Nr. 187Dienstag, 1. Juni 1937Seite 3WWWWWWWW MWWMMIkine Kerle Isudssuf 6er Bezirkskonferenz In BrünnDie Bezirkskonferenz Brünn der Deutschensozialdemokratischen Arbeiterpartei veranstalteteam Sonntag die Jahresbezirkskonferenz, die imZeichen des Aufstieges unserer Brünner Bewegung stand. Ein Begrüßungtelegramm Dr.Czechs wurde von der Konferenz mit grohemBeifall entgegengenommen. Der Bericht desSekretärs Wellan wies einen beträchtlichenMitgliederzuwachs auS.Im Mittelpunkt der Beratungen stand eineRede des Generalsekretärs der Partei, Abg.Siegfried Taub, über die außen- und innenpolitische Lage. Nach eiiier Erörterung der allgemeinen außenpolitischen Situation und einer instruktiven Betrachtung über das Ringen in Spanien führte Abg. Taub über die wirtschaftlicheLage'und die innenpolitische Situation u. a. folgendes aus:,„Es hat eine Zett regeben, in der darüber diskutiert wurde, ob wir tatsächlich in Zeiten der Konjunktur leben und wielange diese Konjunktur auf»rechtcrhalten werden kann. Diese Dirkuflionen sindein wenig zum Stillstand gekommen und dar ist eingutes Zeichen. Es ist ein Zeichen dafür,datzwirwirklichinderZeitdeSAufstieges leben. An Hand von Tatsachenkann nachgewiesen werden, daß auch in deut«ichen Gebieten«ineauf steigendeTendenz zu verzeichnen ist. DieArbeitslosigkeit ist fast überall gesunken, die Zahlder Arbeiter in den meisten Betrieben gestiegen. TSmacht sich sogar ein Mangel an geschulten Arbeiternfühlbar. Wir glaub«, das, wir in dieser Zeit«inOpfer von der Industrie fordern könne», um so«ehr,als sie für dir ÄrbeitSlosMunterstüdung keine»Heller leigetrag« hat. Wir müll« an dir Feststellung, daß in fast all« Industriezweig««in«Besserung eintrat, die Frage knüpf«, ob auch dieArbeiterschaft daran r»tsprech«d partizipiert hat undda«äff« wir leider fest stellen, datz dies nicht derFall ist. Der Leb«sstardard der Arbeiter ist weitergesunken und das legt«ns die Berpslichtnng auf, denKampf der Arbeiter um«die Bertesferung der Löhn«und der Lebenshaltung mit allen Kräften zu unter-stützen. ES wird jetzt die Probe aufr Exempel gemacht werden, ob die Industrie glaubt, daß man dieZeit der Konjunktur Vorbeigehen lasten wird, ohnedaSUnrecht an der Arbeiterschaftwieder gutzumachen. Hier muh Wandel geschaffen werden.— Abg. Taub beschäftigte sichsodann mit den Vorkommnissen beiEtrich in Jungbuch. Henlein ist auf seinerReise diesem Ort geflistentlich auSgewichen. Das muhden Menschen zu denken geben und das entlarvt diewirkliche Haltung der SdP zu den Lohnkämpfen derArbeiter."Auf die Innenpolitik hinweisend, führteTaub aus:„Es wird niemanden geben— auch keinenGegner—, der nicht zugeben mühte, dah durch dieRegierungserklärung vom 18. Feber rin bedeutsamerSchritt nach vorwärts gemacht wurde. Wir habenunablästig für ein Entgegenkommen an die Deutschen gekämpft und unser Dr. C z e ch. der lange Leithindurch allein das Sprachrohr der Wünsche derDeutschen war, hat immer darauf aufmerksam gemacht, dahdieLäsung der nationalen Frage eineBorauisetzungkür einegedeihlicheZusam nie n-arbeit btldet. ES wäre verfehlt, anzunehmen,'dah wir mit dem Erfolg zufrieden sind: er muh weitmehr geschehen. Aber eS wäre ebenso verfehlt, wennman annehmen wollte, dah man in drei Monaten alle Schwierigkesten beseitigen hätte können.Unsere Aufgabe ist e», den mahgebmden Menschenimmer und immer wieder zu sagen, dah eS vom Erfolg der 18. Feber abhängt, wie weit die Politik derSdP standhalten wird. Unsere Politik auf diesemGebiete wird auch weiter getragen sein von dem Bestreben, der deutschen Arbeiterklasse und dem deutschen Bollezu helfen. Die SdP will uns des