Nr. 8 Samstag, 9. Jänner 1087 Selle 8 Der Getreideaufkauf . des Getreidemonopols : In der letzten Sitzung des Vorstandes der GetrcÜegesellschaft Tente der Vorsitzende Doktor Feierabend die Ergebnisse der Anbotkonskriptionen vor. Danach ist das Gesamtquantum, welches der Getreidegesellschaft in der Zeit vom 16. Dezember 1986 bis 86. Juni 1987" geliefert werden wird (mit möglichen Abweichungen von zehn Prozent PluS oder Minus) in Waggons: Welzen 46.688, Roggen 18.466, Hafer 6621, Gerste 8699, Mais 6672. Mit dein bis 15. Dezember 1986 ausge» kauften Getreide der Ernte 1986(Weizen 46.846, Roggen. 22,244, Gerste 28.426, Hafer 11.884, MgiS 6g78) ergibt sich für den Gesamt auf­kauf auS der Ernte 1986: , Weizen 86,884, Roggen 86.649, Gerste 82.124; Hafer 16.865, Mais 12.646. Die tatsächlichen Aufkäufe bis Ende dielcS Wirtschaftsjahres, also hiS zum 86. Juni 1987, können gegeniiber den angeführten Ziffern ab» weichen mit Rücksicht auf die Bestimmung, nach welcher die Landwirte berechtigt sind, um zehn Prozent mehr oder weniger zu liefern als sie an» geboten hatten. Beim Vergleich der Aufkäufe ans der Ernte 1986 mit der Ernte 1985 ernibt sich, daß"heuer der Aufkauf um fast 81.666 Waggons kleiner ist (Welzen um 19.837, Roggen um 14.945, Gerste um 6886 weniger, Hafer um 747 und Mai» um 8944 Waggons m e h r). Der Inlandsbedarf an Korn Ist bis zur neuen Ernte voll gedeckt,- insbesondere, wenn man die Vorräte aus der Ernte des InhreS 1985 berück­sichtigt. Auch Gerste wurde so viel aufgekauft, um den Inlandsbedarf zu decken. Ebenso ist der Hafifrbedarf bis Oktober 1987 mehr als gesichert. Die Weizenanbote aus der Ernte 1986 und di« Vorräte ans der Ernte 1985 sind fo groß, daß die Getreideqesellschaft in das WirtschaktSiahr 1987/88 mehr als 46.669 Waggons überführen wird, auch wenn 26.666 Waggons Weizen ex­portiert werden sollten. Handelfverhandlungen mit Spanien  Durch den spanischen Bürgerkrieg hat der Handelsverkehr der Tschechoslowakei   mit Spanien  weitgehende Änschränkungen erfahren. Dabei ist der Außenhandel mit der südwestlichsten Republik  Europas   für unseren Staat immer von beacht­licher Bedeutung gewesen. Im Jahre 1986 führ­ten wir au? Spanien   für 76.1 Millionen KL Waren ein und brachten für 89.6 Millionen KL Waren nach Spanien   zur Ausfuhr. Die Handels­bilanz war demnach nahezu ausgeglichen. In den ersten zehn Monaten 1986 lieferte uns Spanien  für 54:3 Millionen KL Waren, während die Tschechoslowakei   noch für 29.8 Millionen KL aus­führen konnte. In diesen Ziffern kommt bereits die durch den faschistischen Krieg hervorgcrufcne Stö­rung unseres gegenseitigen Außenhandels zum Ausdruck.-Die Ausfuhr wurde-eingeschränkt, weil der Krieg: die ZahluiigSsichcrheit nicht mehr'- ge­währleistete. Die spanische Regierung in Valencia  "zeigt das größte Interesse für eine Nornialisierung des gegenseitigen Handelsverkehrs. Sie ist bereit,.ein Wkonimen abzuschließen, das eine gegenseitige .Verrechnung der aus der Ein. und aus der Aus­fuhr entstehenden Forderungen in der Weise vor­sieht, daß eine Verminderung der eingefrorenen tschechoslowakischen Forderungen erfolgt. Der Be» dars Spaniens   an Waren aus der Tschechoslowakei  Ist sehr rege, während andererseits auch die Tsche» choslowakci die Möglichkeit hat, den Bezug be« stimmter Waren, insbesondere Südfrüchte, aus Spanien   zu steigern. Man muß hoffen, daß die noch für diesen Monat vorgesehenen Verhandlungen zwischen den Vertretern" der spanischen   und der tschechoslowa­kischen Regierung recht bald zu einem günstigen Abschluß"gebracht werden können. Drautenaner Leinenllelchvrrtrag verbind, lich. stDer vom Kreis Trautenau   des Deutschen Hauptverbandes der Industrie und den Gewerk­schaften für di« Leinenbleichen, Färbereien, Appreturen, Mangeln etc.