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Nazipropaganda im Gerichtssaal

Der» Aufbruch«< im Dienste des Dritten Reiches  

Mittwoch, 9. Juni 1937

Agenten Serbert Ad a m. der nach 18 Monaten Saft ausgewiesen wurde. Außerdem berufe sich die Verteidigung auf Aften eines geheim verhandelten

Prozesses. In Wirklichkeit verteidigt der Angeklagte, wie Dr. Schivelb zusammenfassend bemerkte, nicht Brag.(-rb-) Montag wurde vor dem Pra- Der Aufbruch" wurde nach Auflösung der das ,, öffentliche Intereffe" der tschechoslowakischen der Pressesenat des WN. Dr. U her die Verhand- nationalsozialistischen Partei auf Grund des Partei- Republik, sondern eines anderen Staates. Sein Vor­lung über eine Presserlage eingebracht, die Dr. Otto auflösungsgefeßes eingestellt, weil in seiner Heraus- bringen ist geeignet, den Eindrud zu erweden, daß Strasser gegen den verantwortlichen Redak- gabe eine unzulässige Fortsetzung der Parteitätigkeit auf dem Boden der Tschechoslowakei   Verbrecherban­teur des inzwischen eingestellten radikal- nazistischen zu erbliden war. Sein Herausgeber na hI wurde den geduldet werden und ihr, anderen Staaten feind Aufbruch", Seinrich Fröh I i ch, ein- wegen schwerer Delifte nach dem Gesetz zum Schuß- liches Unwesen treiben tönnen. Gerade diese Unter­gebracht hat. Diese Zeitschrift veröffentlichte feiner- gefeß au 3 toölf Jahren schweren Sterfers stellung aber sei geeignet, politische Stomplikationen acit, am 1. Feber 1985 turz nach dem Feme  - verurteilt. Der beklagte verantwortliche Redakteur heraufzubeschwören und den internationalen Frieden mord an Ing. Formis unter dem Titel G in war zur Zeit der Zustellung der gegenständlichen zu stören. schwarzer Sender und sein schwar- Klage in der Untersuchungshaft des Brünner Kreis Wie bereits erwähnt, konnte der Verteidiger den aes Ende eine im wüstesten Naziton gehaltene gerichtes in Voruntersuchung wegen Verbrechens nach Ausführungen des Klagevertreters nichts Tatsäch Bolemit" gegen den Führer der., S chwaraen dem Schußgefeß. Bu bemerten sei ferner, daß sich die liches entgegnen und begnügte sich mit einer Ver­Front Dr. Otto Strasser  , ein Produkt, wie es Beweisanträge auf die Beugenschaft der Berliner   wahrung. Das Gericht beriet sodann über die Beweis­aus dem Berliner   Propagandaministerium nicht ärger Bolizeidirektion und der Prager Deutschen   Gesandt- anträge, die es nur zum Teil zuließ, worauf die Ver­hätte hervorgehen können. Der ganze Artitel war schaft berufen, wie auch auf die des reichsdeutschen Handlung auf unbestimmte Zeit vertagt wurde. eine wütende Schimpferei auf die dem Nazis mus mikliebige Emigration, die als eine Horde von Verbrechern hingestellt wurde. Der Autor dieses nazistischen Gefühlsergusses ver­glich die Schwarze Front, die er als politi schen Ringberein"( ein heute halbvergesse ner Ausdruck für gewisse Berliner   Verbrechervereini­gungen) bezeichnete, mit der Organisation der froatischen Ustascha", aus der die Mörder des jugo­stawischen Königs hervorgingen. Weiter hieß es, daß Dr. Otto Strasser   der Häuptling der politi fchen Gangsterbande Schwarae Front", sich, nach tschechischen Blätter­meldungen, dazu bekannt habe, daß er von dem

