Nr. 120

Sonntag, 23. Mai 1937

Volkswirtschaft und Sozialpolitik

Worum die Komotauer Hutarbeiter ringen müssen

Seit dem 26. Feber ringen rund 250 Sut| arbeiter der Firma Reiniger und Co.. in Komotau um ein größeres Stückchen Brot und um das beschei­dene Recht, ihre jämmerlichen Löhne vertraglich fest zulegen, damit ihnen das Wenige nicht auch noch nach jedem Saisonschluß wieder streitig gemacht wird..

Stüdarbeiterinnen, too iunge Mädchen und Mütter Gesundheit und Lebensfreude in dunst-, dampf- und säuregeschwängerten nassen und staubigen Räumen opfern, wo Frauen mit schweren wollballen herumächsen, will die Firma außerdem bei der Ueberprüfung dieser Akford­Töhne awar Mindestleistungen außeracht lassen, In den letzten Krisenjahren allein wurden nicht aber vereinzelte eber­ber Arbeiterschaft infolge des vertragslosen Zuberdienste in den wenigen Wo standes generell zehneinhalb Prozent und in breichen der Saison. Damit hat die Firma größeren Abteilungen, in welchen ungefähr die in dankenswerter Offenheit aufgezeigt, daß sie jede Hälfte der Arbeiterschaft beschäftigt ist, 15 bis Gelegenheit nüßen will, auch diese Jammerlöhne zu 23 Prozent und 25 Prozent vom Lohne abge- reduzieren, wenn die Arbeiter in der Hochſaiſon baut; neuaufgenommene Arbeiter wurden um um einige darüber verdienen. 10 Prozent geringer entlohnt.

Nach einem buchstäblichen Verzweiflungskampf

in Form einer zweitägigen Arbeitsverweigerung im 200.000 Beschäftigte

Betriebe wurden der Arbeiterschaft am 28. April 1. J. durch die Vermittlung der Bezirksbehörde Ko­ motau und des Gewerbeinspektorates in Teplit eine generelle Lohnerhöhung von 5 Prozent ab 30 April und von weiteren 3 Prozent ab 9. Juli 1. J. au­gestanden und bezüglich des verlangten Vertrags­abschlusses, der eigentlichen Konfliktsursache, die ausdrückliche Zusicherung gegeben, daß ein solcher

mehr als im Vorjahr Im April waren bei den 295 Kranten­versicherungsanstalten, welche der Aufsicht der 3. S. V. A. unterstehen, versichert: a) nach dem Ges. 221/24( Arbeiter):

Männner Frauen.

M

Bertrag abgeschlossen werden wird. Die folgenden 1,341.722 Vertragsverhandlungen am 11. und 21. Mai 1. J... 850.446 welche schon wegen der großen Beitabstände und der zusammen: 2,192.168, daraus ersichtlichen Verschleppungstaftit berechtigten Unmut auf feiten der Arbeiter auslösten, zeigten, gegenüber dem Vormonat mehr um 192.346, daß der Herrenſtandpunkt der Firmeninhaber, unter- gegenüber dem April 1936 mehr um 197.809, stübt vom Deutschen Hauptverband der Industrie, b), nach dem Ges. 117/26( Pensionsversicherung) sich weiter zu behaupten versucht. Konnte die Firma Männer 129.215 den auf der Behörde schriftlich zugesicherten Ver­Frauen tragsabschluß nicht mehr offen ablehnen wie beim ersten Konflitt, so will sie mit aller Gewalt die zusammen: 185.659, Vertragslöhne auf ein ganz unmögliches Niveau gegenüber dem Vormonat mehr um 1.201, feßen, um auf anderem Wege ihr Ziel zu erreichen. gegenüber dem April 1936 mehr um 10.778.

Am aufreizendsten ist, daß der größte Teil der Arbeiterschaft die ab 30. April schon laufende erfte generelle Lohnerhöhung von 5 Prozent ent­weber ganz oder teilweise wieder verlieren und

bekommen würde.