-der Gerichtsbezirke Trautenau  , Marschendorf, Schatzlar, Hohenclbe und Arnqu abgeschlossene Gesamtarbeitsvertrag. wurde vom Fürsoraeministerium für verbindlich erklärt. Aufforstung in Böhm« unter Mitwirkung des LandesamteS. Im.Frühjahr wird eine syste­matisch«: Aufforstung in Böhmen   unter Mitwir­kung des-Landesamtes, und der-Landeskultur»: rate» durchgeführt"werden. In erster Reche wer­den die. Gründstücke der Gemeinden- und" öffegt» lichen.Bttbände und sodann Privatgrundstücke aufgefprsfet. werden; Die Aufforstung wird sich auf-jene Fälle konzentrieren, in denen" eine Ber» größerung de» WaldbestandeS das allgemeine Interesse erheischt. > Die Auszahkmig der Zentralbank-Einlagen. Seiten? der Direktion der Eentralbank der deut­ schen   Sparkassen werden wir um die Bcröffent» lichung Nachstehender Mitteilung ersucht: Ge­mäß Paragraph 8 der Regierungsverordnung vom 81. Dezember.1986 Slg. u. B. Nr. 888, wird den Tag, von" welchem-an die An­sprüche auf Befriedigung nach den" 88? und 4 geltend gemacht werden können:. der Finanz- Minister in der Samiylüng der Gesetze und Ver­ordnungen kundmachen. Seit." dem 2. Jänner lausen in Prqg tagtäglich eine Unmenge schrift ­licher Anfragen ein,.bzw, sprechen an den Schal­tern in Prag   und bei den Evidenzstellen der ehe­maligen Zweiganstälten Einleger vor, in der Meinung, schon in den allernächsten Tagen ihre Einlagen äusgclöst zu erhalten. Mit Rücksicht auf daS der Centralbank der deutschen Sparkassen -in der Tschechoslowakischen Republik heute nur noch beschränkt zur Verfügung stehende Personal,, werden die Einleger gebeten, sich bis zu dem Zeitpunkte zu gedulden, an welchem der Finanz­minister den in der Regierungsverordnung er­wähnten Tag kundmachen wird. Diese erbetene Geduld ist aus dem Grunde um so nötiger, als noch eine Unmenge von administrativen Arbeiten -zu bewältigen ist, was um so rascher und rei- -bungSloser geschehen kann, wenn der nur noch beschränkt zur Verfügung stehende Beamtenstand sich vornehmlichst"diesen Arbeiten zu widmen in der Lage ist." Was Ist dasGentlemens Agreement wert? Eine Frese desDaily Herald** Der Londoner  »Daily Herald", daS Blatt der Labonr Party, bemerkt zu dem britisch-italie­nischen»Gentlemqn'S agreement": »Die britische Regierung hat sich entweder durch ein falsches Versprechen zu diesem Abkom­men bewegen lassen, und dann ist sie genarrt und gedemütigt worden, ihre Diplomatie hat sich als schwach und schlecht erwiesen und da» Abkommen ist nicht daS Papier wert, auf dem«S geschrieben wurde. Oder aber: die britisch« Regie, rnng hat Spanien   wissentlich verraten. Sie hat schweigend ihre Zustimmung zur Fort» setuina der Itallenischon Einmischung gegeben, um sich selbst Kich-rbeit zu erkaufen. ES ist nicht ge­lungen, Mussolinis Bcrpsl>chkungtm zur Richt- «inmisch'ing aiS Preis des. Abkommens zu erhal­ten. Mer die britische Regierung hat dennoch den PeeiS gezahlt, den der Duce verlangt hat. Weite«, das so ist. d-nn ist daSG-ntkeman's agreement" wohl daSUebelsie, was bl«..na­tionale" Regierung je getan hat.