Massenverhaftungen in Mitteldeutschland  

Folgen der erhöhten Kriegsgefahr? Leipzig.( Eig. Ber.) Im mitteldeutschen In­dustriegebiet ist die Geheime Staatspolizei   über raschend zu Massenverhaftungen geschritten, und zwar in einem Umfange, wie es seit den Tagen von Hitlers   Machtübernahme nicht mehr vorge­fommen ist. Die Aktion der Gestapo   richtet sich nicht un­Schwarz- Sender wußte und bei seiner Errichtung mittelbar gegen die illegalen Organisationen der aktiv mitgewirkt habe. Der Artikel schloß mit dent Gab: Schwarze grønt, ſchwarzer Senber, bunkle Sozialdemokraten und Kommunisten, sondern Männer, buntle Taten. Schwarz und dunkel wird ihr gegen die ehemaligen Insassen des Ende fein!" Es iſt nicht zu vergeffen, daß dieser Konzentrationslagers lichten Artikel mit seinen Beschimpfungen und versteckten burg und gegen entlassene politische Gefangene Drohungen erschien, als die Machthaber des Nazi- aus deutschen   Gefängnissen und Zuchthäusern. regimes von ungehemmtesten Größenwahn besessen waren, der natürlich auch auf ihre Auslandsagenten abfärbte.

Geite 5

Die Ausbildung des industriellen Nachwuchses

Die Senatoren Dr. Heller, Grünzner und Genossen haben an die Regierung eine Ins terpellation gerichtet, in der es heißt: Unser Land wurde in den vergangenen Jah­ren von einer schweren Industriekrise heimge­sucht. Die Zahl der Arbeitslosen erreichte zeitweise nahezu eine Million. Seit ungefähr einem Jahre geht die Krise zurück. Immerhin zählen wir in unserem Lande Ende Mai 1937 noch immer nas hezu 400.000 Arbeitslose.

Obwohl also die Zahl der Arbeitslosen eine für unser Land sehr große war und noch immer eine erhebliche ist, zeigt sich in verschiedenen In duſtrien ein Mangel an Facharbeitern.

Der Grund hiefür liegt flar zu Tage. Die der Schule entwachsenen jugendlichen Arbeiter und Arbeiterinnen fonnten während der Krise eine Beschäftigung nicht erlangen, so daß sechs neue Jahrgänge nahezu zur Gänze aus dem Pros duktionsprozesse ausgeschaltet waren. Auf der anderen Seite sind durch Alter, Krankheit und prozesse von Halle, Zeiß, Weißenfels  , Naumburg Tob gleichfalls sechs Jahrgänge ausgeschieden, und anderen Orten steht, und die noch aus frü- darunter zahlreiche fachmäßig ausgebildete Arbeis heren Verhaftungen mit weiteren Prozessen rechter und Arbeiterinnen, woraus sich nun der Man­nen muß, ist durch die neuerliche Verhaftungs- gel an solchen klar ergibt. Dazu kommt auch, velle aufs tiefste erregt. Von der Nervosität daß ausgelernte Arbeiter infolge Arbeitslosigkeit aller Bevölkerungsschichten zeugen die tollen Ge- ihrem Beruf entfremdet wurden. rüchte, die überall herumschwirren: danach sollen bereits frühere Funktionäre der Sozialdemokrati- bustrie eine große Gefahr. Nicht nur für im Ins Dieser Mangel bedeutet aber für unsere Ins schen Partei erschossen worden seien; anderwärts lande abgefekte Produktionen sind Qualitäts spricht man von Sabotageakten in Rüstungsarbeiter unbedingt notivendig, sondern sie sind betrieben. Es steht aber feſt, daß die Gerüchte insbesonders für unseren Export unumgänglich, von den Erſchießungen nicht den Tatsachen ent- weil wir ja am Weltmarkt nur dadurch konfur­sprechen, wie übereinstimmend aus den Aussagen rieren können, daß wir billig sind und gute Quas entlassener tranter Arbeiter hervorgeht. litätswaren erzeugen. Die Erzeugung guter Qualitätsware setzt aber das Vorhandensein von fachlich ausgebildeten Arbeitern voraus.

