Scite 8
Prag vor 150 Jahren
,, Freye Bemerkungen" eines Anonymen
Ein Büchlein liegt vor uns, 1787 erschie nen, Autor und Verleger ungenannt. Als Vorwort dient dem Werte ein Zwiegespräch zwischen dem anonymen Schreiber und dessen Verleger, das sich anläßlich der Ueberreichung des Manustriptes abgespielt haben soll. Der Verleger liest: " Frehe Bemerkungen über Prag . Mir dünft ebenfolche Bemerkungen schon gelesen zu haben." Der Autor:„ Kann gerne seyn. Es ist schon viel über diese Stadt geschrieben worden. Kann ich aber andere Bemertungen als meine Vorgänger machen, wenn sich die Sitten nicht ändern?!"
Nun, es handelt sich um Prag und seine Sitten, als die Stadt auf eine Stunde lang und drey Viertelstunden breit" war; als sie aus vier Städten, der Altstadt, Neustadt, Kleinseite, Hradschin" bestand,( 1784 von Josef II. zu einer Stadt vereinigt), als man in der Altstadt auf 900 Häuser mit Kirchen und Klöstern, in der Neustadt auf 1200, auf der Kleinseite 500 und auf dem Hradschin 200 zählte und fünfundsiebzigtausend Einwohner".
Der Anonymus, der jenem Prag vor 150 Jahren einen längeren und kritischen Besuch abstattete, teilt sein Büchlein in zahlreiche, kurze Stapitel ein, die, jedes für sich, so scharf sie auch urteilen und verurteilen, interessant sind.
Ueber die„ Lebensart" der damaligen Pra ger ist er wenig begeistert, er findet sie ausschiveifend, ja unmoralisch, zumal er in den sorglosen Skreisen der Bevölkerung verfehrt zu haben scheint, in der man in Gesellschaft der Frauenzimmer niemals seine eigene Frau mitführt, da man sich
Sonntag, 16. Mai 1937
Pfingstgruß vom Badestrand
Nr. 115
Gewalt auch immer wieder Männer aufstehen. ob bekannt oder unbekannt, das ist tröstlich. Der Anonyme, der für die unterdrückte Freiheit und gegen die Unsauberkeiten des Lebens der böhmischen Hauptstadt 1787 fämpfte, war über Verlin und Leipzig gekommen und kehrte dahin zurüd. Robert Feldorf.
Aus aller Welt
Das Kaffeehaus im hohlen Baum. In der Nähe der bulgarischen Hauptstadt steht ein uralter Riesen= baum, der schon vor 550 Jahren bei einem Kriege eine Rolle gespielt hat. Es ist eine Eiche von zwölf Meter Umfang, die im Innern völlig hohl ist. Dieser Baum, an den sich zahllose Sagen knüpfen, ist nun auf ungewöhnliche Weise modernisiert worden: ein Unternehmer aus Sofia hat in ihm ein Kaffeehaus eingerichtet. Zu diesem Zwecke ließ er eine WasserTeitung in die Höhlung legen, tapezieren, installierte eine Lichtanlage und stellte mehrere Tische und Stühle auf. Der Bustrom der Besucher zum ,, Staffeehaus zum hohlen Eichbaum" ist besonders start ge= worden, seitdem der Unternehmer sich entschloß, auch eine Telephonleitung zum Bauminnern anlegen zu Tassen.
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Deutschland flüstert. Hitler , Göring und Goeb bels fuhren im Auto durch das Reich. Der Weg war lang und um ihn abzukürzen, schlug man eine abzweigende Straße minderer Güte ein. Bald aber saß man mit dem Auto in einem Teich. Die Not war groß. Da lam cin Bauer des Weges, sah und rettetc. So recht!" sprach Hitler und fuhr fort:„ Solche tüchtige Leute brauchen wir. Willst du Volksgenosse nicht an unserem staatlichen Aufbau mitwirken?"- ,, Och", antwortete der Landmann ,,, wissen Se, id har' ja meine Wirtschaft, da arbeet' d ja ooch for't Volt." Darauf sprach Hitler : ,, No dann wünsch dir halt was ich bin doch der Führer!"- ,, Det wees id", war die Antwort", da winsch' d mir ebent Ihre Leibwache!" Erstaunt wollte Hitler wissen, wozu er die denn brauche. ,, Tia, Herr Fuehra", erklärte der Bauer nun ,,, wenn se im Dorf erfahren, det ic Ihnen Drei gerettet ha' denn brauch' d Ihre Leibwache!"( bn.)
