Mr. 34
Dienstag, 9. Feber 1937
Volkswirtschaft und Sozialpolitik
Gefahr für Nixdorf
Verlegung der Spinnerel Klazar nach Brünn
Vor einigen Monaten richtete die Firma Nazar A.-G. an die Arbeiter ihrer Spinnerei in Nigdorf die Frage, wer im Frühjahr 1987 mit nach Brünn übersiedeln wolle. Die Union der Tertilarbeiter erhob daraufhin bei den zuständi= gen Stellen sofort Einspruch gegen die beabsich tigte Verlegung des Betriebs, so wie sie bereits im Jahre 1985, als die Firma die Verlegung durchführen wollte und zu diesem Zwede um die Bewilligung zur Stillegung des Nigdorfer Betriebs ansuchte, alles aufbot, um diesen Schlag von den Arbeitern abzuwenden. Die Union hat seinerzeit ihren Antrag auf Ablehnung des Stilllegungsgesuchs ausführlich begründet und dacauf hingewiesen, daß der Betrieb rentabel arbeitet, von einem Verlust nicht gesprochen werden fann und im Gegenteil noch eine Besserung erwartet werden darf. Seit diesen Verhandlungen ruhte die Angelegenheit bis zu der jetzigen plöblichen Ankündigung.
stand ist noch für längere Zeit gesichert, um so mehr, als damit gerechnet wird, daß die schwierige Frage der Rohstoffversorgung doch eine be= friedigende Lösung finden wird. Der Bedarf an Häuten tann nur schwer gedeckt werden, wes
wegen sich die Lederindustrie gegen die Ausfuhr on Häuten und Fellen aus der Tschechoslowakei
ivehrt.
Kohle und Kotsexport aus dem Ostran
mittels fein, obwohl den Anregern dieses Plans flar fein muß, daß die Kartoffelproduzenten in folge der günstigen Ernte wesentlich bessere Heks tarerträge haben und daher auch ein etwas niedrigerer Preis gerechtfertigt ist. Ein Früh Karwiner Revier. Im Jänner zeigte sich die Fortfartoffelmonopol birgt aber auch die Gefahr eines segung der aufsteigenden Linie, welche in den lezallgemeinen Kartoffelmonopols in sich, die Gesten Monaten zu beobachten war. Insbesondere fahr also, daß die Preise dieses wichtigen Nah- stieg, im Vergleich zum Vorjahr, die Ausfuhr rungsmittels überhaupt hinaufgeschraubt wer- nach Italien , Polen und Ungarn , neu tamen als ben. Aus diesen Gründen ist der jest anscheinend Abnehmer Schweden , Norivegen und die Schweiz wieder aufgetauchte Plan der Monopolisierung hinzu. Es wurden insgesamt 7783 Waggons für den Export verladen, um 1945 oder ein Drittel auf das entschiedenste abzulehnen. mehr als im Jänner 1935.
Finanzminister Dr. Kalfus über die Finanzlage der Tschechoslowakel
Die japanische Gewerkschaftsbewegung
( JGB) Dan neuesten Angaben zufolge gibt es in Japan 5,9 Millionen Industriearbeiter. Die Bahl der Gewerkschaften aller Richtungen beträgt 950 mit insgesamt ca. 400.000 Mitgliedern.
