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Dermilites.

Schwer zu Schaden gekommen ist am Donnerstagnachmittag| Blindeninftitut von 8000 m. auf 160 000 m. jährlich gebracht. Er habe auf der Köpenicker Chauffee in Nieder Schöneweide ber viel mit den Kunden verkehren und auch für dieselben ein offenes Haus 32jährige Kaufmann Linke aus Berlin , der auf einer Radtour behalten müssen; diese Aufwendungen seien ihm vom Direktor Wulff Dreißig Personen ertrunken! Eine furchtbare Schiffs. griffen, von Köpenid tommend, nach dem Bahnhof Johannisthal ersetzt worden und könnten dafür im Laufe der Jahre wohl gegen tatastrophe hat sich gestern bei Stettin zugetragen. Es wird fahren wollte. Nachdem 2. die Oberfpreebrücke passiert, brach die 500 m. verausgabt worden sein. Sattelstange feines Gefährtes und 2. stürzte vom Rade. Er schlug von dort berichtet: Bei dem benachbarten 8 ü II chow wurde am Der Gerichtshof tam zu einer Verurteilung des Angeklagten, mit dem Kopf derartig auf das Chausseepflaster, daß er schwere dem Glauben nicht geschenkt worden sei. Bei Freistaden der von Stettin kommende Tourendampfer, BIücher" Verlegungen erlitt. trauensbruch fei eine schwere Strafe geboten und diese auf drei von dem von Pölig kommenden Dampfer Bölig" angerannt und diese auf drei und fant sofort. Bahlreiche Personen, angeblich dreißig, Jahre Gefängnis und Ehrverlust bemessen worden. sind ertrunken, zehn Personen wurden gerettet.

Die Kreisstadt Teltow wird nun einen Bahnhof erhalten. Um denselben zu erlangen, ist von den in Frage kommenden Grund­befizern das benötigte Terrain abgetreten worden; ebenso hat die Stadtverordneten Bersammlung die Baukosten bewilligt. Mit den Vorarbeiten zur Bahnhofsanlage ist nunmehr begonnen worden; an der Kreuzung der Anhalter Bahn und der Mahlower Chaussee werden jezt Vermessungen vorgenommen. Von der Bahnhofsanlage wird haupt sächlich eine Belebung der Bauspekulation erhofft. Eine Gesellschaft hat bereits einige tausend Morgen Land zu beiden Seiten der Mahlower Chaussee für Bauzwecke erworben.

Monmouth " gestern Feuer ausgebrochen ist. Die Ursache ist noch Ans Bremen wird berichtet, daß auf dem englischen Dampfer unbekannt. Der Schaden ist groß.

