Nr. 52

Dienstag, 2. März 1937

Sudetendeutscher Zeitspiegel

Jugendtagung

des Allgemeinen Angestellten- Verbandes

wollt Ihr die gebührende ſudetendeutſche An­

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sie schon vor ihrer Militärzeit geringe Strafen zu verbüßen hatten, in eine Sonderabteilung Der Reichswehr   eingereiht. Die beiden sollen auch über unerträglichen Drill und unbe­schreibliche Strapazen geflagt haben.

Resignation Dr. Bachers

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teilnahme bei den Staatsunterstützungen für Der Konflikt in der Deutschdemokratischen soziale Fürsorge und deutsche   Kulturinstitute Partei wir berichteten darüber am Sonntag oder wollt hr nicht?" schließlich doch eine hat eine weitere Stonsequenz nach sich gezogen: einstimmige Bejahung zu erwarten wäre, die Dr. Franz Bacher, von dem die Partei wegen In Aufsig tagte am Samstag und Sonntag in der Jugendarbeit die Bildungsbe stres Mitglieder der SdP eingeschlossen. Daraus ergibt seines enttäuschten" Artikels in der Bohemia" unter Teilnahme des Bürgermeisters Pölzl, bungen ein. sich, daß die Haltung der Sdp, die anscheinend offiziell abrückte, hat daraufhin seine sämt des Vizebürgermeisters Jentsch. des Herrn Die Neuwahlen ergaben die Wieders gegen die Ergebnisse der regierungs- deutsch  - tsche- Lichen Parteifunktionenniederge= Stadtrates ratte y, des Vertreters der Ben bestellung Hermann Müllers zum Haupt- chischen Verhandlungen wütend ankämpft, doch legt( allerdings das Mandat in der Landesver tralgewertschaftskommission Wilhelm Weigel. iugenbleiter. Weiters wurden gewählt: Reifnur von taftischen Gesicht 3 tretung behalten). Es wird behauptet, daß Bacher der Vertreter der Gewerbeinspektorate Tepliß- und David für Westböhmen, Lieber und punkten bestimmt ist." deswegen refignierte, weil die Partei ihre Erklä Schönau und Tetschen  , der Aussiger Handelsala- Me in I für Nordböhmen  , Gampe und rung gegen ihn abgegeben habe, ohne vorher m.t demie, einiger Verbände der freien Gewerkschaf Scholae für Nordostböhmen, Mann für Die übrige Provinzpresse findet nach den ihm Fühlung genommen zu haben. Soferne diese ten, des Atus. der SJ und der Kinderfreunde die Mähren   und N its ch für Schlesien. besinnlichen Betrachtungen, die sie nach dem Be Erklärung des Rücktritts Bachers stimmen sollt:. bierte ordentliche Jugendkon- In einem großangelegten Referat sprach der kanntwerden des Memorandums zunächst ange- erhebt sich unter anderem doch auch die Frage, ferena bes Allgemeinen Ange- Sekretär des Allgemeinen Angestelltenverbandes stellt hat, unter dem Druck der Henlein  - Redner ob denn Herr Dr. Bacher mit seiner Ernst Grünaner, über Gegenwartsfragen und der Henleinpresse größtenteils zu ihrer hen- Partei Fühlung nahm, ehe er seines Der Vorsitzende des Allgemeinen Angestell- der Angestelltenjugend". Die von ihm formulierten leinistischen Haltung bereits wieder zurück.( Das Enttäuschung" über das nationalpolitische Ver­tenverbandes, Franz Kirchhof, umriß in Forderungen wurden in einer einstimmig ange- ist eine Bestätigung mehr für die Gesinnungs  - föhnungswert Ausdruck gab. Vermutlich hat Here stelltenjugend, Wilhelm Weigel überbrachte gehalten. Grünzner beschäftigte sich auch mit den Gewohnheit, den Mantel nach dem Winde zu attivistischer Schritt in jeder Hinsicht einer Begrüßungsrede die Aufgaben der Ange- nommenen Willenstundgebung feit- Tosigkeit unserer Bürgerpresse; sie bleibt bei ihrer Dr. Bacher das nicht oder nicht hinreichend ge tan, so daß die Partei Erklärung als die Grüße der BGK, Alois P at die der Kultur- deutsch- tschechischen Verhandlungen und appel- hängen.) organisation der sozialistischen   Bewegung und lierte an die Jugend, immer Träger des natio wirft. Jugl die der Ortsgruppe Aussig   und des Kreis nalen Verständigungsgedankens zu bleiben. Das ses Tepliz des Allgemeinen Angestelltenverban- Referat wurde mit starkem Beifall aufgenommen. des. Im Namen des Parteivorstandes der Deut. Die Aussprache brachte interessante Ein­schen sozialdemokratischen Arbeiterpartei, des zelheiten aus dem Leben der Angestelltenjugend. Stadtrates und der Aussiger Bevölkerung be­grüßte die Tagung mit herzlichen Worten Bür­germeister II.

stellten verbandes.

