Sette 2
Mittwoch. 27. Sänner 1037
Er, der zu der ältesten Feudalaristokratie'gehört, steht in freundschaftlichen Beziehungen zu dem Prinzen Saionji, dem letzten»alten Staatsmann" sGenro), der die tatsächliche Entscheidung über die Regierungsbildung hat. Konoyt gehört zur Schule des alten Saionji, das heißt, er ist ein Mann des Ausgleiches. Aber es scheint, daß er die Tatenlosigkeit der letzten Regierungen verurteilt und gewisse faschistische Neigungen aufweist. In der nächsten Umgebung des Prinzen Nonoyi wurde bereits vor einigen Wochen davon gesprochen, daß, falls er diesmal die Regierungsbildung übernehmen sollte, er eine viel entschiedenere Politik machen werde, als man es in Japan bisher gewohnt war. Kouoyk ist übrigens nach japanischen Begriffen sehr jung, er ist nicht einmal fünfzig. U g o k i ist eine Zwischenlösung wie Hirota eine war. Er war wie dieser Gouverneur von Korea , wie Hirota war er untätig und wie Hirota wurde er wegen seiner Passivität vom Prinzen Saionji empfohlen. Bieler wird schließlich auch davon abhängen, wie sich die japanischen V o l k S m a s s e n in den nächsten Monaten verhalten werden. Die sogenannte SozialeMassenpartei(Shakai Taishuto), deren Vertretung im Parlament noch sehr klein ist, erfreut sich einer weitgehenden Unterstützung nicht nur in Arbeiterkreisen, sondern auch seitens der Kleinhändler, Intellektuellen und der niederen Beamtenschaft. Diese sehr gemäßigte Arbeiterpartei, die sogar durch die radikaleren Elemente gewisser Sympathien für den Faschismus verdächtigt wird, stützt sich vor allem auf die Gewerkschaften. In der letzten Zeit hat die
68 „Sie denkt so". „Nein. Billy. Ich kenne andere Menschen Ihres Alters mit anderen Ansichten und anderen Idealen". ■„Stubenhocker vielleicht. Bücherwürmer ohne Mark in den Knochen". „Sie irren, Billy. Sehr gesunde, lebendige, lebenswillige Menschen, denen die Bücher nur ein Werkzeug bedeuten, das ihnen helfen soll, eine neue Weit aufzubauen. Menschen mit Idealen, mit wirklichen Idealen, Billy, nicht mit Phrasen, die niemand beweisen und niemand fassen kann. Menschen mit einem Traum im Herzen— dem Traum der Gleichheit und Gerechtigkeit, dem Traum der Freiheit und des Friedens." .„Für die Heilsarmee habe ich nie etwas übrig gehabt," sagte Billy. Städtlein schwieg. Dann sagte er: „Nicht einmal dies ist neu an euch. Euresgleichen wollten immer das Große verkleinern, nm es leichter zertreten zu können. Aber das Große laßt sich nicht zertreten, es überlebt euch, weil es der wahre Sinn des Lebens ist." Städtlein erhob sich.„Sie können immer zu Mir kommen, wenn Sie sich mit mir aussprechen wollen, Billy, trotz alledem. Und noch eins: Sie stehen, heute nicht allein in der Welt. Denken Eie «i das Mädel. Denken Sie an Carola. Das Mädel leidet darunter, daß Sie mit Drexler und seinesgleichen verkehren. Sie werden sich zu entscheiden haben. Ich hoffe, daß Sie sich doch noch vernünftig entscheiden."
