Nr. 58

Kritik an der SdP

Hilgenreiner:

Wir können nicht warten!

Dienstag, 9. März 1987

Seite 3

Sudetendeutscher Zeitspiegel

Schwere Anklagen gegen die ,, Sudetendeutsche Volkshilfe'

Der Deutsche Erwerbslosen- Schutzverband" erhebt aufsehen­erregende Beschuldigungen gegen die SVH in Prag

Am Sonntag beschäftigte sich der christlichsoziale Senator i Igenreiner, der es einmal nicht weit zur SdP hatte und mit ihrer Ideologie weit­gehend übereinstimmte, mit der SdP- Heyze gegen die deutsch - tschechischen Vereinbarungen. Er fand ge= gen die Demagogie diesmal scharfe Worte und sagte, eine Partei könne wohl warten, nicht aber das sudetendeutsche Volt. Die Vereinbarungen seien ein verheizungsvoller Anfang. Das Zukunftsprogramm hindere nicht daran, sich mit aller Entschiedenheit für die Durchführung der Abmachungen einzusetzen. Bum Schlusse erklärte Hilgenreiner: Es ist mir selbstverständlich, daß eine Oppositionspartei weiter gehende Forderungen stellen kann und wird als eine Regierungspartei. Eine Opposition wird immer den, wilden Mann spielen, bis ihr einmal mit Eintritt in die Regierung die Haare gestutzt werden. Doch ver­üble ich der Opposition nicht, aber man sollte doch vorsichtig sein mit dem Vorwurfe des Volts ver­rates. Aber ebenso entschieden ist es abzuweisen, daß von Landesverrat gesprochen wird, wenn Deutsche | für ihre gerechten Forderungen dort Hilfe suchen, entdeckt, ohne aber imstande gewesen zu sein, eine wo sie sie nach dem Friedensvertrage suchen dürfen." Ausschußsizung zu erzwingen oder auch nur eine Antwort auf sein Verlangen nach Aufklärung über die Art der Spendenverteilung zu erlangen.

Hacker:

Der Prager Montag" veröffentlicht eine| sehr ausführliche Zuſchrift eines Herrn Franz orenz in Prag , des Vorsigenden des ,, Deuts schen Eriverbslosen- Schußverbandes", gegen die in Prag geübte Sudetendeutsche Volfshilfe". Herr Lorenz, als Vertreter der Arbeitslosen Mit­glied des Ausschusses der SV in Prag , hätte Mißstände bei der Verteilung der gesammelten Spenden

Dann sei ihm der Zutritt zur Geschäftsstelle der

Auf die eigene Kraft vertrauen! SHV verboten worden und in der Kanzlei des Gustav Hacker , der Vorsitzende des Bundes Bundes der Deutschen " in Prag , wohin man der Landwirte, sagte in Versammlungen in Bischof- ihn verwies, habe ihm dessen Bezirksvorsitzender, teinitz und Plan u. a.: Der B.d.L. fann mit Genug der Redakteur Jank von der Bohemia", tuung feststellen, daß sein politisches Prinzip immer erklärt, daß Lorenz kein Recht habe, Aufklärung wieder dann anerkannt wird, wenn allerhand Hoff- über die Verwendung von Spenden zu verlangen. nungen auf Auslandshilfe kläglich gescheitert sind. Dieser Herr Jant habe ihm den Bescheid gegeben: In der jungen politischen Geschichte der Sudeten wir machen mit dem Geld, was deutschen im Tschechoslowakischen Staate hat sich im vir wollen..." und habe ihm die Tür ge­mer wieder gezeigt, daß es in allen unseren poli- wiesen. Deswegen wendet sich Lorenz nun an die tischen Gruppierungen Zeiten gibt, in denen auch sie Oeffentlichkeit. Er gibt an, daß die Spenden für sich zu den realen Grundsäßen des politischen die SSV in Prag , die für diesen Winter 137.000 Lebens bekennen. Wir können deswegen heute ruhig plus 41.000 betrugen, nicht nach irgendwel= der gesamten sudetendeutschen Oeffentlicheit die Fra- chen Richtlinien, sondern ausschließlich nach dem ge vorlegen, was sie denn glaubt, was geschehen wäre, wenn das gesamte sudetendeutsche Volt von 1918 bis heute das Maß der eigenen Kräfie ganz aus dem Spiel gesetzt hätte, wenn es fich auf aller­hand Hilfsaktionen aus dem Auslande verlassen hätte, wenn es furz und gut, mit einem Worte gesagt, ge­

wartet hätte?"

