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täglich frecher auftritt und der von Deutschland  aus dirigiert wird.

Zum Abschluß der großen, von einer be geisterten Stimmung getragenen Versammlung stellte amp I fest, daß diese Kundgebung wiederum gezeigt hat, daß wir auf unserem vorgeschobenen Posten nicht isoliert sind, daß wir aber andererseits auch vor der ganzen Internationale eine große Verantwortung tra­gen. An die Delegierten der ausländischen Bru­derparteien richtete er die Versicherung, daß die sozialistische Bewegung der Tschechoslowakei   auch weiterhin ihre Pflicht gegenüber der Interna­tionale durch konstruktive Arbeit an den gestellten Aufgaben erfüllen wird.

Empfang beim Präsidenten

Der Präsident der Republik empfing am Sonntag eine Delegation des Kongresses, die vom Senator Fr. Soukup und dem Abgeordneten Hampl geführt wurde. Abgeordneter Hampl wie­derholte dem Präsidenten die Grüße des Kongres­ses, wofür der Präsident neuerlich seinen Danf für die Grüße aussprach. Der Audienz waren auch sämtliche ausländische Kongreßgäste unter Führung des belgischen Delegierten de Brouckére erschienen, und zwvar: aus England Major Att­Tee, Latham und Jenkins, aus Frankreich   Louis Lévy  ), aus Dänemark   Hansen, aus Holland   Mi­randa, aus Jugoslawien   Topalovič und Peteian, aus Ungarn   Buchinger und Docizi, aus Rumä  nien Radaccanu und aus Schweden   Nilsson. Nach der Begrüßung der ausländischen Gäste entspann sich eine Aussprache über aktuelle politische, wirt­schaftliche und soziale Probleme, an der der Prä­sident der Republik nahezu eine Stunde teilnahm.

Politik und Sozialpolitik auf dem Deutschen Juristentag

Mittwoch, 19. Mai 1937

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Sudetendeutscher Zeitspiegel

Festtag der Arbeiter in Elbogen  

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Das Reichstreffen der Angestelltenjugend In Komotau  

Während der Pfingstfeiertage fand in Ko motau das Reichsjugendtreffen des Allge= meinen Angestelltenverbandes statt, welches einen erneuten Beweis von dem ständigen Aufstieg dieses Verbandes und seiner Jugend gab. Schon am Samstag abends bei dem zwanglosen Veiſammensein im Parksaal. Konnic man wahrnehmen, daß viel mehr Teilnehmer ge= kommen waren als die Veranstalter angenommen hatten.

Der Höhepunkt des Jugendtages war un zweifelhaft die große Jugendkundge­bung am Sonntag vormittags im überfüllten Partiaalgebäude. Viele gewerkschaftliche Verbände hatten Delegierte entsandt, die 3GK bewies durch ihre Delegation das großze Interesse an der Ver­anstaltung. Für die Stadtgemeinde Komotan und die deutsche   sozialdemokratische Arbeiterschait nahin an der Kundgebung Vizebürgermeister Thürmer teil, der die Versammelten auch be­grüßte. Auch der Sozialistische Jugendverband und die I.M.V.- Jugend waren durch starfe De­Tegationen vertreten, die der Verbandsobmanit des AAV, Gen. Stirchhof, in seiner herzlichen Begrüßungsansprache besonders willkommen hieß. Für die 3G sprach Rudolf Weiß- Reichenberg. Die Absendung eines Begrüßungstelegrammes an

60 Mann ſtarten Muſikzug des SI- Kreiſes Tep­

liz- Komotau geführt wurde. An dem Marsch durch Komotau   beteiligten sich über 1000 Menschen. Der Zug erregte das größte Interesse der Bevöl­ferung. Das weitere Programm hatte sportliche Wettkämpfe am Nachmittag, ein Abendsingen auf dem Komotauer Marktplatz und eine große Abend­feier in den Städtischen Parksälen, die durch ihr Hohes kulturelles und geistiges Niveau besondere Beachtung verdient.

