Leite 2Dienstag, 11. Mai 1037Nr. 110Gegen das Verbrechenvon GuernfcaN e w Aork.(HavaS.) 7b hervorragendePersönlichkeiten des amerikanische» politische» undreligiösen Lebens haben eine Erklärung unterzeichnet, die den Titel trägt:»Aufforderung andas Gewissen der Welt". Die Erklärung betrifftdi« Bombardierung der baskischen Stadt Guernieäund ist vom Bischof von New Nork MsgreMaeconnell redigiert. In der Erklärung beisst«S:»Es scheint, dass eS unglaublich und unmöglich ist,dass di« Amerikaner einem solchen Verbrechengegenüber gleichgültig bleiben". Unter den Persönlichkeiten, die diese Erklärung unterzeichnethaben, befinden sich sieben Senatoren, darunterBorah, der Vorsitzende des Senats-Aussenaus-schusseS, fünf RepräsentantenhauS-Mitglieder undder«hemaligr republikanische Präsidentschaftskandidat Landon.Die Deutschen In Polen„Ceskt Slovo" veröffentlicht einen Leii-artilel, in welchem es eine Darstellung der politischen Verhältnisse unter den Deutschen in Polengibt. Bisher hat es dort zwei bürgerliche Parteien gegeben, nämlich die Deutsche Einheitspartei unter Führung Haßbachs und die JungdeutschePartei, deren Führer Jng. WieSner ist. Beidessind. nazistische Parteien. Nun ist eine neuedeutsche Partei in Polen entstanden, an derenSpitze Senator Pant und Dr. Schiemann stehen.Diese Partei hat einen katholischen Charakter undist antinazistisch. Senator Pank erklärte unlängstin einer Rede, daß eine Einigung zwischenPolen und Deutschland möglich sei, nicht obereine Einigung zwischen Polen und dem DrittenReich. DaS„Ceskt Slovo" vergleicht die Pant»Gruppe mit den aktivistischen Parteien in derTschechoslowakischen Republik, vergißt aber an diedeutsche Sozialdemokratie Polens, die auf demBoden des polnischen Staates steht, sich allerdingsin scharfer Opposition zum gegenwärtigen Regie-rungSkurS befindet. Diese Partei arbeitet zusammen mit der polnischen Sozialdemokratie.Qörlngs Vertrauen unerschüttertOb auch die künftigen Passagiere sodenken?.Berlin. Der Reichsminister der Luftfahrt,Generaloberst Göring, hat aus Anlaß der Zeppelin-Katastrophe einen Aufruf erlassen, in welchem es heißt: Das Vertrauen zu der so zahlreiche Male erprobten und bewährten Lustver-bindung zwischen dem deutschen und dem amerikanischen Volke ist u n e r s ch ü t t e r t. Jetzterst recht werden wir unter der Verwertung derletzten Erfahrungen alles darangeben,.den Luftverkehr zwischen Deutschland' und deü VereinigtenStaaten für immer und ungefährdet in die Latumzusehen.Göring hat angeordnet, daß der Ausbau desin den Werfthallen in Friedrichshafen vor derFertigstellung stehenden Luftschiffes beschleu-nigt durch geführt wird.Auf 6 Millionen Mark versichertBerlin. Nach einer Mitteilung des Leitersder ReichSgrupp« Versicherungen ist das Luftschiff.»Hindenburg" bei einer alle namhaftendeutschen Bersichcrungsunternehmungen umfassenden Gemeinschaft voll versichert.Der Versicherungswert des Luftschiffes selbst be«JUNGES\NEIB HVERONIKAROMAN VON MARIA GLEIT»Dann weigerst du dich also, mir zuzuhören? Dann soll eS Geheimnisse geben zwischenUNS?" Er holte sie ein, ergriff ihren Arm.»Daswillst, du also, Veronika?"„Ich will eS nicht", sagte sie,„komm, ichwill es nicht."-„Aber fort willst dul" rief er nun, vonihrer Sanftheit gereizt, von einem bohrendenSchmerz überwältigt,„fort von mir, du hast esja gesagt!"„Ich habe das niemals gesagt, und ich willdir zuhören. Ich dachte nur...",— sie stockte,—„Geständnis,— das hat etwas Verwelktes,Vergangenes, verstehst du mich? Es handelt sichum Dinge, di« vorbei sind, gewesen, aus, gelebtund Übemunden." Sie erregte sich, rote Fleckenerschienen auf ihrem Gesicht.