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Die Speisekarte der dicksten Leute der Welt. Das Tagesgespräch von London bildet das dickste Ehepaar der Welt, zwei Amerikaner, Barneh und Joy Worth, die zusammen das respektable Gewicht von 475 Stilo haben. Sie haben sich erst vor kurzem in Amerita verheiratet und verleben ihre Flitterwochen in London . Der Noch des Hotels, in dem sie wohnen, hat den englischen Journalisten verraten, was das Ehepaar an einem Tage verzehrt. Zum anderthalb Kilo Butter, eine Schachtel Konfeft, ein Nilo Würstchen, sieben Tassen Tee und jeder vier Liter Wasser. Das reicht bis sechs Uhr abends, wo fie die Hauptmahlzeit einnehmen. Dieſe beſteht im aus vier Litern Suppe, zwei Hühnern, anderthalb Kilo Schiveinebraten, anderthalb Nilo Gemüse und einem Dessert, bestehend aus sechs Bananen, einem Pfund Feigen, einem Nilo Apfeljinen und einem Kilo Nüsse.
anjonjten bem Geipötte der Stadt ausieste", " Die Frau eines anderen muß man viel höher schäßen als seine eigene( wenn sie schön ist)" fügt der Autor ärgerlich hinzu und geht auf eine scharfe Kritik des„ Aufwandes" der Prager über. " Wehe einem Mann, der eine junge Frau hat; Solche Vorfälle erschweren den Buchhandel un- schiedene heilsame Wahrheiten gesagt und diesertalle Monate muß er ihr ein neues Kleid machen gemein." wegen wurde er verfolgt. Ein junger, herrlicher lassen," eine Klage, die nicht ganz und gar unDas berichtet der Autor über die Zensur in Mann ist Steinsberg, voller Talente und Enthuattuell flingt, ebenso der Bericht über die Equi- Prag im Jahre 1787. 150 Jahre später finden siasmus. Er wurde dermaßen verfolgt, daß er das pagen.„ Prächtige Equipagen sind ebenso nöthig, wir die Verhältnisse um einige Kilometer über- Land räumen mußte: Er flüchtete nach Berlin ." als die kostbarsten Gerichte, wenn man sich sehen siedelt, der lastende Druck verschoben. Und zum Schluß folgen einige vermischte lassen will. Das Mädchen, die heyrathen will, Die Schriftsteller, die unser Anonymus fen- Bemerkungen"." Die Garnison besteht in 9000 sicht sehr darauf!" Die Zeiten haben sich frei- nen lernt, tommen schlecht weg. Er brummt böse: Mann. Die Juden machen einen ziemlichen Teil lich geändert, die Equipage ist dem Sechszy- Staum wäre das Geseß das Preßfreiheit ergan- der Bevölkerung aus, ihre Anzahl ist wohl auf linder gewichen. gen, so fieng alles an zu schreiben was Finger 10.000 Seelen... So bald man nicht wenig Das kulinarische Prag kommt gut weg. Die hatte. Die Censoren waren von früh bis spät be- ftens alle Wochen etwas Neues zu sehen oder zu Speisen behagten dem fremden Besucher, ich habe schäftigt, aber diese Geburten behandelten sie hören bekommt, so ist man unwillig und beschwert ſie außerordentlich delikat gefunden und habe mir nicht, wie ſie gefollt hätten. Eine große Geſchick- sich, daß gar nichts Neues paffire." Und dann oft den Magen überladen, weil mir immer eine lichkeit besißt ein gewisser Herr er jung in Europa tann ohne Advokaten bestehen, Speise besser als die andere schmeckte." Die Damen Prags seien schön, artig und vor die Schönfeldsche Handlung alles mögliche