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Mittwoch, 30. September 1936

Nr. 227.

Heilslehren Hitlers erteilt haben, ist die Stimme| Hitler sehr unangenehme Stunden bereiten, denn so Hitlers Uebermacht in Mittel- unb. Osteuropa in einigen bedeutenden Staaten und die damit aus dem jahrelang nazistisch bearbeiteten Polen er rüdt den Traum von dem Marsch in die fetten zu begründen. Ob das im Interesse der Tidjechos verbundene Berschlagung der sozialistischen Par­eine besonders deutliche und für Berlin peinliche Gefilbe der Ukraine immer weiter hinaus in die flowalischen Republit gelegen ist, bies sollte fich teien wirkt begreiflicherweise in andern Staaten Mahnung. Vor allem aber weiß man in Berlin , lehte Phase des tausendjährigen" Märchen- perr Bilta einmal überlegen. Auch das zweite fuggeftib. Die Frage der Demokratie nimmt daß die Kräfte, die in Polen im Aufstieg sind und reiches... Stunftstid, das Bilta zustande bringt, nämlich die allmählich den Charakter, einer internatio­die das Regime der Obersten über kurz oder lang So ist Lodz für uns Sozialisten und Demo Sozialdemokraten und Kommunisten in einen ralen Frage an, Ba die Erseßung der demo­hinwegfegen werden, auch mit der außenpoliti- traten ebensosehr eine Hoffnung, ein freudi- opf zu werfen und so den Mittelstand gegen die kratischen Regime durch Diktaturen die Kriegs­schen Konzeption Becks endgültig Schluß machen ge& Wetterleuchten, wie es für den Sozialdemokratie aufzuheben, wird ihm kaum ge- gefahr erhöht. werden. Der sozialistische Wahlsieg von Lodz wird kriegsluftigen Nazismus eine deutliche War- lingen, denn der tschechische Mittelstand weiß in nach einer Reihe anderer Enttäuschungen, Herrn mung ist. seinem gesunden Sinn, daß in einer so ernsten Situation, wie jener, in der Europa fich jetzt be= findet, ein Kreuzzug gegen die Sozialdemokraten von schweren inner- und außenpolitischen Folgen für den Staat begleitet wäre.

Abschluß der Präsidentenreise

Herzliche Begrüßung durch Hlinka

Außenpolitik kein Spielball von Partelinteressen

Kongreß der Krankenschwestern

Prag zurückgekehrt, wo er noch am selben Tag schlossen: bis zum Tode unsere Republik zu mitoll die Tschechoslowakei das Bündnis ein Umzug der weißgekleideten Schwestern durch

1. a. den tschechoslowakischen Gesandten in War­ schau Dr. Slavik in Audienz empfing.

