Ceite 6
Wie Beneš' Bruder die Gendarmen verulkte
Eine Geschichte aus der Kriegszeit
Im Verlag der Volná Myšlenka " in Prag ist ein Büchlein von St. Jandit erschienen: ,, Edvard Beneš ve vzpomínkách svých somozemů"( E. B. in der Erinnerung seiner Geschwister), dem wir die folgende von Bruder Bedřich erzählte köstliche Geschichte entnehmen:
Sonntag, 13. Dezember 1936
BXE 1)/
Mit Spannung verfolgte London die Ereignisse des Thronwechsels Als die Verfassungstrise auf den Höhepunkt gelangt war, sammelten sich in den Straßen vor dem Parlamentsgebäude große Menschenmengen an, die aus nächster Nähe die Ereignisse verfolgen wollten. Hier fährt ein Lautsprecherwa gen der englischen Polizei durch die Straßen, um die Ordnung aufrechtzuerhalten.
Nr. 290
tomfortabler Sarg. Feucht ist es hier, vom Hirschgraben, aber die Aussicht ist schön. Oft kommt wochenlang teine Menschenseele herauf, dann ist es fehr einsam, hier oben, man möcht nicht glauben, daß man dicht an der Burg ist. Aber im Sommer, wenn die Autobusse mit den Fremden auf den Hradschin fahren, kriechen die Leute auch hierher. Die Gasse ist ja weit und breit berühmt, es ist doch die kleinste Gasse der Welt, eine noch kleinere gibt es nicht wieder, mein Haus, sehen Sie, ist noch das größte, im letzten Seriegsjahr hab' ich's mir gekauft für 70.000 Stronen, alle Leute hier in den Häuschen sind Eigentümer von den Großeltern und Urgroßeltern her, deshalb ziehen sie auch nicht weg, obschon es sehr unbequem ist, so eng. Man möchte vielleicht die Häuschen renovieren und abreißen, aber sie gehören ja den Leuten, und die möchten es fich nicht gefallen lassen, wie sollten sie denn anderswo die Miete zahlen. Alle anderen Häuschen haben nur ein Zimmer. Wenn die Leute große Wäsche haben, schaut der Waschtrog zur Türe' raus. Aber die Berühmtheit kommt auch von mir. Da schauen Sie her und sie zeigt mir Ansichtskarten aus Schweden , Aegypten und Frankreich , lauter Grüße und Danksagungen für W a h rfagunge it. Was sonst noch in dem Gäßchen passiert ist, möchten Sie wissen? Da haben wir das allerkleinste Häuschen, das grüne, das gesperrt ist, das gehört einem Karlsbader Staatsantvalt, der ist ein ganz berühm ter Mann, nach dem ist eine Straße in Karlsbad bes nannt. Der Herr hat sich das Häuschen gekauft und wohnt hier, wenn er nach Prag kommt, weil es nirgendwo so still ist wie bei uns. Und wo ich jetzt wohn', feit zwanzig Jahren, als mein Mann, ber Weinberger Großapothekenbesitzer, starb, hat ein Baron gewohnt, mit seinem Kammerdiener, der hat sich mit dem Hilsner- Prozeß beschäftigt und umgebracht, der Baron. Und nebenan hat der Taglöhner Novotny gewohnt, der kam eines Tages ein bißchen leicht angesäuselt und fröhlich nach Hause, feszt sich aufs Fenſterbrett und fällt in den Hirsch
Dann brach der Krieg aus. Der Bruder war in einem fort unterwegs, verhandelte mit den Mitgliedern der Maffia und oft fam er zu mir in die Mühle Soufenif in der Nacht oder am Spätabend, damit er sich nicht zuviel zeige. Dann führte ich ihn auf die Bahn, nicht nach Planá oder Tábor, sondern auf eine andere entferntere Station. Manchmal fuhr ich, manchmal der Knecht, aber immer tvurde es so gemacht, daß uns niemand sehen sollte. Der Bru der wechselte die Bahnstationen, um nicht die Aufmerksamkeit des Personals zu weden, welches jich hätte an ihn erinnern und im Falle einer Untersuchung gegen ihn aussagen können. Dann hätte er ganz leicht überführt werden können. Einmal war er bei mir und sagte mir, daß er nach Renčov fahre. Ich führte ihn im Wagen auf eine andere Station