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Mittwoch, 31. März 1937

Sudetendeutscfier Zeitspiegel

Arbeitersportbewegung vereinheitlicht

Der Gründungsverbandstag der Arbeiters Turn , Sport- und Kulturunion" wurde Sonn­tag vormittags eröffnet. Nach dem Fanfaren ruf der Atus- und Aruf- Jugend von der festlich geschmückten Bühne aus sprach Starleiter einen Vorspruch. Darnach setzte die Kapelle mit dem ,, Lied der Arbeit" ein. Der Kongreß erhob sich, im Hintergrund der Bühne stieg über dem lebenden Bild, das die weltumspannende Kraft des Arbeitersports versinnbildlichte, die Fahne der Republik empor.

Dann hieß W. K. Haufe die Delegierten willkommen. In den Borsiz werden gewählt: Heinrich Kremser, Josef Počapia, ei stauer, Gustav Erlacher, Konhäuser, Begrüßungen

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febt), technische Leiter sind Grasse und Fister, Schriftführer Richter. Suchen, eindereferent Karl Heizer, Kontrollobmann Franz Löwe, Schrift­führerstellvertreter Breuer. Beijizer: My fura, Ernst Siebsch, Eduard Erlacher, Otto Ne 21= mann, Schiller , Smitet Camariterlei ter: Moses , Jugendleiter: Weis. Als Frauen Birm spricht sich für die Einheit des Arbeitersportes vertreterinnen: John, Krochwik, Ehrlich. Gulau. aus.- Rambauste( Braunau ) wendet sich das Kontrolle: außer Löwe Stiastun, Jier, Satte gegen, daß die Kommunisten mit dem Wort Einheit Ler, Görner. Die Wahl der Vorsitzenden erfolgte Schindluder treiben und macht darauf aufmerksam, einstimmig; das Ergebnis wurde mit großem Bei­daß die Kommunisten die Einheit sofort haben tön- fall aufgenommen. Auch die Wahl der übrigen Lei­nen, wenn sie sich auf Grund unserer Grundsäße tungsmitglieder erfolgte einstimmig. eingliedern. Kunig betont die Verbundenheit An die Wahl der Leitung schloß sich die Wahl der Sportler mit der Partei; der Busammenschluß des technischen Haustausschusses, des Radsport- ach­der beiden Verbände habe vornehmlich ideelle Grund ausschusses, des Jugendausschusses, des Kinder­Tagen. Stindl( Slowakei ) fordert eine stärfere Organisationsausschusses, des Frauen- Ausschusses. Unterstützung durch die Partei. Morawet des Ausschusses für Kinderbetreuung, des Samariter­( Marschen) wendet sich gegen die Unaufrichtigkeit ausschusses und des Schiedsgerichtes. der Kommunisten. Pichl( Dux) forderte die Nach der Wahl würdigte der Sekretär der Rüdfichtnahme des Staates auf die Lebensinteressen Arbeitersportinternationale die guten Ergebnisse der arbeitslosen Jugend. des Unionstages in herzlichen Worten. Der Ausklang

