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Freitag, 2. Oktober 1036

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Moment ein« Nolle spielen. Die Rebellen, die das so gut wissen Ivie die Regierung, haben General Franco die Diktatur über­tragen, weil sie anscheinend ihre Parteigegensätze jetzt bändigen wollen. Es wird darauf ankommen, daß auch im Regierungslager der unheilvolle Ge­gensatz zwischen Anarchisten und Sozialisten so« weit überbrückt wird, als die Einheit der Opera­tionen und Entschlüsse es fordert. Sehr wichtig für die Regierung wäre es auch, dah sie durch die Disziplinierung der Anarchisten ihre mora- ltsche Position gegenüber dem Ausland

stärkt. Wie die scharfe Kundgebung des Erzbischof» von Uork gegen die Rebellen beweist, ist auf die­sem Gebiet keineswegs alles verloren. Auch in Genf , wo Madrid eben eine Beschwerde gegen die Unterstützung der Rebellen von portugiestscher, italienischer und' hitleristischer Seite eingebracht hat, steht eS für Spanien nicht ungünstig. Eine Regierung, deren Autorität ihrem nicht zu bezwei­felnden Mut, deren Entschlossenheit ihrem Kampf­willen gleichen wird, kann Spanien auch heute noch vor der Ueberwindung durch Mauren , Frem- denlegionäre und ausländische Faschisten retten!

teidigcn". Dort allerdings, wo, wie gesagt wird, die Arbeiter»in die Rolle einer bloßen Staffage gedrängt" sind,'werden die Kommunisten eine Be« teiligung an den Feiern des 28. Oktober ableh­nen. Außerdem beabsichtigen die Kommunisten noch de» 14. Oktober 1018 al» de» Lage» der sozialistischen Demonstrationen in den historischen Ländern und de» 7. November, al» de» Jahres­tage» der russischen Revolution von 1917 zu ge­denken. Die Kommunisten sind also wieder einmal diese Erkenntnis wurde durch die Abwesenheit Gottwald» gestärkt daraufgelommen, daß die Demokratie ein hohes Gut ist, welche» verteidigt werden muh eine Wahrheit, für deren Ber- kUndung wir noch vor nicht zu langer Zeit Sozial­faschisten genannt wurden. Aber die Verlaut­barung des Willens, den demokratischen Staat zu schützen, genügt nicht. Es ist zu wenig, den Mund zu spitzen, es muh auch gepfiffen werden. Wollen die Kommunisten Seite an Seite mit den Demo­kraten und Sozialisten dieses Landes die demo­kratische Verfassung und. die Unabhängigkeit des Staates verteidigen, dann müsien sie die Sozia­listen dort unterstützen, wo es notwendig ist und mit ihnen auf eine politische Linie gelangen. So lang« sie nicht durch eine entschlossene Tat bewei­sen, dah sie gewillt sind, aus ihrer Erkenntnis praktische Schlüffe zu ziehen, d. h. im Parlament und außerhalb' desselben positiv mitzuarbeiten an dem Schuh'der sozialen LebenSintereffen der arbeitenden Schichten, bleiben alle Aufrufe und Briefe, mit denen sie di« Oeffentlichkeit und die sozialistischen Parteien bombardieren, Lippenbe- kenntniffe. Dazu kommt, daß man nie weiß, welche Politik die Konununisten machen wollen. Wir haben ihre Wandlungen so oft mitgemacht, daß wir ihren jeweiligen Standpunkt nicht ernst neh­men können. Wenn Gotttvald zurückkommen wird, dann wird er in dem Briefe, den die KP§ unserer Redaktion geschickt hat, so viel Abweichungen von der Linie finden, dah den Verfaffern grün und blau vor Augen werden wird. So lang« die Kom­munisten eine so fahrige, sprunghafte und dema­gogische Politik machen, so lange sie im Staate und im Parlament nicht positiv Mitarbeiten wol­len, ist eine Gemeinschaft mit ihnen nicht möglich. Die sozialistische Politik in diesem Lande kann sich mit Demonstrationen und Resolutionen nicht begnügen, sie war, ist und wird bleiben eine Poli­tik positiver Arbeit, eine Politik der Tat.

