Seite 2Freit««, 7- Mai 1087Nr. 107unterdrückt. Die Folge Ist der starke katalanischeSeparatismus, der die Gemeinsamkeit mit Aasti»lien, ja mit der ganze» iberischen Halbinsel aufei» Minimum beschränke» will. Daß die Katalanen in dem Existenzkampf der Demokratie bisher ausfallend zurückhaltend waren und nicht jeneKräfte eingesetzt haben, die sie zweifellos einsehenkönnten, hängt wohl auch damit zusammen, daß sieLei Kriegsende über ein starkes Heer verfügen undauch der demokratischen Regierung die Bedingungen vorschrciben wollen. Der Anarchismus nun,der sich gegen jede einheitliche Führung,argen jeden gemeinsamen KriegSplan wendet, nützt die Abneigung der Katalanen gegen hiespanische Führung geschickt aus.Der verbrecherische Anschlag von Barcelonal für den die Kommunisten, skrupellos und fingerfertig, sofort wieder den„Trotzkismus" verant«tvortlich machen), zeigt aufs neue, dah es unumgänglich ist, den Anarchismus zu liquidieren.Bor wenigen Monaten sind dir Vertrauens-männer der Arbeiter und Angestellten in deuösterreichischen Betrieben ne» gewählt worden.Eine Gruppe dieser Vertrauensmänner hat eineDenkschrift versaht, in der sie zn der politische»Lage Stellung nimmt. Bis Ende April wurdediese Denkschrift von Vertrauensmännern unterschrieben, die von 70.000 Arbeitern und Angestellten gewählt worden sind. Unterschriebenwurde die Denkschrift unter anderem von denVertrauensmännern aller Großbetriebe derWiener Metallindustrie, von den BerstauenS-männcrn der offiziellen Gewerkschaft der Bauindustrie in Wien, von den Vertrauensmännern der Glanzstoffabrik in St. Pölten undeiniger Großbetriebe der Textilindustrie in Nie-dcrösterreich, von den Vertrauensmännern derBöhlerstahlwerke in Kapfenberg, von den Vertrauensmänner« der Glashütten in Steiermark,von den Vertranensmannern der Hammrrbrot-werke in Wien, von den Vertrauensmännerneiniger Versicherungsgesellschaften in Wien»sw.Die Sammlung der Unterschriften geht weiter.Die Denkschrift ist dem Bundeskanzler übersendet worden. Sie hat folgenden Wortlaut:An den Herrn Bundeskanzler!Die unterzeichneten gewählten Vcrtxaueus-inänner, einig in dem Wunsche,, den, österreichischen Arbeitern und Angestellten und. darüberhinaus dem ganzen österreichischen Volke zu dienen, halten es für ihre Pflicht, dem Herrn Bundeskanzler im Folgenden ihre Auffassung über dietvichtigsten und dringendsten Fragen unseres Landes freimütig und rückhaltlos vorzutragen.Der Kampf um die Erhaltung einesfreien, selbständigen und unab-hängigen Oe st erreich ist in ein entscheidendes Stadium getreten. Die Gefahren, dieOesterreich bedrohen, sind bedenklich angewachsen.Aber die Unabhängigkeit Oesterreichs kannauf die Dauer nicht durch außenpolitische Garantien allein geschützt werden, am allerwe«Selbst wenn es dazu nötig wäre, Truppen vonder Front wegzuziehen und auf Oftensivpläne beiSaragossa zunächst zu verzichten, würde sich einentscheidender Schlag lohnen. Es ist eine der erfreulichsten Erscheinungen im Bürgerkrieg, dahaus der Armee, au» ihrem Geiste und ausden Reihen der kämpfenden Soldaten einneues Spanien hervorgeht, daß sich in demzerrissenen Lande eine tragende und fithrend«,staatsbildende Schichte kämpferischer, disziplinierter Menschenbildet. Dieser Prozeß wird nach wie vor durch denIrrsinn de» Anarchismus gesährdet. Wir sindüberzeugt, daß der gesunde Sinn de» spanischenVolke» die schwerste Prüfung, die Aureinanderset-zung mit dem Feinde im Rücken bestehen