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Die Negierungskrife
Gegen die Zuchthausvorlage.
Herr Minister liek am Sonnabendabend in Bruchsal , I fammlungen einberufen. Der Andrang war überall geradezu ge- I woselbst in einer Arbeiterversammlung das bundesrätliche waltig; es dürften wohl alle Arbeiter auf den Beinen gewesen sein. Meisterstüd zum Schuße der Streitbrecher in seiner ganzen Die Bewegung gegen die Luegersche Wahlreform wird heute thatArbeiterfreundlichkeit vom Genossen Willi Karlsruhe beleuchtet sächlich von dem gesamten arbeitenden Volle getragen, fie ist keine fortwährend allenthalben statt und geben Kunde von der unProtesttundgebungen gegen die Zuchthausvorlage finden noch werden sollte, alle nicht volljährigen Arbeiter hinausjagen. Nach dem bloße Parteisache mehr, sondern eine wahre Boltsbewegung. Auch geheuren Erbitterung, die sich der deutschen Arbeiter ohne Unterbadischen Versammlungsrecht kann eine Volksversammlung nur dann unter dem Bürgertum regt es sich; vorige Woche fanden liberale aufgelöst werden, wenn sie den Staatsgesehen oder der Sittlichkeit und deutschnationale Versammlungen im größten Stile statt, in denen auf das Koalitionsrecht, dem soeben auch im Reichstage das Urteil chied der Parteistellung bemächtigt hat über das Attentat zuwiderläuft oder die öffentliche Sicherheit gefährdet". Von allen die Stimmung gleichfalls außerordentlich lebhaft war. diesen geseglichen Voraussetzungen trifft teine zu, wenn eine bei der Deutschnationalen tam es zwischen Bei den gesprochen wird. Für einidendorf und Schönholz fand Mehrzahl des deutschen Reichstages unbeliebte Gesegesvorlage, welche die Sprengung der Versammlung versuchten, und den Schönerianern über die Zuchthausvorlage referierte. Das Referat wurde bees zwischen Chriftlich- Sozialen, die eine gut besuchte Protestversammlung statt, in welcher Frau Ihrer dem deutschen Volke zur Schande gereichen würde, mit dem richtigen zu einer Stauferei, die in einen ernsten Meffertampf ausartete. Namen benannt wird. Herr Eisenlohr wird im nächsten badischen Alle diese Dinge zeigen, wie die Atmosphäre des Wiener polin Stettin protestierten 3000 Arbeiter in einer Versammgeistert aufgenommen und eine Protestresolution angenommen. Landtage wegen erneuter Gesetzesverlegung sich zu verantworten tischen Lebens gespannt ist und daß fie schlimme Entladungen be- lung und gleichzeitig beschlossen auch die dortigen Gewerk haben. fürchten läßt. Die Regierung thäte wohl daran, endlich zu erklären, bereinler einen scharfen Protest, wobei sie Ausdehnung des KoalitionsDer Aufruf an die Gewerbegerichte Deutschlands gegen daß fie die Borlage nicht billigt, sonst ist an eine Beruhigung der rechtes auf die ländlichen Arbeiter forderten. Weitere Versammlungen die Zuchthausvorlage, der in unserer Sonntagsnummer abgedruckt Gemüter nicht zu denken. Solange der Beschluß des nieder- fanden statt in Cuxhaven , Schleswig , Glückstadt , war und der von den Vereinen der Arbeitgeber- und Arbeitnehmer- öftreichischen Landtages nicht beseitigt ist, wird keine Ruhe ein- Jeber, Pinneberg , Hameln , Lehrte ; in StadtBeifizer des Berliner Gewerbegerichts ausging, hatte den Zorn der ten. Berliner Neuesten Nachrichten" erregt. Darauf schickt Herr Weigert, hagen , in Schildesche und Heepen bei Bielefeld , ferner in Schönebeck , Neuhaldensleben , Aten