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Dienstag, 27. Oftober 1936

Es geht um die Demokratie

legte, die seine Existenz vernichten mußten. Sein Scharfe Note Madrids   an England: Nachfolger in der Fraktionsführung wurde ein­fach in Schußhaft" genommen, die er erst wie­der verlassen soll, wenn er gleichfalls weitere oppositionelle Politik abschwört. Die katholische Bentrumspartei sucht man durch nationalsoziali stische Ueberfälle auf ihre Versammlungen einzus schüchtern, bei denen es zahlreiche Verletzte gab, während die nationalsozialistisch geleitete Po­lizei tatenlos zusieht.

Britannien deckt Portugal  

ganz Europas  !

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Nr. 250

Zentral- und Osteuropa   hans delt. Die Verteidigung der Heinen Nationen gehöre zu den alten französischen   Ueberlieferun­gen. Herriot   trat auch entschieden für die A II i- anz mit   Rußland ein. Das sei die einzige Möglichkeit eine eventuelle Verbindung der russischen und   deutschen Kräfte gegen Frank reich zu verhindern. Ebenso notwendig fei jedoch

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Auch die Gruppe Boncours für die Volksfront

werden mußten. Trotzdem fand" die politi- befindet sich eine gewisse Zahl politischer Persön fehr fragwürdiger Fakten als Beweis für tum und der Regierung bestätigt und die Auslands­

tralitätsverlegung schuldig gemacht

babe.

Nanch. Der Kongreß der Partei der sozia­  liſtiſchen Ginigung beendete Sonntag abends seine Tagung durch Annahme einer Resolution, worin die Treue zur Volksfront politit der Regierung gebilligt wird. Auf die schließliche Vereinheitlichung der Ansichten hatte vor der Abstimmung der Parteivorsißende Ge­nator Paul Boncour ziemlichen Einfluß. Die Notlage des Landes Mähren- Schlesien