„Und dann, weißtdu..."— nun lächelte sie doch ein wenig, eshatte Kraft gekostet, Anstrengung und eine weggewehte Erinnerung, das Lächeln, doch nun war esda, und«s mutzte ihr helfen, ihren Mann zumSchweigen zu überreden, denn sie wollte nichtsmehr hören, sie konnte nichts mehr hören, sie konntekeine Worte mehr ertragen, deren Sinn irgendeineTat war, ein Geständnis, das sie zu Boden drückte—,„ja, weißt du, dann hab' ich selbst so wenigTalent zum Beichten, dah ich mir nur schwer vorstellen kann, warum ausgerechnet du mehr Ver«gnügen daran haben solltest. Du fühlst dich nurdazu gedrängt, weil du ein schlechtes Gewissen hast,Liebster? Alle deine Sünden sind dir ja vergeben,ipon mir vergeLtik ohne daß du sie gestehst..Vie Belgrader KundgebungderMontag abends traf in Prag die parlamentarische Delegation ein, welche sich einige Tage inBelgrad aufgehalten hatte, um dort gemeinsammit jugoslawischen und rumänischen Parlamentariern für die Einheit der Kleinen Entente zumanifestieren. Der Belgrader Kundgebung warbekanntlich eine Reise tschechoslowakischer Parlamentarier nach Rumänien borausgegarigen.Kürzlich erst weilte der rumänische Kammerpräsident in Prag, um den Mitgliedern der seinerzeitigen tschechoslowakischen Delegation rumänische Orden zu überreichen.Di« Belgrader Kundgebung gestaltete, sichnoch um vieles herzlicher als die Bukarester. Dietschechoslowakische Delegation(an der für unserePartei Senator Genosse Reyzl teilnahm)wurde von dem Kammerpräsidenten M a l n-p e t r und dem Senatspräsidenten Genossen Dr.Soukup geführt. Im Mittelpunkt der Feiernund Festlichkeiten stand eine große Manifestationin der Skupschtina, bei der MaIypetr, So u-l u p und Vertreter des jugoslawischen Parlaments sprachen. In sämtlichen Reden kam dieEntschlossenheit der Parlamente zum Ausdruck,an der Kleinen Entente als einerdauernden Verbindung sestzuhaltcn.Die enge, aus der Kriegszeit herrührendeFreundschaft zwischen der tschechoslowakischen, derserbischen und der rumänischen Nation wurde bekräftigt und durch den herzlichen Ton der Redenaufs neue erwiesen.Den stärksten rednerischen Erfolg hatte lautallen Berichten Senatspräsident Dr. Soukup,der sich wieder mehrerer SP rachen bediente. In glühenden Farben schilderte Soukupdie frühere Unterdrückung und Mißhandlung derträgt sechs Millionen Reichsmark. Für die Pasta»giere besteht eine Unfallversicherung, im Gesamtbeträge von 2.4 Millionen Reichsmark für denTodesfall und im gleichen Betrage für den Jnva-liditätsfall; für die Besatzung eine Unfallversicherung im Betrage von 1.08 Millionen Reichsmark für den Todesfall und 2.12 MillionenReichsmark für den Jnvaliditätssall.Hillumauifuhr erleichtertWashington. Der Militärausschuß der Senates hat eine Gesetzesvorlage gutgeheißen, welchedie Beschränkungen im Verkauf und in. der Ausfuhr unentzündbarer Heliumgase lockert, dessenVerwendung, wie verschiedene Sachverständige er-klären, die„Hindenburg"-Katastrophe möglicherweise verhindert hätte.' Die Gesetzesvorlage gestattet die Ausfuhr von Heliummengen, welchenicht von militärischer Wichtigkeit sind. DieseAuSftlhrbestimmungcn müssen vom Präsidenten sowie vom Marine-, Kriegs- und Innenministeriumgenehmigt werden.Norwegens LandesverteidigungOSlo. Der von der Regierung eingesetzteBerteidigungsausschutz hat beschloffen, für dieReorganisation der Wehrmacht 21,000.000 norwegische