Die Verschleppung des Gendarmen Prause

Die Partei- Bezirkskonferenz Mähr.- Ostrau  fand am 28. Feber im Arbeiterheim in Přivoz statt. Sie war von 51 Delegierten besucht. Ab­Im Schlußwort behandelte Hermann l- Wir haben in der Vorwoche darüber berich geordneter Heeger- Jägerndorf   hielt ein Refe= er den für Pfingsten geplanten Verbands- tet, daß in Johanngeorgenstadt   der rat( leber unsere nächsten Aufgaben), in welchem jugendtag in Komotau  , der eine bedeut- Gendarmerie- Oberwachtmeister Brause aus er sich auch ausführlich mit den Fragen des deuts fame Kundgebung der Angestelltenjugend werden Bergstadt Platten   festgenommen und verschleppt schen Arbeitsplatzes, den Erfolgen der aktivisti wird und schon jeßt weit über die Angestelltenju- worden ist. schen Politik und mit der das Verständigungswerk gend hinaus Interesse erweckt. Der Karlsbader   Volkswille" erfährt nur zwischen Tschechen   und Deutschen   sabotierenden über die Angelegenheit folgendes: Der Forst. Taktik der Henleinbewegung beschäftigte. Auch domäne in Platten wurden durch deutsche   Holz- der Aftionsgemeinschaft zwischen händler angeblich 13 Meter Holz unbefugter den tschechischen Genossen widmete der Refe Weise nach Deutschland   abgeführt. Der Forst- rent beachtliche Ausführungen, die einen verwalter, der der deutschen Sprache nicht gut starken Beifall bei den Delegierten auslösten. mächtig ist, ersuchte Prause um die Gefälligkeit, Eine, die innerpolitischen Fragen betreffende mit ihm nach Johanngeorgenstadt   zu geben. Mit Resolution, die zugleich eine Würdigung der dem Schlitten fuhren der Forstverwalter und des- schweren Arbeit unserer Vertreter in Par= net, sondern sie rechnen mit dem Kriegsen Frau, Oberwachtmeister Prause und ein Forst- lament und Regierung enthält, wurde einstim= als dem Ende der Hitlerpolitit, die ja für Hen- beamter nach Johanngeorgenstadt  , wo mit den mrig und unter Beifall angenommen. Die Be­ein der Richtpunkt ist und bleibt.

Der Jugendleiter Hermann Müller sprach über die Jugendarbeit des Allgemeinen Angestelltenverbandes. Die Mitgliedszahl der Ju­gendsektion des Verbandes hat sich seit 1933 be r Die eindrucksvolle Tagung, an der 128 De doppelt. Der Allgemeine Angestelltenverband legierte und Gäste teilnahmen, war ein Beweis zählt heute 2200 Mitglieder unter 18 Jahren. für die wachsende Kraft der Angestelltenjugend­Allein im Jahre 1936 wurden 800 Mitglieder Bewegung und für die Werbekraft, die der All­neu gewonnen, in den ersten sechs Wochen des gemeine Angestelltenverband auf die Jugend aus­neuen Jahres 150. Einen großen Raum nahmen übt.

Henlein   fordert

und droht

Henlein   hat Sonntag auf der Amtswalter­

tagung seiner Partei in Auffig seine nationalen

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Forderungen konkret formuliert. Es ist beachtlich, daß Henlein auch in diesem Punkte die Initiative von den deutschen Splitterparteien" wie er die Aktivisten zu nennen liebt aufgezwungen wurde. Bisher hatte Henlein über die nationale wie über die soziale Frage stets nur unverbind lich herumgeredet und statt eines klaren Pros gramms Phraſen gebracht, die ebenso nach der tschechischen wie nach der deutschen   Seite als Täu­schungsmanöver gedacht waren, weil sic alles und nichts bedeuten konnten.