Allein um Halle sind annähernd 400 Arbei­ter verhaftet worden. Weitere umfangreiche Ver- Ein Teil der Gerüchte ist wahrscheinlich auf haftungen sind in Eisleben  , Querfurt  , Manns- die nächtliche Verkehrstontrolleder Wie im Sozialdemokrat" vom Dienstag bereits feld, Merseburg  , Teuchern  , Beiß, Weißenfels   und Landstraßen bei Halle und um das Leuna­dargestellt, wurde der von Dr. Otto Strasser   auf Naumburg   erfolgt. Besonders rücksichtslos ist tvert zurückzuführen, die unterEinsaß eines außer für unser Land eine Lebensnotwendigkeit ist und Da nun der Export unserer Industrieartikel Grund der vorstehenden Anpöbelungen angestrengte Breffeprozeß, der Dienstag fortgesetzt wurde, dadurch die Gestapo   vorgegangen in den Induſtrieorten ordentlich großen Polizeiaufgebotes durchgeführt sich ja auch wieder in einem erfreulichen Aufstieg um das Leunawert und den Bergarbeiterdörfern worden ist. Auch die Tatsache, daß einzelne befindet, erscheint es dringend notwendig, dem besonders interessant, daß das..Prager Mon= taa 8 6 I att" bom 7. Suni auf höchst einseitige des mitteldeutschen Braunkohlenreviers, das sich Eisenbahnstrecken des mitteldeutschen In- Mangel an ausgebildeten Facharbeitern abzu­Informationen hin, einen nazistisch- tendenziös auf- bon Zeit über Weißenfels   bis nach Halle erstreckt. dustriegebietes seit einiger Zeit unter ber helfen. Leider, sorgt dafür unsere Industrie nicht gemachten Artikel brachte. Es muß tomisch anmuten, Dort sind die Arbeiter scharentveise aus den gros stärkte Gestapo  - Ueberwachung ge- felbst. Während es in Deutschland   heute schon in daß in einem arisch- böllisch" feineswegs einivanb- Ben Industriewerken und Grubenanlagen heraus stellt worden sind und daß neuerlich öfter Ver- vielen Hunderten von Betrieben Lehrwertstätten freien Organ eine ultra- nazistische Gruppe ihr verhaftet worden. In den Wohnungen aller Ver- dächtigte, darunter auch einzelne Ausländer, aus Sprachrohr findet und dies noch dazu unter Behafteten hat die Gestapo   Haussuchungen vorge- den Eisenbahnzügen heraus verhaftet wurden, hat gibt, in welchen auf Koſten der Betriebe Lehrlings zu Facharbeitern ausgebildet werden, fehlt es in rufung auf die Interessen des demokratischen tsches nommen und auch die Ehefrauen, teilweise sogar zu allerhand Mutmaßungen Anlaß gegeben. unserem Staate an solchen Werkstätten fast volls choslowakischen Staates! die Kinder, strengen Verhören unterzogen. Die Die Verhaftungsaktion ist gegenwärtig noch Tatsache dienen, daß der Vorgänger des deutsch   Material gefunden und sich zumeist mit der Be- teldeutschland benachbarte Gebiete ausgedehnt zu der größte Teil unseres Nachwuchses aus finans Zur Abrundung des grotesken Bildes mag die Polizei hat nur in den wenigsten Fällen illegales nicht völlig abgeschlossen und scheint auch auf Mit- ständig. Unsere Fachschulen sind naturgemäß nicht imstande, dem Mangel abzuhelfen, weil ja böllischen Dr. De m bitti in der Verteidigung schlagnahme margistischer Literatur aus der lega- werden vereinzelt werden aus Orten Thürin- ziellen Gründen nicht in der Lage ist, diese Fach­des nazistischen Angeklagten, der. tschechielen Beit begnügen müssen. gens bereits Verhaftungen gemeldet. Faschist Dr. Branžovst war. Es bleibe Die Polizeigefängnisse der Städte den Anhängern der Hitlerschen Seilslehre überlassen, einen Ausweg aus diesem Kubbelmubbel zu finden. sind überfüllt, da ſchäßungsweise weit über Bei der am Dienstag fortgesetzten Verhandlung tausend Menschen verhaftet worden sind. Die Ver­erklärte also Herr Dr. Dembisli, den Wahrhafteten mußten zum Teil in alten Gebäuden beitsbeweis anzutreten und trug anschlies untergebracht werden, wo nasse