weil die Rechtsgelehrsamkeit ein Chaos ist, dessen gefällig" meint der Autor,.während die Manns- zusammenschmierte. Ein anderer Autor ist der Gemische von Gesezen kein Bürger im Kopfe perſonen ſich pußen und schminken, um Grobe- Bücherrevisor von Weyer. Wie man ſo elende baben kann. Aber warum sind auch die mehreſten wie die seine, kann drucken, sehe ich Gefeße so dunkel, daß die Auflösung und Entschei= Das interessanteste Kapitel ist dasjenige, das nicht ein." dung so viel Zeit und Geld erfordern? Man gehe sich mit dem Geistesleben der Stadt beschäftigt. Die Buchhändler kritisiert der unbekannte nur in die Expeditionsstuben des ersten besten vor allem mit der geistigen Freiheit, besser gesagt Autor ebenfalls nicht günſtig.„ Durch ihre große Advokaten und untersuche ihre Prozesse, werden deren Mangel. Er nennt die Zenjur von, elender Anzahl in den kaiserlichen Landen wird die Zahl sie nicht alle unbedeutende Gegenstände zum Ein Vollbart führt zu Verwicklungen. Ganz Beschaffenheit" und schildert sie ausführlich. der elenden, schändlichen und unnüßen Bücher bis Grunde haben?!" Wenn ein Buchhändler vom Ausland neue Bücher ins Unendliche vermehrt."" Die beiden vornehm Ein erstaunliches Büchlein, voller Aufleh- Dänemark amüsiert sich über einen tragikomischen bekommt, so müssen sie erst im Mauthamte frey ſten darunter sind noch die von Schönfeldsche und nung, und voll der Hoffnung, daß die Bemer- Vorfall, den ein älterer Kopenhagener Bürger hatte, gemacht werden, und hierzu braucht man ein paar Gerlische. Erstere bejißt eine Druderen von neuen fungen von demjenigen Nußen seyn möchten, den der ein begeisterter Radler ist. Dieser Herr nennt Stunden Zeit, weil man wohl sechsmal auf und Pressen, die beſtändig mit Gubernialsachen besetzt ich dadurch zu stiften glaubte". Ueber Prag sind einen langen, gepflegten Bart sein eigen, auf den ab rennen muß, ehe man alle die Gelder und Ab- sind. Herr Gerle hat sich sehr durch seinent fran- die Jahre der Zensur, der Unfreiheit, der Will- er besonders stolz ist. Bei einem Radausflug hatte er gaben entrichtet, die dazu erfordert werden; denn öösischen Buchhandel geschadet, hat den deutschen für hinweg gegangen und haben neuen Strömun eine Panne, und als er sein Rad reparieren wollte, die Herren arbeiten nach Belieben..."„ Bücher, vernachlässigt, und nichts dabey verdient. Alle gen Plaß gemacht, die frische Luft in die alten verwickelte sich sein Bart derartig in den Speichen, die nicht öffentlich verkauft werden dürfen, kann übrigen Buchhandlungen verdienen nicht erwähnt Räume lassen. Ueber 150 Jahre flagt des Unbe- daß er sich nicht wieder daraus befreien konnte. Andere fannten Zeugenaussage die Herren an, die die Radler fanden ihn und frugen ihn zu einem einige man gegen einen Zettel, welcher von einem Pro- 3u werden." sessor oder von einem Adelichen unterschrieben Ueber einige Gelehrte und große Männer" Stetten und Knebel stets bereit hatten und will-| entfernten Haus,
berg, den das Schicksal nach Witten - die Advokaten.„ Es ist wahr, feine Staatsverfas- ersten Frühstück zwölf Eier, anderthalb Kilo Fleisch,
rungen zu machen".
