ttr. SS DonnerStag^tl^Febrr 1937 Gelie 3 Bilma Lahtlnen(Finnlaad). Bäckotelarbe!- terln, 1610 geboren. Im Skilauf vier Verbands* melaterachaften, zwei Aualandaaiege(in Sowjet- Rußland  ) und fünf Krelameiateracbaften gewon­nen. Klub: JyväakylHn Velkot. tfudetendcutscficr Zeitspieget 3. Arbeiter-Wintersport-Olympiade Starke Beteiligung In allen Wettbewerben Die Teilnahme an den verschiedenen Wett­bewerben ist derart stark, daß man sich schon mit dem Gedanken trägt, die angesetzten Startzeiten vorzu­verlegen. Bei der ersten Konkurrenz am Donners­tag, beim Iki-Kilometer-Lauf, starten nicht weniger als ISO Läufer. Die Auslosung für diese Disziplin ergab folgender Bild. Als Erster mit Startnummer 1 geht der AtuS-Sportlcr Hein­rich H o f ch k a auf die Strecke, mit Nr. S startet der Ungar Szegedi   als erster Ausländer, dem mit Nr. 7 der Finne Korkelainen folgt, dann folgen einige Läufer der AtuS und der Svaz kesko- flovenskhch turlstü, als 17. und 18. starten die Fin­nen Tervanen und Rus k a u c n. der erste Schweizer  , Will! lllbiz, hat die Startnummer LS. Als erster Norweger startet mit Nr. 80 Soll! Hil­mar, gefolgt von Bendiksen(Norwegen  ) und Rosendahl  (Finnland  ), ihnen folgt der erste .Läufer der DTJ, Bilem Benko; Albert Körner (Schweiz  ) hat 86, Perälä(Finnland  ) 87, Kri- stiansen(Norwegen  ) 88, ihnen folgt der gute Läufer de» AtuS Alois A n s o r g e, die übrigen Norweger starten mit den Nummern 41(Jensen), 44(John Bakken), 58(Kare Henriksen), 79(Elif Enlid), 84(Andersen), 101(Larsen), 105(Boder Dolden), 108(Trehoringen), ISO(Odmar Loken). Die Finnen starten weiter mit 68(Knfala), 111 (Partonen), 128(Kantola), 128(Nimie), der finnische Langlaufsleger Karhu hat 180, Hal­be r s o n trägt 188. Don den bekannten DTJ-Läu- fern startet Äesvadba als 94, der vor«ügliche Läufer Ptikril al» 107 und der gleichzeitig sehr gute Springer S k o d a al» 115. An 71., 76-, 108.» 125. und 185. Stelle stehen die Schweizer Hau» Renser, Walter Brechbühl,Han» Findschi, Ernst Rui di und Han» Märki. Bon den be­kannten Atu»-Sportlern startet Häuser als LO die vorfährigen Sieger Gansel al» 59. Kober al, 70, Lenhardt al» 7L, Alfred Hüller, auch ein guter Springer, startet al» 86, Walter D r e h» ler, der beste Mitteleuropäer bei der letzten Olym» piade, hat Nr. 90. Die Polen   starten an 82., 50., 62, und 116. Stelle. Bon den Naturfreunden star­tet Alfon» Thoma» mit Nr. 52. Wenzel Kose) mit Nr. 12, Willi H a n i ch mit 21, Emil Ba»- lermit 188. E» wird also schon am ersten Tage der Olym« piade ein scharfe» Rennen geben; wir haben jedoch die Gewißheit, daß die Nordländer ihre überlegene Klasse neuerdings unter Beweis stellen werden, die übrigen Länder und Verbände werden stch gewaltig anstrengen müssen, um einen ehrenvollen Platz zu erringen. Informationsdienst. Alle Teilnehmer und Gäste, die an der Olpmpiade teilnehmen, Mägen sich bei der Ankunft in Freiheit-Johannirbad sofort in die Au»- kunft»- und Quartierkanzlei begeben, die sich direkt gegenüber dem Bahnhof befindet. Die Quartier­karten und Anweisungen werden erst in Freiheit» JohanniSbad ausgegeben. Anforderungen von Ouar- tierkacten find daher zwecklos. Aktive Teilnehmeri Alle Wettkämpfer, die dal Startgeld bereits bezahlt haben, haben die Dauer­karte erhalten, die in JohanniSbad für die Start­karte umgetauscht wird. Die Startnummern erhal­ten nur jene Läufer, die die Startkarte vorweisen können. Dar Startgeld muß daher vor dem Stau erlegt werden. Erlagscheine sind an alle Dereine ge­schickt worden. Olympiade-Abzeichen. Dasselbe ist nur noch in geringer Anzahl