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Dienstag, 19. Jänner 1937

Sudetendeutscfier Zeitspiegel

Wir kämpfen uns durch!

Glänzende sozialdemokratische Revanche- Versammlung in Auschowitz Genosse Abg. Jaksch über die nationale Frage

Marienbad  . Für Sonntag hatte unsere Be zirksorganisation nach Auschowiß, wo vor einis zen Wochen unsere Kundgebung von Henleins Renten gesprengt wurde, wiederum eine öffent liche Versammlung einberufen. Die Anhänger der SdP waren diesmal ferngeblieben, nachdem sie erfahren hatten, daß die Egerer Republika­nische Wehr den Schuß unserer Versammlung übernommen hatte. Trotzdem war der Pfeil­Saal von 600 bis 700 Besuchern überfüllt, so daß er schon vor der Eröffnung der Kundgebung durch Genossen Suttner gesperrt werden mußte.

Daß wir uns in einem industrielosen Gebiete, wo, die sozialdemokratischen Positionen verhältnis mäßig schwach sind, in solchem Maße durchseßen fonnten, zeigt einen begrüßenswerten Wandel der Massenstimmung an.

Der Referent, Genosse Jatsch, befaßte sich mit der außenpolitischen Lage, wobei er feststellte, daß fich bie Aussichten des Friedens gebessert haben. Die Berliner   Kriegstreiber haben mit ihrer Lügenpropaganda gegen die Tschechoslowakei   Schiff bruch erlitten. Von England wurde ihnen larges macht, daß ein Ueberfall auf unseren Staat einen europäischen   Krieg entfesseln würde, von dem wir wissen, daß er mit einer Berſtüdelung Deutschlands  enden würde.

Kommt Europa   an einer kriegerischen Katas strophe vorbei, dann wird es auch an den unleug baren Besserungstendenzen der Weltwirtschaft vollen Anteil nehmen. Die trostlosen wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse in den Grenzgebieten erforderr

eine

gewaltige Aufbauarbeit

der staatlichen Wirtschaftspolitik. Gleichzeitig scht aber eine durchgreifende Besserung der sudetendeuts schen Lebensverhältnisse die Beendigung der Grenz­sperre durch die Autarkie- Politik des Dritten Reis ches voraus. In der gegenwärtigen Situation müf­sen wir schärfstens gegen den bürokratischen Abbau der Arbeitslosenfürsorge Stellung nehmen.

Wenn die mechanischen Streichungen durch bie Landesbehörde soweit gehen, daß die armen Teufel von Dauer- Erwerbslosen nicht einmal ein

oder zwei Ernährungsfarten pro Woche erhalten, ober berlangt wird, daß eine Arbeiterfami­lie von drei Monaten Notstandsarbeit des Er. nührers das ganze Jahr leben foll, bann werden unerträgliche Zustände gefchaffen.

Die sozialdemokratische Partei braucht in ihrem Kampf um das Stüd Brot der Arbeitslosen die ge­steigerte Unterstützung der werttägigen Massen. Zur nationalen Frage übergehend führte Genosse Jatsch u. a. aus: ,, Bei den bevorstehenden nationalpolitischen Verhandlungen geht es um die Einlösung des Grunesaßes ,, Gleiche unter Gleichen". Wir betrachten es als unsere Aufgabe, dem fudeten deutschen   Volk wirtschaftliche, soziale und fulturelle Erleichterungen zu bringen und zugleich das Aus­maß des tschechischen Verständigungswillen larzu Auf deutscher   Seite war es notwendig, ein ge­genseitiges Hinauflizitieren, welches die Verhand­lungen gefährden könnte, zu vermeiden. Selbstverständlich darf auch der in der deutschen  Bevölkerung vorhandene, ehrliche Verständigungs­wille nicht enttäuscht werden.

stellen.

werden soll. Die Lebensfragen der deutschen   Be­völkerung können nicht allein dem Mehrheitswillen der Tschechen und Slowaken unterliegen. Deshalb streben wir die

rechtliche Sicherung des begründeten Anteils der Deutschen   an der Staatswirtschaft, an ber Verwaltung und an den kulturellen Leistun­gen der Republik   an.

Wesentlich für das Ergebnis unserer Bemühun­gen wird auch die Methode der Behandlung der deut­ schen   Wünsche im tschechischen Koalitionslager sein.