Hans Schütz :

Zuwarten ist kein Programm!

Der christlichsoziale Abgeordnete Hans Schüb erklärte in einer großen Versammlung in Tepl , daß man fein Bedürfnis empfinde, die Forderungen Hen­leins herunterzulizitieren, aber man müsse sich dagegen wehren, daß dem Volle verkündet werde, das Buwarten sei ein politisches Programm.

Mitteleuropa

auf dem Wege zur Genesung

Vortrag Dr. Milan Hodžas

Ermessen der Frau des Sd P- Abge= ordneten Kundt verteilt wurden, die die Leiterin der Geschäftsstelle der SVH in der Ru­bešova in den Weinbergen ist.

Spendenverteilung trasse Mißstände ergeben, die Bereits im Jahre 1935/36 hätten sich bei der den Mücktritt des damaligen Prager VdD- Vor­fißenden Dr. Leopold Schürer zur Folge ge­habt hätten. Herr Lorenz zitiert nun folgende von den damaligen Beschwerden:

Die 45jährige Erwerbslose Rose Kraupner aus Prag II wurde bei ihrer persönlichen Vor­sprache in der Geschäftsstelle von dem Sekretär der SVH mit den Worten abgefertigt: Wenn Sietein Gelb haben und keine Arbeit, dann hängen Sie sich auf er gehn Sie eins Waffer!"

ober

der SVH

batwohnung bes Sekretäre Runczig, Prag II. Dem vollständig erblindeten 65jährigen Er­werbslosen Riedel aus Prag machte der Sekretär der SVH, Nunezig, das Angebot, er werde ihm 10.000 aus Mitteln der SV für die Erlan= gung und Einrichtung einer Trafik bewilligen, wenn er sich verpflichte, 5 Prozent vom Reingewinn dieser Trafitan Runczig abzuliefern!

stammen.

die bisherige unzureichende Form der Arbeits­lesenfürsorge. Im Gegensatz zu diesen reaktio­nären Treibereien konstatiert die Beziriston­ferenz, daß die seit Jahren arbeitslose Bevölke rung mehr Berücksichtigung und Fürsorge verdient als bisher. In dieser Richtung weiterzuarbeiten. soll die heiligste Verpflichtung nicht nur der sozialdemokratischen Bewegung, sondern aller wahrhaft demokratischen Faktoren sein. Die Kon­ferenz dankt der Partei für die auf nationalpoli tischem und sozialem Gebiete geleistete Arbeit und gelobt ihr auch für die kommenden Kämpfe und Aufgaben unerschütterliche Treue."

Dle Maschinengewehre

des Herrn Abg. Eichholz Als am Donnerstag der Verfassungsaus­schuß das Waffen- und Munitionsgesetz behan­Sekretär Runczig verkaufte an den Er- delte, meldete sich auch Abg. Eichholz von der werbslosen Rott zwei Herrenanzüge für Senleinpartei zu Worte, um gegen die bewaff­je 60. Rott erfuhr erst später, daß diefe An- neten Formationen" der politischen Parteien züge aus den Sachspenden der SV einige ganz bescheidene Bemerkungen zu machen. stanich der Kulturprogrammrede Henleins Formationen haben! Es war keine politiſche Rede, Stahlhelme und Maschinengewehre sollen diese es flang schüchtern und förmlich wie eine Ent­schuldigung. Die Zeit" registriert das ganze in zehneinhalb Druckzeilen entsprechend aufgemacht ( in Fettdruck), wahrscheinlich deshalb, damit man im Völlischen Beobachter" oder sonstivo nicht übersehen soll, was sich bei uns tut, und was dank dem Abg. Eichholz aufgedeckt wird.

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im Deutschen Haus wurden durch deit Angestellten der SVH Nowak Büchsensammlungen vorgenom men, die nach der Schwere der Büchse zu schlie­fen fehr erfolgreich waren. Die Büchsen wur­den in die Wohnung des Sekretärs Nun ezig gebracht, ohne daß bekannt geworden wäre, welchen Betrag sie enthalten haben.

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Alle diese Beschwerden blieben seitens der SVH unbeantwortet, obwohl der DE­Schutzv. die Erledigung derselben wiederholt ur­gierte.