Volksverrateszeihen, weil wir Staatspolitik machen. Sie selbstaber geht völlig achtlos daran vorbei, was sich inItalien oder Polen abspielt. Nie gibt eS einWort der Entrüstung bei der SdP über da» Vorgehen der Diktatoren in Italien und Polen gegenüber den Deutschen! Die SdP glaubt, dah sie uns in«ine schwierige Lage bringt, wenn wir uns gegenihre Anträge stellen. In der praktischenPolitik handelt er sich aber nichtdarum, was für Anträgeman auS-arbeitet, sondern darum, waSdurchgesetztwerdenkann."'Die Ausführungen des Redners wurden mitstürmischem Beifall zur Kenntnis, genommen. Diefolgende Debatte ergab die Uebereinstimmung derFunktionäre mit den Darlegungen Taubs. Eineentjpr«chende Entschliehung wurde einstimmig angenommen.In die Führung der BczirkSorganisationwurden einstimmig berufen: Dr. Ludwig C z e ch,Edmund P i p a I, Dr. Karl LamaL, BrunoR o t h e r, Marie Kahay, Ferdinand I u r d a,Karl Kulka.,.„„.Die. Konferenz sandte.ein. Dank« und Be-grüßungStelegramm an Dr. Czech.kann das Geschenk nicht annehmen; ich brauchekeinen neuen Luxuswagen und mag ihn auch nicht,solange es den meisten meiner BolkSgenosten undParteimitgliedern schlecht geht und solange es mirnicht gelungen ist, mein Versprechen, ihnen Arbeitund Brot zu Vevschafsen, einzulösen. Wollt ihrmir aber eine Freude machen, so gebt mir dasGeld, das euch das Geschenk kosten würde und ichwerde eS an hundert oder zwei hundert der Bedürftigsten unter den Sudetendeulschen in denNotstandsgebieten verteilen und ihnen so wiedereinmal etwas Sonne und Hoffnung in ihr Daseinbringen. Ich aber fahre weiter in meiner altenKarre oder mit der Eisenbahn.Der Sitzstreik bei der FirmaFlarkovsky In Gablonz beendetDieser Streik wurde am Freitag, den 88.Mai, um 6 Uhr abends freiwillig abgebrochen.Die in dem Betriebe sich aufhaltenden Arbeiterverliehen geschloffen den Betrieb. Neuerliche Verhandlungen wegen Abschluh der Kampfer findenheute, Dienstag, den 1. Juni, bei der Bezirksbehörde Gablonz statt.Dieser Streik im deutschen und tschechischenGebiet, der in' der vorigen Woche von der Arbeiterschaft diszipliniert und ohne Störung geführtwurde, wird auch diese Woche unvermindert seinen Fortgang nehmen. Obzwar die grundsätzlicheFrage der Handwerksmähigkeit für die Genoffenschaft durch den Ministerrat vom 28. d. M. in derkürzesten Zeit der Lösung zugeführt werdendürfte, wenn auch die Lohnlisten und Verträgezum Abschluh kommen. An den Arbeitgebern derGenoffenschaft wird eS nun liegen, die Verhandlungen, die für diese Woche angesetzt sind, mitBeschleunigung zu betreiben. Die Arbeiterschaftwird nach wie vor geschloffen und diszipliniert imKampfe verharren, bis restlos ihre Forderungenerfüllt sind.Zur III. Arbeitersport- OlympiadeIn AntwerpenDie Borbereitungsarbeiten für die Teilnahmeder Arbeiter-Turn- und Sport-Union sind nun abgeschloffen. Die Prospekte gehen in den nächstenTagen allen Tum- und Radfahrervcreinen zu. Alle,die sich an der Reise beteilig«, sollen sich an di« betreffenden Funktionäre in ihren Orten wenden.ES ist gelungen, die Teilnahme äußerst billigzu«möglichen... Für diejenigen, die nur in Antwerpen teilnehmen, erfolgt die Abreise am 27. Juligegen Mittag von Eger, die Rückreise am 2. Au,tustvon Antwerpen; die Fahrt lastet, einschließlich Verpflegung in Antwerpen, Eintritt und Samm-'Ipatz(für die, die keinen Einzelpah haben) insgesamt885 Kc. Dazu kommen nur noch Ausgaben für Elektrische, Besichtigungen und zusätzliche Verpflegung.Die Reisegruppe, die die W e l t a u S st e I-lung in Paris anschließend besuchen wird, fährtam 2. August von Antwerpen nach Paris und am8. August in den Abendstunden von