Die neue Organisation

Nach der Aussprache über das Programm ers

Hierauf sprach der erste Vorsitzende der

Der Gründungskongreß der ,, Arbeiter- Turn-, Sport- und Kulturunion" nur auf der Grundlage unserer Ideologie und unse­rer Organisation möglich. Die Kommunisten sind au fragen: Wo habt ihr das Gut, das ihr von uns ge­nommen habt? Es ist kaum noch etwas davon zu finden. Im neuen Verband steht jedem die Tür offen, der aufrichtig mitarbeiten will. Durch unse ren Busammenschluß wollen wir einen Organisa tionsimperialismus treiben. Wir wollen die weitere Vereinheitlichung der organischen Entwvidlung über lassen und mit den anderen Organisationen in Freundschaft Teben. Auch der neue Verband wird ein treues, tatkräftiges Mitglied der Sozialistischen Arbeiter- Sport Internationale fein. Wir belen­nen uns zum Staat, haben jedoch auch Forderungen stattete Bundesturmtvart Graffe das Referat über ,, Union ", Senator Heinrich Müller . Er sagte dem schwer fämpfenden Arbeitersport erfüllen. Die fodann legt Alois UIImann in einem Referat die den früheren Vorsißenden der beiden Einzelver­an ihn. Er muß seine Werpflichtungen gegenüber die technische Organisation des neuen Verbandes, erfolgreichen Bemühungen des Gesundheitsministers Organisationsaufgaben des neuen Werbandes dar. bände, Počapka und Feistauer, für ihre bisherige in dieser Richtung werden dankbar anerkannt. Auch Die Hauptaufgabe ist aunächst, die einzelnen Ver- Arbeit unter stürmischem Beifall herzlichsten Dank die Durchführung der Wehrerziehung ruß den Wer eine in Unionsvereine au vertvandeln. Die und forderte zu zielbewußter, treuer Mit­einen erleichtert werden. Ieber allem muß die innere Verschiedenheiten, die sich aus der gesonderten Er arbeit auf. Einheit unseres Verbandes stehen.( Stürmischer aichungsarbeit ergaben, müssen auf einen gemein­famen Nenner gebracht werden. In den kommenden Beifall.) Herbst- und Wintermonaten müssen 3 weitau fend Funktionäre It einen Arul- Verein gibt, muß eine Kinderbete ung geschaffen werden. Groß werden die Ber pflichtungen sein, die sich aus der Wehrer aiehung ergeben. Ein Jugendzeltlager wird tausend Jugendfunktionäre schulen, der deutsch tschechische Kinderaustauf soll von der Union " organisiert werden, die Bro baganda ist au steigern. Die..Union " wird eine starte Teilnahme an der Arbeiter- Olympiade in Antwerpen organisie­ren.( Beifall.)

Grünes , Stiasny, homma.

Der Borsigende Kremser begrüßte sodann: Herrn Rai Badera, Herrn Sanitätsrat Dr. Gottlieb. Die sozialistischen Organisationen

waren wie folgt vertreten: Bari : Dr. Ludwig Czech

und Dr. Keller; SASI: Silaba ; DT: Simet; Deutscher Gewerkschaftsbund: John und Rudolf Weiß; Genossenschaften: Ban­trac; S: Kern, Paß und Weis bad; Sin derfreunde: wit; Sänger: Herbert Studeny: Arbeiter Abstinentenbund: Schneider und Abe Ies; Naturfreunde: Konhäuser; Parteibezirk Aussig : entsch; Svaz cyflistu: Smid. Für den Verband deutscher Berufstraftfahrer find Münzberg und Fieber anwesend; außerdem von gewerkschaftlichen Einzelverbänden: Union der Tegtilarbeiter( Peter Schmidt), Fabritarbeiter verban( Pohl), Eisenbahner( P a u I). JWV ( Ladig). Begrüßungsschreiben lagen bor vom Bürgermeisteramt Aussig , von der Union der Berg­arbeiter und von der Republikanischen Wehr. Im Namen des Stadtrats von Teplit- Schönau begrüßte Bürgermeister Russn die Tagung. für die SAS Rudolf Silaba. Während der Rede Silabas betrat, von den Delegierten, die sich vontan erhoben, begeistert begrüßt, Gefundheitsminister Dr. Caech den Saal.

Dr. Czech überbrachte im Anschluß an die Ausführungen Silabas die Grüße der Deutschen fozialdemokratischen Arbeiterpartei. Seine Rede, die wir an anderer Stelle wiedergeben, wurde immer wieder von dem stürmischen Beifall der Delegierten unterbrochen. Dann sprach Simet für die DT. In Vertretung des Deutschen Gewertschaftsbundes betonte John die Notwendigkeit eines harmonischen Busammenwirtens aller sozialistischen Organisatios nen, einer awedmäßigen Arbeitsteilung und der Ers ziehung für gewerkschaftliche Aufgaben.