Rückzug der Agrarier Wir haben am Mittwoch darüber berichtet, dah der Generalsekretär der tschechischen Agrar­partei Abgeordneter Fng. Zilka eine Rede ge­halten hat, in der er die Revision unserer Außen» Politik verlangte. Die«Lidovb Noviny", das »Prävo. Lidu" und auch wir haben an dem Ge­nannten die Anfrage gerichtet, worin denn eigentlich diese Revision bestehen und ob etwa die Tschechoslowakei die Verträge mit ihren Verbün­deten kündigen soll«. Dir Verlegenheit der Agrarier, die durch diese Fragestellung entstan­den ist, wurde noch dadurch gesteigert, daß der be­kannte Außenpolitiker Pertinax imEche de Paris" geschrieben hat, die tschechischen Agrarier seien gegen die Zusammenarbeit mit Frankreich und Genf und wollen mit Hitler verhandeln. Darauf antwortet nun derVenkov": Dle Republikanische Partei hat niemals und in nichts die Zusammenarbeit mit der Kleinen Entente lind Frankreich aufgegeben. Sie.hat auf dieser Zusammenarbeit gebaut und ihr Bestreben ist im Gegenteil dahin gerichtet, unter der Füh-

Der Ausbau Unseres Straßennetzes scheitert an der Geldfrage und an dem Personalmangel

Der verkehrstechnische Ausschuß des Abge­ordnetenhauses beschäftigte sich am Donnerstag im Anschluß an ein Memorandum der Stein­bruch-Arbeiterschaft mit dem Stand unserer Straßen und der Arbeitslosigkeit in der Stein­industrie, die bereits 6000 Waggons Granit­würfel für Pslasterzivecke auf Lager hat. 8000 Steinarbeiter sind infolgedessen dauernd von Arbeitslosigkeit bedroht, die Kollektivlöhne wer­den umgangen und Durchschnittslöhne von 16 UL täglich sind in diesem schweren Beruf üblich. Eine Abhilfe könnte nur geschaffen werden, wenn sich die Staatsverwaltung entschließt, zur Pflaste­rung der Staatsstraßen G r a n i t w ü r f e l zu benützen. Ein derartiges Straßenpslaster ist zwar teuerer, doch hält eS mindestens 80 Jahre aus. Wie lange dagegen die Betonstraßcndecken aushalten werden, läßt sich heute noch nicht Vor­aussagen. Arbeiienminister Jng. D o st ä l e k kon­statierte, daß sein Reffort die äußersten Anstren­gungen mache, um die Arbeitsmöglichkeiten zu erhöhen. Im heurigen Budget des Ministeriums sind etwa 800 Millionen für Investitionen vor­gesehen, davon wurden bereits Arbeiten im Ge­samtbetrag von 410 Millionen vergeben. War die Straßen betrifft, so will da» Ministerium künftig bei Neubauten und Rekonstruk­tionen keine Improvisationen mehr durchführen. Die Arbeiten sollen auf Grund eine» bestimmten Planer von den wichtigsten Straßen­zügen internationalen Charakters allmählich bir zu den wichtigeren Bezirksstraßen, die für den Fern­verkehr bestimmt find, weitergeführt werden. Bon den 8661 Kilometern Staatsstraßen find 80 Pro­zent in einem schlechten Zustand; je später man an die durchgreifend« Regulierung dieser Sttaßen ge­hen wird, desto schlimmer wird er für den Staat und für die Steuerträger sein. Ein« Durchführung dieser Rekonstruktionen binnen fünf Jahren käme noch am billigsten, aber es mangelt an finanziellen Mitteln und an den nötigen technischen >'fi r ä f t e ni Das Ministerium hat in diesem Fach -i leinen derartigen Personalmangel, daß Straßen­bauten aus den Jahren 162720 erst 1986 und 1686 kollaudiert werden konnten! Die Bemühungen de» Minister» nach Bermehrung der Zahl der tech­nischen Beamten seien bisher erfolglo» geblieben, obwohl gerade jetzt au» Höheren Staatdintereffen beschleunigt eine ganze Reih« von Straßcnabschnit- ten gebaut werden muß. Hiebei werden etwa 800 Millionen notwendig sein. Der Minister legte dem Ausschuß Karten über den Stmid unsere» Straßennetze» und über di« künftigen internationalen Fernstraßen vor. Die finanziellen Mittel de» Straßensondö reichen nicht au», um die ausgearbeiteten Pläne auch nur zum Teil zu verwirklichen. Zum Schluß erwähnt der Mi­nister die Möglichkeit eine» Unternehmer­kredites für Straßenbauzwecke, der in der Höhe von 600 Millionen Ui angeboten wird. Dabei wär«

