Mr. 32
Samstag, 6. Feber 1937
[ entfielen in den letzten zehn Jahren durchschnitts lich mehr als 85 Prozent des Wertes der auf dem Weltmarkt umgesezten Tegtilmaschinen. Das wichtigste Land für die Versorgung des Weltmarktes ist Großbritannien , das einen Teil von 85 bis 38 Prozent hat. Es folgen dann Deutsch land , und in größerem Abstande die Vereinigten Staaten und die Schweiz . Bemerkenswert ist,
Der tschechoslowakische Außenhandel mit den ausnahmslos höher als im Jahr 1934, währenb. daß seit 1984 auch Sowjetrußland Textilmaschi füdosteuropäischen Staaten hat sich in den legten die Ausfuhr nicht diese gleiche einheitliche Ent- nen zur Ausfuhr bringt und 1985 mit einem Andrei Jahren, im ganzen gesehen, in aufsteigen widlung zu verzeichnen hat. Es betrug die ticheteiligt war. Die Tschechoslowakei stellte in dem teil von 1.6 Prozent an der Weltausfuhr beder Richtung entvidelt. Die tschechoslowakischechoslowakische Einfuhr aus diesen Staaten liegt im Jahre 1986| gleichen Jahre einen Anteil von 0.8 Prozent.
Einfuhr aus
Ausfuhr nach
in Millionen Kronen
1986 1985 358.4 307.8
1984
325.0
•
143.3
138.8
128.8
362.5
199.8
•
1986 1985 1934 716.5 754.5 770.1 157.8 189.8 158.7 429.8 818.2 258.9
280.0
185.7
380.0
888.8
.
271.0
.
. 42.9
70.7
28.5
68.7
91.7
23.7
55.1 51.7
31.4
63.6 51.8
Die Umstellung der Welthan. belsflotte von der Sohlenfeue rung auf Delfeuerung und Motors antrieb hat in den letzten Jahren weitere Fortschritte gemacht, wie aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich ist.
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22.000 Körner Roggen wiegen toh
0.68 kg, geröstet 0.56 kg und nach einem besonderen Verfahren
zu Perola umgewandelt, reichen sie gerade für ein halbes Kilo. Es steckt also die volle Kraft von 22.000 großen, gesunden Körnern in einem halben Kilo Perola.
Am stärksten ist die Bunahme der tschechos| gleichszeit um 109 Millionen Kč gestiegen. Nach flowakischen Einfuhr aus Numänien. Im Ver- Desterreich hat die Ausfuhr eine rückläufige Entgleich au 1984 ift fie 1936 um beinahe 100 Bro- widlung genommen. Auch die Ausfuhr nach Bulzent höher. Annähernd in gleich günstiger Weise garien und Griechenland weist nach einer sprunghat sich auch die Einfuhr aus Jugoslawien ent- haften Erhöhung im Jahre 1935 im vorigen widelt, doch ist hier gegenüber 1935 wieder ein Jahre wieder einen Rückschlag auf. leichter Rüdschlag zu verzeichnen. Dagegen hat fich die Ausfuhr der Tschechoslowakei nach Jugos flavien ganz außerordentlich gebessert. Für fast 170 Millionen Kč wurden 1936 mehr Waren nach Jugoslawien ausgeführt als 1984. Nach Rumänien ist die Ausfuhr in derselben Vers
um die Arbeitszeit in der graphischen und chemischen Industrie
Paris . Donnerstag trat in Genf unter bem Vorsize des tschechoslowakischen Fürsorgeministers Ing. Nečas der Verwaltungsausschuß des Internationalen Arbeitsamtes zusammen. Der Ver
Am erfreulichsten an dieser Uebersicht ist, daß fie zeigt, daß die Handelsbeziehungen mit den beiden Bundesstaaten der Meinen Entente eine fortschreitende Intensivierung erfahren, die gleichzeitig eine Festigung und einen Ausbau des politischen Bündnisses der drei Staaten bewirkt.
Weltwirtschaftliche Kurzberichte
1926
Stohlen Del feuerung feuerung
Motor fchiffe
Zahl der Schiffe
in ber mechanisch angetriebenen
Welt- Tonnage
1914
30.886
96.6
2.9
0.5
82.615
65.6
29.8
5.1
82.718
59.2
29.3
11.5
80.997
52.8
80.8
16.9
80.979
51.1
31.2
17.7
49.9
80.9
1930 1934
nissen der in Genf im Dezember des Vorjahres erfolgten Tagung der graphischen und chemischen Industrie.