und von dieser Zeit an haben wir einander schon nicht mehr gesehen. Dann fingen die Gendarmen schon an, ihn bei uns zu ſuchen, und sie waren sogar so naiv, daß sie mich gleich ordentlich los:„ Sie werden mir erzählen, nahmten, und sagte ihnen wieder:„ Es ist mir am Bahnhof zuſammen mit einem Menſchen faß daß Sie wegen des Getreides kommen, Sie machen gleich eingefallen, daß sich der Bursche da in ten, der von uns aus Planá war und von dem Jagd auf mich wegen des Bruders." Der Gen- etwas hineingemischt hat. Sonst würde er nicht jie vermuteten, daß es der Bruder sei. Sie glaub- darm und der Geheime zuckten nur so zusammen schreiben: Gure Emigranten. Daß der Vojta vor ten wohl, daß wir uns zuſammen zeigen werden, und nun drangen sie in mich, wieso ich gleich er- dem Militär davongelaufen ist, das begreife ich, damit sie uns nur ja alle sehen. Inzwischen war rannt hätte, worum es gehe. Daß ich doch von aber weshalb der Eda sich davonmachen sollte, das der Bruder schon auf der Fahrt in die Fremde seiner Tätigkeit wissen müsse, und auch wo er sei, geht mir nicht in den Kopf." und ich werde Ihnen erzählen, wie sie ihn bei Ich darauf, daß ich das nur errate, weil er mir mir suchten. Selbstverständlich fanden sie nichts und so Es war ungefähr Ende September. Da gab wo er schreibt:" Entschuldige, daß ich mich von Dir schaft nach Tábor, wo sie erklärten, daß ich wohl graben, 30 Meter tief, aber nicht auf einen Mistaus Havre in Frankreich eine Starte geschickt hätte, führten fie mich aufs neue auf die Hauptmannes schon ein Getümmel an allen Fronten, als ich nicht verabschieden kann. Wir fahren nach Ame- von nichts wisse. Ale mich der Špaček entließ, baufen, wie es schon einmal früher, her' ich, glückeinmal mit einem Mann von uns am Táborer rika mit der ganzen Familie. Es grüßen Dich ſagte er mir:„ Sie haben Glück, Herr Beneš, daßlich paſſiert sein soll, sondern er hat mit gebrocheBahnhof auf dem Perron auf und abging. Es war Deine Emigranten." Das sagte ich dem Geheimen Sie von nichts wissen. Sonst müßte ich Sie ins nem Rückgrat eine Witwe mit fünf Kindern zurüdder und der, den Namen müſſen Sie gar nicht und fügte hinzu: Daran ist doch wohl nichts, daß Internierungslager abführen. Da schauen Sie, plößlich kommt zu mir der Gendarm mit dem schrieb: Deine Emigranten, da scheint mir was ließen mich frei; aber unter Aufsicht blieb ich bis er nach Amerika fährt, aber daß er sich unter den Befehl hatte ich schon in der Tasche." Sie Vajonett am Gewehr, dem goldenen Adler auf der nicht zu stimmen. Ich hatte mir gleich gesagt: daß zum Umsturz und die Poſt zenſurierten sie mir Videlhaube, und sagt scharf zu mir: ,, Sie sind der er vor'm Militärdienst davonläuft! Der Ge- Sen ganzen Krieg hindurch. Herr Venes?" Ich bejahte...Und wer ist der heime schaut mich irgendwie begriffsstüßig an und Serr?" fragt der Gendarm daraufhin, und ich fragt: Was heißt das, vor'm Militär?" antworte ihm ganz ruhig, daß es der und der von Mun, sage ich, Vojta sollte doch einrücken, und so uns ist. ,, Er soll sich legitimieren", verlangt der hab ich mir gesagt, daß er deshalb davonging, Gendarm, der Mann aber hatte keine Legiti damit er nicht einrücken muß. Der Geheime mation und so mußten wir am Bahnhof Bekannte schaut mich an, schaut und bricht dann los: aus Planá anpaden, daß sie für ihn zeugen. Das haben Sie noch nicht gesehen, wie dieser Mensch, der mit mir ging, aussah, als ihn der Gendarm anfuhr! Er wurde blaß und blau, zitterte am ganzen Körper und konnte kein ausbringeny- to- daß ich für ihn antworten mußte.
