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Donnerstag, 4. März 1937
Nr. 54
heit entsprechende Informationen| Defterreich müßte danach trachten, seine Herrschaft| präsentiere. Als Klouda feststellt, daß Deutschland , Wie den ,, idové Noviny" aus handelt. auszudehnen, und das würde für die Tschechoslowa derzeit isoliert sei, repliziert Maigner Wien berichtet wird, hat dort auch der Artikel Sicher sei so viel, daft beispielsweise Herr fei eine ständige Beunruhigung bedeuten. Bir lön- von der Sop mit dem Zuruf: hr seid Gaydas im„ Giornale d'Italia" Rut ha in der Welt mit Informationen herum- nen allerdings deswegen einen Strieg an ifoliert 1" Ing. Winter ruft ihm zu, er habe wegen der schroffen Stellungnahme gegen den Lefangen. Dr. Seller ersuchte deshalb den Minister reiste, daß die Deutschen in der Tschechoslowakei um weitere Mitteilungen, wie er die Entwidlung in sehr aufrichtig gesprochen:„ Er ist nicht mit gitimismus arg verstimmt. Man legt ihn allerHungers sterben, und dies mit einer solchen Dar- Oesterreich ansche. uns isoliert; nur wir sind isoliert! Dieses dings als eine private Aeußerung stellung, als würde dies von der Regierung geduldet oder gar absichtlich unterstützt werden. DerIn der Außendevatte nahm das SdP- Pro- fapiert, daß Maigner sich und die ganze Partei artige Informationsmethoden grenzen an ein blem überhaupt einen ziemlichen Naum. Sehr mit dieser Randbemerkung sehr bloßgestellt hat, Vorgehen, das er nicht mit vollem Namen nennen offensiv ging u. a. der Nationalsozialist Dr. sucht einzulenken:„ Ich habe schon gestern gesagt, wolle. Es sei dies eine furchtbare Infi- Klouda vor, der der SdP vorhielt, daß sie sich daß das auch unser Staat ist." Woraus na nnation, wenn Herr Rutha behaupte, daß die als das vollendete Spiegelbild der türlich der große Wert solcher Bekenntnisse unRegierung Hunger und Not im deutschen Gebiet reichsdeutschen Nazi- Bewegung weigerlich folgert... duldet oder fördert. Das sei auf das entschiedenste zu verurteilen!
Aus der Außendebatte
In der vorausgegangenen Ausschußdebatte hatte Genoise Dr. eller u. a. darauf hingewiesen, daß ja tein Zweifel bestehe, daß Frankreich gegebenenfalls seinen Bündnispflichten nachkommen wird; aber die Art, wie die Regierung Blum diese Pflicht betont, unterscheide fich wesentlich von manchen franzöfifchen Regierungen. Die wesentliche Aenderung in der Mentalität des englischen Wolfes überhaupt und im besonderen der Rüstungsfrage gegenüber ist das große Plus der letzten Epoche. Dazu tommen noch die Reden amerikanischer Staatsmänner, die zeigen, daß auch Amerifa einzusehen beginnt, von wo der Friede Europas bedroht ist, und anfängt, die Konsequenzen daraus zu ziehen.
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Paris . Zu der Rede Ribbentrops und zu den ,, Ami du Peuple" meint, daß die franBeschlüssen des Großen Faschistischen Rates schreibt zösische Regierung allen Grund habe, sofort die vorPopulaire", daß sie einen Teil der Politil militärische Erziehung durchzuführen und daß fie bifden, die Europa in den Abgrund zu führen droh. in dieser Angelegenheit der Zustimmung der Nation Die chfe Rom Berlin bringt ihre Fol gewiß sei. Die Vermehrung der italienischen Wehrgen. Jetzt kann man begreifen, daß in der faschisti - macht, welche die Nation auf Kriegsfuß bringt, aur schen Sprache diese Achse" bloß bedeutet, daß erlegt Frankreich schwere aber unerläßliche Opfer. Europa seiner Achse beraubt und ver nichtet werden solI.