Kronen zur Verfügung zu stellen, die, aufdrei Jahre verteilt, durch«ine außerordentliche Vermögenssteuer und eine Zusatzsteuer auf die größeren Einkommen ausgebrachttverden sollen. Diesem Beschluß stimmten dieKleinen EntenteJugoslawen, der nun ein Zeitalter der Freiheitgefolgt sei. In beredten Wartest und seiner persönlichen Beziehungen zu ihnen gedenkend,feierteSoukup auch das Andenken derjugoslawischen Könige Peter undAlexander. Die mit ungeheurem Beifall ausgenommen« Rede Soukups hat"ein starkes europäisches Echo gefunden und wird von vielen Seiten^»uch als politisches Dokument gewertet. Die nazistische Presse' bringt sie in großerAufmachung und erblickt in ihr eine Absage derPrager Außenpolitik an gewisse von Wien ausgehende' BerständigungSbestrebuugen. Soukuphabe demgegenüber die getneinsame Gegnerschaftder Tschechoslowakei und Jugoslawiens nicht nurgegen das alte Oesterreich, sondern auch gegen dieWiener Fortsetzung der österreichischen Traditionund gegen die habsburgische Dynastie ausdrückenwollen. Wenn die Nazipresse daraus folgert, daßdie Kleine Entente sich der Achse. Berlin-Romnähere, so sind derartige Schlüsse allerdings irrig.Bedeutungsvoll Ivar die Kundgebung desMinisterpräsidenten Stojadinovii, der feinunverbrüchliches Festhalten an dem Gedanken derKleinen Entente versichert«. Da man vielfach inStojadinoviL einen besonderen Freund Italiensund Deutschlands sehen will, verdient seine Versicherung besondere Beachtung.Die Delegation besuchte das Grab des Unbekannten Soldaten und zum Schluß die StadtSmederovo, wo einst tschechosloivakische Legionäregekämpft haben. Neben dem politischen Programmgab cs ein reichhaltiges kulturelles und gesellschaftliches, Besuch von Theatern, künstlerischeFeiern, eine Reihe von Empfängen, Diners undBesichtigungen.Arbeiterpartei, die Bauern und die Linke zu,während die Rechte 20,000.000 Kronen für denAusbau der Wehrmacht gefordert hatte.Im Reichsluftfahrtministerium„Die Zeppelinschlappe muß ausgeglichenwerden? geben Sie Befehl zu einem zweitenGuemica".„Es geht hier nicht um mein Vergnügen,Veronika", sagte der Mann,„es geht um die Ehrlichkeit unseres Lebens. Und ob du es nun hörenwillst oder nicht: ich war damals, als der Jungegeboren wurde, bei Alexander BerNd."»Ja— und—?"„Was heißt— ja— und? Er hat'«8 niegeschrieben, Veronika? Nie ein Wort darüberfallen lassen?"'„Nein", sagte sie,„was wolltest du bei ihm,so sprich doch endlich!"„Ich tvollte von ihm wissen, wen von unsdu liebst, und— wenn du betrügst, Veronika. Ichbildete mir ein, daß du ihm heimlich Brieseschriebst. Ich— mißtraute dir, Veronika."„Du—7 mißtrautest— mir...? Ja, ichverstehe, ich verstehe, du mißtrautest mir..."ES war so schwierig, den Mund zu schließen, wieerstarrt blieben die Lippen halb.offen,stehen nachden. letzten Worten, die begriffen.werden muhten.»Und— du verzeihst mir da», Veronika?"„Ja, ich verzeihe eS dir!" sagte sie deutlich,mit ein wenig erhobener Stimme, als müsse sieFeld und Weg und Baum und Stein zu Zeugendieser Verzeihung machen, al» sei eS recht und gut,daß sie verzieh,— als— gäbe— e»— wirklich— etwas— zu— verzeih»..und ihr stündees an... i h r... den Mund aufzutun undGnaden auszuteilen: ja, ich verzeih eS dir!„Wie sah er aus, als du ihn fragtest, derAlexander..■. wie sah er wohl au». i.?"„Ich habe ihn nicht gefragt. Es war unnötiggeworden, Veronika."...„Unnötig geworden... ja,.das kann Ichmir denken, daß eS unnötig geworden war..."Sie'sprach sehr langsam, sie mußte die Wortewiederholen, und dann noch mußt« sie lange übepihren Sinn Nachdenken, der wie aus Nebeln kam.