aufschreiben, na, Gehalt nahm er vom Staat,-
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Was? Voita? Was für ein Vojta?" Und der Gendarm plaßt heraus:„ Wir suchen den Eduard Beneš !"-Jeßt- spielte ich wieder den Dummen. Ich sage:„ Na, daß der Vojta davonläuft, das berſtehe ich. Er will wohl nicht zum Militär. Aber
Eda? Wozu würde der weglaufen? Soldat ist Ich glaube, daß er damals vor Amst in die Hosen er doch nicht, also wozu?" gemacht hat. Der Gendarm ließ ihn laufen, als Der Geheimagent und der Gendarm saben ihm fünf Leute bestätigt hatten, daß er wirklich mich von der Seite an, aber ich stellte mich, als der und der sei, aber mich hielt er zurück: ich ob ich nichts bemerkte. Ich sage noch: ,, Na, da dürfe nicht nach Tábor fahren. Ich darauf:" Nun, bin ich in eine schöne Familie geraten, die Burdas wäre schön, haben Sie Befehl, mich zu verschen haben sich in was eingelassen und jetzt jagen haften?" Er sagt, das nicht." Also sehen ihnen die Gendarmen nach. Ich weiß nicht, wo die Sie", sagte ich ich habe eine Fahrkarte und ihren Verstand gelassen haben."- Der Geheime fahre jest nach Hause, nach Planá." Er brummte fing wieder an, ich hätte doch mit Eduard gespronoch etwas, aber ich sprang schon in den Zug und dien, was er gesagt und bei mir gemacht hätte, fuhr los. Aber er hinter mir her. In Planá über- aber ich wand mich aus allem heraus. Beweise holte er mich auf dem Wen zur Mühle und stellte hatten sie teine, denn als Eda bei mir war, führte mich; im Namen des Gesetzes, ich müsse mit ihm ich ihn jedesmal auf einen anderen Bahnhof, einnach Tábor zurückfahren. mal nach Chotivin, einmal nach Soběslav und anders wohin, damit er nicht immer in derselben Station einsteige, wo sie sich ihn sicher gemerkt und sich daran erinnert hätten, wenn er sich dort fünfmal hintereinander gezeigt hätte.
Wir setzten uns in Planá in den Zug und nebenan sind ein paar Bekannte aus Tábor. Gleich gab es einen großen Spaß: Nazdar Beneš, was werden Sie abends in Tábor machen. Nun, ich erzähle, daß ich mir Tábor bei Nacht anschauen Am Morgen führten sie mich dann aus dem will, was ich noch nicht gesehen habe. Wize flo- Hotel und wollten in der Mühle eine Haussuchung gen hin und her, der Gendarm sagte aber nichts, machen. Um 5 Uhr morgens famen wir nach Sou
Geschichte
gelaffen. Die Gräfin Lobkowis hat ihnen geholfen. Gutsbesizer aus Ostböhmen, seinen Namen muß ich Und was noch passiert ist? Bei mir war einmal ein aus Diskretion verschweigen, dem hab' ich die Zu
einer kleinen Gasserfährt auf die rechte Mauerſeite und dann auf
,, Es wohnen hier lauter arme Leute", erzählt mir die alte Frau, und ich notiere nur, was sie mir erzählt.„ Einer kennt den andern, denn sie müssen alle an der gleichen Pumpe Waffer holen. Ich nicht, Gott fet Dant, denn ich habe mir eine Waffericitium
funft gesagt, nach astronomischer Berechnung, chiromantisch und nach alter indischer Art, er war sehr zufrieden, hat er mir später gesagt, aber wie er mit seinem Auto die steile Gaffe herunterfährt, versagt die Bremse, ist kaputt, und er kann nicht halten. die linke Mauerseite und dann wieder auf die rechte, um das verfligte Auto zum Stehen zu bringen, weil er sich sonst erschlagen möchte: Das Auto war hin, aber es stand. Sehen Sie, und das hab' ich zufällig nicht vorausgesehen, wiewohl es doch schon in der nächsten balben Shinde paffierte um in den
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legen lassen, als einzige in der Gasse". Sie zeigt Sternen geschrieben stand, das ist schade, was für mit Stolz auf den Ausguß, und während ihre Säße ein Erfolg, wenn ich ihn gewarnt hätte..." pausenlos und ohne Interpunktation fließen, blide Mehr konnte ich von der Alten über das Gäßich mich in dem vollgepfropften winzigen Raum um, chen nicht erfahren. Von Kaiser Rudolf II. , Kepler der wie eine Salon- Stajüte aussieht bei Schiffs- und den Alchymisten war nicht die Rede.. untergang; nebenan ist noch ein winziger Raum, ein|
en.