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meinde betraut wurde. Die SdP hatte im Sinne der Gemeindewahlordnung den Stellvertreter beansprucht. Sie nominierte Rudolf de la us nizer. Außer dem Vorsteher und seinem Stell­bertreter gehören noch dem Gemeinderat an: Ge= nosse Gustav Rößler, Franz Pestner von nis von tschechischer Seite notwendig, als bisher an der SdP, Josef Ružička von den tschechischen den Tag gelegt wurde. In dieser Beziehung war der Sozialdemokraten und Wenzel Mužička von Entwurf über die Einsetzung staatlicher Ge- den tschechischen Nationalsozialisten. meindesetretäre der größte Mißgriff in den letzten Jahren.

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Die Initiatoren dieses Entwurfes mußten fich Raubüberfall bel Rumburg  

Das Opfer schwer verletzt Der Täter verhaftet

barüber klar sein, daß die nationale Verständi­gung nicht durch die Aufhebung der Gemeinde. autonomic eingeleitet werden konnte. Am Freitag mittags wurde auf die 61 Jahre Man kann wegen momentaner außenpolitischen alte Wirtin des Gasthauses Zur Jubiläums= Schwierigkeiten keine Entscheidungen treffen, die das warte" am Nauchberg bei Numburg, Moja Ber= Verhältnis zwischen den Nationen dieses Staates ger, ein Raubüberfall verübt. Gegen 1 1hr die demokratische Tradition der tschechoslowakischen Mann, der dort am Vormittag einen Kaffee g auf Jahrzehnte vergiften. Es war ein Glück, daß mittags erschien in dem Gasthause ein fremder Selbstverwaltung einen starken Widerstand gegen trunken hatte, und bestellte sich zweimal hinterein die Auslieferung der Gemeinden an die Bürokratie ander eine Tasse Kaffee. Plößlich drang er mit entfaltet hat. Wir warnen vor ieder Maßnahme, einem Stück Hufeisen auf die allein im Hause die in der deutschen   Bevölkerung das Gefühl der weilende Frau ein ihr Ehemann weilte einer Burücksetzung steigert. Besorgung halber in Numburg, was der Täter sich

Anschließend befaßte sich Jaksch mit dem Auf­

Es gibt nur einen Weg zur Verständigung. Er führt treten des kommunistischen   Führers Gottwald in über demokratische Verhandlungen Eger   und richtete an seine Adreſſe den Wunsch, er und demokratische Vereinbarungen möge sich nicht in Dinge mischen, von denen er nichts zwischen den Verständigungsparteien beider Völker. versteht. Man fragt sich daher, ob das Verständigungsweri im voraus sabotiert werden soll, wenn einige tsche chische Blätter heute schon eine unzulässige Gin fc i dh te r ung ber deutschen   Partnes versuchen. Nach dieser Seite hin sagen wir mit aller Deutlichkeit, daß wir uns das Recht auf eine eigene Meinung und auf einen eigenen Willen nicht streitig machen lassen. Nur freie Männer fönnen an die Aufgabe herangehen, das innere Bekenntnis der deutschen   Bevölkerung zu den leitenden Ideen des tschechoslowakischen Staates zu sichern.

Gegen die Entmachtung

der Gemeinden

Bur Lösung dieses Problems ist etwas mehr Tattgefühl und mehr psychologisches Verständs

Die neue ,, Rundschau"

Nun ist die dritte Nummer der Henleinschen Rundschau" erschienen. Man kann sagen, daß sie die erste an Liebesdienerei für Hitler   über­trifft und alle Nummern in den Schatten stellt, die vor dem Verbot erschienen waren.

Es fehlt vor allem nicht die Danksagung, die Henlein für das Olympia- Ehrenzeichen Erster Klasse an Hitler   richtet. Herr de utscher

der

Ein Zufammengehen mit den Kommunisten in der nationalen Frage kommt nicht in Frage, denn sie waren es, die durch die Zerschlagung der dennchen Arbeiterbelegung dem tschechischen Natio­nalismus den größten Dienst eriviesen haben und die notwendigen Lösungen um ein volles Jahrzehnt ver­zögerten. Die Verständigungsfrage tann nicht in einem parlamentarischen Ausschuß toigeredet werden, sondern es ist vor allem Aufgabe der Koalition, sich mit dem Problem zu befassen und es zu flären.

Die Versammlung verlief diesmal in voller Ruhe und wurde durch Absingen der Internatio­nale" geschlossen. Sie war ein großer moralischer Erfolg der Partei auf dem heißumstrittenen Boden des Egerlandes.