natürlich auch die Frage der Verzinsung und Amor­tisierung diese» Betrage» zu lösen. In der Debatte wurde u. a. auch darüber Klage geführt, daß Straßenbauten nur in einem sehr schleppenden Tempo erledigt werden. Oft ver­fließen drei Jahre von der Ueberreichung des Gesuches bi» zum Beginn des Baue», Der Ausschuß faßte seine Wünsche in einer Reso­lution zusammen, in' der die Regierung u. a. aufgcfordert wird, dem Arbeitenministerium solvie den Bezirken und Gemeinden durch eine eigen« Aktion umfangreiche Straßen­regulierungen zu ermöglichen und unverzüglich Verhandlungen zur Vermehrung der Mittel für Straßenbauten einzuleiten. Der Ausschuß emp­fiehlt der besonderen Aufmerksanikeit der Regie­rung die eingangs erwähnte Denkschrift der Steinbrucharbeiter. Bei allen Straßenarbeiten sollen nur Firmen berücksichtigt werden, welche die unter der Aufsicht der Behörden abgeschloffe­nen Kollektivverträge genau einhalten. Die Kommunisten und der 28. Oktober Seit ungefähr einem Jahre weist die Politik der hierländischen Konununisten eine Nervosität und linstetigkeit auf, die der Beweis dafür ist, daß Moskaus tschechoslowakische Filiale völlig führerlos dasteht. Im Dezember, da um die Prä­sidentschaft der Republik gekämpft wurde, schien es, als ob die KPC einen ersten Schritt zu einer realen Politik machen und so zu einer Stärkung der Linken beitragen würde. Wenige Wochen spä­ter kam Gottwald aus Moskau zurück und kanzelte jene ab, welche für die positive Teilab­stimmung der Kommunisten beim Budget und für ihre Politik im Dezember 1086 verantwortlich waren. Die KPC wandte sichwicder jener Dema­gogie zu, in der sich ihre Führer fröhlich tummeln und wohlfühlen und wobei sie sich damit vergnü­gen, auf die Sozialdemokratie, welch« im härte­sten Kampf um die sozialen Rechte der Arbeiter steht, Steine zu werfen. Nun ist Gottwald wieder nach Moskau ge­fahren und seine mehrnmls bestraften Schüler versuchen neuerlich den Kurs aufs demokratische Fahrwaffer zu nehmen. Das Politbüro der KPC hat am 20. September eine Sitzung abgehalten, in der beschlossen wurde, daß sich die Orga­nisationen der Partei an den Manifestationen des 28. Oktober 1986 beteiligen. Dadurch soll, wie es in der bezüglichen Verlautbarung heißt, der Wille zum Ausdruck kommen,in der Republik die demokratischen Rechte und Freiheiten zu ver-

