Nr. 116

Politische Margarine

( So.) Politische Margarine" heißt ein Ar­titel der Rundschau": Mit fonfumentenfeindlichen Ausfällen in jeder Beile, voll unwahrheiten und Entstellungen. Er beweist wieder, daß sich die Rundschau" ganz und gar im Schlepptan der tsche­chischen großagrarisch- kapitalistischen Kreise befindet. In der Sb gibt es aber Arbeitsteilung: Wenn auf der einen Seite die Großgrundbesitzer und Fabrikanten duktion wettern, werden wieder andere EdP Abgeordnete, wenn sie mit Arbeitern zusammen tommen, für die Vergrößerung des Margarine­kontingentes den Mund auftun.

en Seite bie en hie Margarinepro

Mittwoch, 19. Mai 1937

Waggons. Der Rüdgang im Schweinefettverbrauch im Jahre 1936 gegen 1935 beträgt also 2700 Wag gons. Dieser Ausfall wurde ericht in Kunstfett und das ist auch die größte Steigerung im Kunstfett

verbrauch.

Der Rundschau" find die Margarinekontingente zu hoch. Ihre Behauptung, daß vom vorjährigen Kontingent 500 Waggons nicht verkauft werden konnten, ist unwahr. Sie behauptet auch, daß der Kopfverbrauch an Margarine von kg. im Jahr auf 5 Kg. aufgeschnellt ist. Auch dies ist eine unwahrheit.

Vor dem Margarinegefes( 1934) betrug der Kopf­verbrauch an Kunstfett aller Art zusammen 4.88 g. und 1936 4.94 Kg. Der größte Teil dieses Mehr­verbrauches ist aber, wie wir schon oben dargestellt haben, nicht auf den Verbrauch von Margarine­butter zurüdzuführen, sondern auf den Verbrauch bon billigem Kunst fett als Erjab für das teuere Schweinefett. 1926

Die Rundschau" beflagt es, daß die Groß­Handelspreise im Jahre 1933 bis auf 4.80 für Kunstfett und auf 6.50 für Margarine aurüd­

gegangen find, während die Brentien. Die Preis­

schwankten.

In Ländern mit höherem Lebensstandard auch der,

arbeitenden Menschen, wie Holland und Dänemark , beträgt der Margarineverbrauch pro Kopf und Jahr bis 20 Kg.

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obwohl sie weiß, daß das Margarinegeset in allen| Torheit betrachtet und ihren Gott als feinen Teilen auch für die Konsumvereine genau so einen Gößen verspottet zu sehen; gilt, wie für die Kaufmannschaft. Die einzige fon- und es mag ja wohl auch sein, daß wir ein Stück umgenossenschaftliche Margarinefabrik sie gehört Torheit und Gößentum in alternden Händen be­den tschechischen Konsumvereinen erzeugt billige Betisorten und in so reichlichem Ausmaße, wie sie die wahren... genossenschaftlich organisierten Haushalte verlangen. Es ist vor einiger Zeit in einem von einem Sie geht über das vom Gesez vorgesehene Minimum Philosophenverband herausgegebenen Buche ein von 40 Prozent hinaus und erzeugt von den billigen Auffaz eines Oberstudiendirektors über den kom­Sorten auch 60 Prozent und mehr, ohne Rücksicht menden Deutschunterricht erschienen, in dem dieſe darauf, ob die Produktion dieser Fettsorten gewinn­bringend ist. Absicht der Weltveränderung auf eine unverhüllte Das macht eben den großen Wert der genoffen. Weise ausgesprochen wird. Es hat nämlich die= fchaftlichen Eigenproduktion aus, daß fie nach den er wild gewordene Volfser= Bedürfnissen der Verbraucher erzeugt und nicht neuerer in seinem Aufjazz gefordert, daß nach den egoistischen Motiven, die für die privat- fortan die Jugend in einem Heldentum erzogen Tapitalistische Industrie maßgebend find. Es möge werden müsse. Und zwar sei es fortan ganz gleich= für die Rundschau" eine Beruhigung sein, daß gültig, ob der Held einer Dichtung oder eines auch die Lieferanten der Kaufleute mehr als 40 Lebensfreises gut oder böse handle. Und es sei Prozent von der billigen Ware erzeugen können, ferner die Forderung überwundener Zeit, daß die wenn sie wollten. Es zeugt nur für die Wahr­heitsliebe der ,, Rundschau", wenn solche voll- ugend zur Ehrfurcht vor jittlicher Größe ge= führt werde, weil die Jugend von heute auf der kommen aus der Luft gegriffene Behauptungen aufgestellt werden, für welche die Herren außer. Schule bereits von der Universität ganz zu stande find, auch nur den Schatten eines Beweises schweigen dahinzuführen sei, daß sie- ich zu erbringen. Eine Journalistik, die mit solchen zitiere: mit faltem Blick die Anarchie der mora­Methoden arbeitet, ist vor jedem anständigen lischen Welt bejahe. Und nun ist immerhin mit Menschen gerichtet. einigem Trost festzustellen, daß dieses Evangelium eines Kathederübermenschen nicht ganz ohne Widerspruch geblieben ist, und eine große west­deutsche Zeitung hat mich als Dichter, was ich zu diesem Kapitel der Zeit zu sagen vermöchte. Ich will aus Höflichkeit verschweigen, was ich als ehemaliger Erzieher ich war selbst Studien­rat dazu gesagt habe. Aber das andere will ich Ihnen nicht verschweigen, was ich als Dichter dazu gesagt habe. Es heißt so: Dichter sind nun noch wunderlichere Leute als Philologen. Sie wollen zwar nicht immer recht haben, aber sie wollen, das Recht auf dieser Erde herrsche: sie wollen nicht, daß alle Menschen ihre Bücher lesen, aber sie wollen, daß die, die sie lesen, ihnen glauben. Wohlgemerkt, ich spreche nur von Dichtern, wie ich sie mir denke! Die