Paris nach Egerüber Stuttgart—Nürnberg. Für diese Gruppe kostetdie Fahrt ab Eger nach Antwerpen—Paris und zurück, Verpflegung in Antwerpen und in Paris, Eintritt in beiden Orteu, Spesen für Führungen inParis und Sammclpahgcbühr insgesamt 820 XL.Dazu kommen zusätzliche Ausgaben, wie oben angeführt, in Antwerpen und ebensolche natürlich auchdann in Paris.Die Beschaffung von belgischen und französischenFrancs für Sonderausgaben wird sich jetzt schonempfehlen.Die übrigen Beträge, wie oben angeführt, sindan die Union einzuscnden.Eisenbahner müssen bei ihren Dienststel-leu um Urlaub während dieser Zeit ansuchen; wennsie die Weltausstellung mit besuchen wollen, um eineVerlängemng des Urlaubes. Urlaube erhalten dazu auch Nichtdefinitive und Hilfsarbeiter. Diese erhalten auch über besonderer Ansuchen im InlandRegiefahrt. Aktiv im Dienst Stehende erhalten überAnsuchen in Deutschland und Belgien für sich unddie Frau Freifahrscheine. In Deutschland auch fürAngehörige, in Belgien für die Angehörigen nickst.Ter Fahrpreis von der französischen Grenze(das istMons—Kehl) über Paris beträgt 128 Kö inklusiveVersicherung. Der Fahrpreis für Angehörige, die inBelgien keine Freifahrt habe», beträgt von Aachenbis Antwerpen, um 50 Prozent ermäßigt, 50 Ke.I Der Fahrpreis hin und zurück von Aachen über Antwerpen, wieder über Brüssel nach der französische»Grenze Paris—Straßburg—Kohl 150 bis 160 Ke.Alle Teilnehmer, die keine Einzelpäste haben,auch Eiseichahner, werden auf Sammelpaß geführt.Meldungen und Auskünfte bei der Arbeiter-Turn- und Sport-Union, Aussig, Bahnhofplatz 1.Flugplatz„Reichenlcrg-Gablonz". Die neueFluglinie Prag-Rcichenberg wird voraussichtlicham 15. d. M. in Betrieb gesetzt. Mit Rücksicht ausdie Gablonzer und Reichenberger Jntereffentenwurde der Start zum Flug nach Prag auf 10.20Uhr angeseht, die Landung in Prag erfolgt um11 Uhr. Die Stadt Reichenberg hat der Direktionder Staatlichen Aerolinien den Vorschlag gemacht,den neuen Flugplatz„Reichenberg-Gablonz". zubenennen und unter diesem Namen auch im Ausland zu propagieren. Die Aerolinien machen diesvon der Erfüllung bestimmter Bedingungen abhängig, doch ist mit aller Wahrscheinlichkeit damit zu rechnen, datz der neue Flugplatz den' Namen der beiden Städte erhalten wird.del Vayos Bericht an GenfSchwere Bescliuldlaunnen wesen DeutschlandZwei von der alten GardegestorbenFranz UhlikSonntag, den 80. Mai, morgens 5 Uhr starbin seiner Vaterstadt Graupen Franz Uhlik.Ein längjähriges Herzleiden hatte ihn schon vorJahren veranlaht, sich von jeder öffentlichen Tätigkeit zurückzuziehen. Uhlik war einer von deralten Garde, die in der AÄeiterbewegung vielseitig tätig war. Als Sohn eines armen Schuhmachermeisters geboren, mutzte auch er das edleSchusterhandwerk erlernen. Sehr bald vertauschteer aber den Schusterschemel mit dem Notenpult.Er widmete sich ausschließlich der Musik und warbald ein beliebter Musiklehrer. Viele seiner Schüler wurden später Berufsmusiker, Mer auch derArbeiterbewegung schlotz er sich in. seinen jungenJahren an und widmete sich vor allem der Förderung der Arbeitersänger-Bewegung,' in der erdurch viele Jahrzehnte als Chormeister und alsFunktionär wirkte. Nach dem Kriege war er auchdurch einige Jahre Obmann, des Verbandes desDeuischen Arbeitersängerbundes. In der Partei-bewegung war Uhlik durch drei Jahrzehnte alsKommunalpolitiker tätig. Bereits unter dem allenKlaffenwahlrecht wurde er von den Sozialdemokraten Im Jahre 1897 in die Gemeindevertretungvon Graupen entsandt. Auf dem Gebiete derKommunalpolitik hat er Außerordentliches geleistet. Welch grotzeS Vertrauen er in der Bevölkerung besah, bewies die Gemeindewahl 1908.Uhlik erhielt 254 Stimmen, die meisten Stimmenvon allen Kandidaten, nm 18 Stimmen mehr alsfein bürgerlicher Gegenkandidat Aber auch diesozialdemokratische Presse ist Uhlik zu Dank verpflichtet. Er war vor dem Kriege durch viele JahreMitarbeiter der Teplitzer.