Nr. 229

Freitag, 2. Oktober 1936

Sudetendeutscfier Zeitspiegel

Kommunistische Vernebelungs­Versuche

Kreibich braut eine Dolchstoß- Legende

Karl Kreibich, der seinerzeit Tro ki über] Lenin   stellte, befürchtet offenbar, daß seine Tage in der KPC gezählt sind. Er sucht nun ein Alibi durch neue Attacken auf die Sozialdemokratie zu erbringen. Wir würden dieser Form eines ver­zweifelten politischen Existenzkampfes weiter keine Beachtung schenken, wenn sich Streibich nicht ge= rade die spanischen   Ereignisse zum Gegenstand seiner linientreuen Fleißaufgabe gewählt hätte. In der Roten Fahne" vom 1. Oktober versucht er im Hinblick auf die kritische Lage in Spanien  schon auf Vorrat eine parteipolitische Schuldlüge zu konstruieren. Darauf wollen wir ihm so weit uns nicht ernste Rücksichten auf die helden­haft kämpfenden spanischen   Genossen eine Schweigepflicht auferlegen mit aller Deutlich­teit antworten.

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Kreibich findet, daß die Sozialdemokratie' nicht weniger für das republikanische Spanien   tun fönnte, als sie tut. Er liest zu wenig von unseren Sammlungen. Hier fange das Beschämende", je vom Gesichtspunkt der internationalen Solidari­

tät, der Skandal" an. Man hätte das Verbot

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der Sammlungen, die Beschlagnahme von Geldern usw. schweigend hingenommen. Unsere Ver trauensmänner fönnten bestätigen, daß diese Vor­würfe unbegründet sind, wer dazu den Willen hatte, fand, ohne in einen Staatskonflikt mit dem Innenministerium zu geraten, genügend legale Möglichkeiten, auf finanziellem Gebiete feine Solidarität zu befunden. Keiner Organisation war es verwehrt, die erforderlichen Beschlüsse zu fassen. Sollten sich diesmal die kommunistischen  Kassiere ihre hellen Köpfe gar nicht zerbrochen

haben?

Streibich unterläßt es nicht, dem sozialdemo­kratischen Skandal" die großzügige Solidari­tätsaktion der Werktätigen der Sowjetunion  " entgegenzuhalten. Wir wissen ganz gut, daß die Sowjet- Kommunisten einer nach Waffen rufenden Regierung, die über 20 Milliarden Goldpesetas verfügte, einige Millionen-t u be l zugeschickt haben.

Was meint er mit solchem Geschwätz? Sol­len die sozialistischen   Arbeiter unseres von Dif taturen eingekreisten Landes mehr tun, als die 20 Millionen Gewerkschafter der Sowjetunion  ? Ist Stalins   Verhalten nach der Auffassung Kreibichs Berrat vor dem Feinde"?

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reibich beruft, besteht darin, daß seine Partei Die einzige kommunistische Tat, auf die sich eine Intellektuellen- Delegation nach Spanien  schickte, die sodann in Prag   eine Versammlung ab­hielt. Es ist nicht leicht, bei der Beantwortung die­ser Prahlerei die gebotene Rücksicht auf die Sache zu nehmen. Daß führende Männer der SAJ und des IGB mehrfach in Spanien   waren, ist bekannt. Daß sie sich nach ihrer Rückkehr nicht mit einer Ver­fammlungsrede begnügten, geben wir gerne zu. Die beiden sozialistischen Internationalen haben mehrfach getagt, um alle vorhandenen Möglichkei­ten der Solidarität für die spanischen   Kampfge­

Was geht da vor?

Arbeiterfürsorge- Lotterie

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Eines der größten und bedeutsamsten Hilfs= werke des Verbandes Arbeiterfürsorge ist zwei­felsohne das im Jahre 1933 für unsere gesamte Arbeiter- und Angestelltenbewegung ins Leben