wird.Da» rasche Ende de» Abenteuers von Barcelonazeigt, daß di« Tage de» Anarchismusgezählt sind. Spanien wird mit ihm wie mitdem Faschirmu» fertig werden!Orientierung, die Oesterreich letzten Ende» den Machtinteressender faschistischen Großmächteüberantwortet.Deutlicher denn je zeigt sich die Notwendigkeit, i IN L a n d c s«l b st die Voraussetzungendafür zu schaffen, daß sich da» österreichische Boltin seiner Mehrheit zu dem einheitlichen Willenzusammenschließt, die Unabhängigkeit und Freiheit seine» Vaterland«» gegen jedermann und mitallen Mitteln zu verteidigen.Aber die organisatorischen und politischenVoraussetzungen dafür bestehen heute nicht.Nur Organisationen, in denen dir Arbeiterwirklich frei und unabhängig sind, in denen sieihr Schicksal selbst bestimmen können, in denensie ihre Meinung frei bekunden und für ihre Auffassungen werben können, in denen st« ihre Vertrauensmänner selbst wählen und kontrollieren,können«ine wirksame aktive Abwehr gegen de»Nationalsozialismus führen, der heut« die Freiheit und Nnabhängigkeit Oesterreichs am stärksten bedroht.Jeder andere Versuch zur Rettung Oesterreich» als da» Zusammenwirken mitderAr»betterschaft muß nach unserer Meinungscheitern, insbesondere der Versuch, Oesterreichdprch eine Restauration derHabSbu.rger zuretten. Denn ein solcher Vexsuch würde die außenpolitischen Gefahren verstärken und, di« innerenSchwierigkeiten steigern.Die Arbeiter und Angestellten können nurdann in die Reihen der Verteidiger Oesterreich»wirksam eingegltedert werden, wenn ihnen inallen wirtschaftlichen und kulturellen Organisationen volle»Selbstbestimmungsrecht gewährtwird. Die Regierung hat im Februar 1984 dieFreien Gewerkschaften aufgelöst und ihr Vermögen beschlagnahmt. Die überwiegende Mehrheftder österreichischen Arbeiter und Angestellten stehtdiese Verfügung noch heute al»«in schweres,noch immer nicht guigemachsts U n r e ch t an.Anstelle der früheren RichtungSgewerkschafstnwurde der Gewerkschaftsbund geschaffen. Die freigewerkschaftlichen Arbeiter und/Angestellten, dieunbestrittenermaßen die g r o ß e Mehrheitder Arbeiter- und' Angestelltenschaft darstelltenund auch heute, wohl nicht organisiert,aber« e s i n n u n g S g e m ä ß zusammen«gefaßt noch immer darstellen, haben in dieserOrganisation nicht» zu reden. Sie dürfe« in derGewerkschaft ihr« Vertrauensmänner und Funk«tionär« nicht wählen. Zu ernannten Funktionärenhaben sie kein Vertrauen. Mit der Durchführungder VertrauenSmännerwahlen ist erst ein bescheidener Anfang gemacht worden. Wir fordern Werdie volle Wiederherstellung de» Selbstbestimmungsrechtes der Arbeiter und Angestellten inihren ureigensten Organisationen, den Gewerkschaften, worunter wir vor alleinvolle Unabhängigkeit von de« Unternehmer» undder'Regierung, freie Wahlen aller In«stanzen bi» zur Spitze, frei«Kandidatenaufstellung, freieWahlagitation und volleBewe»gungsfreiheit der Organisationenverstehen.Die volle Selbstverwaltung ist auch unerläßlich, wenn die Interessenvertretung wirksam werden soll. Di« österreichischen Arbeiter und Angestellten haben in den lehten Jahren viele, fast untragbare Opfer auf sich nehmen müssen, weil sieüber keine wirksame Interessenvertretung verfügten. Der Klassenkampf ist nur für dieArbeiter und Angestellten abgeschafft, die Unternehmer führen ihn uneingeschränkt und bedenkenlos weiter. Von berufsständischer Solidarität undder Entproletarisierung de» Proletariats wirdnur