tratten, biefer which erit mich ber Cenſor peſmiſt, ſchreibt der Autor:„ Graf Budurg ist der Urheber fürlich gebrauchten. Die Beiten ändern jid), boch Schere bot bein 1 goud, wo man ihn mit Hilfe einer von da kommt er zum Oberinspektor der Censur, des Institutes zur Verpflegung der Armen in immer wieder melden Zeugen von neuer Unter- gezivungen, sofort zu einem Friseur zu gehen und Herrn Baron von Koß; findet dieser Mann es vor Böhmen . Professor Chlabek ist ein Märtyrer der drückung, von neuem Unfug, irgendwo begangen sich die Zierde seines Gesichtes nunmehr vollständig gut, so bekommt sie der Buchhändler..."" Einige guten Sache. In seinen Schulbüchern hat er ver- am freien, heiligen Geist. Daß aber wider die abnehmen zu lassen. Bücher werden gar nicht erlaubt..."" Das Cenjuramt besteht aus vier Personen, den Oberrevi
ſor, zwey Expediteurs und einen Censurbothen. Der Kampf
Diese Leute sind alle so unwissend, unerfahren und grob, daß ich es nicht beschreiben kann. An
nett stürzte
[ vorragendsten damaligen französischen Musiker[ nett erklärte, es würde für Ruhe und Ordnung und Schriftsteller teil, u. a. Saint Saëns , Mau- sorgen, verzichtete der Direktor des Eden
rice Barrès und Paul Bourget . Und furze Zeit später fündigte der Figaro" an, daß der Diret tor des Eden- Theaters, das heute längst nicht mehr existiert, für das kommende Jahr den Lo hengrin " vorbereitete.
Theaters angesichts der Stimmung und schloß das Theater. Er hatte richtig vorausgesehen: am Abend kam es vor den geschlossenen Toren des Eden- Theaters zu wilden Demonstrationen der Anhänger und der Gegner Wagners, wobei es sich taum noch um Wagner drehte, sondern um Gegenjäße der Innen- und Außenpolitit. Die Polizei mußte mit blanken Säbeln eingreifen, es gab viele Verletzte und Verhaftete.
statt, daß der Oberrevisor, Herr von Meyer, alle Wie Richard Wagner ein französisches Kabizeit bei Durchsicht der Bücher zugegen seyn sollte, so siyt er auf seinem Zimmer, machts sichs tom= mode oder geht spazieren. Die Expediteurs machen In diesen Tagen ist es fünfzig Jahre her, Aber die Opposition war keineswegs fleiner da nun, was sie wollen, anstatt daß sie Bücher, daß es in Paris zu Sturmszenen wegen einer ge- geworden, im Gegenteil. Im März 1887 begann die schon erlaubt und bekannt sind, auch kennen planten Aufführung des Lohengrin " von Richard eine neue weitaus schärfere Pressekampagne, die sollten, so schlagen sie erst in allen ihren Cata- Wagner fam nicht nur dazu, sondern zu hef- auch nicht nachließ, als viele der hervorragendsten logis und Concepten nach, und verderben die Zeit. tigsten Pressefehden, Duellen, politischen Ver- französischen Komponisten, mit Ausnahme Gou- Am nächsten Tag teilte der Direktor des Das Buch„ Wira symospasytedina fatolita" wicklungen und schließlich dem Sturz des Stabi- nods, sich für eine Lohengrin "-Aufführung aus Eden- Theaters mit, daß er endgültig davon AbDar Bozja Swetlop" sollte der Buchhändler, Herr netts. Man vergiẞt leicht im Sturm der heutigen sprachen. Vielleicht wäre alles gut gegangen, stand nehme ,,, Lohengrin " den Parisern zu zeivon Schönfeld, von einem katholischen Geistlichen Ereignisse, daß die berühmte gute alte Beit tei- wenn nicht plößlich Mitte April die Affäre gen. Seine Freunde und Anhänger gaben ihm am in Verlag nehmen, er tat es, gab es in die Cen - neswegs ruhig und idyllisch war, nur hatte man Schnaebele passiert wäre. Es ist der Fall des 16. Mai ein Gala- Diner, an dem sich auch Nabisur, und es wurde erlaubt zu drucken. Da es fer- damals andere Sensationen. französischen Grenzbeamten Schnaebele, der von nettsmitglieder beteiligten. Even dies hätten sie tig war und wohl auf 800 Pränumeranten dar- Nachdem die franzöſiſche Erstaufführung des deutschen Grenzlern verhaftet wurde. Diese nicht tun dürfen, denn die politischen Leidenschaf= auf hatte, so wurde