noffen zu prüfen. Die bittere Wahrheit ist nun, gerufene Jugenderholungsheim Ar­daß zu den organisatorischen Mängeln, die den beiter fürsorge in Sirschbergam See. Abwehrkampf in Spanien   selbst furchtbar er- Das Heim dient in hervorragender Weise einer schwerten, von außen zu wenig Hilfe geleistet der Hauptaufgaben der Fürsorge: der gesund­werden konnte. Auch wenn es wahr wäre, daß von heitlichen Ertüchtigung unserer Jugend, es ist der Sozialdemokratischer Seite nur die Solidarität mit Stützpunkt der Erholungsfürsorgetätigkeit der Be Worten befundet wurde, hätte Herr Streibich noch zirksvereine Arbeiterfürsorge; aber auch Kran­fenversicherungsanstalten, Gewerkschaftsgruppen. immer aller Grund, zu schweigen. der Sozialistische Jugendverband entsandten Kin­Die III. Internationale hat zu der spanischen der und Jugendliche zur Erholung in das in jeder Tragödie überhaupt nicht das Wort ergriffen. Beziehung musterhafte Fürsorgeheim. Bisher Sic durfte den Neutralitätskurs der Regierung fonnten 968 Kinder und weit über 1000 Jugend­Stalin nicht einmal durch einen Aufruf stören. liche in Hirschberg Erholung finden, doch waren Dafür hat die Rote Hilfe" nach Barcelona Klei- dies nur die Erholungsbedürftigsten, die Gefähr der geschickt, auf denen schon der Sowjetstern auf- detsten. Seit 1935 aber genügen die Plätze nicht genäht war.

mehr, obwohl bereits ein weiterer Bau in Hirsch­und Einheitsaktionen in der Tschechoslowakei   auf mähr.- ſchlesischen Bezirke infolge der weiten Ent­Kreibich meint, daß gemeinsame Aufmärsche berg  , mit 50 Betten, errichtet wurde und die Beschlüsse der Sowjetregierung und der konserva- Fahrspesen nur eine kleine Zahl von Kindern und die Haltung der französischen   Radikalen, auf die fernung und der damit zusammenhängenden hohen tiven Regierung Englands wohl entscheidenden Jugendlichen entsenden konnten. Einfluß nehmen könnten. Wenn dem so wäre, Große Sorge macht dem Verband Arbeiter­würden wir Tag und Nacht marschieren. Aber fürsorge die Erhaltung dieses wunderschönen, Kreibich weiß selber, daß er mit solchen Argu- hygienisch einwandfreien Erholungsheimes, die menten die Arbeiter bewußt irreführt. Ihm geht Realisierung des geplanten Baues eines ähnlichen es nicht um die Hilfe für Spanien  , sondern um Heimes in Mähren  - Schlesien  . Den Verband von die Fabrikation einer neuen Haß- Legende gegen dieser Sorge wenigstens teilweise zu befreien, ist Aufgabe der dritten Sachlotterie des die Sozialdemokratie. Ein armseliges Gewerbe. Verbandes Arbeiterfürsorge.

Sinkende Schülerzahlen in Olmütz  . Die Schü-| lerzahlen an den Volks- und Bürgerschulen der Die Henleinpartei hat für Freitag abends Stadt Olmüß sind auch im heurigen Jahre wieder Versammlungen einberufen, in die sie die Argesunten. So werden die tschechischen Volksschulen beitslosen besonders einlud. Es ist kaum von Groß- Olmüß im heurigen Schuljahre von anzunehmen, daß den Arbeitslosen ein Bericht 3742 Kindern besucht, was gegenüber dem Vor­über die Erfolge der SdP im Kampfe gegen die jahre einen Verlust von 62 Schülern bedeutet. An Arbeitslosigkeit wird gegeben werden, denn solche den deutschen   Volksschulen sind 736 Schüler ein­Erfolge sind nicht vorhanden. Auch kann man nicht gut glauben, daß die Arbeitslosen zu einer Aktion aufgerufen werden sollen, die etwa der Verwirklichung des SdP- Programms: Arbeit fir 300.000" gelten soll: Nach diesem Programm träht nicht einmal in der Hauptleitung der SdP noch ein Hahn.

In Wirklichkeit handelt es sich bei den für heute abends einberufenen Versammlungen nach unseren Berichten um einen Versuch, eine spontane" Aktion der Arbeitslosen zustan­dezubringen. D. H., die Arbeitslosen sollen wie der einmal getäuscht und gegen die Wahrneh­mung ihrer eigenen Interessen aufgeputscht wer­den. Wir wollen sehen, ob die Spontanität" der Versammlung überzeugend und wirkungsvoll genug sein wird.