Christliches. Die firchlichen Gegensätze innerhalb der Heilig­freuz- Gemeinde, die schon so oft scharf aufeinandergeplagt sind, Nansen über Andrée. Stockholm , 16. Juni. Frithjof hatten eine gestern in 2. Instanz verhandelte Privattlage des Be Nansen sprach sich gelegentlich des hydrographisch biologischen Kon­zirksvorstehers Kaufmann Strauß wider den Klempner G. Fichtner gresses in Stockholm zum König von Schweden dahin aus, daß, verursacht. Als Herr Krauß zum Kirchenältesten gewählt worden wenn es Andrée geglückt sei, mit dem Ballon herabzusteigen, ein war, machte sich auf positiver Seite eine außerordentlich lebhafte Boot, Waffen und Munition mitzuführen, man mit Recht annehmen Agitation gegen ihn geltend. Der Angeklagte reichte am 25. Juni könne, daß er gesucht habe, Grönland zu erreichen, es auch wirk­und am 1. September 1897 zwei Proteste gegen Herrn Strauß beim lich erreicht habe und das dort die Expedition durch Jagd ihr Dasein Konsistorium ein, in denen er eine ganze Reihe von Vorwürfen fristen könne, Unter diesen Umständen würde Andrée wahrscheinlich ehrenkränkender Natur gegen ihn erhob, die diesen angeblich unfähig In der königl. Gewehrfabrik zu Spandau wurde der machen sollten, das kirchliche Ehrenamt zu befleiden. Die in denen entweder von der schwedischen Expedition Nathorst oder von Betrieb vor nahezu drei Jahren auf ein geringes Maß eingeschränkt, Protesten aufgeführten Thatsachen sind von den kirchlichen Behörden der dänischen Expedition Amdrup aufgefunden werden. Jeden­weil der Bedarf an Gewehren gedeckt war. Die entbehrlich ge- eingehend geprüft und nicht für stichhaltig befunden worden. Der falls sei eine Nachricht hierüber nicht vor September dieses wordenen Arbeitskräfte, ungefähr 800 Mann, wurden den technischen in seiner Ehre gekränkte Herr Krauß, der in sein Amt als Kirchen- Jahres zu erwarten. Instituten der Artillerie überwiesen, die wegen der Einführung des ältester eingeführt worden ist, hat darauf gegen den für die beiden neuen Feldgeschüßes reichlich mit Aufträgen versehen waren. Gegen Proteste verantwortlichen Herrn Fichtner die Privatklage angestrengt, wärtig werden die früheren Gewehrarbeiter zu ihrer alten Fabrik deren Verhandlung vor dem Schöffengericht mit der Verurteilung allmählich wieder zurüdberufen, weil der Betrieb der Gewehrfabrik des Angeklagten in dem einen Falle zu 300 M., in dem zweiten Falle wieder lebhafter wird. Die artilleristischen Institute sind dagegen, zu 600 M. Geldstrafe, event. 30 und 60 Tagen Gefängnis, endete. daß ein Bedell an dem Minister Hartwing einen erschrecklichen Braunschweiger Blätter brachten dieser Tage die Nachricht, nachdem das neue Feldgeschütz fertiggestellt worden, im Augenblicke Auf die vom Angeklagten eingelegte Berufung hatte sich gestern word habe begehen wollen und sich zu diesem Zwecke bei dem weniger beschäftigt. Die Entlassung von Arbeitern sucht die Militär die 8. Straffammer unter Borfiz des Landgerichtsrats Steinide Sohne des Ministers genau zu erkundigen gesucht habe, wann wohl Vorsitz ord habe begehen wollen und sich zu diesem Zwecke bei dem verwaltung nach Möglichkeit zu vermeiden. mit dieser Angelegenheit zu beschäftigen, zu deren Erörterung etwa Sohne des Ministers genau zu erkundigen gesucht habe, wann wohl 30 Zengen vorgeladen waren. Den Bemühungen des Vorsitzenden die beste Gelegenheit sei, den haarsträubenden Plan auszuführen. und der Verteidiger Rechtsanwälte Marggraff und Morris Man hatte es natürlich mit einem Geistestranten zu thun, aber das gelang es im Interesse des kirchlichen Friedens innerhalb der hinderte die Sensationspresse nicht, den Mordversuch mit Behagen Heiligkreuz- Gemeinde" die Streitart zu begraben. Es kam ein Ver- breit zu treten. Bezeichnend ist, daß die ministeriellen Braunschw. gleich auf der Basis zu stande, daß der Angeklagte ohne auf Anzeigen" der ganzen Geschichte mit feinem Wort erwähnen. Broteste Herrn Strauß nicht habe beleidigen wollen und sämtliche berkehr im Weißen Meere nicht mehr gestört ist. Zwei Oceans Thatsächliches einzugehen zu Protokoll erklärte, daß er durch seine Aus Archangel wird berichtet, daß der Schiffahrts­Kosten, einschließlich des Honorars des gegnerischen Anwalts über- dampfer sind dort eingetroffen. In einem Hause bei Rybinsk nahm. Hierauf nahm der Kläger die Privatllage zurück. ( Rußland ), das durch Feuer zerstört wurde, fanden 11 Arbeiter den Tod in den Flammen.

