Seite 2 DlenSta,, 27. April 1087 Nr. vfl Blums Sekretär Bel einer Nachwahl erfolgreich Paris . In der südfranzösischen Küstenstadt Site fand am Sonntag eine Nachwahl zum Parlament statt, di« außerordentliches Interesse wachrief. Am dnö Mandat deS verstorbenen Sozialisten Salette bewarben sich der ehemalige sozialistische Deputierte JuleS Mach, gegenwärtig Generalsekretär deS Ministerpräsidenten, ferner ein Kommunist und ein Neosozialist, dessen Wahl von de» Rechtsparteien mit allen Mitteln gefördert wurde, um so dem System Blum eine Niederlage zu bereiten. Die Hoffnungen der Rechten erwiesen sich jedoch als trügerisch. Mach konnte seinen Gegner, der b04ü Stimmen erhielt, noch um 200 Stim, men übertreffen, während der Kommunist rund 3000 Stimmen erhielt. Sn der Stichwahl ist M» ch 1 T i e g sicher, da die Kommunisten ihren Kandidaten zurückziehen, werden. wendet, warum will inan die Deutschen der Repu blik zu einem£echoslovakisch nötigen, das wirklich in jedem deutschen Satzbild fremd wirkt und ein HindemiS für die staatsbürgerliche Erziehung der Kinder darstellt, denen vor Augen geführt wird, was im Widerspruch zur ganzen Staatsauffassung der Republik steht, daß Tschechoslowa kei ein Fremdwort sei, so fremd dem Deutschen , daß man eS mit deutschen Zeichen gar nicht schreiben könne! Gewiß wird es niemandem einfallen, eine feststehende Abkürzung für üseLoolovenslkä ropublika, das LSR also, oder das CSD für reoleoalovonastä stätul dräha in TschSR oder TschSD umschreiben zu wollen. Wenn man verordnen würde, der Namen der Republik sei überhaupt unübersetzbar und müsse auch im Deutschen Ceskoslovenako heißen, so wäre da» nicht klug, aber wenigsten» konsequent. Die Uebersetzung, die sich dem Deutschen ja durchaus organisch einfügt und nicht fremd klingt, zwar zuzulassen, aber ihre Schreibung mit Lautzeichen zu verlangen, die e» nicht gibt, da» hat nicht den geringsten Sinn, es ist nicht einmal«ine Prestigefrage(man sieht, ivir schreiben weder Prestisch, noch prestfö, sondern in diesem Falle das Fremdwort wie e» 'richtig lautet), sondern eS sieht nach behörd« kicher Schikane und Rechthaberei in einem Fall aus, in dem das wissenschaftliche Recht eindeutig tsch verlangt. Es muß wohl noch gesagt werden, daß der tschechische Laut£ durch das deutsche Zeichen tsch vollkommen richtig lviedergegeben wird(bei dem t löge eS vielleicht anders, denn rsch ist nicht ganz dasselbe), daß also dem Saut kein Unrecht geschieht. Fragt dar deutsche Kind, wie man£ au»« ,, spricht, so-wird man ihm ohnehin sagen: wie tsch. DaS tschechische v zu übernehmen heißt aber gar, eS lautlich verfälschen, denn tschechisches v ist nicht deutsches v, sondern hier gilt v-- w. Die Frage£ oder tsch. ist gewiß keines von den Streiiproblemen, aus denen»geschossen" wird. Die Deutschen würden auch das£ ertragen und nicht schlechter leben, wenn sie den neuen Buchstaben übernehmen müßten. Aber eS ist einer der vielen sinnlosen Na d e l st i ch e, mit denen man da» nationale Gefühl reizt, bis e» in Nationalismus ausartet. Es wäre ein Beweis von StaaiSklugheit und Staatspädagogik, wenn man die deutsche Rechtschreibung auf ihre Art selig werden ließet i JUNGES WEIB e VERONIKA ROMAN VON MARIA GLEIT Und dieses Bild blieb ihm, wann immer er auch an sie dachte. So leuchtete sie ihm au» dem Weihrauchdämmer der Kirche, au» der sic an der Seite eine» Mannes dahinschritt, der sie unglücklich machen würde, so gewiß wie zwei mal zwei vier war. Unglücklich. Es war Bernd» feste Ueberzeugung. Und eS jammerte ihn, sie so unantastbar beseligt dahingehen zu sehen, die Veronika, so beseligt vor Glück. Kurz vor dem Verlassen de» dämmerig hohen Raume» geschah jedoch etivaS Merkwürdiges. Veronika, hielt den Schritt an, den Bruchteil einer Minute nur, aber eö hatte