Sonst hat Sowjetrußland die gleiche Neutra­Lität eingehalten, Dabei weiß Kreibich ganz gut, daß seine Partei­genossen in dem russischen 170- Millionen- Reich unbeschränkt herrschen, während Blum mit einer starten Rechtsopposition und sogar mit dem Die Kommunisten haben Pech! Widerstand einer Regierungspartei Vor einiger Zeit hat die Rote Fahne" den zu rechnen hatte. Man könnte Blum höchstens vorwerfen, daß er aus diesem Anlaß nicht zurück- Brief von Sozialdemokraten und Beziehern der getreten ist und damit das Volksfront- Regime zu sozialdemokratischen Presse aus Mährisch- Schön­Fall gebracht hat. Das wollten aber die franzö-| berg veröffentlicht, in dem gegen die Stellung­fischen Kommunisten selber nicht. Sie haben Blum nahme unserer Presse zum Moskauer   Urteil pro­ihr Vertrauen nicht entzogen. Kreibich verfällt wieder in die unbekümmerte testiert wird. Wir haben festgestellt, daß die mei­Tonart seiner besten Spaltungstage, wenn er, sten der Unterschriebenen gar nicht zu den Bezie ohne sich solcher Niedertcacht zu schämen, schreibt: hern der sozialdemokratischen Presse gehören, daß Den sozialdemokratischen Arbeitern wird von eine Unterschrift gefälscht ist und daß die anderen ihren Führern zugemutet, ihre spanischen Klassen- Unterschriebenen nicht wußten, es gehe um eine brüber und Parteigenoffen, die von den faschisti- Aktion der Kommunisten, die in der., Roten fchen Bestien ganz Europas   angefallen werden, schmählich im Stich zu lassen Fahne" ausgeschrotet werden soll. Die Kommu­grenzt das nicht an Verrat vor nisten haben also mit den Sozialdemokraten, die dem Fein be." sie ihre Freunde nennen, nicht viel Glück.

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Jeder Arbeiter, jeder Angestellte, alle kön= nen mithelfen, Arbeiterkindern, Jugendlichen, den dringend notwendigen Erholungsaufenthalt zu sichern, indem sie die dritte Sachlotterie des Ver­bandes Arbeiterfürsorge unterstützen! Jeder kaufe Lose der Arbeiterfürsorge!

FURSORGE

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ARBEIT

geschrieben worden, was ein Abgleiten um 39 Kinder gegenüber dem Vorjahre ergibt. An den tschechischen Bürgerschulen ist die Zahl um 16 ge= stiegen, so daß heuer insgesamt 2628 Schüler gezählt werden. Bezeichnend ist, daß an den deut­schen Bürgerschulen kein Zuwachs, sondern ein Abgang von 14 Kindern festgestellt werden konnte. Derzeit werden diese Schulen von 586 Kindern besucht. Während die Volkszählung des Jahres 1930 für Groß- Olmüß noch mehr als 20 Prozent Deutsche   ergab, beträgt der deutsche Anteil an den Schülerzahlen im heurigen Jahre nur mehr 16.43 Prozent.

180.000 K

EFFEKTEN­

VERBAND ARBEITERFORSUE

ZIEHUNG 27.2 193

LOTTER

Lose sind zu haben bei den Vertrauensleuten der verschiedenen Organisationen.

,, Aus der Sdp" weiß die..N. Morgenpost" zu berichten: Der Schwerpunkt der Verhandlungen mit der Opposition" ist nach Groß- Ullers- Das einseitige Pressebureau. Ein Leser dorf verlegt worden, wo sich alle maßgebenden Persönlichkeiten zusammengefunden haben.

ALPA

Franzbranntwein

regelt den Blutkreis­lauf und wirkt wohlig auf die Nerven

schreibt uns: Seit langer Zeit machen wir die Beobachtung, daß die Rundfunkmel= dungen des Tschechoslowakischen Pressebureaus im Rahmen der deutschen   Sendungen ängstlich alle Nachrichten vermeiden, die Erfolge für die Demokratie bedeuten. Da gab es Wahlen in Schweden   und Dänemark  , die für die euro­ päische   Demoktatie doch nicht unbedeutend waren, doch der Nachrichtendienst für den deutschen   Hörer wußte um dreiviertel 7 Uhr abends davon nichts, obwohl in Prag   die Mittagsblätter bereits die Nachricht gebracht hatten. Am vergangenen Diens tag sind keine Morgenblätter erschienen; um 10 Uhr vormittags gab es einige Nachrichten in der deutschen   Relation, aber kein Wort von den be= deutsamen Wahlen in Lodz  . Leider ist unser Pressedienst eifrig bemüht, nichts zu bringen, was auf der rechten Seite Mißfallen erregt. Da die CSR   aber eine demokratische Politik im Snern und nach außen führt, möchte auch der Pressedienst im Rundfunk darauf Rücksicht nehmen.