Nunmehr hat Henlein  , genötigt durch die tonkreten Ergebnisse der Verhandlungen inner­halb der Regierung, endlich auch seine nationalen Forderungen einigermaßen tonkretisiert. Er nennt folgende Hauptpunkte:

1. Schut unferer Heimat und unbedingte

cherung unserer Voltstumsgrenzen.

Scharfe Kritik an der SdP

Die Rumburger Beitung" ist als das unentivegteste Hitlerorgan der Tschechoslo­wafei bekannt. Um so größeres Interesse muß die Kritik finden, die sie an der Stellungnahme der SdP zum deutsch  - tschechischen Memorandum übt. In der Sonntagausgabe der Rumburger Beitung" wird an leitender Stelle mit der SdP abgerechnet. Die Rumburger Zeitung" führt u den Versuchen der SdB. die Verhandlungs­

ergebnisse zu bagatellisieren, u. a. aus:

Die Mitteilungen, die der Abgesandte der SdP nach seiner Londoner   Reise machte, flangen sanft und versöhnlich. Auch die Zeit" hat gemel­bet, daß Arch. Rutha in London   erklärte, die Sdp wolle einen Ausgleich von Herzen. Abgeordneter Sandner hat in seiner letzten Parlamentsrede allerdings an unbeachteter Stelle ausdrücklich gesagt: Der scharfen Stellungnahme der Gdp gegenüber den letzten Verhandlungen darf durch 2. Anerkennung des Grundfakes ber völkiaus nicht entnommen werden, daß die SdP ent­len Selbstverwaltung und beren schloffen fei, jeglichen Versuch zur Lösung des Berwirklichung für alle Bölker und Bolksgruppen, Problems zu torpedieren." Welchen Sinn hat es, baher auch für das Subetenbeutschtum. tvenn Ghrendoktor Hodina namens der Sdp die 3. Wiebergutmachung des uns feit Verücksichtigung deutscher Kräfte in den technisch­1918 zugefügten Unrechtes. landwirtschaftlichen Versuchsanstalten, in der Ge­Aus dem Kommentar, den er selbst und dann treidemonopolgesellschaft usw. urgiert? Welchen auch noch Herr Kundt gegeben haben, läßt sich Sinn hat es, wenn die Sudetendeutschen   Presse­weiter entnehmen, daß die SdP nationale briefe" in einem langen Artikel ausführen, daß Sata st er, die Konstituierung der Nationen die SP, die heute bis ins leßte Dorf organi­als Rechtstörper mit eigenen Vertressiert ist", sich als Kontrollorganisation für die

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uns und

dortigen Finanzorganen eine Aussprache abge- richte der Bezirksleitung besagen, daß sich der Be­führt wurde. Prause begab sich sodann zur Gen- zirk Mährisch- Ostrau   gut gehalten hat. In einzel­darmerie in Johanngeorgenstadt   und ersuchte die nen Orten waren erfreuliche Fortschritte zu ver Beamten, bei der Aufklärung der Angelegenheit zeichnen. Dem bisherigen Bezirksvertrauens­behilflich zu sein. Als Prause längere Zeit nicht zurückkam, begaben sich seine Bekannten in die obeve Stadt und wurden dessen Zeuge, wie Prause in Begleitung eines reichsdeutschen Gendarmen und eines Zivilisten, wahrscheinlich eines Gestapomannes, in ein Auto einstieg. Der Zivilist. fragte noch die Begleiter Brauses, oh sie mit ihm nach Johanngeorgenstadt   gekommen

mann, Pelta- Oderberg, der jetzt zum stellver­tretenden Bezirksvertrauensmann gewählt wurde. wurde unter Beifallskundgebungen der Konferenz der Dank der Partei für seine bisher geleistete Arbeit ausgesprochen. Rum neuen Bezirksver­trauensmann wurde Dr. Viktor Haas, Mäh­ risch- Ostrau  , gewählt.

Eine Büberei

seien, was diese bejahten, worauf der Zivilist ant- stete sich in ihrer Beit". Sie

wortete, daß sie den Oberwachtmeister wahrschein lich heute nicht mehr sehen werden. Sodann   fuhr das Auto in Richtung Eibenstock   davon und nun verliert sich jede Spur.