„ Le Jour" erklärt, daß die Beschlüsse des Großen Faſchiſtiſchen Rates von kardinaler Bedeus tung seien, denn Italien werde dadurch bereits im Frieden auf Kriegszustand gebracht.
Petit Journal" schreibt: Im Zen Ein Plus, das die Tschechoslowakei allein irum des Kontinents setzt sich der alveitöpfige Cäbetrifft, ist der Zusammenbruch der reichsdeutschen farismus( Berlin - Rom ) fest. Er ist bestrebt, sämt„ Figaro" erklärt: Italien , das aus Mitund ungarischen Propaganda in der Frage der Bol- liche Ergebnisse der Beziehungen der Mächte, auf teleuropa hinausgedrängt ist, wendet sich, wie es schewisierung der Tschechoslowakei ". Gerade das Uebermaß dieser Angriffe und auf der anderen Seite denen bisher das europäische Gleichgewicht beruht, scheint, immer mehr dem Mittelmeer zu. Es wird die erstaunliche Ruhe der Tschechoslowakei hat in den und alle allgemeinen Wahrheiten der rechtlichen, mo- eine neue römische Politik herausgearbeitet mit dee Ländern, auf die diese Propaganda einwirten sollte. ralischen und politischen Ordnung, auf der die in- Tendenz, das faschistische Italien aus dem Rahmen gerade den entgegengefeßten Eindruck gesternationalen Beziehungen, auf den Kopf au stellen. seiner bisherigen traditionellen Außenpolitik zu macht, als beabsichtigt war. Wir sehen in letter Jetzt haben wir im Südosten Grenzen, die nicht nur drängen. Zeit, daß dieses Märchen von der bolichewistischen bewacht, sondern auch ausgerüstet werden müssen. London . Die englische Presse sicht die vom Gefahr" nirgends mehr verfängt. Es ist nur bes Bisher haben sich unsere Befürchtungen Großen Faschistischen Rat angenommenen militäris dauerlich, daß es auch inländische Zeitungen gibt, die und unfere Wachsamkeit auf den Rhein beschränke, schen Vorbereitungen einstimmig als Antwort auf diefer Lüge nicht einmal entgegengetreten sind. Dazu jetzt werden wir sie auf die Alpen linie die fürzlich angekündigten britischen Entwürfe an. gehört die gesamte Preffe der Edp! Mit der wiederholt geäußerten Ansicht des Mi- er peitern müssen. Im„ Echo de Paris" schreibt Perti nisters, daß es unrichtig sei, von awei ideologisch getrennten Lagern in Europa au sprechen, kann sich nar: Italien ſtüßt sich immer mehr auf SitlerDeutschland und ist bestrebt, politisch, ia fogar territoriale Gewinne auf Kosten Frankreichs und EngTands au erlangen. Für die Befestigung der Achse Berlin - Nom zeugt auch das Schweigen über Oesterreich . Es scheint, als ob de Rollen in der Frage Mitteleuropas und des Mittelmeeres verteilt seien.
Dr. Seller nicht identifizieren, zumal der Minister ja selbst bestätigt hat, daß der Gedanke der Zusammenarbeit der demokratischen Staaten ent schieden gesiegt habe. Damit gibt der Minister doch indirekt zu, daß es jo etwas wie awei Lager gibt. eines der demokratischen und eines der nichtdemofratischen Staaten. Für uns ist entscheidend, daß es Staaten gibt, die den Frieden der Welt- siehe Abessinien schon gestört haben oder ihn zu stören drohen, und daß gerade diese Staaten autoritär regiert sind, während auf der anderen Seite die Staaten, die den Frieden verteidigen, demokratisc sind. Wir können uns freuen, daß wir in dem legteren Lager stehen. Daß auch die anderen den Frieden wollen, fann man glauben und auch nicht.