Gerichts- Beitung.

am

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Welcher Fürsorge fich die für den Staat besonders nig­lichen Elemente von seiten der Behörden erfreuen, lehrt wieder folgender Borfall: Im vorigen Jahre streikten die Arbeiter der Schwarzschen Porzellanfabrik in Spandau . Während der ersten fünf Wochen gehörte der Arbeiter Anton Tepper zu den Streifenden und bezog während dieser Zeit auch die Streit unterstügung, obgleich er bis dahin keinen Pfennig Nadziwill. Das Militärgericht und die Heldenthaten des Prinzen zur Kasse des Porzellanarbeiter- Verbandes gesteuert hatte. Dann Tages, als er die elektrische Straßenbahn in alle a. S. benutzte. Der stud. jur. Prinz v. Radziwill hatte eines aber kehrte er reuig zur Arbeitsstätte zurück und provozierte die einen standalösen Konflikt mit dem Motorwagen- Oberführer Grote weiter Streifenden noch besonders dadurch, daß er noch andere angezettelt. Später hatte sich der lettere, wie noch erinnerlich sein Arbeiter dem Fabrikanten zuführte und drei Arbeitswillige" wird, vor Gericht wegen Beleidigung des Prinzen zu verantworten; bei sich in Kost und Logis nahm. Eines Tages im er wurde zwar schuldig befunden, aber für straffrei erklärt. Der September vorigen Jahres beleidigte er die Schwester eines der Redacteur des Bolfsblattes für Halle", unser Parteigenosse Wilhelm Streifenden, der mit ihm im selben Hause wohnte, in recht grober Swienty, veröffentlichte später, im Februar d. I. einen und ungerechtfertigter Weise; ihr Bruder, der Porzellanarbeiter Artikel, in welchem Dreyfus, von Kübart, der diese beleidigende Aeußerung des Tepper gehört hatte, und der Zuchthausvorlage dem Falle des Prinzen Radziwill die Rede war. stellte ihn dieserhalb zur Rede und rief ihm auch einige Schimpf- Er spitzte sich zu einem Vorwurfe gegen die Staatsanwaltschaft zu, worte nach, wogegen der Arbeiter Otto Behrend, der gleichfalls zu daß sie unter Bernachlässigung ihrer Pflicht den Prinzen nicht unter den Streifenden gehörte, dem Kübart zurief:" Hau ihm ein paar Anklage gestellt habe. Nunmehr wurde Genosse Swienty wegen Be­runter!" Wegen dieses, mit dem Streik in keiner direkten Beziehung leidigung des Staatsanwalts Delbrück angeklagt und am 11. April stehenden Vorfalles erhob die Staatsanwaltschaft gegen Kübart vom Landgericht Halle zu einer Woche Gefängnis verurteilt. Die und Behrendt Anklage wegen Bergehens gegen§ 153 Feststellungen ergaben, daß der erhobene Vorwurf unbegründet war. der Gewerbe Ordnung! Das Schöffengericht m einzelnen wurde folgendes festgestellt: Der Prinz hatte im in Spandau , vor welchem die Anklage Mittwoch Straßenbahnwagen Herrn Grote ins Gesicht gespien, ihn verhandelt wurde, hatte elf 3 eugen geladen. Es sprach die beiden Angeklagten schließlich von der Anklage des Gewerbe- Schnauze, sonst schlage ich Sie die Brust gestoßen und gerufen: halten Sie die in die Fresse". bergehens frei und verurteilte dieselben nur wegen Beleidigung zu Grote sagte hierauf zu den übrigen Fahrgästen:" Den kenne ich 15 bezw. 10 M. Geldstrafe. Der Amtsanwalt hatte gegen schon, das ist ein ganz gemeiner Kunde."" Die Staatsanwaltschaft Kübart 50 M. Geldstrafe beantragt. Interessant war die Aussage erhob Anklage gegen den Prinzen wegen groben Unfugs und Be­des Fabrikanten Schwarz; dieser erklärte, daß er mit Rücksicht leidigung, gegen Grote ebenfalls wegen Beleidigung. auf die Deynhausener Rede des deutschen Kaisers sich für teilte dem Gerichte mit, daß er demnächst als Avantageur bei einem Der Prinz verpflichtet gehalten habe(), hen Tepper zu befragen, Ulanenregiment eintreten werde. Die Aften erhielten hierauf den ihm hierauf den Borfall erzählte, habe er( Schwarz) die Sache nicht sogleich aufgefunden werden, und als am 19. Dezember v. 3. ob er von Streifenden belästigt worden sei; und als dieser Vermerk: Gilt!" In der Straffache gegen den Prinzen konnte ein Zeuge zur Anzeige gebracht! In der That wurde Strafantrag von Tepper die Hauptverhandlung stattfinden sollte, stellte es sich heraus, daß erst zu polizeilichem Protokoll gestellt.( 1) der Prinz inzwischen beim Militär eingetreten war. Die Staatsanwaltschaft gab deshalb die Akten an das Militärgericht ab und es konnte nur gegen Grote verhandelt werden. Das Militär­gericht hat gegen den Prinzen das Verfahren wegen Beleidigung Gegen die polnische Socialdemokratie. Durch die Stritit eingestellt, weil Grote seinen Strafantrag zurückgenommen hat eines richterlichen Urteils hatte sich der Redacteur Stanislaus es hat ferner den Prinzen von der Anklage des groben Unfugs Bisniewski von der hier in polnischer Sprache erscheinenden Gegen seine Verurteilung hatte der Redacteur Swienty Re­wegen Mangels an Beweisen freigesprochen! socialdemokratischen Gazetta Robodnika" eine Anklage wegen Be­' n leidigung zugegezogen, welche gestern vor der dritten Straftammer bilion eingelegt, welche gestern vor dem Reichsgerichte zur Ver­des Landgerichts I gegen ihn verhandelt wurde. Im Anfange d. J. Handlung kant. Er suchte nachzuweisen, daß er nur von der Staats­stand der Vorgänger des Angeklagten, der Redacteur Kaczmared, anwaltschaft im allgemeinen gesprochen habe, nicht aber den Staats­wegen desselben Bergehens vor Gericht. Es war ein Artifel beurteil für einwandfrei und erkannte auf Verwerfung der Re­anwalt Delbrüd habe treffen wollen. Das Reichsgericht hielt das anstandet, der aus der Provinz Posen Bosen staminte. Es wurden darin die Arbeiterverhältnisse auf den Gütern vision.