- DaS Eden- Miiffslini-Abkammen wäre-dann noch um einiges schlimmer.alS daS Hoare-Laval-Abkommen." Danziger Arbeiter ermordet In den Danziger Gefängnissen werden die Vergifteten brutal mißhandelt. Mitte November 1986 wurde der Arbeiter Karl Malinowski, wohnhaft in Danzig  -Heubude, nach einer Haus­suchung verhaftet. Der Grund der Verhaftung wurde nicht angegeben. Am 6. Dezember ephielr Frau Malinowski die Nachricht, daß sich ihr Mann in der Zelle des Danziger PolizeigefängniffeS er­hängt habe. Durch Zeugen wurde feftgcstellt, haß der Leichnam auf bft rechten Schläfe ein«; tiefe Schlagwunde äuflvies und daß anr ganzen Körper große blutunterlaufene..Stellen wären, die von- Schlägen herrührten. Der Ermordete ist 41 Jahre alt und hinterläßt fünf Kinderi- Er hatte nach jahrelanger Arbeitslosigkeit zwei-, einhalb Tage vor seiner Verhaftung Arbeit ge­funden. Goebbels   will im Ausland zensurieren. Die Organisation des deutschen   Buchhandels hat ein Schreiben an die ffändinavischen Verleger gerich­tet, in dem diese aufgefordert werden, die Her­ausgabe von Büchern zu unterlassen, die bei der deutschen   Reichsregierung Anstoß erregen. Dai Rundschreiben enthält, auch versteckt« Drohungen" für den Fall, daß die skandinavischen Verleger den Befehl nicht zur Kenntnis nehmen.»Göte­borgs Handels- och Sjöfartstidning" äußert sich in sehr scharfer Weise gegen" den Versuch, die Stimme der emigrierten deutschen   Schriftsteller zum Schweigen zu bringen. Die alte kommunistische Methode. Bern­hard M«n n e, der Verfasser der Buches .Lrüpp" teilt uns mit:In Nummer 2 der »Deutschen Volkszeitung" vom 16. Jänner 1937 Wird«in Aufruf an das deutsche   Volk veröffent­licht, unser dem als Sozialdemokrat mein Name genannt Ist. Ich habe diesen Aufruf nicht unter­schrieben und" bin auch nicht-darum gefragt worden.". Mobilmachung".der Opfer., Mitte Dezember haben", lvie'qu» München  , Augsburg   und Kempten  : gleichlautend berichtet wird,.- alle ehemaligen Häft­linge des Konzentrationslagers Dachau  " eine Zu- schrift erhalten,-in der sie angewiesen werben, am erstensilag'e nach.der«rfolflten Mobilmachung durch ben'deutschen   Rundfunk um 8 Uhr vormittags sick> im. Polizeipräsidium in den Räumen der bayrischen politischen Paxtei zu milden,":" Dies« Zustellung haben aych Personen erhalten, di« längere Zeit in einem Polizelgefängni» in Schuhhast gewesen sind. Was hat das System mit diesen Menschen im KriegSfglle vor?' Versöhnlerischer Katholik in. der Emigration, i Da» katholische Organ.der deutsche  »"Minderheit in Polen  ,>Der Deutsche   in Polen  "- da» über die Beziehungen zwischesi der. katholischen Kirche und hem Dritten Reich immer güt im Bilde ist, meldet»- daß-tzev Konsisiorial-Aviseur Dr. Element Eckil Scherer iqller seiner.Funktionen,entbunden wurde'und äus dem-Dritten Reich ins Ausländ geflüchtet ist.Dr. Scherer war einet der stärksten Befürworter einer Annäherung zwischen National­ sozialismus  , und. katholischer Kirche. Was Im demokrat'schen Prag   möglich ist Unerhörtes Benehmen eines Schaffners und eines Polizisten Segen einen alten Arbeiter Von einem verläßlichen Augenzeugen er­halten wir nachfolgende Schilderung: Donnerstag um etwa viertel acht Uhr abends fuhr in einem Wagen der Viererlinie, vom Na­tionaltheater Richtung Holleschowitz ein älterer Arbeiter.. Er trug Werktagskleider mit blauer Schürze und war offensichtlich wegen Ueber- müdung eingeschlafen. Von einer Belästigung der wenigen Fahrgäste durch da» Hin- und Her­schaukeln seines Oberkörpers konnte gar keine Nedo sein. Der S-'stlffncr,. junger Anfänger, machte auch gar keine Anstalten, den Mann zu Wecken oder zum Aussteigen airfzusordern. Bei der Haltestelle unterhalb- der Letnä bei der Stefaniktrücke rief der Schaffner ganz un­motiviert einen Wachmann, welcher den Arbeiter unsanft weckte und aus dem Wagen hinaus- beförderte. Der bedauernSwrrte Mann kannte sich momrntan in seiner Schlaftrunkenheit nicht recht auS und wurde von dem Wachmann Inder rohe st en Weife.von dem Wagen herunterge sto tzen. Er fiel dabei