.

56.444

Der Strelk der Kaolinarbeiter In Pomeisi

In Anbetracht solcher Umstände konnten die s Unterhändler, der Bekleidungsarbeiterverband Sit Reichenberg und die Vertrauensleute der Arbeiter schaft, am 21. Mai, nichts anderes tun, als die Entscheidung über diese schroffen Gegenfäße der ge= samten Arbeiterschaft zu überlassen. Es ist deshalb neuerdings möglich, ja mit Rücksicht auf die weitere Verschleppungstattit der Firma, die erst bis zum 31. Mai sich die Sache noch einmal überlegen vill, ist es sehr wahrscheinlich, daß die Komotauer Hutarbeiter zur Sicherung ihres fargen Lohnes noch einmal zur entscheidenden Abwehr greifen werden. Die Verantwortung hiefür tragen nur jene ,, Wirtschaftsführer" und deren Berater vom Deutschen Hauptverband der Industrie. Wir aber werden mit allen Kräften jenen armen Teufeln helfen, welche nach zwei und dreimaligem Lohn­abbau in n letzten Krisenjahren auf ihre Le­bensrechte pochen, gegen jene Herren der Woll­hutindustrie, welche innerhalb eines einzigen Jah­res durch das Wollſtumpenkartell die Preise drei mal erhöht haben, zuſammen bis zu 60 Prozent, und eine weitere Preiserhöhung vorbereitet haben. Wir vertrauen darauf, daß trotz aller Zeitwirr: niffe Vernunft Vernunft bleibt und nicht kapitali. stischer Wahnsinn triumphiert.

Schmerzen

IN BAD

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verfliegen

bei Rheuma , Gicht, Ischias, wenn der Kranke direkt in den urkräftigen, unpräparier­ten Schwefelquellen badet. Dieses Ideal der modernen Balneologie wird verwirklicht

TRENČIANSKE TEPLICE

Der Streik der Lederarbeiter in Böhmisch­Kamnitz und Schönlinde, über welchen wir Sams­tag berichteten, endete mit einer zehnprozentigen Teuerungszulage zu den bestehenden Tariflöhnen, zu welcher sich die Unternehmer nach dem Ein­schreiten des Bekleidungsarbeiterverbandes in Reichenberg bereit erklärten. Es wurde ein neuer, bis zum 1. Mai 1938 gültiger Vertrag abge= 11 auf die Metallindustrie( 9582), acht auf die bedeutet, daß den betreffenden Arbeitern zum er= schlossen. Der Abschluß dieser Lohnvereinbarung Textilindustrie( 33.614), sieben auf die Holzstenmal nach sieben Jahren wieder der Lohn er. industrie( 1789), ſechs auf die Baugewerbe höht wurde. Der Bekleidungsarbeiter Verband un ( 6324), fünf auf die Bekleidungs- und Schuh- Reichenberg hat damit einen neuen schönen Er­industrie( 849), vier auf den Bergbau( 9376), folg errungen. drei auf die Lederindustrie( 596) und je ein Streit auf die Glasinduſtrie( 506), Nahrungsgleiche. Aus der letzten amtlichen Statiſtik geht Rückgang der landwirtschaftlichen Aus­mittelindustrie( 90), Waldmanipulation( 610) hervor, daß im April die Anzahl der landwirt­schaftlichen Ausgleiche gemäß Regierungsverord­Bei 33 Streifs wurde eine Lohnerhöhung nung Sig. Nr. 76/1936 zurückgegangen ist, und verlangt( 67.123), bei zwei Streits waren son= auch die gesamte Ueberschuldung abgenomment stige Lohnforderungen( 557) und bei acht Streifz par von 644( im März 1937) auf 369, wobei verlangt( 3554), bei acht Streiks betrafen die im März).( IFB), wurde die Nichtentlassung von Arbeitnehmern hat( 30,796.841 im April, gegen 38,646.724 Forderungen den Kollektivvertrag( 1507), ein

und den Verkehr( 7500).