und Thale der Vorsigende des Unternehmerbeisigervereins, den Zeitungen die in der Magdeburger Gegend, in Aschersleben , Bitterfeld folgende Erklärung: Es ist nicht wahr, daß der Aufruf An die hat sich in Frankreich erneut und verschärft. Auch Walded und Delisch. Aus der Provinz Brandenburg werden noch VerGewerbegerichte Deutschlands " von dem Gewerbegerichte zu Berlin Rousseau ist die Bildung des Kabinetts nicht gelungen. Er ſammlungen aus Bernau und Wriezen gemeldet. In ausgegangen ist. In diesem Aufrufe ist lediglich das Ergebnis der hat sich am Montagabend zum Präsidenten Loubet begeben Forst i. 2. protestierten die Gewerkvereinler. In Reichenbach Beratungen des Ausschusses wiedergegeben und die Aufforderung und ihm mitgeteilt, daß er sich zu seinem großen Bedauern in Schlesien fand eine Protestversammlung statt, ebenso in an die Gewerbegerichte Deutschlands , zu dem betreffenden Geseges- gezwungen sehe, den von ihm übernommenen Auftrag der Reichenberg , Werdau , Wurzen , Dichaz, Dahlen entwurfe Stellung zu nehmen, unterzeichnet worden: 1. für die Bildung des neuen Kabinetts abzulehnen, weil er nicht mit allen und Rosschau in Sachsen . Aus Bayern wird be= Arbeitgeber von den beiden Vorsitzenden des Vereins der Arbeit- denen seiner Kollegen, deren Mitwirkung er erbeten hätte, ein Ein- richtet über Versammlungen in Worms , Heidingsfeld , geber Beisiger des Gewerbegerichts, 2. für die Arbeitnehmer- bernehmen habe erzielen können. Kolbermoor , Ladenburg und Tirschenreuth . Die Beisizer von deren Vertreteru. Der Vorsitzende des Ge= Die direkte Ursache zum Scheitern der Kabinettsbildung war christlichen Arbeiter in Münchent schlossen sich der Resolution der werbegerichts ist an diesem Vorgange gänzlich unbeteiligt, nach den Berichten die Weigerung des bisherigen Kriegsministers Strang tatholischen Arbeiter Berlins an. Die Gewerkvereinler in In da er von dem Vorhaben der Beteiligten gar feine Kenntnis ins Kabinett zu treten, während dieser Eintritt von den Progessisten verlangen glatte Ablehnung der Vorlage und ant ihrer hatte. Der Aufruf komite der vorgerückten Zeit wegen am Sonn- verlangt wurde. Wie verlautet, hat Kranz die Uebernahme des ihm Statt volle Koalitionsfreiheit. Dasselbe beschlossen abendabend nur noch von der„ Boltszeitung" und dem Vorwärts" angebotenen Portefeuilles abgelehnt, weil er gewisse Maßregeln nicht die Gewerkvereinler in Effen. In Essen und dem zum Drud für die Sonntagsnummer benugt werden, ist jedoch gegen billigte, welche Waldeck- Rousseau als hervorragend wichtig betrachtete, benachbarten 2erden fanden socialdemokratische Brotest fünfzig Tageszeitungen Berlins gleichzeitig zugegangen. Es muß namentlich nicht das strenge Einschreiten gegen die versammlungen statt, ebenso eine Riefenversammlung in Mainz ausdrücklich betont werden, daß das Gewerbegericht als solches an Generale und Obersten, welche die jüngsten von den und eine in Wiesbaden . In Marburg nahm eine von dem Aufrufe nicht beteiligt ist. Dagegen muß der Auffassung der Blättern veröffentlichten und gebungen veranlaßten. Boincaré nationalsocialer Seite einberufene Versammlung, die stark von „ Berl. Neuest. Nachr.", daß der„ Ausschuß für Gutachten und gewerb- und Guillain sollen die Annahme der ihnen zugedachten Portefeuilles Studenten besucht war, eine Resolution unseres Genossen Scheide liche