vorhanden. Dereine, die noch Inter­esse für den Bezug haben, müssen noch vor der Olpmpiade bestellen, da sie nachher vergriffen sein werden- Schneebericht. Die Schneelage in Johanniriad und Umgebung ist sehr gut. durchweg» 60 Zentimeter Schnee, dazu kommt täglicher Schneefall, so daß die III. Arbeiter-Wintersport-Olympiade vollkommen ge­sichert ist. Die Wettkämpfermeldung de» A t u S ist bereit» abgeschlossen; e» starten 18 Läufer über 15 Kilo­meter, 15 über 80 Kilometer, 20 Abfahrtsläufer, 15 Slalomläufer, 21 Jugendsportler, 22 Springer, 21 Sportlerinnen und vier Mannschaften. Montag wurden 882 Startnummern ausgelost, darunter 74 für den Sprunglauf. 160 für 15 Kilometer und 180 Abfairt»- und Slalomläufer. Wahrscheinlich muß für Springen und Abfahrt eine Ausscheidung vorher stattfinden. Die nunmehr auf über 100 Wettkämpfer ange­wachsene Wettkämpferdelegation de» Atu» wird vor­aussichtlich in F r e i h e i t privat untergebracht. So- wett die Möglichkeit besteht, sollen auch unbemittelte Ni ch twettkämpfer private Quartiere zugewielen er­halten. Weiter bat der Atu»-D-rhand in Freihe't eine Küche eingerichtet, wo für Mitglieder um etwa 10 täglich eine reichliche Derpflegung zn erhalten sein wird. Die Fahrtermäßkgnng gilt von 15. bi» 25. F-ber. Wichtig ist, daß alle. Olvmvtadefahrer eine Decke mitbringen: wer Mallenlager in An­spruch nehmen muß kann bei Teilnehmern, die ist Privawnartier-n wahnen, eine-weite Decke erhalten lieber 1000 Kumvatbie-Ab-eich-n wurden be­reit» verschickt, bestellet sofort diese» schöne Abzeichen (2), eS ist für jedem eine schöne Erinnerungl Der Bezirk Tepl  , das Schneeschaufeln Ein trauriger Erlaß und die Arbeitslosen Die Straßenverwaltung des Bezirke» Tepl  hat neuerdings einen Erlaß an die Bczirks- straßenwärier herauSgegeben, in dem es(auch sprachlich bemerlenswert) heißt: Zur Schneeschauflung sind Arbeitslose, welche «inen Staatsbeitrag nach dem Gen­ter System beziehen, heranzuziehen. Sie haben daher diese Arbeitslosen bei der Gemeinde anzusprechen und sind diese Arbeiter auch von der Gemeinde zu den zur Arbeitsdienstleistung zu verständigen. Kein Arbeiter darf länger al» vier Tag« in der Woche für diese Arbeit verwendet werden. Die abgearbeitete Arbeitszeit ist in das ' Dienstbuch nach den geleisteten Stunden einzutca« gen, damit ersichtlich ist, wie viel jeder Arbeitslohn von seinem Staatibeitrag abgearbeitet hat.., Falls kein« Arbeitslosen. im Wohnorte de» Wärters sind,'können diese au» den unmittelbaren Nachbargemeinden mit herangezogen werden. Sollte einer oder der andere Ackeitslose die Arbeit verweigern, ist die» sofort, ohne daß sich der ' Wärter in irgendeinen Streit einläßt, anher be- knnntzugeben. Die Arbeiten sind sofort aufzuneh­men und solange fortzusetzen, bi» die Schneeab- räumungen beendet sein werden. Der Wärter hat soviel Aibeitslose bei der Gemeinde an» zufordern, damit die Arbeiten möglichst bald beendet sein.werden. Sind in einem Orte mehrere Wärter wohnhaft, istdieBerwendungvon Arbeitslosen gemeinsam, jd nach der Wichtigkeit der Strecken und Verwehungen aufzuteilen. Sie haben, sobald Ihre Wärterstrecke von Schneeverwehungen frei ist, dem Nachbar­wärter mit behilflich zu sein. E» wird ausdrücklich bemerkt, daß nur der Staat»beitrag nach dem Genter System abzuarbeiten ist. Falls keine Arteitslosen mehr stnd, dürfen leine Arbeiter auf Koste  « de» Bezirke» ausgenom­men werden. Alsofalls keine Arbeitslosen mehr sind", darf kein Arbeiter(etwa«in nicht unterstützter Arbeitsloser)«in paar Kronen betzn Schnee­schaufeln verdienen! Dazu gibt der Karlsbader Volksmille" noch