Man ersieht hieraus wieder, wie notwendig ein Zuchthausgesetz ist, nach welchem ein Strafantrag der besten Staatsstüßen" über haupt nicht mehr erforderlich sein soll.

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vor

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Zur Bestgefahr. Ein Bassagier des Lloyddampfers, Bohemia", Seelazarett San Bartolomeo gestorben. Die Sektion ergab Schrumpf­welcher schon auf der Fahrt von Alexandrien leidend war, ist im niere als Todesursache. Die übrigen Passagiere und die Mannschaft des Dampfers befinden sich vollkommen wohl.

Marktpreise von Berlin am 15. Juni 1899 nach Ermittelungen des tgl. Polizeipräsidiums. D.- Ctr. 16,35 15,00 Schweinefleisch

Weizen * Roggen *) Futter- Gerste Hafer gut

17122

1 kg

1,60 1,10

15,00 13,90 Kalbfleisch

"

"

1,80

"

13,40 12,70 Sammelfleisch

15,60 15,10 Butter

"

1,60 2,40

mittel

n

"

15,14,50 Eier

60 Stüd

"

gering

"

14,40 14, Sarpfen

1 kg

3,60 2,20 1,80 1,20

Richtstroh

3,82

3,32 Aale

2,80 1,20

"

"

Heu ) Erbsen + Speisebohnen +) Linsen startoffeln, neue Rindfleisch, Keule 1 kg 1,60 Do. Banch

"

6,40

4,8ander

2,60 1,20

"

"

40,- 25,

Hechte

2,40 1,20

"

50, 25,

Barsche

1,60 0,80

70,

30,

Schleie

"

"

2,50 1,20

6,

"

4, Bleie

1,20 0,80

"

