Ecite 6
Mittwoch, 28. Oktober 1936
schießen. Ein Kundiger erzählt, daß das Norblicht in
Von Adolf Schmidt
Am 3. September bringt uns der Tender in chenden Existenz, nach einem besseren Dasein bestimmCherbourg( Frankreich ) hinaus zur Hafeneinfahrt, ten ihn, die Heimat zu verlassen. Er glaubt, beides
Nr. 251
Ueberall die gleichen Rüpel graden liegt, beshalb au sehen sei, weil der magnes War f cha u. Auf der Handelshochschule in tische Teil des Nordpola Kanada am nächsten ist. Warschau kam es Dienstag neuerlich zu antisemiDer nächste sonnige Tag bringt uns in die tischen Demonstrationen feitens der nationalistiWale, ihre Fontänen glißern immer wieder derart schwere Exzeffe aus, daß ein Eingreifen der mond ", gehörig der Canadian Pacific Railway, die erwerben, und zu zwar in der Nähe von Toronto . im Sonnenlicht auf, dann und wann sieht man ihre Polizei notwendig wurde, um eine vollständige Kanadareisenden aufnimmt. Schon äußerlich macht Einen Teil seines Beſißtumes, jedoch nicht alles, Rücken aus dem Waffer auftauchen. Die Ufer tom Demolierung der Hörsäle zu verhindern. Nicht das Schiff einen respektablen Eindruck. Er verstärkt hat er in der Heimat verkauft. näher und verschwinden wieder, gegen Abend sozialistische und demofich bei einer Beſichtigung der immeren Einzigrunt. gorjat, derir and in stanada gebe es vieje wien - plinten zahlreiche Benchuurime, ben, Saffien ihren frotijdje Stubenten wurden von belt nationaliti Alles blizblank sauber, ob dritter, Touriſten- oder schen, die Neuankömmlinge auszuüben und zu be- Weg weisend. Der nächste Morgen bringt uns wie fchen Sochschülern überfallen und mishandelt. Ein Kabinen- Klaſſe. Insgesamt fahren auf dem Schiff trügen wissen. Er lachte:„ Ich bin nicht so dumm, der näher and Land. Schmude Dörfchen, einzelne Student mußte bewußtlos ins Krankenhaus überüber 1300 Personen, davon sind etwa 900 Passa- daß ich dem Erstbesten hereinfalle." Und wenn man Farmen, tauchen auf. Wir sind in der Provinz führt werden. Die inheſtörer machten bei ihren cere, alles andere iſt einmannschaft. Der länger mit ihm ſpricht, fo gewinnt man den Ein- Quebec. Im 10 1hr gibt es endlich die( etſte Lan- Ausschreitungen von Stint- und TränengasSlapitän erklärt mir liebenswürdigerweise alle Ein- druck, daß man es mit einem urwüchsigen und flugen dung in Quebeck , der Hauptstadt, der gleichnamigen bomben Gebrauch. Eine Gruppe von Exzedenten richtungen des Schiffes, die Mezzgeräte für die Ent- Menschen zu tun hat, der sicherlich in der weiten Provinz, die vorwiegend von Franzosen besiedelt ist. öffnete den Wafferhydranten, um verschiedene Hörfernung und die Meerestiefe, die Rettungsmöglich Welt ſein. Fortkommen findet und man bebat, Biele Anfömmlinge werden von Verwandten ſtunden gelang es der Polizei, das Gebäude volf, Stadt zählt etwa 150,000 Einwohner. fäle unter Waffer zu setzen. Erst in den Abendteiten, wenn jemand unvorsichtigerweise ins Meer daß solche Menschen die Heimat verlassen müssen. fallen sollte und manches andere. Der„ Duches of Aber der uralte Wandertrieb, der immer wieder zur jubelnd begrüßt, unsere Steinschönauerin wird hier ständig zu ränmen, da ſich die nationaliſtiſchen Richmond" kann bis 40 Meilen in der Stunde zu Suche nach dem besseren Futterplay zwingt, ist es, von ihrem Bräutigam erwartet, der, obwohl er erst Studenten in den Hörsälen verbarrikadiert hatten. fonn bis 400 eile; inen terbit gen. Suche nach heutigen und Zildjtigiten bas( Bag? port nere biz i, oft trifent, nach einem beutſcher Das Schiff führt außer zahlreichen Touristen und Vergnügungsreisenden