Er weiß in einem Aufsaße, den er in der Welt- lum Trozki moralisch zu verurteilen, zu Geständ-| fern es sich um die Ideen Trokkis handelt, Fühne" veröffentlichte, bloß zu sagen, daß die Er-| nissen bewogen habe. Dann wäre es Aufgabe des braucht kaum wiederholt zu werden, daß es nicht

Heinrich Mann  und das Moskauer   Urteil teilhafte Meinung der angelsächsischen Welt, Geheimnisses zu arbeiten. Wo aber ist diesmal fern sind uns besondere Sympathien für den einen Urteile Weiden aften Revolutionären die Büchologen, an der Enträtselung des dunklen jene sind, zu denen wir uns bekennen, und ebenso

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daß Moskau   schon tief in der Normalisierung die Psychologie des Romanciers Heinrich Mann   oder anderen der Angeklagten. Unsere Verurtei Seine Sittlichkeit, sein Gerechtigkeitsgefühl, näte, beeinträchtigt. Wenn aber zum Scha- geblieben? Weiß er nicht, daß in einer Zeit, die lung des Moskauer Ürteils geht aus von grund­feine Geiſttreue haben Heinrich Mann   zum ent- den der Revolution- Verschwörer auftraten, uns im Vergleiche mit dem trüben Zwielicht der ſäblich- sozialistischer Ethit, die es ſchaudernd ab­schlossenen antifaschistischen Kämpfer gemacht, dann mußten sie, zum Nußen der Revolution, heutigen gar nicht mehr als so dunkel erscheint, lehnt, daß Menschen nicht einer Tat, sondern einer seine Erkenntnis führte ihn in die Reihen der schnell und gründlich verschwinden." Eine pan- Menschen hingerichtet wurden, weil sie Hererei Meinung wegen hingerichtet werden und die, wenn deutschen   Revolutionäre. Der deutsche Revolutio- lich saloppe Art, von einer sechzehnfachen Hin- eingestanden hatten? Weiß Heinrich Mann   nicht solche Hinrichtungen im Namen des Sozialismus när Heinrich Mann  , den sein konsequentes Den richtung zu sprechen: schnell und gründlich ver- aus der neueren Justizgeschichte von Selbstbe- und damit als Schändung des Sozialismus er­ten über bloße Feindschaft gegen die Hitler- Var- schwinden"! Doppelt pemlich eine solche Sprache, schuldigungen, die sich als unwahr erwiesen? Weiß folgen, das auch schmerzlich als Lähmung der barei weit hinausgeführt hat zu sozialistischem Be- wenn sie die eines Mannes ist, der als Sprecher er nicht, daß die Aufgabe moderner Justiz die Er- moralischen Kraft des Antifaschismus empfinden. fenntnis, will Dauer des Friedens, nicht nur aus der Human tät gegen den Faschismus bekannt ist! forschung der Wahrheit ist, daß ihr Geständnisse Im selben Auffaze spricht Heinrich Mann Menschlichkeit  , auch deshalb, weil er der Ueber Wenn im Dritten Rei. Verschwörer", die teine nicht genügen? Weiß er nicht, daß es in Mostau an anderer Stelle davon, daß ein Volk auf seine zeugung ist, der Friede sei Feind des Faschismus, andere Schuld" tragen als die anderer als der feine Verteidiger gab, teine Beugen, teine tat- Freiheit vergessen haben fann". Die Erinnerung Gefahr für ihn. In Sowjetrußland sieht er, mit vorgeschriebenen Gesinnung, also genau die sächlich dem Gerichte vorliegenden Dokumente, mag ihm ausgegangen sein, was Freiheit eigent­vollem Rechte, eine der wichtigsten Friedens gleiche Schuld wie Sinowjew   und Kamenet, tein Beweismaterial, daß es nichts gab als die lich ist. Das öffentliche Gesetz der Menschen= mächte der Zeit. Er sieht in Sowjetrußland noch schnell und gründlich verſchivinden," nämlich Selbſtbezichtigungen der Angeklagten und daß in würde und eine nicht befohlene, sondern erlebte mehr und anderes: