Seite 2 Freitag, zg. Jänner 1037 Rr.SA In den ersten Jahren des Bestehens unseres Staates zu wenig gekümmert haben. Das war nicht schlechter Wille.. Die schwere Zett rollte tät­lich neue Probleme auf, man lebte politisch Von der Hand in den Mund, die nationalen Fragen der historischen Länder beherrschten dal gesamte Denken und Fühlen, dann kamen die ungeheuren Entfernungen so blieben die Deutschen der Slowakei im großen ganzen sich selbst überlassen. Kümmerten sich die deutschen Parteien zu wenig«im ihre slowakischen Deutsche », so erst recht nicht der Staat. Zwar erhielten diese auto­matisch die Minderheitenrechte der tschechoslowa­kischen Demokratie und taten damit einen gewal­tigen Schritt vorwärts, aber sie blieben doch im Schatten. Man legt« amtlich die deutschen Orts­namen einsprachig slowakisch fest, kümmerte sich nicht um die mehr als dreitzigprozentige Minder­heit in Preßburg und gestattete nur Bratislava , macht« aus dem reindeutschen Johannesberg«in Piargy, aus Wagendrüsiel ein BondriSel, aus Metzenselfen«in McdZev und wenn jemand mit dem deutschen Ort-namen adressiert, riskiert er, daß sein Brief nicht ankommt, wie es von dem Entgegenkommen der Gchalteicheamten abhängt, ob ihm auf die deutsche Ortsbezeichnung hin eine Fahrkarte ausgefolgt wird. Unterscheidet sich schon in dieser Beziehung dl« Regelung von jener in den historischen Län­dern zuungunsten der slowakischen Deutschen , tvurde dieser Unterschied noch dadurch verstärkt, daß in den ehemals ungarischen Ländern die ungarischen Gesetze zum allergrößten Teil erhal­ten blieben, was eine erhebliche Verringerung der staatsbürgerlichen Rechte gegenüber den histori­schen Ländern bedeutet. So herrscht beispielsweise in der ganzen Slowakei derNotar ", vergleich­bar den Gemeindesekretären, die. jetzt für die historischen Länder propagiert werden. Man kann nicht sagen, daß sich die Behörden bei Verhandlungen mit den slowakischen Deutschen unfreundlich einstcllen, im Gegenteil, man wird meist echeblich mehr Konztlianz feststellen können als man in der Regel in den historischen Ländern antrifft. Bis zur Erkenntnis jedoch, daß die Frage der Deutschen in der Slowakei «ine Angelegenheit von grjjßter staatspolitischer Bedeutung ist, ist noch ein großer Schritt. Bis zum heutigen Läge ist es nicht gelungen, im Preßburger Sender, von bloßen Nachrichten abgesehen, eine deutsch « Sendung durchzusetzen. Wer in der Slowakei deutsch « Sendungen hören will, schaltet, wenn er ein« deutsche Sendung aus Brünn oder Mähr. Ostrau nicht erreichen kann, Wien , BreSlau oder Budapest «in. Denn Budapest wendet sich immer wieder in deutscher Sprache an dieverlorenen" Deutschen in der Slowakei . Selbst bei antirevisionistischen Kund­gebungen wird der deutsche und der ungarische Redner vom Preßburger RuNdfuNk; von den anderen slowakischen Sendern gar nicht zu reden, boykottiert, als ob es nicht gerade aus agitato­rischen Gründen auf die MindertzeitSredner an­käme. So verbohrt kann nationaler Chauvinis­mus. fein! Deutsche Schulen sind eröffnet worden, doch sie sind vielfach äußerst unbefriedigend. So besitzt die Slowakei nicht«ine einzige öffentliche deutsche Bürgerschule, was vorhanden ist, besteht nur als Anhang an eine slowakische, wobei dann oft der Fäll«Intritt, daß mehr deutsche als slowakische BüvgerschuMaffen vorhanden sind. Die Kinder müßen Schulen besuchen, in denen nicht eine ein­zige deutsch « Aufschrift geduldet wird, deren deut­scher Lehrkörper mit dem slowakischen Direktor in schwerem Konflikt lebt, wodurch natürlich der Unterricht leidet und schließlich jedes Kind vom ersten Schultage an die Vorstellung erhält, daß «S nur«in Aschenbrödel sei» "-Zu all dem kommt, daß bei vielfach gleichen Preisen hier die Löhne viel niedriger sind all in den historischen Ländern,-die