un­glücklicherweise m i.t d e m 6)«s I ch t a u f d a s P s l a st e r nud trug anscheinend ernstliche Ber- leijunge». davon." Der Wagen fuhr weiter, wobei sich. dcd Schaffner um die Proteste des empörten Publi­kums nicht kümmerte. Seine Vorgangölveife und das Verhalten des Wachnmnnes stellen einfach einen R e k o r d a n R o h c i t einem allen Men­schen gegenüber auf. Daß so ein Vorfall" bei einem städtischen Unternehmen ttnb In der Haupt­stadt möglich ist, muß äls ein schwerer Skandal bezeichnet werden. Wir erwarten, daß die vorgesetzten Instan­zen sowohl des Schaffners als mich des Wach- tvanncs eine strenge Untersuchung und auch die entsprechenden Maßnahmen einleiten, um eine Wiederholung solcher beschämender Vorkommnisse zu verhindern, die selbst In GoeringS Landen der Verborgenheit der KZ und SS  -Kasernen Vorbe­halten sind! Protestkundgebung der Bankbeamten Freitag abends fand Im Großen Saale der Prager Produktenbörse eine Versammlung der Bankbeamten statt, in der zu den Verhandlungen mit den Bankleitungen über Gehaltserhöhung und Avancement der Bankbeamten Stellung ge­nommen wurde. Die Referenten König(für die Angestellten der Böhmischen Unionbank und der ESkomptcbank) und Ander(für die Bank- beamten-Geworkschaft) wendeten sich mit großer Schärfe gegen das Verhalten der Großbanken, di« vor drei Jahren die Gehälter ihrer Angestell­ten um 8666 bis 16.666 KL jährlich aügebaut und jedes Avancement gestoppt haben, jetzt aber trotz zugegebener Besserung der Bankgeschäfte die Forderung auf Gehaltserhöhung und Avancement nicht bewilligen wollen. Statt der von der Bankbeamten-Organisation verlangten Gehaltserhöhung von 1666 KL für die Skonti- sten und 1666 KL für die Schema-Beamten haben die Leitungen der Unionbank und der Bebca nach langem Zögern eine jährliche Gehaltszulage von 866 KL vorgeschlagen, was von den Referenten unter stürmischem Beifall der Versammelten als Hohn bezeichnet wurde. Im Hinblick auf die Kon­junktur im Bankwesen und auf die Teuerung ha­ben die Bankbeamten ein Recht, nun endlich eine .teilweise Wiedergutmachung der Opfer zu ver­langen,- die-sie während.der Krisenjahre gebracht haben, während die Direktoren, die ihre Forde­rungen mit dem Hinweis auf die Erhöhung der Regiekosten absehnen, JahreSeinnahmen- von mehr als einer hälben Million beziehen: Auch von den weiteren Rednern der" Versammlung, die Uber   ähnliche Verhandlungen bei den. anderen Prager   Banken berichteten, wurde das Verhalten der Bankdirekttonen als unsozial verurteilt, und eS wurde allgemein der" Entschlossenheit Aus­druck gegeben, den Kampf zur Durchsetzung, der von der Organisation erhobenen Forderungen fortzuführen. Cs lebe der Fortschritt! Die Genossenschaft der Prager   Friseure ha.- an die Handelskammer eine Denkschrift gerich­tet und fordert gegen die Selbstrasierer, die Regierung möge Rasierklingen mit einer Stück­steuer von i:biS 2 KL belegen- Dem Bernehmen nach beabsichtigen noch einige weitere Berufe erst den AuSgang dieser ebenso fort­schrittlichen wie berechtigten Aktion abzuwarten, um dann'ebenfalls mit ihren kleinen Sonderwünschen und-Forderungen herauSzukommen, So fordern die Dienstmänner dann mit beschei­dener Zurückhaltung durchaus nicht gleich völlige Ejn« stelluyg des gesamten Fernsprechbetriebes, sondern nur, daß auf telephonische Mitteilungen und Bot« schqsten, die so vor ungefähr 46"Jahren noch durch ihre- ehrsam« Gilde überbracht wurden, ein kleiner Zuschlag von 5 bis 16.KL kommt,der an die.Dienst-" niänne'r abgeführt werden soll. - Die Seifensieder und Wachszieher werden dann- sofortiges Niederreißen aller bestehenden" Gas- und