Madrid.( tſchſt. P.-B.) Der spanische höre. Diese politische Realität tangiert nicht auch eine enge Zusammenarbeit mit England. Außenminister Alvarez del V a yo hat dem Lei nur die Lage in   Spanien und ich bedauere bestäti-   Herriot schloß seine Rede mit dem Hinweis, daß Gegen die sozialdemokratischen ter der   britischen Gesandtschaft in   Madrid eine gen zu müssen, daß auch die Zukunft des er auch gegen eine Verſtändigung mit Deutsch­Iand nichts einzuwenden habe. Eine solche Ver­Arbeiter würden solche Mittel nichts ausrich- Note übergeben, in welcher die Mitteilung der Friedens und der Demokratie ständigung sei keineswegs unmöglich. ten, da sie die braunen SA- Leute bereits mehr- englischen Regierung betreffend die in   Madrid in   Europa. welche mit dieser Angelegenheit eng fach mit blutigen Köpfen nach Hause geschickt eingekerferten Perſonen beantwortet wird. In verknüpft iſt, von der Gnifeibung haben. So wird der ſchärfſte Drud des Staats- der Note heißt es: Ihre Mitteilungen beziehen ber bemokratijden We fmäte apparates gegen sie eingesetzt. Schon vor mehr sich auf die politischen Geiseln, die angeblich Re- in dieser Angelegenheit a bhängt. als Jahresfrist wurde allen Sozialdemokraten die pressalien ausgesetzt sind. Ich konstatierte zunächst, Die Note der britischen Delegation an ben Erlaubnis zum Waffenbefits entzogen, so daß daß es heute in   Madrid teine einzige Person gith Nicht- Einmischungs- Ausschuß hat allgemeines ihre wenigen Jagd- und Schutzwaffen abgeliefert auf welche diese Definition zutrifft. Tatsächlich Befremben erregt. Nicht nur, daß sie eine Reihe sche Polizei, die von einem reichsdeutschen Be- lichkeiten in Haft, die in Haft genommen wurden, Waffenlieferungen anführt( es handelt auftragten der   Berliner   Gestapo geleitet wird, weil sie sich an dem Aufstande gegen die Republit bei Haussuchungen in sozialdemokratischen Büros dirett veteiligten. Sie derzeit in Freiheit zu ſet- Bahlen, die einfach im Widerspruch mit den tat­jetzt alle möglichen Mordinstrumente nachdem zen, würde eine Unterstüßung der Bewegung der fächlich in   Spanien vorhandenen Waffen stehen sie diese nämlich vorher selbst dorthin gebracht Aufständischen bedeuten. Das spanische Volt ist 8. B. daft 85 Panzerwagen gelandet worden seien hatte. Bezeichnenderiveise gelangen solche erbittert darüber, daß die A u fit ändischen etc. Waffenmengen, über die   Madrid leider nie " Funde" nur, wo die Durchsuchung in Ab- aus dem Auslande Waffenhilfe verfügt hat!) und daß nur eine kleinere italie­nische Neutralitätsverletzung zugestanden wird, wesenheit aller Zeugen stattfand! Daraufhin ist erhalten und es scheint ihm, daß das spanische dann die Sozialdemokratische   Partei aufgelöst Volk verurteilt ist zu dulden, daß sich die Auf- aber keine deutsche, behaupten die   Briten vor worden, ebenso der Arbeiter- Turn- und Sport- ständischen seit der Zeit der Interzeichung bestfren bat sortu galine verband und andere proletarische Organisationen; Nichteinmischungsabkommens so mehr der Brünn.( Eigenbericht.) Im Sibungssaal die Freien Gewerkschaften waren schon vorher Hilfe des Auslandes erfreuen, als die spanische Damit bestätigt sich die feit langem in wei- der mährisch- schlesischen Landesvertretung tra­unterdrückt worden. Die Funktionäre der Ar- Regierung isoliert und entgegen allen Richtlinien beiterbewegung müssen sich teilweise verborgen des internationalen Rechtes aller Hilfsmittel be- ten Kreifen gehegte Bermutung, daß Portuten Sonntag die in den mährisch- schlesischen halten, aber die Stimmung in den Massen ist raubt ist, so daß die spanische Regierung auf diese 8 a 1, das ja seit Jahrshenten eine Art Tributär- Wahlkreis gewählten Parlamentarier zu einer Weise nicht das Recht hat, sich die Waffen zu beftaat von   Großbritannien ist, unter engli- gemeinsamen Beratung mit den Funktionären dadurch nur noch erbitterter geworden. Der Völkerbund hat die Verhöhnung seines schaffen, mit deren Hilfe sie der Aufstandsbewe- fcher Dedung steht. In demokratischen Krei- der Landesverwaltung zusammen. Gegenstand Danziger Kommissäre bekanntlich nur damit be- gung begegnen könnte. Gestatten Sie mir, die fen ist man besonders empört darüber, daß Lon- der Verhandlungen war die finanzielle Notlage antwortet, daß er diesen auf einen neuen Posten. Ueberzeugung meiner Regierung auszusprechen, don die spanische Note mit einer neuerlichen Nach- des Landes   Mähren- Schlesten, die es der Landes­nach   Genf beförderte, ohne noch einen Nachfolger einen unermeßlichen Dienst erweisen könnte, wenn will, während es in der Frage der flagranten stellt sind, gerecht zu werden. Der Vorsitzende der daß das Vereinigte Königreich der Menschlichkeit frage nach den angeblichen Geifeln beantworten verwaltung auf die Dauer unmöglich macht allen Anforderungen, die in erhöhtem Maße an sie ge­für ihn zu bestimmen. Im übrigen hat er   Polen es seinen ganzen Einfluß dahin geltend machen Neutralitätsverletzungen untätig