ermäßigung war die Folge des Rüdganges der Roh­stoffpreise auf den Weltmärkten, zum Teile aber auch die Folge eines Konkurrenzfampfes der Fa­briken. Daß die Nachfrage nach billigsten Fettsorten Daß die Margarineproduktion nur in einem immer größer wurde und der Absatz der teueren sehr bedingten Ausmaße der Butterproduktion Non­Sorten zurüdging, ist ja eben ein Zeichen der stei- furrena macht, beweist die Tatsache, daß troz wesent genden Krisenverhältnisse, von denen die Mund- lich gesteigerter Margarineproduktion der Stand schau" nichts zu wissen scheint, denn sie findet es der Milchfühe ziemlich unverändert ist, ja im Gegen- In komischem Widerspruch zu dem sonstigen Inhalt durchaus begreiflich, daß der Staat eingreifen teil höher ist, als vor einigen Jahren. Nur wäh- des Artikels ist dann der Saß, daß für die zwei mußte, um die Lebenshaltung der wichtigsten Bes rend der zwei Dürrejahre war der Stand der Milch- fach auserwählten( unter welchen die Rundschau" völkerungsschichte nicht aufs Spiel zu ſeßen." fühe vorübergehend etwas geringer. Wir haben die angeblich jüdischen Margarinefabrikanten meint) Für die Mundschau" ist also die wichtigste Bevöl. wiederholt nachgewiesen, daß die Margarineproduf die Zwangswirtschaft die angenehmite Wirtschafts­ferungsschichte, zu deren Gunsten die Regierung tion auch feinen ungünstigen Einfluß auf Sie art ist". Die Rundschau" und die SP haben ja eingreifen mußte", die großagrarische Schichte! Preis entwidlung der Naturbutter ausübt. Es er die beste Möglichkeit, diese Auserwählten um die Gs ist dabei allgemein bekannt, daß nicht nur die eignet sich öfter, daß Margarine teuerer ist als Annehmlichkeit zu bringen. Sie brauchen sich ja nur industrielle Arbeiterschaft zu den Verbrauchern von Landbutter und doch wird Margarine vorgezogen, dem Kampf gegen das Margarinegeies anzuschließen, Stunitfett gehört. Gerade in den lebten Jahren ist weil die Landbutter eine geringere Haltbarkeit hat, den die Verbraucher seit seinem Beſtehen führen. der Anteil der Kleinhäusler und Kleinbauern am Es müßte sich nicht um die Rundschau" han- Die SdP macht aber das Gegenteil. Sie unterſtüßt Margarinekonsum gewaltig gestiegen. Die Klein- deln, wenn die Margarinefrage nicht zum Anlaß die tschechischen großagrarischen Kapitaliſten, die in häusler verlaufen ihre Butter auf dem nächsten einer Seve gegen die Konſumbereine ausgenüßt der Zwangsbewirtschaftung der Margarine ihren Markt und besorgen sich Kunstfette. Die Einnahmen würde. Es hat sogar den Anschein, daß dies der Vorteil auf Kosten der Verbraucher und der kleinen Landwirte buchen. für die verkaufte Butter sind oft durch Wochen und eigentliche Zwed wed der Uebung iſt. Monate die einzigen Einnahmen für die Klein­bauern und Häusler , deren Lebenshaltung durch die großagrarischen Monopole nur noch verschlechtert wurde. de. Im Gegenſak zur Rundschau"