Elektrizitätswerke fordern. Die Kärrner und Frächter werden auf ihren uralten Stank Hinweisen und Einstellung des Bahn- ÜÄ"Kraftwagenverkehrs verlangen,«ntefftützt von den Fiakecn und Einspännern, soweit deren Stand­platz nicht vor den Bahnhöfen ist, Die Hutmacher werden gegen die hntlos« Mod« eine jährliche Kopfsteuer"im Anschaffungswert«inet besseren Borsalinohutes fordern». Die Werkelmänner sind für sofortige Einstel­lung. aller Radio- und" Gnmnnophonfahriken, inklu ­sive. Vernichtung aller Apparate und Geräte; di« Hof« yytz Bänkelsänger hahsn sich mit ihnen"solida­risch erklärt. Zuwiderhandlungen sollen mit lebens­länglicher Nslpferdpeitsche, bei mehrmaliger Wieder­holung. M. dem Tod ,bestraft werden. DleAerzte fordern, daß jedermann,'der ohne", ärztlichen Beistand ins. Jenseits fährt, strafweise in» Lehen zürsickgerufen wird und in dem irdischen Jam­mertal solange zu verbleiben hat, bis er eines inrtLr« lichen Todes, also bei ärztlicher Behandlung, stirbt. Die Seidenraupen, Kamele und Schafe bilden ein« gemeinsame Kampffront und verlangen ein ge­setzliches Verbot der Herstellung von Kunstfaserstof- sen und berufen sich auf die Tradition, dergcmäß sie sich schon von alterSher der Menschheit mit Haut und Haaren verschrieben haben; die Kühe unter­stützen dies« Aktion und verweigern die Milchabgabe zur Herstellung de» Kasein», als Bestandteil dieser Kunststoffe. Zuieht werden noch die drei Eisheiligen gegen die Frigadaire feierlich protestieren, weil da» Kälte­machen ihr Beruf ist. Max Eisler  , Prag  . Mysteriöser Uebe fall auf e nen Chauffeur Die Prager   Polizei untersucht einen bisher noch nicht geklärten Kriminalfall. Ein" Taxichausseur namens Schneider, wurde Donnerstag abend» ver­wundet auf die Polizei gebracht, wo er angab, da» Opfer eine» Mordanschlage» geworden zu sein. Er schilderte den Hergang folgendermaßen: Donnerstag abend» nach 8 Uhr hätten er und seine Kollegen zwei Burschen bemerkt, die sich eine Zeitlang auf dem Standplatz am unteren Wenzelsplatz herumtrieben und jede» Auw einer näheren Betrachtung unter­zogen hätten. Den Chauffeuren sei dies schließlich zu dumm getvorden und sie hätten sie weggejagt. Die Burschen seien aber wieder. zurückgekomnwn und hätten verlangt,-Man solle sie nach- Zizlou" fahren. -Da: sich seine Kollegen weigerten, habe er, Schneider, die. Fahrt übernommen.-Der eine hab« sich zu ihm neben den Führersitz, der andere in den Fond gesetzt. Ihrem Wunsche gemäß habe er nun die beiden nach Zijkov gefahren und dort- an der angegebenen Stelle angehalten. Di« beiden seien aber nicht ausgestiegen, sondern hätten sich lediglich einen Augenblick unige­sehen, und ihn dann ausgefordert, sie In der Richtung gegen Jarow zu fahre». Während der Fahrt hätten sie noch einmal die Richwng geändert und verlangt, nach BosoLan zum Lagerplatz derBöela" gefahren zu werden. In der menschenleeren Ncu-V»soLan«r Straße hätte er angehalten. Er habe gerade den vor­deren Wagenschlag öffnen wollen, da habe ihm der neben ihm sitzende Bursche«inen Bellhieb aus den Hinterkopf verseht.(Eine» zweiten Schlag, zu dem der Angreifer schon ausgeholt hatte, habe«r nur da­durch ablvehren können, daß er mit der Hand schnell den Kopf bedeckte. Da er im-Aursteigen war, sei er nach dem Schlag vornüber auf die Straße gestürzt; er habe gerade noch die Kraft gehabt, laut um Hilfe zu rufen. Al» man die Schritte einiger durch die Rufe aufmerksam gewordener Passanten gehört hätte, seien die beiden über die Felder entflohen. Der Chauffeur Schneider wurde auf die Poli­zeiwache gebracht, wo der Arzt leichtere Rißwunden Rdolj Wohlbrück im Ulm  Port Arthur"