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Dienstag, 20. Oftober 1936
Außenpolitik
die anderen, die es nicht betrifft, nicht hindern| tverben, es wird das kein Strieg, fondern nur ein Kleinkrieg. Deutschland könnte nach dieser Theorie mit Litauen , Desterreich, Polen , es könnte ber geffen wir es nicht auch mit der Tschechoslowakei Krieg führen und das übrige Europa ginge dies nichts an."
Minister Dérer
Nr. 244
gegen Einheitsfront Justizminister Dr. Dérer feste sich bei einem Vortrag in Preßburg mit der faschistischen und tommunistischen Ideologie auseinander.
Die Rede des Königs von Belgien und die seine Neutralitätspolitik des Staates anstreben. Schwenkung der belgischen Außenpolitik, die darin Es ist unzweifelhaft, so sagt er, daß wir uns, Daraus folgert Peroutka , daß die Tschechos In dem gedanklichen politischen Chaos, das in zum Ausdruck kommt, wird von der tschechischen wäre die Neutralität wirklich irgendwo au ver- flowvalische Republik nicht die Politit zweiseitiger Europa durch den Kampf der bolſchewiſtiſchen und Presse noch immer lebhaft kommentiert. Nach laufen, beeilen sollten, damit uns niemand zu- Verträge, sondern diejenige der kollektiven Sicher- haben die sozialistischen Parteien entweder der der faschistischen Ideologie hervorgerufen wurde, einigen Wochen Stillschweigens meldet sich Abge- vorkomme, sie also gleich und um jeden Preis zu heit betreiben müsse. ordneter Dr. Kramář in den ,, Národni kaufen. Peroutka untersucht weiter die Frage, ob Das Prάo Lidu" endlich weist darauf Weg der sogenannten Voltsfronten oder List y" zu Wort, der die offizielle Außenpolitik die Tschechoslowakische Republik die Politik der hin, daß am Donnerstag. den 22. Oktober, aber den Weg einer Koalitionspolitit der Tschechoslowakischen Politik kritisiert, ohne kollektiven Sicherheit betreiben solle oder nicht. Minister Krofta im außenpolitischen Ausschuß des eingeschlagen. Der erste Weg ermöglicht Megieaber positiv aufzuzeigen, wie sich seiner Meinung Hitler wolle diese Politik der kollektiven Sicherheit Abgeordnetenhauses ein Erpose halten und daß zungsregime unter Beihilfe der Kommunisten, ein Element, welches die Schwäche dieser nach die Außenpolitik gestalten sollte. Der Artikel nicht. Die deutsche Außenpolitik will vielmehr sich eine Debatte daran anschließen werde. Der Regime bedeutet, da es sich auf eine Partei des nationaldemokratischen Führers schließt fol- jeden in Europa entstehenden Krieg lokalisieren. agrarische Abgeordnete Žilfa, der unlängst von gendermaßen: Aus der Diplomatenrede in die Sprache der einer Revision unserer Außenpolitik gesprochen, ſtützt, welche, wie hinreichend flar ist, von einer Absichten übersetzt heißt das soviel: wenn wir, hat, ist Mitglied dieses Ausschusses und er werde auswärtigen Macht dirigiert wird. Der Weg der Deutschland , jemanden überfallen, erlaubet, daß so freundlich sein müssen, seine Ansichten dort Koalitionspolitik der demokratischen Staaten mit Ausschluß der kommunistischen und wir uns das mit ihm selbst austragen; dann wird vorzutragen. Da werde es nicht möglich sein, der europäische Frieden gesichert sein; wir sagen irgendwelche Unklarheiten zu verbergen. Sollte Belgien , in einigen Nordstaaten und in der Tschefaschistischen Richtungen hat sich in zwar nicht, daß wir keinen Krieg führen wollen, aber jemand auch im Außenausschuß unklar reden, aber unser Krieg muß sich nicht in einen allge- dann werde er in der Debatte gezwungen werden meinen europäischen Krieg verwandeln, wenn uns müssen, eindeutig und klar zu sein.
halte ich es für meine Pflicht, nicht zu verbergen, daß ich mich um die Zukunft unseres nationalen Staates fürchte, fürchte, fürchte.
Wie man sieht, schlägt Kramář Alarm, um auf sich und die hundertprozentigen Nationalisten aufmerksam zu machen und aus der Verschärfung der europäischen Situation innerpolitisches Stapital für die hinter ihm stehende Reaktion und gegen die offizielle Außenpolitit zu schlagen.