Regierung einen großen Drück auf die.Gewerkschaften auSgeübt, mit dem Ziele, die Arbeiterorganisationen völlig"von der Politik auSzuschal- ten. Diese» Vorgehen hat jedoch zu einem entgegengesetzten Ergebnis geführt, nämlich zu einer Radikalisierung der Partei und der Gewerkschaften.®° haben vor einigen Wochen die Tokioter Gewerkschaft der Verkehrsarbeiter sowie fünf andere große Gewerkschaftsorganisationen, die bis jetzt eher in einer geivissen Opposition zu der Sozialen Massenpariei standen, ihren Standpunkt revidiert und die Unterstützung der Partei beschlossen. Man darf sich das heutige Japan keineswegs als»gleichgeschaltet" vorstellen oder die Voltsmassen dieses großen Staate» als passiv. Japan gleicht heute, im Gegenteil, einem brodelnden Kessel. Was aus dieser Gärung entstehen soll, ist schwer zu sagen. Aber Japan geht großen inneren Konflikten und gewaltigen Auseinandersetzungen in der Innenpolitik entgegen. Eine faschistische oder sozialistische Massenpartei gibt es bi» jetzt in Japan nicht, die Arbeiter, Handwerker, Kleinbauern, Beamten und Intellektuellen sind aber andererseits volllommen dafür reif, in dieser schweren Krisenzeit einer kräftigen politischen Führung zu folgen. Sollten die militärischen Kliquen und die faschistischen Geheimklub», au» Angst vor dem Volke e» nicht wagen, eine wenigsten» dem Scheine nach radikale Politik durchzuführen, so ist e» nicht ausgeschlossen, daß die verborgene Energie, die sich zweifellos in ungeheurem Umfange iN der japanischen Nation angehäuft hat, sich auf revolutionären Bahnen entlädt.
Billy ging zum Klavier, Finstevbusch hatte ihm bereits zweimal im BorÄbergehen auf die Schulter getippt. Das Pack wollte tanzen. Da» Pack, das keine Ahnung hatte von Chlorwasserstoff, dem Satz nur war, was auf dem Tisch stand und Säure, was manchmal im Magen brannte, wollte sich amüsieren. Spiel auf Billy, dafür wirst du von Finsterbusch bezahlt! „Sie müssen stärker sein als Ich," sagte Städtlein zu Carola.„Es sitzt schon in seinem Blut. Alle seine Gedanken siÄ damit infiziert. Treiben Sie es bald aus, sonst ist es zu spät." n. Die Lampe auf dem Schreibtisch brannte, obgleich es erst zwei Uhr nachmittag war; im Hos fiel der Schnee, seit Stunden, in dichten, weichen Flocken. Frau Finsterbusch sah in da» weiße Flimmern hinaus, dessen ereignislose Gleichmäßigkeit die Gedanken trag werden ließ. Sie hörte von nebenan Avette» Stimme, flvette stritt. Mit Finsterbusch, sie stritten in den letzten Wochen oftmals. Das Geld, das Finsterbusch ihr gab, genügte nicht mehr; sie wollte die Macht, die sie Über ihn hatte, dazu benützen, auch das Cast in ihre Hand zu bekommen. Sie spielte sich al» Herrin auf. Sie widerrief Befehle; die Frau Mn« sterbusch erteilt hatte; sie gab Anordnungen, die den Grundsätzen, nach denen da» Taft bisher geführt worden war, zuwiderliefen. Die Arbeit wähte sie auf Marion und Alfred ab; nur in den Weinlogen, deren Gäste gute Trinkgelder gaben, zeigte sie sich manchmal. Stellte Frau Finstervusch ihren Mann zur Rede/ versprach er ihr, alles zu ihrer Zufriedenheit zu ordnen. Er nahm Avette zur Seite, erzählte ihr, seine Frau habe Klage geführt, Aoette sollte vorsichtiger sein, schließlich sei er noch mit der Frau verheiratet, sie müßten auf sie Rücksicht nehmen. »Warum läßt du dich nicht' von ihr scheitend" zeterte Fbette.»Sie kostet dich nur Geld.
