Nr. 52
Dienstag, 2. März 1937
Volkswirtschaft und Sozialpolitik
Die Forderungen der Angestelltenjugend
Gesamtlohnsumme im Bergbau um 3.5 Millio= nen Kronen gesunken ist. Die Leistungen der Bergarbeiter hingegen sind durchivegs gestiegen. Für mehr Arbeit erhielten somit die Bergarbeiter weniger an Lohn. Und doch sind sie es, die den ganzen Reingetvinn schaffen. Es sei hier nur kurz angeführt, daß im Jahre 1935 nicht weniger als 65 Bergarbeiter während der Arbeit in den berunglückt find. Im Jahre 1936 dürften etwa 90 Bergarbeiter tödlich verunglückt sein.
Die Konferenz der Angestelltenjugend, über um müßten um einen sozialärztlichen Dienst erwei- Schächten tödlich und 947 Bergarbeiter schwer die wir an anderer Stelle berichten, nahm fol- tert werden. gende Entschließungan:
I.
III.
IV.
ers
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Ueber den Eriverb des Bades Kunnersdorf durch den Verband verbreitete eine Reihe von Henleinblättern unwahre Nachrichten, in welchen behauptet wurde, daß der Kaufpreis durch Zahlung von Vermittlerprovisionen erhöht und der art Gelder ausgegeben wurden, die zugunsten der Versicherten hätten verwendet werden müssen. Der Berichterstatter wvies demgegenüber nach, daß die Interessen der Versicherten und der Anstalten beim Ankauf von Kunnersdorf in jeder Nichtung mit Erfolg gewahrt wurden und stellte fest, daß die Verhandlungen ausschließlich mit der Moorbadgesellschaft geführt wurden, daß der Reichsver band überdies die Gesellschaft ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht hatte, daß er nicht wünsche, daß sie sich eines Vermittlers bediene und daß auch der Reichsverband keine Vermittlung benüßte. Der Reichsverband hat also alles getan, um eine verteuernde Vermittlung auszuschalten. Zu den früheren Leistungen traten in den letzten
Die Konferenz der AAv- Jugend stellt fest, daß Schwere, lebensgefährliche Arbeit und gerin Die Bestimmungen der Gewerbeordeine gesellschaftlich notwendige Beschränkung der Ben Lohn für die einen, reicher Dividendensegen nung, durch welche das Lehrlingswesen geregelt Lehrlingshaltung dadurch erreicht werden kann, daß für die anderen, das ist also das Kennzeichen der wird, find veraltet und halten nicht Schritt mit dem für den Lehrherrn die geschliche Verpflichtung besteht, heutigen kapitalistischen Gesellschaft und der Protechnischen und kulturellen Fortschritt. Da bei der dem Lehrling ein auskömmliches Entgelt zu geben. buktionsweise im Bergbau. Karl Schmidt. Schaffung des am 19. August 1984 in Kraft getre- Sie verspricht sich von dem Verlangen nach gesetzlich tenen Brivatangesteltengefeßes die Bemühungen der festgelegter Beschränkung der Lehrlingszahl in ben Der Reichsverband deutscher freien Angestellten- Gewerkschaften, die Lehrlinge in einzelnen Gewerbebetrieben feine so durchgreifende dieses Gesetz mit einzubeziehen, an der ablehnenden Regelung des Lehrlingswesens, daß dann nur fobiele Krankenversicherungsanstalten Saltung sosial- reattionärer Streise gescheitert sind. Lehrlinge gehalten würden, als es die jeweils vors hielt seine Delegiertenversammlung am Sonntag Jahren, als die Wirtschaftsnot größer wurde, verlangt die Konferenz die Schaffung und baldige herrschenden wirtschaftlichen Notwendigkeiten Verabschiedung eines Lehrlingsgefeßes, welches das fordern, verlangt aber die Festschung der zulässigen im großen Saal des Prager Gewertschaftshauses neue. Den Krantenfassen, welche ihren Versicher= Lehrlingswesen dem Stande der wirtschaftlichen und Lehrlingsanzahl nach sozialen und wirtschaftlichen