Arbeitslosigkeit'kei­nesfalls ein geringere» Problem dadstellt und der häufige Mißbrauch der Politik im Kampfe um den Arbeitsplatz um so verheerender wirkt. In der Kremnitzer Sprachinsel bekommt kein Arbeiter in einem Privatbetrieb mehr all XL 2.20 Stunden­lohn uiw selbst in den staatlichen Gruben werden nur XL 2.80 für die Stunde bezahlt. Wenn Hen­ lein hier Erfolge hat, ist es nackte Verzweiflung, die verhungernde Menschen in das Netz der Dema­gogen treibt. Die Bedeutung der ganzen Frage sieht man heul« auch im Lager der staatspolitisch denkenden Tschechen durchaus ein. Die«Lidovi Noviny" haben sich erst, vor kurzem sehr ausführlich mit diesen Zusammenhängen beschäftigt und darge­stellt, wie die deutschbürgerlichen Parteien der i Slowakei dem AktlviSmuS untreu geworden, wie di« Sekretär«, mit fliegenden Fahnen zu Henlein Übergeläufen sind und heute eiti bürgerlich akti­vistisches Lager in der Slowakei nicht mehr besteht. Wa» dieLwovt Noviny'.' nicht schreiben,-'ist, daß die deutsche Sozialdemokratie, die schon bei den letzten Wahlen hier einen Stimmengewinn buchen konnte, al» einzige aktivistische Partei bemüht ist, ihre Organisationen auszubauen und zum Ge­genangriff gegen die nationalistische Pest über­zugehen. Zusammenfasiend läßt sich sagen, daß eine einseitige Staatspolitik e» nirgend» leichter al» in der Slowakei hätte, die Deutschen , die in jedem Falle nationale Minderheit sind, von dem Wert der Tschechoslowakischen Republik für ihre natio- nale Existenz zu überzeugen. Bei den Verhand­lungen der Vertreter der deutschen Koalitions­parteien mit. dem Ministerpräsidenten über ihre gemeinsamen nationalen Forderungen wird auch das Deutschtum der Slowakei entsprechet Be- i rücksichtigung finden müßen. Waiite» für Vandervelde Ins Kabinett? Prüf fei.(Havaö.) Zum Nachfolger Ban- tzerveltze» im Gesundheitsministerium wird wahr- scheinlich Arthur Want er», der Direkter de« Peuple ", ernannt werden. WauterS war früher Senator und wurde bei den letzten ParlamentS- wahlen zum Deputierten gewählt. ES scheint, daß e» auch noch zu weiteren Aenderunge» inner­halb der belgischen Regierung kommen wird. So« im Braunhemd Leckerbissen für katholische Brücker bauer* Paris. Der Berliner Korrespondent de» HavaS-Büro» teilt mit, da die nationalsozialisti­sche Verwaltung von Anhalt die Grundsätze de» Religionsunterrichte» an de» Schule» festgesetzt, und da» amtliche und administrative Verhält, nt» de» Nationalsozialismus zum Christentum definiert bat. In der Anordnung heißt e» im wesentlichen r Die für den Nationalsozialismus begeisterte Jugend hat sich vom Christentum entfernt. Der Nalionalftztaltst kann jedoch nicht ohne Religion sein. Daher ist e» notwendig, daß der- Religionsunterricht die Netereinstimmung de» Nationalsozialismus mit dem Christentum zeige. Diese beiden Ideenwelten schöpfe» in gleicher Weise au» Gott ihre sittliche Kraft. Die ganze Gesetzgebung der Nationalsozialisten ist der Aus­druck der ewige« göttlichen Ordnung. Die Religion wird picht in Dogmen begründet sei«. Da» Alte Testament , da» der typische Ausdruck de» jüdischen Geiste» ist, wird nur nach geschickt auögewählte» Auszügen gelehrt werden. Im Zentrum de» Neuen Testa­ ment » wird Jesu »Der Held ohne Furcht" sein, der unerschütterlich gegen den jüdi­sch e n Geist kämpf t. Daher ist Christ»» nicht Jude vom raßischen Standpunkt au». Der KatechiSmuS wird von der Kirche gelehrt werden. Die Pwlmen und Kirchengesänge werden inter » prettert werden könne« und sie werde« nur In dem Falle unterrichtet werden, wenn sie im Einklang mit dem nationalsozialistische» Geiste sind, Die Schule wird niemand verlaßen, ohne eine feste Ueterzeugung gewonnen zu haben. I» Moskau. (Taß.) Nach Beendigung der Ver­nehmung aller Angeklagten hörte da» Gericht die Sachverständigengutachten