find wir der Ueberzeugung, daß die wichtigste Schichte der Bevölkerung die Arbeiterschaft und die fleinen Landwirte und Häusler darstellen und daß es deren Lebenshaltung ist, die vom Staat geschützt und gehoben werden müßte.

Die Rundschau" behauptet unwahr, daß der steigende Verbrauch an Margarine auf Kosten der Butterproduktion geht. Es gibt keine genaue Stas tistik für die Buttererzeugung. aber es wird all­gemein erklärt, daß sich der Verbrauch von Butter in den letzten Jahren nicht wesentlich geändert hat und auf 8-10.000 Waggons pro Jahr geschäzi wird.

So unwahr der Artikel an und für sich ist, so un­

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wahr ist auch die Behauptung, daß die soziali. Škoda baut in Bulgarien . Den Škodawerken stischen Konsumvereine" in der Margarineverfor. ist der Bau eines neuen großen Elektrizitäts- wollen, daß die verwirrte, undurchsichtige Welt gung bevorzugt seien. Der Rundschau" als werkes in Südbulgarien übertragen worden. Das Verteidigerin großagrarischer Interessen mag Projeft fostet 66.7 Millionen Leiva. der energische und nicht erfolglofe Kampf der fozialistische Konsumvereine" gegen das Marga­rinegesen nicht in den Kram passen und so ver­breitet sie eben unwahrheiten,

Chemic- Export erhöht. Der Erport in che mischen Erzeugnissen lag im Jahre 1936 um etwa 20 Prozent höher als im Jahre vorher.

Ansprache an die Münchener Studenten

Gehalten an der Universität München 1936 von Ernst Wieckert

einfach und klar erscheine in dem Spiegelbild, das sie aufstellen. Sie wollen, daß vor den Augen der Menschen aufgerichtet werde, was dunkel und oft veränderlich ist: die Wahrheit, das Recht, die Freiheit, die Güte, die Liebe und über alles der Sinn und das Gesez einer großen Weltan schauung. Sie glauben an einen tiefen Sinn des Menschheitsweges und einen langsamen Aufstieg aus dunkler Verwirrung zu immer näheren Sternen.

Wenn in mir ein Stück ,, Gewissen der Nation" lebt, und ich fühle schmerzlich genug. wie sehr es das tut, dann kann es mir nicht gleich sein, ob eine Jugend in Goethescher Ehr

der moralischen Welt bejaht". Von Helden ist in

Kunstfett datiert von der Zeit conzentrationslager Traurigkeit. Und unter allen Worten des Tages ob sie edel oder uncdel handeln, das fann wohl an, wo die von den Agrariern erfämpften starken dankliche und gefühlsmäßige Sammlung; die Renach der noch sattie Verhun haupten( von anderen Beispielen ganz schwei­

machen soll, wenn

gen), aber das hat keiner behauptet von denen,

aus denen die deutsche Seele seit Jahrhunderten gespeist war: weder das Hildebrandslied, noch

Adalbert Stifter ( und dieser war doch auch Schulrat)...