Fragen des Gewerbegerichtes" nicht befugt sein soll, Gutachten von dem Eintritte Krank ' in das Kabinett abhängig gemacht haben. mann an. Berichtet wird noch über eine Versammlung in oder Petitionen an den Bundesrat und Reichstag abzugeben, ent Die meisten Blätter schreiben das Scheitern der Versuche Waldeck- Lampertheim , eine solche in& ßlingen und 3 Gewerkschaftsschieden widersprochen werden. Diese Petition ist nicht Rousseaus zur Kabinettsbildung dem Einflusse Melines zu. versammlungen in Kassel . die erste, die von dem Ausschuß unbeanstandet dem Bundesrat Die socialen und radikalen Organe erklären das Vorgehen Melines und Reichstage zugestellt worden ist.- für Verrat an der republikanischen Sache," Siècle" sagt, Meline, welcher Loubet nicht verzeihen könne, daß er Präfident der Republik Der gothaer Thronfolger droht bekanntlich mit dem geworden sei, wolle die Bildung des Kabinetts um jeden Preis verStreit und es scheint sich bis jetzt noch kein Arbeitswilliger hindern. Er habe sich mit allen denen verbunden, welche den Sturz gefunden zu haben. Der" Daily Mail" wird von ihrem Berliner der parlamentarischen Republik anstreben, weil er dadurch hoffe, Korrespondenten gemeldet, was er aus der geheimen Sigung Loubet zum Rücktritt zu bringen. Meline irre aber, wenn des gothaischen Landtages erfahren hat. Diese geheine Sigung er glaube, daß diese Politit ihm etwas anderes als Schande einvom Sonnabend soll 3/4 Stunden gedauert haben, und in ihr hat, tragen werde. Denn Loubet , welcher wisse, daß er in diesem Angendem englischen Blatte zufolge, Minister Strenge angekündigt, blicke das Heil der Republik in Frankreich repräsentiere, werde vor daß Herzog Alfred wahrscheinlich während des laufenden den Hindernissen, die ihm in den Weg gelegt werden, nicht zurück Jahres ab danken werde. Der Minister habe ferner gesagt, er schrecken. Jaurès schreibt in der Petite République", das Scheitern fönne seinen früheren Erklärungen über die Nachfolge nichts hinzu- der Kombination Waldeck- Rousseaus bedeute zweifellos: Meline, fügen, ehe er nicht aus England zurückgekehrt sei, wohin er Neaktion und Militärpartei. Die Generale und Obersten wüßten, reisen wolle, um mit den interessierten Parteien persönlich zu ver- daß die Missethaten und gegen die Repubik gerichteten Treibercien Handeln. Auf die Rede des Ministers sei eine higige Debatte ge- unbestraft bleiben würden. folgt. Die nationalistischen Blätter drücken Der Korrespondent teilt ferner mit, die Succession des unverholen ihre Befriedigung über die durch den Mißerfolg Herzogs von Albany fönne nicht in Frage kommen, da die Waldeck- Rousseaus geschaffene Lage aus. Gesundheit des jugendlichen Prinzen den Anforderungen der deutschen militärischen Ausbildung nicht gewachsen wäre.
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Es scheinen wirklich allerlei Schiebungen im Gange zu sein. Bu beachten ist sicherlich folgende Auslassung der„ Köln . 8tg.":
handelt?
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Der Pariser Korrespondent der„ Voss. Ztg." charakterisiert die gegemvärtige Lage in Frankreich folgendermaßen:
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Nom, 20. Juni.
Aus vielen Orten wird auch die Verbreitung von Flugblättern berichtet, um diejenigen aufzuklären, die sich noch von der bürgerlichen Presse gängeln lassen.