Am Pfingst  - Sonntag wurde in Elbogen   der Freiheit lebendig ist." Immer wieder brach un- unseren Staatspräsidenten Dr. E. Beneš   wurde ,, Festtag der Arbeit" veranstaltet, der zu einem gehemmte Begeisterung los bei der Eröffnung, und großangelegten Referat behandelte der stürmisch afflamiert! In einem gutdurchdachten der wuchtigsten und eindrucksvollsten Aufmärsche der Nede Ia kfchens und der Schlußrede Reichsjugendleiter im AAV, Hermann Mül- wurde, welche die Deutsche   sozialdemokratische Bruchs und die Jubelrufe, verstärkt zurück- le r- Reichenberg, die Forderungen der Angestell­Der Deutsche Juristentag, über dessen Er- Arbeiterpartei in Weſtböhmen jemals veranstal- gegeben von den Mauern der alten Häuser und tenjugend und rechnete mit der Volksgemein­öffnung wir bereits berichtet haben, beschäftigte tet hat. Kraftbewußsein und Jugend gaben der der Burg, wollten kein Ende nehmen. Selten war immer wieder den stürmischen Beifall der Teil­schaft" gründlich ab. Seine Ausführungen fanden sich in seinen sachlichen Arbeiten unter anderem Kundgebung des Gepräge. Ihre Farbenpracht und in dieser Stadt soviel kraftbewußte, trotzige In- nehmer, wie überhaupt die gesamte Kundgebung mit zwei Themen, von denen das eine politisch. Bewegtheit kamen in den Mauern der alten, das andere sozialpolitisch bedeutungsvoll ist. gend versammelt wie an diesem unvergeßlich von großer Begeisterung getragen war. Zu dem Problem der Verordnung 3= schönen Stadt doppelt zur Geltung. So wie Mit dem Liede der Arbeit wurde die impo­schönen Tag. Noch lange blieben die 12.000 jante Manifestation beendet, an sich Auf­ein Gutachten des Universitäts  - einst die Grafen und Vögte auf Burg faßen", profeffors Dr. S an der bor  , wveldjes die auch faste dj mi i b tuus, febrer wise after Befucher der Veranſtaltung auf der malerischen marſch durch Stompton of fat, ie fein in von uns vertretene Auffassung, daß generelle Eröffnungsrede ,,, will man auch heute wieder das Wiese unterhalb der Burg beisammen. Aus den Ermächtigungen mit der Verfassung nicht im Ein­flang stehen, in der offenbaren Absicht, die tsche= Volk durch Grafen und Vögte in Knechtheit hal- Augen aller leuchteten Stolz und Freude choslowakische Demokratie zu diskreditieren, bis ten. Das Mittel hiezu soll die Volksgemeinschaft| Freude über Blüten, Sonnenschein und über die zu dem Parador überspißt, daß Regierungsver- sein. Aber die Kundgebung beweist, daß auch auf neue, frühlingsfrohe Kraft der sozialistischen  ordnungen überhaupt nur zulässig seien, wenn ein diesem chrwürdigen Heimat- Boden der Geist der Kampfgemeinschaft. Gesez grundsäßlich auch ohne Durchführungsver­ordnung vollzogen werden kann. In der teilweise im Beisein des Justizministers Dr. Dérer abge führten Sektionsberatung suchte der Referent Universitätsprofessor Dr. Henrich, der sich im Rahmen einer rechtsdogmatischen Betrachtung hielt, die schroffen Formulierungen Sanders zu mildern. In der Debatte sprach unter anderen Genosse Dr. S ch we I b, der, soweit das im Rah­men einer wissenschaftlichen Aussprache möglich war, die politischen Hintergründe der Sander schen Auffassung nachwies. Dr. Schwelb wurde auch in das Stedaktionskomitee gewählt, das, hauptsächlich gemäß den Anträgen des Vizepräsi­denten der Mährischen Advokatenkammer, Dr. Rosenberg, den Leitsas aufrecht erhielt, daß Ermächtigungen in einfachen Gesezen nicht zu lässig sind, aber die auf Diskreditierung unserer Demokratie gerichteten Formulierungen elimi­

nierte.

Großes Intereffe fand auch die Frage, welche Regelung die

Heraus mit der Sprache, Herr Henlein  !

Ist die SdP für oder gegen die Etrich- Arbeiter?

Jaksch brandmarkt vor 12.000 Zuhörern den Volksbetrug der SdP

daß das größte Hindernis einer wirtschaftlichen Gesundung, des sozialen Fortschrittes und einer friedlichen Entwicklung im Staate die Sudeten­ deutsche Partei   Konrad Henleins ist.

Der Montag Vormittag vereinte die jungen Menschen noch zu weiteren sportlichen Wettkämp fen und gemeinsamen Ausflügen. Mit einem Schlußappell fand das Sugendtreffen dann sein Ende.