auch mehrere hundert AusOslo. Trozzfi hat, wie behauptet wird, gegen wanderer mit sich, darunter etwa zwanzig Personen Eine junge slowakische Frau sitzt im Gesellzwei norwegische Blätter die Klage wegen Ehr-. aus der Tschechoslowakei . Sie alle suchen int fernen schaftsraum und unterhält sich mit einer gleichaltriLande eine neue Eristenz, eine neue Heimat. Sie gen Deutschen . Sie stammt aus der Nähe von abschneidung eingebracht. Es handelt sich um ein freuen sich über meinen Besuch bei ihnen und äußern Rosenberg und fährt zu ihrem Mann, der bereits die schöne Reise nun zu Ende ist. Man begreift dies, über den Prozeß gegen Sinotvjet und Genoffen Viele bedauern beim Verlassen des Schiffes, daß kommunistisches und ein faschistisches Blatt, welche fich lobend über ihre Unterbringung. Sie schlafen in vor einem Jahre seine slowakische Heimat verließ. Sabinen du äleit, zu drift oder zu viert, getrennt lingenügende Verdienſtmöglichkeiten zwangen ihn wenn man die ausgezeichnete Betreuuncific Nailſvas fich an der Organiſation des Attentates regen Reisen- die Nachricht veröffentlicht hatten, daß Troßzki a) De lengterm drerbedrifterer et in ene fertur Auswanderung nach Stanada. Dort fand er e- Auswandererded früherer Zeiten existiert schäftigung auf einer Farm. Dis er die landwirt- kennen gelernt hat, ganz gleich, in welcher Klasse sie Stirow und andere führende Faktoren Sowjet=
wo der 20.000 Tonnen- Dampfer ,, Duches of Nich- in Kanada zu finden und will dort eine große Farm mebret der Insel Anticosti. Hier tummeln fich fchen Studenten. Die Demonstrationen arteten in
nach
nis unternehmen läßt. Ich wünsche ihm vom Herzen viel Glück zu seinem Unternehmen.
Wort suchen muß. Um 12 Uhr nachts landen wir in Montreal, unserem Reiseziel. Die Nacht muß noch auf dem Schiffe verbracht werden, weil die Bollbehörden erst früh amtieren.
Trotzki wi'l sich rehabilitieren
heute nicht mehr. Die Konkurrenz unter den Schiffs schaftliche Betriebsweise in Sanada tennen gelernt fahren, ob Vergnügungsreisende oder Auswanderer. rußlands beteiligt habe. Gesellschaften und Auswanderergeseven der verschiebat, will er sich eine eigene Farm erwerben. Die Es gab nur ein Wort des Lobes.
denen Staaten hat es beseitigt. Heute reist auch der Auswanderer angenehm und menschlich.
Mit der englischen Küche, die an und für sich vorzüglich ist, sind sie nicht ganz zufrieden. Mancher meint, daß ihm ein tschechoslowakisches Geselchtes
mit Straut und Knödeln auch wenn es nicht aus Prag wäre besser munden würde. Auch mit dem Weißgebäck können sich die an Schwarzbrot gewöhnten Landleute nicht gut abfinden. Aber die schönsten Wünsche nach heimatlichen Speisen werden schon am nächsten Tage illusorisch: In der Nähe der englischen Süste verstärken sich Wind und Wellengang, das Schiff verrät ein bedenkliches Schaufeln und gar bald gibt es die ersten Seekranken. Viele sind ganz ohnungslos, fühlen sich start im Bedauern der anderen, doch ehe sie's gedacht, kommen sie an die Reihe. Und dann die größte Unflugheit: man legt sich in die Kabine, ohne sich zu rühren und selbstverständlich ohne genügend zu essen, in Furcht vor neuer lichem Erbrechen, anstatt auf Ded in frischer Luft herumzulaufen, bis sich die Nervosität des Magens pelegt hat.- Es gibt Leute, die zehn Schiffahrten hinter sich haben und immer wieder krank werden. Viel trägt oft die Furcht mit bei zur Erkrankung. Obendrein kommen die Erkrauten um den einzig
junge Frau geht mit großen Hoffnungen in das fremde Land, das ihre neue Heimat werden und eine bessere Existenz für sie und ihren Gatten bringen soll.