86 ttommy(ßarbox matfit(Revolution ftoman mmi Seit« 0ondu Das waren die sehr soliden Grundlagen der Präsidentschaft Bonamarias. Der frühere Advo­kat hatte die wenigen Tage seiner Regierung be­nützt, um sich zu einem ganz ansehnlichen Tyran­nen zu entwickeln. Während er früher nichts Besseres wußte, als den Prozeß wegen Horatto Galeanas Windhund zu Jahren kommen zu lassen, machte er jetzt wesentlich kürzere Prozesse. Alles, was er billigerweise verlangen konnte, hatte er erreicht. Man konnte ja nicht behaupten, daß das Volk ihm spontan allerorten zujubelte, aber das hatte er kaum erwartet. Im Gegenteil, er sah nur Feinde um sich, er spürte überall heim­liche Widerstände; doch er rächte sich mit einer Bosheit, der man den Scharfsinn nicht absprechen konnte. Er rächt« sich für seine subalterne Ver­gangenheit und auch für di« Demütigungen, die ihm nicht einmal jetzt erspart blieben. Da erschien zum Beispiel jeden Morgen der Konsul Ritchie oder schickte auch bloß einen seiner Leute mit den Wünschen seiner Regierung, die durchaus nicht schüchtern auftrat. Bonamarfa fluchte unhörbar, aber er konnte nichts anderes tun, als ein höfliches Grinsen aufsetzen und ge­horchen. Das büßten nachher ein paar-arme Teufel, die er grundlos einsperren ließ. Die Deputierten hatten nicht gerade viel Mut gezeigt, und das sah Bonamaria als einen Sieg seiner unbezwinglichen Persönlichkeit an. Er konnte sie nicht, wie er es gewünscht hätte, sämtlich an di« als Requisit eines geordneten Staatswesens so unentbehrliche Mauer stellen, diese Halunken, die gelacht hatten, als Milio de Algara.' ihm einen.Hanswurst nannte, denn der Konful Ritchie verlangte, daß Bonamaria. von der Deputierten­

kammer als Präsident bestätigt wurde. Sonst, erklärte er, würde seine Regierung ihn nicht an­erkennen. Und das war uirbedingt nötig, soviel wußte Bonamaria aus der Geschichte ganz Mit­ telamerikas . Die Deputierten machten übrigens gar keine Schwierigkeiten; einige hatte Martinez an seiner Option beteiligt, andere ließen sich gern durch Staatsstellungen mit deni Umsturz versöhnen, manche waren auch bloß verängstigt; aber es gab auch folche, die sofort nach der Revolution die Stadt verlassen hatten. Immerhin genügten die vorhandenen, um die Wahl des neuen Präsiden­ten zu legalisieren. k Das hinderte nicht, imß die Anerkennung sich trotzdem von einem Tag zum andern ver«' zögerte. Die Bewohner Sälvadolids sah man kaum. Die Straßen lagen ziemlich öde da, viele Ge­schäfte hielten ihre Schaufenster geschloffen, denn e» gab noch die zweihundert Parteigänger de» Präsidenten Bonamaria, die keine Lust zeigten, sich wieder abschieben zu lassen. Sie vertranken ihren Taglohn zumeist in der Schenke Zedekiah Openshaw», die ihre Plünderungsschäden noch immer mit patriotischem Stolz zur Schau trug, und nachher randalierten sie in den Straßen. Es verging kaum eine Pacht, ohne daß dle Ma­rinesoldaten einschreiten mußten. Das Theater hatte geschloffen, die Truppe war bereits am nächsten Tag abgereist. Der Direktor Taldari ließ«S teilnahmslos geschehen, daß sein Ensemble sich zerstreute. Was lag, ihm daran? Er irrte durch die Straßen und fragte . alle Leute, die er kannte, Nach Fulvia, Der Inspizient Agostin hatte viel zu tun/?' UM ihn immer wieder einzüfangen und nach Hause zu bringen. Sie wird schon wiederkommen", tröstete er seinen Thef, denn in seinem Innern kämpften zwei Seelen. Es war stolz Und glücklich gewesen, seiner Göttin Vertrauter seim aber er hing: doch, auch an seinem Direktor und konnte nicht