ab. Der Obmann des Verbandes Anton Schäten Säuglingsausstattungen beistellen, ersetzt der fulturellen Entividlung anpaßt. Als Windeft Gesichtspunkten. fer Reichenberg eröffnete die Tagung mit Reichsverband die Hälfte der Kosten. Die Ausgaforderung e n, die in diefem Gesche geregelt einer kurzen Ansprache, in welcher er insbeson- ben für diesen Zweck machten im vergangenen werden müßten, werden angesehen: 1. Gefeßlich fest= dere der in der Berichtsperiode verstorbenen Mit Jahre 135.000 Kč aus und betragen bisher insgelegte auskömmliche Entlohnung. 2. Gefeßlich ge= Die Jugend- Konferenz fordert weiter den Ausglieder der leitenden Institutionen des Verban gesamt 954.000 Stronen. Seit 1932 trägt der regelte Behaltepflicht nach der Auslehre durch mini- bau des ad- und Fortbildungs- des gedachte. Verband in Zusammenarbeit mit den Strankendestens 2 Jahre. 3. Einbeziehung der Urlaubsbestim- u Iwefens und die Errichtung moderner versicherungsanstalten, der Zentralsozialversiche mungen für die Lehrlinge und Lehrmädchen und Er- Lehrwerkstätten, die der Ergänzung des theoretischen höhung des Urlaubsanspruches auf mindestens zwei Unterrichtes und der praktischen Betätigung dienen cungsanstalt und Organisationen der freiwil Wochen im ersten, drei Wochen im zweiten und vier müssen. ligen Fürsorge, wie„ Ärbeiterfürsorge", LandesWochen im dritten Lehrjahre. fommission für Kinderschutz und Jugendfürsorge, zur Unterbringung erholungsbedürftiger Kinder und arbeitsloser Jugendlicher in Erholungsheigrößten Not tausende Kinder und Jugendliche men bei. Er hat mitgewirkt, daß in der Zeit der in Heimen untergebracht und verpflegt werden fonnten. Im Vorjahr wurden 55.000 Kč für diesen Zweck aufgebracht. Ferner ist der Reichsverband Mitglied der Arbeitsgemeinschaft für Volksgesundheit, welcher im Jahre 1936 von ihm 25.000 Kč zugewiesen wurden. Die verfügbaren Mittel des Verbandes flossen unmittelbar oder mittelbar den Versicherten zu.
Im Zusammenhange mit der Forderung nach Schaffung eines zeitgemäßen Lehriingsgesezes ver
langen die Lehrlinge und jugendlichen Angestellten.
daß besondere Körperschaften gebildet werden, in de
nen die Mittwirkung der freigewerkschaftlichen Drga nisationen gesichert und deren Aufgabe die Förderung
des Lehrlingswesens sein müßte.
II.
Die Verbandsjugend- Skonferenz lehnt die so gnannten Lehrlingsprüfungen nad absolvierter Lehrzeit entschieden ab, tveil sie feine Bürgschaft für eine wirklich fachliche Auslese bieten. Dagegen fordert die Konferenz die gefeßliche Einführung wiffenfchaftlich ausgebauter örtlicher Berufsberatungsstellen, in denen die Gelverkschaften mit wirken und die im Verein mit den Fachschulen are beiten. Die Fach- und Fortbildungsschulen wieders
V.
1. Einreibung der arbeitslosen Jugend in den Einbeziehung der arbeitslosen Jugend in die staatErzeugungs- und Verteilungsprozeß und 2. die lichen oder staatlichen subventionierten Investitions
und Notstandsarbeiten au mindestens 20 Prozent. 3. Einreihung der arbeitslosen Jugend in die staatli den Ernährungsallionen ohne Nachweis einer vor angegangenen Beschäftigung. 4. Organisierung von staatlichen Bekleidungs- und Ausspeiseaktionen, vor allem für die arbeitslose Jugend in den Notstands gebieten. 5. Berücksichtigung der deutschen Jugend im staatlichen und öffentlichen Verwaltungsdienst nach Maßgabe des Bevölkerungsschlüſſels. Die auf die Vertvirtlichung dieses Zieles gerichteten Beschlüsse der Regierung begrüßt die Konferenz wärmstens und erwartet zuversichtlich ihre rasche und durchgreifende Duchführung.