( Schweiz ) nahm folgende Resolution an:" Die heute am 17. Juni Der allgemeine Arbeiter Bildungsverein in Winterthur im Vereinshause des Allgemeinen Arbeiter- Bildungsvereins Winterthur tagende öffentliche Arbeiterversammlung schließt sich nach Anhörung eines bezüglichen Referates der Protestbewegung der Arbeiter Deutschlands gegen die Zuchthausvorlage an und wünscht ihnen in diesem Kampfe um die Hochhaltung des ersten Natur- und Grundrechtes des arbeitenden Voltes, um das Koalitions- und Streifrecht, um die Erhaltung sowie um den Fortschritt der Kultur den vollen Sieg."
Im Landtag von Neuk j. L. tam am Sonnabend der socialdemokratische Antrag der Abgg. Vetterlein, Fiedler und Leven zur Beratung:
„ Der Landtag wolle beschließen, das fürstliche Ministerium zu ersuchen, den Bevollmächtigten beim Bundesrat dahin zu instruieren, gegen die Gesetzesvorlage zum Schuße des gewerblichen Arbeitsverhältnisses zu stimmen, falls diese vom Reichstage angenommen werden sollte."
In Verbindung damit gelangte zur Beratung bie Interpellation
war,
Die Lage spigt sich beklenmend zu. Die Nationalisten fühlen sich so vollkommen als Sieger, daß sie ein Ministerium " Das Reich wird in kurzem 20 Millionen Mark zum An- Poincaré, natürlich mit Krang, fordern, ja die Erfolg fauf der Karolinen bewilligen; die gleiche Summe und trunkensten unter ihnen sprechen schon offen bon einem nötigenfalls mehr würde unseres Erachtens unter Stabinett Meline. Die Radikalen der Kammer jammern über den der Freisinnigen Kalb u. Gen., das Ministerium um Auskunft freudiger Zustimmung des ganzen Volkes aufgebracht werden, Mangel auch nur einer kraftvollen Persönlichkeit unter ihnen und zu ersuchen, ob der Bundesratsbevollmächtigte und wenn ja, aus wenn man damit den Auskauf der englischen erhoffen. Es giebt aber Schwarzfeher genug, die überzeugt sind, wenden ihre verzweifelten Blicke dem Senat zu, von dem sie Rettung welchen Gründen er für diesen Entwurf gestimmt hat. Erben bewerkstelligen könnte. Staatsminister Engelhardt erklärte, in der Beantwortung der Der heutige Zustand ist daß die nächsten politischen Ereignisse sich auf der Straße abspielen Interpellation, daß der Vertreter von Neuß j. 2. im Bundesrat so unwürdig, daß man zu seiner Beseitigung auch vor werden. die Weisung erhalten hat, der Vorlage zuzustimmen, Opfern nicht zurückscheuen soll, und wir sind überzeugt, daß die daß aber die Regierung es ablehnen müffe, die Gründe deutsche Regierung, die diesen Weg einschlüge, sofort aus der all- Paris , 20. Juni. dem Nach einer längeren Besprechung mit hierfitr Landtage mitzuteilen. Das gemeinen Zustimmung erkennen würde, wie sehr sie damit dem Brisson machte Präsident Loubet telegraphisch Bourgeois o bemerkt die„ Reußische Tribüne", freilich die bequemste Antwort, Volksgefühl entspricht." das Anerbieten, die Bildung des neuen Kabinetts zu übernehmen. Die das Ministerium erteilen konnte. Hätte das Ministerium seine Nun, vorläufig ist es noch nicht so weit, daß die deutsche Ne- Léon Bourgeois benachrichtigte den Präsidenten 2onbet Stellungnahme für den Entwurf mit den Erfahrungen in unserem gierung 20 Millionen und mehr für den Auslauf der Engländer telegraphisch, daß er morgen vormittag in Paris eintreffen werde. Bande begründen sollen, so wäre es sicherlich hinsichtlich der Arbeiter locker zu machen versuchen würde. Ob es sich aber um einen Fühler Man weiß noch nicht, ob Loubet Bourgeois formelle Anerbietungen in Verlegenheit geraten, denn bei uns haben die Arbeiter bei allen gemacht hat, oder ob er sich