Seite 2

-

Dienstag, 2. Feber 1937

Mr. 28

in einem zu größeren Teil landwirtschaftlichen welche da mittätig sind, mehr Verständnis ent- zweifelte, brave Menschen handelt, vom Geist merksam, daß der Krieg in der Geschichte der Mensch­Bezirk zu wohnen, so glaubt man vielfach die gegenbringen, denn wären diese Männer nicht Masarykscher Sumanität erfüllt heit immer wiederkehren wird. Arbeiter von Erdweis im Bezirke Wittingau gewesen, hätte es zu ernsten Ereignissen kommen sein. Mögen die Verantwortlichen nicht vers Es wird keinen Krieg geben", bemerkte Doktor fönnen ein trauriges Liedchen davon singen fönnen. Wir werden in den Kommissionen den gessen, daß ein Staat seine Verteidiger nicht im Sobza, wenn wir alle so denken und handeln wer daß diese Arbeitslosen irgendwie von selbst ihr Stampf weiterführen, aber die Behörden in Prag Sunger und Elend verkommen lassen darf, daß den, als ob der Krieg dauernd drohen würde. In Dasein fristen bzw. von der guten Luft leben und in der Provinz müssen sich umstellen. Auch die Demokratie mit Verständnis dem Augenblick, da wir diese Gefahr vergessen, wird fönnen. So wurde von den Delegierten ein fürch dieser Zweig der Verwaltung muß, gerade weil helfen muß, folt sie start und under Krieg zu einer unmittelbaren Gefahr." terliches Bild des Elends der Arbeitslosen ents es sich um jahrelang arbettslose, hungernde, ver- überwindlich sein! rollt und zugleich eine Schilderung des geringen Verständnisses gegeben, das einzelne lokale Bes hörden gegenüber den unschuldigen Opfern der Srise an den Tag legen.

Leider gibt es aber auch Zentralbehörden, welche eine soziale Einsichtslosigkeit beweisen, die geradezu zum Himmel schreit. Zu diesen gehört in erster Linie das Finanzministerium, welches vor einiger Zeit ein Memorandum über die Arbeitslosenfürsorge herausgegeben hat, das ihm nicht zur Ehre gereicht. Mag dafür auch nicht Minister Kalfus die volle Verantwortung tragen, da die Schrift vor seinem Amtsantritt ausgear beitet wurde, so milssen die Verfasser doch in das Licht der Kritik gestellt werden. Die Herren las von keinem anderen Gebanten leiten, als recht viel

sind ihnen fremd. Mit Mecht hat ein Delegierter unserer Konferenz gesagt, daß viel mehr als an der Ernährungsaktion erspart werden wird, für Gefängnisse werde ausgegeben werden. Wenn das Finanzministerium glaubt, daß mit Rücksicht auf den Nüdgang der Bahl der Arbeitslosen die Auf­wendungen für die Ernährungshilfe zu groß sind, vergißt es, daß die Arbeitslosen zu Beginn der Strife einige Ersparnisse gehabt haben mögen, jest aber infolge jahrelanger Arbeitslosigkeit nicht

haben, törperlich geschwächt sind, keine ordents lichen Kleider und Wäsche am Leibe haben. Nach der überflüssigen Fleißaufgabe des Ministeriums soll ein jüngerer Mensch nur dann etwas bekoms men, wenn er nicht in gemeinsamem Haushalt mit Eltern und Geschwistern lebt, ansonsten soll er auf die Gnabe anderer angewiesen sein. Wenn jemand im zurückliegenden Jahr 2080 ver­dient hat, scheidet er aus, weil er sich da wahr=

Die englische Demokratie ist das Muster

Interview Dr. Hodžas für die., Morning Post"

Unabhängigkelt Oesterreichs

Schließlich gab Dr. Hodža seinem Glauben Aus­druck, daß die Demokratie Europas Bestand haben werde. Jedes Regierungssystem, sagte Dr. Hodža, ist der Ausdrud einer besonderen Mentalität und der geschichtlichen Entwicklung der Nation. Drei. große Dittaturen in Europa sind das Ergebnis bes fonderer Situationen, in denen sich Rußland , Deutschland und Italien während des Weltkrieges und nach dem Kriege befanden. Die Demokratie wird sich erhalten, solange sie diszipliniert bleibt, er­flärte Dr. Hodža, und setzte fort:

,, Die englische Demokratie ist bas Mustereiner folden frei übernommenen dif& i- politische Hindernisse. Westeuropa als Ganzes sollte Iinierten Demokratie. Sie ist das demo­sich dessen bewußt werden, daß Donau- Mitteleuropa fatische Ideal in Frankreich, der Schweiz, den Staa. mit seinen 70 Millionen Einwohnern einer der entsten Nordeuropas und auch in der Tschechoslowakei. scheidenden Faktoren des europäischen Friedens, der Ein ähnliches Syftem kann sich in Jugoslawien und

Minderheitenfrage wird durch garantiertes fair play gelöst Die Demokratie 1st stabil für den Frieden unerläßlich Prag. Das Tsch. P.-B. stellt den Blättern den authentischen Text der Unterredung des Vorsitzenden der Regierung Dr. Hodža mit dem Mitteleuropa Korrespondenten des Londoner Konservativen Blattes licht wurde, zur Verfügung. Wir entnehmen dem Interview folgende wichtige Ausführungen:

" Der Vorsitzende der tschechoslowakischen Regie­rung Dr. Milan Hodža diskutierte mit mir awei Stunden über die politischen Probleme von heute. Ich begann mit einem Hinweis auf die samstägige Rede des Reichskanzlers Hitler.

Es wäre ein Fehler", bemerkte Dr. Hodža, Sitlers Versprechen, daß es keine Ueberraschungen mehr geben werbe, aukeradit zu laſſen. Sitler hat

nationalen Handels ist. Wenn die kürzliche Erklä­rung des Ministers Eden über die englische Politik in bezug auf Mitteleuropa die ständige Grundlage der westeuropäischen Politik werden wird, dann ist es gut. Dieſe Politit muß konstruktiver, intensive: und systematischer sein."

-

disziplinierten Freiheit ist das Beste. Es kann kein weifel darüber bestehen, daß dieser Geist der Demokratie in Europa aufrecht bleiben wird."

Delbos Delbos antwortet:

-

Das die Tschechoslowakische Republik anbe Keine Lösung ohne Rußland kein Frelbrief für Mitteleu: opa langt", fette Dr. Hobža fort, ist es uns schon im letzten Jahre gelungen, unsere wirtschaftlichen, In Chataurong hat der französische Außen­finanziellen und moralischen Sträfte- bon ber minister von Delbos die Enthüllung eines Armee gar nicht zu sprechen. so zu organisieren, weber der Tschechoslowakischen Republik noch Ru­ mäniens Erwähnung getan. Ich glaube, daß beide daß fie fich weiter als konfolibierter Staat entwideln Kriegerdenkmals benüßt, um Hitler zu ant­Länder dieses Unterlassen so auslegen werden, daß fann. Die Tschechoslowakei ist ein Land, deffen worten. demokratische Mitte genügend start Delbos stellt sich vor allem auf den Stand­Gitler die Möglichkeit einer Verständigung nicht zu präjubisieren wünscht. Ich hoffe aber, daß es iſt. um fowohl fa fch i ftifche als auch bolfchepunkt, daß es ohne Rußland keine Lösung gebe, teine weitere Propaganda ber bol. iftische Einflüffe immer erfolgreich da man ein 200- Millionenvolt, das den Frieden fchewistische Flugpläge in der Tiche. abzulehnen, insoferne fie überhaupt zur Gel- brauche und wünsche und dessen Regierung sich choslowakei geben wird. fel beftehen, daft die Tschechoslowakei, die einer der zur Mitarbeit erbötig gemacht hat, nicht aus­wichtigsten Brennpunkte der Demokratie und der schließen dürfe. Weiter aber hat Delbos auch Bibilisation iit, vollkommen geeignet ist, ihre Rolle aufs schärfste betont, daß Frankreich nicht daran bei der Aufrechterhaltung des europäischen Friebens denke, seine Freunde zn opfern. Es werde keinen Angriff auf irgendeinen Staat dulden, für dessen Sicherheit Frankreich die. Garantie über­nommen und seine Unterschrift gegeben habe. Es werde keinen Vertrag mit Deutschland schließen, der gegen irgendeinen dritten Staat gerichtet sei.

-

Ich stellte dann an Dr. Hodža die Frage, ob er die verbreitete Ansicht teile, daß der Krieg in den nächsten fünf Monaten unausweichlich sei und was zur Verminderung der Gefahr getan werden könnte. damit die Tschechoslowakei, wie viele befürchten,

tung kommen würden. Es kann deshalb kein Zwei­

zu spielen."

Ich legte dann dem Ministerpräsidenten die Frage vor, weshalb die Tschechoslowakei den deut bilateralen Baft abgelehnt hat.