Interessant ist, daß die Zeit" unsere Re­publikanische Wehr" an erster Stelle nennt und als Rote Wehr bezeichnet, während Abg Eich­holz zuerst tj chechische Verbände nannte und die Abkürzung R. W." gebrauchte. Man versteht, was die Zeit" will. Ob Abg. Eichholz seinen Auftrag überhaupt richtig ausgeführt hat, muß bezweifelt werden, es hätte doch des entsprechen­den Zuschnittes der Sache durch die Zeit" eigent­lich nicht bedürfen sollen.

Aus der von der SVH am 27. d. J. vorge­legten Abrechnung ergebe sich neuerdings die Tat sache, daß von den in Prag gesammelten Spenden große Beträge für Zwecke verwendet wurden, die weber den Absichten der Spender noch den Erwar­tungen der Erwerbslosen entsprechen. Weiters be­dürfe der in der Abrechnung ausgewiesene Betrag Aber unsere RW- Genossen werden sich amii­für Bargeldspenden von 15.227.90 dringend sieren, daß sie in den Verdacht kommen, bewaff eines Nachweises, da z. B. in der vierten Vertei- net zu sein, und daß der Verdacht ausgerechnet lungsliste an Barspenden nur 160 ausgewiesen von einem Henleinfunktionär ausgestreut wird, wurden. Dasselbe gelte für die Lebensmittelaus- dessen Kollegen in Reitstiefeln ins Parlament gaben, die mit 11.519.30 angegeben werden. kommen, dessen Partei den größten Ordnerappa­rat vielfach mit noch halbwüchsigen Burschen auf­gezogen hat, von dem Vertreter einer Partei, die militärische Gepflogenheiten als erste ins poli­tische übertragen hat und in deren Klub allerhand Reservisten" eine nicht bescheidene Rolle spielen. Man sehe sich nur den Avg. Birke an, wie er beim Grüßen die Hacken zusammenschlägt, ganz so, als ob er den Tournister förmlich auf dem Rücken spüre.( Reitstiefel brachte er auch ins Parlament mit, ließ sie aber später wieder daheim, als den Herrschaften ordentlich zugesetzt worden war.)

Es erscheint fast als ausgeschlossen, daß die SVH die Veröffentlichung dieses Materials mit Schweigen übergehen könne, nachdem sie es bis­her versucht hatte, die gegen sie angerichteten An­lagen und auch schon entsprechende Hinweise in der Presse zu ignorieren. Sofern die Behauptun­gen des Herrn Lorenz richtig sind, liegt ein Stan­dal vor, der nicht nur auf die SVH, sondern auch auf den Bund der Deutschen und nicht zuletzt auf die SdP und die ganze Henleinsche Volks gemeinschaft" ein überwältigend flares Licht

Ein gespendetes Sofa wurde durch den arbeitslosen Tapeziorer Franz Treppert hergerich tet, wobei das Material aus der SVH- Kassa be­zahlt wurde. Das Sofa kam dann in die Pri- wirft!

Abgeordneter Taub

im Brüxer Kohlengebiet

Jahreskonferenz der Bezirksorganisation Brix- Oberleutensdorf

Am Sonntag tagte in Hammer bei Oberleutensdorf die Jahreskonferenz der Bezirks­organisation Brür- Oberleutensdorf der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei. Die Ver­handlungen wurden von 3 ett l- Brür geleitet. Dem Vertreter des Parteivorstandes Abg. Ta ub bereiteten die Delegierten einen herzlichen Empfang; als Funktionär des Kreises nahm Franz Sei de l- Teplitz- Schönau an den Bera­tungen teil.

Parteitagung in Aussig

Eine Rede des Abgeordneten Jaksch

Die Bezirkskonferenz der Deutschen sozial­demokratischen Arbeiterpartei des Aufsig- Star­biger Bezirkes tagte am Sonntag im Aussiger Volkshaus. Die Berichte des Parteisekretärs Spiegel lassen den Fortschritt der Organi­jation auf allen Gebieten erkennen. Rund 800 neue Mitglieder wurden geivonnen. Den Höhe punkt der Tagung bildete das Referat des Abge­ordneten Iatsch, das mit stürmischer Zustim­mung aufgenommen wurde. Die Konferenz nahm einstimmig folgende Entschließung an:

,, Die Bezirkskonferenz begrüßt die national­

"

Der Verfassungsausschuß war sich der Zwie­spältigkeit der Eichhornschen Ratschläge bewußt und überging fie taktvoll mit Stillschweigen. Der Schlager hat im Inland nicht gezogen.