graphische.Darstellung, da» ist alles. Auf sie heftet jetzt Genosse Stft feinen Blick. Sie zeigt den neuen Aufbau einer Division de» Volks Heere», ihren Kommandostab, die Hierarchie Ihrer politischen Kommissäre, ihrer Unterteilung in Regimenter, Bataillone, Kompa-, nien, Sektionen und Sechsergruppen.—„Aus den Milizkolonnen", sagt er,»sind richtige Divi- siönen mit Regimentern und OsfizlerSsWen geworden; an der Arragonfront stehen sie bereit» und die Aufstellung der fünf Divisionen, die für da» Hinterland bestimmt sind, wird auch i'.Icht mehr lange auf sich warten lassen. Jede Division umfaßt 18.000 Mann. Katalonien wird also zu seinen Frontkämpfern noch eine unmittelbar einzusetzende erste Reservevon 00.000 M a n n in ständiger Bereitschaft haben." Die freien Gewerkschaften haben tatkräftig an der Geburt de» neuen Heere» mitgewirkt. In ihrem Sekretariat liegt eben ein aufschlußreiche» neue» Flugblatt versandtbereit:'„Arbeiter von der UGT: Da» BollSheer ist gegründet. Zu den Waffen für den Sieg!"— Die Waffen sind da, erläutert der Aufruf, aber wir können nur dann in sie vertrauen, wenn ein wohlgxgliederte» und disziplinierte» Vollshcer sich ihrer bedient:„An den Gewerkschaften vor allem liegt e», im Voll jene antimilitaristischen Vorurteile zu zerstreuen, die gut gewesen sind für frühere Zeiten, aber ein Verhrechen wären im gegenwärtigen Augenblick. Denn ohne Heer können wir nicht siegen." Dio Gewerkschaftseinheit Der allgemeine Gewerkschaftsbund, kurz UGT genannt, ist nicht die einzige Gewerkschaftsorganisation Spaniens . Neben ihm besteht noch die anarchistische Gewerkschaftsföderation, die CNT, die besonders in Katalonien ausnehmend stark ist. Die sozialistisch orientierte UGT zählte bi» zu den Juli-Ereignissen etwa» mehr, al» hunderttausend Anhänger in Katalonien . Seit damal» ist ihre Miigliedszahl sprunghaft gestiegen: Am Ende de» Jahres betrug sie bereit» 475.000.— Auch da» Wachstum der Anarchisten ist durch die Mllitärerhebung in gleicher Weise gefördert worden, unb es dürfte mit dem der UGT wohl Schritt gehalten haben.»Ich habe den Eindruck", sagt Genosse Stsö,»daß wir beide heute gleich stark sind in Katalonien ." Immer festere Fäden spannen sich zwischen den beiden großen Syndikaten.»Sie rücken einander näher und näher", stellt der Generalsekretär der UGT fest:»Diese Entwicklung ist keine bloß durch die Umstände, durch die gemeinsame Gefahr bedingt. E» geht mehr und mehr einer organischen Fusion zu." Die Unifizierung der gewerkschaftlichen Kräfte ist eben' erst von Largo Caballero selbst propagiert worden, Dix. Anarchisten haben seinen Ruf^zustimmend ausgetioimnen. Gleichzeitig aber l will Caballero auch die-politische Union der proletarischen Kräfte, was durchaus noch nicht den Beifall der Anarchisten findet. Die marxistischen Parteien Kataloniens haben schon seit langem zur politischen Einheit gefunden. Sie sind in der P s u e, der Unifizierten sozialistischen Partei Kataloniens aufgegangen. Auch deren Mitgliedszahl ist seit dem Juli um da» Dreifache gestiegen: von 10.000 auf 80.000. B« den Anarchisten dürfte da» propor- tionelle Mißverhältnis zwischen' der Stärke der Gewerkschaft Und der Schwäche des politischen Organ» noch krasser sein. Vielleicht erklärt e» die relative Geringschätzung der Funktion einer politischen Partei. Genosse Sösk teilt sie keineswegs. In der Partei sieht er da» Gesamtorgan,