twiderliche Büberei. In den Wizz"-Bildern, die sie allsonntäglich veröffentlicht, wird zu dem Ver­bot der Entsendung von Freiwilligen nach Spanien  Stellung genommen. Es werden einige Ver Trop telephonischer Anfragen konnte bisherbrechertypen gezeigt, die an der Müze den nicht in Erfahrung gebracht werden, wohin Sowjetstern tragen und darunter steht: Wer Prause transportiert worden ist und welches der Arbeit sucht von den Genossen bei Raub und Grund seiner Festnahme ist. Zu bemerken ist. Word und Kirchenplündern, dem iſt daß Prause öfters in Johanngeorgenstadt   dienst die Grenze nicht verschlossen, denn nur Sold 1. lich zu tun hatte, dort gut bekannt war, mit den ten sind zu hindern." Wer in Spanien   raub reichsdeutschen Organen keinerlei Differenzen und mordet, hat sich in der zibilisierten Welt, deren hatte, im Gegenteil immer die Unterstützung sei- Organ die" Zeit" nicht eben ist, schon herumge= ner deutschen Kollegen lobend hervorhob. Es bleibt nur der Schluß übrig, daß Prause von fudetendeutschen Staatstreuen" irgend

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cines Verbrechens denunziert wurde, obwohl gerade diese Kreise sich über den Beamten nicht zu beklagen hatten, der nur einschritt, wenn sich die absolute Notwendigkeit ergab.

sprochen. Den Charakter der Mörder von Potemba aber und ihrer journalistischen Freunde wird das deutsche   Volt in seiner Gesamt: heit noch gründlich kennen lernen. Und dann wird es auch mit der Zeit" gründliche Abrech­nung halten.

Zinnbergbau bei Neubek? Unter der fach­

männischen

tungskörpern und die Staatsfüh- Durchführung der Regierungsversprechungen ,, im watische Außenministerium von dem Vorfall, der unteren Beratung zweier Bergräte hat sich

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rung( Bildung des Staatswillens") durch das Mahmen der Demokratie" ganz besonders emp­föderative us a mmenwirkender Volt 3- fiehlt? gruppen fordert. Auf tschechischer Seite wird vor allem die Forderung nach Wiedergutmas chung" interessieren. Es wäre vor allem wert zu erfahren, ob Herr Vraný, der Förderer Hen leins, entschlossen ist, sein Restgut bei Böhmische i pa, das er erst nach 1918 erivorben hat, an die Sudetendeutschen herauszu­geben!

Noch am selben Tage wurde das tschechoslo­in Platten und weit darüber hinaus großes Auf­sehen erregte, verständigt, eine Auskunft ist bisher icdoch noch nicht eingelangt.

Dr. Neuwirth nicht mehr im Führungsrat der SdP

bekannt.

dem Namen Dreikönigs- Zinnzeche in Frühbußz" dieser Tage eine Firma gebildet, die ergiebigen Zinnerzlager erschließen foll. An die­die zwischen Neudet und Frühbuß aufgefundenen ser Firma haben sich schweizerische Kapitalisten borläufig mit 150.000 Schiveizer Franken betei­ligt und sich unter Umständen zu einer weiteren Investition von 200.000 Schweizer Franken be­reit erklärt.

Die proletarischen Freidenker bereiten ihre

Henlein   polemisierte gegen die deutschen Attivisten, nannte das Ergebnis der Verhand- verrates auch außerhalb der Volksgemeinschaft" lungen unverbindliche Formulierungen" und vorsichtig sein: Derselbe Vorwurf wurde von radi­drohte nach der tschechischen Seite, daß er für die talen Politikern schon oft Volksgenossen gegenüber Durchseßung seiner Forderungen wieder das erhoben, deren Saltung sich nachträglich als fon­Ausland in Anspruch nehmen werde. sequent und richtig herausgestellt hat. Es ist uns Das internationale Recht sichere ihm dieses Mit- llar, was Abg. Sandner zwar nicht gesagt hat, tel ausdrüdlich zu. aber sagen wollte: Wenn jemand die Behauptung Henlein   teilte auf der Amiswaltertagung aufstellen würde, daß die Regierungserklärung außerdem mit, daß er einige neue Leute in den über die deutſch  - tschechischen Verhandlungen eine Führungsrat berufen und den Architekten Heina grundfäßliche oder endgültige Lösung des deutsch  - u tha zum Bevollmächtigten in außenpoliti tschechischen Problems wären, das heißt also, schen und Völkerbundsfragen ernannt habe. wenn man auf solche Art der deutschfeindlichen Propaganda dienen wollte, dann könnte man allerdings berechtigterweise mit harten Worten nicht sparen. Aber wir wissen die lezten Er­flärungen Haders sagten es sehr deutlich, daß das auf deutscher Seite niemandem einfällt, und die Tichechen selbst wehren sich am meisten gegen den Begriff eines Ausgleiches".

