Mr. 1

Freitag, 1. Jänner 1937

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Hier spricht Radio Tientsin! Volkswirtschaft und Sozialpolitik

Der Lebensroman der interessantesten Frau des Fernen Ostens

MTP. Peiping, im Dezember. amerikanischen Journalisten, bereist mit ihm zu­

Einige Dugend Hörer des Radio- Senders ſammen die ganze Südsee, tommt eines Tages Die Steuerleistung der Konsumvercine

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Tientsin wissen, daß die dunkle, klare, melodische auch nach Samoa und lernt dort die eigen­Stimme, die ihnen allabendlich die aufregenden artigen Tänze und Gesänge der Eingeborenen Ereignisse in China ansagt, einer Französin kennen. Als die Reise und damit ihr Enga Händlern und Gewerbetreibenden, von den vielen Von vielen Seiten, insbesondere von den notwendig halten, weiter darauf einzugehen. namens Renée Sylva gehört. Aber taum einer gement in Honolulu beendet ist, macht sie sich Gegnern der Konsumvereine, wird immer wieder haben während der ganzen Wirtschaftskrise nichts Die Konsumvereine mit ihren Eigenbetrieben von ihnen tennt das Lebensschicksal dieser Frau, selbständig, gründet ein Eingeborenen- Theater die Nachricht verbreitet, die Konsumvereine zahl- dazu beigetragen, um die Arbeitslosigkeit zu ver­das in den zwei Jahrzehnten der Nachkriegszeit für die Touristen, verdient eine Menge Geld. ten teine Steuern und erhalten überdies noch alle größern und es wird auch in Zukunft nicht der alle Höhen und Tiefen menschlicher Möglichkeiten Schließlich unternimmt fie mit einer Truppe von möglichen Begünstigungen, oder sogar Subven- Fall sein. Sie sind aus eigener Kraft ohne jede durchkostete und mit unglaublicher Energie und 15 Eingeborenen eine Welt- Tournee, die überall tionen vom Staate. Unterstüßung aus kleinen Anfängen das gewor Bähigkeit zielbewußt überwand. gefüllte Säle und glänzende Pressekritiken bringt. Diese Gerüchte werden sehr oft gegen besseres den, was sie heute sind, und sie werden sich auch Renée Sylva ist geborene Pariserin. Sie ist zurecht; als sie auf den Philippinen antommt. vereine herabzusetzen und zu schädigen. Deshalb wärts kommen. Aber die Unkosten sind zu hoch; sie kommt nicht Wissen verbreitet, um das Ansehen der Konsum- in Zufunft aus eigener Straft erhalten und vor­Schauspielerin, nicht unbegabt, aber auch nid hat sie taum noch genug Geld, um ihren braunen ist es gut, wenn die Konsumvereine von Zeit zu überragend, eine unter vielen Hunderten. Aber Der in den letzten Monaten eingetretene sie besitzt gegenüber ihren meisten Kolleginnen Künstlern die Heimreise zu bezahlen. Zeit das Märchen der Steuerfreiheit durch ihre 3 u strom neuer Mitglieder zu den einen großen Vorzug: überschäßt nicht. Sie tanzt nun allein. Aber sie hat kein offiziellen Jahresberichte zerstören, indem sie auf- Konsumgenossenschaften und die erhöhten Mia berat ordua fie ferie fie die Bülent. Glüüd, denn auf den Bhilippinen bricht eine Epi- zeigen, welche Berfungen die fonimitereine Um j à be laſſen antcauf ſchließen, daß ein bei 2118 ber Arien ausbrief, berat fit die ste Gez bemic aus. Gie reiſt bals über Stopf ab, unt ber degenüber dem Stante, dont Lande, jowie den terer Zeit der Verbraucher die tientine Monſequenz

weposieben zu stürzen. Sie nimmt jede Arbei: an, die ihr geboten wird, näht Uniformen, sibt an der Schreibmaschine, steht sogar an der Dreh­bant im Rüstungswert Le Creuzot. Und sie be­rent nicht einen Augenblick ihre Abkehr von einer Sarriere, die ihr den ersehnten, großen Erfolg versagte..

Dann kommt der Friede. Die Männer tommen aus den Schüßengräven zurück. Wie so viele andere Frauen, sibt sie von einem Tage zum anderen arbeitslos auf der Straße. Was soll sie tun? Wieder Anschluß an die Bühne fuchen? Andere, jüngere haben inzwischen ihren Platz ein­genommen. Ihre Chancen sind verschwindend gering.

Reise in die Tropen!