darauf beschränkte, seine Ansicht zu er- Abg. Staatsanwalt Ruckdeschel mußte zugestehen, daß hier AusStreits und auch sonst sich auf gesetzlichem Boden bewegt, selbst der forschen. Die Koalitionsfreundlichkeit eines Centrum& mannes in der Italien . Pragis. Der Korrespondent für Deutschlands Buchdrucker" schreibt schreitungen nicht vorgekommen sind und die hiesige Bevölkerung nicht zu Gewaltthätigkeiten neige. Um so unverständlicher mußte die Zuaus Köln: Die Druderei der Köln . Landeszeitung" ist in den Besitz Lärm der Rechten beantragt Biffolati, die Beschlußfähigkeit überall die Unternehmertlaffe es versteht, ihre Interessen in den Deputiertentammer. Unter dem stimmung unserer Regierung erscheinen, wenn man nicht wüßte, daß des Herrn Theiffing, Drucker des„ Rhein . Merkur " und anderer chriftlicher Blätter, übergegangen. Leider mußten infolge dieses Wechsels des Hauses festzustellen. Nachdem dies geschehen, beantragt Bordergrund zu drängen und zur Anerkennung zu bringen. Es war drei Mitglieder des Buchdruckerverbandes, die dort konditionierten, Ministerpräsident Belloug, morgen die Abänderungen der Ge- deshalb für unser Ministerium das fliigste, fich über seine Bewegihre Konditionen verlassen. Die Firma Theissing beschäftigt über schäftsordnung zu beraten. Ferri schlägt vor, dieje Beratung gründe auszuschweigen. haupt keine Verbandsmitglieder, beanspruchen diese ja auch gleich das bis zum 30. November zu vertagen und verlangt für seinen Der socialdemokratische Antrag wurde abgelehnt; nur ein FreiMinimum, was die Firma mit ihrer Arbeiterfreundlichkeit nicht ver eine Ablehnung des Vorschlags Ferris werde die Annahme des Borschlag namentliche Abstimmung.( Lärm.) ( Lärm.) Pelloug erklärt, sinniger stimmte mit unseren Parteigenossen. einbaren kann. Regierungsantrages bedeuten; diese Auslegung wird von Bantano bestritten.( Lärm.) Radice schlägt vor, erst über den Antrag Belloug abzustimmen. Di Rudini sagt, alles habe seine Grenzen, auch die Mehrheit habe ihre Rechte; Redner unterstützt den Antrag Der Arbeitgeberbund für das Maurer- und Zimmerer - Gewerbe Bellour.( Beifall rechts, Lärm links.) Der Präsident richtet die Anfrage an das Haus, ob über den Antrag Belfour zuerst ab hat der Preffe ein fein säuberlich geschriebenes Manuskript zugehen gestimmt werden soll. Das Haus beschließt, zuerst über den Antrag lassen, in welchem die Ursachen des gegenwärtigen Kampfes darBellour abzustimmen und nimmt dann diesen Antrag unter lebhaftem gelegt werden. Es wird darin von seiten der Unternehmer zugegeben, Beifall der Rechten und des Centrums und dem Widerspruch der daß sie die allgemeine Aussperre über alle Maurer Berlins äußersten Linken an. Ferri beantragt hierauf, zu bestimmen, daß verhängten, währenddem doch nur einige Hunderte von diesen die die Beratung über die Abänderung der Geschäftsordnung in jeder Forderung auf Erhöhung des Lohnes auf 65 Pf. die Stunde gestellt Sißung nur eine Stunde dauern dürfe. Die von dem Antragsteller hatten; die Unternehmer haben also gar kein Recht, von einem ihnen beantragte namentliche Abstimmung wird unter großem Lärm ge- aufgedrungenen Kampfe" zu sprechen. Den geforderten Lohn von nehmigt. Der Antrag Ferri wird mit 227 gegen 17 Stimmen 65 Pfennig fömiten sie nicht bewilligen, da ihre Voranschläge Spanien . bereits auf der Basis der bisherigen Löhne gemacht seien, preise in legter Zeit ja nicht gestiegen seien. die Erhöhung sei aber auch nicht gerechtfertigt, da die Lebensmittel
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Ausland.
