9lr. 15 Donnerstag, 14. Jänner 1037 Seite 3 fudetendeutscfte r 3teitspie£et Kalt und finster stehen sie nun da, die Nagel­schmieden, in denen einst so viel Leben war, so viel Lärm. Als ich noch ein Kind war, da hatte solch ein« Nagelschmiede für mich etwas ganz Be­sonderes, Geheimnisvolles, ja ich möchte sagen Un­heimliches an sich. Wie ost standen wir Kinder gruselig vor einer Nagelschmiede und starrten durch die Türritzen in das Inner«, das für uns leben­diger Begriff von Hölle wart Da drinnen trie­ben stch riesige Gestalten herum, wahrhaftig schwarz wie! die Teufel, standen vor dem offenen Feuir, dessen Schein ihre Gesichter zu Krähen verzerrte, schürten mit Stangen in der Glut oder hieben aufs glühende Eisen und scheu­ten die ftunten nicht, die aus ihre nackten Ober­körper sprangen. Heute sind diese primitiven Arbeitsstätten ein Stück der Vergangenheit. Di« Maschine tut diese Arbeit billiger, besser, schneller. . Zwar hämmert eS in einer Schmiede, die zwi­schen Natschung und HeinrichSdorf steht, noch hi.' und da einmal. Aber nur zuweilen, nur für einige Tage, selten für einige Wochen. Dann ist eS auch in dieser lohten aller Nagelschmieden still. Sie ist ein langgedehntes Gebäude und viele Ar» halten. So hat der Nlelnlandwirt Ernst D u k e in FröhlichSdorf, Bezirk Dauba. im Jahre 1984 6 Schock Althopsen aufgelassen und dafür 5>/ 2 Schock im Jahre 1988 neu ausgesetzt. Dieser Vor­gang erfolgte genau nach den Bestimmungen der Regierungsverordnung Nr. 86 vom 28. 3. 1984, der Hopfengarten wurde als Ersatz für den allen bei der Behörde angemeldet. Was aber tut Gott , bzw. die Bezirksbehörde in Dauba ? Sie schreibt Ernst Duke eine Straf« von 278 KL, im Nichtein- bringungsfalle 48 Stunden Arrest vor, und beruft sich hierbei noch auf das Geständnis des Betref­fenden. Selbstverständlich hatte Duke keinen Grund etwas zu verleugnen, weil er sich keiner Gesetzes­verletzung schuldig gemacht hat. AIS Duke die Berufung bei der Landesbehörde einbrachte, wurde ihm von dort geantwortet, dass die Strafe zu Recht bestehe, weil er eben seinen Hopfengarten nicht angemeldet habe. Auch eine Intervention konnte an der Sache nichts mehr ändern. Der Vorfall ist in seiner Art unerhört und bedarf einer strengen Untersuchung, damit sich die Behörden künftighin nicht derartige Uebergriffo zuschulden kommen lassen. DNS Gesetz muss dort mit aller Schärfe angewendet tverden, wo es be- Ivuzt und aus Gewinngicr übertreten wurde. Mit Entschiedenheit aber nniss sich der Staatsbürger dagegen wehren, dass ihm Delikte unterschoben und Strafen diktiert tverden, für die keinerlei Ge­setz eine Handhabe bietet. Die Gesetze sind dazu hier, dass sie gleichmässig auf alle Staatsbürger angewendet werden. Wir leben in einem demokra­tischen Staatswesen, was immer wieder in schö­nen Reden von massgebenden Politikern beglau­bigt wird. Der Staatsbürger aber, der zusehen muh, wie dem einen die Gesetzesübertretung ge­stattet wird, während der andere grundlos Stra­fen erduldet, der kommt dann zu der Auffassung, dass in unserem Lande noch manches beseitigt wer­den mutz, bevor wir tatsächlich eine volle und reine Demokratie haben, die allen Staatsbürgern eine gleiche Behandlung vor dem Gesetze und den Be­hörden zusichert. AIS dl« Hopfenpreise wieder stiegen, haben eine Reihe von grösseren Besitzern, allen voran wiederum die Restgutsbesitzer, im Saazer Land und auch in anderen Hopfengebieten entgegen den gesetzlichen Bestimmungen die Hopfenanbauflüchen vergrößert. Das Ausmass der vergrößerten Flä­chen dürfte 1099 Hektar weit übersteigen. Durch den Kampf gegen diese unerhörte Gesetzesüber­tretung, bei dem der Kleinbauernverband die Führung inne hat, wurde endlich erreicht, daß für die Gesetzesübertreter Strafen vorgeschrieben wurden. Was aber hört man