Wenn Hitler an die Tschechoslowakei gedacht scheinlich ein solches Kapital erspart hat, daß er hat, als er von deutschen Minderheiten ien. von dessen Zinsen bis an sein seliges Ende leben feits der Grenzen fprach", fuhr Dr. Hodža fort. fo fann. Wenn in einer Familie auch nur ein ein- fann ich antworten, daß unser Staat auf der ziger Unterstüßungsbezieher lebt, dann bekommen Grundlage feiner Souveränität und feiner Verfaf­die anderen nichts und wenn es ein Dußend fung die Minderheitenprobleme- wie bies die letz­Menschen wären. Alle, die jünger als 18 und ten Maßnahmen meiner Regierung zeigen 111 älter als 60 Jahre sind, sollen mit einem ber Formbes zu garantierenden fairchen Vorschlag vom Jahre 1984 betreffend einen Jederstrich aus der Ernährungsaktion hinausges play für alle Bürger deutscher Bunge Dr. Hodža erklärte: Deutschland hat uns for­worfen werden. Hol sie der Teufel- denken sich 13 ft." Man interpretiert die Rede Delbos' all­mal einen derartigen Paft nicht angeboten die Verfasser der Denkschrift. Wir können uns Was die Tschechoslowakei betrifft, so hat unser Land gemein als eine nenerliche Garantie- Er­auf eine ausführliche Stritit dieses Machwerks an Abkommen in breiterem Rahmen der europäischen klärung für die Tschechoslowak e i. dieser Stelle nicht einlassen, nur das eine möch Politif den Vorzug gegeben." In der englischen Presse hebt vor allem ten wir noch aus dem Born der Weisheit des Wie alle mitteleuropäischen Staatsmänner Sunday Expreß" hervor, daß Hitler angen­Finanzministeriums schöpfen: Es wird vorgeschla­zögerte auch Dr. Hodža, sich über die Möglichkeit scheinlich die Tschechoslowakei bedrohe. Das Tsch. gent, bie Namen aller unterſtüßten öffentlich nicht der Schauplaß des Kriegsausbruches were seine öfterreichische site oftonte berbinti an.. bemerkt dazu, daß die Wendung Hitlers, auschlagen. Warum fällt es dem Miniſterium Ich bin dessen sicher, daß die Gefahr wesents Tschechoslowakei verbindlich zu in welcher er von der Minderheitenfrage spricht ,. nicht ein, die Veröffentlichung etwa jener vorzu- lich vermindert werden kann", antwortete Dr. Hodža. äußern. schlagen, denen man Steuern nachläßt und ab- Ich gebe zu, daß die Tschechoslowakei der exponier­die C. S. N. nicht berühre, da diese sich nie Ich fragte Dr. Hodža: Glauben Sie, daß die schreibt oder jener, die Subventionen für alles teste Nachbar Deutschlands ist, und ihre Stellung Erweiterung des deutschen Einflusses in Desterreich geweigert habe, das Problem international zu mögliche erhalten. Gerade daraus geht die anti- im Herzen Europas hat besondere Konsequenzen verhindert werden oder als unausweichliche histori- crörtern. Vielleicht habe Hitler Deutschland ge­sosiale Geistigkeit gewisser Kreise hervor, die man den europäischen Frieben. Was die Tschechoslowa- iche Entwicklung und schließlich als Stabilisations- meint, das ja auch nationale Minderheiten be­daher öffentlich anprangern muß. tische Republit berührt, berührt auch Donau- Mitteis faftum aufgenommen werden soll? fiße. europa als Ganzes. Ich möchte aber gerne betonen, ,, Sie dürfen nicht vergeffen", antwortete Dok­daß die Interessen aller sechs Donauftaaten ver tor Hobža, daß der deutsche Einfluß in Desterreich Tschechoslowakci, Desterreichs, Ungarns, Jugofa- teine neue Sache ist und daß er nicht unweigerlich im wiens, Bulgariens und Rumäniens und deren Nachbarn Deutschland und Italien mit den Inter­effen der großen westlichen Demokratien eben auf Grund der konstruktiven Politik im Donaubecken har monisiert werden können. Was Mitteleuropa anbe langt, so gelangen wir langsam zu einem wirtschaft­lichen Einvernehmen und dadurch beseitigen wir viele

Mit einer solchen Einstellung führen die fozialdemokratischen Vertreter in den Sozialkom­missionen im Interesse der Arbeitslosen einen herolschen Kampf, wofür sie noch vielfach als die Schuldigen an einer derart einsichtslosen Haltung der Behörden hingestellt werden. Sie sind gerade au die Buffer geworden, an denen die Not und die Verzweiflung hungriger Menschen mit dem Staatsapparat zusammenstoßen. Die Behörden sollten den fleißigen und opferbereiten Menschen,

Das Kaffeehaus in der Seitengasse

Roman von Fritz Rosenfeld

-

-

HELTERSON

Anschluß feinen Höhepunkt findet. Meiner Ansicht nach ift es eine unerläßliche Bedingung für den europäischen Frieden, daß der an a bhängige Status Defterreichs in fei­ner jetzigen Form gewahrt bleibe."