-

1,20 Krebse per Schock 14, 2,50 1,20 1,-

-

*) Ermittelt pro Tonne von der Centralstelle der Preuß. Landwirts schaftskammer Notierungsstelle für den Doppel- Gentner. und umgerechnet vom Polizeipräsidium +) Kleinhandelspreise. Produktenmarkt vom 16. Junt. Brotfrüchte zogen um 1/2 bis 2 M. an. Safer und Mais lagen fest. Nüböl auf Slagen über die Naps­zeigte sich dagegen eine kleine Abschwächung. Angeboten waren nur ernte um 20 Pfg. besser. Am Spiritusmarkt war die Stimmung im allgemeinen fest, namentlich aber für den Terminmarkt. Am Locomarkt 13 000 Liter 70er Ware, die mit 40,70 m.( 0,10 M.) gehandelt wurden. per 100 g. M. Prima trodene Startoffelstärke per 100 g. 20,10 M., Kartoffelfabrikate. Berlin , 16. Juni. Feuchte Kartoffelstärke do. Supra 21,00 M., do. Sefunda 15,50-17,50 W. Prima Kartoffelmehl per 100 seg. 20,10 m., do. Supra 21,00 M., bo. Sefunda 15,50-17,50 Mr. Berlins Getreide und mehIzufuhren zu Waffer vom 15. Juni mittags bis 16. Juni mittags betrugen 270 To. Weizen, 395 To. mehl, 1000 D.- Ctr. Roggenmehl.

Roggen, 91 To. Safer, 150 To. Gerste, 300 To. Mais, 5100 D.- Str. Weizen­

Witterungsübersicht vom 16. Juni 1899, morgens 8 Uhr.

Stationen

Barometer­

stand mm

Wind­

richtung

Windstärke

winemde. 764 NO

Wetter

3Dunst

Temp. n. C.

R.

Stationen

Barometer­

stand mm

Wind­

11 Haparanda 761 NM

richtung

Windstärke

Wetter

Temp. n. 6.

Go= 909 742

764 NO

762 NO

1 bedeckt 11 Petersburg 762 NW 3hlh.bed. 14 Cort Aberdeen 3 Regen 9 Paris 1 bedeckt 12

766 9 767 764 NNO

2516.bed. 14 1woltent 13 4 heiter 1516. bed. 2woltent

17

14

12

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Hamburg Berlin Wiesbaden München 760 Micu 761 Wetter Prognose für Sonnabend, den 17. Juni 1899. Ein wenig wärmer, zeitweise heiter, vielfach wolfig bei mäßigen füd­östlichen Winden, etwas Regen und Gewitterneigung.

Danksagung.

Ortskrankenkassed.Bildhauer,

Nobodnika" eine Notiz mit der Ueberschrift Preußische Gerechtig- abgestattet und der Schaden des Herrn W. war noch bedeutend Allen denen, welche meinem Teiber Stuccateure n. verw. Gewerbe