folgendes zu bedenken: Die Arbeiter bekommen nicht nur kei­nen Lohn(sie müssen ja eine Unterstützung abarbeiten), st« wenden auch nicht zu einer Krankenversicherung angemeldet, und ebenso zu keiner Uns allversiche« r u n g. Bricht sich einer ein Bein, so hat das eben seine Sorge zu sein, so ist er halt persönlich das Opfer einer Naturkatastrophe geworden. Sogar das Werkzeug sollen st« mitbringen, und viele haben das in ihrer Sorge auch getan, manche haben sich das Werkzeug auSgebovgt und müsien nun für eingetret'enen Schaden Ersatz leisten. Die Gemeindeämter sollen die Leute hintreiben zum Katastrophenplatz de» Schneefalls, von einem Katastrophenrayon zum anderen sollen die Schaufler geschoben werden, und die BczirkS- strahenwärter haben wie Robotvögte aus einer alten Zeit zu fungieren im Jahre Neun­zehnhundertsiebenunddreißig in der freien, demo­kratischen Tschechoslowakischen Republik! Selbst Frauen(aus Neudorf z, B.) hat,man so zur Arbeit herangeholt, Äwohl diese Frauen ganz bestimmt kein Schuhwerk an den Füßen haben, da» für diesen Zweck auch nur halbweg» geeignet wäre. Hinter den Frauen her der Bezirksistraßen« Wärter im Jahre Neunzchnhundertsiebemmd« dreißig und im Mittelpunkt von Europa!" Verurteilung eines Gesinnungsterroristen Zu einem von der SdP in f ch ka u ver­anstalteten VortragWeltgeihel Bolschewismus" hatten sich auch marxistische Arbeiter elngefunden, weshalb die Veranstaltung nicht den gewünschten Verlauf nahm. Als am anderen Tage der L e h r- ling Josef Peter, der ebenfalls in der ver-, sammlung war, in die Werkstatt kam, schickte ihn der Meister heim; mit dem. Bemerken, daß Mos­ kau   oder Stzanien ein besserer Ort für den Lehr­ling wäre. Nachdem eine solche Lösung de? Lehr- verhältniffeS weder im 8 88 der Gewerbeordnung noch im Verhalten des Lehrling- FBst begründet war, müßte die Gendarmerie in dem Vorgehen de» Kenn Paul GestnnungSterror«Klicken, Ge ­gen Paul wurde die Anzeige erstattet und in der Hauptverhandlung am 8. Feber d. I. wurde der Angeklagte'-»einem Monat unbe- ding t, verschärft durch vier Aasten und W a hl- re ch t s v e r l u st, sowie Tragung sämtlich« Kosten verurteilt. Anläßlich des Zag«» der Briefmarke in Aussig  wird am 14. Feber 1987 in. der Lesehalle der städti­schen Bücherei«in eigener Postschalter de» Postamtes Aussig 1 errichtet werden. Der-Schalt« wird die Bezeichnung ,UstI nad Labem 1 Aussig 1 Den poötovni znümky. Tag der Briefmarke" füh­ren. Die Tätigkeit diese» Schalter» wird sich auf die Aufgabe gewöhnlicher und eingeschriebener Brief- postsendüngen und auf den.Postwettzeichenverkauf erstrecken. Monarchie nur auf Grund des Status quol Stellvertreter Genosse Karl M a r e t h wiederge­wählt. Ihren Abschluß fand die einmütig ver­laufene Bezirkskonfcrcnz mit einer Vertrauens­kundgebung für den Vertreter der Pariel in der Regierung und für die Abgeordneten und Sena­toren der Partei. Seltsames um Dr. Walter Brand Dr. Walter Brand wurde nach dem Ehrengerichtsversahrc» gegen ihn angeblich auS Aemtern der SdP entfernt. Nun erfahren wir, daß er noch immer a l S Redakteur derZeit" geführt wird. Sowohl feine MitglitedSbeiträge bei der MeichS- gewerkfchaft der deutschen Presse» als auch die Bei­träge für di« Journalistenversicherung werden für Dr. Walter Brand   weiterhin al» für den 8 e i t"- Redakteur Dr. Walt« Brand bezahlt. Fürwahr, ein seltsames Faktum, das nur einen Schluß zuläßt: den nämlich, dah die Mitgliedschaft der SdP belogen wurde, als man behauptet hat, Dr. Walter Brand   sei aus allen SdP-Aemtern ausgeschieden. Denn Treu und Glauben stehon bei der SdP seit