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Donnerstag, 3. Dezember 1936

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ten. An den tschechoslowakischen Reisenden scheint| Kommunisten viel unempfindlicher, und die öster- Nein, die Bewegung ist nicht tot: fie lebt sozialistischen Parteien werde schon nach Neujahr im man nicht mehr intereffiert zu sein und für sie reichische Polizei benützt ganz bewußt die fom- fort in dem Heldenmut ihrer illegalen Träger Wehrausschuß verhandelt werden. Das gehe nicht nur gehört jest Desterreich übrigens zu den teuersten munistische Einheitsfrontpropaganda zur Ver- und in den Herzen der durch das Schuschnigg - die Sozialisten an, denn es ist bekannt, welchen Ein­Ländern Europas . Es ist anzunehmen, daß die wischung der Unterschiede zwischen Kommunisten Regime immer mehr verelendenden Arbeitermas-| fluß die großen Finanztonerne, die die Rüstungs­Bemühungen Schmidts Erfolg haben werden. Und und Sozialdemokraten. Ein Teil des Auslandes fen. Der lämpfende Teil der österreichischen So- industrie beherrschen, auf die internationale Politit ausüben. Beim Ausbau der Staatsverteidigung muß so wird die Erschließung Desterreichs für den fällt darauf hinein, aus Dummheit oder Trägheit. zialdemokratie kämpft, wie im Feber 1984, nicht die Luftwaffe in erster Linie berücksichtigt Nationalsozialismus im kommenden Sommer allein für Desterreich, nicht allein für die Be werden, denn fremde Flugzeuge lönnen in zehn vielleicht Fortschritte machen. An den reichsdeut Wie start die Erinnerung an die alte Par- freiung dieses Landes von diesem Negime, das Minuten über der Grenze und in nicht ganz einer schen Vergnügungsreisenden, die nach Desterreich tei fortwirkt, beweist die Achtung, mit der man es ja hatte, sondern, indem sie mit dem Nationals Stunde in Brag sein. fahren werden, kann vor allem Hitler Vergnügen ihren einstigen Trägern begegnet. Karl Seit sozialismus ringt, auch um die europäische Demo haben: die meisten kommen als Propagandisten und General Körner sind die populärsten fratie und den Frieben. Wir haben die Pflicht, des Nationalsozialismus in Betracht. So wird die Männer Wiens und auch politische Gegner machen ihnen Solidarität zu bezeugen, wir und alle Vertettung Desterreichs mit dem nationalsozialis ihnen ehrerbietig Plaz. Demokraten und die demokratischen Länder. stischen Deutschland , am 11. Juli ins Werk gesetzt, immer inniger und die Aussicht immer geringer werden, daß sich dieses Oesterreich und sein Heer im europäischen Ernstfall in einer anti- deut­schen Front befinden könnte.

Die Budgetdebatte

Wütende Vorstöße der Sdp

Wenn jenes Ausland, das an einer solchen Prag . Mittwoch beendete das Abgeord- lehnt er selbstrebend ab, nur sie und immer wieder Entwicklung Desterreichs am allerwenigsten inter­effiert sein kann, die Wirkungsmöglichkeiten der netenhaus die politische Spezialdebatte über nur sie sind die einzig möglichen Verhandlungsbart Lints- Opposition eingeengt, welche die wichtigste das Budget und ging dann noch zum kulturell- ner. So geht das in dem bekannt schnoddrigen Ton Gegentraft gegen den Nationalsozialismus ist( der fozialen Teil der Debatte über. Die Rede tam, des Herrn Kundt uferlos weiter. Monarchismus tann sich im Volke kaum ent- noch mehrfach auf das nationalpolitischeStunda( Agr.) polemisiert gegen Dr. Tiso, der falten), so fördert es die Eroberung Dester- Gebiet und auf die schwebenden Verhandlungen in der Generaldebatte zum so und so vielten Mal den reichs durch den Nationalsozialismus .