nun? Die meisten dieser'Herren Großagrarier denken nicht im Traume daran, ihr« Flächen einzuschränken, son­dern haben angeblich Beschwerde gegen die Be­strafung beim Obersten BerwaltungSgericht ge­führt, obzwar die Landesbehörde zu entscheiden hat. Und so lässt man eben die Hopfenpflanzen Welter in den Gärten. Neuerdings soll sogar der Versuch gemacht werden, eine nachträgliche Sank­tionierung dieser Gesetzesübertretung vorznneh- men. Das Landwirtschaftsministerium will an­geblich 199 Hcktaroder noch mehr für den Mehr» aussah von Hopfen bewilligen. Dagegen wäre nichts einzuwenden, wenn dieses Kontingent den bedürftigen kleinen Hopfenbauern zugute käme. Wer aber die Praktiken der Herren Grossagrarier von der Republikanska strana kennt, der weih schon im voraus, dqss keinem deutschen K'leinland« Wirt von der in Frage stehenden Fläche für einen Mehraussatz etwas zugeteilt würde. Das Unerhörte aber an der Sache Ist, dass man mit zweierlei Massstäben misst. Wenn Klein­landwirte ihre Hopfenanbauflächen auch nur um eine kleine Anzahl von Pflanzen vermehren, werden sie sofort von der Behörde unter Andro­hung strengster Strafen zum Herausreihen der Pflanzen verhalten. Ein solcher Fall liegt wieder in L i t s ch k a u bei Saaz vor, wo ein Klein­landwirt sieben Schock herauswerfen muß. Aber die Behörden gehen noch weiter und legen Strafen auch dort auf, wo sich die kleinen Besitzer streng« an die gesetzlichen Bestimmungen Der schwelende Brand Die Gilden kür ehrlos erklärt Die völkisch-studentische MonatsschriftA u f- b r u ch" schreibt in ihrer Jänner-Folge: Im Sommer hat ein von Konrad Henlein eingesetztes Ehrengericht den damaligen Leiter der Kanzlei Konrad Henleins Dr. Walter Brand für unehrenhaft erklärt. Es ist bezeichnend, dass die Prager G i l d e u s ch a f t, Vie Nach­wuchskorporation des KamcradschaftSbundeS, die­sen Spruch des VolkSchrengcrichtes bis heute nicht anerkennt und sich anmasst, einen eigenen U n t c r s u ch u n a s a u S s ch u ss einzusetzen, mit Berücksichtigung deutscher Offerte durch das Eisenbahnmlnlsterium Wir haben am Dienstag darauf hingewie- sen, dass das Eisenbahuministerium bei der Ver­gebung von LieserungSausträgen im deutschen Gebiet deutsche Unternehmer und Arbeiter berück­sichtigen wird. Diese erfreuliche Absicht des Eisen- bahnministeriums, an dessen Spitze bekanntlich der tschechische Sozialdemokrat B e ch>> n i steht, wird nun auch noch hinsichtlich der Erstellung der Offerte klargcstellt. Das Ministerium will näm­lich im Hinblick auf die allgemein teureren Le­bensverhältnisse im deutschen Gebiet und die in­folgedessen höheren Löhne und höhergejteUien Offerte nun auch diesen Umstand bei der Verge­bung der Lieferungs-Aufträge in Erwägung zie­hen, um für Arbeit im deutschen Randgebiet zu sorgen. Wir hoffen, dass diese Initiative des Eisenbahnministers vom Erfolg gekrönt sein iverde. Wenn dieses Ministerium jetzt verlaut­baren lässt, dass bisher das Interesse deutscher Firmen an LieserungsaUSschreibungen für die Eisenbahn sehr gering war, so müssen Ivir doch darauf Hinweisen, dass deutscherseits sehr viele Offerte eben nicht cingebracht wurden, weil die betreffenden Firmen gar nicht damit rechnen konn­ten, ivirllich herangezogen zu tverden. Es wäre ein Schritt vortvärts, wenn cs fetzt anders würde. DaS Eisenbahuministerium hat schon durch seinen sommerlichen Erlass über die Beschäftigung Ein­heimischer bei Bahnoberbauten seinen ernsten Willen bewiesen, an der Behebung eines der übelsten Arbcitsloscn-Notstände sozial-nationalen Charakters mitzuarbeiten und cs wird uns auch von verschiedenen Stellen berichtet, dass dieser neue Modus tatsächlich auch schon praktisch ange- tvendet wird. wieviel bekommt nun'® er r Katz wirklich? Die 28.999 KL stellt er in Abrede. Na, vielleicht