SDP- Mann wegen Unzucht verurteilt. Der Gärtner Sterntopf aus Plan, ein promi­nentes Mitglied der SdP, wurde von einem Straffenat des Enerer Kreisgerichtes wegen Un­zucht zu zwei Monaten schweren Sterker, bedingi auf zwei Jahre, verurteilt.

,, Es ist bemerkenswert", schreibt die Rum= burger Zeitung über die Jalich- Ver­fammlung in Bodenbach . daß heute die sozial­demokratische Partei schon wieder imstande ist, eine derartige Massenversammlung aufzuziehen. und es erreichte, daß ihretwegen die Betriebe frit­her geschlossen wurden. Es kommt somit den tung zu".

politischen Vereinbarungen vom 18. Feber 1937 Ausführungen Jatſchens eine erhöhte Beden= als einen Erfolg der unermüdlichen und opfer­demokratischen Arbeiterpartei und des deutschen Ortsleiter Josef Rauscher u. a.: Liebe Ka­vollen Verständigungspolitik der Deutschen sozial­Attivismus. Sie erwartet von der Regierung, daß diese Vereinbarungen in loyaler Weise durchgeführt werden und daß die entsprechenden Nichtlinien an alle Refforts der Staatsverwaltung mit größter

,, Leider muß ich konstatieren..." In einer SdP- Versammlui. in Andreasberg erklärte der meraden! Leider muß ich mit Bedauern konsta= tieren, daß schon sehr viele Stameraden zu den Sozialdemokraten übergegangen find". Die Antwort der Baggerunternehmer auf

Prag . Ministerpräsident Dr. Hodža hielt am Sonntag auf der Generalversammlung der Land­wirtschaftlichen Akademie einen Vortrag, in wel= chem er sich mit den Problemen des Donaurau­mes befaßte. Dr. Hodža wies darauf hin, daß nicht nur in Prag , sondern auch in Bukarest und Bel­ grad , in Wien und Budapest und neuerlich in Sofia sich das Problem Mitteleuropa in den Vor­dergrund gedrängt hat und daß es auch in den großen Staaten mit Aufmerksamkeit verfolgt wird. Das mitteleuropäische Konzept nehme den typis schen Entwicklungsgang aller großen Ideen. Bu­erst Phantasie, dann Wissenschaft und dann eine harte Probe angesichts der harten Realitäten und praktischen Möglichkeiten. Heute tönne man viel leicht zum erstenmal auf die Anzeichen hinweisen, welche davon zeugen, daß Mitteleuropa nach sie ben Jahren seine wirtschaftliche Erkrankung über­Die Darlegungen des Sekretärs Falb windet, welche also teine organische Erkrankung zeugten davon, daß gute Arbeit geleistet wurde, war. Mitteleurova stehe vor der Welt nicht mehr denn die Bezirksorganisation bucht in der Zeit als Patient, sondern als Refonvaleszent, der sich vom Oktober 1936 bis März 1987 einen Bu auf dem Wege zur physischen Gesundung befindet. wachs von 550 neuen Parteimitgliedern. Neun Die Frage ist jedoch, ob es auch in seiner Geistig- Delegierte nahmen zu den Fragen unserer Arbeit feit erstarken wird. Stellung und erklärten, daß der Einsatz noch er= höht werden müſſe, um die Erfolge zu verviel- Beschleunigung ergehen. Die Bezirkskonferenz ist die seinerzeit eingebrachte Forderung auf Aus­der Auffassung, daß die nationale Verständigung Hand in Hand gehen muß mit dem großen Werk zahlung einer Teuerungsaushilfe wurden den zu­des wirtschaftlichen und sozialen Wiederaufbaues ständigen Gewerkschaftsorganiſationen am Mon­in den Notstandsgebieten. Sie bekennt sich zu dem tag übereicht. Sie ist nicht ablehnend, doch wird Aufbauprogramm der Deutschen sozialdemokra= die endgültige Entscheidung erst in den nächsten Tagen eintreffen. Tödlicher Unfall im Bergbau. Montag um Taub behandelte vor allem die Wirtschafts- fchaften vom 13. November 1936. Sie begrüßt etwa 11 Uhr vormittags, passierte auf dem lage und die Finanzprobleme des Staates, die es, daß eine ganze Reihe der darin enthaltenen Washingtonschacht in Stommern ein tödlicher Un­Arbeitsbeschaffung, die Investitionen und die Forderungen Förderung der Exportindustrie, fall. Der 53 Jahre alte Werkmeister Gustav Fürsorgeaufgaben. Eingehend würdigte der Red- nationale Gerechtigkeit bei Investitionen und Melzer sah in den Förderschacht und bemerkte ner das Ergebnis der nationalen Verhandlungen Staatslieferungen sowie bei Staatsanstellungen nicht, daß der Förderkorb in die Tiefe gleitet. und sfizzierte die wichtigen Merkmale der tschecho= bereits grundsätzlich durchgesetzt worden find, Melzer wurde von der Schale so heftig an den flowatischen Außenpolitit. Seine Rede wurde mit| hält es aber für ein dringendes Gebot der Stunde, stürmischem Beifall aufgenommen. daß die Regierung die Förderung neuer Indu- Kopf getroffen, daß er auf der Stelle verschied. Er hinterläßt außer der Gattin ein unversorg­striegründungen an Stelle der dauernd stillgeleg­tes Mind. ten Betriebe durch Gewährung langfristiger Großes Schadenfeuer. In der Nacht von Steuerbefreiungan und Kreditbegünstigungen Samstag zum Sonntag brannten in Holschitz bei unterstütze. Komotau zwei große, dem Landwirt Emil Kr a t- zer gehörige Strohschober vollständig nieder. Die Ursache des Brandes ist noch unbekannt. Der Besißer erleidet einen Schaden von 30.000.

