Nr. 240

Donnerstag, 15. Oftober 1936

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Volkswirtschaft und Sozialpolitik Vor den Parlamentswahlen in Norwegen

Ausfuhr weiter steigend

Fertig­

Exportsteigerung im September 50 Millionen, seit Jänner 350 Millionen gegenüber dem Vorjahr- Septembereinfuhr rückgängig. warenausfuhr 34 des Gesamtexports

Reiner Warenverkehr

Einfuhr Ausfuhr.

Aktivum.

-

Sept. 1936

Sept. 1985

1986 15,848.000 +50,313.000

611,084.000 707,997.000 98,918.000

626,482.000 659,684,000

88,252.000

( R. F.) Am kommenden Sonntag findet die sozialistischen Zielsetzungen zusammen­Teßte heurige Parlamentswahl im roten Sfandi faßte. Durch diese Politik wurde die Bauernpar­navien statt. Nach den Wahlen in Dänemark , tei gezwungen, die Arbeiterregierung zu tolerie­Finnland und Schweden werden auch die nor- ren. Die faschistischen Strömungen, die sich in­wegischen den Beweis dafür liefern, daß der nerhalb der Rechten geltend machten, fanden zwar demokratische Sozialismus in Nordeuropa sich in bei Mitgliedern der letzten bürgerlichen Regierung einem unaufhaltsamen Aufstieg befindet. offene Unterstützung; aber gerade diese Unter­Der Norwegischen Arbeiterſtüßung war es, die bei den letzten Storthing­partei, die gegenwärtig die Regierung des wahlen zu dem Wahlerfolg der Arbeiterbewegung Das Statistische Staatsamt veröffentlicht folgende Daten über unseren Außenhandel im Sep Landes in den Händen hat, fehlen zur ab entscheidend beitrug. Die Norwegische Arbeiterpartei steht bis tember dieses Jahres: soluten Mehrheit nur mehr se ch s Mandate. Da die Kommunisten völlig bedeus iezt noch außerhalb der Sozialistischen Arbeiter tungslos sind, und sich mit ihrer gemeinsam Internationale. Dies ist das Ergebnis eines mit den Konservativen betriebenen! Heze lebereinkommens, das im Jahre 1926 zu der gegen Troßfi innerhalb der Arbeiterschaft be- Verschmelzung der damaligen norwegischen Set­stimmt teine neuen Sympathien erworben haben, tion der Internationale mit der 1923 aus der und da auf der anderen Seite die Politik der Komintern ausgetretenen Norwegischen Arbeiter­In diesem Rahmen hat im September die schriften für Rohstoffbezüge zurückzuführen. Die: sozialistischen Regierung Norwegens ebenso große partei führte. Die Sozialistische Arbeiter- Inter­Ausfuhr von Fertigwaren eine Höhe vor ser Rückgang der Rohstoffeinfuhr beträgt ſowoh: Erfolge aufweisen fann wie die sozialistischen nationale wollte der Vereinheitlichung der nors 541.758.000 erreicht. sie beträgt also rund gegenüber dem Auguſt 1936 als auch gegenüber Regierungen Dänemarks und Schwedens , ist die wegischen Arbeiterbewegung fein Hindernis in den drei Viertel unserer gesamten Warenausfuhr. Die dem September 1935 rund 35 Millionen. Erwartung nicht unbegründet, daß die Wahlen Weg legen, gab aber der Erwartung Ausdruck, Steigerung des Fertigwarenerports gegenüber Stark gestiegen ist die Einfuhr von Fertigwaren dem vorjährigen September( 498.411.000)( um rund 50 Millionen), die eine Höhe von 216 vom 18. Oktober eine rein sozialistische Mehrheit daß die vereinigte norwegische Partei den An­ergeben werden. schluß an die internationale Arbeiterbewegung deckt sich fast vollkommen mit der Steigerung der Millionen erreicht hat. Die Ursache dieser Er­Dies wäre im Interesse einer gesicherten finden werde. Diese Erwartung hat sich bei den Gesamtausfuhr überhaupt. Die Einfuhr ist zwar scheinung ist der Zwang, von den sogenannten weiterentwicklung nur zu begrüßen. Man wird Gewerkschaften, die wie in England und Bel­gegenüber dem heurigen August um rund 27 Mil- Clearing- Ländern, hauptsächlich Deutschland . bei der Betrachtung der Verhältnisse in Norwegen gien der Partei kollektiv angehören in die­Tionen gestiegen, liegt aber unter Vorjahrshöhe. Waren zu beziehen, die zum Großteil im Inland nicht übersehen dürfen, daß die radikalere Ein- sem Jahr mit dem Beitritt zum Internationalen Dieser Rückgang ist auf die Einfuhrbeschränkung erzeugt werden könnten. stellung der Norwegischen Arbeiterpartei, die bis Gewerkschaftsbund erfüllt. Auch zwischen der durch die( jetzt wieder abgebauten) Devisenvor­1923 der Stommunistischen Internationale ange- Norwegischen Arbeiterpartei und der internatio= hört hatte, einen weit größeren Gegensatz zu nalen Sozialdemokratie bestehen keine programs allen bürgerlichen Parteien im Gefolge hatte, matischen und tattischen Gegensätze mehr, so daß als es in Dänemark und Schweden der Fall ist. der politische Anschluß der Arbeiterbewegung Nors Die. Minderheitsregierung, die die norwegischen wegens an die Internationale dem gewerkschaft­Sozialisten im Jahre 1927 gebildet hatten, wurde lichen binnen furzer Zeit folgen wird. binnen vierzehn Tagen von den vereinigten bür- Skandinavien ist das Muster für eine lon gerlichen Parteien gestürzt, und der Aufschwung ſtruktive Politit des demokratischen Sozialismus der Partei, der je an die Regierung und bis geworden. Dieſe Bolitit iſt auch die der nor knapp an die absolute Mehrheit heranbrachte, war wegischen Arbeiterbewegung. Es ist mit Ve= das Ergebnis einer Politik, die die Interessen stimmtheit zu erwarten, daß sie auch in diesem der Fabrikarbeiter, der landwirtschaftlichen und Lande ihre Früchte zeitigen und Anregung und Waldarbeiter, der Kleinbauern, der Fischer und Lehre für die sozialdemokratische Politik in allen ter des Fürsorgeministeriums erweitert werden der arbeitenden Intelligenz unter ausgesprochen Ländern werden wird. foll, welcher die Interessen der Angestellten und Verbraucher schüßen würde. Die Angestellten Sozialdemokratische Landsthingmehrheit ver­müssen eine vollberechtigte Vertretung in den stärkt.( vn.) Die Volksvertretung der Faeroer Verwaltungs- und Vollzugsorganen der Gesell- Inseln im hohen Norden, die zu Dänemark ge­schaft erhalten. Die Lohn- und Arbeitsbedingun- hören, das Lagthing, hat soeben in das dänische gen der Angestellten mögen einheitlich durch Aus­dehnung des geltenden Arbeiter- und Angestell­tenfollettivvertrages auf alle industriellen Spiri­tusfabriken und die Spiritusgesellschaft geregelt werden. Die Arbeitsbedingungen der Angestellten der landwirtschaftlichen Spiritusbrennereien sind denjenigen der industriellen anzugleichen.