Prag . In Prag wurde der erste Manifesta­tionstongreß der Freiwilligen Krankenschwestern des Roten Kreuzes unter dem Protektorate der Das föstlichste ist aber, daß der tschechische Vorsitzenden des Roten Kreuzes, Dr. Alice Ma= Agrarier die außenpolitische Stonzeption der faryková, und unter der Ehrenpatronanz der Tschechoslowakei revidieren will. Worin alle diese Gattin des Präsidenten, Frau Hana Bene­Revisionen bestehen, da s müßte Herr Billa denová; abgehalten. Ea beteiligten sich Rot­Mut haben zu sagen. Sollen wir die Ver- Kreuz- Schwestern aus Böhmen sowie Delegierte Prag . Präsident Dr. Beneš ist von seiner grammnforderungen und Ansichten haben, in der träge mit unseren Verbündeten aus den übrigen Ländern. Sonntag bewegte sich Reise durch die Slowakei Dienstag früh nach Sache sind wir alle einig, kompromißlos und ent­Iösen, Meinen Entente oder mit die Stadt. Divisionsdirektor Groh eröffnete den schüßen. Er sei absichtlich nach Černova gekom- ber Sowjetunion tündigen? Sollen wir aus dem Kongreß und gedachte des Begründers des Roten men, um zu zeigen, daß jeder, der zum Bau Friedensblod, den eine Reihe europäischer Staa- Kreuzes, des Präsident- Befreiers Dr. T. G. Die letzten zwei Reisetage führten den Prä- unserer Freiheit und Republik beigetragen hat ten bildet, ausspringen? Auf die Antwort find Masaryk sowie des Präsidenten der Republik sidenten u. a. nach Černova und Rosen und beitragen will, eine gerechte Anerkennung bes wir neugierig. Dr. Eduard Vene 3. Er hieß den anwesenden berg, wo der Führer der slowakischen Voltspar- fizen muß und daß der Präsident der Republik , Aber noch eine Frage muß aufgeworfen wer- Minister für öffentliches Gesundheitswesen Dok­tei Hlinka, der an diesem Tage eben seinen 72. der der Präsident aller ist, immer und unter allen den. Die Agrarpartei ist die größte Partei der tor Czech und alle Delegierten und Vertreter Geburtstag feierte, den Präsidenten mit einer Umständen loayl, forrett, opferwillig und gerecht Regierungstoalition und auf die gesamte Füh- der Behörden, Korporationen und Sanitätsorga­herzlichen Ansprache empfing. Hlinka betonte seine mit allen, die hinter der Repurung der Regierungspolitik hat doch der Mini- nisationen willkommen: Achtung, Liebe und Loyalität zum Staatsober- blik stehen, mitarbeiten will und wird. sterpräsident, der dieser Partei angehört, Gin­haupt, streifte dann allerdings auch den Pitts- In Banska Bystrica sagte der Präsi- fluß. Er hat diesen Einfluß auch auf die auswär­In Laun wurde am Sonntag ein Švehla­burger Vertrag und die St. Martinsdeklaration dent u. a.: Ich bin gegen Uebertreibungen von lige Bolitit, er betätigt ihn auch und ist als Vor- Denkmal enthüllt. Der Feier wohnten u. a. und unterstrich, daß die Slowakische Voltspartei lints und von recht. Ich bin für eine vernünftige sigender der Regierung auch für die Außenpoli Parlamentspräsident Malypetr und Senatspräsi­an diesen Verträgen auch heute noch festhalte. Zusammenarbeit mit allen Minoritäten, ich erstit verantwortlich. Dazu kommen noch die übri- dent Dr. Soukup sowie Landwirtschaftsminiſter Dr. Beneš gratulierte Hlinka zu seinem Ges achte jede Einseitigkeit für einen guten Vorwand gen verfassungsmäßigen Faktoren, welche auf die burtstag und hob seine große Arbeit für die Slo- für unsere Gegner, uns anzufeinden. Ich halte Außenpolitik bestimmenden Einfluß üben. Die Dr. Badina bei. Malypetr prägte in seiner Feſt­wakei hervor; er ſei einer derjenigen, die ganze es für gefährlich, die Außenpolitik nach den ichige Außenpolitik der Tschechoslowakei ist auch rede den Saz, daß das( von Švehla immer an= Jahrzehnte tapfer die slowakische Nationalfahne augenblicklichen Partei- Interessen von links oder die Außenpolitik der Agrarpartei und wenn Herr gestrebte) politische Kompromiß ,, das erste unge­schalten hätten. Auf die Erwähnung der Auto- rechts orientieren zu wollen. Ich halte für unseren Bilta die Außenpolitik ändern will, dann müßte schriebene aber stets gültige Gesez unserer De­nomielvünsche reagierte der Präsident mit der Staat die loyale Zuſammenarbeit der Landbevöl das vorerst in seiner Partei selbst bereinigt motratie" gewesen sei. Bemerkung: Wenn unsere politischen Parteien in ferung mit den Arbeitern und den Industrickreisen Dieser oder jener Frage ihre speziellen Pro- für unbedingt notwendig."

Wer bestimmt die Politik der Agrarpartei?

Wir hatten schon öfters Gelegenheit darauf Hinzuweisen, daß sich die offizielle Politik der größten Partei der Tschechoslowakei , welche seit Jahren den Ministerpräsidenten stellt im Gegen iaz dazu befindet, was das führende Blatt dieser Partei, das sich vollkommen unter dem Diktat des rechten Flügels steht, schreibt. Nun scheint aber die Anarchie, welche in der Partei herrscht, sich weiter zu verbreiten. Beweis dafür ist eine Rede, die niemand anderer als der Generalsekretär dieser Partei, Abg. Ing. Žilka, vor der agrari­

das System der kollektiven Sicherheit ein Verlaß, das so kläglich im abessinischen Konflikt versagt habe. Die konservative Welt schaue auf die Tsche­choslowakei wie auf eine bolschewistische Filiale. Diese Auffassung müſſe im Hinblick auf die Gesin­nung der Mittelschichten und der Bauernschaft ab­gelehnt werden, die den Kampf gegen den Bol= schewismus im Sinne einer Erhaltung des Privat­

eigentums und der Demokratie entschieden haben.

