Mr. 278

Sonntag, 29. November 1936

Sudetendeutscher Zeitspiegel

Auch Reichenbergs Industrie holt auf Neuformung der Arbeiter- Gesinnung

Besserungserscheinungen in allen Branchen

Arbeitsvermittlung ausgeschaltet

Reichenberg ist das dichtestbesiedelte Indu-| Striegebiet Nordböhmens. Es ist kein Wunder, daß hier die Bevölkerung unter der Industriekrise am meisten gelitten hat. Viele Textilfabriken wurden bermittlung. Die Kreisleitung der Indu­in den letzten Jahren stillgelegt, die Arbeits- striellen hat vor kurzem ein Rundschreiben hin­losigkeit stieg sprunghaft an. Der Einbruch der ausgegeben, in dem mitgeteilt wird, das neue Strise hat den Gesundungsprozeß in der nord- Gesetz über die Arbeitsvermittlung zwinge nie­föhmischen Arbeiterbe: vegung, der im Jahre 1929 manden, die von der Arbeitsvermittlung genann­eingesetzt hatte, zum Stillstand gebracht; damals ten Leute auch, wirklich einzustellen. Die Unter begannen die Arbeiter sich von den Kommunisten nehmer hätten bei der Einstellung der Arbeiter abzuwenden, die zu Anfang 1929 einen großen vollkommene Autonomie, die Arbeitsvermittlung Streit inszeniert und verloren hatten. sei nur eine Hilfseinrichtung. Tatsächlich toben Nach vielen Jahren des Vangens und War- sich die zum großen Teile der SdP angehörenden tens bessern sich nun auch hier die Verhältnisse. Angestellten bei den Einstellungen parteipolitisch Der Direktor der Bezirkskrankenkasse gibt freude aus, soweit nicht die Unternehmer ſelbſt in glei strahlend Auskunft: der Mitgliederstand ist in den cher Weise am Werke sind. Es werden die Leute letzten Wochen um zwölf Prozent gestiegen, das beschäftigt, die den maßgebenden Angestellten zu Verhältnis zwischen der Bahl der erkrankten Ber- Gesichte stehen, die Arbeitsvermittlungsanstalt sonen und dem Mitgliederstand ist zum erstenmal muß sich darauf beschränken, nachher die Karte seit vielen Jahren fast normal. Die Mitglieder auszustellen. Die Firma Müller und Seide in und Krankenbewegung in den Stassen ist ein ver- Niemes läßt ihre Arbeiter durch die SdP vermit läßliches Barometer der Wirtschaftsentwicklung. teln, die Firma Müller in Eversdorf hat lura Aber auch die anderen festzustellenden Symtome vor dem Inkrafttreten des Gesetzes über die Ar­deuten auf die Wirtschaftsbesserung im Reichen- beitsvermittlung 15 SdP- Leute eingestellt. berger Gebiet hin. Arbeitermangel- kein ausgebildeter