Streit betraf die Wegschaffung von Material Insolvenzen in den Handelsgewerben im ( 238) und bei acht Streits sind die Forderungen April. Nach der amtlichen Statistik wurden in der bisher nicht bekannt( 2801). Tschechoslowakei im verflossenen Monat 21 Kon= Das Ergebnis war für die Arbeitneh- furse über das Vermögen von Warengeschäftsin­mer in acht Fällen ein voller Erfolg( 2671), in habern( im März 24) verhängt und das Aus­29 Fällen ein Teilerfolg( 42.625), in fieben gleichsverfahren in 36 Fällen( im März 42) Fällen ein Mißerfolg( 4456) und in sechszehn eröffnet.( IFB). Fällen ist das Ergebnis bisher noch nicht bekannt. Kräftig gestiegene Leinenwarenausfuhr nach von der zweiten zugesicherten breiprozentigen über den wir am Sonntag berichteten, währt be- 31 Streife( 52.494), auf Mähren und Schlesien im ersten Viertel 1937 die amerikanische Ein­Nach Ländern entfallen auf Böhmen USA . Nach amerikanischen Statistiken erhöhte sich Lohnerhöhung ab 9. Juli 1. J. überhaupt nichtsreits acht Tage und wird in voller Disziplin und elf Streiks( 11.324), auf die Slowakei 14 fuhr von Leinenwaren aus der Tschechoslowakei Und das muten nicht nur die in der Deffent- lückenlos durchgeführt. Pfingstmontag wurde ein Streits( 3868) und auf Karpathorußland vier um 20 Prozent gegen das Vorjahr. Nach tschecho= lichkeit sich überaus sozial gebärdenden Firmeninha- Mitglied des Verwaltungsrates der Nordwest- Streits( 8094). slowakischen Statistiken stieg der Export in der ber der Arbeiterschaft und ihren Organisationsver- böhmischen Kaolinwerke aus Prag nach Pomeist Aussperrungen gab es im April Selasse Leinen- und Jutewaren nach den USA von tretern zu, das vertritt auch Dr. Leberer vom bent geschickt, welches mit der Arbeiterschaft und dem in Böhmen eine, und zwar in der Metallindu- 13.6 Mill. im ersten Vorjahresviertel auf 22.8 fchen Hauptverband der Industrie, der ersten Wirt- Vertreter des Verbandes der Glas- und Keram strie bezüglich einer Lohnforderung. Sie betraf Millionen heuer; die Zunahme beträgt daher schaftsorganisation im deutschen Gebiete unseres arbeiter verhandelte. Nach sechzehnstündigen Ver- 97 Arbeiter und endete für diese günstig. 68 Prozent. handlungen wurde eine Einigung erzielt, wonach In der Lohnfrage ist die Arbeiterschaft von sich die Firma verpflichtete, einen Kollektivvertrag shren ursprünglichen Forderungen schon so weit zurüdgegangen, daß wir es als Schande empfinden abzuschließen; die Löhne wurden ziemlich an die bariiber differmmagine. Angaben au machen und es ber Nachbativette angeglichen und außerdem wurm nur beshaib tun, um aufzuzeigen, welchen Elends- den die Bedingungen der Streikliquidierung broden Brot Siese Menschen zu verteidigen haben. schriftlich abgemacht und gegenseitig gefertigt. Die Für 14 bis 21jährige männliche Arbeiter Arbeiterschaft hat in einer Versammlung ihre Zus werden nach Jahren geftaffelt nur noch 1- stimmung gegeben. Der Vertreter des Unter­bis 2.10 verlangt und von der Firma 1.­bis 1.90 geboten. Für die gleiche Gruppie rung weiblicher Arbeiter werden 0.95 bis 1.80 gefordert und 0.95 bis 1.40 von der Firma geboten. Bei den Grundlöhnen für Afford­arbeiterinnen werden in den fünf Lohngruppen 2., 2.10, 2.20, 2.40 und 2.60 gefordert und von der Firma 1.50, 1.66, 1.79, 1.98

Staates.

und 2.50 geboten.