Steigende Gewinne im Bergbau
Im vergangenen Jahre haben die meisten Grubengesellschaften, die zur öffentlichen Rechnungslegung gefeßlich verpflichtet sind, ihre Bilanzen für das Geschäftsjahr 1935 sehr spät veröffentlicht. Das dürfte hauptsächlich darauf zu rückzuführen gewesen sein, weil die Grubenbefiber ihre Bilanzen mit Rücksicht auf die neuen Steuergeſeße beſonders ſorgfältig zuſammengeſtellt haben bürften und weil sie von den höheren
Reingewinnen, die sie im Jahre 1935 erzielten, möglichst wenig ausweisen wollten. Dennoch lies fern die in den Bilanzen enthaltenen Reinge winne den Beweis dafür, daß sich der Bergbau
Ferdinands- Nordbahn A.-G.
Berg- und Hüttenwerksgesellschaft Böhmische Handelsgesellschaft Handlowaer Kohlenbergbau A.-G. Duger Kohlengesellschaft
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Nordböhmische Kohlenwerksgesellschaft Westböhmischer Bergbauattienberein Brüger Kohlenbergbaugesellschaft.
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betrieb und das Kohlengeschäft im Jahre 1985 für die Grubenbesitzer bedeutend besser rentiert haben, als im Jahre 1934. Gine ganze Reihe von rubengesellschaften vermochte im Jahre 1935 ihre Reingewinne sogar ganz beträchtlich zu er höhen, wie zum Beispiel die Berg- und Hüttenwerksgeſellſchaft, die Ferdinands Nordbahn .- G.. der Weſtböhmische Bergbau- Attienverein, die Brüger Bergbaugesellschaft und andere mehr:
Die ziffernmäßige Zusammenstellung der ben acht großen Grubengesellschaften im Jahre 1935 erzielten Reingewinne ergibt die folgende lebersicht:
Reingewinn Erhöhung gegenüber 1935 in Kč 1934 in Kč 22,057.604 2,288.785 3,998.848 42.837
12,215.848
6,892.626
3,586,331
286.381
3,548.800
468.706
2,826.345
749.942
2,488.052
1,043.893
1,887.892
1,887.892
55,440.098
10,761,784
Sierauf erstattete der Sekretär des Reichsverbandes, Senator Th. Hackenberg, den Tätigkeitsbericht. Er teilte mit, daß die Statuten des Verbandes nunmehr von der Zenralsozial versicherungsanstalt genehmigt wurden und gab dann einen Ueberblick über die Auswirkungen der Rückgang der Versicherten bei den angeschlossenen Krise auf die Gebarung des Verbandes. Der Krankenversicherungsanstalten von 501.000 im Jahre 1928 auf 351.000 im Jahre 1935 hatte eine Reduzierung der Einnahmen um ein Drittei zur Folge. Troßdem ließ sich der Verband von dem Grundsatz leiten, daß im Interesse der Versicherten und der Krankenversicherungsanstalten keine Drosselung der Leistungen eintreten soll, daß hingegen alles für die wichtigste Aufgabe des Verbandes, den Ausbau der Heilfürsorge, aufge= boten werden soll. Der Verband besitzt jetzt drei Kurheime. Das erste, in Karlsbad , war fein Eigentum bereits vor der letzten Krise; im Jahre 1930 wurde das Haus ,, Rautenfranz" in TeplitzSchönau erworben und ausgebaut und im Jahre 1935 das Moorbad Kunnersdorf angetauft, wel= ches zum Mittelpunkt der Erholungsfürsorge im jämtlichen Heime dank der umsichtigen Gebarung nordböhmischen Gebiet werden wird. Da seine schuldenfrei sind, entschloß sich der Verband, um den Anstalten die Unterbringung einer größeren Bahl vondturbedürftigen finanziell zu ermöglichen. bei der Festseßung der Verpflegskosten so weit entgegenzukommen, daß in gewissen Fällen der eigene Aufwand größer ist als der eingehobene Betrag fometigen Tage der Strantenversicherung gente ten möglich, daß allerdings bei zurückgegan gener Zahl der Verpflegstage im vergangenen Jahr 800 Personen in den Heimen behandelt wurden. Die Kurerfolge sind ausgezeichnet. So hat das Tepliker Heim bewiesen, daß die Heilmöglichkeiten in unseren deutschböhmischen Kurorten anderen durchaus ebenbürtig sind. Auch Sunnersdorf mit Moor- und Kohlensäurebädern hat alle Voraussetzungen für ausgezeichnete Seilerfolge.