es ausgegeben. Ein Biblio- Tannhäuser" in der Pariser Oper durch tech- Affäre vergiftete monatelang die politischen Be- ten waren nun einmal durch die Koinzidenz der ihefar fand aber darin eine Stelle, die ihm an- nische und persönliche Tüden ruhmlos verlaufen ziehungen zwischen Deutschland und Frankreich , Affäre Wagner mit der Schnaebeles entfesselt. stößig schien, gab es dahero bei der Censur an war und nachdem eine Reihe von französischen die seit dem Kriege 1870/71 gerade wieder ange- Giner der Hauptgegner des Kabinetts, Clemenund versicherte, dieses Buch müsse von Herrn von Pamphleten gegen Wagner erschienen waren, fangen hatten, sich zu bessern. Jedenfalls war ceau, hatte wochenlang die bissigsten Pamphlete Schönfeld ohne Censur gedruckt worden seyn. schien in den sechziger Jahren Wagner für Frant- diese Affäre, die eine rein politische war, für die gegen die Regierung geschrieben, kurz, am 17. Augenblicklich kam eine Commission vom Censur- reich verloren. Kurz vor dem Kriege 1870/71 Gegner Wagners der erwünschte Anlaß, die ge- Mai tam es in der Kammer zur Abstimmung amt, versiegelte alle vorrätigen Exemplaria und plante man zwar die Aufführung von„ Lohen- plante Lohengrin "-Aufführung nunmehr eben- irgend eines belanglosen Gesezes, und die Regietündigte an, das Buch sei tonfisciert, und Herr grin" im damaligen Théatre Lyrique", jedoch falls für eine hochpolitische Angelegenheit zu er- rung Goblet fiel. Und zwar aus feinem anderen von Schönfeld der größten Strafe gewärthig. Die kam der Krieg dazwischen. In den achtziger Jah- flären. Man ging soweit, dem Direktor des Eden- Grunde, weil sie sich bereit erklärt hatte, die Strafe bestund in zweyhundert Gulden und Kas- ren versuchte der spätere berühmte Direktor des Theaters vorzuwerfen, er verde heimlich von den Lohengrin "-Aufführungen durch Polizei schützen sation des Buchs. Der Mann war unschuldig wie Prager Deutschen Theaters Angelo Neumann , Deutschen subventioniert. zu lassen. die Sonne... Die Sache ging nach Wien , aber einige Wagner Aufführungen in deutscher Die Premiere sollte ursprünglich am 23. Erst vier Jahre später wurde, Lohengrin " die Strafe blieb. Ein andermal wollte er das ab- Sprache in Paris zu inszenieren, doch war es da April stattfinden, aber infolge der deutsch - fran- aufgeführt, und zwar auf ausdrücklichen Wunsch gefürzte Wort des Herrn drucken, von einem ge- mals Wagner selbst, der ihm abriet. zösischen Spannung ließ der damalige Minister- der Regierung, die ihren Willen nun auch durchwissen Auditeur Siegel in Cheudien. Die Censur Bereits um die Wende 1885/86 begann in präsident Goblet die Direktion des Theaters bit- zusetzen verstand. Es tam zwar noch zu einigen crlaubte das Buch nicht zu drucken, allein wenn der Pariser Presse eine heftige Kampagne für und ten, die Aufführung zu verschieben. Sie fand dann Tumulten vor und in der Oper, aber der Wind es im Auslande gedruckte werden konnte, so durfte gegen Wagner sowie um das noch junge Bayreuth . am 8. Mai statt, vor einem sorgfältig gesiebten hatte umgeschlagen, und von nun ab blieb Michard es wohl hernach erlaubt sein. Er mußte also das Studentenverbände, und alle Pläne, Wagner auf- Publikum. Der Eingang zum Theater war abge- Wagners Oper ständig auf dem Pariser BühnenBuch in Halle drucken lassen und das Geld einem zuführen, scheiterten an dem organisierten Wider- sperrt, denn auf den Boulevards manifestierten spielplan. Richard Wagner selbst hat diese ,, Rehaanderen geben. Dergleichen dumme Streiche einer stand des Publikums. Bei den Bayreuther Fest- Tausende von Menschen. Die zweite Aufführung| bilitierung" allerdings nicht mehr erlebt." löblichen Censur tönnte ich noch mehr erzählen. spielen von 1886 nahm jedoch eine Reihe der her- sollte am 5. Mai erfolgen, aber obwohl das NabiMTP.
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