über die Havarien, Und Eplösionen, die sich infolge der Schädlings» und DiversionStätigkelt der Angeklagten ereignet hat­ten, an. Die Sachverständigen stellten fest, daß alle Havarien und Explosionen infolge böswilli­gen Vorsätze» eintraten, London . Ministerpräsident Baldwin legte dem Unterhaut am Mittwoch«inen Gesetzentwurf vor, welcher die Frage der Regentschaft für den Fall regelt/ daß der Herrscher bei der Thron­besteigung da» 18. Lebensjahr noch nicht erreicht hac oder wegen Krankheit seine Herrschirrechte nicht au»« üben kann. Da» Unterhaus hat den Entwurf in erster Lesung genehmigt. Haag.(Reuter.) Der holländische Vizeadmiral de Graäff. hat die ihm angebotene Würde eine» Hohen Kommißarl für Danzig abgelehnt. Blätterstimmen zi den Ausgleishsverhandlungen Dar Interesse der gesamten Oeffentlichkeit an den Verhandlungen HodjaS mit den deutschen Regierungsparteien ist groß. Die tschechische Presse sttmmt fast zur Gänze zu, die»Zeit" reagiert sehr sauer durch die kommentarlos« Wie­dergabe des amtlichen Berichte». Die DeutscheLandp»st"'schreibtu.a.: «Bei der Verwirklichung der deutschen For­derungen sind, wie die Dinge heute liegen, die Tschechen sicherlich die Gebenden, aber wenn man den Worten Hodjja» richtig folgt, so ist die» doch nur scheinbar der Fall, denä die ruhig« Entwick­lung de» Staates und seine-innere Sicherheit, die durch eine vernünftige und gerechte Lösung de» deutschen Problem» beziehungsweise der Minder- hkitenprobleme bewirkt werden soll, ist in dem Maße in erster Linie ein Interesse der Tschechen . In dem sich die Tschechen als da» erste Staatsvolk betrachten." In der christllchsozkalen»Deutschen Presse" lesen wir: »Zu vorzeitigem Jubel besteht also kein An­laß. Vielleicht werden in den kommenden Ver­handlungen noch manche kritische Stunden kom­men, die da» verstSndtgung»werk gefährden könn­ten, aber da» e i n e ist sicher: E» gibt keinen andern Weg, deutsche Forderungen durchzu­setzen, al» den, der gestern von den deutschen Re- aierunaSvarteien eingeschlagen wurde. Ein gün­stiges Zeichen'für die Zukunft'ist die'Tatfache dir- Zusammenarbeit der deutschen ReaierungSparteien in nationalpolitischen Fragen. Mögen auch tief­gehende programmatische Unterschiede di« heutigen deutschen RegierungSvarteien in vielen Dingen trennen in der Forderung nach Lösung der nationalen Fragen sind sie sich einig. ES ist hier' ein starker politischer Will«, der auf tschechischer Seit« unbedingt gewertet werden muß, wenn da» Bekenntnis zur Demokratie ehrlich ge­meint ist." Di««Närodnk Lksth" bemerken trüb­sinnig: »Werden in der gleichen feierlichen Weise die Forderungen der Tschechen und Slowaken Ver­handelt werden?" Di«.NärovniPoltttka" schreibt u-a.; »Den deutschen Regierungsparteien geht e» nicht nur um die Lösung administrativer Fragen, sondern sie wollen in die nationalen und politischen Fragen tiefer eingreifen." »Närobni Osvobozeni" bemerkt: «Wir halten e» für eine bedeutsame Bürg­schaft für den Erfolg der weiteren Verhandlungen, daß das Gespräch HodZas mit den deutschen Re» glerung»uartei«n tn einerAtmosvhäreherz« l i ch e r A u f r i ch t I g k e i t eröffnet wurde. Die deutschen Unterhändler verbargen nach der Audienz nicht die besten Eindrücke, die sie durch die Art de« Empfanges durch Dr. Hodii'a gewannen. Sie wer­teten insbesondere den würdigen Verlauf der ge­samten innerpolitisch so außerordentlich bedeut­samen Verhandlungen und di« Gewichtigkeit der offiziellen Erklärung de» Premier». Teilnehmer an den Verhandlungen, mit welchen wir Ge­legenheit hatten zu svrechen, sind überzeugt, daß gut und würdig ein Weg beschritten wurde, der zur Anerkennung der realen und gerechten For­derungen unserer deutschen Mitbürger und zu einer neuen Stärkung unsere» gemeinsamen Vater­landes führen wird." Der Präsident der Republik empfing am Donner-tag den Korrespondenten derTime»". Peter Fl«,gri ng.