Die Massenverhaftungen setzten ein mit Be- schulen zu besuchen, sondern trachten muß, un= mittelbar nach Verlassen der Schule einen Eriverb kanntwerden des Angriffs spanischer Flugzeuge zu finden. auf den deutschen Panzerfreuzer" Deutschland  " im Hafen von Ibiza   und steigerten sich noch am

der

Mit Nücksicht auf das große Interesse, das der Heranbildung gend notwendig, daß sich der Staat dieser Frage

escocitaus deutscher   b angenom bith itskräfte hat, scheint es ausges

Bend feine Beweisanträge vor. Diese Anträge bes als Gefängnisfe hergerichtet fürftig meria. In illegalen

Aiveden den Nachweis, daß die inkriminierten Aus­brüde Gangsterbande", Ringberein", in diesem Busammenhang einfach eine Bezeichnung einer iato­binischen" Geheimorganisation seien, die zur Errei chung ihrer rebolutionären Biele alle Mittel an wenbe. Bur Rechtfertigung der ordinären Be Schimpfungen der Schwarzen Front berufen sich die Beweisanträge bemerkenswerterveise auf die Ber Iiner Polizeidirektion und die Prager Deutsche   Gesandtschaft! Im übrigen suchte die Verteidigung im Schweiße thres Angesichtes darzutun, daß die Schwarze Front durch Agitation gegen die Staatsform eines Nachs barstaates" internationalen Unfrieden stifte, die Auslandsdeutschen gegen das Dritte Reich aufwiegle u dal. Unter anderen wird darin über die Errichtung des füdamerikanischen Senders der Schwarzen Front  

Müttern und Kindern ist der Besuch ihrer verhaf­teten Angehörigen untersagt. Einzelne schwer­trante Arbeiter sind zwar wieder entlassen woor­den, doch ist über sie strenger Hausarrest ver­hängt.

völlig unter dem Eindruck der großen Massen­Die Bevölkerung Mitteldeutschlands  , die noch

Freifen men, daß es sich bei den Massenverhaftungen in Mitteldeutschland  , der Rüstkammer des Reichs, um eine Sicherungsmaßregel des Hitlerregimes handelt anläßlich der erhöhten Kriegs­gefahr, die durch das provokatorische Vorgehen den ist. der deutschen   Flotte in Spanier. verursacht wor=

Volkswirtschaft und Sozialpolitik

Atfage geführt und insbesondere Dr, Otto Straffer Die Arbeiter in der Feintonwarenindustrie

verlangen Neuregelung der Löhne

in nachstehender

Resolution

annimmt.

drin

Wir glauben, daß die erhöhte Frequenz uns serer Fachschulen, sowie auch die Einrichtung von Lehrvertstätten in den Betrieben selbst ohne ſtaatliche Hilfe und staatliche Einflußnahme kaum möglich sein wird. Wir glauben aber auch, daß die Opfer, welche der Staat hiebei auf sich nimmt, sich reichlich lohnen werden. Durch eine Erhös hung der Qualität unserer Produkte und damit durch einen erhöhten Absatz im Inlande und Auss lande. Es handelt sich hier um eine ungemein drins gende Angelegenheit, weshalb wir an das Minis sterium die Frage stellen, ob dasselbe bereit ist, der Ausbildung des gewerblichen Nachwuchses eine erhöhte Aufmerksamkeit zuzuwenden, ferner ob die Regierung bereit ist, in dieser Frage dic Initiative zu ergreifen und allenfalls auch erfors derliche Mittel beizustellen.