Unfall am Saazer Bahnhof ja schon lang vor Sem Eintreffen des Schnellzuges sich ereignet hatte. Aber man ließ die Reisenden in den Schnellzugswagen, die niemand verlassen durfte, nicht nur solange warten, sondern man gab ihnen auch durchaus keine ausreichende Auskunft über den Grund dieser langen Verzögerung. Nicht ein einziger Beamter des Saazer Bahnhofs zeigte sich etwa den Reisenden, um ihnen den langen Aufenthalt zu erklären. Nur hie und da kam der Schaffner, der immer wieder Aussicht auf baldine

times ligter für ſeinen Chef hat. Was im- Umſteigmöglichkeit eröffnete. Die Reiſenden be­Stammesführer

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unuß gemacht hatte und zertrümmerte ihr mit einigen heftigen Schlägen auf den Kopf die irnschale, so daß die Unglückliche bewußtlos zu­sammenbrach. Der entmenschic Verbrecher ent­wendete hierauf einen Betrag von 3.35 und 20 Rorazigaretten und ergriff die Flucht. Der heim­lehrende Mann der Wirtin fand seine Gattin blui­überströmt mit bloßliegendem Gehirn auf dem Bußboden der Küche liegend auf. Er verſtändigte fofort die Gendarmerie, der es gelang, den Täter binnen furzem in dem 27 Jahre alten berüchtigten Einbrecher Karl Nt aus aus Warnsdorf zu ver haften, der seine Tat auch eingestand und noch den 3ynismus aufbrachte, dieselbe in allen Einzel­heiten zu schildern. Die schwerverletzte Frau wurde dem Rumburger Krankenhaus eingeliefert, wo man wenig Hoffnung auf ihre Rettung hegt. Der Verbrecher, der dem Kreisgericht in Böhm.­Leipa eingeliefert wurde, ist schwer vorbestraft und Raubüberfall auf den Lagerhalter einer Warns­wollte u. a. turz vor Weihnachten 1933 einen dorfer Konsumvereinsfiliale verüben, konnte abec damals von der Polizei rechtzeitig an seinem Vor­haben verhindert werden.

Rekordsprung des Amtssch.immels

Aus Ritschka im Adlergebirge   wird uns folgende tranisch- komische Geschichte mitgeteilt, die vor allem auf den Geist in gewissen Steuerämtern ein besonderes Licht wirft. Erhielt da eines Tages ein Einwohner von Mitschka folgende Buschrift:

Wir ersuchen Sie um augenblickliche Mit­teilung, ob die Eheleute Franz und Emma Kleiner noch am Leben sind. Wenn sie noch leben, sind sie verpflichtet, ihren et eventuellen Lob dem Steuer­amte binnen acht Tagen zu melden zum Zwede usw."