^SHann fuhr d^Präsident­in da» Atelier'de» Professors Kafkä^wd"er die Detail» des Siefanik-Denkmal», da»'für Preß­ burg bestimmt ist, sowie da» für das Befreiungs- mal in Zijjkov bestimmten Zijka-Denkmals be­sichtigte. Eisenbahnminister Rudolf vechynii, der Stellvertreter de» Vorsitzenden der Regierung, ist am 1L. Jänner an einer leichten Lungenentzün­dung und eitrigem Bronchialkatarrh erkrankt. Gegenwärtig befindet er sich in Rekonvaleszenz, welche er in der Tatra verbringt. Während der Dauer der Rekonvaleszenz empfängt der Minister keine Besuche und erledigt kein« Korrespondenz. Im Amte wird er durch den Minister für sozial« Fürsorge Jng. I. N e L a S vertreten. Da« Kaffeehaus in der Seitengasse Roman von Fritz Rotonfold 70 Die Gäste haben dich gern, Billy, Finster­busch wird sich hüten, dich zu entlassen." Die Avette kommandiert, nur die Avette." Nun klammerte er sich an einen Gedanken, der ihm seine Lage noch schwärzer- erscheinen ließ al» sie war. Nun niuß ich um ihn kämpfen, dachte Carola, aber sie wußte bereits, daß e» ver­geblich war. -Ich werde mit meinem Vater sprechen", sagte sie.Mein Vater hat Verbindungen in allen Kreisen, er wird sein Möglichste» tun." Carola wenn du selbst daran glaubtest, daß er«Uva» erreichen könnte, hättest du doch längst mit ihm gesprochen." Sie schwieg. Er lief wieder durch das Zim­mer, dann legte er sich auf da» Sofa, neben sie. Sein Kopf lag auf ihrer Brust, sie fühlte das Blut in seinen Schläfen pochen. Sie neigte sich über ihn und küßte ihn auf die geschloffenen Augen. Er sprach nicht mehr, sein Atem ging langsamer, nach einer Weile war er eingeschlafen. Sie schob seinen Kopf auf da» Kissen, zog den Schlüssel au» der Tasche, nahm den Revolver au» der Lade, barg ihn in ihrem Handtäschchen. Sie beugte sich nochmals über ihn,«r schlief fest, er­schöpft, traumlo». Leise öffnet« sie die Tür, leise schloß sie die Tür hinter sich. Allein tastete sie sich durch den Schnee nach Haus«. Er war vier Uhr, als sie ihr Zimmer betrat. Am nächste« Morgen ging Billy zu Drexler. IV. Da» Hau » glich jenen Mietskasernen, die In den Achtzigerjahren reihenweise erbaut worden waren; seine Fassade war geMichgrau, um die Fenster wanden sich phantastische Stukkaturen, der Balkon der Hausherrenwohnung im ersten Stockwerk wurde von zwei nackten Frauengestal­ten getragen. Rechts Mg der Laden eines Flei­schers, daneben eine Blumenhandlung, links de» Hausflurs hatte ein kleiner Kürschner sein Ge­schäft. Der Fleischer war der erste gewesen, der das Zeichen auf dem Rock getragen hatte; ihm folgt« der Hausherr, dann der Kürschner und schließlich der Verkäufer au» dem Blumenladen; die Besitzerin war eine alte Frau, di« mit diesen Dingen nichts zu schaffen haben wollte. Im Hoftrakt de» Hauses standen vier Räume leer. Über deren Fenster noch au» den Zeiten des früheren Mieter» ein FirmenschildRangger& Co., Südfrüchtenhandlung" lief. Da» Schild hatte man an der alten Stelle belaßen, in den Zimmern aber hingen die Fahnen mit dem Zei­chen, standen die Schränk« mit den Mitglieder- verzeichniffen, lag da» Propaqandamaterial; in den Kellerräumen, die der Firma gehört hatten, lagerten die Waffen. Wer die Geschäftslokalt» täten der Südfrüchtenfirma Rangger u. Co. be­trat, kam in ein hell getünchte», mit dunkelbrau­nen Äüromöbeln eingerichtete» Zimmer, tn dem drei Stenotypistinnen eifrigst auf ihren Schreib­maschinen klapperten. In dem zweiten Raum saßen acht bi» zehn Männer in Uniform und spielten Karten; die Revolvergurte und die Kap­pen hingen an den Kleiderständern. 