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,, News Chronicle" sagt, daß es schtver
fassung festhalte, daß die Wahl der Staatsform für Desterreich wie für jedes andere souveräne Land eine innere Angelegenheit sei. Darüber hin aus zeigt sich in der österreichischen Presse neuer dings eine stärkere Anlehnung an Frankreich und die Tschechoslowakei , da man in diesen beiden Mächten und in England die einzigen möglichen Garanten der von Berlin bedrohten, von Rom preisgegebenen Unabhängigkeit Desterreichs erblidt. Die Tendenz zu einer freundschaftlichen Haltung gegenüber Prag ist auch aus den Kommentaren zu dem Krofta- Expose zu ersehen..
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Völkischer Beobachter" gegen Krofta
Die Kommentare zu dem Erpofé des Außenministers Dr. Krofta sind übrisens in allen Ländern freundlich, wovon nur eine Auß
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& h me macht. Der" Völk. Beobachter" iſt ted genug, auch in diesem Falle den Spieß umzu drehen und auf die Klage Kroftas über die Preffe. fampagne gegen die Tschechoslowakei zu antworten, diefe Kampagne habe ihre Ursache in den Angrif fen der tschechischen Breffe auf Deutschland . In der gesamten tschechischen Preffe"( also wohl auch in den Organen der Herren Stříbrný, Vranh und Dr. Preiß?) werde Kriegshehe und antideutsche Propaganda" betrieben. Die Prager Preffe" bemerkt dazu, daß gerade diese Antwort aus München nur die volle Berechtigung der Beschwerden Kroftas beweife.
reist.
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sei, bei der Leftüre der Resolution des Großen ist Mittwoch in Begleitung des Kabinettschefs des Der französische Handelsminister Paul Bastib daſchiſtiſchen Rates gleichgültig zu bleiben. Man handelsministeriums, Benedetti, nach Paris abgefann sich schwer einen europäischen Krieg vorstellen, aus welchem Italien siegreich hervorgehen könnte. Es ist sicher, daß Italien durch jeden Krieg nu: Schaden leiden könnte. Wir sind beinahe versucht, sagt das Blatt, jede Hoffnung für eine Welt aufzugeben, in der eine zivilisierte Macht eine so auf geblähte Erklärung abgibt.
Landwirtschaftliche Genossenschaften und Planwirtschaft. In der Agrardebatte, die sich am vorigen Mittwoch im Anschluß an das Exposé des Landwirtschaftsministers Dr. Badina im Landwirtschaftlichen Ausschuß des Abgeordneten hauses entspann, kam auch der tschechische Sozialdemokrat Kučera zu Wort, der darlegte, daß die agrarische Planwirtschaft von überparteilichen Institutionen durchgeführt werden müsse und nicht Mittel zum Zweck werden dürfe, um die
von
tommen abhängig werden aft
Die Pressekampagne, die unmittelbar nach| sandt werden. Dasselbe geschicht bekanntlich seit Machtpositionen einer einzelnen Partei zu stärIn einer Kritit der Auffiger Senleinrede, be- dem Wiener Besuch Neuraths und den nazisti- langem mit dem ,, Vört. Beobachter" in Jugosla= fen. Diese Planwirtschaft dürfe auch nicht vollaciónete es Dr. Heller als off ene Aniage des ſchen Demonſtrationen eingeſezt hat, iſt eines wien ! Landesverra te s, wenn enlein antändigt, vegs eingeschlafen, sondern nimmt heftige Das Verbot zweier Nazifilme in Wien tv wird lichen Genossenschaften und er werde das ganze Ausland aufrufen, sich in die Formen an. Auf reichsdeutscher Seite führen die von den Hitler- Blättern zum Anlaß einer hefti- Bir ſtellen dies feft, weil die Ausführungen des inneren Verhältnisse unseres Staates zu mengen. Essener Nationalzeitung"( Spe- gen Kampagne genommen, während die Schusch- Medners, wie sie wiedergegeben waren, mißvers Dr. Heller vermißt weiters in dem Grooie aus- zielles Organ von Göring ), die" Münchner