Die Richtlinien" angenommen: Demokratie, Gewissensfreiheit, Landesverteidigung, Wiederaufbau!
( J. J.) Die Sozialdemokratische Partei der Schweiz hielt am 31. Jänner in Bürich einen außerordentlichen Parteitag ab, dessen Aufgabe es war, über die Stellung der Partei zu den sogenannten Richtlinien" zu entscheiden.
19.2
Die Geschäftsleitung der Partei, deren Sib nach dem letzten Parteitag von Bern nach Zürich berlegt wurde, wird in der gegenwärtigen Bujammenfegung mit Nationalrat Hans Dp recht als Parteipräsidenten bestätigt. Nur Genosse Dottor lö ti, bisher Vizepräsident, legt mit Rücksicht auf seine starte Inanspruchnahine als Stadtpräfibent( Bürgermeister) von Zürich sein Mandat aurüd; er wird durch Arnold( Zürich ) erjeßt. als neuer Parteiſefretär wird einstimmig Dot tor Stoder( Davos ) gewählt, der sein Amt sogleich antritt.
Auslant
1935 1986 30.923 während also 1914 die ganze Welthandelsflotte bis auf einen Kleinen Rest durch Kohlenfeuerung ( ie) Warum sind Radek und Sokols angetrieben wurde, trifft das im Jahre 1986 nur noch für knapp die Hälfte der Schiffe au. Bis nitoff begnadigt worden, während zum Jahre 1935 hat sich die Delfeuerung start Biatatoff, Serebrjakoff und Muraloff erschossen ausgebreitet. aber es scheint, daß der Entwicklung wurden? Wenn man verschiedene, nicht nachzus durch den Motorantrieb günstigere Chancen ge- prüfende Vermutungen beiseite läßt, so ergibt sich geben sind. Wurden 1926 bereits 29.3 Prozent folgendes: Von den 17 im zweiten Prozeß ange= der Welttonage mit Delfeuerung angetrieben und lagten Personen waren nur fünf politische Pernur 5.1 Prozent durch Motor, so hat sich bis zum sönlichkeiten, eben Radet, Sokolnikoff, Viatakoff, Die Weltausfuhr von Textil- Jahre 1936 die Delfeuerung nur noch um 1.6 Serebrjakoff und Muraloff. Dabei gehören die maschinen wird in der Hauptsache von Groß- Prozent vermehrt, während es im gleichen Jahre drei Hingerichteten, nämlich Piataloff. Serebrjaund der Schweiz bestritten. Auf die vier Länder demnach 14.1 Prozent beträgt. britannien, Deutschland , den Bereinigten Staaten 19.2 Prozent Motorschiffe gab, die Steigerung foff und Muraloff, unmittelbar zur alten leninschen Garde. Es sind alte Revolutionäre, die sowohl in der illegalen Bewegung, als wäh= rend des Bürgerkrieges sich groñe Verdienste er worben haben. Muraloff hat im November 1917 die bolschewikischen Truppen in Mosiau befehligt und vier Tage lang gegen die Anhänger von Kerensti gefämpft. Serebrjakoff ist seit der Pra ger Konferenz der illegalen Bolschewiti im Jahre 1912 Lenin persönlich bekannt, der Serebrjaloff bereits im Jahre 1920 zum Mitglied des Polbüro, also zum höchsten Parteiamt, wählen läßt. Damals hat Stalin überhaupt feine Rolle in der Partei gespielt. Pjataloff gehörte gleichfalls zur unmittelbaren Umgebung von Lenin . Dagegen ist der begnadigte Sokolnikoff, mit seinem richtigen Namen Brilliant, überhaupt fein alter Bolschewvik, sondern tatsächlich vom Hause aus ein Troßfist, der sich allerdings von seinem Lehrer längst losgesagt hat. Irgendwelche Verdienste aus der illegalen Epoche oder aus der Periode des Bürgerkrieges hat Sofolnikoff nicht aufzuweisen. Schließlich sind auch die Beziehungen Radeks zum teitags bestätigen eine Entwicklung, die in der loie geweſen. ingerichtet wurden also die Der Verlauf und die Beschlüsse dieses Bar- russischen Bolschewismus in der Vorkriegszeit mur Schweizer Partei unter dem Druck der Krise und alten und verbienstvollen Bolicheder drohenden Nachbarschaft faschistischer Länder wist en- Leninisten, während die Außenin den letzten Jahren zugleich mit einem zunch- feiter