haben tvir uns v a l u t a r i s ch schlecht ausgedrückt. Etliche Zeitungen, darunter dieLidovs Novinh", behaupten nämlich, dass Herr Katz monatlich 8090 Schweizer Franken erhalte. Wir lasen gestern, dass man für einen Schweizer Franken derzeit etwa 9.90 tschechisck>« Kronen bekommt. Sollte also die Angabe in Schweizer Franken stimmen, so kann jedermann sich ausrechnen, um wieviel wir geirrt hätten. Aber natürlich kann die Art der Bezüge des Herrn Katz vertraglich auch anders geregelt worden sein eUva nicht in Monatsraten aus­gerechnet und dann könnte Herr Katz lviedcr berichtigen. Beispielsweise, wenn für ihn swaS wieder von anderer Seite behauptet wird) D i ä- ten festgesetzt wurden. Da käme eS dann wic- der nur daraus an, w i o ho ch dies« Diäten sind, damit man berichtigen könnte, sic belau­fen sich insgesamt monatlich nicht ans 28.900 KL. UcbrigenS sind wir, so gut wir auch über Herrn Katz informiert sind, nicht im Detail über Schweizer VerrcchnungS- u. Auszahlnngsforma- Ittäten unterrichtet, die in gewissen Fällen ver­einbart zu iverden pflegen. Und schliesslich sollte Herr Katz nun selber sagen, lvaS er bekommt womit freilich dann noch keineswegs ausgcsagt wäre, ob er so viel wert ist. Herr Richard Katz berichtigt Herr Richard Katz schickt unS zwei Be­rt ch t i g u n g e n, die dem 8 11 der Presse- novell«(Es ist nicht wahr wahr ist dagegen) entsprechen, die wir aber auch sonst sehr gerne abdrucken. Die erste der beiden Berichtigungen bezieht sich auk unsere NotizVeränderungen im Prager Tagblatt" vom 0. Jänner 1987 und lautet: Die in dem Artikel enthaltenen Nach­richten, dass ich von den Besitzern desPrager Tagblatt" mit unbeschränkten Vollmachten ausgestattet wurde, und dass die Entlassungen der drei Redakteure W. Stark, Hornig und Szekler mit Ersparungen zusammenhängen, welche durch die aus meiner Tätigkeit erwach­senen Mehrkosten erforderlich wären, sind un­wahr. Wahr ist im Gegenteil, daß ich von den Besitzern desPrager Tagblatt" nicht mit unbeschränkten Vollmachten ausgestattet wurde, und dass die Entlassungen der drei Redak­teure W. Stark, Hornig und Szekler nicht mit Ersparungen Zusammenhängen, welche durch die aus meiner Tätigkeit erwachsenen Mehr­kosten erforderlich wurden." Die zweite Berichtigung des Herrn Katz bezieht sich aus unsere NotizSoziales aus dem Prager Tagblatt" vom 10. Jänner 1987 und lautet: Die in dem Artikel enthaltenen Nach­richten, daß ausErsparungSgründen" im Zusammenhang mit den durch mich entstande­nen Mehrkosten Entlaffungen vorgenommen wurden, dass ich ein Gehalt von monatlich KL Verlegenheit der Kommunisten Nach der Verbrüderung in Eger DerRoten Fahne" ist ob unseres Leit« aufsaheS in der vorgestrigen Folge, in welcher wir gegen die Kommunisten die schwere Anschuldigung erhoben haben, sie verwirrten die Massen durch ihre Anbiederungen an die SdP, derart der Schreck in die Glieder gefahren, daß das deutsch « Blatt der KPE nur schwache Regungen der Pole­mik von sich gibt. Erinnert man sich der einstigen Forschheit und Lebendigkeit, mit der einst die Kommunisten den Kampf gegen die Sozialdemo- kraii« geführt haben, dann fällt einem das. Zitat ein: Verflogen ist der Spiritus, das Phlegma ist geblieben." Was hat nun di«Rote Fahne" mit schwa­cher Stimm« zur Verteidigung ihres Parteichefs zu sagen. Sie meint, daß die Henleinleute gedroht hätten, Gottwald dürfe in Eger nicht sprechen und di« KPC hätte mit der sonntägigen Versammlung gezeigt, dass er eS doch getan habe. Mit Verlaub I ES kommt nicht nur darauf an, daß Gottwald gesprochen, sondern auch w a S er gesprochen hat. Welche Wirkung diese Rede gehabt und welchen Kampfcharakter sie aufgewiesen hat, ermesse man daraus, wie sie auf die Zuhörer gewirkt hat. DwS ersieht man aus derBohemia", di« ihren Bericht mit