„Freiheit^. Sein.Urteilals Musikreferent war allgemein als kritisch undobjektiv anerkannt. Mer auch viele Artikel überMißstände in den Betrieben hat er versaht undIn der Auseinandersetzung mit i den'politischemGegnern war er ein Meister des Wortes und derAlle Llafsenbetvußten Arbeiterinnen und Arbeiter unterstützen durchihre T elln a h me denRelchsaufmarschder Republikanischen Wehr vom3. bi» 8. Zull in Aussig.Feder. Er war Mitbegründer des GraupnerMuseumsvercincs und durch viele Jahre Vertreter der Stadtgemeinde Graupen in der Werksbereinigung. Mit unserem Freund Uhlik ist einemarkante Figur aus dem Lckben der nordwestböhmischen Arbeiterbewegung geschieden. Wirwerden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.— Die Kremation findet am Mittwoch, den2. Juni, um 4 Uhr nachmittags in der Feuerhalle in Schreckenstein stall.Josef DoblasdiAn die Zeit der Anfänge der Arbeiterbewe-guing erinnert die Nachricht, dah. in B.-Röhrenim Böhmerwald Josef D o b i a s ch gestorben ist.Dobiasch sollte Priester werden, vertauschte aberbald das Amt eines Kandidaten der Theologie mitdem eines Künders der soziallsllschen Lehre.Seine Wirkungsstätte wurde Aussig, wo ereine Zeitlang, bis zu seiner Uebersiedlung nachWien, Redakteur des„Volksrecht" gewesen ist.Dobiasch betätigte sich in allen Zweigen der Ar-bcitcrdewcguiig, er war u. a. der erste Obmanndes Aussiger Turnvereines, war stets allen Ratsuchenden«in.helfender Freund und hatte alsfeuriger Redner in den Versammlungen großenErfolg. Später siedelte Dobiasch nach Wien Überund kehrte nach dem Umsturz wieder nach Aussigzurück, wo er in der Bezirkskrankenversicherungsanstalt bis zu seiner im Jahre 1931 erfolgtenPensionierung tätig war. Seine Ruhejahre verlebt« er im Böhmevwald, wo er sich schon zu Beginn seiner politischen Laufbahn betätigt hatteund wo er nun im Alter von 07 Jahren, gestorbenist. Sein Andenken wird insbesondere in Aussig,wo sich seiner noch viele Genoffen erinnern, inEhren gehalten weöden...Das Auto HenleinsEine völkische KritikDie„Rumburger Zeitung" beschäftigt sichin ihrer SonntagSauSgäbe. mit dem geschenktenAuto Henleins, und schreibt u. a.r.ES ist nämlich' schliehlich ganz gleichgültig,wer den Zoll bezahlt hat. Der Fall liegt doch so:'Dem Führer einer„Volksgemeinschaft", die inschwerer wirtschaftlicher Not lebt, wie er, seinesLeute und seine Zeitungen eS auch unaufhörlich'und mit bewegten Worten aussprechen,«In solcherFührer bekommt ein Auw im Werte, von etwa100.000 K£ oder mehr und Mehr alSlü0.000 KLBargeld angeboten, um das Geschenk erst gebrauchsfähig zu machen. Ein solcher Führer sollte,wenn anders es ihm-ernstmit der Volksverbundenheit ist, den hochherzigen Gönnern sagen:«IchGenf. Der spanisches Delegierte del Vayo hatdem Generalsekretär des VöllerbundeS eine Noteüberreicht, in welcher die Kontrolle der spanischenKüste und die Tätigkeit des internationalen Londoner NichteinmischungsauSschuffes in die spanischen Angelegenheiten erwähnt und auf die Befürchtungen hingewiesen wird, welche die spanische Regierung äußerte, als die Seekontrollc eingeführt und der Flotte einer kleinen Anzahl vonStaaten übertragen wurde, del Bayo betonte,baß diese Befürchllmgen durch di« Tatsache hervorgerufen wurden, daß die mit der«inseitigenKontrolle betrauten deutschen KrlegSschisfe ihrebesonder« Stellung dazu