Ich verstehe genau so viel vom Geschäft wie sie. Jag sie doch endlich fort". Finsterbusch hütete sich, vor seiner Frau da» alte Thema nochmal» anzuschneiden; ging Leonore, war er Avette ausgeliefert, sie würde ihn soweit bringen, daß er sie heiratete, dann gehörte das Cast ihr, dann tanzte sie ihm auf der Nase herum, dann würde er sie nie wieder lo». Nun brauchte er seine.Frau, notwendiger als jemals; nicht wegen des Betriebs allein, sondern um sich Avette vom Halse zu halten. Den Mut aber, ihr seine Meinung zu sagen, brachte er nicht auf. Die Auseinandersetzungen mit Fvetto endeten immer damit, daß er ihx Recht gab und sie um Entschuldigung bat; gewiß, seine Frau sei ewig unzufrieden, ihre Nerven seien angegriffen, sie brach Streit vom Zaun, sie verfolgte Avette mit blindem. Haß — da müßte eben gvette klüger sein und zum Schein nachgeben;, in der Sache selbst könnte.sie machen, was sie wollte. Avette begehrte auf, er fei ein Hasenfuß, ein Pantoffelheld, an feiner Stelle hätte sie der Frau Ängst befohlen, den Koffer zu packen und zu verschwinden; wo doch da» ganze Taft wußte, daß da» Kind, da» sie erwartete, nicht von ihm sei. Finsterbusch erbleichte, er zerrte Avette am Arm an da» Fenster, er packte sie mit Heiden Händen, er sah ihr in die Augen:, »Wer hat da» gesagt? Wer hat das erzählt? 'Ich dreh dem Kerl den Kragen um...."' „Alle wissen e». Einer erzählt e» dem anderen. Da mußt du schon alle umbringen, du Held". »Ich laß mich von dir nicht verhöhnen, du lügst, du lügst, ihr lügt alle".' „Der einzige, der hier lügt, bist du", schrie Hvette. Sie faßte seinen Rock, rißi die Kriegskarte hervor, hielt sie vbr seine Augen;»Und das da— ist da» vielleicht nicht gelogen? Du hist Im Schützengraben gewesen?'Du haft gekämpft? Gedrückt hast du dich, in der Etappe bist du gelegen und hast gesoffen. Letzt spielst du den Helden—'*
Was wird nach dem Krieg? Spezialinterview unseres Spanienkorrespondenten mit dem Führer der UGT
»Wir wollen erst vom Krieg selbst sprechen", sagt Antonio Stsö, der Generalsekretär des Allgemeinen Gcwerkschastsbundes von Katalonien : „Ich hin durchaus optimistisch." Kurze Pause. Die Gedanken de» Sprechers wandern zurück.. »Nach dem 10. Juli", sagte er,»waren wir gewiß in einer sehr bedrängteck Situation. Das ganze wohlausgerüstete spanische Heer stand gegen uns, und seine Kraft wuchs ständig durch die nicht abbrechenden Hilfsleistungen au» dem Ausland." Waffen und Heer In Barcelona mußte man dieser Tage vor den Bäckerläden. Schlange stehen, eS gab kein Brot. Genosse Sksi erinnert an die ersten»KriegSschlan- gen" am 19. Juli, da die Arbeiter hinter ihren Kameradön in der Feuerlinie in-langer-Reiht warteten, nach vorne zu springen, wenn einer fallen sollte, um mit dessen'Waffe weiterzukämpfen:»Wir hatten praktisch so gut wie keine Waffen", erllärt er.»Heute, nach sechs Monaten, ist die Umstellung der Industrie auf den Kriegsbedarf soweit vorgeschritten, dqß die katalanische Region es auf sich nehmen kann, da» ganze Leichtmaterial des Krieges, einschließlich Maschinengewehre, dem Heer der Repu blik zu schaffen. In der Beziehung ist von Katalonien au» die fremdländische Hilfe an die Faschisten mattgesetzt." »Wa» ihre polifische Seite anlangt", erlläri Genosse Skst weiter,»so ist festzustellen, daß sich die Auslandshilfe in dieser Hinsicht nur günstig für un» ausgewirkt hat. ES gab weite neutrale