Es sei ein Fehler, Sozialismus und Demokratie gleichzusetzen. Der Kommunismus bedeutet Dit tatur, Kommunismus ist auch Sozialismus und Marrismus. Die Diktatur des Proleta riats ist sowohl der Traum des guten wie des bösen Margismus. Bei den Margisten ist die

ie. bei den Bauern Tradition und Lebensauffassung iſt. Die Tschechoslowakei miffe eine forme Boli tit machen, daß sie zu feinem Instrument der Großmachtinteressen zwischen Rußland und Deutschland wird.:

fchen Jugend gehalten hat. Er fagte da ut, a Demoratie nur eine Sache dex- Calif, raigad ,, Wit mi müssen den Mut haben, wenn es nötig ist, unsere außen= politische Konzeption zurevis dieren. Es wird z. B. gesagt, daß die öffentliche Meinung der Mittelschichten sich dagegen auf­bäumt, daß die Tschechoslowakei ein Ausfallstor des Bolschewismus nach Westeuropa wird." Bilka warf der Preſſe der Linksparteien vor, daß sie unnötigerweise alle jene Großmächte reize, deren inneres Regime nicht nach ihrem Geschmack ist. Die Befestigung des Rheinlandes durch Deutsch land würde bei einem Konflikt die französische Armee aufhalten, wenn diese ihren Bundes­genossen zu Hilfe eilen wollte. Die Tschechoslo­ wakei könne sich nicht auf ferne, wenn auch noch so gute Armeen verlassen. Ebensowenig sei auf

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Darauf kann man dem Herrn Bilka allerlei erwidern. Zunächst wird eder herausfühlen, daß der Herr Generalsekretär der tschechischen Agrar­partei auf die antibolschewistischen Parolen Hit­Ters hineingefallen ist. Er sollte wissen dazu reicht sein politischer Weitblick wahrscheinlich nicht aus, daß Hitler auf dem Nürnberger Partei­tag nur deswegen ganz Europa zum Kampf gegen den Bolschewismus aufgerufen hat, um die mit der Sowjetunion verbündeten Staaten, also auch die Tschechoslowakei , von Rußland zu trennen und

werden.

Was also Herr Zilta von der notwendigen Revision unserer Außenpolitik gesagt hat, braucht nicht sehr tragisch genommen zu werden, es wirft nur ein helles Licht auf die defolaten Ver­hältnisse, welche in der führenden Partei der Soalition herrschen und die insofern die gesamte politische Oeffentlichkeit interessieren, weil die scharfen Gegensäße in der Agrarpartei eine Schä­digung des staatlichen Gesamtinteresses bedeuten.

Demokratische Zusammenarbeit

Auf dem Kongreß des Prager Gaues der tschechoslowakischen Sozialdemokratie, der Sonn­tag und Montag in Prag stattfand, hielt der Par­teivorsißende ampl eine Rede, in der er die Verbindung der sozialistischen Parteien und der demokratischen Elemente der nichtsozialistischen

Die tschechische Gewerbepartei hielt Sonn­tag in Prag einen gesamtstaatlichen Manifesta­tionsföngreß der Gewerbetreibenden und Kauf­cute ab, auf welchem der rasche Ausbau der Kranken-, Invaliditäts- und Altersverſicherung der selbständig erwerbtätigen Personen gefordert wurde. Bekanntlich hat der lezte Ministerrat das Fürsorgeministerium bereits mit der Einlei­tung der Vorbereitungsarbeiten für die Selb­ständigenversicherung betraut.

Tagung der deutschen Bürgerschullehrerschaft Böhmen hielt am Sonntag, den 27. September 1936, in Aussig seine Hauptversammlung ab. Der Obmann, Bürgerschuldirektor J. Spaßal, konnte aahlreiche Mitglieder aus aus allen Teilen Böh­ mens begrüßen. Die Tagesordnung umfaßte vier

mens. Der deutsche Bürgerschullehrerbund in

mit

Parteien in einem feſten Regierungeblød gut bem nifi egen zettau aufgenomuter barben. 3wed, die demokratischen Prinzipien des öffents Universitätsprofessor Dr. Ernst Otto sprach über lichen Lebens bei uns zu erhalten und zu vertei" Die Gegenwartsfrage unſerer Schule". Fach­bigen, als eine Selbstverständlichkeit hinstellte. lehrer Josef Hoffmann , Karlsbad , sprach über die Der Standpunkt, den bei uns die sogenannte Gehaltsfragen der Bürgerschullehrerschaft. Fach­Linte vertrete, stehe in Uebereinstimmung mit lehrer Theodor Mico- Aussig über die Lage der unserem demokratischen Geiste, in Uebereinstim- provisorischen Fachlehrer. Fachlehrer Rudolf Fied­mung mit unserer Geschichte; das, was unsere ler- Oberleutensdorf gab in seinem Vorträge über Rechte präsentiert, sei eine Kopie ausländischer und wesensfremder Ideen.