merhin nicht ohne Sinn ist, denn Hitler   ist ja tamen also einen sehr sonderbaren Unterricht über ein est erreiche r. Daß er deutsche den wahren Inhalt der üblichen Phrase, daß..der Reichskanzler wurde, ist ein Zufall, auf den durch Verkehr durch Umsteigen aufrechterhalten"" wird. die Anrede i m mer hingewiesen werden sollte. Als Laie mußte man zu der Meinung kommen, Daß sich die Adlergebirgler über einen fol­Auf der ersten Seite der ,, Rundschau" wire, daß im Falle einer wirklichen Katastrophe, die chen Unsinn, der dazu noch von einem Amte ganz im Stile und offensichtlich im Auftrage des Menschenopfer gekostet, einen Silfszug beans tommt, halb trumm lachen, ist selbstverständlich. Goebbels der Kampf gegen die Kommune" ge- sprucht und die Nerven der Beamten auf die führt, mit der sich der Wollner in Eger bekannts schwerste Probe gestellt hätte, der Aufenthalt in lich   verbündet hat. Die ,, Rundschau" hat, man Saaz   bis in den Morgen hinein gedauert hätte. Die Trauerfeier für die verstorbene Genofs höre und staune, durch ihre Enthüllungen über Man hatte tatsächlich den Eindruck einer versin Marie Kremser aus Teplitz- Schönau  den Plan der Kommune" das Wort ent- agenden Organisation oder zu findet am Mittwoch, den 20. Jänner, um 3 Uhr stammt der Kaschemmensprache der Mörder von mindest einer unbegreiflichen Unbes nachmittags im Krematorium in Brüg statt. Potemba und ihres Freundes die freien fümmertheit um die Reisenden. Das zeigte " Die Beit" hat auf unseren Vorschlag nicht Gewerkschaften vor dem Auffressen durch sich auch darin, daß in der Bahnhofsrestauration reagiert, die Wahrheit über die Sowjetflugpläße die Kommune" bewahrt und auch sonst großes niemand daran dachte, den lange Wartenden in der Tschechoslowakei   in dem für ihre Verbrei Unheil von der Tschechoslowakei   abgewendet. In Speise und Trant aufzuwarten. Nachdem das tung offenstehenden Deutschland   kundzutun. Da einem Artikel Irrungen und Wirrungen" nimmi Bedienungspersonal ungefähr genau so lange wie für seßt sie aber ihre Hitlerpolitik mit unvermins die ,, Rundschau" ununterbrochen das Zeugnis der bei einem normal wartenden Ruge Würstel und derter Kraft und Kühnheit fort. Sie bekennt durch agrarischen Presse für sich in Anspruch, und diese Bier angeboten hatte, verschwanden die Kellner ihr Verhalten ein, daß ihr an einer Besserung des Bundesgenossenschaft unserer Blastenci mit den und mehr als wei Stunden lang zeigte sich nie- Verhältnisses Tschechoslowakei- Deutschland in Anbetern Hitlers   ist mehr als bezeichnend. mand mehr etwa mit Wasser oder sonst einer Wirklichkeit nicht das geringste liegt, wenn diese In der Betrachtung Der gemeine Spießer" Labung. Besserung nicht auf der Grundlage einer Demütis zeichnet die Rundschau" die Naturgeschichte des Fast im Finstern vollzog sich schließlich, nach gung der Tschechoslowakei   vollzogen wird. Immers Großteils der Henleingläubigen. Eine vier dem man die Reisenden schon eine Stunde hin wird man sich für unsere Innenpolitik merken: Ich kann hier den beiden anderen deutschen   spaltige Betrachtung ist der Verbreitung der vorher aufgefordert hatte, sich zum Aussteigen der Henlein des Herrn Stoupal fühlt sich den Regierungsparteien das Zeugnis ausstellen, daß sie Wahrheit" über die Sowjetunion   gewidmet, zu rüsten, das Umsteigen; und dies über einen Lügen Hitlers   mehr verbunden als der Wahrheit im Laufe der geführten Besprechungen ein hohes man liest da die wüsteſten Greuelberichte, dafür etwa hundert Schritte weiten Weg. im Schnee. über die Tschechoslowakische Republif. Maß von Einsicht und gutem Willen an den aber wird die Wahrheit über Deutschland   pein- von halb vereisten Wagenstiegen hinab, an ab­Tag gelegt haben. Es würde der begrüßenswerte lichst verschwiegen. schüssigen Stellen hinweg, die von ein paar furchtbare Weise kam in B. Leipa eine 85jäh­Eine Greifin im Bette verbrannt. Auf Fortschritt erzielt, daß das nationalpolitische Wollen Alles in allem: Man wundert sich nur, daß acein aber schon sehr dürftig beleuchtet waren. rige alleinstehende Frau ums Leben. In der der deutschen   Verständigungsparteien einheitlich als Drudort Prag   und nicht Berlin   ausgewiesen und die Neisenden, die dann statt um ach Uhr um Töpfergasse Nr. 450 wohnte in ärmlichen Ver= ausgerichtet ist und daß auch in taktischer Hinsicht wird. Aber unsere Demokratie ist ja geduldig... halb elf 11hr abends in Komotau   antamen hältnissen die 85 Jahre alte Frau Theresia und ausstiegen, fanden dort den Platz vor dem Bahnhof leer vor; der letzte staatliche Autobus ihre Wohnung mit elektrischem Licht auszustatten Lenz. Ihre Verhältnisse gestatteten ihr nicht, war fahrplanmäßig um acht Uhr heimgefahren natürlich ohne Passagiere; und ohne Rücksicht und sie bediente sich zumeist einer Kerze zur Ve= darauf, daß die Passagiere eben erst nach Ueber- b. M., früh machte sich in dem bezeichneten leuchtung der Wohnung. Am Sonntag, den 17. windung der Unfallfolgen eintreffen konnten, batte niemand veranlaßt, daß der staatliche Haus: starter Brandgeruch bemerkbar und als die Bug erwarte, um die Reisenden wenigstens dann Wohnung der alten Frau tam, wurde die Türe Autobus ausnahmsweise den endlich eintreffenden Hausbewohner feststellten, daß dieser nur aus der nicht den weiten Weg in das Innere der Stadt Komotau   zurücklegen zu lassen.

volle Einmütigkeit besteht.