gesprochen, wenn Arbeiter und Angestellteweitere Opfer bringen sollen. Darum ist die Bilanz der letzten Jahre für die Arbeiter und Angestellten sehr traurig: Verschlechterungder Sozialgesetzgebung, Herabsetzung des Lohnniveaus; Steigerung der Lebenshaltungskosten,WeiterdauernderMäsfenarbeitS»losigkeit, Mißachtung aller sozialen Rechtedurch die Unternehmer. Auf diesem gefährlichenWege darf nicht weiter gegangen werden. Die Arbeiter und Angestellten werden mit umso größerer Entschlossenheit bereit sein, Oesterreichs Freiheit zu verteidigen, wenn sie damit auch ihrepersönliche Freiheit und Menschenwürde, ihr soziales und politisches Mitbestimmungsrecht,ihre sozialen Errungenschaften zuverteidigen haben.Die nachstehend unterzeichneten, gewähltenVertrauensmänner der Arbeiter und Angestelltenerwarten, daß ihr Ruf nicht ungehört verhallt.Die hier vorgestagene Auffassung ist nicht nurihre persönliche MeiNunss, sonder» die''ä l lg' e-m ti.n.e; M e in u.n,g d e r..b r eitenMassen deS schaffenden Volke».416 Millionen Dollarfür die amerikanische ArmeeWashington. Da» Repräsentantenhaus nahmden Militärhaushalt für da» am 1. Juli beginnende neue Haushaltsjahr an. Der Militärhaushalt beläuft sich aus 418,418.000 Dollar undstellt den Rekord, der bisher für militärischeZwecke in Friedenszeiten bewilligten Summendar.Wohin geht Rumänien?Weitgehende Bindung en PolenangekllndlgtEin unter der Leitung deS früheren Unter-ftaatSfrkrrtärS im Aussenministerium Gafeneustehendes neue» Bukarester Tagblatt„T i m-pul"(„Die Zett") meldet im Zufanimenhangmit den Nachrichten über italienische, bzw. polnische Vermittlungsversuche zwischenJugoslawien und Rumänien einerseits undUngarn andererseits, daß eine Entspannungin dieser Hinsicht nicht zurückgewiesen werde, dassjedoch Jugoslawien und Rumänien derartige Verhandlungen nur auf der Grundlage ihrer inter-nationalen Verpflichtungen, insbesondere IhrerVerpflichtungen gegenüber der Kleinen Entente zuführen bereit sind. Oberst Beck hätte in Bukarestbei Behandlung dieser Frage wohl kein„Unmöglich" zur Antwort erhalten, jedoch habe man al»unumgängliche Voraussetzung solcher Berhand-lungen daS Aufgrbey der revisionistische» Ansprüche Ungarns bezeichnet.Der„E u r e n t u l" meldet, auf den BesuchdeS polnische» Außenminister» zurückkommend undlei gleichzeitiger Ankündigung d«S Bukarester Besuche» deS polnische» Staatspräsidenten M o S-e i ck I am 8. Juni folgendes: Bei dieser Gelegenheit werden wichtige Abkommen ratifiziertwerden. Eines hievon wird sich auf die Bedingungen beziehen, welche Polen und Rumänien gemeinsam für jeden Versuch auflttllen, den osteuro-piischr» Frieden durch den Mechanismus desArtikels IS deS Bölkeriundpaktes oder durch dieeventuelle Organisierung eines gegenfeittgen Beistandssystem- zu sicher». Bolen und Rumänien sind entschlossen, sich im Rahmender europäischen Politik, welche di« beiden Länder,in einen ideologischen Krieg verwickeln könnte, s«wenig alS möglich zu engagieren. Um. diese Polittk durchführbar z» machen»stll'däS" in i l rtH r k s ch e" Z'nf'a m m en-wi rke n zwischen Pol e n u n d Rumänien vertieft werden. In dieserRichtung wird König llarol mit dem polnische»Marschall Rydz-Smigly Besprechungen führen.Dritten gegenüber werden Rumänien und Poleneine einvernehmliche Politik führen. In der Haltung Deutschland und Sowjetrussland gegenüberwerden die beiden Staaten keiner der Ideologiendm Vorrang geben, welche diese leiden Ländervertreten.Dir