mitansehen, wie der immer mehr verfiel. Er re­dete zu ihm, er versuchte ihn durch die Erinnerung an die großartigen Abende in Florenz und Buenos Aires , in Mont« Carlo und Rio de Janeiro zu beleben. Taldelari lächelte nur schmerzlich und schüttelt« den Kopf; er hatte ein Bild FulviaS vor sich. Fulvia als Rosine! Wenn sie nur wenigstens in Sicherheit istl Mehr will ich nicht", klagte er. Darüber beruhigte ihn Agostin; aber Taldelari glaubt« dem Jnsps- zientcn nicht recht, denn der durste ja nicht die Wahrheit sagen, und so klang sein Trost recht all­gemein und unsicher. Taldelari war schon mehr­mals bis ins Vorzimmer des Präsidenten vorge­drungen; vielleicht wußte der etwas. Doch der wußte ebensowenig; obgleich er alle Mittel aufwandte, seine ganz« Macht, eine Armee von Aufpaffern dazu benützte, um Fulvia zu finden. Im Regierungsgebäude war sie bexeits am Morgen der Verhaftung des Rodriguez nicht gewesen. War sie abgereist? Mit wem? Martinez war es nicht; der fuhr noch immer sein schönes Automobil durch die Stadt. Und suchte gewiß auch nach Fulvia. Das war. ein., schwacher Trost für Bonamaria. Jedett Tag,- wenn er. ihn sah,, ver« suchte, er in den Mienen de» andern zu lesen, ob. der erfolgreicher gewesen war, al» er selbst, Er litt furchwar darunter. Fulvia-7- dar wäre für ihn die, sichtbare Krönung seine» Siege» gewesen. Das bedeutete, sobiel wie die Anerken­nung durch Amerika .. Mehr noch, denn e» war jener große persönliche Erfolg, nach dem er lechzte, und der sich nicht durch Einkerkern harmloser Ha­senarbeitei: erzwingen ließ,!die manchmal ein klei­ne» Spottlied, sangen, das man sehr schnell auf ihn versaßt hatte. Schließlich war sie e».ja, um de­rentwillen er. sich vor allem in diese» Abenteuer gestürzt hatte. Was nützte majestätischem Gang, Herrscherblick und jene laut« Brutalität, die er, wie alle unsicheren Menschen, für. Energie'hielt? Und die Staätsmaschine, die er in' großar­tiger Ordnung an sich gerissen hatte, funktionierte

Devalvation: Alles rennet, rettet, flüchtet..,

rung Hodjar zur Verbreitening der angeführten Zusammenarbeit auf Mitteleuropa zu gelangen. E» ist natürlich, daß die Kleine Entente und Mit­ teleuropa ihr Verhältnis zu Deutschland ebenso sucht wie e» Frankreich , Italien und England . suchen. Wir leben nicht im luftleeren Raume und wir können nicht isoliert leben, wenn unser« Grenz« un» zu zwei Dritteln mit ter deutschen Kulturnation verbindet. Der Schluß, zu dem Per- tinaz gelangt, ist überstürzt und entbehrt jeder Grundlage. Wir nehmen von Genf da», wa» darin Positive» ist, aber wir sind nicht polittsche Roman­tiker, um davon mehr zu erwarten, al» er der Welt geben kann. Unser Bündnis mit Frankreich hat ein« reale Grundlage, weil«r da» Bündnis zweier Nachbarn Deutschland » ist. Schließlich erNärt das Blatt:Sofern-wir von der Revision in der Außenpolitik sprechen, handelt«» sich vor allem um die Revision der Methoden." Wie man sieht, hat also da» Zenkai­organ der tschechischen Agrarier abermals einen Rückzug angeketen, wie die» in der letzten Zeit öfters ge'^ehen ist. Daß die Leitung des Blatte­besonders klug ist und daß die Schreiblveise des Venkov" dazu beiträgt, die Autorität der größ­ten Regierungspartei zu stärken das wird wohl niemand behaupten.