das Distriktsbürgerschulgesetz ein Bild der gegen­wärtigen Lage und entwickelte einen großzügigen Plan zur Aufklärung der Bevölkerung über. die wesentlichen Fragen zur Durchführung des Ge­setzes. Bei den vorgenommenen Wahlen wurde Herr Direktor Johann Spazal zum Obmann wiedergewählt. Mit der Versammlung war eine Abgeordneter Dr. Meißner fagte in seis Ausstellung der Lehrmittelstelle Bürgerschule in ner Kundgebung: Die Beseitigung der Demokratie Aussia" verbunden.

Hampl sprach auch über wirtschaftliche An­gelegenheiten und erklärte, die sozialdemokratische Partei lasse Währungsmaßnahmen, nicht zu, die die Arbeiter und mittleren Schichten schädigen würden.

Bonamaria, der bei Tommy Barbox Regie gelernt| Gendarmen und sahen zu. Aus den Fenstern

Tommy Barbox batte. Er wischte sich den Schweiß. Werdet Ihr beugten sich einige ihrer Kameraden.

madit Revolution

Roman von Frits Bondy

Und Sie?"

" Ich? Mich wird man wahrscheinlich in ein paar Minuten verhaftet haben... ich glaube, ich höre schon die Leute auf der Straße schreien." Er stand auf und wollte auf den großen Balton vor dem Zimmer zugehn. Aber" Morales und Ignacio stellten sich in den Weg.

" Fliehen Sie wenigstens... es ist noch Zeit... das Auto steht wieder an der Garten­türe", rief. Ignacio.

Der Präsident wurde energisch. Ihr geht jetzt beide an Eure Posten. Sie, Morales, in die Kaserne! Wenn man Sie hier findet, nimmt man Ihnen das Kommando. Uno damit ist niemandem gedient."

Pedro Morales ging zögernd und widerwil­lig. Er hatte ganz nasse Augen.

Warum haben Sie mir nicht erlaubt, den Hafen zu befestigen", sagte er noch in der Türe vorivurfsboll." Dann hätte ich diesen Tag nie­mals erleben müssen."

Wir müssen ein Revolutionskomitee bilden. Wie wäre es, wir nähmen Morales mit?".

Martinez meinte wohl, daß Morales doch kein ganz sicherer Bundesgenosse fei, aber man hatte feine Wahl. Da standen bereits die amerikanischen Marinesoldaten, und die Offiziere waren sichtlich ungeduldig. Ja, es mußte tatsächlich etivas ge­schehen.

die Fäuste schütteln, Ihr Dummtöpfe?" Mit der Zeit wurde auch dieses Manöver leidlich ausgeführt. Durch die Neugierigen hatte die Schar eine erhebliche Verstärkung erfahren, doch Bonamaria wußte nicht recht, ob das günstig war oder nicht. Der Plab sah wohl gefüllt aus, aber es mochte immerhin sein, daß die Zuschauer Partei nahmen, wenn es ernst wurde. Und dann konnte es ihm und seinen Leuten schlecht gehn. Er Bonamaria trat auf einen der beiden Gen­fluchte, wenn er an Barbor dachte. Der hatte die darmen vor dem Tor zu. Leute nicht bewaffnen wollen. Kindische Bedens Rufen Sie einmal den Hauptmann", fen! Jeßt war ihm recht unheimlich zumute. Dort oben stand Rodriguez so ruhig, als sähe er tat- Der Gendarm fah ihn an und rührte sächlich einer Kinoaufnahme zu. Der war ge- nicht. rissen! Er war wohl imstande, irgendeine Teu­Haben Sie nicht gehört? Sie sollen den felei vorbereitet zu haben; Minen oder Bomben nrufen", brüllte Bonamaria. oder dergleichen. Wenn nur schon die Soldaten Der Gendarm na nahm sein Gewehr in die da wären! Früher rührte Bonamaria Hand, und Bonamaria fuhr zurüd. Er war wie na jich nicht. der ruhig, als er einige Meter Abstand und ein paar feiner Revolutionäre zwischen sich und dem Gewehr des Gendarmen sah.

Er beschränkte sich also darauf, sein Voll " nieder" schreien zu lassen, und einige verteilten unter den Zuſchern die roten Proklamationen.

