Einzelbild herunterladen
 

Br. 143. 16. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Donnerstag, 22. Juni 1899.

Reichstag  .

98. Sigung Mittwoch, 21. Juni 1899. 11 Uhr.

Frhr. v. Thielmann.

keit), doch tröste ich mich damit, daß er die Inseln so wenig kennt, geborenen bedauern, die unter die Gewalt eines solchen Staates wie ich. Die Schilderungen, die Augenzeugen, Vice- Admiral Knorr kommen. Weder Herr Liebknecht, noch Herr Wiemer haben etwas zum Beispiel, entworfen haben, lauten ganz anders. Die große vorgebracht, was nicht schon in der Oppositionspresse zu lesen ge­und Am Tische des Bundesrats: Graf Posadowsky, v. Bülow, namentlich die auswärtige Politik fann nicht lediglich wesen wäre. Den vortrefflichen Ausführungen des Herrn Staats­nach Grundsäßen von Grundsäßen von Adam Riese   geleitet werden. Die sekretärs habe ich nichts hinzuzufügen; mit den weitesten Kreisen blühenden australischen Kolonien sind aus der Niederlassung unseres Volkes freue ich mich über diese Erwerbung; desgleichen Eingegangen ist die Vertagungsvorlage durch die der Reichs- von Deputierten( Große Heiterkeit), verzeihen Sie, meine Herren, freue ich mich, daß durch den Vertrag, durch die Geschicklichkeit tag bis zum 14. November bertagt wird. von Deportierten   hervorgegangen. Die meisten Ausführungen des unseres Vertreters zu Madrid  , des Herrn von Radowiß, der unfere Auf der Tagesordnung steht zunächst die Fortsetzung der Herrn Vorrebners erinnere ich mich, in der Freifinnigen Beitung" Industrie sehr schädigende Bollkrieg mit Spanien   beendet ist. Ich dritten Beratung des Handelsprovisoriums mit England. Die gelesen zu haben.( Heiterkeit.) Wir werden die Verwaltung dieser hoffe, daß, wenn wir einen neuen Handelsvertrag mit Spanien  Kommission an die es am Montag verwiesen worden war, empfiehlt Inseln nach weitherzigen Grundsägen regeln. Wenn Fürst Bismard schließen werden, derselbe die Fehler des jezigen vermeiden und für unveränderte Annahme nach den Beschlüssen der zweiten erklärt hat, die Karolinen   seien keinen blutigen Krieg wert, so ist Deutschland   günstiger sein wird. Lesung. das richtig; aber an und für sich sind diese Inseln keine Lumperei, Das Haus beschließt demgemäß. sondern etwas Gutes.( Heiterfeit.) Fürst Bismard hat auch Es folgt die er st e Beratung des zweiten Nachtragsetats deshalb keinen Krieg um die Karolinen   begonnen, betr. Abtretung der Karolinen  -, Palau  - und Marianen  - Inseln monarchische Staatsform in Spanien   nicht zu erschüttern( Bravo  ! ( Bravo  ! rechts und im Centrum); er jagte, an Deutschland  , in Verbindung mit dem Nachtrag zu dem Kolonial­etat, dem Anleihegesetz und dem Handelsabkommen mit Spanien  . Als Entschädigung an Spanien   für die Abtretung der Inseln werden 16 750 000 M. gefordert und als Zuschuß zur Bestreitung der Ausgaben für die Verwaltung der Inseln 465 000 W.

Staatssekretär von Bülow:

=

um die

um diesen Preis wolle er die Inseln nicht erwerben, selbst wenn sie mehr wert seien, als in der That der Fall.( hört, hört! links. Heiterkeit.) Ich bin überzeugt, noch unsere Enkelfinder werden sich unseres schönen Südseebefizes freuen.( Lebhafter Beifall rechts, im Centrum und bei den Nationalliberalen.) Abg. Graf Arnim( Np.)