Bemerken wollen wir noch, daß in den ersten bier Gruppen, in welchen die Differenzen noch am größten find, neun Behntel der Arbeiterinnen be­fchäftigt find. Und bei diesen Schundlöhnen für

Mitteilungen aus dem Publikum.

Zu jeder Frühlings- und Verjüngungskur ge­hören täglich 1-2 Glas Saibschißer Bittertwasser ( Versand seit 1680!) Diese alterprobte Bitterquelle befreit den Darm von schädlichen Abfallstoffen und Körperschladen und wird wegen seiner milden und reizlosen Wirkung auch von einem sensiblen Orga nismus gut vertragen.

nehmens erklärte vor seiner Abreise, daß in der Prager Verwaltungsratssitzung mit 95 bis 100 Prozent Sicherheit der Vereinbarung zugestimmt werden würde und daß der Beauftragte der Firma sofort aus Prag kommen werde, um den Vertrag definitiv zu unterzeichnen. Am nächsten Tage tam jedoch nach der vereinbarten Frist der Be­triebsingenieur der Firma und erklärte, der Ver­waltungsrat habe die Vereinbarungen abgelehnt und er könne der Lohnerhöhung nicht zustimmen, weil der Delegierte seine Vollmachten überschritten habe. Die Vorgangsweise des Verwaltungsrates, die ein merkwürdiges, Licht auf das Unternehmen wirft, hat die Situation außerordentlich kom pliziert. Am Mittwoch kam es auf behördlichen Auftrag zu zu neuen Verhandlungen, in welchen die Betriebsleitung sich neuerlich zur Angleichung der Samstag sollten die Lohnfäße bereit erklärte. Berhandlungen bei der Bezirksbehörde fortgesetzt werden.

Zunahme der Arbeitskämpfe Lohn- und Kollektivvertragsfragen

Um den Enkeln das Erbe zu bewahren die Mutter erschlagen

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Die Schreckenstat einer Hysterikerin

auch um den Preis der Ermordung deren Mutter, wobei es ihr feine Bedenken erregte, daß sie diese Kinder zu Vollwaisen mache!

Gerede waren und überhaupt nicht auf Dabei zeigte sich später, daß diese Gerüchte Tec­Wahrheit beruhten.

Schwurgerichtsprozeß, der bereits in der vorherge= Prag. rb Der am Samstag verhandelte henden Schwurgerichtsperiode zur Verhandlung fom­men sollte, dann aber vertant wurde, betrifft einen ebenso unheimlichen als unbegreiflichen Fall. Ange- res klagt war die 54jährige Metallarbeiterswitive Anna Jicha aus der Ortschaft Kozoiedy bei Berau des Verbrechens des Mordes, begangen ander ging die Angeklagte mit kaltblütiger Energie an feine Als der gräßliche Entschluß einmal gefaßt war, eigenen Schwiegertochter. Ausführung. Sie holte eine alte rostige Art aus dem der Angeklagten, der Schlosser Josef I i cha. Die verteilte den Arthelm fest am Stil, damit das Vor sieben Jahren verheiratete sich der Sohn Keller, schliff sie sorgfältig an dem Schleifstein und Ghe war glücklich. Es tamen zwei Kinder zur Wordinstrument im entscheidenden Augenblick auch Welt, die heute sieben und drei Jahre alt find. Zur Gründung des Hausstandes trug die Angeklagte nach Kräften bei, indem sie den Neubermählten aus ihren Ersparnissen 5000 schenkte, und weitere 4000 Die Angeklagte schaffte zunächst ihren dreijäh­als unverzeihliche Darlehen zur Verfügung stellte. Mit dieser Beihilfe baute sich das Ehepaar ein rigen Enkel zu ihrem zweiten Sohn Wenzel Sicha, Häuschen und sicherte der Mutter des Mannes lebens- der in der gleichen Ortschaft wohnt( das ältere Kind längliche Wohnung in einem eigenen Bimmer des war in der Schule). Dann forderte sie ihre Schwie­Häuschens zu. Nach einigen glücklichen Ehejahren gertochter auf, den Fußboden zu säubern, der nach erkrankte Josef Jicha an Lungentuberkulose schwer- dem vorausgegangenen Besuch des Kaminfegers mit ster Form, der er nach wenigen Monaten, im August Ruß befleckt war. Während die Schwiegertochter den 1986 erlag. Auf dem Sterbebett zeigte sich Jicha um Boden scheuerte, holte die Angeklagte die bereitlie­feine atei fleinen Kinder besorgt und bewog seine gende Art und versetzte der über den Fußboden Ge­Frau, der er ursprünglich die Hälfte des Hauses ver- beugten macht hatte( die andere Hälfte sollte seinen Kindern