Endlich sah er die Soldaten kommen. Voran Tommy Barbor, der verwunderte Zuschauer filmte. Martinez trat auf Bonamaria zu. " Sie müssen jezt hinauf und Rodriguez ver­haften. Es muß etwas geschehen."

Bonamaria sah nicht begeistert aus. Der Präsident trat jetzt auf den Balkon. Meinen Sie? Ja... das pird wohl Vor dem Gebäude standen ein paar Haufen Menschen, Bonamaria lief geschäftig von einer nötig sein... aber wäre es nicht richtiger, wenn Gruppe zur andern. Einer bemerkte den Präsi- Sie das täten? Ich bin schließlich der Präsi denten auf dem Balkon, zeigte ihn seinem Neben mann, endlich starrten die meisten hinauf. Bona­maria war so ziemlich der letzte, der ihn sah.

" Ihr sollt doch nieder" schreien", brüllte er. Das erste Nieder" tlang noch zaghaft und unsicher; Martinez und Pablo Rivadeneiro taten ihr Möglichstes, um ihre Leute anzufeuern, und se gelang schließlich ein ganz kräftiges Geschrei. Fäuste schütteln! Fäuste schütteln!" rief

"

bent..."

Gerade darum", grinste Martinez," Sie müssen die Führung übernehmen. Glauben Sie, Modriguez würde sich lange zieren, Sie zu, vers baften?"

fahl er.

Hauptmann

Türe.

sich

Sie treten der neuen Regierung als mili­färischer Berater bei", sagte der Advokat kühner gemacht; und näher tretend fügte er hinzu:" Ich will sehen, daß ich etwas für Sie tun fann. ch werde Ihnen den Oberstenrang verleihen, wenn Sie sich jetzt forrett verhalten. Später werder wir dann eine wirkliche Armee ausrüſten, und

Sie..."

Morales, auf den die Versprechungen des Advoka Was soll ich eigentlich tun", unterbrach ihn ten teinen Eindruck gemacht hatten.

"

,, Sie gehen jeẞt mit vier Mann ins Regie­berungsgebäude und verhaften den früheren Prä­denten." Morales sah ihn wütend an. Dann blickte er nach dem Balkon, auf dem Rodriguez unerschüt terlich lächelnd stand. Das werden Sie gefälligst selber tun", murrte der Hauptmann,

In diesem Augenblid trat Morales aus der

Bonamaria wurde wieder kühner. Er trat fogar aus der Gruppe hervor, in deren Mitte

er sich gesichert hatte.

" Hauptmann Morales, die Regierung ist ges stürzt. Sie sehen in mir Ihren neuen Präsiden­ten. Ich fordere Sie auf, sich loyal mit Ihrer Truppe zu unserer Verfügung zu stellen."

Morales faute an seinem Schnurrbart. Am liebsten hätte er dem neuen Präsidenten eine träf tige Antwort gegeben. Aber als er fich umfah und die Soldaten erblickte, die zweifellos nicht bloß eine Vergnügungsfahrt hierher unternom men hatten, erinnerte er sich an die Weisungen des Das war allerdings richtig. Bonamária fah Rodriguez. Ja, es war nichts zu machen. Jeder sich zweifelnd und hilfefuchend um. Dort war die Widerstand war sinnlos ,. das sah sogar er ein. Kaserne der Gendarmerie, ein langgestrecktes eins Er fnurrte etwas, was Bonamaria als Bus stödiges Gebäude. Vor der Türe lungerten zwei Stimmung hinnehmen konnte.

Bonamaria war in einer peinlichen Lage. Vor seinem Volt; vor den fremden Truppen, vor allem aber vor Rodriguez fonnte er sich nicht so blamieren lassen.

,, Mein lieber Morales", flüsterte er ganz nahe ,,, ich bitte Sie, verhaften Sie Rodriguez, ich werde Sie zum General ernennen. Es wird ihm nichts geschehen, das garantiere ich Ihnen, aber die Amerikanet verlangen es, wir sind hier

machtlos."

Morales sah nochmals unschlüssig zu Rodri­guez hinauf. Der hatte den Sinn des Parlamen­tierens von weitem verstanden und winkte ihm zu.

Gut, meinettvegen", erklärte der Haupt­durchgerungen, daß er vielleicht Schlimmeres vers mann endlich, denn er hatte sich zu der Ansicht hüten fonnte, wenn er jetzt mitmachte. Aber Sie gehn voran, Sie sind die Regierungsgewalt. An­bera tu ich es nicht."

Bonamaria Inirschte. Aber er konnte die Szene nicht länger fortsetzen. Er wendete sich zu feinem Volt und zog eine Siegermiene auf. ( Sortiebung folgt)