Abg. Liebknecht( Soc.):

Abg. Schrader( frs. Vg.) erklärt im Namen seiner Freunde, daß sie nicht allen Kolonial ertverbungen zustimmen können, aber auch nicht principiell solche verwerfen. Was die jetzige Erwerbung anlange, sei anzuerkennen, daß sie auf ehrlichem Wege erfolgt sei. Auch sei zuzugestehen, daß die diplomatische Aktion der Regierung sehr geschickt ins Werk gesetzt worden sei. So könne er sich froh mancher Bedenken, die er nicht unterbrüden könne, im Namen feiner Fraktion für die Vorlage aussprechen. Zu hoffen sei, daß die Behandlung der Eingeborenen eine menschenwürdige und die Verwaltung eine weitsichtige sein möchte. Abg. Deinhardt( natl.) ( auf der Tribüne unverständlich) spricht über die Konkurrenz der spanischen   Weine.

Abg. Dr. Röfice Kaiserslautern( B. d. Landw.) teilt die Befürchtungen des Abg. Deinhardt bezüglich der gefähr lichen Konkurrenz, die den deutschen   Weinen seitens der spanischen Es ist heute nicht der Tag um auf unsere gesamte Kolonial- Weine droht. Die Karolinen   seien nicht eine absolute, sondern politik ausführlich einzugehen. Gewiß giebt es auch eine Kolonial- höchstens eine relative Lumperei. Gewiß seien die politik, die gebilligt werden kann, aber das ist nicht die, welche heute nationalen Gesichtspunkte in erster Linie maßgebend, doch müsse in Deutschland   getrieben wird und sie ist auch heutzutage in Deutsch  - man sich auch fragen: sind die Inseln der Opfer wert? Der Staats­land gar nicht möglich. Eine Politik, die einen ganzen amerikanischen   sekretär habe gesagt, unsere Enkel würden sich der Erwerbung freuen; Weltteil, die Asien  , die Australien   besiedelt hat, das ist Kolonial  - möchten sie aber auch nicht in die Lage versetzt werden, den dafür politik, die jeder verteidigen wird. Jezt ist ja aber bereits alles gezahlten Preis zu teuer zu finden. verteilt, was sich irgend wie als neue Kolonie eignen könnte. Alz   Unterstaatssekretär v. Richthofen erklärt, die Festlegung der Fürst Bismard hier mit seinem Samoaplane kam, da sagte ich ihm Meistbegünstigung auch über den Ablauf der Meistbegünstigungs­schon: wir haben bloß noch die Splitter, sonst ist alles im Befig Berträge heraus könne der deutschen   Industrie keinen Nachteil anderer Völker. Was haben wir denn bis jetzt? Zunächst bringen. die afrikanischen Kolonien. Ich glaube es brummit dem Herrn

Abg. Dr. Lieber( C.)

Staatssekretär v. Bülow

Damit ist die erste Lesung beendet. In der unmittelbar sich daran anschließenden zweiten Lesung werden der Nachtragsetat und die vier Vorlagen debattelos angenommen. Sierauf wird