Die Betreuung der Auswanderer
auch hinsichtlich der landwirtschaftlichen Arbeiten, die hier oft einen anderen Charakter haben als in der Heimat. Auch diese Beratung ist darauf gerichtet, den neven bigg bundy corte und be inten, oder vor Schädigung durch eigene unfluge Wirtschaftsmaßnahmen zu schützen.
nen, aber auch ihren Besitzer und dessen Mentalität, was für den Farmkäufer bei den Kaufverhandlun Für die Auswanderer wird die Betreuung auch werden von ihrer Behörde gut entlohnt und sind gen von großem Nußen ist. Diese Distriktsvertreter Ihre deutsche Kollegin stammt aus dem Glas- auf dem Lande fortgesetzt. Sie werden sofort bei arbeitergebiet um Steinschönau. Sie wohnt mit der Betreten des Landes( Bollschwierigkeiten gibt es für gesetzlich verpflichtet, die Einwanderer bestmöglichst unterzubringen. Jedweder Mißbrauch würde von der Slowafin in einer Stabine. Die gemeinsame Reise, Einwanderer nicht) von dem Vertreter der Immi- Regierung streng bestraft. Alle Behörden in Kanada, das gleiche Erlebnis, haben sie zu Freundinnen ge- arationsabteilung der C. P. R.( Canadian Pacific ob von der Regierung oder private der C. P. R., macht, was dadurch erleichtert wurde, daß auch die Railway) empfangen. Diese Behörde steht unter haben nur das eine Bestreben, jeden Einwanderer als Kollegin aus der Slowakei etwas deutsch spricht. strenger Kontrolle der kanadischen Regierung, batv. Farmer gut unterzubringen, denn sie haben das Anfangs waren beide secfrant, nun endlich ist das handelt als Beauftragte der Regierung. Sie forge größte Interesse daran, daß es dem Farmer gut Meer etwas ruhiger geworden und der Magen wie für eine entsprechende Unterbringung der Einwande- geht, damit er dem Staate nicht zur Last fällt und der in das Gleichgewicht gekommen. Die frohe rer und für die sofortige Anlage ihres Barvermögens bodenständig wird. Deshalb auch die große Strenge Laune gewinnt die Oberhand und beide lachen und in einer sicheren Geldanstalt.( Dies ist Regierungs- gegen Mißbräuche, die dadurch zur Gänze beseitigt schäfern nach Herzensluit mit den jungen Männern vorschrift, denn viele Einwanderer find früher aller- wurden. im Gesellschaftsraum. Unsere Steinschönauerin fährt hand Schwindlern in die Hände gefallen und um ihr nach Stanada in die Ghe. Vor Jahresfrist tam Geld gekommen. Dies wird nun verhindert, nachdem Vertreter der Siedlungsbehörde steht den neuen Aber die Betreuung geht noch weiter. Jeder ein einstiger Auswanderer in seine Heimat und ver- jeder Einwanderer den vorgeschriebenen Betrag von Farmern auch in wirtschaftlicher Hinsicht zur Seite. liebte fich in fie. Nun fährt sie, die beschäftigungs 1000 Dollar bei einem Geldinstitut sicher anlegen Sie beraten sie bei dem Ankauf von Vich und Inlose Arbeiterin aus Steinſchönau, übers Meer zu muß. Diesen Betrag kann der Einwanderer beheben, bentar und bei der Verwertung der Produkte, vielfach ihrem fünftigen Gatten, der seit acht Jahren in Ka nada bei einem der größten Bahnunternehmungen im tvenn er die Farm und deren Zubehör kauft. Es wird Dienste ist. Sie erzählt, daß er glänzend bezahlt ihm aber verweigert, wenn er statt einer Farm etwas per Lande." und erhofft sich eine gute Zukunft im frem- anderes kaufen, d. h. einem anderen Beruf nachgehen it fich eine a wines will, benn die Kanabiſche Geſetzgebung fiebt bor, bak artigen Genuß der Seereise. Die Starten erfreuen Eine junge Slowakin sizi traurig und allein bei Einwanderer, wenn sie feine Spezialerlaubnis haben, sich am Peitschen der Wogen, an Sport und Spiel, einem Tisch. Auch sie fährt mit ihrem Manne in den nur den Farmerberuf ergreifen dürfen. wofür auf den verschiedenen Decks reichlich gesorgt fernen Westen, um dort als Farmer eine neue Eri- Schon am zweiten Tag nach der Ankunft werist. Hier wird Deck- Tennis, Ded- Golf u. a. nach stenz zu suchen. Sie hat ein wenig Heimweh, die Herzenslust betrieben. Tägliche Kinoborstellungen und Seekrankheit verleidet ihr die Reise und bringt sie in Konzerte der Schiffstapelle sorgen für Unterhaltun- unangenehme Stimmung. Auch hier wieder dasselbe cen der gesunden Passagiere aller Schiffsklaffen. Lied. In der Heimat ungenügend Grund und Boden, Die Sabinen- Klaffe