nigg- Presse den Deutschen nach wie vor Miß- ſtanden wurden. führlichere Worte über Oesterreich , das doch in der lezten Zeit in den Mittelpunkt der politischen Neuesten Nachrichten"( Eher- Ver- brauch des Gastrechtes" vorwirft. Zu den Nachrichten einiger Blätter, daß Intereffen gerüdt ist. Die anscheinend vereinbarte lag) und Goebbels Angriff". Im Zusam In Berlin scheint man der von Desterreich Dr. Edmund Czernin an Stelle des verstor Baltung Italiens der Restaurationsfrage gegenüber menhang mit dieser Fehde hat man jest im Drit- ins Neich hinüberwirkenden katholischen und mobenen Ministerial- Oberfommiffärs Dr. Srdinto sei eine Sache, die uns zu denken geben müffe. Wir ten Reich die Verbreitung sämtlicher österreicht narchistischen Strömungen wegen immerhin be foeben Privatsekretär des Vorsitzenden der Regiewollen um teinen Preis den Anschluß Oeiters faher Provinz- Beitungen verboten. Man will da sorgt zu sein. Darauf deutet die in Bayern wie- rung geworden ist oder wird, ist das Tschechos reichs an Deutschland . Es sei aber auch falsch, daß durch die österreichische Regierung auch nötigen, der einsetzende rigorose Bekämpfung der katho- slowakische Pressebüro zu der Feststellung ermäch es für Desterreich nur zwei Fragen gebe: Anschluß die in Wien noch nicht zugelassenen Naziblätter lischen und wittelsbachischen Gruppen hin. Der tigt, daß diese Nachrichten nicht den Tatsachen ober Restauration, und daß der status quo als Un( wie die beiden Ausgaben des Bölt. Beobach Weiner Christl. Ständestaat" zitiert eine lange entsprechen. Die Agenda des Privatsekretärs st möglichkeit hingestellt werde. Die Gefahr einer Restauration der Habsburger in Oesterreich ist au- ter") freizugeben. Die Desterreicher beklagen sich Polemit des SS - Organs Das Schwarze Korps" gegenwärtig den zwei Beamten des Ministerratsmindeſt nicht unmöglich. Das wäre, erklärte Dr. andererseits, daß die zugelassenen Organe, z. B. gegen die Bestrebungen der österreichischen Kon präsidiums Ministerialkommissär JUDr. St. Seller, für uns hier eine ebenso große Gefahr wie die Effener Nationalzeitung", in die entfernte- fervativen, die Idee des Dritten Reiches " der t o d und Sekretär JUC. Vlado Ondrejček der Anschluß an Deutschland . Jeder Babsburger in sten Dörfer gratis an alle möglichen Leute ver. Nazi durch eine andere Reichsidee zu ersetzen. übertragen.
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Der Freund
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ROMAN VON GREGOR JARCHO „ Es ist nicht gleichgültig, weil einer von uns daran starb, und es ist nicht gleichgültig, weil niemand sicher ist, niemand, hört ihr es, niemand, daß auch nicht er von seinem Leibe zur Entleibung getrieben wird"
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blid reichte! Und wie wußte er immer aus jedem| men, den Nikiforows Tante, die nicht einmal| An den genauen Wortlaut tann ich mich natürlich Schlag eine Stufe zu machen, auf der man hin- wußte, daß ihr Neffe die Stadt verlassen hatte, nicht mehr erinnern, obwohl der Brief auf mich aufsteigen tonnte, dahin, wo für uns das unklare und ihn unter uns vermutete, durch das Mädchen Hohe, das nie zu Erreichende und immer Erstres| zu uns sandte. benswerte lag. Wie verstand er es, jeden Schmerz Niemand wagte es, den Brief aufzumachen. zum Ansporn umzugießen, jeden Rückblick zur Ich hielt ihn in den Händen und weiß noch, daß Ausschau, jeden persönlichen Zusammenstoß mit er mir furchtbar schwer vorgekommen war. Die dem Leben zum Signal für allgemeines Vor- Nechte sant von selbst hinab, und der Blid folgte dringen. ihr, wie gebannt auf den Umschlag geheftet.