2m dritten standen zwei groß« Schreibtische und verschlossene Schränke. Sm vierten amtierte Hegeberg, Hin­ter thm hing riesengroß da» Bild eines Mannet,' der die Pose Napoleon » mit dem Blick eine» Ju­ lius Cäsar » vereinigen wollte, jedoch eher an einen Heiratsschwindler erinnerte denn an«in kriegerische» Genie. Unter dem Bild breitete sich eine Landkarte au», die mit bunten Fähnchen besteckt war; sie bezeichneten die Ortsgruppen. Rechts und link» bedeckten Fahnen die Mauer, breitströmende Farben, das Zeichen grell und zackig in der Mitte. Ich bin unbedingt dafür, daß Sie vor­läufig Ihre Stelle im Taft Finsterbusch behal­ten", sagte Hegeberg.TS würde auffallen, wenn Sie freiwillig auf Ihren Posten verzich­teten, keine Einnähmrquelle nachweisen könnten und dennoch mehr Geld ausgäben al» bisher. Sie können gar nicht genug vorsichtig sein. Wir sind von Feinden umstellt. Die Preße hetzt gegen un». Die Behörden schicken un» Spitzel auf den Hals. Wenn wir nicht Freund« In allen Dienst­stellen hätten, die un» rechtzeitig warnen, wäre unsre Arbeit vielleicht ganz unmöglich." Hegeberg zündete die erloschene Pfeife wie­der an. Sie werden auch keine Uniform tragen und kein Abzeichen anstecken", fuhr er fort.-Ihre Zugehörigkeit zu unsrer Bewegung muß im In­teresse der Sache geheim gehalten Iverden. Sie werden viel mit Drexler zusammen, sein, e» würde vor allem Drexler in eine ungeheure Ge­fahr bringen, wenn sein Begleiter unser Ab­zeichen trüge.". Watz habe Ich zu tun?" fragte Billy.' Sie werden in unsrem photographischen Laboratorium arbeiten", erwiderte Hegeberg. Im vorderen Trakt de» Häuft» haben wir auf den Namen einer Kanzleikraft ein Zimmer ge­mietet. Sie stellen sich dem- Hautwart unter diesem Namen vor. StefiNden tn dem Zimmer, wa» Sie brauchen werden. Drexler wird Ihnen die belichteten Filme geben, Sie werden sie ent­wickeln und da» Negativ sowie die Kopien, deren Anzahl jeweils von mir bestimmt wird, zu.mei­nen Händen abliefern. Sie.bürgey mir mit ihrem Kopf dafür,/daß außer Drexlet und mir niemand von der Existenz/de» Laboratoriums- erfährt oder jemals ein« der Aufnahmen In di« Hand bekommt, Der geringste Verdacht kann, un» in» Zuchthaus und Drexler vor die Gewehr« bringen." Ich stehe für Billy ein", sagte Drexler. Er weiß, was auf dem' Spiele steht und wird sich keine Unvorsichtigkeit zuschulden kommen lassen." Tie melden sich, sobald Sie mich aufsuchen, bei dem Personal unter einem Namen, den ich Ihnen noch angeben werdet Wenn Sie hier an­rufen, nennen Sie niemals den eignen Name«.- Das Telephon wird zeitweise Überwacht, Sie verlangen am Telephon Nur de« Chef. Mein Name'darf nicht fallen. Und Sie sprechen aus­schließlich von Bananen, Feigen und Orangen,- Ich werde einen Schlüssel ausarbeiten, wir wer-, den für jede» wichtige Wort eine Deckbezeichnung wählen. Das Honorar geht Ihnen an jedem Monatsersten von einer privaten Stelle zu. Der Absendername wird fingiert sein; Sie vernich­ten die Abschnitte der Postanweisungen sofort," Hegeberg klopfte die Äsche au»-seiner Pfeife In die Schale. Er sah nur auf diese Schale, als er sagte:' - /.Für Versäumnisse' oder Fehler gibt e» keine Entschuldigung. Sollten Sie unserer Be­wegung durch«in voreilige» Wort, durch eine unvorsichtige Bemerkung fchckieN,-mit oder ohne Willen- mit oder ohne Absicht, werden wir Sie zu finden wissen. Ich habe volle» Vertrauen zu Ihnen, aber e» ist meine Pflicht,, offen zu Ihnen zu fein,"'-%'-'iM.wpis Die Unterredung war beendet/.-Hegeberg stand hinter seinem Schreibtisch, dft Pfeift im Mund. Er reichte Billy nicht die Hand, er grüßt« mit einem leichten; schnellen Nicken;- 'sDu wirst Carola erzählen,^daß du' weiter studierst Md am Tage in ber UniverWtSbibkio« thek arbeitest", sagte Drexler.Sie darf deinen Verdacht schöpfen.' Nimm dich auch vor Städt- lein in acht. Gegno ist zwar bei un», aber er ist ein.Schwätzer,' du darfst ihn auf. keinen Fall merken laßen, daß du mit un» zu tun hast,'... (Fortsetzung folgt)/