bleibt, bzw. die den Auftrag zur Untersuchung der Rechtslage in fönnte, ba dieser bedauernswerte Zustand auf- Berlebungen zu decken scheint. Sizung, der tschechische Volksparteiler Dr. Do= der Freien Stadt gegeben. Die Blide der Lansky unterstrich in seiner Gröffnungsanspra= Danziger Bevölkerung richten sich che den rein informativen Charakter der Bera= jetzt also nach   Warschau. Wird   Polen sei­tungen, deren Ergebnis erst die weiteren Schritte nen Auftrag nur benüßen, um sich selbst kleine bestimmen könnten. Die notwendigen Angaben wirtschaftliche Vorteile herauszuholen? Das über den finanziellen Notstand des Landes unter­wäre recht turzsichtig; denn sobald einmal die breitete der Finanzreferent Prof. Drobny, des= Diktatur des Hatenkreuzes in   Danzig ungehin­sen Ausführungen im einzelnen von den zustän= dert schalten und walten darf, wäre auch die pol- Biarritz. Nach der einmütigen Annahme( Ru.) Der Kongreß der Radikalsozialisten. Digen Referenten sowie dem Vertreter des mäh­nische Minderheit in der Freien Stadt auf der vermittelnden Tagesordnung, die der Par- der soeben mit dem Siege der Anhänger der risch- schlesischen Straßenrates ergänzt wurden. Gnade und Ungnade den Beauftragten   Hitler teivorsitzende, Minister für Nationalverteidigung Voltsfront" abgeschlossen wurde, hat doch be- Der Tenor sämtlicher Reden war die katastrophale ausgeliefert. Diese haben dann auch die pol- Daladier vorgelegt hatte, schloß Sonntag der Kon- wiesen, daß es innerhalb der Partei viel größere Finanzlage sowie die Zurücksetzung des Landes nischen Wirtschaftseinrichtungen praktisch in ihrer greß der radikalsozialistischen Partei feine vier- Spannung gibt, als man es anfangs ange-   Mähren-   Schlesien gegenüber anderen Ländern Sand. Ein bürgerliches deutsches Blatt, das in tägigeTagung mit der Annahme einer programma- nommen hatte. Es tam nicht nur zu scharfen De- des Staates, wobei noch das Land Mähren- Schle­Polnisch- Schlesien erscheint, sagt mit Recht, daßz tischen Erklärung der Partei. Diese Erklärung monstrationen von rechts und links, sondern so- sien eine ganze Reihe von Aufgaben auf kultu­diesmal für   Polen mehr auf dem Spiele stehe als bringt die prinzipiellen Doktrinen der radikalfo- gar auf einer Jugendversammlung zu einem rich- rellem, sanitärem und kommunikatorischem Ge­sein örtliches Wirtschaftsinteresse, nämlich seine sialistischen Partei in Erinnerung, die, wie es tigen Handgemenge zwischen der linksgerichte- biete zu erfüllen hat, die in anderen Ländern Großmachtstellung. Nur wenn die Warschauer in der Erklärung heißt, ten Delegation bes d durchgeführt wer Megierung die Mission erfüllt, welche sie in   Genf fortfchrittlich, unb fozialiſten und einige verbandes der Ju- den. Namens der Parlamentarier der foalierten übernahm, und als Anwalt des Rechts auftritt, fozial ist. Ferner werden in der Erklärung gendgenossen aus der Provinz. Die rechte, anti- Parteien beantragte hierauf Genosse Abgeordne= wird sie auch ihre eigenen Ansprüche gegen den die Prinzipien aufgezählt, nach denen sich die. Bo- fommunistische Gruppe der Partei, geleitet durch ter Tyme& die Einsetzung einer neungliedrigen mächtigen Nachbar durchzusetzen vermögen. litik der Partei und ihrer Vertreter in der Ne- Albert Mi IIa u d, den Herausgeber der ein- parlamentarischen Delegation, die nach Prüfung gierung und im Parlament richten müffen: U n- flußreichen,   Herriot nahestehenden Tageszeitung der Sachlage beim Ministerpräsidenten und den Politischer   Mord in   China antastbarkeit des Privateigen. Gre Nouvelle", und Emile Roche von der Ressortministern in   Prag vorsprechen und Ab­tums, Berurteilung der gewalt. République", hat auf dem Kongreß eine wohl hilfe verlangen soll. Dieser Kommission gehörte General Janjuntaj erschossen famen Befehung von Betrieben, organisierte Frattion gebildet. Zuletzt ist es dem für unsere Partei Genosse Senator Wellan Geschäften, Gutsbesitzen etc. durch ftreitende Parteizentrum unter Chau temps gelungen, an. Dem Vertrage wurde von den zahlreich er­Arbeiter, Notwendigkeit des Budgetgleichgewich. den Kongreß auf eine Stompromißlinie zu brin- schienenen Parlamentariern zugestimmt tes, Währungstabilität, erhöhter gen. Ginen mäßigenden Einfluß hat auch Her­Schutz der Landwirtschaft und Nichteinmischung riot ausgeübt, dessen große außenpolitische Rede Der spanische Geschäftsträger beim Brä­fremder Staaten in die innern Angelegenheiten mit großem Beifall aufgenommen wurde.   Herriot fidenten. Der Präsident der Republit empfing am  Frankreichs. Die Radikalsozialisten feien gleich hat unter anderem seinen Parteifreunden emp- Montag den spanischen Chargé d'Affaires Pro­  zeitig Gegner des Bürgerkrieges und des aus- fohlen, aufmersam hinzuhören, feffor 3 ime nez de Asua und ferner das wärtigen Krieges. wenn es sich um Wünsche und Befürchtungen der Mitglied der Schwedischen Akademie Professor Frankreich befreundeten Nationen von Frederik Bööt aus   Stockholm.