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628b

Gentral- Kranken- u. Sterbe­

des Oberpräsidenten von Posen, Herrn v. Millamawig- Möllen- Wie es einem Landmann erging, als er den ihm zugefügten dorf beleuchtet. Die Schilderung läßt sich dahin zusammenfassen, Wildschaden ersetzt haben wollte, erzählt folgende Geschichte: daß die russischen Arbeiter, welche zur Zeit der Rübenernte nach den Der Landwirt Ferdinand Wensel in Jecha hatte 3/4 Morgen Land Gütern des Oberpräsidenten kämen, ein feineswegs menschenwürdiges mit Wicken bestellt. Die Reche des benachbarten fürstlich Schwarzburg Dasein führten. Gegen völlig unzureichenden Lohn werde ihnen Sondershauser Forstes stillten an dem Futter wiederholt ihren schlechte Kost, ebensolche Behandlung und ein ungesundes, unrein- Hunger, so daß sich Herr Wensel an den Landrat mit der Bitte liches Lager in einem Schafftalle geboten. Der Oberpräsident hatte wenden mußte, ihm eine Entschädigung für den Ernteverlust zu be­Strafantrag wegen Beleidigung gestellt. Da der vom willigen. Es fanden dann auch Erhebungen statt und der Landrat Angeklagten angetretene Wahrheits Beweis als mißlungen ließ den Schaden auf 13 M. feststellen. Die Angelegenheit war aber bezeichnet wurde, erkannte der Gerichtshof gegen Kaczmared noch nicht völlig geregelt und Herr W. ließ deshalb die Wicken, die auf eine Gefängnisstrafe von 4 Monaten. Nachdem das Reichsgericht er eigentlich schon hätte abernten tönnen, noch auf dem Felde stehen. die eingelegte Revision verworfen hatte, erschien in der Gazetta Inzwischen hatten nun die Rehe dem Felde wiederholt ihren Besuch keit". Es wurde darin Mitteilung von der Verurteilung Kaczmareck größer geworden. W. wandte sich nun in dem Glauben, daß der so früh verstorbenen Mann, dem Re­gemacht mit dem Zusage: obgleich die Verhältnisse auf den Gütern Landrat die Regelung der Sache verzögert habe, in einer Beschwerde- staurateur Gustav Eisenach, zu Berlin . des Herrn v. M. zum überwiegenden Teil erwiesen worden seien." schrift an das Ministerium in Sondershausen . In diesem das letzte Geleit gegeben, insbesondere Im Interesse der Kassenmitglieder Dieser Zusatz lag der neuen Anklage zu Grunde. Schriftstücke, welches keine besondere stilistische Gewandtheit des Ver- dem Berein ehemaliger 12. Dragoner , findet eine allgemeine Versamm­Der Gerichtshof war mit dem Staatsanwalt der Ansicht, daß fassers befundet, warf Herr W. dem Landrate Bedrückungseifer" den Beamten des Poſtamts 26, den lung am Dienstag, den 20. Juni, die Aufrechthaltung der gerichtlich als unwahr erklärten Thatsachen vor. Die Straffammer in Sondershausen hat in diesem Worte eine Freunden und Bekannten meinen fälen, Dresdenerstr. 96, statt. Beamten der Krantentasse sowie allen abends 8% Uhr, in Murfelds Fest­eine einfache Wiederholung der Beleidigung sei. Der Angeklagte sei formale Beleidigung erblickt und am 22. März Herrn W. deswegen zu herzlichsten Dank. Tagesordnung: aus§ 186 Str.-G.-B. zu bestrafen. Das Urteil lautete auf drei 50 M. Geldstrafe verurteilt. Auf die Revision des An- Ww. Bertha Eisenach, 1. Vortrag des Herrn Dr. Natkowsky: Monate Gefängnis und Publikationsbefugnis im Deutschen Reichs- geklagten hob das Reichsgericht das Urteil auf und verwies die Adalbertstr. 95. " Die Lungenschwindsucht und ihre anzeiger" und der Gazetta Nobodniza". Sache an das Landgericht Erfurt . Es wurde der Verdacht aus­Bekämpfung, mit besonderer Berild gesprochen, daß die Straftammer Form und Inhalt verwechselt und fichtigung der Lungenheilstätten." Um Unregelmäßigkeiten bei der Verwaltung der königl. ich dadurch bei der Feststellung des strafbaren Thatbestandes 2. Berichterstattung vom Tuberkulose­Blindenanstalt zu Steglit handelte es sich in einem Brozeß, beeinfluffen lassen. Un sich jef bas Wort fein Schimpfifort ubane kasse der Tischler 2c. Rongreß. An sei das welcher gestern vor der zweiten Straffammer des Landgerichts 11 Wort Eifer" enthalte an sich nichts Beleidigendes. Wenn die Straf­3. Diskussion. stattfand. Der frühere Hauswart bei der genannten Anstalt, Jacob fammer in dem fraglichen Ausdruck eine Beleidigung