Da hört sie, daß im Orient und im Fernen Osten Mangel an europäischen Künstlerinnen be­steht. Es gibt dort nicht viel weiße Sängerinnen und Schauspielerinnen, und die wenigen, die sich zur Auswanderung nach den Tropen entschließen Dene She ist rabarbieren got dene Gagen. Ihr Entschluß ist rasch gefaßt: fie wird nach Tahiti gehen.

am nächsten Tage verhängten Quarantane zu ents gehen, fährt nach Kalfutta, tanzt drei Jahre lang in Sindu- Zirkussen, lernt eine Menge indischer Dialette, schläft in elenden Baracken, in denen ein Europäer faum seinen Hund kampieren lassen würde, gerät unter Straßenräuber und Taschen­diebe, hat oft kaum einen Bissen trockenes Brot zu essen, wird von den rassenstolzen Engländern infolge ihres Umganges mit den Eingeborenen gemieden und malt schließlich sogar ihren Körper an, um als ,, indische Tempeltänzerin" auf den Marktplätzen der Hindu- Viertel zu tanzen.

Endlich Erfolg!

Bezirken und Gemeinden auf Grund der Steuer- gezogen hat. Möge man die Genossenschaften noch und Abgabepflichten zu erfüllen haben. so sehr verleumden und versuchen, ihnen Hinder­So haben die 6 großen west böhmi- nisse zu bereiten, aufhalten wird diese Bewegung schen Konsumvereine im abgelaufenen niemand, weil sie ja doch der Allgemeinheit Geschäftsjahr 1935/36 an Steuern und Abgaben dient und nicht den Intereffen einzelner, wie vorgeschrieben erhalten und auch tatsächlich be- dies in der privatkapitalistischen Wirtschaft der zahlt: Fall ist.

Erwerbsteuer Grund- und Zinssteuer Rentensteuer u. Gebühren

Umsatzsteuern

Verzehrungssteuer. Schlachtgebühren u. Fleisch­Steuern

113.054.80 228.184.65 103.496.­414.181.­235.795.97

731.739.70

Zusammen 1,826.452.12

Sie weiß, was sie will. Nicht einen Augen­blick seufzt sie über die Unbill des Schicksals. Wenn sie spät abends aus verräucherten Teestuben und Wenn alle anderen Steuerzahler ihren Opiumhöhlen todmüde in ihre armselige Barade Verpflichtungen gegenüber dem Staat und den zurückkehrt, greift sie zu Tinte und Feder und autonomen Körperschaften so nachkommen wür­schreibt hervorragende Artikel über Gandhi und den, wie die Konsumvereine es tun, so hätte der das Erwachen der Hindus. Unter Pseudony: Staat weit mehr flüssige Mittel zur Verfügung sendet sie diese Arbeiten an die Zeitungen, die sie und er könnte eine viel größere Arbeitsbeschaf= begeistert akzeptieren, denn so sachkundig und fung durchführen als dies bei den in die Milliar tiefgariindig wie dieſe unbekannte Frau, bie ja ben geheg prachen von den Gubbention it längst selber zu einer halben Eingeborenen gez Das Märchen von den Subventionen ist schon worden ist, hat bisher kaum jemand über diese so oft widerlegt worden, daß wir es nicht für Dinge geschrieben. Unter einem zweiten Pseudo­nym gibt sie den Töchtern reicher Maharadschas französischen Sprachunterricht, und wenn sich die Gelegenheit bietet, übernimmt sie auch für eine Woche oder einen Monat eine Aushilfsstellung als Köchin oder Kaffiererin. So tommt sie langsam, ganz langsam wieder aufwärts.

Die Arbeitszeit

Der Wert des Genossenschaftswesen wird in allen Ländern der ganzen Welt immer mehr er kannt und deshalb verschaffen sich die Genossens schaften immer mehr Eingang bei allen Verbrau chern. Die steigende Zahl der Genossenschaftsmit= glieder, die höheren Umsätze, die immer größer werdenden genossenschaftlichen Eigenbetriebe zei­gen, daß das Genossenschaftswesen berufen ist, eine andere, bessere Wirtschaftsordnung in die Wege zu leiten.

Deshalb ergeht an alle Verbraucherfamilien an der Jahreswende abermals der Appell, den be­stehenden Konsumvereinen beizutreten und ihren gesamten Bedarf dort zu decken.