und die Touriſtentlasse, viel Plage, wenig Lohn und dazu die vielen Briefe iede mit ihrem eigenen Deck, beherbergt das besser von Bekannten, die bereits in Kanada find. Sie erallende Bublifum. Sier find ſchwerreiche Amerika- zählen von dem schönen Lande, wo es genügend ner und Kanadier, die nach mehrmonatlichem Som- Boden, ein schönes Farmereinkommen und dabei meraufenthalt in Europa nach Hause eilen zu neuen Lebensmittel in Hülle und Fülle gibt. So entschlossen Geschäften zur Jagd nach dem Dollar. Die Aelpler- fie sich, dorthin zu gehen und verkauften ihren fleitracht einiger Damen zeigt an, daß sie in Dester- nen Besitz in der Heimat, der nur ungenügende reich waren. Sie tragen ihre Tirolerhütchen wie eine Lebensmöglichkeiten bot, um ihn für einen zehnmal siegreiche Trophäe, die in der Heimat des Dollars größeren im zukünftigen Lande einzutauschen. verkünden soll, daß sie halb Europa erobert haben. Wer sich stundenlang mit Auswanderern unter hält, begreift die Motive der Auswanderung: Ein fich immer mehr verengender Lebensraum in ben europäischen Ländern, wo die Menschen förmlich aneinander gepreßt leben, zwingt jene, die sich gegen
Wenn man hier an Ort und Stelle diese strenge
den die Einwanderer, wenn sie sich in der Nähe von Syftematik der Siedlungsmethode kennen gelernt hat, Montreal niederlassen wollen, mittels Auto wieder dann gibt es nur eine Feſtſtellung: Sie ist einzigvon dem Vertreter der Immigrations- Abteilung auf artig vorbildlich und dürfte kaum in irgendeinem verschiedene Farmen geführt, wo sie sich nach Belieben Lande ihresgleichen haben. Und doch gibt es hier uno eine aussuchen können. Leute, die in die Wetzen- da einen Farmer, der scheitert, aber immer nur dann, provinzen des Westens wollen, können ohne weiteres tvenn er die Ratschläge der Siedlungsbehörde nicht dorthin fahren and Tim faufen. Man fährt von Mon- Sunch bie Wand will, oder gar von dem Reichtum befolgt, sich insgeheim( leider gar oft von eigenen in Manitoba, Saskatfchivan Landsleuten) beschwaßen läßt und mit dem Kopf oder Alberta eine Farm treal bis Winnepeg( awei Nächte und einen Tag) in alter ansässiger Farmer zu allerhand Spekulationen ausgezeichneten Waggons der C. P. R ., die mit Bet- fich verleiten läßt und es dann manchmal mit seiner ten und Kochgelegenheiten für die gestattet find. In Winnipeg werden sie wieder von gehenden Schädigung bezahlt. Auswanderer ausEristena, manchmal auch nur mit einer vorüber dem Vertreter der Ansiedlungsbehörde in Empfang genommen, der mit ihnen so lange Farmen besichtigt, von Farmern immer Ich konnte esprächen mit hunderten davon überzeugen, daß bis sie glauben, daß fie die beste und preiswerteſte ieber Farmer, wenn, er er den Ratschlägen der Be= gefunden haben. Damit ist die Fürsorge für die Ein- hörde folgt und eine auch nur halbwegs fluge Wirtwanderer nicht beendet. Der Vertreter der Sied- schaftsweise mit seiner europäischen Arbeitstüchtigkeit Neuankömmling berbindet, oft schon nach fünf. Jahren
Hier finden wir auch einen tschechoslowakischen Teilhaber eines Unternehmens, der auf seiner sech ſten Stanadoreiſe wieder Abjab für ſeine zdaren sucht. Sein österreichischer Kollege, ein Tertiiwarenfabritant, will seine erste Reise zur Eroberung des kanadischen Marktes benußen. Ein siebzehnjähriger Chineſe von vornehmen Wesen und unglaublicher beſſerer Nahrung in fernen Ländern. Der Lebens- wird. Sie drücken und handeln den Preis dafür her- europäische Bauer seit Jahrzehnten nicht mehr kennt. Intelligenz, fährt nach Bosten auf die Universität. raum in Europa ist bei der heutigen WirtschaftsDer Vater lieferte vor vielen Jahren dem chinesischen ordnung zu eng geworden. Doch sehr spät kommen unter, wobei ihnen zustatten kommt, daß sie in dem Ueber die Grundlagen dieses Wohlstandes soll später Staate Lederpolsterungen für die Eisenbahn und die Staaten zur Einsicht, daß die jahrelange Sem- ihnen zugewiesenen Diſtrikt jede Farm genau ken- noch berichtet werden. mung der Wanderung durch die Gesetzgebung die
lungsbehörde sieht darauf, ten unterans wehren, zur Gude nach mehr und her chorde tot gaan, hat der Dhr gehauen Stand a finer 201abenjeit gelangt, bis der
wurde wohlhabend.