genügt, um ihren ti'tann, der jeden ihrer Atemzüge fast und jede ihrer Betvegungen gespannt verfolgte, hastig aufschauen zu lassen. Auf der hintersten Bank im Kirchenschiff tourden die Umriffe einer Gestalt sichtbar. Zu- summengesunken saß da einer, der der Trauung heimlich beigewohnt haben mußte. Der Kopf war in den Armen vergraben gewesen. Setzt richtete sich der Oberkörper müde auf. Nun aber war der kleine Hochzeitszug auch schon vorbei. Veronika nahm ihres Mannes Arm. Das Licht der Straße siel blendend auf ihr bräutliches Gewand. Papa Schivertlein tvar der einzige, der sich kopfschüttelnd umdrehte. „Wer war denn dqs?" flüsterte Alexander Bernd. Der alte Bibliothekar kaute an der Unter«' lippe und dachte einen Augenblick verwirrt, vor. sich hin. GPU und Rote Armee Endspurt In dem KampfvumRufahd?1 Die dänische Zeitung„Astenposten" bringt sensationelle Nachrichten über die Hintergründe derletzten Verhaftungen' in Rußland , dl? sich auf ungefähr 400 hohe Funktionäre, vor allem Leiter der GPU, erstrecken sollen. Angeblich habe vor längerer Zeit ter General P u t n o, damals Militärattachä.ü. London , eine Spionagezentrale aufgedeckt, aus der Berlin weitgehende und gründlicheInformationenÜber die Rote Armee und ihre Rüstungen bezog. Die GPU habe diese Enthüllungen de» bekannt tüchtigen Generals, alö Provokation bezeichnet unp nur das Einschreiten Woroschilows habe damals die' Verhaftung PutnaS verhindert. Dieser habe jedoch seine Nachforschungen, mit Erfolg sortgefeht und eine Verschwörung aufgedeckt, an der Jagoda und der Chef von Stalins Leibwache Wolo- witsch beteiligt waren. Daraufhin wurde Putna nach Moika» berufen. verhaftet und im Gefängnis ermordet. Nun habe die GPU aber auch die Verhaftung Marschall TuchatschewifklS und Marschall Jegorow»»erlangt, worauf die Marschälle mit oftenem Widerstand drohten und die Verhaftung Jagoda» erzwangen. Die Untersuchung des Falles Jagoda habe da» Material über eine große Spionage- Organisation zutage gefördert, die in den Zentren der GPU ihren Sitz hatte. Der Prozeß werde den GPU-Leuten allerdings wegen krimineller Verfehlungen gemacht werden, da' man den Skandal vermeiden will, dieselben Leute, welche die Trohktstenprozeffe aufgezogen haben, nun wegen weif größerer Verbrechen, al» sie hon Trotzkisten andichteten,. hör Gericht zu stellen? So sensationell die Meldung des> dänischen Blatte» llingt, so vieles spricht doch dafür, daß sie der Wahrheit nahekommt. Ueber die geplante Verhaftung; Tuchatscheipski» und den Konflikt GPU—Kose Armee lagen vor Wochen übereinstimmende Berichte verschiedener Moskauer Kor- respondenten vor. Damals dementierten die Kommunisten jeden solchen Konflikt. Bald darauf wurden sie durch die Verhaftung Jagoda» Lügen gestraft. Daß die GPU wahrscheinlich auch die Ermordung Kirow » organisiert und dann Hunderte ihrer Gegner der Morde» bezichtigt und damit beseitigt hat, ist bekannt. Die Rolle der G PU unterschildet sich kaum von jene» der zaristischen O ch r a n a, von der historisch erwiesen ist, daß sie eiü Staat im Staate, ein wuchernde» Geschwür war, ein Bund von Berufsverbrechern, der Attentate organisierte, Verschwörungen anstistete, Verrat am Staate übte, um dann Unschuldige für diese Verbrechen zu verhaften und.an den Galgen zu liefern. Die Zustände im russischen Staatsapparat sind jedenfalls alle» andere denn erfreulich und e» fragt sich mehr und mehr, ob es für Rußland heute noch einen anderen Ausweg al» die Diktatur der Marschälle gibt, wa» freilich auch ein Experiment mit höchst ungewissem Ausgang darstellt. Daß Stalin bei dem derzeitigen Stand der Dinge an eine wirkliche Demokratisierung denkt, ist ziemlich ausgeschlossen, da eine Demokratisierung notwendig dazu führen müßte, dab der ganze Sumpf der letzten Jahre der