Für die ersten neun Monate des Jahres ergeben sich folgende Ziffern: Reiner Warenverkehr September- Jänner 1936 Jänner- September 1935

Einfuhr Ausfuhr Attivum

.

.

5.227,915.009 5.474,652.000

246,787,000

4,524,544.000 5,126,500,000 601,965,000.

1936

+ 703,371.000 +848,143.000

Der Fertigwarenexport( 4 090.858.000) ist..Lebende Tiere"( um rund 65 Millionen), gegenüber den erſten neun Monaten des Vor- Rohstoffe"( um rund 430 millionen auf jahres( 8.752,082.000) um 338,771.000 2.881,260,000) und Fertigwaren"( um runs gestiegen. Auf der Einfuhrseite weisen eine be- 250 Millionen auf 1.602.907.000). deutende Steigerung auf die Warengruppen

Samstag Konstituierung

der ,, Wirtschaftszentrale"

Immer noch ,, Ingenieurvertrag"

Landsthing Poul Niklasen entiendet. Die sozial­demokratische Fraktion hat für ihn unter der Be­bingung gestimmt, daß er in Kopenhagen ihrer Bartei- Wehrheit beitritt. was er auch fun wird. Mitlasen ist Buchdrucker von Beruf, 47 Jahre alt und gibt eine Zeitung heraus. Durch seinen Bei­fritt steigt die sozialdemokratische Landsthing­fraktion auf 82. Dazu kommen 7 Radikale, was tui insgesamt 75 tiedern der Meter Stauning eine sichere Mehrheit von zwei Stime men gibt.