Wer fern bleibt, schädigt nicht nur sich selbst, sondern auch die Gesamtheit. Genossenschaft be­deutet Arbeit, Brot. Freiheit und Frieden; für sie überall zu kämpfen und sie zu fördern, muß Ehrenpflicht jedes einzelnen sein. A. W.

daß die gesetzliche 48stündige Arbeitszeit sich auch auf alle Angestellten der Krankenhäuser und

Aber das ist gar nicht so einfach, denn ihre Ersparnisse reichen knapp für ein Billett nach Kairo . Macht nichts; sie fährt los. Und sie hat Glück; auf dem Schiff lernt sie eine reiche, tunstfreundliche französische Familie kennen, die ihr wertvolle Empfehlungen und prattische Hilfe gibt. Sie wird Klavierspielerin in einem Kino bon Kairo, verdient 400 Francs im Monat, hält Eine Abends tanzt und singt sie in einem acht Wochen durch, fährt dann weiter nach Diis Kabarett von Bombay. Ein unbekanntes bouti, wiederholt dort das gleiche Spiel, gibt Durchreisender läßt sich ihr vorstellen. Er ist einige Tanzabende auf Ceylon, tommt so Radiofachmann, hat im Auftrage der chinesischen vom 21. März 1919, welcher die Durchführung Neuer Rückgang der Handschuhausfuhr schließlich in Etappen bis Sumatra . Dort wird Regierung die neue, in fünf Sprachen sendende fie Modiftin, und die holländischen Pflanzerfrauen Station Zientsin eingerichtet. Ihre melodische Ängestelltenfategorien unter die nach dem Gesek freuen sich, Kleider nach dem neuesten Pariser Schnitt tragen zu können. Renée Sylva verdient gutes Geld, soviel, daß sie nun ohne weitere Rtviſchenſtation nach Tahiti fahren kann und trotzdem noch etwas übrig behält. Zwischen Luxusdampfer

und Hinduhütte

Aber auch in Tahiti fliegen ihr die gebrate­nen Tauben nicht in den Mund. Die beginnende Kautschuttrise hat die Kolonisten sparsam gemacht. Mit Theater und Tanzabenden ist es nichts. Da erinnert sich René Sylva, daß sie Maschine schrei ben kann. Sie wird die Privatsekretärin eines

Stargagen der Antike

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des Krankenhaus- Pflegepersonals Seilanstalten erstreckt, ohne Rücksicht darauf, wie Die Arbeitsverhältnisse des Pflegepersonals ihr Dienstverhältnis sonst geregelt ist. Diese in in den Krankenhäusern gestalteten sich troß des einem konkreten Fall getroffene Entscheidung Gesetzes über die 48- Stundenwoche ungünstig, wird nun hoffentlich eine Aenderung der Ver­da sich die Verwaltungen der Anstalten und hältnisse auch in den anderen Anstalten zur Folge auch das Landesamt auf den Standpunkt stell- haben. ten, daß der Erlaß des Fürsorgeministeriums des Gesezes in einigen Punkten regelte, diese USA wieder bester Stunde. Im November hat sich die Ausfuhr von Lederhandschuhen auf 16.1( im Stimme und ihr erstaunliches Sprachtalent haben zulässigen A u 3 n a h m en einreihte. Gestützt V. 13.8) Mill. gesenkt gegen 18,5 Mill. ihn aufhorchen lassen. Er bietet ihr die noch un- auf den Passus in dem erwähnten Erlaß, wel- im Oktober d. I. Verringert haben sich vor allem besette Stelle der Ansagerin an. Ohne zu über- cher unter den ausgenommenen Angestellten auch die Exporte nach England von 6.9 Mill. im regen, nimmt sie an, unterzeichnet einen Drei- Pfleger und Pflegerinnen nennt, wurde die Ar- Oktober auf 4.6 Mill. im November. Dem­jahresvertrag, der ihr ein für ihre bisherigen beitszeit des Krankenhauspflegepersonals auf gegenüber stiegen die Bezüge der USA von 4.1 Begriffe fürstliches Gehalt sichert, fährt mit zwölf Stunden täglich verlängert, obwohl aus auf 5.5 Mill., womit Amerika wieder bester ihm nach Tientsin und erobert sich durch den dem Erlaß hervorgehen mußte, daß dort unter Handschuhkunde der Tschechoslowakei geworden ist. Charme ihrer Conference im Sturm die Sym- den Pflegern und Pflegerinnen" nur solche ge= Die französische Arbeitslosigkeit lag zu den pathien sämtlicher Radiohörer des Fernen Ostens. meint waren, welche von Privatperso= Weihnachtsfeiertagen mit 408.300 Beschäfti Die kleine, unbekannte Pariser Schau- nen in den Haushalt aufgenom- gungslosen um 25.000 unter Vorjahrshöhe. spielerin, die sich unbeirrt durch Höhen und men wurden. Tiefen zum Erfolg durchlämpfte, ist heute eine Das Ministerium für soziale Fürsorge hat der populärsten Frauen der drei mongolischen nunmehr durch einen neuerlichen Erlaß vom 12. Reiche. Kirmin. September 1936, 31. G. 2219-8/ 9 entschieden,