Durch die Erwerbung der Karolinen  , der Marianen   und der Palau- Jufeln wird unser Besiz in der Südsee zu einem zusammen- begrüßt die Erwerbung. Es kommt nicht auf die Einwohner, hängenden Ganzen gemacht. Wären diese Inseln in den Besitz einer sondern darauf an, was sich aus dem Lande machen läßt. Herr andereren Macht übergegangen, so wäre unser Schutzgebiet des Griverbs zu setzen, denn dafür haben die Herren keinen Sinn. Wiemer vergißt ganz, auf das Gewinnconto die nationale Bedeutung dort zerrissen. Die Erweiterung unserer dortigen Macht- Die Jufelgruppen eignen sich sehr wohl zur Arrondierung. sphäre ist nüglich und notwendig. Dadurch wird auch unser bisheriger Besitz ergiebiger. Dazu kommt, daß Handel und Werkehr auf jenen Inseln fast ausschließlich in den Händen der deutschen   Jaluit- Gesellschaft liegt. Ich will hier nicht an die fühne Seglerin Phantasie appellieren, ich will es nicht machen, wie das Milchmädchen in der Fabel von Lafontaine. Aber es muß gesagt werden, daß in unserem Befiztum dort Keime vorhanden sind, die weiterer Entwickelung fähig sind. Ohne der spanischen   Verwaltung zu nahe zu treten, muß ich doch sagen, daß fie der bisherigen Entwickelung nicht förderlich war. Unter deutscher  Herrschaft wird der Plantagenbau aufblühen, deutscher Fleiß und deutscher Unternehmungsgeist werden bald die erfreulich st en Ergebnisse hervorbringen. Von besonderer Wichtigkeit ist, daß unsere neuerworbenen Inseln vorzügliche Häfen und Ankerpläge ent­halten. Zwischen China   und Neuguinea   besigen wir bis jetzt keinen ein- Staatssekretär der Kopf, wenn er diese nur nennen hört. hält die Erklärungen der Regierungsvertreter für ausreichend und zigen guten Hafen. Die Bevölkerung der neuen Inseln wird uns als guts( Seiterfeit.) Dort haben wir nichts als Schimpf und artig, anständig und geſchicht geschildert. Wir werden nicht dieser bild- Schande und Nachteil für unseren Ruf gehabt.( Sehr richtig! bei fragt an, ob den Jesuiten   die Miſſionsthätigkeit auf den neus famen Menschengattung sehr human umgehen, eingebent unserer den Socialdemokraten; Biderspruch rechts.) Ebenso haben wir von erworbenen Inseln gestattet werden würde. höheren Kultur und christlichen Gesittung. Die deutsche Verwaltung unserer Erwerbung in China   feinen Vorteil gehabt, in den Besitz will dort von vornherein auf den kostspieligen militärischen Apparat von China   teilen sich England und Rußland  . Ich fomme mun zu erklärt, das Jesuitengesetz gelte in den Schutzgebieten nicht. Die der spanischen   Regierung verzichten. den Karolinen  . Sind dieselben denn etwa das wert, was wir dafür Missionare der verschiedenen Konfessionen, auch die Jesuiten  , würden Ich komme jetzt zu dem Punkt, wo die Gemütlichkeit aufzuhören bezahlen sollen? Wenn man nach der uns vorgelegten gleich behandelt werden. pflegt, zu dem Kostenpunkt. Umsonst waren die Inseln wirklich Dentschrift urteilt, die allerdings weit verständiger abgefaßt ist Nach einer kurzen Polemik zwischen dem Abg. Röside nicht zu haben( Heiterkeit), auch giebt es für Südsee- Inseln noch als die Denkschrift, von der gestern die Rede war, so ist der Wert Kaiserslautern   und dem Unterstaatssekretär v. Nichthofen schließt teinen Preisturant( Heiterkeit). Doch glaube ich als gewissenhafter dieser neuen Stolonie absolut gleich Null. Einen Vorteil hat ja die Debatte. Mann Sie versichern zu können, daß wir sie preiswert erhalten der