Schichten, die so erst von dem Sturm patriotischen AbwehrwtllenS mitgerissen wurden: Sie erkannten, daß hier mehr als ein Kampf gegen den spanischen Faschismus vorgeht. Es ist ein Krieg um hie nationale Unabhängigkeit Spaniens geworden, ein Krieg gegen jene, die aus unserem Land einzweiteSAbessi- n i e n machen wollen." Den Generalsekretär der freien Gewerkschaften beschäftigt nicht nur die Erzeugung de» Kriegsmaterial, sondern auch das KriegSlnstrument selbst, da» Volksheer:»Den moralischen Kraftstrom, der alle Bevölkerungsschichten durchflutete, galt eS, ins Bett der Organisation zu leiten. Wir mußten dem faschistischen Heer unser BollSheer entgegenwersen." ES gab Schwierigkeiten auf diesem Wege, speziell in Katalonien. „Die anarchistische Tradition", erläuterte Genosse Sisi!,„ist hier äußer- ordentlich stark, und ihr Grundbegriff,'die freiwillige Disziplin, stand der.einer regulären Armee nötigen eisernen Disziplin entgegen. Wiederum waren eS die Tatsachen, di- uns weiterhalfen. Sie haben die unumgängliche Notwendigkeit der neuen Organisation jedermann offenbar gemacht. Nicht allein die leitenden Organe und die Presse der Anarchisten begriffen da»; das ganze Volk ist davon durchdrungen. Das neue reguläre Heer konnte formiert werden— diese Arbeit ist so gut wie vollendet." . Nüchtern und kahl sind die Wände de» schmucklosen Raumes, der dem Generalsekretär de» Gewerkschaftsbundes als Arbeitszimmer dient. Gegenüber dem Schreibtisch hängt eine riesige
in der Gewerkschaft das Instrument zur vemlln tlgung eines Teilausschnittes de» Leben». ■ Die CNT-sitzt heute sowohl in der Regierung der katalanischen Region al» auch in/ der de» republikanischen Spanien . Damit ist/die Volksfront, der bis zum 19. Juli die Anarchisten noch nicht angehört haben, ungeheuer gestärkt. Genosse Stst stellt es mit Befriedigung fest. Bündnis mit Bauern und Mittelschichten Das liberale Bürgertum und die Klein« bauern arbeiten auf» engste mit der CNT und der UGT zusammen. Diese Union hat ihnen reiche Früchte gebracht.»Nehmen wir etwa die »Bauernschaft.", expliziert der Generalsekretär der UÄT,»Bi» zum 19. Juli war sie hier in Katalonien dem Landbesitzer, dessen Botzen sie oft seit Generationen bebaut, pachthörig. Die Renten, die sie bezahlen müßte, haben äst die Hälfte de» Ernteerträge» aufgesressen, Die Julirevolution hat den Bauern die Befreiung von dieser Zinsknechtschaft gebracht. Oder die Kleingewerbetreibenden Katalonien -. Sie haben sich zu einer Föderation zusammengeschlossen, die in Erkenntnis der Zeit den Anschluß an tzie UGT suchte. Wir haben den Verband al» moralischen Alliierten angeschloffen, wenn ich so sägen tzarf, Oder die Katholiken de» Baskenlandes: Sie stechen fest an unserer Seite, da ihnen die Revolution die Befreiung von der Vormundschaft eine» fernen Zentralstaates gebracht hat. Wohin man blickt,' immer fester wird da» Bündnis aller gegen den Faschismus." And nun können wir an die Beantwortung der Frage gehen; Was wird«ach dem Krieg?