jeh-e in hohem Kur». Keine Fusion BdD und DKB. Wie die Neue Morgenpost" erfährt, wollen der Bund der Deutschen   und der Kuliurverband von einer Ver­schmelzung vorläufig absehen. Nur zu einer Ver­einheitlichung ihrer Arbeiten soll eS kommen. Auch HenleinS Ribbentrop in London  . Laut N. Morgenpost" ist HenleinSBevollmächtigter für Nationalitätenfragen", der Architekt H. Rutha  , in London   eingetroffen, wo er«ein« fluftrciche Kreise" über die»Verhältnisse in der Tschechoslowakei  " aufklären wird. Man wird kaum fehlgehen, wenn man annlmmt, daß die Aufgabe RuthaS in London   vor allem darin bestehen wird, die tschechisch-deutschen Verständigungs­verhandlungen zu diskreditieren I und unter Störungsfeuer zu nehmen. Da sich ; In England für diese Verhandlungen stärkstes Interesse zeigt und ihr Gelingen als eine wichtige Vorbedingung des Friedens angesehen wird, ist der Eifer der SdP verständlich. Wilhelm-Kienzl-Fei« in Troppau  . DaS Troppauer Stadttheater verband dieser Tage«ine Aufführung der OperEvangelimann  " mit einer Feier für den Komponisten, der eben seinen acht­zigsten Geburtstag beging. Der Jubilar nahm an der Festvorstellung im Stadttheaier teil» ReuauSschreibung de» Stadttheater» in Gab­ lonz   a> R. Der Gablonzer Stadtrat hat da» Stadt­theaier mit 1. Oktober 1987 an einen Direktor al» Unternehmer zur Pachtung neu ausgeschrieben- In der noch lausenden Spielzeit unter der Direktion RichterWenning werden Schauspiel», Operette ge­pflegt und gelegentlich Opernvorstellungen gegeben Persönliche Derhandlungcn mit Pachtinteressenten werden bi» spätesten» 20. Feber geführt. Für 2000 Nickelplatten gestohlen. In der Nacht vom 8. zum 9. d. M., wurden au» der Gal- vanisienmgSanstalt W. Hasse in Bodenbach   Nickel­platten im Werte von 2000 gestohlen. Die Er­hebungen werden von der Kriminalabteilung ge­führt. Bezirkskonferenzen verzeichnen Aufwärtsentwicklung Die Bezirksorganisation GraSlitz   hielt am 7. Feber ihre ganzjährige Bezirkskonferenz ab. 98 Delegierte nahmen teil, sämtliche Lokal­organisationen waren vertreten, außerdem alle be­freundeten. Organisationen, in besonderer Stärke die freien Gewerkschaften. Die Berichte zeugten von einer erfolgreichen Tätigkeit auf dem Gebiete der Fürsorge für die Krisenopser und der Ar­beitsbeschaffung; die organisatorische Arbeit war eine sehr rege, in 191 Versammlungen, Konfe­renzen usw. war die Bezirksleitung vertreten. Der Markenumsah wurde um 685 erhöht, dii Fahl der Abnehmer der Parteipresse bedeutend v e r b e s s e r t, die Kasiagebarung wie­der aktiv gestaltet. Auch die Berichte der befreun­deten Organisationen waren fast durchwegs gut zn i nennen. Genosse Wondra! als Vertreter der. Kreisleitung Karlsbad   hielt ein sehr instruktives| Referat, das mit reichem Beifall ausgenommen wurde. Genosse Josef Häring wurde wieder zum BezirkSvertrauenSmann gewählt. Genosse! Wunderlich entwickelte einen umfangreichen Arbeitsplan für die nächste Zeit, der einmütige Zustimmung fand. Die Konferenz zeigte ein Bild freudiger Bereitschaft zur weiteren Arbeit im Dienst« unserer guten Sache und bot die Gewähr daß die BezirkSorganisation GraSlitz   auch im achten Krisensahr eine feste Position der klassen­bewußten Arbeiterschaft bleibt. Am vergangenen Sonntag hielt mich die B-- zirksorganisation Mährisch- Trübau   unse­rer Partei, deren Wirkungskreis sich über den Ge­richtsbezirk Mähr.Trübau erstreckt, unter Teil­nahme von 62 Delegierten ihre JahreSkonfcrenz ab. Aus den Berichten war zu entnehmen, daß allen ungünstigen Umständen zum Trotz die M i» gliederzahl und auch der Markenumsatz eine beträchtlich«Erhöhung erfahren konnte. Al» Vertreter der Kreisparteileitung nahm Ge­nosse Bruno Rother(Brünn  ) an der Kon­ferenz teil. Genosse Friedl und Genosse Rother erstatteten über die wirtschaftliche sowie innen» wie außenpolitische Situation beifällig auf­genommene Referate. Zum BezirkSvertrauenS- mann wurde Genosse Josef Friedl und zu deffer eine oMrlvse österreichische Erklärung Wiederherstellung des alten Reiches ausgeschlossen Der legitime Monarchkann warten** Wien.