Dr. Hodža stellt dann fest, daß eine demo­

tratische Tradition auf dem ganzen Gebiete Mit­ teleuropas eigentlich nur in Böhmen und Mähren, in bescheidenen Ausmaßen in einigen Gebieten Jugoslawiens bestand, als der Weltkrieg den Sieg der Demokratie auch in Mitteleuropa brachte. Bur Demokratie genüge jedoch keinestvegs eine fieg­reiche Revolution, wenn nicht auf diese die Kon­solidierung der revolutionären Errungenschaften folgt. Zu diesem großen Ziele bedarf es einer Tangen, ruhigen Evolution.

Eine Absage an Koc

fachen.

Nach der Mittagspause kam, stürmisch be­grüßt, Abg. Taub zu Worte, der in zweiſtün­digen Ausführungen die wirtschaftliche und poli­tische Situation einer gründlichen Betrachtung unterzog.

Warschau. Auf dem Kongreß der bisher re­Die vorgeschlagene Entschließung fand ein­gierungsfreundlichen Arbeitsgewerkschaften wurde stimmige Annahme. Die Neuwahl ging glatt von­mit überwältigender Stimmenmehrheit der An- statten, zum Bezirksvertrauensmann wurde trag eines regierungsfreundlichen Abgeordneten Johann Rettl wiedergewählt. auf Beitritt dieser Arbeitergewerkschaften zu der Franz Seide I sprach über den Kreisarbei vom Obersten Koc errichteten Regierungsorgani- tertag in Tepliz- Schönau und über die bevor fation abgelehnt und ein Beschluß ge­faßt, in welchem es u. a. heißt, daß die Gewert- stehenden Gemeindewahlen.

schaften eine Konsolidierung der Arbeitermassen Dem großen Gelehrten und Humanisten und die Errichtung eines Bolts- Bolens verlangen. Mas arht wurde ein Glückwunschtelegramm Diefer Beschluß zeigt, daß die Gewerkschaften der übermittelt, in welchem die Delegierten dem Vor­von der sozialistischen Partei propagierten Idee lämpfer für Wahrheit und Gerechtigkeit den Dant einer gemeinsamen demokratischen Front auneigen. für seine gewaltigen Leistungen aussprechen.

tischen Arbeiterpartei und der freien Gewerk­

GEWAND

Bis zum Erfolg dieses wirtschaftlichen Wie­eraufbaues, an welchem die Deutſche ſozialdemo­fratische Arbeiterpartei und die freien Gewerk­schaften mit ihren ganzen Kräften mitwirken In der Deutschen Arbeitersendung beim Prager wollen, ist die Sorge für die Krisenopfer eine der Rundfunk spricht morgen, Mittwoch,( 18.20-18.40) wichtigsten Aufgaben des Staates und der Abg. Franz Kreiči über die Bedeutung öffentlichen Verwaltung. Die Bezirkskonferenz der Parlamentswahlen 1897". Der protestiert auf das schärfste gegen die unsachlichen Vortrag Direktor Fürstenaus wurde auf den 14. Angriffe der tschechischen agrarischen Presse auf April verlegt.