Für den Verband deutscher Wirtschaftsgenossen­schaften und den Gec- Verband sprach Vantrac. Er betonte die jahrelange Verbundenheit der genos­senschaftlichen Bewegung mit den Arbeiter- Sportver­bänden.

Unter großer Begeisterung wurde fobann die Absendung von Begrüßungstelegrammen an den Präfident- Befreier Mtafa rht und den Staatsprä fiberten Dr. Beneš befchloffen.

Nachmittags nahm auch Bürgermeister 5I8I an den Verhandlungen teil

Der Gründungsbeschluß

In seiner Schlußrede besprach der Kon­ferenzvorsitzende Heinrich Seremser zusam menfassend die Arbeitsleistung des Unionstages

Weg und Ziel des Arbeitersports werben. In ben veihundert Orten, in denen es ut und forderte in begeisternden Worten zum Zu­

Ueber Weg und Ziel des Arbeitersports" spricht Rudolf Storch. Die Arbeitersportbewegung ist eine ausgesprochene sozialistische Erziehungsbewe­gung. Der Arbeiter- Maffenfport muß möglichst viele Menschen in die Arbeiterbewegung führen und möglichst viele von ihnen zu bewußten fozialistischen Kämpfern erziehen. Unsere Menschen müssen mit allen förperlichen und geistigen Fähigtetten aum Kampf ausgestattet werden. Dieser Fähigkeit miffen sich Wille und Bereitschaft gesellen. Die Schulung des Charatters und die Fähigkeit zur Elnordnung müssen hinzukommen. Die sozialistischen Menschen müssen die Gemeinschaft über sich selbst stellen. Diese sozialistischen Tugenden müssen immer geübt und ers probt werden. Es sind enge Bindungen zwischen geis stiger und körperlicher Erziehung gegeben. Der Ar­beitersport ist ein natürlicher Boden für die Massens erfallung und-Erziehung des Nachwuchses. Der Jugend muß im Rahmen der Gesamtbewegung mög­lichst viel Selbstverwaltung gegeben, fie muß aber auch zu höchsten Leistungen angespornt werden. Die Jugend über vierzehn Jahren foll sich betont jugend­gemäß beschäftigen können. Die Erziehung aur Härte fehlt der heutigen Jugend. Gesundheit, Freude, Selbstbewußtsein, Rhythmus sollen die Merkmale des Frauens, Kraft, Mut, Disziplin, Charakterfestigkeit und Handeln nach dem Latte des Kommandos die Merkmale des Männerturnens fein. Wir brauchen Einfachheit bei höchster Qualität. Bir wollen dazu beitragen, daß der Mensch zum Menschen werde.( Beifall.)

Die Aussprache

Nach techmischen Mitteilungen des Konferenzs vorsißenden Kremier werden die Sonntagverhandlun= gen geschlossen.

Die Montag- Verhandlungen

Montag vormittags wurde die Aussprache über die Referate manns und Grasses abgeführt. Bus nächst sprach eiser( Auſfig) über die Beden­tung der Propaganda. ädl( Budmantel) spricht aur Frage der Jugenderfassung, ebenso Josef Weiß ( Turn). Friedl Müller verlangt Referentenfuric. Wagner( Bilnitau) sprach über die Nottvendigkeit der Bildungsarbeit.

Nach dem Schlußwort Alois Ulmanns wurde der Bericht der Mandatsprüfungskommiffion zur Kenntnis genommen. Den Bericht der Antrags­tommiffion erstattete Boffelt; es wird gemäß sei­nen Anträgen beschlossen.

Die neue Leitung

sammenwirten auf.

Die Delegierten erhoben sich zum Gesang der Internationale". Unter begeisterten Frei­beit"-Rufen wurde diese historische Tagung des fudetendeutschen Arbeitersportes abgeschlossen.