ausfallen), den ihr bestimmten Erbschaftsanteil gleich­falls den Kindern abzutreten. Bei dieser Neurege­lung der Verlassenschaft spielte die Angeklagte eine wesentliche Rolle. Die Antlage bemerkt, daß sie schon vorher verschiedentlich durch ihr

Was man vom Saibfchiker" wissen muß: Laut Mitteilung des Statistischen Staats­Unter den vielen Bitterwässern und Abführmitteln amtes gab es im April 60 Streits( im März nimmt das Saidschiher Bitterwaffer eine Sonder- 30), davon waren 48( 26) Einzelstreits und stellung ein. Nachweisbar seit drei Jahrhunderten 12( 4) Gruppenstreits in 132 Betrieben. In den wird Saidschizzer Bitterwasser versendet und wegen betroffenen Betrieben waren 25.497( 10.449) seiner milden, reislofen und sicheren Wirkung ge- Arbeitnehmer, von denen 15.482( 7718) streit­herrschfüchtiges und unverträgliches Wesen schäßt. In der Wissenschaft gilt Saidschißer als Re- ten und 1023( 79) infolge der Streits feierten. au Streitigkeiten Anlaß gab, die nur dank der Nach­präſentant der reinen, etten Bitterquellen", die in Insgesamt betrug der Berluſt an Arbeitszeit

verläßlich sei. Dann versteckte sie die Art. im Vor­hause hinter einem Schrank, um sie sofort zur Hand zu haben. Am Vormittag des 9. Jänner d. 7. kam es zur Katastrophe.

drei schwere Arthiebe gegen den Hinterkopf.

Die giebe waren mit solcher 2ucht geführt, daß sie wohl den Schädel zerschmettert hätten, wenn nicht das Haar die Schläge gemildert hätte. Trotzdem

waren die Verlegungen sehr schwer. Die Ueberfal­Tene fonnte sich ins Freie flüchten und um Hilfe rufen. Dann brach sie zusammen. Im Krankenhause stellte man mehrere schwere Verlegungen des Schä­giebigkeit ihrer Schwiegertochter vorerst keine ernſte- tam eine Blutvergiftung beau und nach bietibodie dazu vierwöchi

Nach dem Tode Jichas verschärften sich die gem schweren Leiden starb die Verwundete am 4. Gegenfäße zwischen Schwiegermutter und Schwie- Feber. gertochter auf tritische Art. Die Angeklagte machte Die Angeklagte legte ein vo II es Geständ der jungen Frau ständig zum Vorwurf, daß diese ni3 ab und motivierte die schreckliche Tat in der sich mit dem begreiflichen Ge danten trug. geschilderten Art. Da festgestellt wurde, daß sie nochmals au heiraten. Als Mutter des verstorbenen Gatten bekämpfte sie die Heiratspläne ihrer Schwiegertochter auf erbittertite Art und wies fogar einmal einem Bewerber, der in Abwesenheit der Witwe borsprach, kurzerhand die Türe. Sie er­flärte bei jeder Gelegenheit, daß fie es