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Schließlich berichtete Senator Hackenberg über die Arbeit der Retagations- und der Nevisionsabteilung und des Verbandssekretariats. Der Bericht wurde mit allgemeinem Beifall ohne Debatte zur Kenntnis genommen.
Die darauffolgenden Wahlen hatten in der Gruppe der Arbeitnehmer folgendes wilhelm Häusler, M.- Schönberg; Franz Kaß. FalErgebnis: Mitglieder des Vorstandes: tenau; Heinrich Kremser, Tepliß- Schönau; Franz Macoun, Reichenberg; Alois May, Komotau ; Rudolf Müller, Aussia; Ernst Richter, Jägerndorf ; Anton Schäfer, Reichenberg; Siegfried Taub , Prag . Erſatz: Josef Friedl, Mährisch- Trübau ; Chriſtof Görl, alfenau; Anton Lippert, Tepliẞ- Schönau; Franz
Marschner, Rumburg ; Edmund Leukert , Reichens berg; Stari Göſchka, Wodenbach; Adolf Unger , RöReichenberg. merstadt; Heinrich Friese, Gablona; Mar Koutnik, leberwachungsau 3= ich uz: Mitglieder Franz Duffet. Tetschen ; Heinrich Erben, Trautenau ; Franz Pokorný , Böhm.Krumau; Ersatz Wenzel Bösmüller, Neudet; Wilhelm Novy, Eger; Alfred Mildner, Tepliß.
hiedsgericht: Mitglieder Andreas Dent, Böhm.- Krumau ; Mar Hammer, Tepliß; Karl Hulla, Reichenberg: Emil Langer, Freiwaldau ; Franz Sonnet, Reichenberg. Ersak: Alois Müller, Tachau ; Otto Pichl, Dur: Emil Bayer, Numburg; Th. Haberkorn, Eger; Franz Köhler, Friedland.
Die mährischen Kleinwinzer
und das geplante Weinmonopol
nommen werden. Eine allgemeine Einschränkung der Anbaufläche soll in erster Linie in jenen Gebieten und für solche Grundstücke Platz greifen, wo infolge der Klimatischen Verhältnisse der Weinbau nur unter den ungünstigsten Bedingungen betrieben werden kann und wo andere Kulturen ( Weizen, Mais usw.) besser gedeihen.