Die Meinung der Sbẞ ift uns Sosialbemo

Fraten gleichgültig.

Bei ihren Kundgebungen muß man beachten, daß es sich um eine Partei von politischen Bankrotteuren handelt, welche innen- und außenpolitisch bereits als gescheitert angefehen werden tann.

Es ist durchaus möglich, baft ble Sb versuchen wird, uns in Deutschböhmen zu überlizitieren und in Prag   zu unterbieten. Bezeichnend für dieses Gaukelspiel ist, daß die Bar tei Senleins bie Autonomie parole in die sudetendeutsche Bevölkerung geworfen hat und selbst nicht ben Mut aufbrachte, diese Forderung auf par Tamentarischem Boden ernsthaft zu erheben. Mit einer solchen Doppelzüngigkeit lehnen wir jebe Dis fussion ab. Deshalb haben wir Sozialdemokraten unseren nationalpolitischen Standpunkt ohne Seiten blid auf die Sb bezogen, die ihrem unentrinn­baren Schidsal entgegengeht.

Wir fordern nur das, was jeder friebliche Sube­tenbentsche unterschreiben tann und auch jeder tsche hische Demokrat als berechtigt anerkennen muf.

Was wir wollen, ist, daß die Demokratie als Instrument der nationalen Gerechtigkeit gehandhabt

Elsenbahn- ,, Dienst"

am Kunden Am vergangenen Samstag, in den ersten Abendstunden, erlitt ein Last zug im Bahnhof Abfahrt aus dem Bahnhof für ein paar Stunden Saaz   einen Unfall, durch den die Ein- und verhindert war. Die Reisenden im Schnellzug Prag   Karlsbad  , der um 17.20 den Wilson Bahnhof verläßt, erfuhren schon auf der Strecke von dieser Entgleisung- dagegen hat man un­seres Wissens der weiteren Deffentlichkeit bis zum heutigen Tage über den Vorfall offiziell nichts mitgeteilt! Und doch waren seine Folgen ebenso feltsam wie unangenehm. Denn besagte Schnell zugsreisende mußten in Saaz  , statt dort fahr planmäßig um 19.16 weiterzufahren, bis nach

10 Uhr abends, das heißt also a weieins halb Stunden warten. Erst dann war ein Rug aus Komotau   in Saaz   angekommen, erst dann konnten die Prager   Neisenden in die­

Jedermann wird sich vorstellen können, welch freundliche Gefühle alle diese Dinge in den Leu­ten aulösten und daß man auch mit seiner Mei­nung nicht hinterm Berge hielt. Wir sind hier Sprachrohr aller dieser mit Recht Unzufriedenen und Verärgerten. Und wir hoffen, daß wir diese eine Geschichte nicht vergeblich erzählten.

Sozialdemokratischer Vorsteher von

Hundorf wiedergewählt

Am Sonntag fand in Sundorf die Wahl sen Bug umsteigen und ihre Fahrt bis Komotau   des Gemeindevorstehers statt. Von 18 Vertretern oder weiter fortsetzen. Dabei bedente man, daß gaben für den bisherigen Vorsteher. Genossen ein Schnellzug von Komotau   nach Saaz   fahr- Franz Neisch 1, 11 Vertreter ihre Stimme ab. planmäßig 22 Minuten braucht und daß der der somit wiederum mit der Leitung der Ge­

gewaltsan geöffnet. Der Anblick war furchtbar.

Das Zimmer war mit Qualm gefüllt und in dem berbrannten Bette lag die start verkohlte Leiche der Greisin. Man nimmt an, daß die Frau wie gewöhnlich die Kerze angezündet hatte und sich oder von Unwohlsein befallen worden sein, dabei dann zu Bette begab. Sie mag dann eingeschlafen vielleicht die Sterze umgeworfen haben, die ini. Bett fiel und es in Brand sezte. Durch den sich entwvidelnden Nauch dürfte die arme Frau er stickt und dann verbrannt sein.

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