Nachwuchs

Seite 3

Olympiade

1937

8 vom bis 21. Feber in Johannisbad

SASI

Wie groß das Interesse im Auslande für die

Es ist klar, daß sich die Besserung der Wirtschaftsverhältnisse auch in dem Denken und Fühlen der Arbeiter auswirkt. Das Selbstbetvußt­sein der Arbeiterschaft ist im Steigen begriffen, immer mehr tritt die Lohnfrage in den Vor­Ein besonderes Kapitel ist die Arbeitsdergrund. Die völkische Gewerkschaft hat bei den Betriebsausschuswahlen einige Erfolge zu verzeichnen gehabt, aber sie ist schlecht geführt und hat auch in den Betrieben keine Funktionäre. Die Bahl der auf die völkischen Listen abgegebenen Stimmen ist immer weitaus höher als die Zahl der Mitglieder der völkischen Gewerkschaft. Bei allen Verhandlungen spielen deren Vertreter eine mehr als klägliche Rolle. Das gleiche gilt auch von den Kommunisten, die alle De­mütigungen, die die Unternehmer ihrer Gewert- Wintersport- Olympiade iſt, geht daraus hervor, daß schaft zufügen, widerspruchslos einstecken. Der alle Tage Anmeldungen einlangen und die verschies Einfluß der Union der Textilarbeiter steigt. Sie densten Auskünfte und Anfragen eingeholt werden. ist nach wie vor die dominierende Gewerkschaft So meldet die Sch we i z. daß außer den Wett und die einzige tatsächliche Interessenvertreterin fämpfern eine größere Gesellschaftsreise zu der Win­der Arbeiterschaft. Diese Tatsache wird sich über tersport- Olympiade organisiert wird. Die Organis turz oder lang auch in der politischen Hal- sation wird von der Genossenschaft des Schweizer tung der Arbeiter zp spiegeln beginnen. Es ist Arbeitersporthauses durchgeführt. Wir werden also zu erwarten, daß bei einem Anhalten des guten nicht nur die Schweizer   Wettkämpfer begrüßen, son­Beschäftigungsgrades die Gefundung des politi- dern darüber hinaus eine Anzahl Schweizer   Genos­schen Dentens unter der Arbeiterschaft des Neisen und Freunde. chenberger Gebietes vor allem auf dem Wege Aber auch das Mutterland des Skisports, Nor­Industrie- Entwicklung und Politik über die freien Gewerkschaften erfolgt. Die ge- wegen, entsendet eine starte Delegation. 18 aktive Die nordböhmische Textilindustrie ist Tei- beſſerte Situation der Arbeiterschaft geht auch aus Wettkämpfer und zwei Reisebegleiter sind bereits stungsfähig. In einem sehr interessanten Artifel trieb in Grünwald  , der noch immer nicht geöffnet Land in allen Wettkampfarten vertreten. Drei der Tatsache hervor. z. B. daß der Mauthnerbe- gemeldet. 15 Männer und drei Frauen werden das in der Zeitschrift" Wolle und Leinen" vom 16. August 1936 fommt ein österreichischer loren hat, die mittlerweile in anderen Betrieben fahrts- und Slalomlauf bestreiten, sechs Spezial­ist, durch den Streit seine besten Facharbeiter ver- Sportler und drei Sportlerinnen werden den Ab­fische Tertilindustrie der österreichischen technisch Fachmann zu dem Schluß, daß die tschechoslowa­unterkamen. Arbeitskämpfe sind jetzt also auch und Kombinationsspringer werden ihre Kunst auf weit überlegen ist. Auch dies widerlegt die Be- für die Unternehmer ein Riſiko. Diese Entwick der neuerbauten Schanze zeigen. Daß die Norweger hauptung, daß der Textilindustrie nicht zu helfen lung wird sich fortjeßen.

sei. Es kommt darauf an, den Arbeiternachwuchs zu schulen und die Qualität der Produktion zu

Die Wahrheit sagen!

ausgezeichnete Langläufer sind, braucht wohl nicht erst erwähnt zu werden. Sie werden mit den Fin­nen und Schweizern die schärfsten Konkurrenten