'gg- kein Diktator", aber ,, autoritärer Führer"
bekannt.
choslowakei gut bewährt. Es wäre bei uns ein verhängnisvoller Fehler, wenn zur Leitung der Staatsgeschide Parteien zugelaffen würden, die ideell und politisch vom Auslande her dirigiert werden. Die Kommunisten werden bei uns erst durch eine langjährige Pragis immer wieder den Betveis zu liefern haben, daß sie eine heimische und keineswegs eine ausländische Partei sind. Beran lobt die Koalition
Ich habe nicht genug offiziellen Optimismus, um nicht zu sehen, wie sich die Situation gegen uns herausbildet und wie dasjenige bedroht ist, was uns das Teuerste ist, wofür wir gekämpft und ge= litten haben, unser Nationalstaat! Ich bin weit von jedem Defaitismus entfernt, im Gegenteil, ich wollte immer trotz allem Mißlingen meiner Politit zur Rettung Rußlands , daß wir alles zur Sicherung unserer äußeren und inneren Unabhängigteit opfern, daß wir nicht nur unsere Armee bis zur Vollkommenheit ausrüsten, sondern daß wir durch sie die innere Einheit unserer Nation start machen. Deswegen will ich, daß die ganze Nation und alle sich bewußt seien der schweren, gefährlichen Situation, in welche wir durch unsere und unserer Verbündeten falsche Politik eines blinden der Schmelz in Wien seine mit mehr minder sanf- Verbeugung, indem er sie gegen gewisse Angriffe, Der Vorsitzende der tschechischen Agrarpartei. Pazifismus, welche die tatsächliche Gefahr über- ter Gewalt zusammengetriebenen Gefolgsleute vor allem gegen den, gerade in jüngster Beit von Abg. Beran, hielt am Sonntag in Thn an der sehen hat, gelangt sind. Da ich aber weiß, daß versammelt und Samstag abends gab Schuschnigg den Nazis wieder sehr laut erhobenen Vorwurf in Moldau und in Stratonik Reden, in denen er unsere Nation alle Sträfte anzuspannen trifft, nur in einer programmatischen Rede seine Auffassung Schuß nahm, sie hätten nationalen Verrat geübt. hinsichtlich der Außenpolitik empfahl, daß man wenn sie sich der drohenden Gefahr bewußt iſt, über die innere und äußere Politik Desterreichs Eine Beschimpfung des Hauses Habsburg werde sich vor allen fremden Ansichten und Einflüssen nicht geduldet werden. Andererseits dürfe man hüten" möge; bei Bewahrung der Loyalität zu Schuschnigg genoß zunächst den Triumph nicht glauben, daß die Monarchie die einzig denk- unseren Verbündeten sei es notwendig, weitere über die Heimwehren. Star hemberg und bare Staatsform sei. Freundschaftsbeziehungen zu suchen. Fey fehlten auf der Liste der Ehrengäste. Schließlich betonte Schuschnigg wieder, daß Beran sprach sich auch in lobender Weise für die Der Heimwehr wurde weiter nicht gedacht, die die Re st a uration auf keinen Fall Busammenarbeit in der Koalition Führung der Frontmiliz wurde von Baar- Baren- aktuell, da man andere Sorgen habe. Sie aus; besonders heute in der sehr ernsten Zeit sei fels, einem langjährigen Vertrauten Starhem- sei aber eine inne rösterreichische es notwendig, die Zusammenarbeit aller demobergs, auf einen General übertragen. Frage, jede Einmischung des Auslands verbitte fratisch fühlenden Menschen geltend zu machen. In der samstägigen Kundgebung wandte sich man sich. Es bleibt offen, ob sich diese Bemerkung Der Ventov", dessen reaktionäre Chef Bauern, denen er in Anlehnung an berühmte richtete. Schuschnigg vor allem an die Arbeiter und mehr gegen Deutschland oder die Kleine Entente redaktion schon vor einiger Zeit den Ruf nach Vorbilder allerhand versprach. An konkreten Bu- Mit jesuitischer Schlauheit versuchte Schusch hat mit dem gestrigen Tage aus Gesundheitsrückeiner Revision unserer Außenpolitik ausgestoßen