Ich machte Dr. Hodža auf die kürzliche Erklä­rung Mussolinis im Völtischen Beobachter" auf­

lister wie hunderttausend andre, der nichts mit seinen freien Stunden anzufangen wußte.

,, Nun muß Städtlein wieder seine Ruhe haben", sagte Gerleitner. Kommen Sie in mein Zimmer hinüber, Carola."

" Ich hab gelogen, so gut ich konnte", er klärte Carola, ich sagte ihm, es sei alles in Ord­nung in seinem Laden."

Städtlein. Ich bin schon seit Wochen hinter der Tür gestanden, wenn sie vorübergingen, mit ihren Revolvern und Schlagringen, ihren Totschlägern und Stöden. Ich wollte immer auf die Straß hinausgehen, mich vor sie hinstellen, und so laut schreien, bis sie mich hörten: Daß sie Lumpen seien, Mörderpack, verwerflicher als die Plattens brüder, die nachts einen Fußgänger überfallen und ausrauben. Ich wollte ihnen alle Schimpfivorte ,, Es wird auch alles in Ordnung sein, bis er an den Kopf werfen, die es nur gibt, damit sie wieder gesund ist", antwortete Gerleitner. Wir ihre Totschläger erheben und auf mich einhauen. werden den Laden renovieren lassen. Ich hab schon " Nichts". brüllte Gerleitner, gar nichts. Ihnen tann ich es sagen, Carola, Sie sind ein mit der Polizei gesprochen. Ich bekomme heute Und sie werden uns alle erschlagen, weil das Bufluges Mädel und werden mich verstehen. Ich die Schlüssel. Die Beweisaufnahme ist vorbei, fammenschlagen ihre einzige Weisheit ist." hab eine große Todessehnsucht gehabt in all den die Täter finden sie ja doch nicht aus dem Haufen Monaten. Es wäre ein ganz unzulänglicher Bros heraus."

78

Er holte eine abgeblätterte Bigarre aus der Tasche, zerbrach vier, fünf Streichhölzer, ehe sic brannte.

Mittelmeier saß stumm da, er tat, als lese er seine Beitung. Burger blätterte in einem illu­strierten Blatt, Billy sah in die Noten.

" Darf man ihn besuchen?" fragte Carola. " In ein paar Tagen", sagte Gerleitner. Ich fürchte, er weiß gar nicht, wie es um ihn steht. Er hat gleich das Bewußtsein verloren, beim ersten Stich. Wenn er erfahren wird, daß sei Laden zertrümmert ist, seine Bücher zerfetzt, seine Eristens vernichtet, wird er uns wohl unter den Händen bleiben. Wir müssen ihn belügen, Cas rola, so gut wir können."

*

test gegen die Barbarei gewesen, dieses Scien" Das kostet doch eine Menge Geld, Gerleit eines einzelnen alten Mannes auf der Straße; ner. Wer soll denn das Geld auftreiben?" mich jedoch hätte es befreit, und alles wäre für" Ich werde es vorstreden. Mein Geld liegt mich vorüber gewesen. So wie mir muß den im Kasten und verfault. Ich habs nicht für die Menschen im Mittelalter zumute gewesen sein. Marion und ihresgleichen zusammengetrapt. Eines wenn sie den Untergang der Welt erivarteten. Es Tages nimmt sie mir es ja doch weg. Wenn ist ja ein Untergang, Carola, was sie den Auf- Städtlein wieder auf dem Damm ist, in ein paar bruch) nennen, ist nur ein Zusammenbruch. Nun Monaten, tönnen wir ihm ja sagen, was geschehen haben sie mir sogar das bißchen Rufen erspart, si: ist. Wir werden schon einig werden, Stadtleir sind zu mir gekommen und haben mich zwischen und ich." meinen Büchern niedergeschlagen. Was ist aus den Büchern geworden, Carola?"

" Der Laden ist gesperrt, Herr Städtlein; Sie werden alles in Ordnung finden, sobald Sie wieder nach Hause kommen."