Der Welthandel

wegen Uebertretung tschechoslowakischer Gesebe de­nunziert! Die Verteidigung bersteigt sich an der Be­hauptung, daß die Schwarze Front zur Ermordung ..auswärtiger Staatsoberhäupter" aufreiae, mit einem Wort eine höchft gefährliche Verschwörung sei,( V. G. K.) Sonntag tagte in Teplitz  - Lohnerhöhungen oder Aushilfen gewährt. Die Im ersten Vierteljahre 1937 deren Bekämpfung im öffentlichen Intereffe" liege. Schönau eine Konferenz der Vertrauensmänner Arbeiter fordern daher von den Prager Stellen Alle diese Behauptungen werden durch allerlei aus der Feintonwarenindustrie. Die Vertrauensmän- die beschleunigte Erledigung der Exportförderung, Der Welthandel hat nach den Berechnungen dem Busammenhang geriffene, teilweise entstellte ner dieser Industrie befaßten sich vor allem mit aber auch von den Unternehmern die Wiederakti- des Berliner   Statistischen Staatsamtes, gegen Bitate au ftüben gesucht. den tristen Lohnverhältnissen, unter welchen die bierung des bestandenen Kollektivvertrages. Die Die über dem letzten Vierteljahr 1936 im ersten Die Ausführungen der Verteidigung beant- Arbeiterschaft dieses Berufszweiges seit Einbruch Porzellanindustrie hat dem Verlangen ihrer Vierteljahr 1937 wertmäßig um 4 Prozent zus twortete der Vertreter der Klage Dr. Egon der Krise zu leiden hat. Die Betriebe waren alle Arbeiterschaft einigermaßen Rechnung tragend, genommen. Im Vergleich zum ersten Vierteljahr Schwe Ib mit einer kurzen und fachlichen Ents gegnung, die. starken Eindruck machte und auf wel- bertreten; die Forderungen der Arbeiter wurden Lohndurchrechnungen und die Wiederattivierung 1936 beträgt die Steigerung 20 Prozent. An des Vertrages vom 15. Oftober 1928, mit Lohn dieser Belebung des Welthandels haben die cher der Verteidiger Dr. Dembisti nur mit einer nachzahlungen dort, wo der Vertragslohn unter- Ueberseeländer mit 27 Prozent einen stärkeren matten Verwahrung antwortete, ohne sich auf eine schritten ist, zugebilligt. Die Arbeiterschaft der Anteil als die europäischen   Länder, die eine werts meritorische Entgegnung einlassen au können. Dr. Edhivelb bemerkte einleitend, daß dieser Breffeprozeß aufammengefaßt: Die Feinton- und Steingut- Feintonwarenindustrie, welche die gleichen Ar- mäßige Steigerung nur um 15 Prozent erreichen erit durch die bereits erwähnte Veröffentlichung des warenindustrie, die lettere mit Ausnahme einer beitsleistungen zu erfüllen hat, wie die Porzellan- konnten. Bis auf Lettland   und Spanien   haben Montagsblatte 3" au einer politischen vorübergehenden Krisenerscheinung in der ſani- arbeiter, fordern schon mit Rücksicht auf die zu alle Länder ihre Außenhandelsumfäße erhöht. Affäre aufgebauscht wurde. Wenn sich die Verteidi- tären Erzeugung, Hatte unter den Krisenaus- nehmende Verteuerung der Bedarfsartikel, die gung darauf berufe, daß der inkriminierte Artikel im wirkungen besonders zu leiden. Die Arbeitslosen Gleichstellung hinsichtlich der Entlohnung mit der öffentlichen Intereffe" erfolgt sei. aiffer in diesem Berufszweig war noch weit Porzellanindustrie. so feien dieser Behauptung folgende Tatsachen größer als in der Porzellanindustrie. Die Beit Die Beschäftigungsverhältnisse haben sich in gegenüberaustellen: der Krise wurde von den Unternehmern weidlich den letzten Wochen auch in der Feintonwaren ausgenust, um die Löhne der Arbeiterschaft auf industrie wieder gebessert und die Arbeiterschaft cin unerträgliches Maß herabzudrüden. Frauen erachtet es als ihr Anrecht, lohnlich daran mit zu löhne von 1.50 und Männerlöhne von partizipieren. Die Verschlechterung des Lohn­2.50 per Stunde und darunter, bestehen derzeit systems, die der Arbeiterschaft bis zum heutigen noch in vielen Betrieben dieser Industrie. Dieser Tage erhalten geblieben ist, muß beseitigt wer­Bustand ist für die Arbeiter unerträglich geworden durch eine gleichartige Regelung der Löhne den und in vielen Betrieben äußert sich bereits für alle Betriebe der Feintonwaren­die Unzufriedenheit der Arbeiterschaft. Der Ver­band der Glas- und Keramarbeiter hat schon vor längerer Zeit Schritte eingeleitet, baß endlich die von der Regierung beschlossene Exportförderung für die Feintonwarenindustrie seitens der Prager Stellen, vor allem durch das Finanzministerium, zur Durchführung gelangt. Die Arbeiterschaft hat während der Krise auf Grund der Lage in dieser Industrie, große Rücksichten nehmen müssen, ist aber jetzt nicht mehr imstande diese Opfer weiter zu ertragen. In fast allen Industrien mit weit günstigeren Lohnfäßen wurden den Arbeitern