Erwerb dieser Kolonie, wir haben das Land nicht geraubt, haben( Heiterkeit). Ich erinnere daran, daß Amerika   seinerseits zehn sondern getauft; aber es ist ein sehr schlechter Kauf. Die Spanier Millionen Dollars für die Karolinen   geboten hat. Der Preis, den sind jedenfalls nicht die Betrogenen dabei. Die Amerikaner, denen wir bezahlen, ist wesentlich niedriger, umsomehr, als wir uns feinerlei fie angeboten waren, haben diese Inseln verschmäht und haben sie den Bedingungen haben auferlegen Taffen. Das Geschäft, das wir mit Deutschen   gelassen. Wir haben sie viel zu teuer bezahlt, ganz abgeschen Spanien   abgeschlossen, ist ein ehrliches Geschäft, bei dem es keine von den Ausgaben, die die Verwaltung uns noch verursachen Uebervorteilung giebt. Für Spanien   waren die Inseln Bruchstücke wird, für das nächste Jahr allein ist ja bereits fast eine halbe eines eingestürzten Baues, für uns find fie Grundsteine eines neuen Million gefordert. Das Klima soll ja dort sehr gut sein, so daß sich fortgesetzt. das so Gott   will, hoffnungsvollen Gebäudes. Wir hoffen, daß die Errichtung eines Sanatoriums empfehlen würde. Aber des­und von Ihnen, meine Herren, gutgeheißen werden wird.( Beifall.) wegen werden von Deutschland   keine neuen Kolonien erworben, Meine Herren, es sind gestern Aeußerungen gefallen, die un­Abg. Lieber( C.): sondern nur, um neue Flottenstationen zu haben. Deshalb ist widersprochen zu lassen ich mit meiner Pflicht nicht vereinbaren meine Partei principiell gegen alle derartigen Neu Erwerbungen. tönnte, In dem Augenblick, wo es bekannt wurde, daß ein Meine politischen Freunde find geneigt, die zur Erwerbung der Es handelt sich hier gar nicht um die Zwecke, die öffentlich dargelegt Gefeß, wie das vorliegende, werden würde, eingebracht Karolinen   notwendigen Mittel zu bewilligen. Wir betrachten diese werden, sondern es wird mit aller Macht darauf hingearbeitet, wurde in der Presse bis tief in die demokratische hinein die Nots Erwerbung zwar nicht als ein welterschütterndes Er- Deutschland dem Chauvinismus zu Wasser in die Arme wendigkeit anerkannt, gewissen Ausschreitungen der Koalitionsfreiheit eignis. Es wird eine schwere, hingebende Arbeit der Deutschen   zu treiben. Es ist ja ausgesprochen worden: Deutschland   solle entgegenzutreten.( Widerspruch links.) Als das Gesez selbst dann notwendig sein, damit die Hoffnungen, die der Herr Staatssekretär nicht mur durch feine Militärmacht die größte Macht sein, fam, war man überrascht darüber, daß nicht schärfere Bestimmungen bier ausgesprochen, fich erfüllen. Was der Herr Staatssekretär über sondern mit seiner Flotte wenigstens den größeren Mächten darin enthalten waren. Seitdem ist der Barometerstand gegenüber die Inseln und ihre Bewohner geäußert, deckt sich mit dem, was gleichkommen. Das ist aber eine Aufgabe, eine Aufgabe, die Deutsch  - diesem Gesetz erheblich gesunken.( Allerdings.) Welche meteorolo wir auch anderweitig durch zuverlässige Berichte erfahren haben. land unter feinen Umständen erfüllen tann. gischen Einflüsse dafür maßgebend gewesen find, das wage ich Wir müssen anerkennen, daß es sich bei diesen Erwerbungen( Sehr richtig! links.) England würde ebenso zu Grunde gehen, nicht zu entscheiden. Ich muß aber gegenüber manchen gestrigen um einen neuen großen diplomatischen Erfolg wenn es neben seiner Seemacht ein solches Eystem des Militarismus Ausführungen feststellen, wie das