(Tsch. P. B.) DieAmtliche WienerZeitung" befaßte sich Mittwoch mit der Frage der Restauration in Oesterreich   und erklärte u. a.:Die Befürworter einer monarchi­stischen Restauration würden sich einem verhäng­nisvollen Irrtum hingeben, wenn sie der Mei­nung wären, di« Monarchie könnt« genau dort wieder anknüpfen, wo die Entwicklung infolge deS Umsturzes unterbrochen wurde. Das Schicksal, da» die Bourbonen nach den napoleonischen Krie­gen in Frankreich   sich bereiteten, müßte als eine starke Warnung dienen. Man sollte vielleicht am besten da» WortR e st a u r a t t o n" ü b e r- h a u p t vermeiden, weil es mit dem Bei­geschmack verbunden ist, nicht» gelernt und nichts vergessen zn haben." Die Frage müßte so gestellt weröen: Wie kann die monarchistische Staaten o rdnung auf dem Boden de» h e u ti   g e n O e st« r r« i ch neugcgrün« d e t werden? Das Volk sieht in dem Monarchen die Ver­körperung der Ordnung und der Stabilität. Es verurteilt die Behandlung, die man dem Herr­scherhause zugefügt hat. Diese beiden Faktoren haben der. monarchistischen Bewegung ihren Auf­trieb gegeben. Den entscheidenden Anstoß empfing sie allerdings erst dckrch die außenpolitische Ge­fährdung, die sich gegen unser Vaterland erhob. Wer da» Vorhandensein einer stärken monarchi­stischen Bewegung allein genügt noch nicht, nm dem monarchistischen Gedanken den Sieg zu ver­schaffen; Jnnerpolitisch gesehen: Die Monarchie kann nicht in der Form eines Umsturzes neuer« dings Wurzel fassen. Außenpolitisch aber hat ge­rade' das.Wort von derRestauration" mehr Schwierigkeiten hervorgerufen, als notwen­dig war. Die legitime Lösung der Frage der Staat»- form in Oesterreich   könnte mit imperialistischen Zwecken niemals«twaS zu schaffen haben. ES könüte stch um so weniger darum handeln, die alte Monarchie wieder herzustellen, al» dies ein schlechthin unmögliche- Beginnen wäre. Die Aufgabe, die dem heutigen Oesterreich unter den Donaustaaten zugewiesen ist, besteht in der Vertretung eines Programmes der Anerken­nung der verschiedenen selbständigen Glied« de» mitteleuropäischen Raume». Dieses Pro­gramm wird Oesterreich   auch pflegen müssen, ganz gleich, wie die Staatsform beschaffen ist. Dkutft man auf dies« mannigfachen Fragen hin, so appelliert man auch schon an das Verständnis da­für, daß die Ncubcgründung der Monarchie in Oesterreich   nicht als spontaner,Akt, sondern nur al»«ine Folge der hiefür gereiften Verhältnisse vor sich gehen kann. Ein M o n a r ch, der stch für sein« Aufgabe legitimiert fühlt, braucht nicht aber wie ein Usurpator auf Hintertreppen oder durch Gewalt in fein Erbe zurückkehren. Er kann w a r t e n, bis die Zeit für ihn genü­gend vorgearbeitet hat. Solle die Monarchie die Leistungen vollbringen, die man von ihr erwartet, so muß sie einigen Spielraum verlangen,.um ihre Fähigkeiten neu entfalten zu können. Sie darf nicht sofort vor undankbare Aufgaben gestellt und durch usizählige Reibungen aufgerteben werden. Nicht sie har den Revolutionsschutt zu beseitigen. Dieser muh erst weggeräumt worden sein, bevor ein Monarch in sein Erbe wiederkehren kann