finden wollte, Dreher, follte das Blindeninstitut durch Unterschlagungen um so hätte es irgend ein anderes Wort anführen müssen, welches der reichlich 5000 m. geschädigt haben. Der Angeklagte war die rechte Angeklagte an Stelle des inkriminierten hätte anwenden können, ohne Hand des im Herbst 1897 verstorbenen Anstaltsdirektors, Schulrats fich einer Beleidigung schuldig zu machen. Wulff. Dieser hatte dem Angeklagten die Geschäfte über­tragen, welche zum Verkaufe der von den Blinden an= gefertigten Gegenstände zu erledigen waren, wogegen Dreher Ehre trieb auch den Hausbefizer und Kohlenhändler Karl Reimann Tagesordnung: 2 Prozent des Verkaufspreises erhalten sollte. Dem neuen gegen das Voltsblatt" zum Kadi. Er hatte im April die Familie 1. Festsetzung der Gehälter. Direktor, Herrn Matthies fiel es im verflossenen Herbst auf, daß eine bes Maurers Körner, der die Miete nicht pünktlich bezahlen konnte, 2. Neuwahl der Ortsverwaltung inft. Firma Schüß, welche früher ständige Abnehmerin der Blinden auf das Straßenpflaster gefeßt. Körner war zur Zeit frant, hat 5 Kinder 3. Wahl eines Vertrauensarztes. Beitragsammler. Erzeugnisse gewesen war, im Laufe des letzten Jahres nur einmal zu ernähren, und die Ehefrau war hochschwanger. Die Familie 4. Berschiedenes. einen fleinen Posten bezogen hatte. Es kam ihm auch zu Ohren, mußte im Armenhause in einer Stube untergebracht werden, in Mitgliedsbuch legitimiert. daß Dreyer in dem Verdacht stand, sich unerlaubte Vorteile zu verder nicht einmal ein Ofen war, während die durch Um zahlreiches und pünktliches Er schaffen. Der Direktor stellte bei der Firma Schüß Er Körner geräumte Wohnung noch heute leer steht. fcheinen ersucht mittelungen an, welche das Ergebnis hatten, daß die Genosse Redacteur Swienty fritifierte Reimanns Verhalten im 184/11 Die Ortsverwaltung. Firma in den letzten Jahren eine Menge Waren zum Gesamtbetrage Voltsblatt", wodurch letzterer sich beleidigt fühlte und deshalb den von über 4000 m. bezogen hatte. Die Eingänge dieser Bestellungen Privatklageweg beschritt. Bei dem Schiedsmanne, wo Genosse waren ebensowenig gebucht, wie der erfolgten Zahlungen. Dasselbe Swienth dem Reimann begreiflich machen wollte, daß er die Familie war der Fall bei einer anderen Firma. Hier betrug die vermeintlich hätte schon mit Rücksicht auf die schwangere Frau schonen müssen, unterschlagene Summe etiva 1000 M. Der Angeklagte bestritt ent entgegnete Neimann in wegwerfendem Tone: Ich bin doch schieden seine Schuld. Der verstorbene Direktor Wulff habe ihm nicht schuld daran!" Das Gericht verurteilte Genosse gefagt, daß die betreffenden Bestellungen und die eingegangenen Swienty wegen einer nebenfächlichen Unrichtigkeit zu 10 M. Geld- Blas aur Botshaus: Einweihung Morgen 1/3 Uhr vom Straĭauer Beträge nicht gebucht werden sollte, er wollte diese Summen zur Verftrafe, brachte aber in der Urteilsbegründung zum Ausdruck, daß vom Ruderklub Vorwärts". 11/19 fügung haben, um sie in besonderen Fällen hilfsbedürftigen Blinden Neimanns Verhalten keineswegs als lobenswert bezeichnet werden Donnerstag: Hauptversammlung, zuivenden zu fönnen. Er, Angeklagter, habe den Umsatz aus dem tönne.

Aus Salle a. S. wird uns berichtet: Die ramponierte

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Sonntag, den 18. Juni 1899, ( Dertliche Verwaltung Berlin H.) vormittags 10 Uhr, im Botale des Herrn Toltsdorf, Görlizerstr. 58:

Mitglieder Versammlung.

Arbeiter- Radf.­Verein Berlin ".

Andreasstraße 26.

Der Vorstand. J. A.: J. Söfner.[ 20/15 Orts- Krankenkasse der Buchbinder usw. Sonnabend, den 17. Juni er.,

abends 8 Uhr, in den Arminhallen

( großer Saal), Kommandantenstr. 20:

Ausserordentliche

General-Versammlung.

In Anbetracht des wichtigen Vor­trages des Herrn Dr. Freudenberg: Die Verbreitung der Tuberkulose, im werden die Kaffenmitglieder( auch besonderen in unserem Gewerbe", Nichtdelegierte) nochmals ersucht, zahl­reich zu erscheinen sowie für guten Besuch zu agitieren. 24/13 Der Vorstand.

Van der Reise zurück! Dr. Klose, Specialarzt für Hals-, Nasen­und Ohrenleiden. Friedrichstraße 102. Flemmingstraße 6( Moabit ).