Shanghai.( Reuter)   General Janiun taj, der Gouverneur der Provinz Hopei, wurde Sonntag nachmittags in der Stadt Haneu durch vier Revolverschüsse ermordet. Der Mörder ist ein jugendlicher Mann aus Szochuan. Zwei andere verdächtige Chinesen wurden in der   französischen Niederlassung verhaftet. General Junjantaj war ein vertraulicher Mitarbeiter des Marschalls Tschantaischet.

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Simplicio

Novelle von 3gnasio   Silone Copyright by Verlag Oprecht& Helbling,   Zürich

holte Carrito.

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Kongreß von   Biarritz regierungstreu

mit einigen Bedingungen

"

rechtsorientadital vom Staat übernommen und..

eine Salami. In der folgenden Nacht wurde an| Simplicios baldigem Erscheinen entstanden war, den Eingang zur Höhle die Wurst mit einem bot den Cafoni eine gute Gelegenheit, gleichzeitig Korb   Aepfel und einem Laib Maisbrot gebracht. den Erntelohn zu besprechen. So begaben sich Ein Bettel wurde daneben gelegt. Sabbatino, l'Ortonese, Donato Frascone und einige andere ältere Cafoni am Abend des 20. Juni, dem Vorabend des Festes von San Luigi, in die Häuſer mehrerer Grundbesiger, um zu fra­gen, welche Löhne sie bei der kommenden Ernte zu bezahlen gedächten.

mehr als wahrscheinlich, daß die berühmte Höhle, die an der gleichen Straße lag, einer seiner Stüß­punkte war. Auf alle Fälle brauchte man ja nur einen Versuch zu machen. Antonio Carrito bot sich zur Durchführung an. Er verließ eines Nachts ..Entschuldige die Zwiebel. Hast du uns viel das Purgatorium mit einem Korb voller Lebens- leicht nötig?" mittel und schlug die Straße nach Pesraserroli ein. Das ,, uns" war dreimal unterstrichen. An der ihm bezeichneten Stelle fand er auch Nach zwei Tagen tam Antonio Carrito zu­Wir müssen mit ihm sprechen! Wir die große Felsspalte, die durch den Berg geht. rück, um nachzuschauen. Die Lebensmittel waren müssen unbedingt mit ihm sprechen!..." wieder- Er verließ die Fahrstraße, ertlomm einen schmalen wieder weg. Unter dem gleichen Stein fand er Felspfad und drang bis zu einem Haufen Niesel- einen Bettel: steine, in der Mitte der Felsspalte, vor. Die Kie­fel verdeckten dem auf der Straße Stehenden den Eingang zu einer tiefen Höhle. Es war dies die berühmte Brigantenhöhle. Niemand war darin­nen, aber verkohlte Holzreste bewiesen, daß fürz­lich Jemand dagewesen sein mußte. Antonio Car- brot! rito stellte den Korb mit Lebensmitteln am Eins gang der Höhle ab. Er enthielt ein Maisbrot. dazu Zwiebel und Alepfel und einen Zettel, auf dem mit Bleistift geschrieben stand:.

Das Auftreten des Simplicio wiederholte sich. Er erschien vielen, bald hier, bald dort, vor allem in der Nacht, aber nie denen, die mit ihm sprechen, die sich seiner Führerschaft unterstellen

wollten.

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Man sollte ihn vor allem mit Lebensmit­teln bersorgen." schlug Sabbatino vor. Wenn es ihm daran fehlt, muß er sich bewohnten Ge­genden nähern und dann werden ihn die Kara­binieri doch noch fassen..."

,, Aber wie soll man ihn verproviantieren, wenn man nicht weiß, wo er steckt?" gaben die Burschen zurück.

..Was soll das heißen wo er steckt'? Glaubt ihr, ein Brigant hat eine Wohnung..." ant­wortete Sabbatino. Ein Brigant bleibt keine zwei Stunden am gleichen Ort... Ein   Brigant hat eine bestimmte Anzahl von Schlupfwinkeln und Schleichwegen, die er jede Woche, je nach den Streifzügen der Karabinieri, wechselt... Daher ist es sinnlos, zu suchen, wo er steckt. Man muß suchen, wo er durchkommt und wo er durchkom­men fönnte..."

,, Brauchst du uns?"