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auf uns alle einen sehr tiefen Eindruc gemacht hatte aber er schrieb ungefähr so: ,, Einige Tage bevor ich dir, Nikischa, erklärt hatte, daß ich Marusia keinen Unterricht mehr geben würde, war mein sinnliches Ueberreiztjein so stark gewesen, daß ich mich selbst verlor, teine Ruhe, keinen Plaz mehr in der ganzen Stadt Wir müssen Nitischas Tod, solange es geht, Und wieder war es Rappaport, der den mei zu finden vermochte und abends, wie von Teuüberhaupt geheimhalten. Er ist verreist. Ist bei sten Mut und die meiste Tattraft bewies. Uebri- feln getrieben, ein Straßenmädchen zu mir nahm feinen Eltern. Wer hat sich um ihn zu fümmern? gens war er auch einer der ältesten unter uns und mich selbst und sie durch den Verlust meiner Wir, seine Freunde, sonst niemand. Später tön- wohl siebzehn Jahre alt.( Gin Jahrzehnt später unberührtheit erniedrigte. Ich weiß: für dich, da Da griff Rappaport ein, ein hagerer schwar- nen wir erflären, er wäre erkrankt, und dann fiel er, von einer finnlosen Kugel eines Weißen du die körperliche Liebe seit langem tennst und sie zer Junge mit dem spöttischen Weltleid seines erst den Tod an der Krankheit bekanntgeben. Das getroffen, vor Petersburg und soll einen kurzen, mit den Augen unserer an der Wurzel faulen gehetzten Woltes in den traurigen braunen Augen: iſt eins, was ich vorzuschlagen hätte. Weiter muß plößlichen Tod gehabt haben. Wenn es wahr ist Gesellschaft ansiehst, liegt in diesem Geschehnis " So geht das nicht, Genossen!" sagte er. für die beiden Genossen gesorgt werden, die jetzt hat er ihn verdient.) Kurz er nahm den nichts übermäßig Entwürdigendes, nichts uns Und" Genossen" tlang wie eine Liebkosung und aus einem sehr satten Leben wieder in die Ars Brief und brach ihn mit bebenden Fingern auf. widerruflich Herabseßendes, nichts, wovon einem wie ein Kommando zugleich. Was hatte das Wort mut hinabfallen. So gut werdet ihr es wohl kaum„ Nikiforon iſt tot- und niemand außer uns ber Etel nachträglich beinah bas Atmen unmöglich für einen zauberhaften Klang für uns, die wir die wieder haben, Genossen, denn ihr wißt, daß wir darf erfahren, was geschehen ist, Genossen! Wir macht. Ich aber war am nächsten Tage nicht mehr Neſte des Lichts aus dem Jahre 1905 bewahrten durch unsere Eltern daran gehindert sind, euch so beschlagnahmen diesen Brief!" Beschlagnah- Serr meiner Selbſt und an der ganzen Welt berund Gorkijs kleine Stizze„ Genosse" fast alle aufzunehmen, wie es Nilischa getan hat. Aber wir men" war wieder so ein Wort, das zu jener Beit zweifelt, wie wenn die Welt und nicht ich ein Uns auswendig tannten. Wir fühlten uns foeben fönnen dafür sorgen, daß ihr in reichen Häusern revolutionären, romantischen Klang besaß recht begangen hätte. Was ich durchgemacht habe, noch ein jeder mit sich beschäftigt, mit seinem Stunden bekommt, wir fönnen euch auch nach Wir müssen dafür sorgen, daß Charitonow eben kann ich dir nicht schildern, überdies würdest du eigenen Schmerz, seiner eigenen Furcht, seinem Kräften mit kleinen Anleihen unterstüßen." falls das Geheimnis wahrt_" erläuterte mich vielleicht auch gar nicht verstehen. Jedenfalls