Man erhält für

100 Reichsmart

Markmünzen

100 österreichische Schilling

ке 748.­785.­534.50 17.80 548.50 588.50

128.45

100 rumänische Lei

100 polnische Bloth.

100 ungarische Bengö

100 Schweizer Franken

655.­

100 franzöfifche Francs

1 englisches Bfund

140.75

1 amerikanischer Dollar

100 italienische Lire

100 holländische Gulden

1577.

100 jugoslawische Dinare

100 Belgas

100 dänische Kronen

100 fchwedische Kronen

28.60 142.40

65.30 483.75 632.­720.­

industrie. Die Arbeiter fordern für gleiche Arbeit den gleichen Lohn. Die Unternehmer der Feinton­wareninduſtrie haben es in der Hand, ernstlichen Störungen der in der legten Beit mühsam sich aufbauenden Industrie vorzubeugen.

Die Arbeiterschaft der Feintonwarenindustrie hat schon vor längerer Zeit die Anerkennung des Kollektivvertrages der Porzellanindustrie auch für die Feintonwarenindustrie verlangt, sie erhebt diese Forderung neuerlich, verlangt die beschleu­nigte Erledigung und ist entschlossen, sie mit allen zweddienlichen Mitteln zu verwirklichen.

Wie sehr die Ausdehnung des Welthandels durch die Aufrüstung der Staaten mit bedingt ist, ist daran zu erkennen, daß England die größte wertmäßige Steigerung der Einfuhr verzeichnet. Sie hat gegenüber der gleichen Vorjahrszeit um mehr als 3 Milliarden zugenommen und die Hälfte dieser Steigerung entfällt auf Rohstoffe ( Kupfer, Blei, Baumwolle). Nach England vers zeichnet Frankreich   die stärkste Zunahme der Ein­fuhr, wobei gleichfalls wieder die Rohstoffe den Hauptanteil haben. In der starken Einfuhrsteiges rung der Vereinigten Staaten  , die im Vergleich zum ersten Vierteljahr 1936 44 Prozent beträgt, spiegelt sich die umfassende Wirtschaftsbelebung Nordameritas wider.

Bei den höheren wertmäßigen Ziffern des Welthandels muß allerdings auch berücksichtigt werden, daß sie infolge der erheblichen Preisstei­gerungen, die gegenüber dem ersten Quartal 1986 ftattgefunden haben, sich nach oben entwickelt haben. Aber dennoch bleibt auch eine mengen mäßige Ausiveitung, die auf die Bedarfserhöhun­gen infolge des fortschreitenden wirtschaftlichen Aufschwunges zurückgeht.