dieser Vorurteile. Es gab auch hervorragende

pieler, die sich mit ihrer Begabung und Nicht Amerika , noch das moderne Europa Schönheit allgemeine Verehrung und blendende erfand die Stars und die riesigen Stargagen. Auch Wohlleben erwerben konnten. Diese Stars waren im Altertum war die gesellschaftliche und wirt- die Lieblinge der Kaiser. Die Patrizier und di schaftliche Stellung manchen hervorragenden reichen Mitter überschütteten sie mit den teuersten Künstlers der unserer Stars ähnlich. Sie besaß Geschenken, das Volt jubelte ihnen entzückt zu. mehr Talent als unsere Künstler, fie erhielter. Im Gegensatz zum furchtbaren Elend der meister auch das Honorar in Talenten, im. Goldgelb der Histriones blühte in der Antike ein übertriebener Römer, das einem heutigen Goldwert von unge in Reiche und Arme geteilt ist. Starkult, die Eigenart jeder Gesellschaft, die scharf fähr 2000 Dollars entsprach.

Die Histrioner, Schauspieler, Komödianten, Tänzer und Musiker führten aber im allgemeinen ein fümmerliches Leben. Sie waren von jedem bürgerlichen Recht ausgefchloffen, auf das kleinste Vergehen stand körperliche Züchtigung, Landes­verweisung, der Tod. Sie waren ein verachtetes Wolf, Sklaven. Suetoniu 3 erzählt in fei nem Buch Lebensgeschichte der Kaiser", daß Antoni u 8 einen Schauspieler nur beshalb des Landes verwies, weil dieser einen Zuschauer, der ihn ausgepfiffen hatte, auf der Straße er­tannte und mit dem Finger auf ihn zeigte.

Die Einkünfte und Vermögen unsrer Stars sind klein und verschwindend neben der Voltstüm lichkeit und der glänzenden materiellen und ge­sellschaftlichen Stellung des römischen Stars.

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Die Episodisten verdienten selbstverständlich bedeutend weniger. Doch konnten fie manchmal eine Gage von 40 Dollar erreichen. Von Ari ste a 3, einem römischen Histrio, der nie größere Nollen als die eines Dieners, eines Boten spielte, wurde aufgezeichnet, daß er aus dem ersparten Geld ein Schiff mietete, eine Gruppe organisierte. in die Kolonien zog- und so der Gründer des Wandertheaters wurde.

Auch Musiker waren oft phantastisch hono­riert. Jsmenio 3, der berühmte Flötenspiel des Altertums, verdiente mehr als Schaljapin und Gigli zusammen Seine legendäre Flöte allein toftete sieben Talente- 14.000 Dollar- bei dem klassischen Instrumentenmacher. Atha e

naeus.

Kaiser Nero gab seinem geliebten Histrio das Riesenvermögen von 2200 Millionen Sester­zien. Im Goldwert entspricht diese Summe 180 Millionen Dollar. Den Wert ganzer Kolonien wog dieſes Geschenk auf.

Zunahme der Arbeitslosigkeit in Holland . Ende November wurden in Holland 419.080 Ar­beitslose gegen 394.444 Ende Oktober und 415.180 Ende November 1935 ausgewiesen.

Schauspieler kannten die Institution der Claque. Manche Künſtler und Tänzerinnen beschäftigten ganze Armeen von Claqueren. I a citus, der Historiker, weiß von Percenni u 3, dem Füh­rer der Revolte der Legionen in Pannonien, zu berichten, daß er früher eine Claquertruppe in Rom befehltigte und bei diesem Beruf die Uebung und Fähigkeit erwarb, die Leidenschaften der

Massen zu lenten.

Der äußerliche Prunk, die Nudität, die Gruppentänze waren ebenso Teile der antifen Bühne wie der unsern. Die Nevue, die eigenartige Szenenreihe, wo nichts anderes als die bloße Schaustellung, die Sehenswürdigkeit der Ausstat= tung, die Toiletten und die Körper der Frauen, die gleichartigen Betvegungen der dürftig gekleides ten Girls, oft artistische Produktionen wichtig sind, war den Römern sehr wohl bekannt.