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Der Niesenkampf im Baugewerbe.
Der Kampf gegen die Wiener Gemeindewahlreform. -st- Wien, 19. Juni. Mit den Wiener Arbeitern hat sich Herr& ueger gründlich verrechnet. Der Oberbonze von Wien ist gewöhnt, daß sich seinem Terrorismus sonst alles in diesem Staate widerspruchslos fügt: Regierung, Gerichte, Parteien; und er vermeinte offenbar, auch seine berüchtigte Wahlreform" auf diese Weise durchdrücken zu fönnen. Herr Lueger hat es gesagt und sein Wille ist das höchste Gesetz des Staates. Aber in den Wiener Arbeitern sind ihm furchtbare Stämpen entstanden, und heute schon ist die lleberzeugung all gemein, daß die vom niederöstreichischen Landtag beschlossene Borlage nicht Gesez werden kann. Es wäre eine ver- abgelehnt. brecherische Missethat, wenn die Regierung das elende Machwerk, dessen Beratung schon das böse Gewissen der Antisemiten zeigte, zur Der Verkauf der Südsee- Inseln an Deutschland ruft in der Santtion vorlegen wollte. Sie würde damit einen so unzweideutigen spanischen Deputiertenkammer heftige Erörterungen hervor. So Aft von Parteinahme für die Wiener Chriftlich- Socialen, diese forderte Vincenti die Regierung zu der Erklärung auf, daß dies schäbigste Partei des Kontinents, begehen, daß auch Graf Thun, der legte Gebietsverkauf sei, den Spanien abschließen werde. der Lohnsklave sein notdürftiges Effen und Trinken hat, was hat er dessen politische Maxime sonst ist, Parteien zu kaufen, vor den ver- Silvela antwortet in bestätigendem Sinne und betont, daß die dann noch mehr zu verlangen? Im übrigen haben die Unternehmer, derblichen Wirkungen eines solchen Schrittes schandern dürfte. Allerdings Politit, welche Spanien einzig und allein befolge, eine nationale wie es in der Zuschrift heißt, den Kampf diesmal aufgenommen- ist es nicht unmöglich, daß die Entscheidung diesmal weniger von der Reolitit und eine Politit der Ausdehnung in Afrita, gesucht" hätten sie fagen sollen, um wieder ordnungsgierung, als unmittelbar von dem Monarchen abhängen werde. Nun fei. Bi y Margall protestiert gegen den Abschluß des Vertrages gemäße Zustände" im Baugewerbe Herbeizuführen. ist es unzweifelhaft, daß die lärmende Servilität der Antisemiten, ihre und führt aus, man hätte die Unabhängigkeit der Karolinen , gewerbe kann es aber nicht ertragen, daß fortdauernde Kämpfe um „ Das BauKlerikale und schwarzgelbe Gesinnung ihnen aber sehr viel Sympathie Marianen - und Palau- Inseln proklamieren und sie sich selber über- Lohn- und Arbeitsbedingungen jede sichere Vorveranlagung ausschließen verschafft hat; gelten sie doch als das letzte Bollwerk gegen alle lassen sollen, denn man dürfe ein Volk nicht verkaufen. Silvela ente und die bei größter Borsicht und Umsicht aufgestellten Kostenumstürzlerischen, antidynastischen und antikatholischen Strömungen. gegnet, er könne über diesen Punkt nicht verhandeln, da er mit den
Politit.