Am Abend findet sich alles in schwarzer Dreß zum Essen und nachher in den Gesellschaftsräumen zum Tanz und sonstigen Unterhaltungen ein. Draußen peitschen die Wogen das Schiff, es schlingert. Von den„ Läufern" an Ded, die ihren Magen in Ordnung halten wollen, bleibt hin und wieder einer stehen, um sich zu erfreuen, wenn der Mond für einen Augenblick durch die Wolkenfeßzen guckt und das aufgewühlte Meer bestreicht.
Manchmal fann man auch Eisberge sehen", meinte jemand.
Kennen Sie das Schicksal der„ Titanic"? Ich habe einen Film gesehen, der diese Szenen wieder gegeben hat. Es war grauenhaft."
So etwas muß ja nicht gerade uns passieren." Von drinnen flang der Rhythmus der JazzMujit. Wie im„ Atlantit" film dachte ich und ging mit der Beruhigung schlafen, daß uns so etwas nicht paisieren wird."
Motive der Auswanderung
Mit dem Schiff fährt eine is echische Familie nach Kanada, ein Ehepaar mit einem zehnjährigen Mäderl, das, wie die meisten Stinder, nicht seekrant wurde, während die Mutter zu den„ Unglücklichen" zählt und in der Kabine liegt. Der Vater, ein Vierziger, erzählt, weshalb er auswandert. Er hatte in der Gegend von Turnau eine fleine Landwirtschaft, die viel Plage foſtete und wenig einbrachte. Hohe Steuer, kein Nebenverdienst und nur ein unzurei chender Ertrag der kleinen Wirtschaft schufen ein beschwerliches Leben. Die Sehnsucht nach einer ausrei
wirtschaftliche Depreſſion ungeheuer verschärft. Und man wird erleben, wie ein Strom von Menschen sich in die unermeßlich großen und weiten Gefilde Ka nadas ergießen wird, sobald die Hemmungen in den Aus- und Einwanderungsländern nachlassen und statt dessen die Wanderung gefördert und organifiert wird.
Majestätisch zieht das Schiff seine Bahn, ob niederer oder hoher Wellengang an seinen Bug brechen mag, immer begleitet von zahllosen Möven. Sie raufen um die Speisereste, die der Schiffskoch dem Meer überläßt. Jeden Tag überqueren wir einen Längengrad und müssen unsere Uhren um eine Stunde zurückdrehen. Am fünften Tag gibt es gegen Abend endlich Land zu sehen: Die Halbinsel Labrador( rechts) und die Insel Neufundland( links) sind in Sicht. Alles rennt freudig erregt an Bord, beinahe wie Schiffbrüchige, denen num Rettung winft. Photoapparate werden gezückt, um das von der untergehenden Sonne bestrahlte Inselgebirge fest zuhalten. Wir sind bereits im Lorenzstrom, der sich hier bei der Mündung ins Meer einige hundert Stilometer ausweitet. Das Wasser ist nun völlig ruhig. Seetrante gibt es nicht mehr, die Speisesäle, aller Stlassen sind angefüllt mit Menschen, die nun aus ihren Kabinen hervorkrabbeln, wo sie oft tagelang gelegen sind. Sie wollen ießt nachholen, was sie an Mahlzeiten versäumt haben.
Am Abend gibt es wieder ein großes Ereignis: Das Nordlicht, das nun viele Europäer zum ersten Wale schen, dem Kanadier aber nichts Neues ist. Es erscheint gegen den Nordpol ein breiter Lichtstreifen, aus dem hin und wieder feurige. Strahlen hervor-|
ཁྲ སྐད
Kommer 36