Er saß in dem weißen, drehbaren Stuhl, vor dem Tisch, auf dem das aufgeschlagene Jour­nalbuch lag. Er hatte Marion erivähnt, und von feiner Beziehung zu ihr gesprochen, als wäre es selbstverständlich, daß Carola und alle andren sie tannten. Nun sah er in das Buch und tribelte Beichen hinter einen Namen.

Maginot- Linie gut ausgebaut

Paris. Kriegsminister Daladier er­flärte Sonntag abends in Montreux, daß der franzöfifche Festungsgürtel gut ausgebaut ist and allen Angriffen standhalten kann. Frankreich sei nicht nur dem Frieden ergeben, sondern ebenso auch der Freiheit und lasse nicht zu, daß es irgendwer antaste. Die Franzofen feien eine große und stolze Nation und werden es bleiben.

genießt bei seinen Kollegen und beim Personal. Sobald ich aber den andren Nod anziehe, bin ich fein Professor mehr, sondern nur noch der Herr Gerleitner, der irgendwo eine Kleine Wohnung hat, in der eine Marion auf ihn wartet, und der abends in das Café Finsterbusch geht, um sich mit den Herren Mittelmeier und Genno an einen Tisch zu setzen. Ich hätte eine Frau haben müssen, Ca­rola, und ein Zuhause. Ich hätte das alles auch gehabt, wenn meine Eltern eine andre Ehe geführt hätten. Das Vorbild, das ich in meiner Jugend vor mir hatte, reizte nicht zur Nachahmung, Carola".

-

Nun muß ich gehen um halb drei muß ich wieder im Geschäft sein". Und ich sollte um halb drei zu Hause sein Auf Wiedersehen am Abend, Carola". " Auf Wiedersehen, Gerleitner".

-

Dregler zog eine kleine Rolle aus der Tasche, drückte sie Billy unter dem Tisch in die Hand.

" Gib die Kopien morgen Mittag Hegeberg, er braucht sie dringend", sagte er. Ich gehe heute nicht mit dir nach Hause, ich hab noch eine Wer­abredung". Auf dem Parkett drehte sich die Täns erin, mit glibernden Ketten behängt, einen flat­ternden Fächer in der Hand, einen hohen Namm im Haar. Trug sie diese Tracht, bieß das gelbrot beleuchtete Gewirr aus Sprüngen, Drehungen und einem bleiernen, mastenhaften Lächeln An­dalusischer Tang".

Städtlein Tag in dem weiten, weißen Gaal. Gerleitner fam, zum erstenmal sah Carola fein Kopf war verbunden, Bandagen liefen über Gerleitner im weißen Aerztelleid, atvei Schive­die Brust, das linke Auge, das der Verband frei stern folgten ihm, fie nannten ihn Professor und Sie sind ein guter Kerl, Gerleitner", sagte Billy sezte sich an das Fenster eines kleinen ließ, starrte seit Stunden zur Dede empor. befolgten jeden seiner Winte. Hier war das ja Carola". Ich hab Sie immer für einen Brumm- Cafés, das der" Bajadere" gegenüberlag. Das Ich bin es, Carola, Herr Städtlein. Ken- selbstverständlich, aber Carola tam es sonderbar bären gehalten und einen Byniter. Nichts war Auto Dreglers stand vor der Tür des Nachtlotals. nen Sie mich nicht mehr?" bor; im Café hätte man Gerleitner eher für einen Ihnen heilig, und nichts war Ihnen recht." lim halb zwei erschien er mit der Tänzerin, fie Es ist lieb von Ihnen, daß Sie kommen. heruntergekommenen Agenten gehalten. Gr Das liegt am Kleid, Carola. Das Kleid bing an seinem Arm, sie seßte sich neben ihn, das Garola", fagte er gang langfam. Sie haben brauchte bie weißen Wände und weißen Petten, macht den Unterschieb etten en beden et auto furrte davon. Sie wird ihm bas Gelb ab­die weißen Kleider der Schwestern, er brauchte leitners aus. Solange ich diesen weißen Stittel nehmen, das Segeberg thm gibt, dachte Billy; Her: den Geruch von Aether und Karbol, um ganz e trage, bin ich der Professor, der Mensch, der eine schade um den Jungen, er sollte flug genug ſein, felbst zu sein; in dem Augenblick, in dem er das Aufgabe hat, der sich seines Könnens und seiner um diese Frau zu durchschauen. fagte Spital verließ, war er nur noch ein fleiner Phi- Kraft bewußt ist, der sogar ein bißchen Achtung ( Fortfehung folgt)

mich ja schön augerichtet, nicht wahr?"

" Das schaut nur so schlimm aus, Eigentlich hab ich es ja tollen".

Städtlein."

-