^,Ünd was hättest du getstii, wenn ich dich betrogen hätte, Liebster? Ich meine, wenn dein«—— Erkundigungen—— nun. ja— loas hättestdu getan?" fragte,sie ruhig"und ohne eine emdereBewegung im Gesicht als die eines leichtenInteresses.„Ich hätte einen Weg gesucht, der dich vonmir befreit hätte, Veronika."„Das heißt, du hättest mich fallen gelassen.Fallen gelassen, wenn der winzigste Schein gegenmich gewesen wäre. Es war doch wohl nur Zufall, daß«s anders kam. Einen Weg hättest dugesucht? Ich zweifle nicht daran, daß du ihnauch gesunden hättest. ES gibt so viele Wege.,Trennung. Tod. DaS hättest du getan. Mich'auSgeliefert. Meinem Leben. Einem merkwürdigen Leben ähne dich..."„Was redest du denn da, Veronika? Hast dudenn nicht gesagt, daß du verzeihst?" Sie sahihn an,"sie strich ihm zärtlich über die Stirn.„Natürlich!" sagt« sie mit einem Anflug vonHeiterkeit,„natürlich. Gott möge verhüten, daßjemals der. Schein gegen dein armes Weib zeugt,Arnold...Bei einem solchen Mann..." Sielachte, kurz und belustigt, wurde aber plötzlich wieder ernst.„Du mißtrautest mir also?" fragte sienoch einmal, und, lauernd, gespannt:»Und—das ist— jetzt vorbei?"„Und das ist jetzt vorbei!" bekräftigt« er ihreWorte.„Und weil es vorbei ist, wollte ich dichfragen, was du dazu denkst, wenn wir den Alexander Bernd einladen, ein paar Wochen bei uns zusein, jetzt oder im Sommer, wie du willst...."„Du bist so gut"i sagte sie und legte ihm dieArme um den Hals, wie sie es gerne tat, wenn siesehr glücklich war,, und suchte Schutz, ja, sucht«Schutz an ihm. Sie zitterte. Sie hatte Angst.Wovor? Wovor?' Nun'gingen sie und schwiegen- schwiegen undgingen. Der Wald nahm ihren Schritten den vertrauten Zweiklang, er saugt« sie auf, Zweigeraschelten und knackten, und in bimmlischen KesselnMer dem grünen Feuer der Wipfel wurde dasGewitter gebraut.Sic waren misten im Dickicht der Wälder,als e» losbrach.. Veronikas Gesicht, schien wieglimmendes Wachs, wenn Dsnner die vom RegenPMdagoglscheVerpflegsklassenCs bleibt eine der empfindlichsten Mängelunserer Gesellschaftsordnung, daß immer nochdem Kinde wohlhabender Eltern so viel reichereAusbildungsmöglichkeiten geboten sind, als seinenärmeren Altersgenossen. Diesem bleiben die höheren Schulen auch bet bester Begabung verschlossen,wenn die Eltern die Kosten des Studiums nichtaufbringen können und durch die Verhältnisse dazu gezwungen"sind, ihr Kind möglichst bald insVerdienen zu bringen. So bleiben die alten Stan»deSunterschiede jetzt als Klassenunterschiede wirksam und auch den begeisterten Verkündern derVolksgemeinschaft fällt es nicht ein, mal darübernachzudenken, wie auf diesem Gebiet zunächstwenigstens die Voraussetzung jeder Gemeinschaft,die innere Einheit, geschaffen werden könnte.Immerhin bleiben hier die ungleichen Kinder dcS Glücks doch sauber geschieden,, die einenin den Schulen, die anderen an der Werkbankoder hinter dem Ladentisch. Und in den Schulenselbst bemüht man sich nach besten Kräften, jedesoziale Ungleichheit unter den Schülern verschwinden zu machen, wenn wir auch, besonder» in denhöheren Schulen, noch nicht so weit gekommen sind,allen Schülern Lehrbücher und Schulbehelse ganzgleichmäßig beizustellen,— denn in der Beschaffung dieser ost gar nicht so billigen Dinge fühlen die Kinder die Unterschiede ihrer Glücksum-stände meist am deutlichsten und bittersten.Was aber soll man dazu sagen, wenn dieserTage da» Studentenheim