J. K.

Auf dem Fest der Arbeit in El bogen, das Warum beschäftigt sich die SdP nur mit Abschließend fann gesagt werden: Mit dic­weit über den Rahmen einer Parteiveranstaltung Fahnenparaden und Fahnenweihen? hinauswuchs, sprach am Sonntag vor mehr als sem Reichsjugendtreffen hat die Jugend des All­Soviel Fahnentuch kann man gar nicht fau- gemeinen Angestelltenverbandes nach allen Seiten 12.000 Menschen Abgeordneter I ak s ch, der fen, um die Schande der SdP zuzudecken und hin klar erivicsen und auch zum Ausdruck gebracht, als Sinn der Kundgebung die Mobilisierung der das Unrecht zu bemänteln, das an den sudeten- daß sie der würdige Anwalt der jungen Angeſteli­Sträfte des arbeitenden Wolfes für die große deutschen Arbeitern von den Henlein- Unterneh- tenschaft ist. Wertvoll war das klare Bekenntnis Durchbruchsschlacht gegen die Wirtschaftsnot, für mern begangen wurde. Ich fordere die Herren zur Demokratie und Menschlichkeit, das Bekennt eine neue sozialpolitische Offensive, die den Ar- Henlein, Sandner und Konsorten öffentlich auf, nis zur Idee der Unterdrückten. Die jungen Ge­beitslosen Brot und unserer Jugend Aussicht auf endlich zu sagen, ob sie für die Etrich Arwertschaftler im AAV sind auf gutem Wege. Sie Gristenz bringen soll, bezeichnete. Unter wieder beiter oder für Herrn Dr. Kellner sind? wissen, daß ihr Schicksal verbunden ist mit dem holtem stürmischen Beifall erklärte Jaksch, 3u welchem Zweck hat die SdP vor einigen Schicksal der sozialistischen   Freiheitsbewegung. Tagen einen neuen Sozialreferenten bestellt? Steht vielleicht im Dienstvertrag des Herrn Kasper, daß er die Unternehmer nicht angrei= fen darf? Haben die Mitglieder des Kamerad­schaftsbundes ein Gelübde abgelegt, daß sie immer auf Seite der Unternehmer stehen, wenn die Ar­beiter fämpfen? Henlein   hat unlängst im Prager  Deutschen   Haus erklärt, daß bei den Gemeinde­wahlen über die Sozialdemokraten gerichtet wer­den soll. Der Herr möchte sich von der Anklage­bank drücken und den Staatsanwalt spielen. Dar­auf aber antworten wir: Es soll gerichtet werden über die Gaukler und den Volksbetrug jener Par tei, die vor dem 19. Mai alles versprochen und nach dem 19. Mai nichts gehalten hat, die heute ihre Wähler wieder mit papierenen Anträgen füt­tert und uns die Arbeit überläßt.

Wo bleibt die SdP mit ihrer eineinviertel Million Wählern und 44 Abgeordneten?

Warum schweigt der Stammesführer", wenn die ftreifenden Senlein- Proleten im Etrich- Betrieb auf eine Solidaritätskund gebung warten?

Rechtsstellung der Handelsagenten erfordert. Hiezu hatte der Handelsrechtler Uni­versitätsprofessor Dr. Laufte ein gründliches Die Frage ist nur, wie lange sich die Arbeits­Gutachten erstattet, welches zu dem Schluß kam, losen, die Arbeiter und Angestellten von der SdP daß jene Agenten, die wirtschaftlich und sozial noch an der Nase herumführen lassen wollen. Die unselbständig sind, dem Privat angestell- Gaukelei der arbeiterfeindlichen SdP wurde ent­tengefeß zu unterstellen wären. Dagegen larvt durch den Streit der Etrich- Arbeiter. wendete sich der zum Referenten bestellte Jatsch stellte folgende Fragen: Generalsekretär der Arbeitgeberhauptstelle Dr. Fernegg, welcher eine gefeßliche Regelung des Rechtsverhältnisses der Agenten überhaupt für überflüssig erklärte. In der Debatte plädierten die Genossen Dr. Wiener. Dr. Neustadt I und Dr. Kolisch energisch für die Anerkennung des Angestelltencharakters der wirtschaftlich ab­hängigen Agenten. Auch andere Redner seßten sich für ihren sozialen Schuß ein. Das Redaktions fomitee( Rat des Obersten Gerichtes Dr. Pro chazka, Prof. Dr. Lauffe, Dr. Fernegg, Dr. Wie­ner und Dr. Wilhelm Butschek- Brünn) gelangte entgegen den von Dr. Fernegg verfochtenen The­sen zu Leitsäßen, welche die Regelung der Rechts­stellung der Agenten für notwendig er klären und aussprechen, baß ihnen der durch ihre wirtschaftliche Ab­hängigkeit gebotene fozialpolitische Schuh gesichert werden soll.

Warum schweigt die ganze völkische In­

Die Ausführungen des Abgeordneten Jakich telligenz, wenn die Arbeiter um Brot und Frei- wurden wiederholt von stürmischen Zustimmungs­heit ringen? lundgebungen unterbrochen.

Einstellung von Arbeitern beim Oberbau der Staatsbahnen

Die Bahnerhaltungssektion in Böhmisch

Trit ba u stellte bisher 16 deutsche   Arbeiter ein

und wird diese Woche weitere 14 aufnehmen.