[ kanischen Schlangenkult beeinflußt und in jeder Hin sicht reformbedürftig sei. Dabei soll auf die religiö­fen Gebräuche Rücksicht genommen, eine abeffiniſche Lithurgie mit Gheez statt des Lateinischen als Kir­chensprache ausgearbeitet und den toptischen Miten Mechnung getragen werden. Das Endziel iſt, über Abessinien die Vereinigung zwischen West- und Oſt­firche zu erreichen. Nom verspricht sich einen Ein­fluß auf die Kopten in Aegypten und Nordafrika sowie auf die syrischen Christen, darüber hinaus aber auch auf die orthodore Ostkirche und im Ends effekt ein Wordringen des Statholizismus nach Osten.

In Kürze:

3

Prag . Samstag, den 17. Oftober, um 10 Uhr, findet im Konferenzsaal des Preſſedeparte ments des Miniſterratspräsidiums in Prag die konstituierende Sigung der Wirtschaftszentrale" in Form einer Gesellschaft mit beschränkter Haf tung statt, deren Zweck die organisatorische Vertie­fung der wirtschaftlichen Beziehungen, vor allem zwischen den Staaten der Kleinen Entente und der mitteleuropäischen Staaten überhaupt ist. Die Teilnehmer an dieser konstituierenden Sißung werden um 11 Uhr des gleichen Tages vom Vor­ſizenden der Regierung Dr. Milan Hodža empian gen werden, der zur Schaffung der Wirtschafts­zentrale die Anregung gegeben hatte. Im Vorjahre beschäftigte sich die Landes­vertretung auf Veranlassung des Genossen Novy Die Spirituswirtschaft Kreuzer oder Bomber? Der erste Lord der mit den Löhnen, welche bei gewissen öffentlichen Admiralität Sir Samuel Hoare erklärte in seiner Arbeiten gezahlt werden. Obivohl für das Bau­Stellungnahme der frelen Gewerkschaften geuerbe Stollektivverträge beſtehen, welche mit den stede in Edinburgh , daß ein besonderer Unteraus Die gemeinsame Landeszentrale der freien bestehenden Preisverhältnissen in den nordböhmischuß des Komitees für die Verteidigung des Meiches , Gewertschaften richtete an den Finanzminister schen Gebieten rechnen, schreibt die Landesbehörde der mit der Lösung der Frage: Schwere Bomben und den Miniſter für soziale Fürsorge eine Gina den unteren Instanzen vor, daß sie sich nach den fluasacune oder Panzerfreuzer?" beauftragt ſei, sich gabe, in welcher sie die Neuregelung der Spiritus. Lobniäßen eines Ingenieurverbandes richten, der einmütig augunsten der Panzerfreuzer entschieden wirtschaft auf einer Grundlage empfiehlt, welche mit feiner der in den deutschen Gebieten in Be- habe, die er als absolut unerläßlich für den Kampf den volkswirtschaftlichen Notwendigkeiten und den tracht kommenden Stelle, vor allem nicht mit dem zur See bezeichnete. Der Unterausschuß sei zu der finanziellen Interessen des Staates entspräche Vervande der Bauarbeiter, einen Kollektivvertrag Anſicht gelangt, daß es gefährlich wäre, der Mei­und auf die berechtigten sozialpolitischen Forde- nefchloffen hat. Obwohl für diese Gebiete Kollet- ung Naum zu geben, daß es von Vorteil wäre, die rungen Rücksicht nähme. Daher wird auch ver- tivverträge des Verbandes der Bauarbeiter be- großen Linienschiffe durch Marine- Bombenflugzeuge langt, daß die bisherige Aufteilung der Produt- stehen. ble unter gesetzlichem Schuß sind, zwingt au ersetzen. tionsanteile geändert werde, und zwar so, daß die Landesbehörde den Arbeitern niedrigere Der Vatikan und die Ostkirchen.( AP.) Der schießungen von katholischen den industriellen Spiritusfabriken in Sinkunft ein Löhne auf. Genosse Novy rollte die Frage wieder Vatikan befaßt sich zur Zeit ausführlich mit dem Priestern, die auf seiten der regierungstreuen Anteil von wenigstens 40 Prozent erhalten auf und kritisierte scharf diese Praxis der Lan- abessinischen Problem. Unter den Gingeborenen soll bastischen Nationalisten gestanden hatten, durch bleibt. Die Spiritusbewirtschaftung möge einer desbehörde, die im Widerspruch steht zu der Ten- eine Missionstätigkeit entfaltet werden, da der Vati- die Aufständische n, bestätigen sich, Ueber reorganisierten Gesellschaft anvertraut werden. denz, welche der Staat bei der Behandlung der kan auf dem Standpunkt steht, daß die abessinische den Bischof von Vittoria verlautet, daß er gefangen in welcher die Staatsaufsicht durch einen Vertre Kollektivverträge beobachtet hat. Landeskirche durch den Fetischismus und den afri- gehalten wird.