Frank( Sb) greift neuerdings das Außen­minifterium wegen einer Propagandabroschüre über Die deutsche Frage in der Tschechoslowakei " an. Die Fäden, die Dr. Rosche gestern wieder anknüpfen wollte, zerreißt Frant mit brutaler Hand, indem er den Außenminister direkt anfeßt, die ganze Broschüre als Lug und Trug hinstellt und zum Schluß vers findet, das werde alles nichts nüßen. am Ende werde doch in Erfüllung gehen: Die Wahrheit fiegt!"

Als letter Redner aur ersten Gruppe spricht Dr. Neuwirth( Sd). Er stellt auf einen Zwischen­ruf des Abg. Dr. Stransky fest, daß Böhm.- Leipa weiterhin für die Sop als Programm" aufrecht bleibe.

Am Abend ging das Haus dann in die zweite Gruppe des Budgets, d. i. in die kulturelle und innerhalb der Koalition, die die Lösung des Min- intransigenten Autonomie- Stand unft der lintas sozialpolitische Debatte, ein. Vorläufig sind 13 Bartei dargelegt hatte. Stunda erklärt, daß die Medner contra und 18 Redner pro gemeldet. Nach Es ist richtig, daß die Links- Opposition heute die fich als Verhandlungspartner wieder einmal reichen würde, da das Land zu arm fei. derheitenproblems anbahnen sollen. Die SdP Autonomie der Slowakei nur zum Schaden ge- 9 Uhr abends sprach von unserer Fraktion Ge­nosse Macoun. keinen machtpolitischen Einsagpunkt hat. Aber die völlig ausgeschaltet sieht, schickte diesmal ein paar Tradition der alten Partei, ihre große Geschichte Leute von jener Garnitur vor, die nicht viel über­und ihre großen Leistungen wirten in den Volks- legen, was sie reden, sondern darauf losdonnern, massen fort. Das Wirten der illegalen sozialisti- wie sie es eben von Versammlungen draußen ge­schen Propaganda, welche die Aufgabe hat, an wohnt sind. Der Eindruck war auch dementspre diese Tradition anzuknüpfen, trägt dazu bei, den chend.

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wird von der Sd eine wit st e Flüsterpro Köhler( Komm.): Im sudetendeutschen Gebiet paganda getrieben gegen die Marristen und Kommunisten. Sie versucht, eine solche Lage herbei­zuführen, daß die deutsche Bevölkerung in den Wir­bel eines Bürgerfrieges versetzt werde, und

paſſiven Widerstand der sozialistischen Arbeiter- Für Donnerstag nachmittags ist vorgeſchen, versucht, dieselbe Propaganda durchzuführen wie die massen zu stärken; der Heroismus der illegalen daß Fürsorgeminister Ing. Nečas das Wort Faschisten in Spanien . Jeder kann sich vorstellen, Kämpfer wirkt charalterbildend und charakter- ergreifen soll, um über die Fürsorge der Negie- was das bedeuten würde, aus dem fudetendeutschen Gebiet durch die Autonomie ein Vorzimmerdes festigend. So wird die Stunde vorbereitet, in der rung für die Krifengebiete eine ziffern- Drift en de ich e 3 zu machen. Die Behörden find die Bereitschaft der Massen zum aktiven mäßig belegte Darstellung zu geben. Da diese dagegen blind. Widerstand zum Ausdruck kommen wird. Krifengebiete zumeist im deutschen Rand- Benda( Tic. Sog.- Dem.) ſeßt sich für entsores nebiet liegen, wird damit gleichzeitig auch ein chende Berücksichtigung der Slowakei ein. Die volis ziemlich getrenes Bild der staatlichen Fürsorge tische Verwaltung müſſe entpolitisiert wer für die deutschen Notstandsgebiete gegeben werden. den. Bisher war ein Eingreifen von Ressort ministern in die Budgetdebatte im Plenum nicht üblich; es handelt sich also um eine gewiß be­grüßenswerte Neueruna, die unserem Parlamen­tarismus nur zuträglich sein kann.