Schlüsselmäßig befinden sich in Böhmisch Trübau   unter den beschäftigten Arbeitern 16. Prozent Deutsche  . Dieser Prozentjak wurde aus den zum Böhmisch Trübauer Rayon zählenden Ortschaften errechnet. Wenn auch mit Genugtuung festgestellt werden muß, daß jetzt Deutsche   in größerer Anzahl bei den Staatsbah­nen Verwendung finden, kann dieser Prozentsaz nicht befriedigen, weil Deutsche am Oberbau in dung finden können. Deswegen wird es die Auf­rein tschechischen Gebieten keine Verwen gabe der deutschen Regierungsparteien sein, zu erivirfen, daß nicht jedes staatliche Bauamt sich einen Schlüssel über die Verwendung von Deut= Reichsjugendtag der christlichen fchen Grundsäßen, doch haben sie sich soweit durch- schen zurecht legt, sondern daß dies zentral ge­gerungen, daß sie die Gegenwartsforderungen der regelt wird. Gewerkschaften in Reichenberg   rbeiterklasse als richtig erklären und ſich hinter Dieser Reichsjugendtag war ein Beweis da sie stellen. Das war einmal anders und mancher für, daß die Christlichsozialen auch über Jugend Unternehmer wird über diesen Wandel bedenklich verfügen, über Jugend aus Arbeiterkreisen. Die den Stopf schütteln. Der Redner sprach von den Im Anschluß an das Kulturverbandsfest in Aufmachung der ganzen Veranstaltung war durch Arbeitern, die Güter herstellen, jedoch selbst keine Buckmantel absolvierte Konrad Henlein   einige aus neuzeitlich. Die Kundgebung in der Messe- besitzen, sagte von Unternehmern, daß ihr Stand- Kundgebungen, wobei er auch nach Randstron halle am Pfingstionntag wurde mit einem Fahnen- punkt nur der des Gewinnes sei. Niemals soll fam. Die Propaganda erwartete 40.000, und Be­einmarsch eröffnet, die Begrüßung hielt Abg. man den Menschen nach dem Bejiz einschätzen, rief scheidenere mindestens 10.000 bis 15.000 Be Schüß  . Die Festreden hielten Reichsjugendfüher aus. Witopil sprach sich für eine Volksgemein- fucher. Tatsache ist, daß ab 7 Uhr früh ununter= Lernet tschechisch. Die Pfadfinder von Krem­rer Josef Wi topil aus Bilin   und Reichsjugend- fchaft der Tat aus, die in der Lohntüte fichtbar brochen Radfahrer nach Landskron kamen, daß fier beabsichtigen in thr Sommerlager in Mirau führerin Marie Erben aus Jungbuch bei Trau- wird. Auch die Reichsjugendführerin sprach im ständig Kraftfahrzeuge eintrafen, deren Insassen in Mähren   einige junge Leute deutscher   Volkszu- tenau. Die offiziellen Reden zeigen, daß die selben Sinne und sagte: Unſere sudetendeutsche die SdP- Abzeichen trugen, daß auch ein Sonder­gehörigkeit aufzunehmen, damit diese die tsche= heutige christlichsoziale Gewerkschaftsbewegung beitenden Frau nicht geholfen wird. Was heute zur Henleinfundgebung bis aus Sternberg  , Heimat wird eine Toteninsel, wenn der ar- zug aus Mährisch Trübau   tam, daß Teilnehmer chische Sprache erlernen können. Bedingungen: Buachörigkeit zu einer Pfadfinder-( Falken-) Or- nicht mehr mit den Anfängen dieſer Bewegung in den Betrieben von Frauen verlangt wird, geht Brünn  , Südmähren   herbeigeholt wurden, daß die ganisation, Pfandfinder-( Fallen-) Uniform und verglichen werden kann. Die Beeinflussung durch über das Normale hinaus." Bezirke Mährisch Trübau  , Zwittau und Hohen­Kameradschaft. Spesen: 10 pro Tag. Lager die freien Gewerkschaften ist auch bei der christ­In seiner Eröffnungsrede begrüßte Abg. Stadt stark vertreten waren, daß also nichts unver­ist den ganzen Monat Juli offen. Informationen lichen Gewerkschaft deutlich ſicht! r. Wohl stehen Schüt 4000 Erschienene. Die riesige Messehalle sucht gelassen wurde, um Massen auf die Beine crteilt: Jan Holec, Kroměříž  . Kollárova 17, die christlichen Gewerkschaften nicht auf sozialisti- war gut besetzt. zu bringen. Die Zählung der Dreierreihen er

Bef den Wahlen wurde zum Vorsitzenden Rat Dr. F. Hufnag I aus Prag   gewählt.

Konrad Henlein   in Landskron