folgenden Worten betitelt: Ruhige Diskussion mit der SdP in Eger . Abg. Wellner freut sich, vor Arbeiter­kameraden zu sprechen! Der Ton also, in dem Herr Gottwald gesprochen hat, muß sehr freundschaftlich gegenüber der SdP gewesen sein. Neber den Inhalt der Rede des Kommu» nistenhäpptlings aber«rzäh.t dieBohemia" unter anderem: Er(nämlich Gottwald) macht« den Vor­schlag, alle Parteien, denen das Wohl des Su- detendeutschtumS am Herzen liege, sollen in g e- m«insamenKundgebungrn mit donKommunisten, und zwar in ener­gischerer und radikalerer Form, für die sudeten­ deutschen Recht« demonstrieren. Zählt Gotiwald nun zu jenen Parteien, denen da» Wohl des Sudetendeutschtums am Herzen liegt", die SdP, und tvill er mit ihr ge­meinsame Kundgebungen ä la Eger weiter veran­stalten? Jedenfalls will Gottwald die Teilnahme der SdP an den Verhandlungen Mer die natio­nale Frage. Das wird klipp und klar bewiesen durch die Resolution, welche in der kommunisti­ schen Versammlung angenommen wurde, die in derRoten Fahne" auch veröffentlicht ist und in der«S heißt: Wir fordern von ter Regierung, daß di« Verhandlungen über den nationalen Ausgleich in tat Parlament verlegt werden, damit alle Par­teien, welche«wen gerechten nationalen Ausgleich wollen, die Möglichkeit haben, daran mitzuarteiten. Wieder finden wir da den Passus von den Parteien,welche einen gerechten nationalen Aus­gleich wollen". Ist damit auch die SdP gemeint? Verlangen also die Kommunisten die Zuziehung dersudetendeutschen Franco»", wie di««Rote Fahne" noch am Sonntag die SdP-Leute genannt hat, zu den Verhandlungen? Di« Kommunisten fühlen, daß«ine solch« Forderung sie vor den Massen kompromittiert und darum sagen sie in ihrer heiseren Polemik gegen uns, daßnicht wir Kommunisten, die Geschäftsordnung des Parla­ment» gedacht haben", auf Grund welcher Ge­schäftsordnung eben die SdP an den Verhand­lungen Wer die nationale Frage teilnehmen wür­den. Das ist eine Ausrede, von der man nur sa­gen kann, dass sie schwach auf der Brust ist. Die Geschäftsordnung de» Parlaments soll die Aus­rede dafür fein, daß die Kommunisten die SdP in die Verhandlungen hineinschmuggeln. Mit derartigen Mätzchen wollen sie di« Freundschaft zu Herrn Wollner beschönigen. «Uns Kommunisten", so schreibt dieRote Fahne" vom Mittwoch, handelt«s sichum eine Sammlung aller demokratischen Parteien und Kräfte gegen den nationalistischen Mißbrauch der unerträglichen Lage in den Sudeten durch die SdP-Führung". Deshalb verlangen sie die Zu­ziehung von Hitlers Statthalter Henlein zu den nationalen Verhandlungen, deswegen fetzen sie sich > für diesudetendeutschen Francos" ein. Die Demagogie der Kommu« -nisten ist wieder einmal ent- h ü I l t. Mit solchen wendigen Politikern, dir sich nicht scheuen, sich den Faschisten, den Verbündeten Hitler » und Franco», anzubiedern, kann e» keine gedeihliche Zusammenarbeit geben. 28.000.(sage und schreibe fünfund ­zwanzigtausend Kronen) erhalte, und daß von den drei Redakteuren vermutlich jeder im ganzen Jahre kaum mehr verdiente als nun ich in einem Monat, sind unwahr. Wahr ist im Gegenteil, daß die Entlassungen in keinem Zu ­sammenhang mit durch mich entstandenen Mehrkosten vorgenommcn wurden, daß ich kein Gehalt von monatlich KL 26.000. erhalte, und dass jeder der drei Redakteure im ganzen Jahre mehr verdiente als ich in einem Monat." Es kommt uns vor, als hätte Herr Katz mit diesen beiden Berichtigungen sich selber einen sehr schlechten Dienst erwiesen. DaS fängt schon an bei der hohen Logik der nicht unumschränkten Voll­machten. Wir nehmen natürlich nicht an, Herr Katz habe etwa derart unumschränkte Vollmachten erhalten, dass er nun dasPrager Tagblatt" in der Sprache desVenkov" oder in Esperanto er ­scheinen lassen könnte. Aber die Tatsache ist nicht aus der Welt zu schaffen, daß die drei Redak ­teure(und ausserdem, wie wir gleichfalls melde ­ten, auch zwei ständige Berichterstatter) des Prager Tagblatt" glei^'zeitig und just zu dem Zeitpunkt aufs Pflaster flogen, da Herr Katz seine beschränkten Vollmachten auSzuüben be ­gann.