Die nicht zu leugnende Passivität der sozia­ listischen Masse, die angesichts der Lebendigkeit und wunderbaren Opferbereitschaft der illegalen Elite doppelt spürbar ist, wurzelt vor allem in der Wirtschaftskrise. Jeder zittert um seinen Ar­beitsplaß, mit kalter Berechnung werden die dem System Mißliebigen, besonders aber die Stampf­bereiten, ums Brot gebracht. Oppositionelle Aeußerungen Einzelner nimmt das Regime hin, es meint, diese Duldsamkeit sei eine Art Sicher­heitsventil. Aber die schriftliche Verbreitung oppositioneller Bemerkungen und der Versuch, die Unzufriedenen zu organisieren, wird grausam bestraft. Für eine Tathandlung gibt es nicht felten drei Strafen: die Polizeiſtrafe, die sechs

Monate betragen kann, die vom ordentlichen Gericht" verhängte Strafe und das Konzentra tionslager.( Leute, von denen man annimmt, daß sie sofort wieder oppoſitionell arbeiten würden, läßt man überhaupt nicht frei: der im Soziali stenprozeß verurteilte und dann amnestierte Josef Rauscher soll vorläufig bis zum Sommer 1937 in Wöllersdorf bleiben.) Gerade jest meh­ren sich die Verhaftungen. Die Polizei, die ihren Apparat ausgebaut hat, wendet sich nach dem 11. Juli ausschließlich gegen links, ängstlich bemüht, alle Verhafteten als„ Stommunisten" hinzustel­len. Der Name Sozialdemokrat hat im Hinblick auf die Geschichte der österreichischen Sozial­demokratie bei den Arbeitermassen einen so guten Klang, daß das Eingeständnis, es handle sich um Sozialdemokraten, bei den Arbeitern das Gegen­icii der beabsichtigten Wirkung erzielte. Uebrigens ist auch das Ausland gegen die Verhaftungen von

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Das Kaffeehaus in der Seitengasse

Roman von Fritz Rosenfeld

,, Du liebst sie also aus Egoismus?" Liebe ist immer Egoismus. Man liebt im­mer nur sich selbst."

..Na, ich hab auch schon andre Auffassungen gehört. Darüber wollen wir lieber nicht streiten, Willy. Ich werde morgen in meinem Bekannten freis Umschau halten, wenn ich jemanden finde, von dem ich mir etwas für das Mädel ertvarte, rufe ich ihn an. Am Abend komm ich her und sage dir Bescheid. Einverstanden?" ... Einverstanden, Ludwig. Bist doch ein lie­ber Junge. Obgleich du noch an die ewige Liebe Alaubst."

Dregler warf eine Banknote auf den Tisch. Pelikan gab Kleingeld heraus.

,, Wie gehts denn mit den schlimmen Füßen. Pelitanchen?"

,, Nicht gut, Herr Leutnant. Wird immer böser."

,, Sie sollten doch mal zu einem Arzt gehen." Nein, nein, Herr Leutnant. Die wollen gleich schneiden. Der Professor Gerleitner drüben wollte mich schon immer genau untersuchen. Der hat gleich das Meffer zur Hand. Der schneidet mir die Füße einfach ab. Der sagt, sie sind schon in Verwesung begriffen, sie haben halt ein paar Jahre früher zu verwesen begonnen als die andren Teile des Körpers. So hat er das mal dem Herrn Feiertag erklärt, als er einen wehen Finger hatte. Aber so arg ist es mit mir ja doch noch nicht. Die Hauptsache ist der Kopf. Und der ist noch nicht in Vertvesung begriffen. Der

Mittwoch früh brachte Ing. Michter( SDP) die Zentralbank- Angelegenheit aufs Tapet. Er braucht natürlich keine Rücksicht auf schwebende Verhandlun­gen zu nehmen, kann mit allem auspaden. was er irgendwo läuten gehört hat, und die deutschen Me gierungsparteien nach Herzensluit verantwortlich machen. Wollten die Aktiviſten ebenso handeln, so näbe es bold weit und breit nichts mehr als zer­

trambelte Borzellanläden.