Nach zwei Tagen ging Antonio Carrito wie­der zur Höhle, um nachzusehen. Brot, Zwiebel und Aepfel waren verschwunden! Unter einem Stein lag ein Stück   Papier mit folgenden Worten:

,, Dante, aber Zwiebel mag ich nicht." Das war die erste Mitteilung, die Simplicio den Cafoni seines Dorfes machte. Nicht ein Wort, ob er Hilfe brauchte.

Das Stück   Papier ging wie eine Reliquie von Hand zu Hand. Jeder var betroffen über die Bemerkung von den Zwiebeln.

..Könnte ich nicht statt Maisbrot ein Weiß brot haben?

Neuerdings ein Vorwurf! ,, Maisbrot!" sagten die Burschen. An einen Mann wie Simplicio schickt man Mais­

,, Simplicio hat wohl vergessen, daß wir nicht reich find?" fragten sich die Frauen.

Trotzdem tam das Geld für das Weißbrot. für eine neue Salami und einen neuen Korb  Aepfel zusammen, Soldo um Soldo. Antonio Car­rito trug alles an den Eingang der Höhle und legte einen Bettel daneben:

,, Wann kommst du ins Dorf herunter?" Bwei Tage später fam Antonio Carrito zu rüd. Die Lebensmittel waren wieder weg. Unter dem gleichen Stein fand er die Antwort: Am Tag des San Luigi."

Simplicio würde also am Tag des San Luigi im Dorf erscheinen.

Diese Nachricht versezte die Cafoni in die größte Grregung.

,, Die Zwiebel!... Wir haben einem Manne..Jeßt müssen wir aber den Lohn für di: wie Simplicio Zwiebel gefchict!... Ginem Manne, der in den Bergen haust und auf der nad­ten Erde schläft, haben wir Zwiebel gefchickt!..." sagten die Jungen.

Ueber all dem Beratschlagen wurden alte Geschichten aufgewärmt vom Briganten Viola, von Marco Sciarra und von Sciobolone, dem Briganten der Santa Fede. Die meisten Ver­mutungen bezogen sich auf eine Höhle, an der Straße zwischen   Pescina und Pescafers trösteten die Frauen. roli. Da Simplicio eines Nachts das Allerheiligste Troßdem tamen einige Lire zusammen, der Madonna von Benere besucht hatte, schien es Soldo um Soldo, und Antonio Carrito erstand

Simplicio.weiß, daß wir nicht reich find!"

fommenden Erntearbeiten festießen!" sagte Sab­batino. Jest sollen die Herren sofort mit ihren Absichten herausrücken und nicht wieder bis zum legten Tage warten!..."

Alle gaben die gleiche Antwort: ..Heuer hängt es von der Norporation ab!... Nicht wir Vesißer bestimmen heuer diz Löhne, sondern das Haupt der Korporation! Geht bei der Korporation danach fragen!"

Die Cafoni begriffen überhaupt nichts: ,, Was ist das Korporation'" fragten sie... ,, Wie? Seit so vielen Jahren spricht man davon, und Ihr wißt es noch immer nicht?" ant­worteten die Grundherren.

Es war teine flare Auskunft; die Cafoni waren im Grunde froh, zu hören, daß die Löhne nicht von den Herren bestimmt wurden.

..Das verdanken wir Simplicio!" wieder­holte Sabbatino immer wieder.

Dies mochte sich um die Stunde des Ave Maria ereignet haben. Kurz darauf verbreitete sich das Gerücht, daß man die Erntelöhne ange schlagen hatte. Ein Bettlauf der Cafoni zum Hauptplak begann. An der Türe der Präfettur, also gegenüber der Kaserne, sowie an der Tür des Ladens Salz und Tabat" war eine kleine Be­tanntmachung der Korporation angeschlagen, des Inhalts, daß die Löhne für die kommende Ernte. auf Grund eines gemeinsamen Beschluffes awi­fchen Cafoni. Grundbesißern und Obrigkeit und im Interesse der nationalen Wirtschaft" um brei Lire gesenkt worden waren. Vor jeder Be­tanntmachung bildeten sich Gruppen, die mit lau ter Stimme protestierten

Es fehlte nicht mehr viel bis zur Ernte und man wußte noch nicht einmal, ob die Löhne sich gleich geblieben, ob sie gestiegen oder gefallen waren. Die Erregung, die durch die Nachricht von ihnen.

..Wieder weniger Lohn? Wollen die uns einfach verhungern lassen?" sagten einige unter Fortiebung folgt.),