Dazu will allerdings wenig passen, daß Abg. Sandner, der uns als Reinigungskommissär unseligen Angedentens im Falle Kasper und reißl noch genügend bekannt ist, gleichzeitig ber­fündete, daß die SdP in den Verhandlungen und ihrem Ergebnis ein politisches Handeln er- Auf der Aussiger Amtswaltertagung der blicke, das wohl nahe an den Begriff des Volks- SdP teilte Konrad Henlein   mit, daß Abg. Doftor berrates reicht". Neuwirth auf eigenes Anſuchen aus dem reyliner Blingsttagung vor. Am Samstag tagte Man sollte mit den Vorwürfen des Volks- SdP- Führungsrat ausgeschieden ist. Die Motive in Teplig wiederum der Vorbereitende Ausschuß" für das Ausscheiden Dr. Neuwirths sind nicht be- ur Organisation der geplanten großen Maſſen­kannt, doch darf man annehmen, daß er sich nach fundgebung am Pfingstfonntag in Teplik- Schö­seinem Ueberlaufen zur SdP besonders im Füh- nau. Aus den erstatteten Berichten ist zu entneh­rungsrat nicht sehr wohl gefühlt hat. Er ist als men, daß die vorbereitenden Arbeiten allen ziemlich sachlich denkender und handelnder Mensch Schwierigkeiten zum Troß ihren raschen Fort­gang nehmen. Zum Tagungslokal des gleichzeitig stattfindenden Bundestages wurden die Neptun= Säle" beſtimmt. Am Samstag Abend findet in ben gleichen Sälen eine fünstlerische Vorfeier statt, in welcher erste Kräfte mitwirken. Um die freiheitliche Bevölkerung mit den berechtigten For­derungen der Freidenferbewegung bekannt zu machen, wurde eine Versammlungskampagne be­schlossen. 50 kleinere und größere Versammlungen werden im Kreisgebiet dafür sorgen. daß alle Freunde friedlichen Fortschrittes die Notwendig Donnerstag nachts tamen in Schludenau feit erkennen, am Pfingstsonntag Vormittag auf zwei Reichswehrsoldaten, deren Truppenteil in dem Marktplatz in Tepliß- Schönau ihre Stimme Königsbrück   in Sachsen   liegt, in ihrer Reichswehr für die Gleichberechtigung einer Million konfes­uniform, aber ohne Mantel, an und meldeten sich bei fionsloser Staatsbürger zu erheben. Eine am 7. der Polizei. Sie waren vom Umherirren faſt völlig März d. I. in Teplitz- Schönau  , im Hotel Krone" erschöpft. Man gewährte ihnen ein Nachtlager und stattfindende Obmännerfonferenz der 21 Freiden­überstellte sie am Freitag morgens den staatlichen fergruppen des fünften Kreises wird sich gleich­Sicherheitsorganen. falis mit der planmäßigen Bearbeitung des Die beiden Soldaten gaben an, daß fie aus Kreisgebietes für die Teplitzer Pfingstkundgebung Furcht vor Strafe geflohen seien. Sie waren, weil beschäftigen.

Aehnlich wie Hitler   seinerzeit im Wahlkampf gegen Hindenburg  , so erklärte der Schüler Hen lein in Aussig  , er könne warten, falls er wieder zurückgewieſen würde. Von seinen Forde­rungen erklärte er nämlich, er habe den Tschechen Ipiederum die Hand entgegengestreckt".

Bezeichnend ist nebenbei in Henleins Dit tion, daß er noch stärker als bisher von sich als einer Macht spricht. Er sagte fast nie wir" oder nennt seine Partei, sondern: ich bin mir bewußt, daß ich... die Hand ausgestreckt habe... daß Recht und Wahrheit meine Helfer sind... ich fann warten".

Aber die Lage ist doch so, daß, wenn man Für jeden realpolitisch denkenden Menschen heute den Sudetendeutschen die Frage zur Ab­ift alveierlet eindeutig far: die Forderungen Sen- ftimmung vorlegen würde: Wollt hr bie Teins   sind bei der heutigen europäischen   Situation Vergebung der Arbeiten im deutschen Gebiet an nicht durchzuseßen. Sie sind auch nicht Deutsche  , wollt Ihr den entsprechenden An­auf Frieden, Verständigung und Ausgleich berechteil bei der Aufnahme in den Staatsdienst,

Zwei Reichswehrsoldaten geflüchtet