sozialistischen Gegenpol Hit- durch die Hinrichtung, dann erhebt sich Heinrich diesen Unrichtigkeiten nachzuweisen sind? Ordnung." Ist nicht, genau wie in faschistischen ler- Deutschlands. Und von solchem Einschätzen, Manns Stimme zum Protest, und wenn in Aber: Rolland hat nicht protestiert, ich kann Staaten, die die Gesinnung töten, auch durch die­von solchem Gegenüberstellen, bei dem selbstver- Sowjetrußland die verbotene Gesinnung auf es auch nicht. Vielleicht haben wir mehr Phan- sen Prozeß und die ihm folgenden Schüsse gegen ſtändlich Sowjetrußland als unendlich größer, gleiche Art aus der Welt geschafft wird, dann taste, wovon manches abhängt." Die Dichterphans die sechzehn Verurteilten, ist nicht durch diesen überlegener erscheint, bis zu völlig kritikloſer Be- findet er das in Ordnung! Sieht Heinrich Mann   taste in Ehren! Aber in diesem Falle scheint ein- sechzehnfachen Justizmord die Menschenwürde ver­wunderung, bis zu gläubigem Ja- Sagen zu jeder nicht, erkennt er nicht, daß der Mostauer Prozeß rich Mann mehr Glauben als Phantasie zu haben. Tezt worden? Ist nicht Verlegung der Menschen­Erscheinung der sowjetrussischen Welt ist es nicht und die Moskauer   Massenhinrichtung der Denn gerade wenn er seine Phantasie hätte spie- würde durch Sozialisten, im Namen des Sozias mehr sehr weit. schlimmste, gefährlichste Schlag gegen die mora- len lassen, wäre er nicht an der Oberfläche ge- lismus, etivas viel Schrecklicheres für das Gerade Intellektuelle, Künstler wie André lischen Kräfte des antifaschistischen Kampfes blieben, sondern ein wenig tiefer in die Hinter- Empfinden von Sozialisten als die durch den Gide und Heinrich Mann  , die wir lieben wegen waren? gründe des Moskauer Prozesses   eingedrungen. Faschismus, mit dessen Wesen doch das tägliche ihrer tapferen Stellungnahme für die Arbeiter- Aber die Sechzehn haben doch gestanden! Sie Die entscheidende Frage ist doch die, ob es eine Schänden der Menschenwürde untrennbar vers tlaffe, neigen, sobald sie ihre Kritik der bürger- haben bereut und ihre Verurteilung begrüßt! gewaltige Mordverschwörung gab, an der außer bunden ist? lichen Gesellschaft zum Sozialismus geführt hat. Warum sollte ihre Steue gespielt und unter fal- den Angeklagten auch Troyti und die Gestapo   Wie viel richtiger, um wie vieles sozialistis zu kritikloser Bewunderung Sowjetrußlands. Sie schen Voraussetzungen ihnen auferlegt sein?" Das beteiligt waren, und da für eine solche Verschwöscher und damit in Wahrheit revolutionärer als brauchen den Glauben an die Matellosigkeit ist gewiß eines der großen Rätsel des Moskauer rung feinerlei Beweis erbracht wurde, bleibt Heinrich Mann   hat jene schlesische Textilarbeiterin ihres Ideals. Jeder Glaube aber ist kritiklos. Prozesses und vielleicht genügt die Erklärung keine andere Möglichkeit als die, daß Stalin   aus geurteilt, die vor wenigen Tagen, als über den Diese Kritiklosigkeit gegenüber Sowjetruß nicht ganz, daß man sie, etwa mit dem Hinweis innerpolitischen und persönlichen Gründen die Moskauer   Prozeß gesprochen wurde, erklärte: land führt Heinrich Mann   zu einer sehr zu friti- auf das Beispiel des Ramsin  - Prozesses und mit Gesinnung richten ließ, Ideen zu töten versuchte Ich kann mir nicht helfen, das schmeckt nach jiezenden Bejahung auch des Moskauer   Prozesses. der Begründung, man brauche ihre Verurteilung, durch das Töten der Träger dieser Ideen. So I Hitler!"

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