Erst jetzt liegt der Wortlaut der hinreißend Niederlagen, ihre Beugungen, Es ist nun nachweisbar, daß der Margarineton- tapferen, beglüdend freigeistigen und hoffnungsvoll ivie ihre Revolutionen". In den fum, alfo der Grfas für Naturbutter, im Laufe hochethischen Ansprache vor, die der deutsche Schrift- Schicksalen ſeiner Menschen ist dies alles schon gefurcht oder ob sie ,, mit falten Bliden die Anarchie der letzten Jahre nicht wesentlich gestiegen ist. steller und Pädagoge Ernst Wiechert im Vorjahre an wesen, ausgefochten, durchgekämpft, gereinigt und Das große Plus in der Margarine- und Kunstfett- die Münchener Studenten hielt. Daß Wiechert für verklärt. Er hat das Licht gedämpft, wie die aller Dichtung die Rede, aber daß es gleich sei, produktion liegt in der Umfassteigerung der Kunst diese fette, dem Grias für Edemefett. Die große ihrer Lettüre tiefste gesuchte er nach dem Stillen, nach dem Unvergänge Fallada und sein Johannes Gäntschow" be­Umsatzsteigerung Bollerhöhungen für Schweinefett und Sped in Kraft felber aber gehört wohl zu dem Bedeutendsten, das getreten sind und hängt auch mit der Pragis des von den Großagrariern erfämpften Vichinditates zufammen. Davon weiß die Rundschau", die es mit den Großagráriern hält, nichts zu berichten. Der ab 1. Jänner 1935 giltige erhöhte Zoll für Schweines fett beträgt 3.60 per Kg. die später in Kraft Ki 3.60 per Sticht( päter in ermäßigung fällt in eine Beit ſtart verteuerter Preise für das Auslandsschmalz und macht den Verbrauch von Schweinefett für die breite Masse zu einem Lurus. Weiters: die mit den Wünschen der Grozagrarier übereinstimmende Brazis des Bich monopols ging dahin, die Einfuhr der billigen Fetts provenienzen aus Amerika , Holland usw. start ein­zuschränken und dafür mehr aus den Baltanländern gir importieren, deren Schweinefett wesentlich teu rer ist. Erhöhter Zoll und verringerte Einfuhr der billigen Schweinefettforten machten den bisher gewohnten

Ronfum von Schweinefett unmöglich. Den Kon­fumenten blieb da wohl nichts anderes übrig, als fich auf das damals von den Margarinefabriken ge­brachte Kunstfett umzustellen. Mit anderen Wor­ten: Der so start erhöhte Berbrauch von Kunstfett ist die natürliche Folge großagrarischer egoistischer Boll- und Syndikatspolitik.

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in den leßien vier Jahren aus Deutschland überzeu- alle Lieder, alle Worte verrauscht sind. send positiv für dessen Gegenwart und insbe- Der Dichter in der Zeit? Er wäre wie einer, fendere für dessen Bufunft zu uns drang. So fürch- der sein Boot anhinge an den lärmenden Zug terlich auch das Dritte Reich durch das gekennzeichnet und seine Neze vergäße, zu denen es Speise fan­wird, was Wiechert in der erschütternden Sprache gen sollte. Aber der Dichter jenseits der eines wahren Dichters sagt, und so niederschmetternd eit, der nicht abseits stehen möchte, ist der, auch wirkt, daß nun auch dieſes ſo edle Haupt den auf den die ungernden warten. Schlägen blutiger Schergen in einem nationalen Ich weiß selbst- und der Postbote von Buchthaus ausgesezt ist, so erhebend ist es doch auch, Ambach weiß es ebenso gut, daß die deutsche Erde zu wissen, daß die Sprache Schillers und Goethes heute von Dichtern überfüllt ist. Als ich jung war, die Sprache sowohl durch das Wort als auch durch waren unsere Barden alt und ichön anzusehen. den Geijt) in Deutschland nicht verflungen und ver- Im weißen Haar, wie Jordan und Felir Dahn sunten ist, daß sie gehört und verstanden und das böse Geschlecht des Arno Holz tat das wird und daß also wohl die Zeit doch nicht allzu selbe, was das junge Geschlecht heute tut oder fern sein mag, in der ein anderes Deutschland auch wenigstens tun möchte. Es richtet ihnen zu Leb­nach Wiechert handeln wird.