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Paris . Der Temps " veröffentlicht eine Erklärung, die ihm Finanzminister Dr. Kalfus über die Finanzlage und die finanziellen Murphy, erklärte, daß fast alle strittigen Fragen Aussichten der Tschechoslowakei übermittelt hat. bereits beigelegt sind, doch wird zwecks definitiver Eingangs gab Finanzminister Dr. Kalfus, geLösung entschieden werden müssen, ob das Syn Die Zentrale der freien Gewerkschaften, die ditat der Arbeiterschaft der Autoindustrie das einstützt auf statistische Belege, eine Darlegung über die Währungslage der Tschechoslowakei und über nach Jahren innerer Unsicherheit heute als fest- gige Organ ist, das zu Verhandlungen im Namen Auf die Eingabe der Union der Textilarbei- die Umstände, unter denen die Tschechoslowakei gefügte Spißenorganisation betrachtet werden der Angestellten qualifiziert ist. Die General ter langte im November vom Ministerium für im Feber 1984 und im September des vergan- fann, führt den Namen Nihon Rodo Kumiai Motors- Direktion hat erklärt, daß sie diese Gesoziale Fürsorge eine Mitteilung ein, wonach die genen Jahres die Devalvation der Krone durch- Kaiai. Sie umfaßt 263.914 Mitglieder, d. h. 65 werkschaftsorganisation für Verhandlungen in Erhebungen dieses Ministeriums ergeben haben, geführt hat. Sodann spricht der Minister über die Prozent der organisierten Arbeiter. Es sind ihr Angelegenheit der Mitglieder dieses Syndikates daß die Firma tatsächlich einen Neubau in Organisierung des Kredites, über die tschechoslo- 9 Organisationen angeschlossen: der japanische anerkennen, daß sie sich jedoch das Recht vorzubeBrünn aufführt, daß aber ein Ansuchen auf wattsche öffentliche Schuld, über die vorjährige Seeleuteverband mit 104.000 Mitgliedern, die halten beabsichtige, außerdem auch mit anderen Grund der Regierungsverordnung 134/83 nicht Innenanleihe, über die Staatseinkünfte und All- Japanische Gewerkschaftsföderation( Ben Gruppen der Arbeiterschaft zu verhandeln. eingelangt ist. Das Handelsministerium hielt eine ausgaben und über die Auslandsschulden der Nihon Rodo Sodomei) mit 94.926 Mitgliedern, Antwort bisher überhaupt nicht für notwendig. Tschechoslowakei . Zum Schlusse heißt es: Die der Verband der Hafenarbeiter( 16.488 Mitglie Der neuerlich eingebrachte Einspruch der Tschechoslowakei ist heute der einzige Staat in der), der Verband der Schiffsoffiziere der Han Union der Textilarbeiter führt, an, daß durch die Mitteleuropa , der voll und regelmäßig seinen delsmarine( 13.086 Mitglieder), der Verband Verlegung, die sich auf feinen triftigen Grund Schuldenverpflichtungen gegenüber den auslän- der Eisen- und Stahlarbeiter( 12.500 Mitglie stüßen kann, mehr als hundert Arbeiter, mit An- dischen Gläubigern nachgekommen ist. Die Trans- der); der Allgemeine japanische Arbeiterverband Schuschniggs Sorgen spiegeln sich allgemach gehörigen 250 Personen, dauernd um ihre Ar- fers wurden niemals unterbrochen. Außerdem( Nihon Rodo Soremmei) mit 6068 Mitgliedern, auch in unserer heimischen Katholikenpresse. So beitspläße und Eristenzgrundlage lommen wür muß bemerkt werden, daß die Tschechoslowakei die Organiſation der Arbeiter der elektriſchen lesen wir in der Sonntagsausgabe der Deutschen den. Es wird weiter ausgeführt, daß weder aus dem Ausland, hauptsächlich den mitteleuropäischen Kraftwerke von Tokio ( 2450 Mitglieder), die Presse " in einem Artikel über Desterreich u. a.: betriebstechnischen noch aus Ersparungsgründen Staaten, erhebliche Kredite gewährt hat, und Porzellan- und Neramarbeiter( 3500 Mitglieder) eine Notwendigkeit für die Verlegung besteht und zwar weit höhere Beträge, als ihre eigenen und der Verband der Arbeiter in staatlichen Un daß der finanzielle Stand und die Beschäftigung Schuldverpflichtungen betragen. Heute ist es der ternehmen( 10.590 Mitglieder). der Firma laut Bericht an die Generalversamms Tschechoslowakei dank ihrer Gesamtpolitik gelunIn neuester Zeit ist es zur Gründung einer Tung nicht ungünstig sind. Auch für die Gemeinde gen, dank den gesunden Finanzen eine gesunde Landeszentrale der sogenannten patriotischen, d. Nigdorf und den Bezirk Schluckenau wäre die Wirtschaftslage zu erlangen. Die Tschechoslowa h. nationalistischen, Gewerkschaften, gekommen. Stillegung des Betriebs eine schwere Schädigung. fei kann ihre nationale Berteidigung unter den Dieser Spikenorganisation sind 14 OrganisatioEs ist notwendig, daß die zuständigen Mi- besten Bedingungen sichern, und sogar die Binnen mit ca. 80.000 Mitgliedern angeschlossen. Die nisterien dem rücksichtslosen Vorgehen der Firma, sen und den Amortisationsdienst dieser außer größte dieser Organisationen zählt 29.958 Mitwelche auch die gesetzlichen Vorschriften einfach ordentlichen Ausgaben ins ordentliche Budget glieder( Nihon Rodo Kumiai Sorengo); bei den unbeachtet gelassen hat, schnell und energisch einverleiben. Kurz, die Tschechoslowakei sehnt sich übrigen handelt es sich um fleinere Verbände. einen Riegel vorschieben und dadurch die Nig - danach, durch ihre Finanzordnung die Stellung Außer diesen beiden Hauptrichtungen gibt es dorfer Arbeiter vor neuen schweren Schaden aufrechtzuerhalten, die es ihr ermöglichen würde, noch eine Reihe von selbständigen Einzelorganisabewahren. sich zu entfalten und gleichzeitig zur wirtschafts tionen mit insgesamt mehr als 50.000 Mitglie inlichen Entfaltung und Besserung der Wirtschaft
"
Die wirkliche Gefahr für diesen Kurs kommt benn heute auch nicht von dieser Seite, sondern vielmehr von den durch die Wirtschaftskrise radifalisierten und teilweise bolschewisierten Arbeitermassen. Die Arbeitslosigkeit wächst und die Preise steigen."