Wir erhalten aus Barcelona ver ist von unserer Artillerie völlig zerstört den folgenden vom 8. Dezember datierten worden. Lagebericht.
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Die bastische Front verlängert sich mehr und Woche sind die rapide Entwicklung der bastischen Vitoria vorgetragen. Sie verläuft nach den lehDie wichtigsten Ereignisse der vergangenen mehr gegen Westen und wird gleichzeitig gegen Front gegen Vittoria, der Vormarsch auf Bur- ten Erfolgen auf folgender Linie: Lequeitiog03, die Riederlage der Faschisten im Abschnitt Marquina Eibar Elqueta- Elorrio Pozuelo nordwestlich von Madrid und die An- Ochandia- Villareal- Murua. Bei der in diesen griffe der antifaschistischen Truppen bei Talavera Tagen erfolgten Einnahme dieses letzteren Dr= und in der Gegend von Aranjuez. tes gingen 150 Soldaten zu uns über, und wir stehen etwa 15 Kilometer vor Vitoria. Weiter vom Westen her, von Orduna auf der Straße nach Miranda, wird in südlicher und östlicher Richtung angegriffen, um die Verbindung mit Murua herzustellen und eine durchgehende Front gegen Vitoria zu schaffen.
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und als der Schaffner zu uns tam und die Kartenit; meine Frau machte gerade Hefenteig für Der Versuch des Gegners, in tagelangen ten haben wollte, steht der Gendarm auf und Buchteln an. Das wissen Sie ja, wie die loslegte, jagt:„ Dienstlich". Der Schaffner ging weiter als sie uns erblickte. Gleich fuhr sie uns an, wir und wollte nun die Fahrkarte von mir. Ich stehe hätten irgendwo gelumpt. auf und melde:„ Auch dienstlich, hier mit dem Herrn Gendarm".
Ich sage: Wir haben nirgends gelumpt. Daran ist dieser Herr da schuld, daß ich erst am zweiten Tag nach Hause komme" auf den Detektiv."
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Da hätten Sie die Gesichter ringsherum jehen sollen. Zuerst gab es nichts als Spaß und auf einmal war alles wie abgehackt. Keiner sprach Jezt ging die Frau auf ihn los, so wie sie zu mir, sie sehten sich gleich ein Stück weiter und war, mit den Händen voll Teig, es fehlte nur, daß id) sagte ihnen:„ Nun Jungens, irgendwie habt sie ihm den Teig um die Nase geschmiert hätte. Ihr den Humor verloren? Habt nur teine Angst Ich gebe ihr einen Puffer und sage: Halt, das bor mir, ich beiße nicht." Sie aber reagierten nicht sind Amtspersonen." mehr, sie hatten Angst, daß sie nicht auch verdäch- Aber es half alles nichts. Die Frau war tigt würden. nicht ruhig und fing inumer wieder von neuem In Tábor am Bahnhof war ein Beamter an, daß wir sicher irgendwo gelumpt hätten. Dak Sulet. Als der mich mit dem Gendarmen sah, sie sich schon vorstellen kann, wieviel so ein Genblinzelte er mir zu und gab mir zu verstehen, daß darm austrinkt. Jest sage ich ihr, sie soll den er schnell zu uns gehen würde, damit die Frau Herren die Schlüssel geben, daß sie eine Hausalles wegschaffen könne. Ich sagte aber, er solle suchung halten. Aber da habe ich mir was eingesich nicht anstrengen, ich hätte schon alles einge- brockt." Was, die Schlüffel?" antwortete die Lichtet, daß sie bei mir nicht das Schwarze hinter Frau. Was haben die uns in den Schubladen dem Nagel fänden. Aber er ließ sich nichts sagen herumzutramen? Zum Schluß werden sie uns und machte aus dem Dienst weg einen Sprung noch was stehlen." nach Planá, wo er den Unsrigen alles erzählte. Als die beiden sahen, was sie aufführte, be Der Gendarm bewachte mich im Wartejaal Sänftigten sie sie; fürchten Sie sich nicht, Mutterl, und inzwischen fam aus Prag der Detektiv Špaček. wir schauen nur nach, was in den Briefen steht." Sie verluden mich auf den Hüttelwagen und fuh- und die Frau wieder: Was geht euch das an, zen nach Planá, wo sie im Hotel ein Zimmer nah- was drin steht. Ihr werdet ohnedies dort nichts men. Nun