jagen gab es die Ankündigung einer Art Winter- nigg ebenso zwischen den innerpolitischen wie zivi- sichten sein parlamentarisches Mandat niedergehatte, jetzt seine Kampagne durch einen scharfen hilfe und gewisser Investitionsarbeiten. Die Forschen den außenpolitischen Klippen zu lavieren. legt. Mit ihm scheidet aus dem Senat eines seiArtikel gegen die Kommunisten fort. Er weist derung nach dem allgemeinen Wahl- Desterreich werde weder braun, noch rot, noch ner sympathischesten und angesehensten Mitgliedarauf hin, daß seit den 1. Jänner mehr als recht lehnte Schuschnigg katego- schwarz(!) oder grün, sondern nur rot- der. Vojta, ein Bruder des Präsidenten der Repu hundert Delegierte aus der Sowjetunion tschecho- risch a b. Man müsse die Stimmen wägen, nicht ive ißrot sein. Die Fahne der VF gelte als blit, hat sich nicht nur um die Erziehung seines flowakische Fabriten besichtigt und daß seit eben zählen, es komme nicht darauf an, viele, sondern zweite Staatsflagge, die" Hymne der Jugend" jüngeren Bruders große Verdienste erworben, er dieser Zeit etwa 2000 Personen aus der Tschecho= die besten Vertreter zu haben( hier dürften die als offiziell. Nach außen gelte es die völlige Un- hat auch seinem Volte während des Weltkrieges slowakischen Republit Sowjetrußland besucht haben. Darunter befanden sich, wie das Blatt be- reiter ja, mit bene die erſonen betrifft, wird intereſſant iſt im Zusammenhang mit den berite Reihe jener, welche die Bevölkerung ber dem Kanzler grundsäßlich über- abhängigkeit und Staatshoheit zu wahren. historische Dienste geleistet, er gehört in die vorfonders betont, 500 Lehrer, so daß jeder vierte das Urteil halt bei den Arbeitern ein anderes sein monopolistischen, um nicht zu sagen totalitären Vereinigten Staaten für die tschechoslowakische Besucher der SSSR ein Lehrer war. Wohin als bei Schuschnigg ). Es gelte nicht zu überſtim- Führungsansprüchen Schuschniggs, daß er nicht Sache gewonnen haben. Aber Vojta ist deswegen zielt die Erziehung an unseren Schulen?" so ruft men, sondern übereinzustimmen. Die übrigen For nur die Heimwehren, sondern auch die Legiti tein Nationalist geworden. Er, welcher der tschedas Blatt aus. ,, Man kann nicht untätig bleiben, derungen der Arbeiter wagte Schuschnigg nicht misten seine Hand fühlen läßt. Gine größere chischen Sozialdemokratie angehört, ist einer der wenn der Kommunismus eine Gefahr der Eri- einfach abzulehnen, er sagte aber auch nichts Be- boltsmonarchistische Programmschrift, die e E. R. Bortämpfer der tschechisch- deutschen Verständistenz, der Kraft, Sicherheit und Macht der Repu- stimmtes zu, sondern vertröstete Alle auf die Ver- Winter vor kurzem erscheinen ließ, ist wegen gung geworden, erst jüngst hat er auf diesem Geblit iſt! Der Kampf gegen ihn ist ein nationaler, wirklichung der Doll fuß- Verfassung, einiger Bemerkungen über Schuschnigg konfisziert biet als Organisator des Auftretens der Neudeker staatlicher, moralischer und religiöser Kampf." die er als sein eigentliches Ziel erklärte. worden. Die Rede selbst weist den Legitimismus Kinder- Musiker in Pilsen und Prag große Ergebieterisch in die VF, der er sich unterzuordnen folge errungen. So lebhaft wir also das Scheiden habe. Die V aber ist Schuschnigg . dieses idealen, edlen, vom Masarhtschen Humani täts- Ideal erfüllten Menschen von der parlamentarischen Tribüne bedauern, so sehr sind wir überzeugt, daß Vojta, der Obmann der tschechischen Landeskommission für Kinderschuß und Jugendfürsorge ist, noch viel Gutes im Interesse der sozial schwächsten Schichten der Bevölkerung leiften wird.