Plinius der Jüngere hat manche inter­effante Daten von den Stars aufgezeichnet. Er selbst war ja auch ein Star. Kein Bühnenstar, eir Star der Wissenschaft. Eine Art Einstein der In den späteren Jahren des Kaisertums war Antike. Für ein Werk erhielt Plinius einmal das die Ausstattung solcher szenischer Spiele von so Honorar von 500.000 Dollar, wahrhaftig ein enormer Verschwendung, daß sie die teuersten Der politische Einfluß der kaiserlichen Stars Revuen in Newhort und Paris weit übertrafen. Honorar, das heutzutage vielleicht kaum meh erreicht wird. Plinius erwähnt in seinen Schrif übertrag den der bedeutendsten Staatsmänne. I in i us der Aeltere erwähnt von einem Pa­Die strenge Klaffenteilung der römischen Ge- ten, daß No 3 ci u 3, der Mime, für eine Saison Ihre Macht wuchs manchmal ins Unermeßliche. trizier mit Namen Sc a ur u 3, daß er auf der sellschaft ließ die Histriones nie in eine höher das war in Rom eine Reihe von Festlichkeiten. Die vornehmsten Patrizier und Senatoren um- Bühne künstliche Seen errichten ließ, in welchen Klasse übertreten. Heiratete ein Patrizier eine die nicht länger als sechs Wochen dauerte die schwärmten sie mit Schmeicheleien, füllten ihre nackte Najaden schwammen. Er ließ kostbare und Schauspielerin, Tänzerin oder eine Frau, die einer Gage von dreißig Talenten, das heißt 60.000 Borräume und begleiteten sie auf ihren Spazier- feltene Bäume aus fernen Ländern herbeischlep­Schauspielerfamilie entstammte, bann verlor er Dollar erhielt. Aber auch größere Gagen find be. gängen. Charakteristisch für diese Unfitten, die pen, stellte sie auf die Bühne, und in dieſem künst Dollar evites, the comphibios, ber grie- eigentlich mit ber strengen Klassenteilung der lichen Bath tauften gunne, und in seine gehobene Stellung. chische Mime des 3. vorchristlichen Jahrhunderts, römiſchen Geſellſchaft unvereinbar waren, ist der Aus reinem Gold, Silber und Marmor waren 2000 Dollar. Umstand, daß der Kaiser Marcus Anto die Requisiten der Szene erbaut, die Schauspieler erhielt jeden Tag ein Talent Keiner unserer Stars in Europa hat je diese Gage ni u 3 sich gezwungen ſah, in einem Grlaß den trugen Gewänder aus purem Gold, und rings uin Senatoren und Patriziern die Huldigung für die Bühne standen viertausend Bronzestatuen. Auch die dhonisischen Tänzerinnen man Schauspieler auf offener Straße zu verbieten. Die antite Welt ging unter, mit ihr ihre tönnte sagen die Girls der Antike waren über Auch die Intrige, der hinterlistige Welt: Schauspieltunst. Die unermeßlichen Vermögen, die mäßig gut entlohnt. 1000 bis 2000 Sesteraien bewerb, ist keine moderne Erfindung. Hinter den phantastische Verschwendung haben nur die Erfolg betrug ihre Gage für den Tag, das ist 80 bis Kulissen wurden oft unbarmherzige und grausame lojigkeit dieser Gesellschaft demonstriert. Unsere 160 Dollar. Allerdings dauerte ein Auftritt nicht Kriege mit Spott und Verleumdung geführt. Di moderne Theaterwelt hat viele dieser Sitten zu einige Stunden, wie bei uns, sondern den ganzer Gunst des Volkes zu erwerben, bedeutete auch das neuem Leben erweckt. Ist nun unsere Welt fähi­Tag. Sie hatten sicherlich mehr zu leisten, törper- mals schon Macht, Geld, Ehre. Nicht das Talent ger- oder ist sie ebenfalls am Rande des Unters lich und geistig, als unsere Girls. allein entschied die Kämpfe, auch die antiter I gangs angelangt? Francis Hagfors.

Die berüchtigte S u b u ra in Rom , dieser Stadtteil der Näuber, Prostituierten, Diebe, Wu­cherer und Sllabenhändler, war die Heimat der

Schauspieler. Nur die Not, das Glend, das die meisten durch das ganze Leben ertrugen, war größer als die Berachtung des freien Voltes. Auf der Bühne erschienen sie in pruntendem Purpur. mit goldgezierten Kostümen und ging der Vor­hang nach der Vorstellung auf, schlichen diese Be­lustiger des Volles in Feßen, mit inurrende Magen nach ihrem Glendalager in die Subura .

Aber nicht jeder Schauspieler war das Opfer

erreicht.

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