Unsere großen Bergiverksgesellschaften haben im Jahre 1985 nur mehr 3.9 Millionen Kronen, demnach im Geschäftsjahr 1985 insgesamt um trährend er im Jahre 1934 noch 29 Millionen Am vergangenen Sonntag versammelten sich 10,76 1.7 8 4 ronen mehran Profitronen betragen hat. die Vertreter der mährischen Kleinbauernorganis ten erzielt, als im Jahre 1984.( Die Brüger Infolge der größeren Gewinne zahlten die fationen zu ihrer Landeskonferenz. Aus den BeKohlenbergbaugesellschaft hat im Jahre 1934 feis neisten Grubengesellschaften im vergangenen richten der anwesenden Funktionäre war zu entnen Reingewinn ausgewiesen, sie hat aber in den Jahre ihren Aktionären erhöhte Divinehmen, daß sich die wirtschaftliche Lage der mähbeiden Jahren 1984 und 1935 rund 14 Millionen den den aus. Die höchste Dividende gewährte rischen Kleinwinzer arg verschlechtert hat. Die Kronen für die Wiedergewältigung ihrer Nel die Duger Kohlengesellschaft mit 225( im Vor- qualitativ und quantitativ günstige Weinernte des fongrube aufgewendet. Dabei darf man jahre 220) Kč. Ihr folgt die Ferdinands- Nord- vergangenen Jahres hat Bustände geschaffen, die, Schließlich appelliert die Konferenz an alle nicht vergessen, daß der in den Bilanzen ausge- bahn mit 180( 170) Kč, dann die Bergs und so absurd das klingt, zu einer Notlage der kleinen wiefene Steingewinn nur jener ist, der sich, wie Hütte mit 45( 30) Kč und die anderen. Für die Weinbauern führte. Stellenweise zahlt man für Kleinbauern, Partei-, Gewerkschafts- und Geein Grubenbirektor einmal eingestand, nicht mehr Aktionäre der Gruben war somit das Jahr 1985 den Wein nurmehr Kč 1.50 bis 3.-, während in noffenschaftsorganisationen, daß sie den Bezug verstecken läßt. Der wirkliche Reinge ein sehr gutes Jahr. Noch besser dürfte für sie den Städten derselbe Wein um Kč 14. von Wein bei den organisierten Kleinbauern in bis v in n iſt alſo bedeutend höher als der ausgewie das Jahr 1986 werden, das eine Erhöhung der 16.- verkauft wird. Die Konferenzteilnehmer Südmähren für Gaststätten, Volkshäuser, Arbeisene. Ebenso wie die genannten Grubengesell Steinkohlenförderung um 12.6 Prozent, eine Er befaßten sich in einer längeren Diskussion mit die- terheime usw. tatkräftig unterstützen. Dies gilt schaften dürften auch alle übrigen Grubenbefizerhöhung der Brauntohlenförderung um 5.5 Pro- fen unerträglichen Verhältnissen und verlangten auch für den Bezug von Weintrauben bei künfum Jahre 1935 erhöhte Gewinne erzielt haben. zent und eine solche der Koksproduktion um 26 in einer Entschließung nachstehende Maßnahmen tigen Ernten. Die Vermittlung besorgt der Zentralverband der deutschen Kleinbauern und HäusDie größte Steigerung ihres Reingewinnes er Prozent, sowie eine Erhöhung des Kohlenvers zum Schuße der kleinen Weinproduzenten: zielte die Westböhmische Bergbaugesellschaft mit und damit des Kohlenabsages im Ins ler, Prag VII, Stroßmayerova 1390, der auch 75 Prozent. Die Berg- und Hüttenwerksgesell12.6 Prozent gegenüber 1985 auf- 2. Unbedingte Steuerfreiheit für mindestens Informationen über Preise und Qualität erteilt. shaft, die acht große Gruben im Ostrauer Res weist. Troß der bedeutend größeren Reingewinne 200 Liter Wein für den Eigenkonsum jeder erwach. Hinsichtlich einer neuerlichen Schuldenrege viere besißt, tonnte ihren Reingewinn von 1934 haben die Grubenbesißer lange gezögert, den fenen Berfon, eines Haushaltes ohne Rücksicht auf lung durch den in Aussicht genommenen Hilfeauf 1985 um 48 Prozent steigern. Die Nordböh- Bergarbeitern ettvas davon in Form einer ein- bie erzeugte Menge. Diese Steuerfreiheit foll und Kolonisationsfonds fordert die Konferenz, mische Kohlenwerksgesellschaft wies für das Jahrmaligen Teuerungsaushilfe autommen Landwirten bis zu einem Besitz von fünf Hektar daß die parlamentarischen Vertreter der sozial1935 einen Reingefinn aus, der um 86 Prozent 31 laffen. demokratischen Partei diesem Fonds nur dann