eigenen entsetzlichen Sch", das so unfaßbar war, In diesem Augenblic klopfte es, und eins Rappaport. Aber den letzten Sas sprach er so brachte ich noch so viel Mut zusammen, daß ich so zerrissen im Körper und Geist, drohend und der Dienstmädchen brachte einen Brief herein, der eigenartig, daß wir nicht wußten, ob er nicht nur nicht einfach floh, sondern zu dir kam und dir lockend, unbekannten Gefeßen gefügig plößlich an Nitischa adressiert war. Ich erkannte sofort die Nedensarten vorbrachte, ob er nicht genau so wie meine Dienste als Marufjas Lehrer kündigte. als eins, als„ Genossen", hatten gemeinsames Handschrift. wir an den Tod Charitonows glaubte, den dieser Dann schloß ich mich ein. Einige Tage später Leid, gemeinsames Hoffen, gemeinsames Streben." Charitonow!" Brief bekanntgeben sollte. Dann las er uns das mußte ich aber aus der Wohnung heraus;- es " Genossen", wiederholte Rappaport,„ GeSchreiben vor. Aber von Selbstmord stand darin hatte sich herausgestellt, daß ich geschlechtstrant nossen, Niliforow ist tot. Shm ist also bestimmt zwei Tode und nun ein Brief von einem, der doch nicht mehr, als daß nur Feiglinge Hand an sich geworden war. Und gerade wie ich vom Arzt nach nicht mehr zu helfen. Aber ihr wißt alle ebenso nicht von aller Schuld freigesprochen werden legten und so etwas eines marxistisch denkenden Hause fam, erschien der Teufel, Marufja, mit der gut wie ich, daß Selbstmorde ansteckend sind. Wie fonnte und der vielleicht wir vermuteten Menschen unwürdig sei. Bitte wiederzukommen, wieder ihr Lehrer zu sein. Epidemie treten sie auf, zerreißen die dünnen Fä alle Aehnliches und empfanden schneidende Furcht Dagegen schilderte Charitonow zerknirscht, Ich schlug es ihr ab, war grob. Hätte sie den, von denen der Wille so manch eines Schwvas bei diesen Gedanken- der vielleicht auch seinen daß Marusja zu ihm gekommen väre chen zur Flucht aus dem Leben noch abprallte. freiwilligen Tod ankündigte. Offen gesagt, waren gebeten hätte, ihr wieder Unterricht zu gelen, erwürgen können. War nicht fie fchuld an meinem au er Fall, an meinem Unglück? Dann sagte ich mir ivir so sehr wir den Selbstmord an sich ver- habe ihr mit einem glatten Mein" geantwortet, avar, daß ich im Unrecht wäre, daß man sie urteilten irgendwie alle der Meinung gewe- weil sie von Anfang an schrecklich auf feine Sinn- fchließlich nicht für die Wirkung verantwortlich fen, daß Charitonowy, um seine„ Ehre zu retten", lichkeit gewirkt hätte, so start, daß er es in ihrer machen dürfte, die sie auf mich ausgeübt hatte jest nicht mehr am Leben bleiben durfte. Und doch Nähe nicht mehr habe aushalten können, weil die- und auch nicht für meine Schwäche, für meinen überlief es uns talt, als wir den Brief annah- ser Bustand für ihn erniedrigend gewesen wäre. tierischen Ausbruch.( Fortsehung folgt.),
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Nitiforows Tob tann Anlaß zu vielen Toden ges ben. Das müssen wir verhindern."
Ich bewunderte Rappaport in diesem Augenblick. Wie er immer bemüht war, an alle zu den fen, an alle, so weit der Begriff in dem Augen
Es war wie in einem Schauerroman:
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