Das christliche Regime, das von der Deutschen Presse" so begeistert begrüßt und leidenschaftlich verteidigt wurde, hat also Desterreich alles andere denn Heil und Segen gebracht.
Agrarler verlangen wieder in Europa mitzuhelfen.) may berth, Dieſe Verbände haben die verſchiedensten, bet, find Stabet, Cokolnikow, Arnold und Stroilon
ein Frühkartoffel- Monopol Das Landwirtschaftsministerium soll, wie einige Blätter melden, den Entwurf einer Monopolorganisation für den Auftauf und Verkauf der Frühtartoffeln ausgearbeitet und einigen Ministerien vorgelegt haben. In der Konsumgenosfenschaft" nimmt Gen. Preibisch dazu Stellung und erinnert daran, daß mit dieser Forderung die Agrarier bereits im Vorjahr tamen, daß sie aber an dem Widerstand der Konsumentenvertreter scheiterten. Der Bwved des Monopols fann fein anderer als die Verteuerung dieses Nahrungs
Gemälde in Moll
Von O. Barling
dieser Organisationen( tommus
nistisch) ist vor allem illegal tätig. Es gibt eine fauer Bentralgefängnis nach Nartschynat in SibiDer tschechoslowakische Strumpf erobert die anarcho- syndikalistische Organisation mit 2300 rien verschickt worden, um in den dortigen BergwerWelt. Die Ausfuhr von Kunstseidenstrümpfen be- Mitgliedern, die links stehende und für eine fen Zwangsarbeit zu leisten. trug 1986 42.2 Millionen Kč gegen 24.5 Mil Boltsfront eintretende Nihon Nodo Kumiai Zen- Shanghai. Die chinesische Agentur Central lionen Kč im Jahre 1985. Seidenstrümpfe wur- tofu Syogilai mit ca. 15.000 Mitgliedern, brei News bringt die Meldung, daß die Truppen des Geden für 7.1 Millionen Kč exportiert. 1985 tamen Organisationen, die mehr oder weniger neutral nerals Janhutſchen und die ehemalige Armee für 2.7 millionen Kč zur Ausfuhr und 1984 gar find, und eine nationalistische Organisation der Tschangsueliang3 Siangfu zu räumen beginnen. Genur für 0.8 Millionen Kč. Flottenarsenalarbeiter mit 39.000 Mitgliedern. neral Janhutschen ließ den Obersten Sumintschiu, Bedeutende Exportaufträge für die Leberden Urheber der Revolte, zu welcher es am Dienstag industrie. Die tschechoslowakischen Spezial- Leder- Die Gewerkschaftsfrage im Detroiter Streif. in Sianfu tam, hinrichten. fabriken berzeichnen gegenwärtig einen guten Die Verhandlungen zur Liquidierung des Streits Auftragsbestand aus zahlreichen europäischen und beim General Motor- Konzern wurden bis Monüberseeischen Ländern. Der gute Beschäftigungs- tag unterbrochen. Der Gouverneur von Michigan ,
suchte, ihre frühere Stellung einzunehmen, wieder| Bild und betrachtete es kritisch: der Anfang war rüdte rüdte Fred Anderson an ihrem Kopf her gut!