Spanische Stiefel

Von Arnold Heilbut, Madrid Spanische Stiefel- das Wort weckt peinliche Crinnerungen. Irgendwie, so glauben wir zu wis sen, hängt es mit der grauenvollen Einrichtung der Inquisition zusammen.

Wien . In der Hanfspinneret in Neuda stellten Dienstag die Arbeiter die Arbeit ein und vertrieben drei Ingenieure, welche von der Wiener Zentrale zweds Durchführung verschiedener Mationalisierungs­maßnahmen und Reduktion der Arbeiterschaft ent­fandt worden sind, aus dem Betrieb. Die faschistische Gewerkschaftsorganisation" schritt ein und erreichte, baß die Angestellten nach mehrstündigem Streit die Arbeit wieder aufnahmen.

"

Wien . Der türkische Außenminister Tewfit

Ruschdy Arras ist Montag aus Genf in Wien ein­getroffen. Er hatte eine eingehende Aussprache mit dem Staatssekretär des Aeußeren Schmidt.

Paris.( AP.) Die Nachrichten über die Er

Noch weit eitler in bezug auf Beschuhung ist| Modelle, die ausschweifendsten Farben. Entzückende| seine Schuhe pußen. Es fällt ihm gar nicht ein, die­die senorita". Es gibt zwei Dinge, die die Spa- Gebilde einer Industrie, wahre Kunstwerke, die ses Geschäft selbst zu besorgen, schon aus Solidari­nierin nie vernachlässiet, ſo ſalopp ſie ſich auch wie Hans Sachs ſagt die ganze Welt mit Füßen tätsgefühl nicht, häufig au fleiden pflegt.

Das sind die Frisur und das Schuhwerk. Der peluquero"( Friseur) und der zapatero"( Schuh­macher) find die wichtiaften Persönlichkeiten im Leben der spanischen Frau.

tritt".-

Man kennt in Madrid kaum die ungeheure Werbekraft eines gut dekorierten Schaufensters. Ge­nau so wenig, wie man den Dienst am Kunden"

tennt.

Ganz richtig, es muß ein Marterwerkzeug ge­Man darf ohne Uebertreibung sagen, daß die Aber die modernen Schuhläden in den Haupt­wesen sein, schlimmer noch als die gefürchteten mondäne Spanierin den weitaus größten Teil ihres straßen Madrids haben prachtvolle Auslagen, und Daumschrauben. In irgendeinem Lexikon haben Rebens in der peluqueria"( Friftersalon) oder beim sie weisen einen ausgezeichneten Geschmack in Aus­

wir Abbildungen davon gesehen, vielleicht gar in einem Museum schandernd so ein Instrument in die Hand genommen und dilstere Bilder gefolterter Wienschen, sich windend in Qualen, standen vor unseren Augen.

Glücklicherweise gibt es solche grausame Wert­zeuge heute nicht mehr( denkt der arglofe Beschauer). Es gibt natürlich auch heute noch spanische Stiefel. Nicht aus Eisen und Dornen geschmiedet,

joubern aus Leder. Rigtige Stiefel, wie fie jebei zivilisierte Mensch an den Füßen trägt. Und sie fönnen auch heute noch Marterwerkzeuge sein.

Einkauf von zapatos "( Schuhen) verbringt der Rest ihrer Zeit gehört dem Kino.

Die Spanierin soll von allen Frauen der Welt die feinsten Füße haben.( Wenngleich sie auch sonst, sofern sie den befizenden Klassen angehört, auf recht

großem Fuße lebt.) Wie dem auch immer fet, jeden­falls hat sie fast durchweg entzückende Füße, einen raffigen Spann und eble Fersen.

stattung und Arrangement ihrer großen, mit allem Raffinement modernster Technit eingerichteten Schaufenster auf.

Ungeheuer die Konkurrens. Immer neue Läden entstehen. Wo ein Bauzaun iſt, eine Fassade reno­viert wird, sieht man die Inschrift ,, calzados"

( Schuhwaren).