Diktatur aufgedeckt würde. „Wir dulden den Henleln«Terror nicht** Eine Darlegung de»„PrAvo Udu" Da»„Prävo Lidu" bringt die Übliche Sonn- tagSbetrachtung seine» Parlamentsredakteur» Dr. Kttj, in dem sich auch ein kurze» Kapitel befindet, da» den oben stehenden Titel trägt. ES heißt da: Mit Freude können wir mitteilen, daß die Regierung mit aller Energie gegen alle elnge» sperrten Henlein -Terroristen eingeschrsiten ist und zum Ausdruck gebracht hat, daß jede Gewaltanwendung unbarmherzig verfolgt werden wird. Im Zusammenhang mit den Gewalttätigkeiten der deutschen sozialdemokratischen Versammlung in Rie- bergrund sind über 80 Henlein-Leute verhaftet worden und e» werden Maßnahmen zum erhöhten Schutz der Angehörigen aller deutschen aktivistischen »Parteien vorbereitet?: Der Terror ist' eine fascht«: ' stische Blume, welche bei, un» in den Kerkern In den Händen jede» Menschen verwelken muß, der es wagt, sie in unserer demokratischen Republik einzusetzen. Auch der Henlein -Abgeordnete Rößler ist angeklagt und wird vom Parlament dem Gericht autgeliefert werden. Da» alle» bedeutet, daß unsere deutschen Gebiete im Fieber der Gemeindewahlen im Herbst leben. Ursache davon ist, daß die Henlein -Partei alle» in Bewegung setzen will, um Wenigsten» die Postsionen au» den Parlament»- wahlen von 1088 zu halten. Wir möchten. dem noch hinzufügen, daß die Ursache des Terrors der Henlein -Leute der Aerger über die wachsende vkttvität und den Aufstieg der aktivistischen Parteien ist. Oesterreich und die Arbeiter Bemerkenswerter Artikel In der „Deutschen Presse** Die„Deutsche Presse", welche bisher stets die offizielle österreichische Politik vertreten hat, so war es zu Seipels, Dollfuß und Schuschniggs Zeiten, veröffentlicht in ihrer SonniagSnummer einen Artikel, der bemerkenswert genannt werden kann. Eine nicht genannte Persönlichkeit schreibt einen Artikel, in welchem dargelegt wird, daß Oesterreich die Arbeiterschaft geivinnen muß. Dazu werden vier Bedingungen al» notwendig erflärt, deren Erfüllung die wirkliche Befriedung in Oesterreich bringen würde: l. Aufrichtige Polltische und wirtschaftliche Amnestie für die bisher abseits gestandene Arbei- i terschast. ' 2. Garantie für hie BetätigüngSniöglichkeit der ehemal» freigewerkschaftlichen Arbeiterschaft innerhalb ihrer GewerkschaftSorganifationen, mit dem Recht der Wahl ihrer Organisaiionrfunk- tionäre. S. Autonomie für die Kulwr- und Sport- organisationen der Arbeiterschaft. 4. Da» Recht auf eine Zeitung, die den wirtschaftspolitischen und' sozialen Forderungen und Wünschen der Arbeiterschaft Rechnung trägt/ Der Kreis jener, welche zur Erkenntnis gelange», daß gewissen Forderungen der Arbeiterschaft in Oesterreich Rechnung getragen, werden müsse, wird immer größer. »Ich glaube, eS war Truckenbrott", sagte er dann, langsam und mit jener Feirrllchkeit, die diesem Tage angemessen war. * Rosa starrte den Hügel hinan. Leergestanden hatte da» Hau », breit umfloffen von der Ruhe des Dorfe», und nun brannte der Weg, brannte wie Feuer unter den Füßen, denn nun war er wiedergekommen, der Mann, und hatte eine Frau mitgebracht,— und die Leute arbeiteten auf den Feldern, als ob nichts geschehen sei, und der Herbst zerglühte das Land, und die. Fenster wurden aufgeriffen, Helle Gardinen flatterten im Morgenwind, und die Frau tvar von früh bis abends auf den Beinen und kannte keine Müdigkeit. Wirbelte sie nicht da» ganze Dorf durcheinander? Sie sprang über die Treppen und lief mit der großen Eiicholtasche in die Läden, sie verlangte Dinge, die kein Mensch im ganzen Dorfe kannte, fie lachte und lächelte,-und wenn sie am „Hirschen" vorbei mußte, und wenn sie die Alte mit der aufgetakelten Frisur am Fenster hocken sah, dann nickte sie knapp und freundlich und lief hastig weiter. Und immer summte und sang sie vor sich hin..