Belgrad.( Avala.) Der türkische Außenminister Muschdi Aras ist heute um 7.40 Uhr mit dem Simplon- Expreß nach Antara abgereist.
son und ließ den Pinsel sinken, bis auf ein paar Kleinigkeiten, zu denen ist Sie aber nicht brauche, um, wie ein Bahnarzt. Dann sette er sich vor seine Nach getaner Arbeit war Anderson bedeutend bin ich fertig." Doris stand auf und betrachtete Staffelei und zeichnete mit groben Kohlestrichen liebenswürdiger, er tniff nicht mehr ein Auge zu, das Portrait es war wirklich ein Kunstwerk. Professor Carsten hatte sich in seinen Arbeits- die ersten Konturen vor. Doris konnte noch nicht sondern dozierte über die Stunst im allgemeinen Nach minutenlangem Betrachten meinte sie fessel zurückgelehnt und schaute ins Leere; diese einmal sehen, was mit ihr auf der Leinwand ge- und die Malerei im besonderen. Und Doris schaute zögernd: Finden Sie nicht auch, daß die Partie Leere war eine eintönige grüne Tapete. Plößlich macht wurde. Sie saß artig in ihrem Sessel und wieder auf seine Hand, die jedes seiner Worte um das Ohr nicht richtig erfaßt ist, seien Sie mir wandte er sich zu Doris, seine Tochter und Privat- ihre Augen wanderten im Bimmer umher. Da mitzusprechen schien. Aber erst als Anderson sie nicht böse, ich möchte nicht kritisieren." Anderson sekretärin in einer Person. ,, Weißt Du, Doris, war aber nicht viel zu erbliden. Sie wollte mit ihr zum Abschied reichte, fühlte Doris, wie ener- erwiderte: Sie mögen recht haben, ich muß dann an diese grüne Wand gehörst eigentlich Du!" Ihr ihrem Maler ein Gespräch anfangen, bekam aber gisch und hart diese Hand war. leider noch zu einer Sizung bitten!" Bater betrachtete sie aufmerksam. Doris mit ihren nur einige hm, hm und ja, ja zu hören. Auch der Die zweite Sißung war von Anfang an nicht Bei der sechsten Sizung hatte Doris Gelegen19 Jahren war hübsch, schlank und groß, die Blick aus dem Fenster bot keine Abwechslung. Die langweilig. Doris hatte ja zu tun, sie mußte die heit zu neuen Studien: sie sah, wie die Hand sich blauen Augen und blonden Locken hatte sie von ser Blick war gar nicht so einfach, denn sie wagte Hand studieren, die ihr Ebenbild auf die Leins abmühte, wie die Augen sie öfter denn je figierihrer Mutter mit auf und der lachende beg bekommen. es nicht, den Kopf dabei zu bewegen. Aus einem wand warf. Und bei dieser zweiten Sibung machte ten, wie die Runge besonders heftig über die soll als Mann Fenster im fünften Stod, das obendrein noch sie eine neue Entdeckung: die Augen Fred Ander Lippen ſtrich: Doris überlegte sich, daß es eigentnicht eitel ſein, aber der war von ihm. Du läßt särän war, sah man nur den Himmel. In Him. fons! Nie hatte sie ſo ſcharfe Augen gefehen. lich grausam sei, einen Stünſtler ſo au quälen dich malen!" Doris riß vor Staunen den Mund mel und Wolfen zu schauen, ist zwar sehr roman- Bligend sahen sie von der Staffelei auf, wenn fie und trotzdem, als er sie fragte: Glauben Sie auf:„ Michtig in Del..."— ,, Der junge Anber- tisch, aber auf die Dauer langweilig. Doris fie- das Modell musterten. Münſtleraugen fehen tie- nun, baß es richtig iſt?", sagte fie:„ Vorher geson ist ein begabter Maler, der wird's bestimmt len die Augen zu. fer als die Augen gewöhnlicher Sterblicher. Doris fiel es mir besser!" Jezt war Andersons Geduld gut treffen." Also gut aber, das eine fag ich dir, er muß fig machen, lange Sizungen hod empfand diesen streng sachlichen Blick, des Malers erschöpft, sein Gesicht wurde rot: Ich wußte, daß ich nicht still!" seltsam, so hatte sie noch niemals ein Mann an- es Ihnen nicht gefallen wird, ich wußte, daß ich Fred Anderson war durchaus mit dem Vorgesehen, so intereſſiert und doch so fremd, wie nicht den Geschmack des Publikums treffe, weil ich mein eigenes Selbst in meine Bilder lege! Ich schlag des Professors Carsten einverstanden. Väter, ändere feinen Strich mehr; ich kann nicht geger. die ihre Töchter malen lassen wollen, sind heut meine Ueberzeugung malen... Warum quälen zutage felten. Sie mich so?"... Weil ich Sie liebe!" fuhr es - ,, weil Sie in Ihrer Wut herr= Doris heraus lich find, Fred Anderson !",... Fred Anderson verschluckte sich vor Schreck, er wurde noch röter. jezt aber aus Verlegenheit. Auch Doris war rot geworden, auch sie vor Verlegenheit.