begann das Verhör. Zuerst kam mir finden. Wir..." Jezt ſtupste ich sie schnell, dak dieser Spacet auf Umwegen. Um mich a zu verwir sie schon ruhig sei. Sie hatte es schon auf der ren, fing er an, daß es sich um Getreide und Mehl Bunge, daß wir alles beseitigt hätten. Aber sie handle. Ich aber hatte auch meine Erfahrungen verschluckte das noch und so untersuchten sie mit und wußte, daß sie dann nicht ins Hotel gehen den Schreibtisch, die Schubladen, die ganze Hanwürden, sondern in die Mahlstube. Ich kannte das belskorrespondenz auf dem Boden, die Sachen im in von verschiedenen Müllern in der Nachbar- Hinterzimmer und fanden nichts. Ich zeigte ihnen schaft. Und so legte ich dem Geheimen gegenüber auch die Karte vom Vojta, welche sie beschlag
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schweren Angriffen die von uns besetzte Linie Villa Humera Pozuelo Majadahonda nueva de la Canada zu durchbrechen, um El Escorial abzuschneiden und vom Norden her Madrid angreifen zu können, ist vollständig mißlungen. Der Gegner hat hier so schwere Verluste an Menschen und Material erlitten, daß seine Kraft sich in den letzten Tagen völlig erschöpft hatte, so daß die antifaschistischen Truppen zu Gegenangriffen übergehen konnten, die den Gegner noch weiter von seinem Ziel entfernten.
Der Vormarsch auf Burgos vom Norden her hat uns im Laufe der letzten Tage weitere 25 Stilometer vorgebracht, so daß unsere Vorposten heute nur noch etwa 45 Kilometer von Burgos entfernt sind. Sie mögen sich also etwa in der Gegend von Escalada befinden. Genaue Standorte tönnen augenblicklich noch nicht angegeben
Vor Madrid selbst ist die Lage im großen werden. ganzen unverändert. In der Universitätsstadt Kennzeichnend für die Stärke unserer Anhaben in den ersten Dezembertagen schwere griffe im Norden der Halbinsel sind die schweren Nämpfe stattgefunden, ohne daß es den Truppen Berluste des Gegners an Manschen und Material Francos gelungen wäre, auch nur einen Schritt und die Meldungen der Faschisten, die immer weiterzukommen. Die Lage der Faschisten hier latonischer werden. Im Norden verfügen wir und im Casa de Campo, also an der Spiße des über ausreichendes und ausgezeichnetes KriegsSteiles, den sie gegen Madrid vorgeschoben haben, material und über außerordentlich gut diszipli= wird immer unhaltbarer, je stärker unsere An- nierte Milizen, deren Kampfmoral sehr hoch ist. griffe gegen die Flanten dieses Keiles werden. Die Bedrohung der Faschisten aus dem Norden Daß der Feind die Hoffnung aufgegeben hat, an und in Afturien fann in der allernächsten Zeit zu dieser Stelle teilförmig in Madrid einzudringen, großen Ueberraschungen führen. beweist die Tatsache, daß er durch verzweifelte Das Bild der Gesamtlage, wie sie sich am Versuche gegen Pozuelo versucht, seine Front zu Ende dieser Woche darstellt. Sonntag und verbreitern. Der sechste und siebente Dezember Montag waren an fast allen Fronten Stuhetage sind hier ziemlich ruhig verlaufen. Anscheinend versuchen die Faschisten jetzt, einen Vorstoß füdlich von Madrid , in der Gegend von Getafe zu unternehmen. Die Gesamtlage vor Madrid ist für die republikanischen Truppen jedenfalls durchaus günstig.
wäre nicht vollständig, würde man nicht die umfangreiche Tätigkeit unserer Flugwaffe ers wähnen. Die Bombardierung von Ibiza , Ceuta , Vitoria, Talavera, des Hafens von Pasajes und der feindlichen Stellungen im Norden, bei Madrid und Sevilla , ist mit großem Erfolg durchgeführt Bur Entlastung Madrids tragen die fortge- worden. Fast dreißig deutsche und italienische fetten Angriffe unserer. Truppen gegen Tala- Apparate sind durch diese Bombardements oder vera und neuerdings, von Aranjuez ausgehend, durch unsere rapiden Jagdflieger vernichtet gegen Anover in der Richtung Toledo bei. Ano- worden.