höher war als jener des Jahres 1984. Die Nicht unerwähnt darf bleiben, daß die Bes durchschnittliche Erhöhung des Reingewinnes bei fiber der großen Grübengesellschaften, die augleich ten acht angeführten Grubengesellschaften beträgt auch die Besizer der großen Kohlenhandelsgesells 24 Prozent. Die höchsten Gewinne vermochschaften sind, auch aus dem m Kohlenhandel ten jene Grubengesellschaften zu erzielen, die auch Kahr für Jahr große Gewinne erzielen. Die meis Eisen- und Metallbetriebe befißen. ften Grubengesellschaften haben ferner eine große Reinen Reingewinn wies die Dux BoAnzahl Gratisattien an ihre Aktionäre abdenbacher Eisenbahngesellschaft gegeben, die ebenso honoriert werden, wie die geaus. Sie zahlte aber an ihre Attionäre dennoch fauften Attien. Ueberdies haben die Kohlenpapiere eine Dividende von 25 Stronen pro Attie im Ge in den letzten beiden Jahren, ganz besonders im famtbetrage von einer Viertelmillion Kronen aus, ahre 1936, eine große Wertsteigerung erfahren, ein Beweis dafür, daß sie auf ihren acht Gruben die ebenfalls zu berücksichtigen ist. berbient
Unternehmung nur Verlust wies als einzige
Eisen industriegesellschaft aus, ivas auf be sondere Umstände zurückzuführen ist, die wir hier übergehen wollen. Der ausgewiesene Verlust bei dieser Gruben- und Eisengesellschaft betrug aber
Die Grubenbesizer tönnen daher mit ihren lebten Geschäftsabschlüssen und den erzielten häheren Gewinnen sehr zufrieden sein. Für die Bergarbeiter aber hat sich die Lage noch nicht gebessert. Ihre Löhne waren im Jahre 1985 sogar noch niedriger als im Jahre 1984, ba bie
1. Ermäßigung der Weinsteuer.
gewährt werden.
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3. Aenberungen der Bestimmungen über die die Zustimmung geben, wenn Garantien geschafSteuerfreiheit von neuangelegtat Weingärten mit fen sind, daß jeder einseitige politische Mißbrauch veredelten Reben, und zwar in dem Sinne, daß die berhindert wird, und wenn weitere mindestens 80 zehnjährige Steuerfreiheit von fünf Ar bepflanz- Prozent dieses Hilfsfonds zur Schuldenerleichten Weingarten aufwärts für Kleinlandwirte bis terung bei Kleinlandwirten bis sechs Hektar gezu einem Befihe von fünf Hektar gewährt wird. sichert werden. Bei größeren Besißern, insbeson Die bisherige Bestimmung, wonach bie Steuer- dere bei Restgutbesibern, ist eine Schuldenrege freiheit erst bei einem Biertel Hektar reubepflanz- lung durch Abgabe von Grund und Boden herbeiten Weingarten gewährt wird, stellt eine bewußte auführen. Die Mittel des Hilfsfonds dürfen für Nüdfichtslosigkeit gegen die Kleinwinzer bar. sie nicht verwendet werden.
4. Der Einführung eines Weinmonopol8 tamm Im übrigen besteht die Konferenz nachdrücknur zugestimmt werden, wenn die notwendigen lichst auf der Erfüllung jener Forderungen, die am Garantien gegeben find, daß nicht diefelben fchwe- Verbandstag in Wallern zum Schuß zur Eristenzren Fehler begangen werden, wie bei dem Ge- ficherung der Kleinbauern und Häusler aufgestellt treibemonopol. wurden. Die Seutsche sozialdemokratische Arbeiter
5. Bei einer Beschränkung der Weinbauflä- partei und der Klub der Abgeordneten und Senachen hinsichtlich Neuanlagen müssen unter allen toren wurden ersucht, mit allem Nachdruck für Umständen die Befiher bis fünf Hektar ausge- diese Forderungen einzutreten.