Aus diesem Argument spricht der echte Herrenstandpunkt. Wenn
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Andernteils hat gegen das demagogische und ordinäre Gethne des derzeitigen Anschauungen des Völkerrechts nicht im Einklang stehe. anschläge erschüttern." Die Unternehmer hatten es in der Hand, Wiener Antisemitismus gerade der Kaiser einen entschiedenen Wider- Das Haus nahm sodann den Vertrag in allen drei Lesungen an. Es sich gegen die" fortdauernden Kämpfe" zu schügen, sie hätten nur willen; die seinerzeitige Nichtbestätigung Luegers als Wiener Bürger- wird sich nunmehr der deutsche Reichstag mit dem Antauf der Süd- brauchen auf die Vorschläge der Maurer einzugehen. Diese gingen meister dürfte mehr auf die Initiative des Monarchen als see- Jufeln beschäftigen müssen.- bekanntlich dahin, den 60 Pfennig Stundenlohn auf eine auf den Einfluß Badenis zurückzuführen fein. Man muß das alles in Betracht ziehen, denn hier in Oestreich werden längere Zeit eventuell auf Jahre festzulegen. Das wollten politische Entscheidungen sehr selten rein aus politischen Motiven ge= fällt; der persönliche Kurs war in Oestreich seit jeher die gewöhnliche Politit Portugals findet im Lande selbst vielfach Widerspruch. Die iederzeit, sobald ihnen dazu die Situation im Gewerbe Oppofition und Obstruktion in Portugal . Die auswärtige aber die Herren Unternehmer nicht, sie wollen die Freiheit haben, Wie immer, die Wiener Arbeiter werden es an nachdrücklichen erklärt, fie werde sich an den parlamentarischen Verhandlungen nicht nichts fonfervative Oppofitionspartei erließ eine Stundgebung, worin fie geeignet erscheint, den Lohn wieder drücken zu dürfen. Nur Stabiles, nur nichts Festes, teinerlei bestimmte Protesten gegen eine Reform, die sie zu Heloten machen will, nicht eher wieder beteiligen, als bis die Regierung das Land über ihre Verpflichtungen gegen die Arbeiter, das geht gegen die Herrenfehlen lassen. Wenn sich Herr Lueger nach oben als der Bürge für augenblickliche auswärtige Politik und über die von ihr fremden moral und könnte hier und da die Möglichkeit ausschließen, durch die„ Ruhe" Wiens präsentiert hat, so liefert gerade diese Wahl- Mächten gegenüber eingegangenen Verpflichtungen aufgeklärt habe. Lohndruck den Profit etwas zu erhöhen. Vereinbarungen reform den Beweis, daß die Luegerei hart zum Bürgerkriege führt. Der Führer der konservativen Partei, Hinge Ribeiro, unternimmt mit den Vertretern der Arbeiter treffen, hieße ja die Eine so erbitterte, von Leidenschaft durchtränkte, mit wildem In- mit mehreren Parteifreunden einen Ausflug nach den Azoren - Inseln, Organisationen derselben anerkennen?! Das darf nicht grimm verfolgte Stimmung war unter den Wiener Arbeitern, die um sich durch den Augenschein zu vergewiffern, welche Vorbereitungen noch wirklich temperamentvolle Leute find, noch nie zu beobachten. dortselbst für die angeblich bevorstehende Einrichtung einer geschehen! Gestern fanden in Wien nicht weniger als fünfundfünfzig britischen Flottenstation getroffen feien. Versammlungen statt, worüber der Telegraph Ihnen schon berichtet hat, und zwar waren alle Arbeiterbranchen zu eigenen Ber
Die Unternehmer find es, die keine geordneten Verhältnisse im Gewerbe haben wollen, sie haben jetzt auch kein Recht, sich darüber zu beschweren. Denn, wer wollte es den Arbeitern verdenken, daß