In den letzten Tagen macht sich z. B. ein Mangel an Handdruckern bemerkbar, Tuchweber und Ausnäherinnen sind kaum mehr zu finden. Die Industrie hat in den Krisenjahren das An­lernen junger Kräfte unterlassen, die nun vor den Toren der Fabriken stehen, während die Un­ternehmungen um Ueberstunden ansuchen, um mit den vorhandenen Fachkräften die Aufträge frist sichern. Auch in der Textilindustrie gilt es die In einem gewissen Teile der Presse werden bilden. gerecht ausführen zu können. Die Ueberalterung reichsdeutsche und die italienische Schmußkonkur- unsere Berichte über die Lage der sudetendeut- Selbstverständlich ist es, daß auch die inländis der Facharbeiterschaft wurde auch durch die Natio- renz zu bekämpfen. Wir haben besonders in schen Induſtrie als Schönfärberei" bezeichnet. schen Sport- und Touristenverbände eifrig rüſten. naliſierung und die gesteigerte Ausbeutung der Jugoslawien   manches aufzuholen, wo Herr Uns liegen jedoch Schönfärbereien vollkommen Daneben wird unermüdlich von den heimischen Funk­Arbeiter gefördert. In den Spinnereien wurden Schacht durch I u den Kunden für die reichs- fern. Wir wollen und werden nicht übersehen, daß tionären die Quartierbeschaffung betrieben. Es iſt früher Aufstecker und Andreher in ganz jungen deutsche   Industrie werben ließ. Es ist übrigens es im Randgebiet noch viel Not gibt und daß noch also Hochbetrieb im Lager der Olympiade- Ausschüſſe. Jahren eingestellt. Aus den Andrehern und Auf- von hohem Interesse, daß uns der englische   Markt viel zu helfen bleibt. Aber wir müſſen Wege Die Aufgabe der gesamten Arbeiterklaſſe dieſes Lan­Steckern wurden Spinner. Aber die Spinner müs­sen nunmehr viel mehr Spindeln und Maschinen um großen Teile erst nach dem Sturze der eng- suchen und Tatsachen aufzeigen, statt uns in nuß des ist es nun, durch einen Massenbesuch dieser Ver­bedienen als früher, die Zahl der freiwerdenden lischen Arbeiter regierung genom- losem Jammern oder in Schwarz färbereien zu anstaltung einen würdigen Rahmen zu geben-" men wurde, den auch unsere sudetendeutschen ergehen, die nicht weniger sinnlos sind als es Spinner- Plätze hat sich also verringert. So find Volkserretter mit mächtigem Triumphgeheul be- Schönfärbereien wären. Es gilt, die Einſatz­die Andreher- und Aufſtecker- Buben" Leute von grüßt hatten. Die konservative Regierung sperrte punkte für ein weiteres Beſſern der Lage zu fin­20 bis 30 Jahren geworden, die wirklichen Bu- das Land gegen unsere Industrieerzeugnisse durch den und wir glauben, daß aus unseren Berichten ben" aber kommen So deigen audy bie Berlan nicht in der Betrieb, hohe Schußsölle ab. Im übrigen iſt der Aufa 1 in dieſer Vinſight gewife Lehren er en Berichten schwung der Reichenberger Tertilindustrie vor Unsere Darstellungen entspringen lediglich dem strie die schwere Unterlassungssünde auf, die an allem auf die Devalvation zurückzuführen, also heißen Bemühen, die Lage unserer sudetendeut­de: lern und arbeitswilligen Jugend begangen auf eine Maßnahme der tschechoslowakischen Arbeiterschaft verbessern zu helfen, die in wurde. Der Mangel an jungen, volleistungs- fchen Regierung. Kein einziger Reichen- den letzten Jahren soviel erduldet hat. Daß sie fähigen Kräften hat die Firma Liebig vor fur­berger Arbeiter verdankt also der SdP die Ein- neue Hoffnung schöpfen darf ist eine Tatsache, zem veranlaßt, die alten Arbeiter aufzufordern, stellung in den Betrieb, wenn wir von der politi- deren Verschweigen die Mutlosigkeit der Arbeiter: ihren Söhnen und Enkeln Play zu machen. Der schen Protektion bei den Arbeitereinstellungen schaft nur noch weiter förderte, statt sie zu neuen betreffende Anschlag in der Fabrik datiert vom Kämpfen anzufeuern. 30. September.

Die Besserung

abfehen.

K. K.

Weitere Ergebnisse der Betriebsrätewahlen

Gut beschäftigt sind vor allem die Vigogne­Spinnerei und die Streichgarnbranche. Die Weigsdorfer Sute" hat so viel Aufträge für Aus dem Bereiche des Komotauer Reviers Säde, daß sie um Ueberstunden für Sadnäherin- bergamtes werden folgende Resultate gemeldet: nen angesucht hat. Solche Ueberstunden- Ansuchen Anna- Schacht, Trupschitz  : Hier wurde der liegen übrigens aus vielen Betrieben vor. Viel Belegschaftsstand vermindert, so daß ein Mandat Aufträge werden an Heimarbeiter vergeben. Die weniger zu besezen war. Es erhielten die Union  Firma Ginzkey hat in den letzten Wochen 160 der Bergarbeiter 74 Simmen, der Svaz hornitu Arbeiter und Arbeierinnen neu eingestellt. Die 49 Stimmen, die Jednota 36 Stimmen und die altbekannte Tuchfabrit Hübner in Neichenberg Kommunisten 83 Simmen. Jede dieser Gruppen öffnet ihren Betrieb mit 150 Leuten wieder, erhält ein Mandat. Das entfallende Mandat geht

Heinrich Müller   in Wuſtung   hat gegen 200 Hanf zu Lasten der Kommunisten, deren Stimmenzahl spinner neu beschäftigt. Die stillgelegte Fabrit von 166 auf 83 gesunken ist. Brüder Siegmund in Habendorf wird nun von Betty- Schacht, Wurzmes: Fortgesette Ent­einem Pächter geöffnet. Die Baumwollspinnerei lassungen deutscher Bergarbeiter haben auch hier Priebsch in Morchenstern   hatte viele Jahre Teile die Belegschaft verkleinert. G3 3 erhielten die ihres Betriebes stillgelegt, in der legten Zeit Union der Bergarbeiter 82 Stimmen und zwei Mandat, die tschechischen Agrarier 37 Stimmen und ein Mandat.