dieser Art in der Natur sehr selten vorkommen und 79.664( 24.725) Arbeitstage und der Lohn- Ten Folgen hatten. sich durch ihren überwiegenden Gehalt an Magne- verluft 1,835.510( 684.503). fiumsulfat( Bittersalz) auszeichnen. Magnesium Bwölf Streits entfallen auf die Stein- und wirkt entzündungshemmend und günstig auf die Erdenindustrie( 4944 verfäumte Arbeitstage), Gallenblasen- Sekretion. Professor Delbet, Paris , mißt dem Magnesium auch bei Krebserkrankungen eine vorbeugende Wirkung bei. Ein besonders in der heutigen Zeit sehr wichtiger Verzug des Saidschizzer Bitterwassers Breis. Wegen seiner altbewährten Seilmien und seines billigen Preises ist es nicht nur bei allen Kassen und Fon­den zur Verordnung zugelassen, sondern auch als ein­faches, billiges und natürliches Hausmittel bei Hart­Teibigkeit, träger Verdauung, Blähungen und Hä­morrhoiden sehr geschäßt und wird bei Hautkrant­heiten, Neuralgien, Gemütsdepressionen, Blut­andrang, Fettleibigkeit, Gicht, Gallenblasen, Leber­und Frauenleiden und bei Magens und Darmerfran­fungen, sowie Geschwürbildungen au längeren Trinkturen ärztlich mit Erfolg verordnet. Durch ständigen Gebrauch von Saidschizer Bittertwasser wird auch vorzeitigen Alterserscheinungen( Arterien­berfallung), vorgebeugt,

Man erhält für 100 Reichsmart Markmünzen 100 österreichische Schilling 100 rumänische Lei. 100 polnische Bloth 100 ungarische Bengö 100 Schweizer Franken 100 franzöfifche Francs 1 englisches Bfund 1 amerikanischer Dollar

731.­770.­536­17.85

550.50

608.50

656.50 128.45 141.25

100 italienische Lire 100 holländische Gulden 100 jugoslawische Dinare 100 Belgas

28.60 145.40

1576.­

100 dänische Kronen

100 schwedische Kronen

65.30 485.50 631.­730­

für ihre Pflicht erachte, ihre Enkelfinder mit allen Mitteln gegen jede Benachteiligung zu schüßen, die durch eine Wiederverehelichung ihrer Mutter eintreten müßte. Als sie dann auf Umwegen erfuhr, daß die Schwiegertochter fest entschlossen sei, eine neue Ghe einzugehen, und bereits die Schritte einge­Teitet habe, um den ihrem sterbendenGats ten augefagten Verzicht auf ihren Haus­anteil zugunsten der Kinder nunmehr gerichtlich an­aufechten und drei Viertel des Hauses| und des fleinen Grundbesizes für sich zu beanspru­chen, faßte die Angeklagte den Entschluß. ihren En­feln ihr Grbteil unter allen Umständen zu sichern,

unter häufigen hysterischen Anfällen leidet, ( einen solchen erlitt sie auch nach der Tat) wurde die Untersuchung ihres Geisteszustandes cngeordnen. Die Gerichtspsychiater gelangten zu dem Ergebnis, daß sie im Augenblid der Tat bei flas ren Sinnen gewesen und, im Sinne unses res Strafgeseßes für ihre Tat berant's wortlich sei, wobei ihr aber herabgeminderter Vernunftgebrauch" als mildernder Umstand zuzu­billigen sei. Auch bei der Schwurgerichtsverhandlung machte die Angeklagte keinen Versuch zu leugnen, oder ihre Tat irgendwie zu beschönigen und bekannte fich mit grauenvollem Gleichmut zu dem Mord.

Die Geschworenen bejahten die Schuldfrage auf Meuchelmorb einstimmig, worauf der Schwurge­richtshof die Anna Jicha zu fünfzehn Jahren schweren Kerkers verurteilte.

Den Vorsiz führte GR. Dr. Sruška, die Antlage vertrat Staatsanwalt Dr. An der a