Batková( Nat.- S02) setzt sich für einen aus­Wucherorgane auf die Absicht der mährischen Rucker­reichenden Konsumentenschuß ein und macht die aroffisten aufmerksam, den Zuckerpreis um 10 bis 20 Seller zu erhöhen.

Holeček( Nat.- Ver.) plädiert für eine starte Armee. Auch der Kommunist Vodička erklärt. daß feine Partei ein positives Verhältnis aur Armee habe und ihren Aushau verlange. Brady( Autonom. Sojus) verlangt, daß die ruffinische Bevölkerung der Ditslowakei in die karpathoruſſiſche Autonomie ein­bezogen werde.

Dr. Köllner( SB) befaßt sich mit der anaeb­lichen Dokumentenaffäre eines Herrn Beuter. Das Montagsblatt" will ſchon seit Wochen vergeblich der Affäre eine große, die SdP mit einem Märe threrschein umstrahlende Sache machen. Es macht fast den Eindruck, als ob aewisse Kreise echte Doku­mente, die in andere Sände geraten lind, dadurch entwerten wollen, baß sie an einer anderen Stelle nachträglich falsche Pofumente auffliegen laffen. D. Red.) Dann bringt Köllner Beschwerden über die Staatspolizei und die Gendarmerie in einer Auf­machung und in einer Tonart vor, die nur in einem einzigen Fall nerechtfertigt sein könnte: wenn es fich um Beschwerden über reich 3 deutsche Sonzentrationslager handelte! SdP- Kandidatenliste

Splonage- Urtell

gegen einen Weiperter Prag . Der Senat des Kreisstrafgerichtes in Prag für Militärverratsangelegenheiten verur­teilte in diesen Tagen den 21jährigen Studenten Erwin Sch ei che no st aus Pleil, Bezirk Wei­ pert , wegen des Verbrechens des Militärverrates

zu schiverem Serter in der Dauer von zehn Jah­ren und daneben zu einer Geldſtrafe von 12.000 Kronen, eventuell zu weiterem schweren Kerker in der Dauer von 120 Tagen mit entsprechender Verschärfung und dem Verluste der Bürgerrechte.

Die Regelung der mährisch- schlesischen Ge­meindeschulden. Die Regelung der Kommunal= schulden wird jetzt futzessive in der Fassung der späteren Gesezesnovelle durchgeführt. Die Kura­torien für die Regelung der Bezirks- und Ge­meindeschulden haben sich in den einzelnen Län­Dern bereits konstituiert. Besondere Fortschritte hat die Schuldenregelung in Mähren - Schlesien ge­macht, wo der Landesausschuß grundsäßlich be­schloß, welche Schuldner in die Regelung einzu­beziehen sind, wobei die betreffenden Selbstver­waltungskörper und Gläubigeranstalten von den sie betreffenden Entscheidungen verständigt wur den. Gleichzeitig brachte der Landesausschuß seine Entscheidungen auch dem Kuratorium zur Kennt

der selfiebing phebungen zu pflegen bat, felébe Festsetzung und der Bedingungen der Schuldenregelung vorangehen.( DND)