Präsident Dr. Bene» empfing am Donner», tag den Vorsitzenden der Regierung Dr. Milan H o d j a. Hierauf empfing der. Präsident die englische Journalistin Elisabeth Wirkepian, Aenderunge» am Flaggengesetz/ Ein Sub­komitee des Verfaffungsausschuffes befaßte sich am Donnerstag mit einzelnen Bestimmungen des Flaggengesetze», dar vom Parlament noch kurz vor den Ferien hätte verabschiedet werden sollen, dann aber wegen verschiedener Eimvände bis auf wei­teres vertagt worden war. Das Subkomitee ver­handelte die Artikel 1 bis 8 bis zum 8 14 und nahm unter Zustimmung der Vertreter des Innenministeriums verschiedene Aenderungen vor. Die Beratungen werden Freitag fortgesetzt werden.. Der Minister für auswärtig« Angelegenheiten Dr. Krofta ist Donnerstag abend» von Genf nach Prag zurückgekehrt. Er ttaf mit seinem Gefolge mit dem Pariser Schnellzug auf dem Wilsonbahnhof ein.

auf einmal auch nicht recht. Er hatte an Stelle des üeinen Verwaltungsapparates, mit dem Rodri- guez die Geschäfte der Negierung besorgte, eine ganze. Reihe, neuer. Staatsämtet ins Leben geru­fen. Staatssekretäre, Untersekretäre, Gehilfen der Untersekrctäre, die Staatskaffe war ja gut gefüllt,' und Man brauchte Anhänger. Aber wenn er im Staatsrat auf-und ab ging, fühlte er dunkel» wie die Präsidentenwürde um sein« magere Persön­lichkeit schlotterte. Und er drehte sich- manchmal plötzlich um, weil er ein heimliches Lachen Hinte ? sich fürchtete. Ein Mann mußte wissen, wo Fulvia wart Rodriguez. Rodriguez war überhaupt der Punkt, um den Bonamaria» Gedanken ununterbrochen kreisten. Solange Rodriguez lebte, gab es keinen!. endgültigen Sieg. Bonamaria. Hatzte ihn täglich! wütender.- Er konnte ihm nicht verzeihen. Vor! allem nicht FulviaS Liebe . Aber auch nicht, daß! jener-gleichmütig und mit der selbstverständlichen! Würde,-die Bonamaria nie erreichen konnte! m»! Gefängnis ging, während sein. Besieger»sich auf\ dem Prästdentenstuhl in Angst und Unsicherheit\ verzehrte. Rodriguez mußte fort. Im Guten oder Im Schlimmen. Solange der lebt«, war alles mög­lich. Die Stimmung in der Stadt war ihm gleich­gültig; die Marinefoldaten sorgten schon für Ruhe, aber auf dem Land« schien die Bevölkerung-durch­aus nicht geneigt, sich dem Umsturz zu fügen. Mqn meldete schon aus manchen Gegenden Unruhen. Und Rodriguez war selbst im Gefängnis ein ge­fährlicher Nebenbuhler. Das Volk, hing doch mehr an ihm, als Bonamaria geglaubt hatte. Ja, e» mußte etwas geschehen, etwa» Entscheidende», Bonamaria schob den Unterliefet bot, und sein- Schnurrbart.sträubte sich. Er wußte wohl,» geschehen müßte,, aber bisher hatte er dazu den Mist nicht aufgebracht, Da» war doch noch etwa» anderes, als mit Kriegsgerichten gegenarmselige, ungeschützte Menschen zu- wüten.. (Fortsetzung folgt.)