und" Troßlisten" Gnade fanden. Das menden Einfluß der Schweizer Gewerkschafts - milde Urteil gegen Radek- Sokolnikoff ist wahrbewegung sichtbar geworden war. Ihren deutlich scheinlich darauf zurückzuführen, daß die beiden sten Ausdruck findet sie in der geänderten Hals große Verbindungen in den ausländischen diplo tung der Partei zur Frage der Landesverteidi matischen und finanziellen Kreisen batten. Sotolgung. Erst auf dem Parteitag von Luzern 1935 nitoff war ja einige Zeit Botschafter in London . wurde nach heftigem Ringen das frühere Bros to er gute Beziehungen zu dem englischen Großgramm abgeändert und eine zustimmende Hal- bürgertum angeknüpft hat. Es ist außerdent an= tung zur Landesverteidigung festgelegt, jedoch zunehmen, daß man Radet zur Inszenierung der unter der Bedingung, daß sie in den Händen einer fünftigen Prozesse braucht. „ antitapitalistischen Volksmehrheit" liegen müsse. ſehr kleiner Mehrheit die Zustimmung zu den vonblatt mit der weitaus höchsten Verbreitung, die jeAuf dem Parteitag von Zürich 1986 wurde mit tärkrediten abgelehnt; trotzdem stimmte die über- mals ein sozialiſtiſches Blatt erreicht hat, ist ein gegenwärtigen Regierung verlangten MiliDer Parteivorstand der Schweizer Sozial- wiegende Mehrheit der Fraktion im Parlament Wechsel in der redaktionellen Leitung eingetreten. demotratie hatte in seiner Sigung vom 12. und dafür. Nunmehr ist die Zustimmung zur Landes- Chefredakteur Stephenson ist in den Ruhestand ge= 18. Dezember 1986 über die Richtlinien" bera- berteidigung in eine unbedingte und grundsäßgangen und sein Nachfolger ist Francis Williams, Bank von Frankreich Gold anzukaufen. Die Goldsten und sich mit allen gegen fünf Stimmen, bei bie neue Orientierung der Partei nunmehr ihre der bisher den Wirtschaftsteil der Zeitung leitete Busammenarbeit mit nichtproletarischen Organi- und einer der angesehenſten engliſchen Journaliſten
Im Laufe der Debatte brachte der Vertreter des französischen Allgewerkschaftlichen Arbeitsverbandes Jouhaug Vorbehalte hinsichtlich des Standpunktes vor, welchen die Vertreter der fran zösischen Arbeitgeber, welche bei dieser Tagung nur eine beratende Stimme als Experten haben follten, eingenommen haben. Jouhaug beschuldigte Die Richtlinien" sind ein Attionssie geradezu der, Sabotage", weil sie es naments programm, das vom Schweizerischen Gewert lich abgelehnt hatten, sich an der internationalen schaftsbund gemeinsam mit einigen anderen Aussprache über das blommen betreffend die demokratischen Organisationen verschiedener Bar vierzigstündige Arbeitszeit zu beteiligen. Der teirichtung vertreten wird.( Die beiben großen Vertreter der dänischen Arbeitgeber Dersted pro- bürgerlichen Barteien, die Katholisch Konserbas testierte gegen diese Behauptung Jouhaur und tiven und die Freifinnigen, haben den Beitritt au legte den gemeinsamen Standpunkt des inter den Richtlinien" abgelehnt.) Die den Richts nationalen Arbeitgeberverbandes bar. Er erklärte, linien" beitretenden Organisationen bekennen sich: der Demotratie unter Ablehnung jeder Bindung oder Zusammenarbeit mit irgend einer antidemokratischen Organisation oder Bewegung; 2. zur positiven Einstellung zur militärischen, wirtschaftlichen und geistigen& a n-
wenn sich die übrigen Mitglieder des Wertvaliungsausschusses des Internationalen Arbeitsamtes der Ansicht Jouhaur anschließen sollten, die Arbeitgeber sich gezwungen sehen würden, die gesamte Frage ihrer Teilnahme an den Arbeiten des Internationalen Arbeitsamtes von Anfang an
grundsäßlich in Erwägung zu ziehen.
Der Delegierte der belgischen Arbeiter, Mertens, schloß sich der Ansicht Jouhaug an.