mit tschechischem Text! Dr. Neuma Dr. Neumann( tsch Soz. - Dem.) erklärt, er em.) erklärt, er habe seit Sonntag von der Tiefe des National bewußtseins der Henleinleute eine fchlechte Meinung, feitbem er nämlich die Kandidatenliste diefer Partei Der böhmische Landesausschuß erledigte in für die Budweiser Gemeindewahlen gefehen habe, feiner Sißung vom 2. d. 94 Gemeindevoranschläge die von A bis 3 in tfchechischer Sprache und beschloß, der Landesvertretung einen Bericht aehalten ist. Entweder wollen die Herren tfche über den geplanten Bau des Gebäudes für den chische Wähler fansen oder auf diese Weife ihre Landeskulturrat vorzulegen. Der Landesausschuß Loyalität" beweifen. Daß lesteros auf dirfe Art bewilligte ferner eine Reihe von Gemeindedarlehen Kundt( SDP) hat mit einem Scharfblic fonders überhaupt möglich sei, aeftattet fich Dr. Nenmann zu und genehmigte den Beschluß der Prager Stadt­gleichen die tiefsten Geheimnisse der Stoalitionsregie bezweifeln. durchschaut: Man habe den deutschen Aktivistener­vertretung, für den Fall von Fliegerangriffen laubt", ihre Forderungen vorzutragen, man babe Vorkehrungen für die Wasserversorgung der Staor, den Jungaktivisten erlaubt, sozusagen die erregte unabhängig von der städtischen Wasserleitung, zu Seele der Altaftivisten zum Ausdruck zu bringen" Srba( tsch. Soz.- Dem.) urgiert die Vertreffen. Schließlich wurden Subventionen in der etc., nur um der Konkurrenz der EdP einigermaßen it a atlichung der Rüstungsindu Höhe von 1,205.000 Kč an verschiedene Instis zu begegnen... Eine kleine Kulturautonomie" it rie. Der diesbezügliche Initiativantrag der beiden tutionen verteilt.

denkt noch klar, Herr Leutnant, ganz klar, und die Augen sehen noch allerhand, das andre Leute nicht sehen."

Na, das erzählen Sie mir zu Ende bis ich wieder komme", unterbrach ihn Drexler. Das scheint eine lange Geschichte zu sein."

,, Das Leben ist eine lange Geschichte, Herr Leutnant, aber es hat gar keinen Sinn."

,, Sie sind ja ein Philosoph. Pelikanchen?" „ Man macht sich so seine Gedanken über alles - aber man wird nur wirr davon. Es ist wie bei den Briefmarken. Sammelt man nur europä ische, dann wird man vielleicht einmal fertig und hat eine komplette Sammlung. Wenn man aber auch die amerikanischen und australischen dazu nimmt, und sogar Afrita, dann ist es aus. Dann nimmt es nie ein Ende."

"

" Das ist sehr interessant, Pelitanchen, das erklären Sie mir einmal genau. Ich muß icht in die Kaserne „ Schönsten Dant, Herr Leutnant, ergebenster Diener-"

Auf Wiedersehen, Pelikanchen. Wiedersehen, Billy!" Billy nickte, seine Hände waren nicht frei, sie Tiefen über die Tasten.„ Wiedersehen, Ludwig. Auf morgen!"-

*

Vaal hatte eine Partie gewonnen. Gerleit ner sog an der Zigarre, hüllte sich in Wolten, als wollte er sich unsichtbar machen wie ein Gott, den die Menschen verschmähten. Vaal freute sich über seinen Sien , es war das erstemal, daß er glatt, nach zwanzig Minuten, Gerleitner überwunden hatte. Der Sieg mußte gefeiert werden. Er winkte Hugo. Bringen Sie mir eine Flasche Wein, vom ,, Bitte sehr."

besten."

"

,, Und ein Stück Torte." ,, Bitte sehr."

Und ein Stück Torte für Frau Isabella." Bitte sehr."

Široký( Komm.): Wir liefern weder das slo­makische Wolf, noch ein einziges Dorf dem ungarischen Revisionismus aus.

,, Und ein Stück Torte für Fräulein Carola." ,, Bitte sehr."

Hugo lief in die Küche. Nach ein paar Minus ten standen die Teller, die Flasche auf den Tischen. ..Was haben Sie denn heute erfunden, Hugo?"

„ Nichts."

" Das Flugzeug in der Westentasche!" Hugo schüttelte den Kopf. " Eine Bewässerungsanlage für die Sahara ?" Hugo schwieg.