wurde die Arbeit in zwei Betrieben neu aufge- Mandate, die Jednota 12 Stimmen und kein

nommen, es wurden einige Sundert Arbeiter und Arbeiterinnen neu eingestellt. Dort werden auch junge Leute in der Baumwvollspinnerei angelernt. So erfreuliche Erscheinungen sind in vielen Betrieben zu bemerken.

Schlimm liegen die Dinge noch in Krat zau, Liebenau und Böhmisch- Aicha  . Schichtarbeit und tote Fabriken

Elly- Tagban: Es erhielten die Union der Bergarbeiter 47 Stimmen und zwei Mandate, die D. A. G. 27 Stimmen und ein Mandat. Die Union   geivinnt ein Mandat.

dem

Elettra- Schacht: Bei der Wahl nach Grundsaß der absoluten Mehrheit besetzt die D. A. G. die Mandate.

Die jetzt in Betrieb befindlichen Fabriken Julius- Schacht: Die Union   der Bergarbei­nuten ihren Maschinenpark und ihre Arbeiter bis ter erhielt 112 Stimmen und zwei Mandate, die aufs lepte aus. Es wird in Schichten gearbeitet. Gablonzer Gewerkschaft 90 Stimmen und zwei Man sieht, wenn man abends durch die Gegend Mandate. Das zweite Mandat der Gablonzer fährt, hellerleuchtete Fabriken. Die Schichtarbeit stammt von den Angestellten des Julius- Schach­Strengt die Textilarbeiter an und verschleißt die tes. Die Union   gewinnt zwar 22 Stimmen, büßt Maschinen sehr rasch. Dabei gibt es viele still aber ein Mandat ein. gelegte Fabriken, die den Betrieb neu aufnehmen Rafaeli- Grube, Komotau  : Union   der Berg fönnten. In manchen mag der Maschinenpart verarbeiter 48 Stimmen und ein Mandat, D. A. G. altet sein, aber in Grottau   steht ein Betrieb mit 72 Stimmen und zwei Mandate, ebenfalls mit 30.000 vollkommen intakter Spindeln für Baum- Hilfe der Angestellten. wolle und Kunstseide, der sofort mit der Arbeit einsetzen tönnte. Aber es fehlt das Betriebskapital. Die Unternehmer wehren sich übrigens auch gegen die Neueröffnung von Fabriken. Aber durch diese Neueröffnung könnte die Arbeit entsprechend vers teilt und der schädlichen Schichtarbeit auf den Leib gerüidt perden, auch würde die Möglichkeit zum Einstellen und Anlernen junger Kräfte vers mehrt. In dem landschaftlichen schönen Tal, das sich von Ruppersdorf   gegen Rudolfsthal hinauf sieht, stehen noch alle Fabriken still.

Grube Patria bei Schwaz  : Das Wahl­ergebnis war eine große Ueberraschung für den Betriebsleiter, welcher eine mehemalige Zählung der Stimmen herbeiführte, weil er nicht glauben konnte, daß die tschechischen Faschisten nur ein Mandat erhalten könnten. Die Union   der Berg arbeiter erhielt ein Mandat, der Svaz zwei und die Jednota ein Mandat.

Grube Alexander, Herrlich: Die Union der

Bergarbeiter besetzt wiederum ein Mandat. Die

Kommunisten gingen von 420 Stimmen auf 170 und von vier Mandaten auf ein einziges zurück. Im Teplitzer Revier 9 Mandate gewonnen!

Schacht:

Union   Svaz Rom. Nazi Christl. 1 1( 1)

1( 0) 1( 0) 1( 1) 1( 1) 2( 2)

8( 8)

-

Albert Adolf Ernst Arnold Britania Doblhoff III Einigkeit Elisabeth Emanuel II Guſtav Sugo 2( 2) 1( 1 ofef 2( 8) 1( 0) Kohlenwerk Turn 8( 3) Karl Budmantel 8( 8) 1( 1) 1( 0) 2( 1) 1( 1) 2( 2) 1( 2)

2( 2) 1( 1) 1( 2) 8( 3) 4( 2) 1( 2) 2( 1)

Marie Antonie

Margarethe Milada

mar

Petri

Prokop Phönig

3( 3)

2 1( 1) 1

1

-

-

Beter und Paul 8( 0) 2=

Karlsschacht, Radonits: Die Union   der Berg arbeiter besetzt alle Mandate. Rubiay- Schacht, Neudorf: Die Union der Bergarbeiter brachte als einzige eine Liste ein. Sophie Sie erhält alle drei Mandate.