Eine Bezirksstelle der deutschen aktivistischen Parteien in Mährisch- Schönberg

Die Vertreter der Deutschen sozialdemokra tischen Arbeiterpartei, der Deutschen christlich­sozialen Volkspartei und des Bundes der Land= wirte haben beschlossen, mit 1. April 1937 eine Bezirksstelle der deutschen aktivistischen Parteien für die politischen Bezirke M. Schönberg und obenstadt ins Leben zu rufen. Zweck der Bezirksstelle ist, das begonnene Verständi­gungswert vom 18. Feber zu fördern. An die Ortsgruppen der erwähnten Parteien ergehen noch nähere schriftliche Mitteilungen. Zuſchrif­ten in Angelegenheiten, die die Bezirksstelle be­treffen, sind zu richten an: Sekretär May Bierer, Leffing- Straße 8, Bauern= sekretär Josef Nedetzka, Waisenhausgasse 2, Kari Krondorfer, Anzengruber- Gasse 12, jämtliche in M. Schönberg.

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In die neue Leitung des neuen Verbandes, die 21 Mitglieder zählt, wurden gewählt: Heinrich In der Aussprache betont 2öwe( Zeplik Müller als Borfibender, Josef Poč a bla und Eine Juweliersauslage ausgeraubt. In der Schönau) die Notwendigkeit der Beistellung von Feist auer als beffen Stellvertreter. Alois U11- Nacht vom 29. zum 30. März wurde in Eulau Schulturnfälen und der Beachtung jener Erziehungsmann. Sefretär, W. St. aufe. Rebatteur.( bie ein verwegener Einbruch in die Auslage des arundsäge, die im Deutschen Turnverband gelten. Stelle des aweiten Sekretärs bleibt vorläufig unbe- Juweliers Alfred Mich I verübt. Die Diebe, die

Sozialdemokratische Massenkundgebung

Tausend Besucher der Jaksch- Versammlung auch in Gablonz

Ueber die Gründung der Arbeiter- Turns. Gablons. Die Jatsch- Bersammlung zu Ostern Sports und Kulturunion". Die Statuten und die Rechte der Mitglieder erstattete den Bericht W. K. war eine prächtige Kundgebung, die den vielen Saufe. Er legte die Beitragsregelung und die Kleinmütigen. Baghaften und Schwankenden wie­Organiſation der Untergliederungen bar und stellte der neuen Glauben und Wut gegeben hat. Die

den Antrag, die Grünbung des neuen Verbandes au beschließen.( Die Regelung der Organisationsver hältnisse wurde bereits in unserem Bericht über den ANUN- Verbandstag mitgeteilt.) In der Debatte sprachen Brünnler. Silian . Schloffer ( Stomotau). Moraweb( Marschen). Nach dem Schlußwort Haufes wird im Sinne der Referentens

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anträge befchloffen. Der Beschluß auf Gründung bernion" wird unter ftürmischem Beifall einftim.

mig gefaßt.

Das Programm der ,, Union " Die Nachmittagsverhandlungen wurden mit dem Referat Heinrich Müller 8 über das Pro­gramm der..Union " eröffnet. Er legte zunächst

namens des neuen Verbandes ein Bekenntnis zur demokratischen Republit ab. Der neue Verband werbe nicht nur eine Turns und Sportorganisation fein, sondern auch eine Kultur- und Erziehungsorganisa tion. Nicht nur der Körper, sondern auch der Geist müsse geschult werden. Für die Körverfultur ist das soziale Fundament maßgebend. Aus diesem Grunde molle ber neue Verband mit allen fosialistischen

Kampforganisationen aufammenarbeiten. Unfere Arbeit war immer ein Ausdruck des politischen Be fenntnisses. In der fapitaliſtiſchen Welt iſt jeter Sport ein Mittel der politischen Beeinflussung. Bür gerlicher Massensport, tapitalistischer Film und realtionäre Lehrerschaft wirten aufammen: Der Arbeitersport ist ein Gegengewicht gegen die fulturel Ten Bestrebungen des Lapitalistischen Bürgertums. Der Arbeitersport ist die Organisierung der bhhfi­

sozialdemokratische Partei, die auf dem harten Gablonzer Kampfboden nur eine schwache Boji­tion besißt, hat mit dieser Massenversammlung einen großen politischen und moralischen Erfolg errungen. Es war

die größte Versammlung seit vielen Jahren.