Wollen Sie nicht etwas für Fräulein Carola erfinden?"

Hugo stand da, stumm, die Hände schlaff, die Blicke gesenkt.

" Irgendetwas ganz besonderes? Sie lieben sie doch?"

Carola sah auf.„ Herr Baal"

-

" Natürlich sind Sie in Fräulein Carola ver­liebt das sieht man Ihnen doch auf hundert Schritte an." „ Herr Vaal"

Wie Sie sie nur angesehen haben, als Sie die Torte auf ihren Tisch stellten soviel Zärt lichkeit hätte ich Ihnen gar nicht zugetraut."

Hugo blickte zu Pelitan, ob er ihm nicht pilfe bringen wollte. Aber Pelitan lachte in sich hin­ein. So war er gefroßelt worden, als er jung war, so waren Generationen von Kellnern vers höhnt worden, wenn die Gäste gut gelaunt waren oder ihren Aerger austoben wollten. Es gehörte zum Beruf, diese Späße mit eiserner Miene uver sich weggehen zu lassen. Er hatte es gelernt. Hugo mußte es auch lernen. Warum sollte er es besser haben, als Pelitan es vor dreißig Jahren gehabt hatte?

Sie wissen ja noch nicht, Fräulein Carola, daß unser Hugo ein großer Erfinder ist! Er wird einmal so berühmt werden wie Edison und Mar coni. Wir werden dann stolz darauf sein, daß er uns einmal den Staffee gebracht hat." Schweigen Sie", fuhr Carola auf. Es war totenstill im Café.

daß

nur

" Was hat der Junge Ihnen denn getan, Sie ihn quälen?"

„ Ich quäle ihn doch nicht. Ich mache doch Spaß".

Vaal war in Stimmung. Drei alte Kunden hatten ihn heute abgewiesen. Sie brauchten nichts mehr, sie sperrten zu. Vaal hatte gebettelt nur einen fleinen Auftrag, die Fabrit hatte ihm geschrieben, wenn der Umsaß noch weiter zuriid ginge, sei die Existenz des Unternehmens in Frage gestellt. Sein Betteln war vergeblich. Er hatte fich gedemütigt. Eine Kleinigkeit nur damit er nicht mit leerem Auftragsbuch nach Hause ging. Da hatten sie ihn hinausneworfen. Sie hätten die lästigen Agenten satt. Es tämen mehr Agenten als Käufer. Schluß, aus, er brauche fich über-..Es ist ein grober Spaß", sagte Carola. haupt nicht mehr sehen zu lassen. Nun hatte er Feiertag jubelte auf. Endlich hatte jemand Gerleitner besiegt, schnell, unerwartet. Nun stand diesem widerwärtigen Sterl, der ihm den Schach­Wein auf dem Tisch. Er war getreten worden, partner weggenommen hatte, seine Meinung ge­wehrlos, er durfte nicht einmal murren. Nun faat. Diesem proßigen Agenten, der Krawatten brauchte er ein Opfer. Der lange Junge mit den trug wie ein Operettentenor und vor Hochmut lintischen Bewegungen, den roten Händen, dem nicht ein noch aus wußte, wenn er in seinem fäm­flachsfarbenen Haar stand in seiner Ede und hatte nichts andres zu tun, als den Boden zu betrach ten. Er lief nicht den ganzen Tag von Tür au Tür, er saß hier und wartete, er hatte seine Ruhe. Wir wollen ihn ein wenig aus seiner Zufriedenheit aufrütteln, ein bißchen tanzen lassen; es wird ihm nichts schaden.

merlichen Miniaturauto durch die Liliengasse gondelte. Mittelmeier rieb sich die Hände. Bravo , brabo, das Mädel hatte Mut. Nun würde Isa­bella dem Windhund von Vertreter nicht mehr nachlaufen, wie ein Badfisch einem Filmstar, nun war der Kranz von Glorie, der ihn umgab, zer­frangt. ( Fortseßung folgt.)