Gesetz zu ſtande gekommen ist Deutschlands   handelt. Auch der Preis dürfte angemessen sein. Wir einführen wollte, wie Deutschland  . Eine große Militärmacht und( Buruf: Deynhausen!) Herr Lenzmann versuchte es, einen Gegensaz find daher dem Herrn Staatssekretär und unserm Botschafter in Flottenmacht zugleich fann eben kein Staat sein. Es ist das thörichtste zwischen dem Reichspolizeiamt wie er das Reichsamt des Innern Madrid   alle Anerkennung schuldig. Redner äußert dann noch einige Wort, das jemals gesprochen ist: Die Zukunft Deutschlands   liegt nannte und dem Reichsjustizamt zu konstruieren. Das ist sehr Wünsche bezüglich ausreichender Gewähr für die Thätigkeit der auf dem Wasser. Nein, die Zukunft des Deutschen Volkes liegt verfehlt. Beides find Organe des Reichskanzlers. Eine verschiedene deutschen   Missionsgesellschaften in den Neuerwerbungen. Wir sind hier im eigenen Lande( Sehr wahr! lints). Wie wenig für die Auffassung zwischen den beiden Ressorts ist staatsrechtlich ausge ferner für geregelte Handelsbeziehungen mit Spanien  , und auch für Freiheit im eigenen Lande gesorgt ist, beweist schon, daß wir jetzt in schlossen. Das Reichsjustizamt war bei allen Phasen der Aus­die vorläufige Aufrechterhaltung des Meistbegünstigungsverhältnisses, lurzem hier im Reichstag   wieder das Zuchthausgesetz beraten werden. arbeitung vollständig gleichberechtigt beteiligt.( Sört! hört!) Und doch so, daß uns nach Ablauf des Handelsvertrages volle Freiheit( Sehr gut, links). Heute haben es die meisten bereits begriffen, um jeder Legendenbildung vorzubeugen, erkläre ich, daß das bleibt. Im allgemeinen halten meine Freunde eine Kommissions- wozu Kolonialpolitik gemacht wird. Die Regierung braucht glänzende Gesch in dieser Faffung einstimmig von allen Regierungen verhandlung für alle Dinge, wo Geldforderungen in Betracht Aktionen nach außen, um den Blick von den Zuständen beschlossen worden ist.( Hört! hört!) kommen, für durchaus notwendig. Doch wollen sie diesmal von der im Innern des Landes abzuwenden. Eroberungen zu Lande Es sind hier auch Angriffe gegen die Denkschrift Taut geworden, selben absehen und haben nichts dagegen, daß die zweite und dritte tönnen jezt von Deutschland   nicht gemacht werden, da macht man Herr Nieberding hat bereits gesagt, daß die Denkschrift gar nicht Beratung sofort im Plenum vorgenommen wird; aber nur als Eroberungen zu Wasser. Wenn die Regierung aber wirklich das dazu ist, um die einzelnen Paragraphen des Entwurfs zu begründen, Wohl Deutschlands   im Auge hätte, dann würde sie zunächst ihr sondern lediglich, um ein Bild von den Arbeiterkämpfen der Zeit zu Staatssekretär Frhr. v. Richthofen  Augenmerk auf die entsetzlichen Zustände im Innern richten. Während geben.( Buruf: Und was für eins!) Bei der Zusammenstellung find man aber, um die Freiheit des deutschen   Bürgers im Auslande zu wir ganz unparteiisch verfahren( Große Heiterkeit), indem schüßen, Kriegsschiffe ausschickt, ist in Deutschland   selbst jeder Bürger wir sogar Aeußerungen aufgenommen, die vielleicht einer berechtigten gewissermaßen vogelfrei und kann von dem ersten besten Polizisten Kritit unterliegen( Schallende Heiterkeit), nur um das Material arretiert werden. Darum macht uns unsere Kolonialpolitik lächerlich Ihnen vollständig vorlegen zu können. und verächtlich in der ganzen civilifierten Welt.( Sehr wahr, links, Unruhe rechts. Glode des Präsidenten.)