Mehr als tausend Menschen füllten Säle und Galerie des Hotel Geling" bis auf den leßten Play. Wegen des großen Andranges mußte auch noch der Kleine Saal geöffnet werden. Prächtige Kampfstimmung beseelte die Versammlung, die einen störungsfreien Verlauf nahm.

vermutlich per Auto gekommen waren, schnitten in die Auslagenscheibe zuerst mit einem Glasschneide­werkzeug einen Kreis und drückten dann mit einem harten Gegenstand ein Loch in die Scheibe. Durch diese Deffnung stahlen sie dann, was sie er­reichen konnten. Sie nahmen Ringe, Herren- und Damenuhren im Werte von etwa 7000 an sich und machten sich dann aus dem Staube. Vor­läufig fehlt von den Dieben jede Spur.

Die Erfolge der deutschen Aktivisten in der Regie. rung find unbeftreitbar. Das Werk des nationalen nebereinkommens vom 18. Feber ist von großer Be­bentung und hat auch mit beigetragen, ble Striegs: Bedenkliches Symptom...

gefahr in Mitteleuropa zu verringern. Der Präfi bent der Republik hat fein Versprechen, das er im Hitler versöhnt sich mit Ludendorff! Auguft v. J. in Meichenberg und Gablons ge­München. Das Deutsche Nachrichtenbüro geben hat, eingelöft, twofür ihm und dem Minifter. präsidenten Dr. Hodža der besondere Dant gebührt. meldet: Zur Beseitigung von Schwierigkeiten und Die fozialdemokratische Partei tut alles, um zu hel. Mißständen hat zwischen dem Reichskanzler und fen, daß foziale Unrecht zu beseitigen und die Lage dem Feldherrn Ludendorff eine eingehende bes Bolkes zu erleichtern. Sie arbeitet zielbewußt, Aussprache ſtattgefunden, die auch das gewünſchte um bem deutfäen Volke Frieben, Freiheit und Ergebnis erzielte. Der Feldherr brachte hierauf Demokratie zu erhalten. Sie beweist ihre Aktivität, zum Ausdruck, wie er die rettende Tat des Reichs­wenn es gilt, ftillgelegte Fabriken in Gang zu brin- fanzlers, den Vertrag von Versailles Punft für gen. Die Autonomie Henleins, bei der die eigenen Punkt zerrissen zu haben, begrüßt hat, vor allem Boltsgenoffen, wie im Dritten Reich , ins Konzen - die Tatsache, daß Volk und Staat wieder wehr­Die Sudetendeutsche Partei hatte trationslager gesperrt würden, lehnen wir ab. Wir haft und Herr am Rhein sind. Er sprach von sei­auch in Gablona vor, die Kundgebung zu spren- Sozialdemokraten streden jedem die Brudernem Wirten für die Geschlossenheit des Volkes, gen, blies aber im letzten Moment zum Rüd- hand hin, der am 19. Mai 1935 im guten um es für ernste Aufgaben zu befä Glauben geirrt hat. Wir brauchen bie bo- higen. Der Reichskanzler sprach von seinen Er­tische Einheit der Arbeiterklaffe fahrungen und begrüßte es, daß das Dritte Reich und seine Wehrmacht nun wieder in ver= auf dem Boden einer sozialistischen Realpolitik. trauensvoller persönlicher Fühlung= " ahme mit dem Feldherrn des Weltkrieges stünden, wie es einst das alte Heer im Weltkriege und die Kämpfer des 9. November 1928 taten.

aug. als sie merkte, daß alle derartigen Versuche von unserer NW und dem Massentviderstand der sozialistisch eingestellten Arbeiterschaft im Keime erstickt worden wären.