osfizirlle„Jndependmee Roumaine"nennt die Mitteilungen über angebliche bepor-stehende polnisch-rumänische Abmachungen„absurde Legenden".70.000 österreichische Arbeiterfordern GewerkschaftsfreiheitEine Eingabe an den Bundeskanzlernigstendurcheine außenpolitischeJUNGES WEIB eVERONIKAROMAN VON MARIA GLEITHatte Bernd etwa recht? Was war mit derVeronika geschehen? Warum machte selbst er, ihreigener Mann, einen Unterschied zwischen derVeronika von einst und der von jetzt?Bannholzer knöpfte den weißen Mantel auf,er mußte das Kind sehen, es war unsinnig, sicher,aber es schien ihm, als werde alles gut, wenn erdas Kind nun sah. Und so öffnete er die Tür,die Mullgardinen blähten sich in leichtem Luftzug,und' das Knäülein schrie vor Freude und haschtemit den Händen nach hem leuchtendweißen Segelder Vorhänge. Bannholzer schloß die Tür, Mütter Füimnerle wollte sich respektvoll an ihm vorbeidrücken, Frau Egenhofer, die mit Peterle aufdem Fußboden gehockt hatte, stellte den Jungenherzhaft auf seine strammen Beine, Peterleschwankt- ein wenig, dann torkelte er, beglücktund wichtig, ein, zwei Schritte auf seinen Vater zu.„Sieh da! Er kann ja laufen, unser kleinerMann!" Bannholzer öffnete die Arme, um seinen Jungen aufzufangen, und er hüb ihn hoch,hoch Uber seinen eigenen Kopf, bis fast zur Zimmerdecke hob er ihn, und Peterle blieb die Lustiveg vor Entzücken, und er kreischte Wer diesesneue, herrliche Vergnügen, da» der Vater, diesergroße, große Mann im weißen Mantel, ihm verschaffte.Veronika aber stmid am.Fenster. Sie hatte,als Bannholzer hereingekommen war, hinausgeschaut, den Rücken dem jauchzendm Knaben undden mit ihm spielenden Frauen zugewendet. Siehatte sich umgedreht, als die Türe ging, aber dieFeme wohnte noch in ihren Augen und konntedurch keine noch so sanfte Freundlichkeit ausgelöscht werden, mit der sie Mann und Kind jetztbetrachtete.Bannholzer setzte den Knaben zur Erde.Zum ersten Male fiel ihm auf, daß Veronika niemals mit ihrem Jungen spielte. Immer kauertenur ihre Mutter auf der Erde und ließ das Kindüber sich himvegkrauchen und baute ihm Burgenund warf ihm Bälle zu. Niemals noch hatte erVeronika so gesehen, so lachend und jubelnd, sotollend und tobend in fröhlicher Ausgelassenheit.Und auch jetzt— auch jetzt zuckte es nur um ihreniRund, und«r entsetzte sich bei dem Gedanken, daßsie nicht mehr lächeln konnte, nicht einmal mehrüber ihr kleines, frohe» Kind...„Sie haben das auf ihr gemacht! Ihr Werkist das!" hörte er wieder die Stimme des Schau«'spielers aus jener Nacht. Beklemmung und Ratlosigkeit Werfielen ihn. Was hatte er aus ihrgemacht? Liebte er sie denn nicht? War denn derkleine Stroft um Alexander Bernd, war denn dieheiße Angst um Veronikas Herz nicht längst vorbei? Was war denn noch? Warum schauderteihn denn bei dem Gedanken: da steht deine Frau,und du weißt nicht» von ihr? Sie, di« dir verstauter ist al» jemals ein Mensch, sie ist dir fremder zugleich,, al» je ein Mensch dir sein kann?„Ich möchte' ein Stück spazierengehen,Veronika, kommst du mtt?"Ihre Unergründlichkeit wich einer plötzlichaufgeflammstn Freude:„Gern, mein Lieber-sehr sehr gern!"Und so war ei immer, Immer war sie fürihn da. Zu rasch, zu freudig,' zu bereit, jedenseiner Wünsche zu erfüllen,— da für ihn— unddoch so wett— so wett entfernt...Änd jetzt kamsie auf ihn zu, eine ftemde, unbegreifliche Frau,und legte ihm die Arme zärtlich um den Hal».