Es ist anzunehmen, daß der., Venkov" an- Er wolle, sagte Schuschnigg , kein Ditta gesichts der Unmöglichkeit einer wirklichen Revi- tor sein, aber es müsse eine autoritäre sion der Außenpolitik der Tschechoslowakei nun Führung geben. Die wichtigsten Stellen der den Ausweg in dem Verlangen einer schärferen Rede waren jene, in denen Schuschnigg für die Politik gegen die Kommunisten sucht. VF das Monopol der politischen Organisation reklamierte. Innerhalb der VF wolle er auch die monarchistische Propaganda zulassen. Allerdings könnten auch Republikaner der VF angehören, die Staatsform sei Nebensache, wichtig sei der Staat.
In den„ Lidové Noviny" befaßt sich Peroutka mit dem Standpunkt jener, welche nach Art der neuen belgischen Politif eine ähnlich gerichtete tschechoslowakische Außenpolitik, d. h.
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Sommy Barbox macht Revolution
Roman von Frits Bondy
Die andern riefen brav mit, Frau Rivadeneira hob gleich beide Hände und Agostin den Dievolver und Renés zierlichen Degen. Und die Marineoffiziere sangen so begeistert, als gehörten sie auch zur Sache: lift up my finger and I say fiveet, tiveet!"
Es ist spät geworden, meine Herren", er klärte Rodriguez, der pathetische Szenen nicht liebte, selbst wenn sie im gelben Salon der Villa Rivadeneira stattfanden. Ich glaube, wir haben noch viel zu tun. Wollen wir nicht lieber ins Regierungsgebäude fahren? Auf Wiedersehen, Frau Rivadeneira! Ich habe Ihnen für viele Dinge zu danken."
,, Oh, Eccellenza", schluchzte Mariposa und sank wieder einmal vor ihm auf die Knie.„ Oh, Eccellenza, Sie können von mir verlangen, was Sie wollen... alles tu ich für Sie..."
XXXV.
Salvadolid erwachte am nächsten Morgen und merkte zunächst nicht einmal, daß es schon wieder der Schauplaß großer Ereignisse gewesen war. Und doch hatte sich verschiedenes geändert. Rodriguez hatte vor allem noch in der Nacht das Quartier der zugereisten Aufständischen von den Gendarmen ausheben lassen; die Leute schliefen meist so fest, daß sie gar nicht an Gegenwehr dachten; man schaffte fie an den Hafen und verlud sie
auf den Braſident Harding", der noch immer auf seine Bananen wartete; da man ihnen in der einen Hand eine geladene Pistole, in der anderen den Lohn für eine Woche entgegenhielt, versuchten auch die Nüchternen teinen Widerstand.
Noch einfacher gestaltete sich die Abschaffung aller Staatsämter, die Bonamaria freiert hatte. Es genügte ein Federzug, den Pablo nicht ohne
ehmut ansah, da ja auch sein Sekretariat der Schönen Künste dahinschwand und mit ihm die beiden Sekretärinnen. Rodriguez hatte ihm allerdings zugesagt, ihn vorläufig bei sich zu behalten und später ins Ausland zu schicken. Das hob Pablos Stimmung und seinen Stolz derart, daß er seiner erstaunten Mutter am nächsten Morgen bereits erklärte, der Betrieb in der Villa Riva deneira müsse aufhören, das vertrage sich nicht mehr mit seiner Stellung.
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Troß der großen Worte, die Schuschnigg Samstag sprach, werden die Schicksale De sterreichs doch auch weiterhin vor allem wischen Berlin und Nom ausgehandelt werden, es sei denn, daß auch Paris , London und Prag ihrerseits ein Wort mit reden wollen.
schuldete und stürzte das Glas hinunter. Dann fuhr er sich über die Stirn.
" Die offizielle Verständigung für Sie liegt bereit", begann der Präsident und bot dem Konsul dessen traditionellen Plaz neben dem Schreibtisch an ,,, aber bei unsern langen guten Bezie hungen freue ich mich, daß ich Ihnen selbst die Erledigung der kleinen Episode mitteilen fann."
,, Allerdings... ich freue mich auch sehr..." Der Konsul Ritchie zog ein Taschentuch und wischte sich ein paar Schweißperlen der Freude von der hohen Stirn.