einer kleinen südböhmischen Stadt sich dem p. t. Publikum mit folgenden Vorzügen empfiehlt: es ist natürlich allesda»— sorgfältige Pfleg« und Erziehung, guteVerpflegung und Unterkunft, Fachleute zur Beaufsichtigung(die sogenannten Herren Präfekten,junge Lehrer, di« für einen sehr mäßigen Lohndie Hauptarbeit für den FnstitutSinhaber verrichten), Bad, Garten und was es sonst noch Gutesund Schönes in einem Heim der Jugend gebenkann. Zum Schluß aber heißt eS:„Pensionspreis monatlich in der 1. BerpflegSklasse 450.—,in der 2. Kö 880.—".Ermißt man, was das bedeutet? ES heißt,daß die Kinder der Eltern, die nur 880 ÄLmonatlich zahlen können, weniger oder schlechterzu essen bekommen, als die Kinder jener, die um70 Äi im Monat mehr aufwenden können! Imgleichen Heim in denselben-Räumen wohnen undarbeiten, die beiden„VerpflegSllaffen" nebeneinander. Jeden Tag, bei jeder Mahlzeit werden dieeinen,dargn erinnert,, daß. sie-weniger.gelten alsdie anderen, weil ihre Eltern weniger zahlenkönnen? ES ist eindringlichster Anschauungsunterricht Über die Ungerechtigkeit, den Widersinnunserer Gesellschaftsordnung. Hier werden Charaktere entweder zu widerlicher Kriecherei verdrückt oder zu verbitterter Auflehnung versteift.Braucht eS»marxistische Klassenhaßprediger",wenn dergestall in einer gutbürgerlichen„Erziehungsanstalt" den Schullindern die Tatsache derKlassenunterschiede praktisch zum Erlebnis gemacht wird? ES ist nur zu hoffen, daß die Eltern,die dafür in Betracht kämen, auf das gütige Entgegenkommen der zweiten BerpflegSklasse verzichten und die Heimleitung mit den Zöglingen derersten BerpflegSklasse allein lassen.Paul Fürstenau.zercklatschte Dämmerung auseinanderriß. DieUnterlippe zittert« ein wenig, die obere wurde vonden Zähnen festgehalten. Neben ihr splittertenBeste, den Baumkronen pfiff der Wind zu einemirrsinnigen Tanze auf. Barst nicht der Bodenunter den Schwertern der Blitze, die die in Todesfurcht und Schrecken aufgerissenen- Augen blendeten? Oh, dieser Untergang der Welt, mitspü»lend in seinen Wirbel! Wuchs nicht das Kreuzvor ihr auf, schräg«mpörgerichtet.-..?In furchtbarer Nähe tauchte das Gesicht desMannes auf neben der starren VerschlossenheitVeronikas. Rief er etwas? Der Hagel derRegenschläge, vom Lärm der Donner und des aufgewühlten Waldes umbrandet, verschluckte seineWorte. Doch au» den Worten wurde ein Schrei:s„Veronika! Was verschweigst du mir?!"Der Schrei nahm dem Manne die Kraft. Ersank zu Füßen seiner Frau, und er umklammerte jihre Knie. Eine äÄvehrende Bewegung umzuckte>ihren Mund...Eine Sttmd« später schleuderte die Sonneprangendes Gold über die aufgestört« Erde undden Wald. Im Gasthof hinter dem Berg«, gabman den Doktorsleuten trockene Kleider, währendihre eigenen ausgebreitet auf den Stühlen hingen.Eine große Kanne Kaffee stand auf dem eichenenTisch.„Darf ich dir einschenken?" fragte Veronikaund hob die Kanne an, und wieder war es, als obzwischen ihnen nichts geschehen sei..Die Apfelbäume blühten, und der Ctzorgesangder Stare und der Amseln stieg schmetternd in denHimmel, als Bernd noch vor dem Sommer kam.Er hatte die Einladung angenommen, widerstrebend, nach umständlichem Hip und Her, aber angenommen. Das Kind sprang, pnter den Blütendächern herum, die die Beste der Bäume bildeten,die Lust zittedte von Duft und^ Süße, Veronikashellt» Kleid flatterte im Frühsommerwind, undBerpd war da, er ordnete sich"ein'in da» Lübende» Tags und wär doch ander», al» Veronika ihntzphl erwartet hatte.^Fortsetzung