« War es, als ob. sie etwaS Übe^tönen Wollte in sich seBst? Sie hatte keine Zeit, an etwas anderes zu denken als an ihr Hag».und. ihren Mann. Mitten hineingeshrungen war sie in ihr Schicksal. Sie-atmete auf,., sie tzfhnie sich ,im< Glück, im Segen, in der Umarmung dieses Man«, ne»/ sie streckte sich in seiner Liebe aus, sie blühte, auf. sie' leuchtete, sie strchhlte..,.... Gab eS noch irgend eiwalli da», sie gefährdete? Hatte sje nicht, alles überwunden? Ergab. Rosa, und es gab die Hirschenwirtin. Es.gab... nein, nein, nicht» gab es mehr, alle» andere war Vorbei, vergessen, in Ordnung gebracht,— e» galt Nun nur zu leben,. geradeaus,, ohne mit der Wimper zu zucken. Manchmal seufzte sie und sah über Pen See hin. Mein ganz»». Schicksal, dachte-sie. dann, liegt in der Hand eine» einzigen Menschen, und e» ist nicht meines Mannes Hand... Und sie tat, als habe sie zufällig im„Hirschen" zu tun, aber sie ging nur hin,.um in den Mienen der beiden mißgünstigen Frauen danach zu suchen, ob sie wohl noch irgend etwa» von Truk « kenbroit wußten. Die beiden aber verrieten sich nicht, sie tuschelten nur, sie. wisperten. Ach, waS, wa» wollten sie von ihrem Mann? Rosa war krank, sehr krank, unheilbar krank, das sagte er ja selbst. WaS konnte die für ein Interesse an ihm haben? Und die Alte, die mit den heimtückischen Augen, was wollte die? Was hatte sie für einen Grund, zu spionieren und die Leute aufzühetzen? Veronika sang und summte vor sich hin. Sie mußte singen, sie mußte summen, sie mußte diesem ihrem Manne zeigen, wie schön daS Leben war und daß es nun von vorn begann. Sie mußte die Stille übertönen, die sich verhängnisvoll au»- breitete in ihr, ihren Atem erstickte, ihr Herz um«, krallte. Die Stille und die Angst. Der Herbst starb mit funkelnden Farben im Winter, und im Frühfommer de» nächsten Jahre- würde, sie ein Kind bekommen, die Veronika, ein Kind'... ein Kind... Schluchzend, saß.sie bei der Mutter, und die Mütter legte ihr die Hände. auf öle zuckenden Schultern:„Ja, freust du dich denn nicht, Veronika?" Und Veronika stand auf'und umarmte die Mutier, sie ging zu ihrem Manne und stellte sich neben ihn:„Ja, denk dir. doch,>:t" Sie wurde Über und über rott und noch' einmal lachte und weinte sie an seiner Brust.'.. " Von diesem^ Augenblicke an geschah eS'im- mer häufiger, daß Veronika Bannholzer mitten im Herumgeh'en stebenblieb/ mitten im Summen aufhärte, daß' ihr> der! trällernde Ton von den Lippen genommen' wurde und''sie untätig, mit merkwürdig glanzlosen Augen, vor'sich hinsah. Ein Kind. In'diese Unruhe hinein. An diese Gefahr, Ein Kind, da» einmal Rechenschaft verlangen konnte über das Leben seiner Mutter. Ein Kind, das einmal seine Hand in» Feuer, legen können mußte, für die Wahrhaftigkeit dieses Lee Scharfe Strafen Segen Opiumschmuggler Wie DND meldet, hat das Gesundheit»- Ministerium einen Gesetzeiüwurf über die Erzeugung, die Ein« und Ausfuhr und den Handel Mtt Rauschgiften ausgearbeitet und dem Merministeriellen Verfahren zugeleftett Demnach werden die Strafen für unbefugten Rauschgifthandel, bzw.«schmuggel, die bisher unbedeutend waren, sehr verschärft. ES sind Arreststrafen von drei Monaten bi» zu drei Jahren, in erschwerenden Fällen Kerker von einem bi» zu fiinf Fahren und daneben Geldstrafen bis zu 100.000 K£ vorgesehen. Der„loyale** Herr Wollner Karlsbad.