— Genosse Sksk lehnt sich in seinen Stuhl zurück.»Es ist absolut sicher", sägt er,»daß der Faschismus nicht siegen wird." »Wer aber wird siegen?.", und gedankenvoll noch einmal: „Was wird nach dem Kriege kommen?" Ohne Zweifel sei die Reaktion des Bolles auf den blutigen Überfall de» Faschismus anfänglich weiter gegangen als es dem Bündnis aller Antifaschisten entsprochen hätte. In diesen: Zusammenhang müßte auf das kürzlich erschienene Dekret über Kollektivikterung hingewiesen werden, in dein etwa zugunsten der liberalen Bourgeoisie, die am Staatsstreich de» Faschismus nicht beteiligt war, die Entschädigung-Pflicht im Falle der Enteignung ihres Besitzes ausgesprochen wurde. Wie denn Überhaupt da» ganze Gesetz und die ganze Tendenz der Politik den Stempel trage, die selbständigen Schritte der Arbeiterschaft zu regulieren. Was wird?— Konkret läßt es sich nicht sagen.»Aber ich will dariiber sprechen, wa» wir, die freien. Gewerkschaften, planen." 'HHWüWül’ 7?~ 7 »Wir wollen ein demokrati- scheSRegime. Man verstehe un» recht: Natürlich nicht eine solche parlamentarische Demokratie, die dem Faschismus auf» neue die Möglichkeit gäbe, sein Haupt zu erheben. In unserem demokratischen Spanien wird der Faschismus auSgespielt haben. Eine Bewegung, die den schrecklichen Bürgerkrieg entfesselt hat, die ganz Europa mit hineinzüreißen versuchte, darf sich nicht weiter unter dem Deckmantel de» Gesetzes breitmachen. Wir werden ihr jede ökonomische Bast» nehmen."\ Da» ist da» Programm der AGT, es ist auch bar Programm der Partei, Plue, ist. Niemand von uns verzichtet darauf, für sein Ädealregime zu
Finsterbusch verlor den Kopf. Da» Zimmer tanzte vor seinen Blicken» die Figuren auf den Tapeten wurden lebendig und zogen Grimassen, die Sessel, auf die er sich sehen wollte, wichen unter ihm, der Tisch bog sich vor Gelächter, als, er sich aufstvhen wollte, die Decke sank nieder mit tosendem Lachen und begrub ihn.' Er faßte mit krampfigem Griff in Uvettes Haar, er ritz ihre» Kopf hoch, ganz nahe an sich, sie kreischte auf. »Wer hat das behauptet? Renn mir den Namen. Ich werde den Schuft zur Verantwortung ziehen. Bier Jahre war ich im Feld, und das ist der Dank. Wer war e»?" „Der Rumpler. Ich hab ihn gestern getroffen. Ich hab ihm alle» erzählt wer dich. Er hat sich den Bauch gehalten vor Lachen.", Nun schwieg Finsteübüsch. Er ließ Nvett» los, sie lief zum Spiegel, sie starrte ihr Bitt» an» sie kramte nach einem Kamm.. Rumpler war der Kommandant seiner Kompanie. Rumpler hatte er mit Schnaps und Zigaretten bestochen, daß er immer ihn, schickte, wenn eine Ngchricht an den Stab zu überbringen war. Rumpler hatte ihm einen Tritt gegeben al» er ging, und Ihm nachgerufen: Bleiben Sie gleich hinten, au» Ihnen wird nie ein Soldat. Rumpler hatte ihn auSgelacht, als er ihn eine» Tage» bat, ihn doch für die Tapferkeit-Medaille einzugeben; man kam nicht gern mit nackter Brust rwch Hause, wenn die Kameraden auf ihre Auszeichnungen wiesen. Sie, ausgerechnet Sie, wollen die TäpferkeitSmovaille? Wenn wir eineAuSzeich» nung für erfolgreiche Drückebergerei, hätten,.dann wären Sie der erste, der sie bekäme. And gerade Rumpler mußte der gvette über den Weg häufen. Run war er ihr ausgeliefert. Run bekenn sie Ihren Pelz. „Komm her. yvette", rief er. »Was willst du von.mir?" „Komm her."'’ „Wenn du dich nochmals so benimmst Priit vorher—" .(Fortsetzung folgte