Wir bedauern, daß wir nicht Raum genug haben, um aus der dereinst vielleicht berühmten An­sprache mehr als das Folgende zu zitieren( an Hand der Wiedergabe im April- Mai- Heft der höchft be­merkenswerten( in Moskau erscheinenden) Monats­schrift Das Wort":

Ja, cs fann wohl sein, daß ein Volf auf­

hört, Necht und Unrecht zu unterscheiden und daß jeder Kampf im Recht ist. Aber solch ein Volk steht schon auf seiner ja fich neigenden Ebene, und das Gesetz seines Unterganges ist ihm schon ge= Ichrieben. Es kann auch sein, daß noch einen Gladiatorenruhm gewinnt und in Krämpfen ein Ethos errichtet, das wir ein Boxethos" nennen wollen. Aber die Waage ist schon aufgehoben über folch ein Volf, und an jeder Wand wird die Hand erscheinen, die die Buchstaben von Feuer schreibt.

zeiten ein feierliches Begräbnis aus, weil der Thron der Dichtkunst allein der Jugend und der Ich aber kenne eine Jugend nicht, die sich Zeit gehöre. Heute sind unsere Barden jung, zwi erziehen ließe. Ich fenne aus zwanzig Schul­fchen 20 und 25, aber sie möchten uns bald zu jahren und tausend Briefen und Gesprächen eine. den mit Recht Verstorbenen zählen, weil in unse- Jugend, unvändig und unerbittlich, zweifelnd und ren fümmerlichen Werfen nur von toten Dingen gläubig, verdammend und verneinend, verehrend, die Rede ist, von Gott etwa, oder von Recht, von abstoßend und hingegeben deren hohe Kränze der Liebe, oder gar som großen Krieg. Und es aber, nach denen sie greift, nicht immer die Kränze Lassen Sie mich hier ettvas aus meiner gibt unter ihnen solche, die mit 25 Jahren durch der amoralischen Welt sind. Sie wollen nicht im­Einen Betveis und der Krisenjahre auf den mal geschrieben habe, und was einigen von gefänge fingen, sondern auch aus ihrem warten, aber eines wollen die Guten unter ihnen: Schweinefeitverbrauch der Bevölkerung bieten fol- Ihnen schon bekannt sein wird; es ist vor vierzig Leben erzählen. Und es gibt viele Tausend, die gende Biffern: Im Jahre 1926 das Jahr, auf Jahren geschehen, als ich ein Kind war, und es solchen geführt werden. Und sie werden, geführt oder das sich auch die Rundschau" bezieht- betrug der ist vielleicht eine Kleinigkeit. Wir feierten ein achtungsvoll lauschen, weil wir ja be einmal unser Erbe legen werden. Junge Helden; Gesängen und Lebensschilderungen ungeführt, diejenigen sein, in deren Hände wir Import an Schweinefett 3151 Waggons. Im Jahre Sommerfest mit Verwandten und unseren Freun kanntlich ein tapferes Volk die nicht um des Kampfes willen kämpfen werden, 1932, unmittelbar vor der Zollerhöhung, aber schon den in unseren Wäldern. Am Abend fuhren wir sind, das Männer stolz vor Köfondern nur der Mühe wegen, die sich seit zwan­in den Krisenzeiten, wurden 1886 Waggons ein geführt. Im Jahre 1985, also unmittelbar nach der mit vielen Booten über den See. Die Boote tru­nigsthronen ererbt hat. Bollerhöhung, mitten in der Krise, betrug der Amgen Papierlaternen, die Mädchen sangen mehr­Nein, meine Freunde, das ist weder uns haben: daß das Reich endlich komme". zig Jahren die Besten aller Geschlechter gegeben bort nur mehr 807 Waggons. Aber davon find an- stimmige Lieder, und mein Onkel, den sie den nähernd 875 Waggons abzuziehen. zufolge des im Grafen " nannten wegen seines Leichtsinns, und Neid bedroht, sollte doch wenigstens der Be­noch unserer Zeit gut... Unsere Zeit, von Haß Und so, meine Freunde, stehe ich heute, wie Margarinegesebe vorgesehenen Mischawanges mit iagte eine Rakete nach der andern zu den Ster- drohung durch ihre eigenen Dichter enthoben sein. vor zwei Jahren, vor Ihnen: unverändert in Schweinefett. Im Jahre 1926 betrug also der wirt nen hinauf. So tamen wir auch an einem Fischer Man fann in Zeiten der. Gefahr zu jedem jun- meiner Sorge um Ihren Weg, unverändert aber Waggons, im Jahre 1935 nur mehr annähernd 432 auslegte. Seine Hände hielten das graue Garn Man kann aber nicht zu jedem jungen Menschen Ihnen sein, die erkennen, daß ich nichts für mich, liche Verbrauch an Edveinefett im Haushalte 3151 vorbei, der auf dem dunklen Grund seine Nezé gen Menschen sagen: tämpfe oder st i rb". auch in meinem Glauben an Ihre Berufung zu einem befferen Weg. Es tverden nicht wenige unter und ließen es langsam über den Bootsrand glei fagen: in geoder stirb", weil es meist sondern alles für das Volk will, dem wir ange­ten. Sein Haar war weiß, seine Schultern ge- beffer wäre, er stürbe als daß er sänge, denn hören und dessen Weg durch so viel Dunkel und beugt, und er war wie ein Fremdling neben sterben fann immer schön sein, wenn es mit An­unserem Fest. Aber als unser Boot in seiner Nähe stand oder Haltung geschicht aber zum Sin- Leiden ich mitgegangen bin bis heute. Und wenn war, hob er einmal seine Augen und sah uns an gen bedarf es eben noch anderer Dinge als An- ich Sie damals und im innerſten Herzen beſchwor, mit seinem tühlen, fernen und ganz stillen Blid. stand und Haltung. Und daran ändert auch die demütig zu bleiben, Mutter, fragte ich, was tut der Mann? Tatsache nichts, daß es hier in Deutschland bereits Er fängt Fische für die Speisung der Fünf- ein Dichterschulungslager gibt, in 657. tausend! erwiderte meine Mutter. Ich habe das dem Herr Roman Hoppenscheidt und kein Ge­129.70 nie vergessen, weder die leise Scham, noch die fast ringerer als dieser die fünftigen Barden aus 141.50 heilige Ehrfurcht vor dem Bilde dieses Mannes, dem individualistischen Kunstbetrieb einer reſt= 28.65 nach dem ich mich noch lange zurücwendete. Und ständigen Kunsrominenz zu einer anonymen 145.40 heute, da ich nach einem Bilde für uns fuchte, Gemeinschaftskunst heranzüchtet, unt- ich bitte 1576- fällt es mir wieder ein.., Er fängt Fische für die wohl zu bemerken das Volksvermögen, das in Speifung der Fünftausend." Ist das nicht ein den Talenten ruht, zu bewahren und zum Wohle schönes Bild für den Dichter unter den Völkern? des Ganzen auszunußen! Hohlrauschen sie an uns vorbei, die Feste der Menschen wie ihre