(Da der Inhalt von Berichtigungen nicht bewiesen werden muss, braucht Herr Katz auch nicht zu b e w e i s e n, dass die durch die Entlassung der drei Redakteure bewirkten Ersparungen mit den durch Katz entstandenen MehrkostenZusammen ­hängen"). Und wenn Herr Katz behauptet, dass jeder der drei Redakteure jährlich mehr verdiente als nun er in einem Monat, so hat er einerseiis über die Höhe seiner Bezü-e noch immer nichts verraten, anderseits wird dadu-ch das Schicksal der Entlassenen nicht besser. Und der Begründung, dass das Vvlköehrengericht nicht Vie Kleinen henkt man, die Großen läßt man laufen DlclcblaiNMtclsdunlcde Lang ist e» her, dass uns beim Gang durch das Dorf hart« eintönig« Musik schwerer schlagender Hämnier begleitet«. Da» war die rauhe, robuste Musik von Eisen auf Eisen und sie kam aus den Nagelschmieden. In vielen Nagelschmieden hat e» damals ge­hämmert und gedröhnt und gerußt und fast schien das alles schon mitrennbar vom Dorfe, nicht weg­zudenken, hier heimisch seit Urzeiten. Die unge­zählten Hammerschläge, die ruhenden Kamine, da» war einfach da» Dors selber und man wußte «S nicht ander», al» dass es eben so war, daß Kamine rauchten und Eisen klang, und ander» konnte man sich auch die Zukunft nicht denken. Und doch ist so viele» so ganz anders geworden! Eigentlich ist e» noch gar nicht so lange her daß au» den Kaminen der Nagelschmieden Rauch aufstieg, und doch scheint e» denen, di« arbeitslos sind,«ine Ewigkeit zu sein. Quälend lang, un- vomBeker" so angegriffenen Tagung in Mol-1 endlich lang wird den ArbeltSgewchnten die Zeit bau teilgenommen hat, Wohl aber der Sekretär ideS Müßiggänge», diese Zeit, die nicht mehr die de» agrarischen Abgeordnetenklub» Dr. Stran- Kraft der Arm« braucht, dafür aber dem Arbeiter jlh und zwei Vertreter der agrarischen Jugend! 1 die seelische Kraft nimmt. beiter hätten darin Platz, aber wenn gearbeitet wird, dann haben immer nur ein paar Arbeiter zu tun, die sich selber wie verloren vorkommen in diesem Haus. Nie mohr hat man so viel Arbeit, dass man die Schmiede voll besetzen müßte. Und weil nur wenige Hämmer in dem grossen Gebäude an der Arbeit sind, ist der Klang nicht mehr so voll, so vertraut, so anheimelnd wie früher. Er ist so dumpf, so fremd Ivie ein Schall aus längst vergangenen Zeiten. Er ist wie ein Nachklang, der noch leis« weitertönt und einmal ach, bald schon! ganz verklingen wird. ES sind auch nicht mehr die lustigen Gesellen von früher, die da am AmboS stehen und hämmern. Aus ihren Bewegungen, ihren Gesichtern, ihten Roden spr.cht die Sorge um morgen, um jene Tage, an denen es auch für sie keine Arbeit mehr geben wird. ES ist gewiss weder leicht noch angenehm, in russiger, heisser Luft Nägel zu schmieden. Aber alle Nagelschmiede wären glücklich, wenn sie es Wieder tun könnten wie früher, wieder täglich am Amboß stehen könnten. Auch nach einer Hölle kann man sich zurückschnen, wenn sie die Wünsche I nach Arbeit und Brot erfüllen... 1 Marfa« Eine fürchterliche Blamage Auf die Meldungen der agrarischen Blätter über angebliche gemeinsame Beratungen der Henleinjugend mit den Jugendverbänden der tschechischen Sozialdemokraten und Nationalso» ziqlisten antwortet da»Prävo lidu" vom Don­nerstag mit einer Enthüllung, welche di« schwerste Blamage darstellt, welche die an solchen Erfah­rungen nicht armen agrarischen Zeitungen seit langem erlitten haben.Pr. L." stellt fest, daß zwar keiner der fatalistischen Jugendverbände, weder hin tschechischer noch ein deutscher,, an der