(E.B.) Der SdP-Krei»leiter Abg. Wollner hat Sonntag in. einer öffentlichen Versammlung in Podersam Feststellungen gemacht, die an Deutlichkeit nicht» zu wünschen übrig lassen. Er hat dort die Zugehörigkeit seines Anhanges zum sudetendeutschen Volk bestritten und erklärt, aus den Sudetendeutschen könne man auch keine deutschen Tschechoflowaken machen. Au» pressegesetzlichen Gründen vermögen wir den genauen Wortlaut der Aeußerungen Wollner», die unö vorliegen, nicht wiederzugeben. Der Regie- rungSvertreier löste nach diesen Worten Wollner» die Versammlung sofort auf. Am Samstag hatte Wollner in einer Versammlung in Rudig gesprochen. Al» Gegenredner war der kommunistische Senator K r e i- b i ch mit einigen Anhängem erschienen. Wollner kündigte in seiner Rede an, was die SdP alle» unternehmen werde, um dann fortzusehen:„Wenn da» alle» nichts nützen wird, dann..." In diesem Moment löste der RegierungSvertreier die Versammlung aus. Während die Anwesenden daS Lokal räumten, rief Wollner noch rasch:„... und dann überlassen wir da» Ganze den Kommunisten!" Im Anschluß an diese Versammlung gab es lleinere Zusammenstöße, wobei der Ortsleiter der SdP von kommunistischer Seite etliche» abbekommen haben soll._ Der Präsident der Republik empfing Montag■ den Prager Polizeipräsidenten Rudolf C h a r v ä t und hierauf die Vertreter des Klubs tschechischer Volkswirtschaftsredakteure. Deutsche ins LmideSamtt Beim LandeSami in Böhmen wurden in der letzten Zeit zwölf Konzeptrbeamte ausgenommen, wobei entsprechend den Vereinbarungen vom 18. Feber der nationale Schlüssel eingehalten wurde. Bon den zwölf neu ausgenommenen Beamten sind fünf deutscher Nationalität. Diese Umstellung erscheint allerdings auch beim Landesamte äußerst drin- .gcnd und. wichtig, weil'inden letzten Jahren .Deutsche auch, hier fast überhaupt nicht ausgenommen wurden.(DND.) Holländisch» Journalisten in Prag . Dienstag treffen auf dem Flugplatz in Ruzhni sechs Vertreter der größten holländischen Blätter ein, die von der Direttwn der Tschechoslowakischen Luftverkehrsgesellschaft zu einem Besuch Prag » einge« laden wurden. Sie werden sich bi» Donnerstag aufhalten, um dann nach Wien weiterzufliegen. Richtigstellung. Die Wiedergabe de» Bank» ratsb'erichte» in ter Sonniagnummer enthielt einen sinnstörenden Druckfehler. E» sollte heißen, daß die Zahl der stellensuchenden Arbeiter um 170.000 —i also nicht um 17.000— geringer ist al» im Vorjahre. bens. Die Augen der Veronika zogen sich zusammen, kämpfte sie noch einmal den alten Kampf? Rein, wie sollte sie ihn stören, den Mann, der so selten daheim war, in seiner notwendigen Ruhe? Sie hatten sich ein afte» Auto angeschasst, den» der Landkreis lag hinter Hügel und zwischen Wälder verstreut, die Schiff»- und Eisenbahnverbindungen waren schlecht. Und sie war stolz auf ihr Wägelchen und stotz auf ihren Mann, und doch stand sie da, und doch, grübelte sie und hatte eine scharfe Falte zwischen den Augen. „Ich möchte wirklich wissen, woran du manchmal denkst", sagte die Mutter eine» Tagcö, sehr leise, al» fürchte sie, Veronika au» einer frenwen Welt der Träume aufzuschrecken.«Ist denn— dein Mann— nicht—•' gut zu dir, Veronika?"«. Sie sprang nicht mehr auf, diese junge Frau, klirrend imd verteidigungsbereit. ES wurde alle» schon ein wenig schwer in ihr, die große, qualvolle Liebe im Herzen, da» kleine, fleine Kind im Leib.." „Nicht gut? Ja, siehst du denn noch immer nicht, daß er der beste Mann ist, den e» überhaupt auf dieser Erde gibt?" Die Mutter aber glaubte es wohl nicht. „Ich sehe manche», Veronika. Früher ein« mal hast du mir alle» gesagt. Jetzt verbirgst du mir alle»." „Ach, laß doch, Mütterlein." Die Mutter kannte diesen ltichten, zärtlichen Ton, diesen un« bekümmert Über ein HindemiS hinwegspielenden, den Veronika immer hatte, wenn sie einer Sache auSwich.■•... „Bernd schreibt auch nicht mehr, wie? Nun ja, so verlassen sie einen alle." „Den Bernd— hast du Wohl— verlassen, Veronika, Und übrigen» hat er geschrieben, gestern erst. Sagte ich dir'» nicht?" ^Fortsetzung folgt..
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17 (27.4.1937) 99
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