Wenzel II

8( 0) 2( 1) 1( 0)

2( 2) 1( 1) - 8( 8)

ellelsiel

46( 87) 22( 14) 4( 7)( 10)

Robert- Schacht, Seestadtl: Die Union   der Dagmar Bergarbeiter erhielt 188 Stimmen und zwei Summe Mandate, die Christlichsozialen 133 Stimmen und ebenfalls zwei Mandate. Die Gablonzer Außerdem erhielten die tschechischen Faschi­Gewerkschaft und die Kommunisten fielen mit ſten auf dem Albertschacht 2( früher 3) und auf ihren Kandidaturen durch. Marie Antonie 1( 2) Mandate. Die Jednota, die

bei den letzten Wahlen auf dem Sophieschacht ein Mandat erhalten hatte, ging diesmal leer aus. Zu dem Ergebnis des Teplizer Revieramts­bezirkes, das jeden Sozialdemokraten außer­gewöhnlich befriedigen muß, wäre noch zu bemer­fen, daß auf den Schächten Elbe III". Gabriel" und Ottokar" nicht gewählt wurde. 37 Mandate und jetzt 46; verzeichnet also einen Die ,, Union der Bergarbeiter" hatte früher Gewinn von 9 Mandaten. Unsere tschechische Bruderorganisation gewinnt ebenfalls 8 Man­date( von 14 auf 22).

Die Kommunisten verlieren fast die Hälfte ihres Besitzstandes. Sie hatten früher 7, jetzt noch 4 Mandate.

Die Hakenkreuzler besetzten bei den letzten Wahlen im Jahre 1933 auf diesen Schächten 10 Mandate. Jetzt erhielten die Christlichsozialen. welche unter der Firma..Wahlgruppe deutschvöl­fischer Bergarbeiter" fandidierten, fünf Mandate, wobei die erfreuliche Feststellung zu machen ist. daß die Ernüchterung bei den Bergarbeitern Ein­zug zu halten beginnt.

Die tschechischen Faschisten verlieren eben=

falls von fünf Mandaten zwei.

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das Ergebnis von 20 Schächten bekannt. Dort ge­Aus dem Brüger Nevierbergamtsbezirk ist

winnt die ,, Union  " ein Mandat, obwohl der Be­legschaftsstand reduziert und die Mandatszahl verringert wurde. Wir werden zu den einzelnen Ergebnissen noch Stellung nehmen. In Kladno  :

Kladno  . Die Betriebsratswahlen auf den Mladnoer Gruben Mag",., Maherau", Ren­na",., Anna Laura"," Praga" und Scholler" zeitigten folgende Ergebnisse: Bergarbeiterver­band( sozialdemokratisch) 908 Stimmen, 7 Mandate( 977 Stimmen, 6 Mandate bei den Teßten Wahlen), Bergarbeitervereinigung( natio­nalsozialistisch) 415 Stimmen, 2 Mandate ( 526, 2), Industrieverband( kommunistisch) 3420 Stimmen, 34 Mandate( 4919, 40), Nationale Vereinigung 698 Stimmen, 7 Man­bate( 1069, 8).

Berlorene deutsche Gemeinde. Für den 6. Dezember wurden auch die Gemeindewahlen in der kleinen Sprachgrenzgemeinde Aichen   im Bezirk Mährisch- Neustadt in Nordmähren   ausge­schrieben, die bisher deutsch verwaltet wurde, nun aber eine tschechische Mehrheit haben wird, die durch eine Kolonisierungsaktion im Rahmen der Bodenreform herbeigeführt wurde. Die Gemeinde hat nach der letzten Volkszählung 136 tschechische und 120 deutsche   Einwohner. Der nationale Regimewechsel vollzog sich auf vollkommen fried­liche Weise. Man einigte sich auf sieben tschechische und fünf deutsche   Vertreter, so daß eine Wahl entfällt.( DND.).