Man erhält für

·

ке

783.­780.

100 Reidsmark

Markmünzen

100 österreichische Schilling

536.­

100 rumänische Lei.

100 polnische Bloty

17.85 549.50

613.50

100 ungarische Rengö 100 Schweizer Franken 100 franzöfifche Francs 1 englisches Pfund

1 amerikanischer Dollar

100 italienische Lire.

100 holländische Gulben

100 jugoflawifche Dinare

100 Belgas

100 dänische Kronen

100 fchwedische Kronen

65.30 485.50 631.­

730.­

so beschwöre ich Sie heute, sich nicht verführen zu laffen, nur Glanz und Glück zu sehen, wo so viel Leiden sich an uns wendet und niemals sich dahin bringen zu laffen, zu schweigen, wenn das Gewiffen Ihnen zu reden befiehlt und niemals, meine Freunde, dahin, zu dem Heer der Tausenden und aber Tausenden zu gehören, von denen gefagt wird, daß sie ,, Angst in der Welt" haben, weil nichts und nichts das Mark eines Volkes so zerfrißt wie die Feigheit. Liebe Freunde, es bleibt keinem Menschen Ich weiß nicht, ob ich wieder in zwei Jahren und teiner Zeit erspart, ihr Erworbenes als eine zu Ihnen werde sprechen dürfen...

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