•Märzenstaub wirbelte vor ihren Schrittenauf, hüllte sie in eine dünne Wolke, die Leute imDorfe hingen au» den Fenstern, blieben stehen,wenn sie am Wege etwas zu tun. hatten, schobenverlegen an ihren Mützen herum, murmeltenihren Gruß, rückten an ihren offenen Hemdkragen,kratzten sich bedenllich den Kopf und sahen den.Doktorsleuten lange nach, wie sie auf der Land-.straße dahingingen und an der Biegung am Waldrand verschwanden. Und das Gerücht, diese ekelhafteste Natter am. Busen der Wahrheit, blähtesich auf und stoch ihnen, stach. Doch es erreichstnur die Frau. Es war, als werfe sie sich mit demganzen Leibe zwischen da» Gerücht und ihrenMann, damit«» ihn nicht töte, nicht verletze...Sie allein wüßte, was man hinter ihnenhertuschelte, sie kannst die Urheberin der Ber-leumdungen, aber sie duldete nicht, daß ihr Mann,dieser Mann, von neuem unter da» Räderwerkeiner unbarmherzig zermalmenden Maschine geriet. Es brannte sst/innerlich au», wenn seineSprechstunde leer.war, immer leerer wurde, abersie lachte, wenn er'einmal eiste den Tatsachennahekommendc Vermutung auSsprach:„Ich glaube, die Bauern fahren in dieStadt, Veronika..."'■' r»»?'•„Du bist ja nicht gescheit, mein Junge! Indie Stadt zum Arzt?. Warum denn wohl? Dubist ein guter Arzt und ein miserabstr Geschäftsmann, mein Lieber» dem Himmel sei Dank dafür,— wenn da» jedoch so wettergeht, dann führenwir.bei un» chinesische Methoden ein.".„Chinesische Methoden?" Er war schonwieder beruhigt, sei» Zweifel halb und halb zer-.streUt.„Nun ja, man sagt den Chinesen doch nach,sie bezahlten ihren Arzt nur, solange er ihnen dieGesundheit erhält., Werden sie stank, stiegt erkein Honorar mehr. Ist da» nicht überhaupt derklügste Weg, um gute Aerzst und gesund« Menschen zu schaffen?":;. 11Ja, lachen konnte sie noch, diese Frau, aberlachen auch nur dann, wenn sie da» in ihr«»Manne aufleimende Mißstauen versteiben wollte.Und wie lange würde ihr das gelingen?Denn dieser Mann hatte Augen zu sehenund Ohren zu hören. Und wenn er jetzt noch manches nicht Härte und vieles nicht sah, dann geschahdas nur, weil er'sich selbst einredete, das Instrument seiner Sinne sei überschärft, überspannt,überstimmt, er dürste allen diesen Schwan-kungen nicht nachgeben- so lange Veronika mtt.ihrem wunderbar gesunden Menschenverstand sienicht auch wahrgenommen habe. Und so Übersaher die hämischen, abschähenden, zusammengezogenen Blicke der Dörfler, so fanden, an Veronikas aufrecht herrischer Haltung abprallend, dieVerstumduNgen der Hirschenwirtin nicht den Wegzu ihm.«Seht Ihr denn nicht, daß Rosa niemalsgesund wird? Ich muß nun doch mit ihr zumDoktor in die Stadt."„Zum Doktor in. die Stadt?" fragten danndie.Leute, die sofort merkten, was dahintersteckte.«Ja ja, er mag ganz gut sein, unser Doktor,für leichte Fälle, wenn einem aber wirklich etwasfehlt... etwa» Ernsthaftes..."„So. so..sagte» die Leute und dachten,sich ihr Teil.,!Ja", meinst dann die Hirschenwirtin,„ja ja..„Nun, den Gigelbauer, den hat er Wer dochgerad vom Grabrand weggeholt, der Düktor..„Den,— ja, i—den, die Lina aber, di«Magd beim Nagele! HM Ihr mit der mal geschwätzt? Die hatte doch die Sache mit dem Arm!Da hat er ihr wa» zum Einreiben gegeben. Na,ich will nicht» gesagt hstben... rein abgezogenhat der's die Haut,.reinweg verbrannt denArm..."„JesseSundmaria!".-„Na, und der Engelbert, der kann doch nichtsmehr bei sich halten, seit unser guter Doktor ihmso«ine Einspritzung gemacht hat. ganz grünund blau schaut der schon aus'■'sFortsötzüpa