dresden. In Ostsachsen werden syste= matisch Arbeitslose in andere Gegenden geschickt, um an den militärischen Bauten mitzuarbeiten. Diese militärischen Bauten haben einen solchen Umfang angenommen, daß nicht nur die Ziege­leien in drei Schichten arbeiten, sondern daß auch Mangel an Maurern besteht. Aus der Zittauer Gegend werden 500 Arbeitslose verschickt. Die Bedingungen gleichen aber so sehr denen der Bwangsarbeit, daß 100 wieder das Weite ge= sucht haben. Die Verschickungen erfolgten vor allem nach den Ziegeleien Stuttgart und nach Stralsund, wo große Bes ... Waiblingen bei festigungsbauten vorgenommen werden.