Nicht wahr? Ich wußte, daß Sie es als hier wieder Ordnung herrscht. Immerhin, denken Freund unseres Landes begrüßen würden, wenn Sie doch, wenn heute die Truppen abziehen, wäre es gewiß zu schweren Unruhen gekommen." Sie wissen..."
jul Ritchie im Vorzimmer des Präsidenten; man Um neun Uhr erschien, wie gewöhnlich, Konließ ihn sofort eintreten, wie er das wohl auch verlangen konnte. Doch als seine mächtige Gestalt die Türe füllte, gab es eine längere Pause. Denn der Konsul hatte noch nichts von dem Was? Daß Ihre Regierung die beiden neuerlichem Umschwung der Dinge erfahren. Vor Schiffe und die Truppen zurückberufen hat? Ja, dem Regierungsgebäude standen noch immer die das ist doch der Hauptgrund, der mich beſtimmt Marinetruppen mit ihren schwveren Maschinen- hat, diesen Plaz wieder einzunehmen. Ich kann newehren, aber hinter dem Schreibtisch saß Ihnen versichern, ich habe es gar nicht so gern lächelnd, ruhig, als wäre es nie anders gewesen, getan; diese acht Tage waren sozusagen mein Rodriguez auf dem Plak, den in den lebten erster Urlaub seit vielen Jahren." Tagen Bonamaria sehr unsicher besetzt gehalten Mr. Ritchie war erschienen, um dem Prähatte. sidenten Bonamaria die Zurückziehung der Trups pen offiziell bekanntzugeben. Daß es nachher zu Unruhen kommen würde, hatte er wohl gewußt; im stillen auch gehofft, denn er war sehr ungus frieden mit seiner Regierung, die ihm jezt die schöne Revolution wieder verdarb. Ein paar tleine Unruhen, und er hätte mit dem größten Vergnügen die Kriegsschiffe wiederkommen lassen und wäre vor seinen Vorgesezten als der weit blickende Diplomat dagestanden. Und nun saß hier an der Stelle Bonamarias wieder Rodrigues als Präsident, wußte bereits alles, was wtr.
Guten Morgen, Mr. Ritchie." Rodriguez erhob sich und ging seinem Besucher die gleichen zwei Schritte entgegen, die er immer für das richtige Maß diplomatischer Höflichkeit gegenüber dem Vertreter der Großmacht angesehen hatte. Aber Mr. Ritchie war noch nicht völlig gefaßt.
dent und schenkte ein. Vielleicht ein Whisky", fragte der Präsi
Er
Die Nase des Konsuls schien einiges von ihrem Selbstbewußtsein verloren zu haben. ergriff mechanisch die Hard des Präsidenten. „ Ja... danke..."
Er vergaß, daß er in ernsten politischen Augenblicken seiner Heimat völlige Nüchternheit
Ritchie zu bringen hatte, und an Unruhen war wohl auch nicht zu denken. Zweifellos hatte auch Tommy Barbog da seine Hand im Spiel. Ver flucht. Nun fiel sicher die Presse über ihn her,
seine Stellung war in Gefahr, und er konnte einen so bequemen Posten suchen!
Nun, die Schlacht war be berloren, und der Konsul Ritchie fand es am vernünftigsten, seine schmalen Lippen zu einem Lächeln zu öffnen.
... Sie haben recht behalten, Herr Präsident, der Kanal wird nicht gebaut."
feinerlei Siegergefühle. Rodriguez schüttelte den Kopf. Er hatte
nur eine Figur in einem Spiel. Man vergißt das ,, Es lag nicht an mir. Ich war schließlich auch gern, und es ist für meine Neigung zum SelbstFäden gespürt habe, an denen ich und, Verzeibewußtsein recht gut gewesen, daß ich einmal die hung, wohl auch Sie hängen."
Der Konsul schwieg unbehaglich. Philosophische Betrachtungen lagen ihm nicht sehr. Er bemühte sich, der Unterhaltung wieder realen Boden zu geben.
"
Was haben Sie mit Bonamaria gemacht?" Sie mit Der Präsident fah nach der Uhr.
„ Er dürfte jezt schon über die Grenze sein." „ Geflohen?"
" Oh nein, ich habe ihn selbst hinbegleiten
laffen."
" Und Martinez?"
Sie fennen ja die Liste meiner politischen Freunde außerordentlich genau", lächelte der Präsident." Nun, ich glaube, er ist fort, und die Deputierten werden einwilligen, sein Vermögen au tonfiszieren; die Verschwörung der Herren hat doch soviel Kosten verursacht, daß wir diese Nebeneinnahme dringend brauchen können. Denten Sie bloß an die eingeschlagene Fensterscheibe der General fruit company. Und gar an die Schenke des Herrn Openshatv!"
Der Konsul mußte plößlich husten und trank gern noch ein zweites Glas.
( Schluß folgt.)