mißbrauchten, die Angriffe gegen spanische Häfen und Schiffe fortzu-fetzen.Zu dem Inzident zwischen den spanischenRegierungsslugzeuge und dem deutschen Kreuzer„Deutschland" führt der spanische Delegierte delBayo in seiner Note an, datz der deutsche Admiral von Teschel in seinem Protesttelegramm andie spanische Regierung vom Samstag der vergangenen Woche die Warnung ausgesprochen hat,dah die deutschen Kriegsschiffe entsprechendeMaßnahmen ergreifen werden, wenn sich spanische Regierungsflugzeuge über ihnen zeigen würden. Die spanische Regierung erwiderte darauf»daß, sie nur sür den Fall die Garantien zu gebenvermöge, wenn die deutschen Kriegsschiffe ineiner. Entfernung von 10 Meilen von der spanischen Küste bleiben, wie es das international«Londoner Mkommen über die Spanienkontrollefestsetzt. Die spanischen Flugzeuge wurden jedochvon einem deutschen Kreuzer,der in einens spanischen Hafen vor Anker lag,mit Feuer überschüttet, woraus sich ergibt, daßder Befehl des deutschen Admirals von Teschelüber entsprechende Matznahmen der deutschenMotte gegen spanische Regierungsflugzeuge eingehalten wurde. Die spanische Regierung hat darauf sofort der Presse mitgeteilt, datz spanischeMugzeuge angegriffen wurden und daß sie denAngriff durch ein Bombardement erwiderten. Diedeutsche Regierung hat jedoch 24 Stunden zuge-wartet, ehe sie) mitteilt«, daß der Kreuzer/»Deutschland" bombardiert' wurde.''Vtfei« das vomharbrnirnt des Hast»» vonAlmeria teilt die Rote der spanischen NegierungMit/daß babii 19 Personen getötet wurden, davon fünf Frauen und ein Kind, und daß weiter»SHäuser zerstört wurden. In der spanffchrnRote wird weiter angeführt, daß der deutsche Angriff gegen Almeria ein ungeheuerlicherAngriff der deuffchen Flotte ist, der du»ernsteste Attentat gegen einen unabhängigenStaat darftellt und daß er der schwerste aller Angriffe ist, welche die deutsche Flotte entgegenallen Nichtclmnischmigövcrpflichtnngen währenddeS spanischen Bürgerkrieges unternommen hat.Die spanische Regierung weist auf die Situationhin, welche durch diese Vorkommnisse und inSbe-sondere durch den Umstand entstanden ist, daßdie deutsche Regierung weitere Einheiten ihrerKrlegSflotie in die spanischen Gewässer entsandthat. Die spanische Regierung fordert, daß dieseAngelegenheit den Mitgliedstaaten des Völkerbundes mitgeteilt werde.Hayashl zurückgetretenTokio.(Reuter.) Ministerpräsident Ha-yashi ist Montag früh zurückgetreten, da sich dieMajorität deS Parlamentes zu feiner Negierungin Opposition befand. In der letzten Zeit habensich zwei große Parteien zufammengefchlossen undeine ReglerungSopposition gebildet.Der Rücktritt des Premierministers Hayashierfolgte nach einer unerwarteten Audienz desselben beim Kaiser und einem darauffolgendenaußerordentlichen Kabinettsrat. In politischenKreisen wird darauf hingewiescu, daß der Rücktritt HaYashiS unvermeidlich wurde, als die Möglichkeit für«in« neue Auflösung des Reichstagesund eine Wahlreform durch die kaiserliche Notverordnung an dem Widerspruch der kaiserlichenBerater und eines Teiles des Kabinetts scheiterte.Auch die erstrebte Zusammenfassung der Rechis-gruppen zu einer neuen Regierungspartei mitz-lang, so datz Hayashi völlig isöliert war. AlsNachfolger im Minjsterpräsidentenamte werdenu. a. der frühere Innenminister M i z u t o, derPräsident deS Staatsrates H i r n u m a, derGouverneur von Formosa Admiral Kobayashi und Admiral Osumi genannt. Mannimmt an, datz der neue Ministerpräsident versuchen soll, ein« Entspannung im Verhältnis zuden Panei« herbeizuführen.Leiwen. Die Konservative Partei wählte Neville Chamberlain zu ihrem Führer,