Drei Milliarden Francs in den Ausgleichs. fonds. Der letzte Wochenausweis der Bant von Frankreich verzeichnet eine Abnahme der Gold
vorräte um 3 Milliarden Francs. Dieser Betrag wurde nach dem amtlichen Bericht auf das Konto des Stabilisierungswährungsfonds gemäß dem Währungsgesetz vom 1. Ottober 1986 übertra gen, welches die Regierung ermächtigt, bei der
vorräte betragen 57.858 Millionen France. Die Dedung des Papiergeldumlaufes durch Gold ist von 57.42 Prozent auf 54.67 Prozent gesunten. Der russische Außenhandel. Nach dem amt lichen Bericht betrug der Außenhandel der Sowjetunion im Jahre 1936 2712 Millionen Rubel, das ist um 46 Millionen mehr als im Jahre 1935. Im vergangenen Jahr betrug die Ausfuhr 1850 Millionen Rubel und die Einfuhr 1353 Millionen Rubel. Industrieprodukte wurden 75.1 und landwirtschaftliche Produkte 24 Prozent egportiert.
Große türkische Aufträge nach England. Bwischen der türkischen Regierung und englischen Firmen der Stahl- und Maschinenindustrie murs den die Verhandlungen betreffend die Vergebung von Aufträgen im Betrage von cirta drei Millionen Pfund Sterling beendet, welche an acht Firs men verteilt werden, die sich an der Durchführung des atveiten türkischen Fünfjahrplanes der öffent lichen Arbeiten beteiligen. Wenn die Verhandlungen, die noch im Ruge find, und die Bergebung von weiteren Aufträgen betreffen, zu einem pofitiven Ergebnis führen, werden Arbeiten im Betrage von weiteren fünf Millionen Pfund Sterling bergeben werden.
Der amerikanische Schifferstreit beendet. Das Enpe des Schiffsarbelterstreits an der westlichen Süfte wurde gleichzeitig für alle Streifausschüsse angeordnet.. Die Streifenden erhielten den Auf trag. die Arbeit heute morgen wieder aufzunehmen. Der Streit hat 98 Tage gedauert.
1. zur vorbehaltlosen Anerkennung
besverteidigung;
8. zur Achtung ber religiösen Ueberzeugung
4. zur Verpflichtung auf ein gemeinsames Programm fürden wirtschaftli hen Wiederaufbau und für die Lösung der foaialen Probleme im Sinne sozialer Gerechtigkeit und gegenseitiger Solidarität.
Forderungen auf dem Gebiete der Kultur- und Dieses Programm enthält im einzelnen Staatspolitit, Wirtschaftspolitik, Kredit und Währungspolitik, Finanzpolitit, Sozialpolitit.
1
einigen Enthaltungen, für sie ausgesprochen. Dies geschah in der Form einer programmatischen Resolution, die insbesondere drei Punkte hervorhob: 1. das unbedingte Bekenntnis zur Demokratie und die Ablehnung jeder Zusammenarbeit mit Organisationen, die nicht auf dem Boden der Demokratie stehen( als solche gelten die Kommu nisten); 2. die grundfäßliche Anerkennung der militärischen Landesverteidigung von der Partei abgelehnt worden war- verbun ben mit der Ablehnung jebes Mißbrauchs der Armee in der inneren Bolitik und mit der Fors derung nach der Verstaatlichung der Rüstungs industrie; 3. das Verlangen nach wirtschaftlichem Wiederaufbau.
-
die früher
Auf dem Parteitag, der mehr als 500 Dele gierte bereinigte, erstattete namens der Mehrheit des Parteivorstandes Bringolf( Schaffhaufen) das Referat über die Richtlinien".
Als Bertreter der Minderheit des Parteis vorstandes beantragte Graber( La Chaux- deFonda) die Ablehnung der Erklärung für die Landesverteidigung. Gewalt sei die Verneinung des Rechts; man fönne dem Militarismus nicht beipflichten, ohne den verhängnisvollen Nationa tismus zu fördern. Je mehr man der Armee Mits tel bewilligt, desto mehr werde sie diese gerade gegen die Arbeiterklasse gebrauchen.
Bei der Abstimmung wurde der dem Bar teitag als Antrag vorgelegte. Beschluß des Barteivorstandes, der die Zustimmung zu den Richts linien" ausspricht, mit 370 gegen 72 Stimmen angenommen
der
liche umgewandelt worden; zugleich ermöglicht
fationen.
Im ,, Daily Herald", dem Londoner Arbeiter
ist.( bn.)