Ausnahme.

ertvidert dem Vorredner, die Meistbegünstigung solle Spanien   ein halbes Jahr über die Dauer der Handelsverträge behalten, doch sei das ohne Bedeutung, da Spanien   dann nach den Säßen des neuen Zolltarifs behandelt werden würde. Abg. Haffe( natt.) erklärt sich im wesentlichen mit den Ausführungen des Abg. Lieber einverstanden. Den Preis für die Inseln betrachten auch wir als an gemessen.

Abg. Graf Kanik( f.)

Abg. Wiemer( frs. Vp.):

( Seiterkeit.)

V

die erste Beratung des Zuchthausgesehe Staatssekretär Graf Posadowsky:

nicht thun.

Wenn wir vorwiegend nur Polizeibehörden, Staatsanwälte usw. gehört haben, so war dies in diesem Falle der einzig richtige darf nicht sagen, daß die Kolonialpolitit, welche die verbündeten Arbeitgeber und Arbeitnehmer fragen, wie fragten daher dis Präsident Graf Ballestrem: Der Herr Abgeordnete Liebknecht weg.( Heiterkeit) Wir konnten doch nicht die Parteien selbst, bie Staats( Stürmisches Regierungen treiben, lächerlich und verächtlich ist. Ich rufe ihn des- unparteiischen Organe Gelächter). Ja, meine Herren, wenn Sie die Unparteilichkeit der schließt sich der Ansicht des Abg. Lieber bezüglich des Meist- halb zur Ordnung.( Bravo  ! rechts.) begünstigungsverhältnisses an. Es wäre vielleicht gut, ein Zusatzs Abg. Liebknecht( fortfahrend): Das habe ich nicht gefagt; Staatsorgane angreifen wollen, so wird das im Ausland nicht abkommen mit weitergehenden Zugeständnissen von Seiten der ich habe gesagt, sie hat uns lächerlich und verächtlich gemacht. Schmeichelhaft für uns wirken: ich würde das als Abgeordneter spanischen Regierung zu vereinbaren. Bei der Kritik der Statistik wurde in gehässiger Weise gegenüber Präsident Graf Ballestrem: Ich bitte fortzufahren. Ich bleibe gestellt die Bestrafung von Unternehmern und Arbeitern. Ich habe bei dem, was ich gesagt habe. selbst hier erklärt, ich wünschte, daß die Vergehen der Unternehmer Wir sind nicht grundfäßlich Gegner jeder Kolonialpolitik. Doch Abg. Liebknecht( fortfahrend): Die Engländer können sagen, wir mit der vollen Strenge des Gefeßes geahndet werden( Ruf: Geschieht die Erwerbung der Südsee- Inseln scheint uns das Muster für die sind wenigstens ein freies Boll zu Hause und wohin wir gehen, aber nicht!) Aber jene Gegenüberstellung ist nicht zutreffend. Denn Kolonialpolitik, wie sie nicht sein soll. Das Kaufgeschäft dahin bringen wir unsere Kultur und unsere Freiheit, was hat aber bei dem Terrorismus der Arbeiter kommen deren meiste Vergehen erfüllt uns nicht mit überschwenglicher Begeisterung. Ich verkenne die diplomatischen Fähigkeiten des Herrn von Bülow feineswegs, der Deutsche   bisher im Ausland für die Kultur gethan? Nichts. gar nicht zur Anzeige, zudem ist eine Maffe dieser Ausschreitungen aber wenn sein Ruf allein von diesem Kaufgeschäft abhängen sollte. Da sind die Wehlan und Leist, die am Schandpfahl der Geschichte gefeßlich gar nicht zu faffen. Dazu ist ja gerade das gegen stehen.( Sehr richtig! links.) Der Engländer kann sich als freier wärtige Gesetz da. so würde er sich des Vertrauens nicht erfreuen, das er jetzt genießt. civis romanus fühlen, der Deutsche   muß demütig fagen, mein Man hat sich auch darüber aufgehalten, daß in der Denkschrift 17 Millionen find eine hübsche Summe. Wir wollen sie nicht zum Fenster hinauswerfen. Die Bevölkerung der Inseln besteht aus Spik- Haus ist das Zuchthaus.