Die Verkaufsmethoden sind häufig die bizarr

Man sagt, wenn der Spanier eine Pesete in der Tasche hat, so verzichtet er auf das Eſſen. Für 50 Centimos muß er seinen Café trinken und für die reſtlichen 50 Centimos läßt er sich die Schuhe pußen. Dann fühlt er sich als senorito" und die Welt hat keine Probleme mehr für ihn.

Der limpiabotas" würde empört sein, wollte.

man ihn als Schuhpuber bezeichnen. Er ist ein Stünstler schlechtweg ein Stünſtler.

In der Tat, man muß diese Burschen bei der Arbeit gesehen haben, wie sie mit einer Hingabe und einer Andacht ohnegleichen ihr Geschäft vollziehen. Sie streicheln und tätscheln den Schuh, ehe sie ihn bearbeiten. Es scheint, als ob sie ihn besprächen, Sie bearbeiten ihn mit der Hand, mit der großzen

Bürste, mit der kleinen Bürste, Man muß sich wundern, wie die Frau es er­möglicht, bet ben phantaſtaló boven, tomaleri Ab ſten. Sie würden mit unserem Gefes, betreffend Lappen, mit einem weiden pit emem barten sagen ihrer Schühchen jenen stolzen, unnachahm- unlauteren Wettbewerb, ſehr ſtart in Konflikt ge- Schwamm oder einem Pinsel; sie reiben sanft, fie Itchen Glang beizubehalten, der so typisch für die raten, Gewisse Geschäfte veranstalten Verkaufstage, ruffeln ibn und sie bauchen ihn an. an denen sie beim Einkauf von einem Paar Schuhe Spanterin ist.

Der spanische Stiefel, nämlich der, den man im eleganten Laden auf der Gran via", der Pracht- Sie hat von Natur den zierlichen, wohlgebil- ein Baar gratis dazugeben. Der Kunde muß straße Madrids , fauft, ist von bestechendem Aeuße beten Fuß, aber ihre Ettelfelt awingt fie, die Schuhe eben das Glück haben, gerade den betreffenden Taa ren. Natürlich ist er kein Stiefel( wer trägt heute immer noch eine Nummer Kleiner zu laufen als ihre 84 wählen. Ob er je das richtige Datum trifft? schon Stiefel?), sondern ein Salbschuh. Aber immer Fußgröße es zuläßt. Sweifellos Trotz alledem halten sich die Preise auf einer engen Schuhen Gewiffen Söhe; man kann nicht sagen, daß geschleus er scheinbar gut paßt, verursacht er bet längerem über das nicht immer bequeme Pflaster Madrida dert wird, Gehen oft heftige Schmerzen. gebt aber sie erträgt die Schmerzen mit stoischer Eng verbunden mit diesem luguriösen Auf­Der Spanier gibt unendlich viel auf gutes Rube. Ob sie vielleicht dabei an die unglücklichen wand der Beschuhung ist das Gewerbe des Stiefel­Fußzeug. Der Anzug ist vielleicht etwas aerknittert, Opfer der Inquisition denkt, deren zarte Gelenke pubers. Der Impiabotas" iſt die typische Er Gra vielleicht auch geflict aber der Schuh: der Schub einst der spanische Stiefel" zerquetschte? scheinung des spanischen Straßenbildes. Man sieht muß die letzte Neuheit sein. Es wird ein ungeheurer Lurus mit Schuh - in Madrid kaum einen Herrn, sofern er auf diese Das ist unerläßlich.. Ein Mann mit geflicten werk getrieben. Man findet fowohl bei den Herren- Bezeichnung Wert legt, mit ungepusten Schuben, oder gar ungeputzten Schuhen ist kein caballero". wie bei den Damenschuhen die phantastischsten! Aber auch der Mann aus dem Wolfe läßt sich

ist er ein wenig au eng geschnitten, und selbst wenn qualen, wenn sie mit den blereidet sie Höllen­

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Ganz verliebt sind sie in ihr Wert, behutsam

ſtellen ſie auleßt den Fuß auf die Erde und indem sie zwei Finger an den Mund führen, hauchen sie einen Stuß in die Luft. Da esta"( schon fertia), sagen sie voller stolzer Genugtuung. Die ganz Ge­wißten, die auf 50 Schritte Entfernung den Frem­den wittern, pflegen den fertig gepußten Schuh in der Hand zu halten und mit großartiger Geste zu sagen: Mire, fener, eso es una obra de arte!" ( Sehen Sie, mein Here, das ist ein Kunstwerk.) Dieses Kunstwert darf dann der ahnungslose fremde mit drei Peseten bezahlen, wofür der Ein beimische generöserweise 50 Centimos au geben pflegt.