Als Jasch um 8 Uhr den Saal betrat, wurde er mit stürmischem Beifall und Freiheit Stufen begrüßt. Der Vorfißende UIImann er öffnete mit einer zündenden Ansprache und einem Gedenken der spanischen Freiheitstämpfer, worauf Vizebürgermeister offmann die Versamm lung und Jatsch im Auftrage des Gablonger Stadtrates begrüßte.

Jatsch schilberte dann seine politischen Eindrücke

in London und Baris. Zum Schluß kam er auf die großen, hinreißenden Kundgebungen in Bobenbach Karlsbad, Komotau , Auffis und Jägerndorf zu spre. hen, bie gezeigt haben, daß die Stunde bes Aufbruches gekommen ist. Der Geiſt von Do­benbach und Auffig muß auch in Nordböhmen und im fergebirge, wo einst die Wiege der österreichischen Arbeiterbewegung stand, Einzug balten. Das Ifer­gebirge muß wieber feinen früheren ehrenvollen Blak in der Arbeiterbewegung erkämpfen.

Nicht endenwollender Beifall belohnte den Sprecher, deffen Ausführungen auch einen tiefen Eindruck auf die anwesenden Kommunisten und Henleinanhänger machten.

Das zweistündige Referat Jalchs wurde im fchen Abwehr gegen den Faschismus. Wir find mer und immer wieder durch stürmischen Beifall Arbeitersportler, aber wir fagen mit Stola: wir find unterbrochen. Jatsch sagte u. a.: Sozialisten. Man möge uns nicht die Politisierung des Sports vorwerfen: der Sport wird vor allem Wir alle fühlen, baft G Europa entscheibungsvolle von unseren Gegnern politistert. Auch im tschechischen Wochen durchlebt, wir fühlen aber auch, daß es bei Bolt gibt es leine unpolitische Sportorganisation. uns wieder vorwärts geht. Der Gebante bes Brie­Der Deutsche Turnverband ist ein Fundament der bens wird, wenn auch durch schwere Rüftungsobfer Senleinbewegung. Er hängt eine falsche Firmen tafel heraus, um die Deffentlichkeit über seinen wah- erlauft, von Tag zu Tag immer stärker in der Welt. ren Charalter zu täuschen. Die außenstehenden Die faschistischen Kriegstreiber werben immer mehr fommunistischen Turnvereine nennen sich Opposition in bie Defenfive gebrängt. Der Kriegsfpekulation Mit einem anfeuernden Schlußwort Seidels Opposition gegen wen? Bei uns gibt es keine politi ber Senleinanhänger, die eine Fehlspekulation ift, wurde die glänzend verlaufene Massenberfamm­sche Opposition und die Herstellung der Einheit. ist ftellen wir eine fozialistische Realpolitik gegenüber.lung geschlossen.

Nach Jatsch sprach für die Kommunisten ihr Sekretär Haufe, der eine zustimmende Erklärung zum Referate falschens abgab.

In deutschen Militärkreisen wurde die Frage, wie man bei der persönlichen Feindschaft Hitlers und Ludendorffs diesen im Kriegsfall den Interessen der Armee( als Natgeber vor allem) dienstbar machen könnte, wiederholt forgenvoll erörtert. Insbesondere nach Seedts Tod fchien es unerläßlich, Ludendorff für die Vorbereitung des Strieges zu getvinnen. Der Versöhnungsakt ist für jeden, der die Charaktere Hitlers und Ludendorffs tennt, ein bebentliches Zeichen. Es signalisiert alles andere denn eine friedliche Zukunft...

Berlin . Reichsfangler Hitler hat die Ernennung des bisherigen stellvertretenden Staatssekretäre im Auswärtigen Amie Ministerialrat Dr. Diedhoff zum Botschafter in Washington vollzogen.