( Lärm rechts, sehr richtig! links.) derselbe Streit immer wiederkehrt. Das ist aber ganz natürlich. Es ist öfter der Vergleich gezogen worden zwischen den Zuständen Denn bei einem großen Streit kommen eben die verschiedensten buben, Räubern u. dgl.; und diese sind wirklich zu teuer bezahlt. der römischen Kaiserzeit und der jezigen. Damals gaben die Kaiser Bergehen vor. Fürst Bismard hat schon die Karolinen   eine umperei ge dem Bolte wenigstens panem et circenses, Brot und Spiele. Die Was den Terrorismus der Arbeiter betrifft, so will ich Ihnen nannt, wegen deren ein Krieg mit Spanien   nicht lohne. Diese neuen Spiele werden dem deutschen   Volte auch jetzt geboten aber mit dem nur ein Schreiben anführen, das mir gestern von einer sehr an Kolonialerwerbungen werden sicher zu immer weiteren Aus­gaben führen. Denten Sie an die wieder aufs neue entfachte Brote ist es schlecht bestellt. Während das römische Kaiſertum dem gesehenen Person übersandt wurde ich habe bereits telegraphisch Flottenagitation! Wir sind deshalb nicht geneigt, uns auf die volke Brot umsonst gab, wird es heute dem Volke verteuert.( Sehr recherchieren lassen, aber leider bis jetzt noch keine Antwort erhalten. Sache einzulassen; wir halten diese neueste Erwerbung für über: wahr, links, Lachen rechts.) Nach Herrn Miquel soll ja jezt der Zoll( Heiterkeit.) Der Betreffende teilt uns da mit, daß in der Stadt, wo er auf Getreide 5- bis 6fach erhöht werden. Das gehört alles zu Ihrer lebt, der Terrorismus der Streifenden so zugenommen hat, daß er flüssig und unnük.( Beifall links.) Kolonialpolitik.( Buruf rechts.) Auch mein Kollege Schippel, auf sich auch auf die Schullinder in der Schule erstredt. den Sie sich berufen, hat gegenüber der Kolonialpolitit gejagt:( Große Heiterkeit.) Die Schulkinder der Streifenden maltraitieren und Ich werde mich möglichst kurz fassen. Ich glaube, daß wohl eine Außen hui und innen pfui! und er hat sie damit sehr gut gekenn- chikanieren die Schulkinder der Arbeitswilligen in einer Weise, daß lettere Wert zeichnet. Wir sind also principiell gegen dieſe gesamte Kolonial- gezwungen sind, die Arbeit niederzulegen, nur um ihre Kinder zu ungeschickt inscenierte, aber nicht eine mit Bedacht ins gesetzte Kolonialpolitik den Wunsch Kreise politik, weil auch sie ein Teil dessen ist, was Deutschland   die Signatur fchützen.( Schallende, lang anhaltende Heiterkeit. Redner, erstaunt, gegen des Volkes iſt. Und daß die neueste Erwerbung Erwerbung nicht giebt: des Buchthausturjes.( Lachen rechts; Lebhafter Beifall bei macht längere Pause. Buruf: Wo war denn das?) Ja, das kann ich Ihnen erst mitteilen, wenn meine Recherchen zurückgekommen ungeschickt bewerkstelligt ist, ist aus der Mitte des hohen Hauses in den Socialdemokraten.) einer Weise bestätigt worden, für die ich mich zum wärmsten Dante find.( Erneute Heiterkeit.) verpflichtet fühle. Bei der Schilderung der Inseln, die der Herr Wenn das Deutsche Reich so ein Buchthaus wäre, wie der Abg. Herr Bebel hat gesagt, die Regierung hätte Jahrzehnte hin Vorreduer gab, haben mir die Haare zu Berge gestanden( Heiter- Liebknecht behauptet, dann müßte man allerdings die armen Eins durch bestritten, daß der§ 153 der Gewerbe- Ordnuna auch auf

Staatssekretär v. Bülow:

weiter

Abg. Dr. Paasche( natl.):

-