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aus einer anderen Welt.
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,, Um Himmelswillen", fuhr Anderson auf, und Doris erschrat so, daß sie ganz aus der vorgeschriebenen Stellung geriet, nicht die Augen schließen, ein Gesicht ohne Augen ist tot." Bei der dritten Sißung bemerkte Doris Doris Augen wanderten toieder im Rimmer ums her dann blieben sie an der Hand des Malers neben der schönen Hand und den interessanten Doris Carsten stieg fünf steile Treppen zu haften, ganz unwillkürlich folgten sie erst jeder Augen, daß diese Augen in einem hübschen Kopfe dem Atelier herauf. Fred Anderson geleitete sie Bewegung, dann aber fing diese Hand an, Doris faßen, ihr gefiel die hohe Stirn und vor allem zu dem einzigen Sessel, der mitten im Raum au interessieren. Lange, schmale, durchgeistigte der Mund, in dem die Bunge sich im Tatte des stand. Daneben war eine Staffelei aufgestellt. Finger führten graziös den Pinsel, ausdrucksvoll Binselstrichs hin und her bewegte. Das sah sehr Fred Anderson murmelte einige Begrüßungsworte straffte und entspannte sich die Hand, blau schim- lustig aus. und betrachtete Doris mit scharfen Augen. Die tain merten die Adern durch die Haut. Trotzdem Doris sich vor wie ein Opfer, fie mußte es sich ruhig die Leinwand nicht sehen konnte, fühlte sie doch bei gefallen lassen, daß sie samt Seffel hin- und hers ieder Bewegung den Strich, den diese Band aus gerüdt wurde, daß der Maler ihre Schultern führte, fie glaubte au ahnen, ob der Pinsel helle herunterdrüdte, ihr Kinn hochhob, ihre Frisur oder dunkle Töne auf das Bild feste, und einmal ordnete und bei all diesen seltsamen Handlungen bemerkte sie sogar, wie ärgerlich die Hand zuckte, Es klopfte an der Ateliertür, Professor Carsten trat ein:..Na, ich muß doch mal sehen, stets ein Auge aufniff. Als er dann drei Schritte als ein Strich nicht gut geraten war. Doris war zurücktrat und sie mit schräger Kopfhaltung fo in ihr Studium vertieft, daß sie erstaunte, als Die fünfte Sibung, die lezte, war gleich zu wie weit Ihr hier oben seid." Oh, sehr weit, musterte, mußte Doris lachen. Warum bewegen Anderson aufstand und sagte:„ Na, für heute wol- Ende, und doch hatte Fred Anderson sein Gegen lachte Doris. Der Professor stellte sich vor die Sie sich gerade fest, Fräulein Carsten, ich hatte len wir es einmal genug sein laffen. Sie haben über bisher nur als Modell betrachtet. Doris war Staffelei: Ausgezeichnet, meine Tochter gefällt gerabe eine gute Beleuchtung Ihres Gesichts. mir fehr brab gefeſſen, Fräulein Carsten." getränkt, sie war ihm nur Objekt für sein fünft- mir fehr gut." Bitte, sißen Sie doch in den ersten Stunden recht Doris erhob sich, ihre Glieder waren etwas steif, lerisches Schaffen, nichts weiter! Nun, Fräulein ,, Mir auch". bestätigte Fred Anderson . still." Doris gehorchte schuldbewußt und ver- der linke Fuß eingeschlafen, sie humpelte zu ihrem Carsten, wie gefallen Sie sich?" rief Fred Ander
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Bei der vierten Sizung mußte sich Doris gestehen, daß sie sich in Fred Anderson verliebt hatte, sehr seltsam, stückweise sozusagen. Zu der äußeren Erscheinung, die sie nach und nach entdeckt hatte, tamen jetzt der Ernst, mit dem er bei der Arbeit war, die Fähigkeit zur Konzentration. die Schaffensfreude.
Da sagte Anderson nach langem Schweigen: Bisher habe ich dich nur als Künstler gesehen-- fezt sehe ich dich..."
MTP.